“ †
giftungsfälle in England können wir die erfreuliche Thatsache anschließen, daß der allgemeine Arzneihändlerverein (United Society of Chymists and Druggists) »sehr unangenehm berührt von dem Skandal, welcher in Folge der Handlungsweise unqualifizirter Droguenverkäufer ungerechter Weise auf die Chemiker und Droguisten gehaͤuft worden ist«, Schritte zu thun be⸗ schlossen hat, um in der nächsten Session des Parlaments eine Bill einzu⸗ hringen, welche — mit gebührender Rücksichtnahme auf bereits bestehende Geschaͤfte — allen künftigen Arzneihändlern vor ihrem Eintritt in die Pro⸗ fession ein Examen auferlege und den Verkauf von Giften nur denjenigen gestatte, die in gesetzlicher Form registrirt sein würden.
Telegraphische Depeschen “ aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau ““ 4 Genf, Sonnabend, 3. September, Mittags. James Fazy, der gestern vor den Untersuchungsrichter citirt war, hat Genf ver⸗ lassen.
Nach der »Nation Suisse⸗ hat sich Fazy, um den ihm drohenden Nachstellungen zu entgehen, in eine schweizerische Grenz⸗ stadt begeben. gr
Bukarest, Freitag, 2. September, Abends. Fürst Couza hat ein Gesetz erlassen, welches den Fremden christlicher Religion den Er⸗ werb von Grundbesitz einräumt; nur die Anlegung von Kolonieen bleibt hiervon ausgenommen.
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Marktpreise.
8 Berlin. den 3. September.
le: Weizen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. und 2 Thhr. 5 Sgr. Roggen 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 15 Sgr. und 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 13 Sgr. 2 Pf., auch 1 Thlr. 11 Sgr. 11 Pf. und 1 Thlr. 10 Sgr. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. Erbsen 2 Thlr. 5 Sgr., auch 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf.
Kartoffeln, der Scheffel 20 Sgr., 17 Sgr. 6 Pf. und 12 Sgr.
6 Pf., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Sgr.
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Berliner Getreidehb
vom 3 September.
Weizen l0 c 52 — 62 Thlr. nach Qual. vö““ Roggen loce 34 ½ — 35 Thlr. nach Qual. gefordert, September und September -Oktober 34 Thlr., Oktober-November 34 ½ — 35 6 Thlr. bez.,
November-Dezember 35 ½ — ¾ Thlr. bez. u. Br., ½¼ G., Dezember-Januar 8 8
34 ¾ Thlr. bez., Frühjahr 36 ¼ — 5 — ½ Thlr. bez.
Gerste, grosse und kleine 32 — 36 Thlr. pr. 1750 pfd.
Hafer loco 23 ½ — 25 ½ Thlr., Lieferung pr. September 23 ½ Thlr. Br., ¼ G., September-Oktober 22 ¾ Thlr. Br., Oktober-November und Novbr.-Dezember 22 ¼ Thlr. Br., Frühjahr 22 ¼½ Thlr. bez. FErbsen, Koch- u. Fntterwaare 46 — 50 Thlr.
Rühst loco 12 ¾% Thlr. Br., September u. September-Oktober 12 42 bis ²½ Thlr. bez., Br. u. G., Oktober-November 12 ½ — — ¹½2‿ Thlr. bez. u. Br., 3 G., November-Dezember 13 — 122⁄¾ Thlr. bez., Dezember- Januar 13 %%¶ — 1½2 Thlr. bez. u. Br., April-Mai 13 — ½. — Thlr. bez.
Leinöl loco 13 ¾ Thlr.
1 Spiritus loco ohne Fass 1457⁄12 — ½ Thlr. bez., September u. Septem- ber-Oktober 13²232hP— ¹½. — *⁄¶ Thlr. bez., Br. u. G., Oktober- November u. November-Dezember 14 ½ — ℳ¼ — ¹1½2 Thlr. bez., Br. u. G., Dezember- Januar 14 ½- — X Thlr. bez., Jan.-Febr., 14 ¼ Thlr. bez., April- Mail 4 ⁄¾ bis ³ Thlr. bez.
