1864 / 187 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2) Albert Tietz aus Breslau, Maschinenbauer. 1 * 3) Fritz Egert aus Breslau, 35 88 9 4 1§) Emil Fleischmann aus 8 reslau, Holzschneider.

5) Anton Strauch aus Polsnitz, Maurer.

6) Hugo Toebe aus hüeens 19 Maurer.

Königsberg i. Pr. Ddirektorium unter Vorsitz Sr. Excellenz des Herrn Ober⸗Prä⸗ sidenten Eichmannj Lehrer: Schloß⸗Bau⸗Inspektor Hecker, Pri⸗ vat⸗Baumeister Hüter, Maler Knorre und im Modelliren Herr Adomeit (interimistisch). Gesammtzahl der Schüler: 161. A. Im freien Handzeichnen wurde zuerkannt: a) Die große silberne Medaille für Handwerker: 1) Heinrich Splieth aus Frauenberg, Tischler. 1“ p) Die kleine silberne Medaille für Handwerker. 1) A. Bahr aus Königsberg i. Pr., Goldarbeiter. . 2) A. W. Rehberg aus Königsberg i. Pr., Goldarbeiter. 3) H. Schmidt aus Königsberg i. Pr., Gelbgießer. 96 c) Außerordentliche Anerkenntnisse:

Kunstschule in

Louis Geyer aus Waldau, desgl. Franz Kühn aus Suhl, Maschinenbauer. 191 11 9

B. Im architektonischen Zeichnen: Die große silberne Medaille für Handwerker: Bernhardt Jessen aus Louisenlund, Maschinenbauer. Walther Schmidt aus Teuchern, Maurergesell. b) Die kleine silberne Medaille: Louis Geyer aus Waldau, Maurergesell. Wilhelm Schwimmer aus Konitz, Maurergesell. Carl Wisotzky aus Sömmerda, Maschinenbauer. Franz Kühn aus Suhl, desgl.

c) Oeffentliches Lob verdienen: Wilhelm Kopp aus Erfurt, Schlosser. Reinhold Rümpler aus Kloster⸗Veßra, noch unbestimmt. Eduard Wegener aus Sömmerda, Maschinenbauer.

C. Im Modelliren. ee t hthstt a) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Walther Schmidt aus Teuchern, Maurergeselle.

88 13) 8ne⸗

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1) Robert Kirchner aus Rastenburg, Bildschnizer. 2) Gustav Hove aus Koͤnigsberg i. Pr., Stubenmaler. 3) Leopold Behrend aus Königsberg h. Phn. desgla 4) Hermann Friedrich aus Königsberg i. Pr. deggl. B. Architektonisches Zeichnen. I11“ a) Oeffentliches Lob:

1) August Wendt aus Maspeheng. Tischlergesell.

Kunst⸗ und Gewerkschule in Danzig...— Direktor: Professor Schultzz freies Handzeichnen; Lehrer Grenzenberg: planimetrisches Zeichnen, geometrische Projectionslehre und Schatten⸗Construction; Modelliren: Bildhauer Freitag. Gesammtzahl der Schüler: 206. A. Im freien Handzeichnen wurde zuerkannt. a) Die große silberne 1) Ad. Daniel Christ. Michaelis aus Danzig, Gewerbe noch unbestimmt. b) Die kleine silberne Medaille für Handwerker: 1) Reinhold Leo Heinr. Illig aus Gollenberg bei Cöslin, Lithograph. b) Ein außerordentliches Anerkenntniß: 1) Wilhelm Stegemann aus Danzig, Malerlehrling. 1 c) Oeffentliches Lob verdient: 1 Robert Buchholz aus Stolpe, Malerlehrling. B. Im architektonischen Zeichnen: a) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Johann Friedrich Ziegler aus Danzig, Maschinenbauer⸗ 2) Hermann Röske aus Königl. Werft, Leesen bei Zuckau, Schlosser und Maschinenbauer. 3) Rich ard Krause aus Danzig, Maurerlehrling. 4) Georg August Louis Boeling aus Danzig, Maurer⸗

8 C. Im Modelliren. a) Die kleine silberne Medaille sür Handwerker wurde zuerkannt: 8 1) Wilhelm Heinrich Kracse aus Danzig, Maurerlehrling.

