1864 / 186 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Protokollen ist dem Reichsrath eine Abschrift des Berichtes der vollmächtigten mitgetheilt, welcher nicht gedruckt werden darf und von dessen Inhalt „Faedrelandet« also nur sagen kann, daß Herr

von Bismarck allein im Namen der Alliirten die ganze Verhand⸗ Aung geführt hat.

8 Sämmtliche heutige Blätter bringen die gestern von »Depart. Tidende⸗ veröffentlichten Protokolle. »Dagbladet⸗ macht darauf aufmerksam, daß die in Wien angenommenen Ratisication Sr. Majestät des Königs bedürfen und also auch nicht dem Reichsrathe werden vorgelegt werden, damit dieser sich über deren Annahme oder Verwerfung äußern kann. Es sind keine Traktate, sagt das Blatt, sondern »Protokolle⸗, abgeschlossen in Kraft einer den Bevollmächtigten ertheilten Ermächtigung und js Unterschrift bindend für die resp. Regierungen. Die Sache ist also thatsächlich abgemacht; es kann nur die Rede davon sein, eine Verantwortung gegen das Ministerium geltend zu machen, falls man findet, daß es das Interesse des Landes bei Seite gesetzt hat, aber nicht davon, die eingegangenen Verpflichtungen wieder aufzuheben, welche unter allen Umständen unwiderruflich gel⸗ tend bleiben, soweit diese gehen. Man muß also darauf gefaßt sein, daß die bevorstehenden Friedensunterhandlungen der angegebenen Spur folgen werden und erst wenn der definitive Friedenstraktat zur Ratification voorliegt, wird die Rede davon sein können, die dem Reichsrathe in Folge

§. 15 der Novemberverfassung vorbehaltene Befugniß zu gebrauchen.

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schon durch deren

4 . Außerdem macht »Dagbladet« darauf aufmerksam, daß in der Con-

vention über den Waffenstillstand gar nichts von der Wiedereröff⸗ nung des freien Verkehrs zwischen Jütland und den übrigen Theilen des Königreichs gesagt ist und dieses Schweigen sei kaum zufällig. Ein unbedingt Gutes sei die Freigebung der Kriegsgefangenen, da der vierte oder fünfte Theil der jetzigen Stärke des dänischen Heeres in deutschen Festungen wären, wo einige Gefangene mehr als ein halbes Jahr zugebracht haben, während die wenigen deutschen Ge⸗ fangenen längst ausgewechselt sind. Ferner ist in der Convention von Auslieferung der aufgebrachten Schiffe nicht die Rede, und Dagbladete glaubt daher, daß diese ein Aequivalent für die in ZAland erhobenen Kriegscontributionen und weggeführten Pferde abgeben würden.

8 „Randers Amtsavis« vom 2. August verössentlicht folgende

Bekanntmachungen: »Auf Befehl des Oberkommando'’s in Apenrade oöildet die Königsaue und die Koldingaue künftig die Grenze zwischen der Verwaltung Jütlands und Schleswigs. Die im Herzogthum

Schleswig belegenen Enklaven, so wie die Inseln Föͤhr, Amrum und Sylt, werden deshalb nicht mehr von hier aus verwaltet wer⸗ den, sondern von der obersten Civilverwaltung in Schleswig. Dies

wird hierdurch zur öffentlichen Kunde gebracht. Randers, den lsten

August. Das Militair⸗Gouvernement, (gez.) v. Falckenstein.⸗

»Ich bringe hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß von Seiten 8 der kriegführenden Mächte Friedens⸗Präliminarien unterzeichnet sind. 8 Der Waffenstillstand ist bis zum definitiven Frieden, und wenn der Friede nicht zu Stande kommt, jedenfalls auf 12 Wochen verlän⸗ gert. Während dieser Zeit bleiben die Occupation, das Militair⸗

Gpouvernement und der Kriegszustand in Jütland unverändert be⸗ stehen. Randers, den 2. August 1864. Der Militair⸗Gouverneur.

(gez.) von Falckenstein.“

Alus Hjörring (Vensyssel) wird vom 2. August geschrieben,

deaß am selbigen Tage 2000 Mann Preußen im Anmarsch wären uund für die kommende Nacht in Bröaderslev, Mittwegs zwischen

Aalborg und Hjörring Quartier bestellt hätten. Aus Frederiks⸗

1 havn wird unterm 3ten d. Mts. in »Fredh. Avis« berichtet, daß

am Dienstag eine kleinere Abtheilung Preußen dort angekommen und für den Aten d. M. Quartier für 4 500 Mann Kavallerie und Infanterie bestellt sei.