Weizen still. Roggen zur Stelle bleibt bei den anhaltenden Kün- digungen ganz ohne Beachtung. Termine eröffneten unter dem Einfluss matter auswärtiger Berichte, so wie fortgesetzter Anmeldungen (70,000 Ctr.) matt und niedriger, die sich im Verlaufe des Geschäfts wieder um etwas erholten. Hafer, Termine fast geschäftslos. Rüböl war anfangs unter Zurückhaltung der Abgeber in fester Haltung, wodurch auch eine kleine Preisbesserung eintrat. Später trat auch hierfür eine Ermattung ein, so dass dle Preise gegen gestern wenig verandert sind. Für Spiri- tus herrschte heute eine flaue Stimmung, und gaben besonders die nahen Sichten durch die erneuerten Anmeldungen (310,000 Quart) nach, wäh- rend spätere Termine ihren gestrigen Standpunkt ziemlich behaupteten.
Leipzig, 2. September. Friedrich - Wilhelm -Nordbahn —. Leipzg-Dresdner 256 ¾ G. Löbau-Zittauer 37 ¼ G., do. Littr. B. —. Magdeburg-Leipziger 249 ½ G. Thüringische 126 ½ G. Anhalt-Dessauer Bank- Actien —. Braunschweiger Bank-Actien —. Weimarische Bank- Actien 99 B. Oesterr. National-Anleihe 70 ½ G.
des Staats-Anzeigers) Oesterreichische Banknoten 88 ⅓ Br., 88 ½ Freiburger Stamm-Actien 136 Br. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 164 ⅞ bez. u. Br.; do. Litt. B. 148 ¾ G. Oberschlesische Prioritäts-Obli- gationen Litt. D., 4proz., 96 ⅞ Br.; do. Litt. F., 4 ½proz., 10¹½ Br.; do. Litt. E., 3 ½proz., 83 ½ G. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 57 bez. u. G. Neisse-Brieger Actien 85 ¼ Br. Oppeln -Tarnowitzer Stamm- Actien 78 ¾ Br. Preussische 5 proz. Anleihe von 1859 106 ¾ Br. Spiritus pr. 8000 et Tralles 14 Thlr. G., 14 ½ Br. Weizen, weisser
65 — 80 Sgr. gelber 63 — 73 Sgr. Roggen 42 — 44 Sgr. Gerste 40 — 44 Sgr. Hafer 23 — 33 Sgr.
Börse in matter Haltung und für österreichische Effekten wiederum niedriger. Eisenbahn-Actien bei schwachem Verkehr unverändert.
Breslan, 3. September, 1 Uhr 27 Minuten Nachmittags. (Tel. 24 C.
1161
Stettin, 3. September, 1 Uhr 38 Minuten Nachmittags. (Te† D des Staats-Anzeigers.) Weizen 52 — 57, September-Oktober 574 bg. Oktober-November 57 ⁄ bez. u. G., Frühjahr 59 ¾ bez. Roggen 34 en, September-Oktober 34 ¼ bez. Frübjabhr 36 ¼ bez. u. G. Rüböl 1 8 September-Oktober 12 bez., April-Mai 13 G. Spiritus 14 ¼,
Oktober 14 ⁄37 — 14 bez., Oktober-November 13 ½ Br., Frühj 14 ¼⁄2 bez.
HMGamburg, 2. September, Nachmittags 2 Uhr 30 Mi Anfangs matt, beim e kester. Geld ee — Wellinura schön. nn
Schluss-Course: National-Anleihe 68 ½. Oesterreichische Kredi Aectien 81 ½. Oesterreichische 1860er Loose 81 ½. 3proz. Spanier 8 2 ⅞proz. Spanier 43. Stieglitz de 1855 —. Mexibkaner 42 ½. Verei 6 bank 105. Norddeutsche Bank 108 ¾. Rheinische Bahn 101 ½%. Nons. bahn 65 ¾¼ PFinnländische Anleihe 86 v½. 6 roz. Verein. Steatenen- leihe pr. 1882 —. Disconto 6 pOt.
London lang 13 Mk. ½ Sh. not., 13 Mk. 1 ½ Sh. bez. kurz 13 Mk. 4 ½ Sh. not., 13 Mk. 5 Sh. bez. Amsterdam 36.05. 88.37. Petersburg 27 ⅛.
Getreidemarkt. Weizen ab Dänemark gesuchter. Roggen pe. ghrürlai 2u 60 angeboten, ö8 bis 59 Gell. 0ei, Oktober 268 9 4 fest.
Frankfturt a. M., 2. September, Nachmittags 2 Uhr 30 MN.. nuten. Die Börse war fest, aber unbelebt.