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Kunst⸗ und Baugewerkschule in Magdeburg. Direktorium: Regierungs⸗ und Schulrath Trinkler und Stadt⸗ Schulrath Grubitz; Lehrer: Peters und Maler Pechau. Gesammt⸗

zahl der Schüler: 281. A. Im freien Handzeichnen wurden zuerkannt a) Außerordentliche Anerkenntnisse: ) Albert Pabst aus Magdeburg, Malerlehrling. ) Franz Rohde aus Magdeburg, Bildhauerlehrling. 66168. Im architektonischen Zeichnen.

1 a) Oeffentliches Lob verdienen: Heinrich Bader aus Neustadt⸗Magdeburg, Zimmergesell. Wilhelm Ernst aus Magdeburg, Maurerlehrling.

Die Kunst⸗ und Bauhandwerks⸗Schule in Cntunt. 1 Kurator: Regierungs⸗ und Baurath Drewitzj Lehrer: Pro⸗ fessor Pabst, Professor Dietrich und Bildhauer Kölling. Zahl der Schüler: 49 P 8 A. Im freien Handzeichnen wurde zuerkannt: a) Die kleine silberne Medaille für Handwerker: 0) Johann Rudloff aus Erfurt, Zimmerlehrling. 2) Tarl Hasemann aus Dachwig, Maurerlehrling. 3) Edmund Hemming aus Benshausen, Zimmergesell. 4) Hugo Lachmann aus Nordhausen, Maschinenbauer. mund Stauding aus Ordruff, Zimmerlehrling. b) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Eduard Wegener aus Sömmerda, Maschinenbauer. 2) Karl Eismann aus Roggendorf, Zimmergesell. Kühn aus Suhl, Maschinenbauer.

derselbe lehrt architektonisches

Medaille für Handwerker:

Verlin, den 10. August 1864.

Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe. Lus29 Kh r 1, 98

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Bei der heute fortgesetzten Ziebung der 2. Klasse 130. König⸗ licher Klassen⸗Lotterie fiel 1 Gewinn von 2000 Thlr. auf Nr. 45,953. 4 Gewinne zu 600 Thlr. fielen auf Nr. 6894. 35,900. 73,573 und 91,691. 1 Gewinn von 200 Thlr. fiel auf Nr. 41,587 und 5 Ge. winne zu 100 Thlr. sielen auf Nr. 10,797. 26,178. 47,156. 72,636. und 79,286.

Berlin, den 10. August 1864. Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath und Ministerial⸗Direktor Delbrück aus Tyrol. Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Präses im Marine⸗Ministerium, von Rieben, nach der Jahde.

Nichtamtliches. Berlin, 10. August. Ihre Majestät die den Geburtstag der Prinzessin Victoria von betheiligt sich an den vom Wetter

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Preußen. Königin, welche Baden auf Schloß Mainau feiert, begünstigten Besichtigungen, die vom Großherzog und der Groß⸗ herzogin am schönen Bodensee veranstaltet werden, und es steht dir Ankunft der Königin in Baden nicht vor dem 16. d. M. zu er⸗ warten.

Landeck, 7. August. Ankunft Ihrer Königlichen Hoheit der Preußen noch sehr belebt werden. Dieselbe erfolgte vorgester Nachmittag gegen 3 Uhr. Gemäß einer Aufsorderung der Bade⸗ Inspection an die hiesigen Hauswirthe und Kurgäste, die Mutte unseres ruhm⸗ und sieggekrönten Heldenprinzen Friedrich Karl ze bewillkommnen, waren am Abende nach der Ankunft Ihrer König⸗ lichen Hoheit alle Fenster des Kurorts erleuchtet. (Pr. Ztg. f. Schl)

Holstein. Altona, 8. August. Die Flotte dienenden, in Blankenese zu Hause gehörenden Seeleute sind vorgestern in ihre Heimath zurückgekehrt.

Der Courierzug beförderte 62 preußische Mannschaften (Recon⸗ valescenten) nach Norden. Mit dem Vormittagszuge trafen unte preußischer Eskorte 36 aus schleswigschen Lazarethen als geheilt ent⸗ lassene dänische Gefangene hier ein. Dieselben marschirten nach Ham⸗ burg weiter. Derselbe Zug brachte einige preußische Invalide so wie ca. 30 Beurlaubte; außerdem die älteste Jahresklasse vom 3. han- noverschen Jägerbataillon, welche in ihre Heimath permittirt wind. Mit dem Nachmittagszuge kamen 57 invalide und beurlaubte preuk ßische Soldaten an. (Alt. M.)