Das 18. Infanterie⸗Regiment ist hier eingetroffen und wird, dein Vernehmen nach, nächstens nach Helsingör verlegt werden. Das 3. Infanterie⸗Regiment wird ebenfalls hier erwartet.

Auf Veranstaltung des Kriegs⸗Ministeriums wird heute oder morgen ein Schiff mit permittirten Schleswigern Flensburg an⸗ laufen, welches Beamte mit ihren Familien und Mobilien auf hier wird mitnehmen können.

Amerika. New⸗York, 27. Juli. Die unter Befehl der Generale Crook und Averille stehenden nordstaatlichen Truppen, welche, nachdem die Verfolgung der in Maryland eingefallenen Kon⸗ föderirten aufgegeben war, das Shenandoah⸗Thal halten sollten, wurden am Sonntag, den 24. d. Mts., vom General Early ange⸗ griffen und nach heißem Kampfe mit bedeutendem Verluste an Mann⸗ schaften und Artillerie geschlagen und über Martinsburg nach Williams⸗ burg und Harpers Ferry, also nach dem Potomac, zurückgedrängt. Die Konföderirten haben Martinsburg wieder besetzt und sind, wie man vermuthet, bedeutend verstärkt worden. Man traut ihnen die

Absicht zu, wiederum einen Einfall in Maryland oder Pennsylvanien zu versuchen. General Grant verhält sich unthätig in seinen Ver⸗ schanzungen zu Petersburg. Dem Gerüchte von der Räumung At⸗

lanta's wird widersprochen. Die vor jener Stadt am 21. d. Mts.

vpegonnene Schlacht ward am folgenden Tage mit großer Hart⸗ näckigkeit fortgesetzt. Die Nordstaatlichen räumen ein, daß sie einen

Uebereinkünfte keiner

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4 2200 11““ Be⸗

Verlust von 2500 Mann erlitten haben. Unter den Todten befind sich General Macpherson. 8 Das »Mémorial Diplomatique« meldet, daß die konföderirte

Südstaaten Amerika's Herrn La Söre, aus Louisiana, als Naenen nach Mexiko geschickt haben. Er ist französischen Ursprungs und erfreut sich eines großen Ansehens in seinem Staate, den er au

im früheren Kongresse vertrat. Er wird als ein sehr gewandter einsichtsvoller Mann gerühmt, der Mexiko genau kennt und sogar an der Unternehmung des Tehuantepec⸗Kanals stark interessirt ist Seiner Mission verleiht der Umstand einen besonderen Charakter, daß er ein vertrauter Freund von Juarez sowohl, als auch von dem in Paris befindlichen Agenten der Südstaaten, Herrn Sllidell, ist.

Asien. Der ⸗Moniteur de l'Armee“ hat Privat⸗Nachrichten aus Schanghai bis zum 10. Juni über die letzten millitairischen Vorfälle von Kiangsi und Kiangsu. Nach der Einnahme von Hang⸗ Tscheu und Su⸗Tscheu hatte der Rebellen⸗General Chan⸗Uang, der diese beiden Plätze vorher nachdrücklich vertheidigt hatte, die Kaiserliche Armee bei Chin⸗Kyang angefallen und bedeutend geschlagen. In Folge dieses Sieges hat Chan⸗Uang eine feste Stellung auf den vorher von den Kaiserlichen besetzten Höhen eingenommen und be⸗ deutende Verstärkungen aus seiner Heimat an sich gezogen. Dann hat er sich offen gegen sein bisheriges Oberhaupt, den großen Re⸗ bellenberrscher, erklärt, womit er schon seit einigen Monaten in Streit lag. Er hat bereits seinen Soldaten den Plan kundgegeben, nach Nanking zu marschiren und den großen Taiping zu stürzen, um sich an seiner Stelle zum Könige krönen zu lassen. Chang⸗Uang wird als ein sehr begabter, energischer Kriegs⸗ und Staatsmann geschildert, und in ihm würde der Hof von Peking einen weit gefährlicheren Gegner erhalten, als den gegenwärtigen Taiping, einen an sich un⸗ bedeutenden Menschen, der in seinem Palaste zu Nanking ein der Schwelgerei und der Wollust ausschließlich gewidmetes⸗Leben führt.