Schluss-Course: Neueste Preussische Anleihe —. Kassenscheine 104 ⅛. Ludwigsh.-Bexbach 149 ¾a7 Br. Berliner Wechae 105 Br. Hamburger Wechsel 88 ½. Londoner Wechsel 119 ½. Pariser Wechsel 94 ½. Wiener Wechsel 102 ½. Darmst. Bankactien 225 Br. Darmstädter Zettelbank 247. Meininger Kredit-Actien 99 Br. Luxem- burger Kreditbank —. 3prozent. Spanier 48 ¾,. 1prozent. Spanier ℳ Spanische Kreditbank von Pereira —. Spanische Kreditbank von Roth- schild —. Kurhessische Loose 54 ½. Badische Loose 53. 5pror. Metalliques 60 ½. zprozent. Metalliques 53 ½. 1854er Loose 76 ⁄, Oesterreichisches National - Anlehen 68 ½. Oesterreichisch - französische Staats-Eisenbahn-Actien 209. Oesterreichische Bank-Antheile 7oh. Oesterreichische Kredit-Actien 194. Oesterreichische Elisabeth--Bahn Rhein-Nahe-Bahn 26 ½¾. Hessische Ludwigs - Bahn 125.. Prioritäten —. Neueste österreichische Anleihe 83 ¾. 1864er Loose t Böhmische Westbahn-Actien 69 ¼ Finnländische Anleihe 88 ¾. 6 ron Vereinigte Staaten-Anleihe pr. 1882 40 ½.
- 2. September. (Wolffs Tel. Bur.) Eisenbahn-Effekten eliebt.
(Schluss-Course der offiziellen Börse.) 5 proz. Metalliques 71.10. 4 ⁄proz. Metalliques —. 1854er Loose 88.75. Bankactien 776.00, Nordbahn 195.80. National-Anlehen 80. 00. Kredit-Actien 188.80. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 202.25 Galizier 255.50. London 113.85. Hamburg 85.75. Paris 45.10. Böhmische Westbahn 157.5. Kreditloose 129.50. 1860er Loose 94.70. 246.00.
Wiemn, 3. September. (Wolff's Tel. Bur.) Matt. Neues Lot- terie-Anlehen 87.90. Die neueste Anleihe wurde zu 86.75 gehandelt.
(Anfangs-Course.) 5proz. Metalliques 71.00. 4 1 proz. Metalliques — 1854er Loose —. Bank-Actien 776. 00. Nordbahn —. National -Anlehen 80.00. Kredit-Actien 187.80. Staats-Eisenbahn- Actien- Certifikate 203.50. Galizier 255.00. Lendon 113.90. Ham- burg 85.50. Paris 45.10. Böhmische Westbahn 158.50. Kreditloose 129 50. 1860er Loose 94.65 Lombardische Eisenbahn 246.00.
London Wien
Preussische
Amsterdana, 2. September, Nachmittags 4 Uhr 45 Minuten.
(Wolff's Pel. Bur.) Die Börse war im Allgemeinen flau bei nur gerin- gem Geschäft.
5proz. Metalliques Lit. B. 79 ½. 5 proz. Metalliques 57223à,. 2 vproz. Metalliques 29 ½,. 5proz. Oesterreichische National-Anleihe 65,63. Siübber- anleihe 71 ⅛. 1proz. Spanier 44 ⅛½. 3 proz. Spanier 48 7%2. 6proz. Ver. Staatenanleihe pr. 1882 40 ⁄%. Holländ. Integrale 60 6, Mexikaner 273¼. 5prozentige Stieglitz de 1855 83 %. 5prozentige Russen de 1864 88 %.
Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen ruhig. Roggen loco unverändert, wenig Geschäft; Termine beim Schluss etwas matter. Raps, Söbtefahsn 78 ½, Oktober 79 ½, April 83. Rüböl, Herbst 43 ½, Früh- jahr 45.
London, 2. September, Nachmittags 3 Uhr. Türkische Consols 50 ½.
Consols 88 ½¼. 1proz. Spanier 43 ¼. Mexikaner 28 ½¼. 5proz. Russen 90 excl. div. Neue Russen 87 ¾. Sardinier 84 ½.
Hamburg 3 Monat 13 Mk. 9 Sh. Wien 11 Fl. 80 Kr.
— Nach dem neuesten Bankausweis beträgt der Notenumlauf 20,738,100, der Metallvorrath 12,980,033 Pfd. Sterl.
Der Dampfer »Oneida« ist aus Rio de Janeiro in Southampton ein- getroffen.
Getreidemarkt (Schlussbericht). Englischer Weizen unverändert, fremder nominell. — Regen.