Schleswig. Flensburg,

Die diesjährige Badesaison dürfte nach Prinzessin Karl von

6. August. Unter dem 3. d. M. ist folgende Bekanntmachung erlassen worden: ⸗Nachdem folgende seither zu Jütland gehörigen Gebietstheile: 1) Stadt und Gebie Ripen, 2) Birk Ripen, 3) die Loh Harde mit dem Gute Troyburg, 4) di⸗ Birke Mögeltondern und Ballum mit verschiedenen anderen Theilen der Grafschaft Schackenburg, 5) Westerland Föhr und Amrum, 6) List auf Sylt und 7) Süderland Romö der Verwaltung da unterzeichneten Behörde überwiesen worden sind, wird hierdurch be stimmt, daß 1) Westerland Föhr mit Amrum und List auf Syl dem Amthause in Tondern, 2) Süderland Romö dem Amthause ii Hadersleben (Westeramt) unterlegt werden, 3) die übrigen obenge⸗ nannten Gebietstheile aber vorläufig und bis auf weiteres unte! dem Amthause Ripen verbleiben. Die weiteren Ausführungsbe⸗ stimmungen werden den betreffenden Amthäusern und durch diese

den Betheiligten zugehen und haben sich alle für diese Gebietstheile

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regierung beschlossen: 1)

eec. Majestät der König

auf der dänischen

sterium gebildet worden. Dasselbe

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bestellten Beamten und Offizialen, so wie sämmtliche Bewohner der⸗ selben danach zu achten. 1

—7. August. Der Norden führt uns jetzt nach und nach Truppen zu. So zogen heute fruͤh mehrere Batterieen gejogener Geschütze nebst Haubitzen durch das Süderthor der Schles⸗ wiger Chaussee zu. Ebensalls kamen gestern circa 200 Stück in Fütland requirirte schöne Pferde hier an und folgt heute ein zweiter Transport von gegen 250 Stück.

So eben, Mittags, lief ein schwedisches Dampfschiff in den Hafen, welches uns 700 und einige Mann Schleswiger brachte; diesen Nachmittag oder Abend folgt ein zweiter Dampfer mit Sol⸗ daten. Bei ihrer Ankunft ertönte am Bord der Gesang ⸗Schles⸗ wig⸗Holstein⸗. Die Süd⸗ und Mittelschleswiger konnten nicht ge⸗ nug den Eifer der Nordschleswiger für unsere Landessache rühmen; sie sagten: „Die sind, obgleich sie fast kein Wort Deutsch sprechen, noch viel patriotischer als wir.⸗ (Alt. M.)

9. August. Das »Verordnungsblatt für Schleswig« enthält iine Bekanntmachung des Prinzen Friedrich Karl, worin ange⸗ zeigt wird, daß an Stelle des abberufenen Grafen von Revertera, Freiherr von Lederer zum österreichischen Civilkommissar für Schleswig ernannt ist.

Sachsen. Dresden, 9. August. Nachdem die Zweite Kammer bereits in ihrer gestrigen Abendsitzung die allgemeine De⸗

batte über das Eisenbahndekret beendet und die Spezialberathung

begonnen hatte, ist in der heutigen Vormittagssitzung die Abstimmung bezüglich des Projektes einer Bahn von Freiberg nach Chemnitz er⸗ folgt, und hat die Kammer in dieser Beziehung unter Bewilligung der ersorderliche Mittel folgende Anträge an die Steaats⸗ daß die Erbauung einer Eisenbahn von Freiberg nach Chemnitz auf Staatskosten erfolge; 2) daß mit dem Baue noch im Laufe dieser Finanzperiode nach Vollendung der jetzt im Bau begriffenen Staatsbahnen begonnen werdej 3) daß der Bau auf der Linie über Oederan zum Anschlusse bei Plaue an die Anna⸗ berger Staats⸗Eisenbahn ausgeführt und daß 4) gleichzeitig eine Zweigbahn von Niederwiesa über Frankenberg nach Hainichen er⸗ baut werde. (Dr. J.)

Altenburg, 8. August. Ihre Hoheit die Frau Herzogin ist heute nach Wittekind zum Gebrauch des dortigen Bades abge⸗ reist. Se. Hoheit der Herzog hat nach mehrwöchigem Aufenthalte das Bad Kreuth wieder verlassen, um zunächst Tirol zu besuchen.

98 (L. Ztg.)

Württemberg. Stuttgart, 9. August. Se. Majestät der König hat Ihre Königlichen Hoheiten den Herzog von Bra⸗ bant und den Grafen von Flandern unter die Großkreuze des Ordens der Württembergischen Krone aufgenommen. (St.⸗A. f. W.)