Afrika. Der »Abend⸗Moniteur⸗ bringt Folgendes aus Tunis: »Am 28. Juli hat der Unterdirektor der äußeren Angele⸗ genheiten des Bey dem französischen General⸗Konsul offiziell ange⸗ kündigt, daß die Pacification der Regentschaft vermittelst direkter Unterhandlungen mit den Insurgenten erzielt worden ist. Die Be⸗ dingungen sind folgende: Vollständige Amnestie; Herabsetzung der Kopfsteuer von 72 auf 20 Piaster; Verminderung des Zehnten um die Hälfte; Ernennung von Kaids (eingebornen Gouverneurs) an die Stelle der Mameluken in den Provinzen. In Folge dieser Unterhandlungen habe sich der Chef der Rebellen, Ali⸗ben⸗Rdam, in sein Land, zum Stamme Medjeer, mit den Garantieen für seine persönliche Sicherheit zurückgezogen. Das Gerücht war in Tunis verbreitet, daß der Kasnadar binnen vierzehn Tagen abtreten werde. In Tunis hatte man noch keine bestimmten Nachrichten über die wirkliche Lage der Rebellen erhalten.«

iasemmettoine Bs mu 8.

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TDelegrapbhische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau

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HSamburg, Montag, 8. August, Abends. Nach der so eben eingetroffenen »Berlingske Tidende« werden während der Waffenruhe 15 Regimenter nach Seeland, davon 5 nach Kopenhagen, verlegt

Ieeneheutte se. Fun nacrarch .

M 8. August, Abends. Das »Verordnungs blatt« meldet, daß die Bundeskommissäre in Uebereinstimmung mit der obersten Civilbehörde in Schleswig den Professor Molbech sei⸗ ner Professur an der Kieler Universität enthoben haben. Flensburg, Montag, 8. August, Abends. Die »Norddeutsche Flensburger Zeitung«⸗ theilt mit, daß 3 große ausländische Privat⸗ dampfer circa 1000 permittirte Schleswiger hierher gebracht haben. Beim Herannahen der Schiffe wurden die Entlassenen von Tausen⸗ den am Hafen Wartender jubelnd begrüßt. Die Permittirten sangen das Nationallied und brachten vielfache Hochs auf das Vaterland und seine Befreier aus. Auch die sieben von der Insel Sylt als Gefangene nach Kopenhagen fortgeführten Bürger sind entlassen worden und hier eingetroffen.

Altona, Dienstag, 9. August. Nach dem Berichte der »Schles⸗ wig⸗Holsteinischen Zeitung« über die von dem Grafen Reventlow⸗ Farve auf den 8. d. nach Kiel berufene Versammlung von Prä⸗ laten und Mitgliedern der Ritterschaft sind dazu 23 Personen, meistens der Gesammtstaats⸗Partei angehörig, erschienen, darunter: Blome⸗Salzau, Reventlow⸗Farve, Hahn⸗Neuhaus. Es wurde ein Entwurf zu einer Eingabe an die Civil⸗Kommissarien von Holstein und resp. Schleswig vorgelegt, worin um eine gemein⸗ same Regierung für Schleswig und Holstein und um möglichsten

Schutz Preußens, an dringend

feld/ Rantzau⸗Rohlstorf.

welches der engste geboten dargestellt ist, petitionirt wird. Verhandlungen wurde die Eingabe angenommen. gestimmt und sich der Unterzeichnung enthalten die Herren Ahlefeld⸗ Olpenitz Baudissin⸗Knoop, Luckner⸗Schulenburg, Klosterprobst Ahle⸗ Nicht erschienen war Blome⸗Heiligenstädt.

Anschluß überhaupt als Nach lebhaften Dagegen haben

2201

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Statistische Mittheilungen.

. 1 b Felegraphische itterungsberichte

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Allgemeine Himmels- ausicht.

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7. Morgs Brüssel Helsingfors. 8

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333,0 8

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Riga.. Libau Moskau Gröningen.

Ilelder PEreus

6. Morgs. 336,6 338,4 336,4 338,1 339,1 337, 9 337,6 335,7 336,4 334, 6 332, 2

333,9 338,1

SL

Memel Königsberg-. Danzig Putbus Cöslin Stettin. Berlin..... Münster.. Torgau..