Liverpool, 2. September, Nachmittags 2 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwolle: 3000 Ballen Umsatz; Preise unverändert. Wochen- umsatz 39,360, Export 10,540, wirklicher Export 11,666, Konsum 26,000, Vorrath 248,000 Ballen.
Middling Georgia 30, fair Dhollerah 23 ½, Middling fair Dhollerah 21 ¾,, fully good Middling Dhollerah 21, Middling Dhollerah 203 fair Bengal 16 ¼, Middling Bengal 15 ¾, fair Seinde 16 ¼, Middling fait Scinde 15 ¾.
Paris, 2. September, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Die Rente eröffnete zu 66.80, Italienische Rente zu 67.50, Credit mobilter zu 1015.00, Staatsbahn zu 440,00.
Paris, 2. September, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff'’s Tel. Bur.) Auf die Meldung der Londoner Consols von Mittags 1 Uhr zu 88ã cr. öffnete die Rente matter zu 66.85; indessen blieb die Stimmung für
Beilage
(Wolffs Tel. Bur.)
““ No
Aung.)
Lombardische Eisenbahn
Beqilage zum 9
Königlich Preußischen Staa
298. Shntag 4. September
1
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die Hausse vorherrschend. Die Rente hielt sich daher zu diesem Course und wich erst zu Ende der Börse bis 66.75, zu welchem Course sie in ziemlich fester Haltung schloss. Per Liquidation wurden ÜItalienische Rente zu 67.60, Oesterreich-Französische Staatsbahn zu 442.50, Credit mobilier Actien zu 1015, Lombarden zu 540 schliesslich gemacht.
Schluss-Course: 3proz. Rente 66.75. 4 ⁰⁵prozent. Reme —. Italie- nische 5proz. Rente 67.90. Italienische neueste Anleihe —. Zprozent. Spanier 48 ½. 1 proz. Spanier —. Oesterreichische Staats-Eisenbahn- Actien 445.00. Credit mobilier-Aetien 1015.00. Lombardische Eisen-
bahn-Actien 542.50.
Koönigliche Schauspiele. Sonntag, 4. September. Im Opernhause. (141ste Vorstel⸗ Morgano. Phantastisches Ballet in 3 Akten und einem Vorspiel von P. Taglioni. Musik vom Hofkomponisten Hertel.
Anfang 7 Uhr.
Mittel⸗Preise. .
Im Schauspielhause. (159ste Abonnements⸗Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Königin Bell. Schauspiel in 2 Abtheilun⸗ gen und 5 Akten, mit theilweiser Benutzung der Idee des Romans der Kavanagh: Grace Lee, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Scene gesetzt vom Direktor Düriner. Gewöhnliche Preise. “ Mgontag, den 5. September. Im Opernhause. Mit aufgehobe⸗ nem Schauspielhaus⸗Abonnement. Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. Anfang 6 Uuhr.
Gewöhnliche Preise.
Den Schauspielhaus⸗Abonnenten werden die Billets bis 10½ Uhr reservirt.
Im Schauspielhause (160ste Abonnements⸗Vorstellung.) Lebensmüden. Lustspiel in 5 Aufzügen von E. Raupach.
Gewöhnliche Preise.
Dienstag, 6. September. Die lustigen Weiber von Windsor. 3 Akten. Musik von Nicolai. Tanz von Hoguet. Frl. Lucca.
Mittel⸗Preise. “ Im “ (161ste Abonnements⸗Vorstellung.) Königin
Bell. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 5 Akten, mit theilweiser Benutzung der Idee des Romans der Kavanagh: Grace Lee, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. 8
Gewöhnliche Preise. u“
Wekanntin a cchun g. 1
Mit Bezug auf die diesseitige Bekanntmachung vom 3. Juni c. wird vom 1. September c. an in der mittleren Eingangsthür des Königlichen Schauspielhauses in der Taubenstraße ein Briefkasten eingerichtet werden, bestimmt für Meldungen zur Reservirung von Billets zu den Opern⸗ und Schauspielhaus⸗Vorstellungen. Wer sich um Billets bemühen will, hat am Tage vor der Vorstel⸗ ung von 9 bis 3 Uhr seine Meldung in Kürze schriftlich und mög⸗
Die
Im Opernhause. (142ste Vorstellung.) Komisch⸗phantastische Oper in Frau Fluth:
lichst unversiegelt, mit Bezeichnung des Tages und der Vorstellung auch der Anzahl und Gattung der Billets, so wie mit dem Namen, dem Stand und der Wohnung des Bittstellers versehen, in den obigen Briefkasten niederzulggen. Meldungen um Billets im Theater⸗Büreau oder an anderen Orten als dem Briefkasten werden als nicht eingegangen an⸗ gesehen.