Bayern. München, 8. August. Man glaubte jüngsthin annehmen zu dürfen, daß der Bundestagsgesandte, Freiherr von der Pfordten, vor Ablauf seines dreimonatlichen Urlaubs nach Frankfurt zurückkehren werde; es wird dies aber, wie man vernimmt, nicht der Fall sein, und Freiherr von der Pfordten erst mit Beginn des nächsten Monats seine Stelle in der Bundesstadt wieder über⸗ nehmen. (L. Ztg.)

Die »Bayer. Ztg.“ meldet, daß nach jetziger Bestimmung seine Rückreise von Schwalbach nach Bayern und Hohenschwangau am 9. antreten wird.

Großbritannien und Irland. London, 8. August. Um der großen Hitze zu entgehen, hat die Königliche Familie in den letzten Tage längere und kürzere Ausflüge zur See unter⸗ nommen. Die Königin sammt den Prinzessinnen kehrten des Abends immer nach Osborne zurück, während der Prinz von Wales mit dem Prinzen Louis von Hessen an Bord der Yacht „Viectoria and Albert⸗ eine längere Fahrt nach Torquay und anderen interessanten Punkten im Süden von Devonshire machte.

Prinz Napoleon ist eben mit der Dampf⸗Korvette »Jérome Napoleon⸗ auf einer Spazierfahrt längs der Nord⸗ und Westküste von Schottland begriffen. Zuletzt hörte man von ihm aus Greenock, woselbst er angelegt hatte.

Lord Palmerston war zur Grundsteinlegung der neuen Börse heute abzureisen.

Die Vergiftungsgeschichte in Gibraltar hat durchaus nichts Geheimnißvolles, wie von verschiedenen Blättern behauptet wird. Es war im vorliegenden Falle weder die Schuld des Kochs, noch des von ihm in Valparaiso eingekauften Schweinefleisches, daß drei Leute der Bemannung elendiglich starben, sondern eine unverant⸗ wortliche Nachlässigkeit des Capitains, welcher ohne des Kochs Wissen ein offenes, mit Arsenik gefülltes Fäßchen in die Speise⸗ kammer gestellt hatte. Von diesem hatte der Koch, den Arsenik für haltend, einige Hand voll bei der Zubereitung eines Puddings enutzt.

Frankreich. Paris, 8. August. Wie die »Gazette de France vernimmt, wird Prinz Napoleon auf seinem Ausflug zur See dem schwedischen Hofe einen Besuch abstatten.

Griechenland. In Athen ist wiederum ein neues Mini⸗ ist folgendermaßen zusammen⸗

den Sonntag über in der Stadt, um früh nach Bradford

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gesetzt: Minister⸗Präsident und Marine⸗Minister Kanaris; Inneres Koumoundouros; Finanzen Sotioropoulos; Krieg Karnalis; Justiz und (interimistisch) Cultus A. Landos, Auswärtiges Delyanni. Türket. Wie der »Gen. Corresp.⸗ mitgetheilt wird, sind die zwischen der Türkei und Montenegro so lange dauernden Streitigkeiten endlich von der zur Feststellung der montenegrinischen Grenze bestellten gemischten Kommission zur Zufriedenheit beider Theile ausgeglichen worden. Großmächten zugesprochene Gebiet beibehalten; für jene Landesstrecken aber, die es im Jahre 1858— 1859 inne hatte, von der Pforte mit Geld entschädigt werden. Der türkische Bevollmächtigte hatte sich sogar nach Cettinje begeben und dort durch fünf Tage ausgehalten. Von da begab er sich auf die Anhöhe von Prentina und ließ das dortige türkische Blockhaus niederreißen. Die Blockhäuser auf den

Anhöhen Vivocina und Rasalina bleiben dagegen unberührt und sind auch mit türkischer Wachmannschaft besetzt.

MRußland und Polen. Aus Rußland, 3. August, meldet die »Posen. Ztg.«: Die Begleitung der Bahnzüge durch Militair⸗ abtheilungen auf der Strecke von Wirrballen nach Dünabnrg hat aufgehört, findet jedoch auf der Strecke von Warschau bis Wilna noch theilweise statt. Die Besatzungen auf den Stationen treten nur noch bei Ankunft eines Zuges ins Gewehr und bleiben bis zu dessen Abgang stehen; außerdem machen sie fortwährend Patrouillen in die Umgebungen der Stationsorte. Uebrigens sind diese Besatzun⸗ gen meist schwach, da ein großer Theil der Mannschaften ins Lager in der Gegend von Dünaburg gerückt ist. Ueber die Regsamkeit, welche sich nach jeder Richtung hin jetzt in Finnland kundgiebt, wird viel gesprochen und geschrieben, und die Haltung auf der ersten land⸗ wirthschaftlichen Versammlung Finnlands, welche zu Ilmola, Gouvernement Wasa, stattgesunden, wird durchweg als eine gute und durchaus dem Zweck entsprechende geschildert.