Breslau Ratibor

338,3 337, 6 331, 0

Brüssel Petersburg

332,2 333,2 327,3 Gröningen.. 337,3 Helder 337,4

Preussisc.

333,6

6. Norgs. Memel.. 334, 6 I

11 Königsberg. 6. 335, 5 334, 0 1 . 1; 335,2 6. 1 336,9 (Berlin.... 89885, 8b

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14,1 12,2 12, 8

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12,5 12,6 9, 6 12,6 14,4 h e 8

5. August.

12,3 12,2 9,6 9.8 10,2 9,9 10, 8 10,6 10,5 9,0 11,2 11,5

10,3 13,5 Bin

193 13,4 11,2

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9, 8 12,3 191

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12,6 11,7 10,2 10,6 10,6 10,0

9,7

10,9

10,2 11, 8 14,2 . 12,4 11

13,4 14,1

9,3 11,2

10,3 11,4

9,6 14,2 14,0

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August.

SSW., s. schw. WSW., mässig.

SW., schwach.

W., mässig. WA starszs SW., schwach. W., Windstille. tatione h. W., stark. 8 W. atark.. SW., mässig. W., schwach. W, mässig. WSW.,, schwach. SW., schwach. WSW., s. schw. SW., schwach. W., schwach. NW., sehr schw. N., schwach.

NO., schwach.

frrüh Gewitt.

bewölkt.

heiter. bewölkt, gestern Reg. hewölkt, NachtsReg.,

und Regen. bewölkt.

heiter.

bewölkt. bewölkt. bedeckt. bedeckt. bedeckt. trübe. heiter. zieml. heit.

6. Morgs.

heiter. bewölkt. heiter, Höhenrauch heiter.

SW., schwach.

stationcen. 7. August.

WNW., s. schw.

SSW., sehr sehw. SW., schwach.

V

W., stark. dꝓf. W., stark.

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Statiene’n.

7. August.

NW., mässig. NW., stark. SW., schwach. W., mässig. W., schwach. WNW., mässig. NW., schwach.

8 I 18 8

W., schwach.

W., schwach. NW., schwach. W., sehwach. W., sehr schw. NO., schwach.

[WNW. schwach.

NW., schwach. SW., schwach. W.

W., mässig.

SW., stark. W., stark.

SW., schwach. WSW

heiter. bewölkt, früh Gewitt. und Regen. bewölkt. heiter. bewölkt.

bewölkt. bedeckt. bewölkt. bedeckt. heiter. bewölkt, gest. Naehm. Gew itt. und Regen. trübe, gest. Gewitt. und Regen 22,7. heiter. bewölkt. bed., Regen, halbheiter.

bewölkt. bewölkt. heiter. bewölkt, Nachts Reg. bedeckt. bewölkt. heiter.

bedeckt. heiter.

August.

Baro- Tempe- 1 meter. ratur. Wind. Paris. Réau- e 8 Linien. mur. W“

Allgemeine 1 Himmels- Ansicht.

Beobachtungszeit.

Stunde. Ort.

Ib

Stationen. W., mässig. bewölkt, NNachts Reg. W., stark. bewölkt. SW., sehwaehn. bewölkt. W., mässig. bewölkt, Nuachts Reg. W., mässig. trübe, Nachts Reg. W.,, mässig. strübe, Reg. W., mässig. strübe, Reg. W., sechwach. trübe, Reg. S., schwach. neblig, W., sehwach. bewölkt. W., schwach. bedeckt, N., sehr schw. dunstig. 330,9 12,1 0., schwach. heiter. 334,;8 14,.5 [NW., schwach. bedeckt.

London, 4. August. Trotz der ausgiebigen Getreideernte des vorigen Jahres stellt es sich jetzt heraus, daß die Einfuhr von Körnerfrüchten im ersten Semester dieses Jahres beinahe eben so bedeutend als in dem⸗ selbigen Zeitraum des Jahres 1863 gewesen ist eine Erscheinung, die sich nur aus dem Umstande erklären läßt, daß die englischen Farmers ihre Vorräthe in Erwartung höherer Preise aufgespeichert haben mögen. Die Weizen⸗Einfuhr zeigt gegen voriges Jahr allerdings eine Abnahme um 7 pCt, da aber andererseits die Mehl⸗Einfuhr um 14 pCt. zugenommen hat, bleibt sich das Verhältniß gleich. Verglichen mit 1862 hat die Weizen⸗ Einfuhr freilich um nahe an 30 pCt. abgenommen. Folgende Tabelle zeigt, welche Staaten Hauptimporteure waren, und sei im Allgemeinen nur be⸗ merkt, daß Preußen und die Vereinigten Staaten am meisten Weizen hier⸗ her sandten, während aus Frankreich sich die Mehl⸗Einfuhr gehoben hat. Weizeneinfuhr nach England vom 1. Januar bis 30. Juni. 1862 1863 1864 9,545 2,489,552 2,318,562 41 88 12

s is ehe 8. August.