Wiederholt wird darauf aufmerksam gemacht, daß die König⸗ liche Theater⸗Verwaltung sich vorbehält, die Richtigkeit der in den Meldungen gemachten Angaben insbesondere darüber zu prüfen, daß solche weder zu Gunsten der Billethändler, noch von diesen selbst gemacht worden sind, indem sie bemerkt, daß Briefbogen mit Ge⸗ schäftsfirmen, oder Visitenkarten als Legitimation allein nicht anzu⸗ sehen sind. Letztere zu prüfen liegt zunächst den mit Annahme der Meldungen betrauten Beamten ob. Billethändler und deren Com⸗ plicen, überhaupt solche Personen, welche die empfangenen Billets 88 Ersteren zuwenden, haben auf eine Berücksichtigung nicht zu rechnen.
So weit es der Raum gestattet, wird den Wünschen der Bitt⸗ steller genügt werden. Da jedoch zu den besonders begehrten Vor⸗ stellungen weit mehr Meldungen eingehen, als Plätze vorhanden sind, namentlich nach Abzug der permanent zu reservirenden, der Dienst⸗ und Freiplätze: im Opernhause zum ersten Rang nur circa 106, zum Parquet circa 298 Billets, im Schauspielhause zum ersten Rang circa 104 und zum Parquetraume circa 254 Billets zun Verkauf kommen können, so verwahrt die Königliche Theater⸗Ver waltung sich wiederholt gegen die Auffassung, auf jede eingehend Meldung Billets reserviren zu müssen.
Der Billetverkauf wird demnach vom 1. September c. an in folgender Weise stattfinden:
a) Für die Billets auf Meldungen (zum Eintrittspreise mi
5 Sgr. Aufgeld) an den Sonn⸗ und Festtagen von 8 bi
9 Uhr, an den Wochentagen von 9 bis 10 Uhr. Ueber di
innerhalb dieser Stunden nicht abgeholten Billets wird sofor
anderweitig verfügt. Für die Billets ohne Meldungen (zum Eintrittspreise mit
5 Sgr. Aufgeld) an den Sonn⸗ und Festtagen von 11 bis
1 Uhr, an den Wochentagen von 10 bis 12 Uhr.
Für die übrigen Billets zum Tagespreise an den Sonn⸗ und
Festtagen von 1 bis 2 Uhr, an den Wochentagen von 12
bis 1 ½ Uhr.
Die Bemühungen der Königlichen Theater⸗Verwaltung, da Publikum vor Uebertheuerungen durch den Billethandel möglich zu schützen, können nur dann einen günstigen Erfolg haben, wenn Letzteres die Verwaltung dadurch unterstützt, daß es unterlassen werde, durch Meldungen um Billets unter Mißbrauch von Handlungs firmen, und durch perfönliche Bethätigungen, wie solches leider s vielfach geschehen, den Billethändlern beiständig zu sein.
Beerrlin, im August 1864.
General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Hutter ist in der Untersuchungssache wider ihn wegen Betruges zu zwei Monaten Gefängniß, einer Geldbuße von 50 Thlr., im Unvermögensfalle noch einem Monate Gefängniß und 1 Jahr Ehrverlust rechtskräftig ver⸗ urtheilt worden. Die Strafe hat nicht vollstreckt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist, er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Hutter Kenntniß hat, wird aufgefordet, davon der naͤchsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Hutter zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfinden⸗ den Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstat⸗ stung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be⸗ oͤrden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 26. August 1864. 1 1 Königliches Stadtgericht. “n für Untersuchun ssachen. Deputation II. für Vergehen.
3X
Der Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Hutter ist N Jahr alt, am 7. Februar 1837 in Berlin geboren, evangelischer Religion, circe 5 Fuß 1 Zoll groß, hat schwarze Haare, ist ohne Bart, von hagerer Ge sichtsbildung und kleiner Statur. X“ 8
Steckbrief. .
Segen den unten näher bezeichneten Agenten Emil Friedrich Eugen Spangenberg ist in der Untersuchungssache S. 910 1863 die gerichtlich Haft wegen wiederholter Unterschlagung aus §§. 225 seq. des Strafgesetz buchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nich betroffen worden ist, er latitirt daher oder hat sich heimlich von hier ent fernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Spangen berg Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfin⸗