Aus Polen, 3. August, berichtet die »Posener Ztg.“: 31. Juli kamen wieder mehrere Polen aus dem Innern Rußlands mit dem Bahnzuge in Warschau an. Drei derselben wurden nach ihrer Ankunft in ihre Heimath entlassen, die übrigen der Angekom-⸗ menen aber wurden in gelinde Haft gebracht, wo, wie es heißt, einige gegen sie noch nachträglich anhängig gewordene Sachen er⸗- ledigt werden sollen. Im Kalischer und Leszycer Bezirke haben wieder mehrfache Verhaftungen stattgefunden. Auch einige kleine Insurgenten⸗Abtheilungen sind wieder angetroffen und zerstreut wor⸗ den. Eben so hat man wieder einen Emissair, einen französirten Polen, bei Kolo aufgegriffen, bei dem verschiedene Depeschen und gravirende Briefe vorgefunden worden. Es haben in Folge dessen auch gleich wieder mehrere Verhaftungen stattgefunden. Wie man hört, sind nicht nur verschiedene Urlaubsgesuche höherer Offiziere der hier stehenden Truppen unberücksichtigt geblieben, sondern es sind auch die bereits auf Urlaub befindlichen Offiziere schleunig zurück⸗ berusen worden. Die strengen Revisionen und Kontrollen an der 1 Grenze und auf der Strecke von Alexandrowo nach Warschau hat⸗ ten etwas nachgelassen, sind aber seit einigen Tagen wieder verschärft worden, weil wahrscheinlich neue Erfahrungen in Bezug auf Ein⸗ schleppung verbotener Schriften und Waffen eine solche Maßregel nothwendig gemacht haben.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 5. August Der König ist im Laufe des gestrigen Nachmittags aus der Pro⸗ vinz Schonen zurückgekehrt. Auf dem Bahnhofe waren zur Be⸗ willkommnung außer der Königin und der Prinzessin Louise sämmt⸗ liche hͤhere Beamten und Offtziere erschienen. 8

Ein von gestern datirtes Allerhöchstes Reskript löst die für die Dauer der Abwesenheit Sr. Majestät eingesetzte Interims⸗Regie⸗

rung auf.

Däͤnemark. Kopenhagen, 6. August. Nachdem die Friedenspräliminarien und Waffenstillstands⸗Bedingungen veröffentlicht sind, findet man dieselben weniger hart als man er⸗ wartete. Es ist namentlich der Artikel III., welcher von der Ver⸗ theilung der Staatsschulden und von der Rückzahlung der Kriegs⸗ kosten handelt, der hier einen guten Eindruck gemacht hat. Daß die besonderen Landestheile die von ihnen speziell kontrahirten Schulden behalten, findet »Faedrelandet⸗ ganz natürlich, meint aber, daß diese Bestimmung unbedingt günstig für die Herzogthümer ist. Sch leswig und Lauenburg bätten gar keine besondere Schulden, und Holstein jedenfalls nur sehr geringe; das Königreich habe dahingegen nicht unbedeutende Schulden, wovon der groͤßte Theil, 15 Millionen Tha-⸗ ler, von der jütischen Eisenbahn⸗Anlage herrührt. Obgleich nichts davon in den Präliminarien stehe, werde man wahrscheinlich doch verlangen, daß die Aktiven der Monarchie getheilt würden. Von der Theilung der sehr bedeutenden gemeinsamen Pensionslast stehe nichts darin, und würde also jedenfalls diese Last vorläufig vom Königreiche allein zu tragen sein. In Bezug auf die Waffen⸗ stillstands⸗Bedingungen fürchtet „Faedrelandet⸗«, da Jütland bis zum Friedens⸗Abschluß von den Alliirten verwaltet wird und diese also auch die Zolleinkünfte erheben, daß für die von den Inseln in Jüt⸗ land eingeführten Waaren Zoll erlegt werden muß, welches doch wahrlich ein starkes Stück sei, wenn dies wirklich der Fall.

Während des Waffenstillstandes werden folgende

Truppen⸗-

Montenegro soll das ihm von den

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