332 0 11,4

10,9 10, 8 9,0

10,0

10.3 10,6 411,3 11,5 11.6 12, 8 13,6

PErwen 8

Memel ..... 333, 0 333, 9 332, 8

333, 8

335,7 334,4 333, 0 332,3 333, 0 330,3 328, 6

. Königsberg 8 Danzig

Putbus

Cöslin

Stettin Berlin-. Poseb Münster.... Torgau .. Breslau ..

Gesammteinfuhr (Quarter) Rußlond Preußen 1 Dänemark Mecklenburg Hansestädte Frankreich Türkei und Aegypten Verein. Staaten Brit. Nordamerika Andere Staaten

Prozentsatz

v11““ 2

ö he; W“ 100 100 100

1864

1862 1863 1 1 g70n

Rehleinfuhr nach England vom 1. Januar bis 30. Ju ni.

Gesammteinfuhr (Ctr.)

Hansestädte

1“ 8

Frankreich

Prozentsatz

Brit. Nordamerika Andere Staaten

Was andere Getreidesorten betrifft, hat die Gersteeinfuhr gegen 1863 um 40, von Hafer und Bohnen um 50, von Erbsen um 47 und von Mais um beinahe 87 pCt. abgenommen.

Betrachten wir den nöchstwichtigen Einfuhrartikel Baumwolle, so zeigt sich jetzt, daß die neuerschlossenen Baumwollquellen doch schon recht an⸗ sehnliche Ouantitäten zu liefern anfangen. Von 1,625,000 Ctr. im ersten Semester des Jahres 1862 hat sich die Einfuhr dieses Robstoffes im darauffolgen⸗ den auf 2132000 und im ersten Semester 1863 auf 3,547,000 Ctr. gehoben. Daneben stieg aber auch die Einfuhr anderer Faserstoffe in gewaltiger Pro⸗ portion. So die Flachseinfuhr von 466,564 im ersten Halbjahr 1863 auf 878,674 im ersten Semester dieses Jahres. Auch die Hanfeinfuhr ist ge⸗ stiegen, und Jute, welches vor dem Krimkriege kaum bekannt war, macht gegenwärtig einen sehr bedeutenden Handelsartikel aus. In demselben „Verhältnisse wie die Einfuhr der genannten Rohstoffe, ist die Ausfuhr der betreffenden Fabrikate gestiegen. Es wurden im abgelaufenen Halbjahr 105 Millionen Yards Leinengewebe exportirt, gegen 84 Millionen in 1863, und 860 Millionen Yards Baumwollzeuge, gegen 691 Millionen in 1863. Interessant ist dabei, zu sehen, daß die meisten Gewebe in jenen Ländern Absatz finden, aus denen ihre Rohstoffe kommen. So gingen von den 860 Millionen Yards exportirter Baumwollgewebe 220 Millionen nach Indien und 174 Millionen nach der Türkei. Für Leinenwaaren sind die vereinigten Staaten, trotz des Krieges, noch immer Englands beste Kunden, wie denn überhaupt die vorliegenden Ausweise die Prophezeihung, daß eine lange Dauer der amerikanischen Wirren England ruiniren werde, gruündlich zu Schanden machen. Zu keiner Zeit früher stand Englands Handel und Woblstand in solcher Blüthe als eben jetzt. Dafür sprechen tausend Zeichen, am besten spricht dafür die gestiegene Consumtion aller Luxusartikel.

5. August. Ein eben veröffentlichter Parlaments Ausweis über Einfuhr und heimischen Verbrauch verschiedener Lebens⸗ mittel enthält manche interessante, für den Staatsökonomen ganz beson⸗ ders berücksichtigungswerthe Einzelnheiten. Aus diesen statistischen Tabellen

geht unter Anderem hervor, daß seit 20 Jahren der Verbrauch geistiger Ge⸗

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