8 Glogau, 15. November. Heute hat hier eine Konserenz in
der Erweiterungs⸗Angelegenheit unserer Stadt und Festung stattge⸗ funden. Es wohnten derselben bei: im Auftrage des Kriegs⸗Mini⸗ steriums der Oberst von Schweinitz aus Breslau, im Auftrage des Ministeriums des Innern, des Ober⸗Präsidenten von Schlesien und
der Königlichen Regierung in Liegnitz: der Ober⸗Regierungs⸗Rath von Wegnern aus Liegnitz und der Landrath des hiesigen Kreises,
Regierungs⸗Rath von Selchow, so wie die vom Magistrat und
Stadtverordneten gewählte Kommission. Etwas Definitives ist nich beschlossen die Herren Staats Kommissare ö” bde städtischen Behörden mitgetheilten Propositionen ad referendum Magdeburg, 18. November. Für den Kreis Magdebur “ heute 88 Redacteur der »Magd. Ztg.⸗ Hoppe “ Abge⸗ ordneten von aã hienen W — 8G1“ gewählt. Erschienen waren im Wahl⸗ b “ 14. November. zwei neue Kirchspiele ins Leben. Seit uralten Zei ß die Einwohner mebrerer Dörfer hiesiger Lne. es ar n bierher gehen, um, als nach Wittenberg Eingepfarrte, das hiesige Gotteshaus besuchen zu können. Diesem Uebelstande zu bege 8 hat das Kirchen⸗Aerarium von Wittenberg im Dorfe Die teis 8⸗ dorf, für die Gemeinden Dietrichsdorf, Hohndorf Gallin . begka und Zörnigall eine Kirche und eine andere im 1““ uhn für die Orte Trajuhn, Euper, Absdorf, Teuchel und Thießen erbaut. Gestern, vom herrlichsten Wetter begünstigt, fand nun die Einweihung dieser beiden neuen Kirchen in Dietrichsdorf und Tra⸗ juhn am Vormittage, resp. Nachmittage durch den General⸗Super⸗ b Dr. Lehnerdt aus Magdeburg, unter 1111“ 114“4“ des hiesigen Magistrats und eines großen 1 Salzwedel, 16. November. Se. Majestä Köni haben, wie dem »Magd. Corresp.« berichtet “ dier Burg, bisher im Besitz des Königl. Kreisgerichts⸗ Direktors 825 Hitzacker, ankaufen lassen, und ist gestern eine Deputation der hiesigen städtischen Behörden abgereist, um Sr. Majestät bei Ge⸗ legenheit der Jagd in der Garbe den Dank der Stadt dafür dar⸗ ““ Die hiesige Burg ist das älteste Gebäude der Stadt, ““ Sitz der ersten Markgrafen von Salzwedel oder der Aachen, 17. November. Heute Morgen verstarb hierselbst der 1 8 8 8 1 ZZ A1“ a. D. Herr Zur Hosen im Fla von 8 Pag ren. Der Verblichene hat, sagt die »Aach. Ztg.«, in der langen Zeit, während deren er dem Postwesen unseres Regierungsbezirks vorstand, sich durch seine dienstliche Thätigkeit die Anerkennun der höchsten Behörden, so wie die des Publikums durch seine stets gereit⸗ willige Rücksichtnahme auf dessen Verkehrsbedürfnisse verdient Hannover, 17. November. Der Vice⸗Praͤsident der Ersten Landrath von Bothmer, der vor einigen Wochen seinen 8 Hluß 1“ aus der Ständeversammlung zu schei⸗ I der „Hamb. Börsenhalle⸗ zufolge, in der gestrigen 8 9 8 Hoya⸗Diepholzschen Provinziallandschaft von seinen b ö“ lassen, das Mandat noch ferner zu behalten. vspers üüs 1ees. 8 Großherzogin von Oldenburg ist baufen seuejenan ffen und im Königlichen Schlosse zu Herren⸗ Me lenburg. Schwerin, 18. 9 . Bei d gestrigen Eröffnung des Landtages in Uheegs Waren “ ee. folgende vertheilt: 1) Kommissarisch⸗ Deputische Ver⸗ handlungen über die Aufnahme der Stadt Wismar in den Landständisch en Verband. 2) Großherzoglich schwerin⸗ sches Reskript vom 13. Oktober 1864 nebst Entwurf einer Verord⸗ nung, betreffend die Gewähr der Mängel bei der Ver⸗ äußerungvon Thieren mit Motiven und deren Anlagen A. — F “ Als Propositionen des Engern Ausschusses von der Ritterschaft sind aufgeführt: 1) Versagung des kirchlichen Be⸗ I““ die Pastoren, 2) Auszahlung des Beitrages der e; zu topographischer Landes⸗Vermessung von Mecklenburg⸗ Holstein. Nach der „Flensb. Nord. Ztg.⸗ ha Wieding in Breslau, welcher vor eeas tgdath 1 el- steinischen Obergerichte designirt worden war, die Annahme dieses Amtes abgelehnt. Vor etwa acht Tagen ist auch der Privat⸗ ocent Dr. jur. Burchardi in Kiel zum Obergerichtsrath designirt
Der gestrige Sonntag rief
G Aus Schleswig, 15. November, schreibt man der »F Nord. Ztg.⸗ Täglich kommen Truppenzüge durch die d Länge kommen die Artillerie, Munitions⸗ und andere 8 olonnen vom Hesterberg herunter durch den Friedrichsberg, um in en jenseitigen Schlei⸗ Dörfern wieder Quartier zu beziehen. Auch nel. 8 veeen u e gelegen, haben uns gestern ihre zug hatten sich, ungea frü Stunde, viele Bürger auf dem 18. gen winkten den Truppen Dankes⸗ und Abschiedsgrüße, und 88 Regiments⸗Commandeur, Oberstlieutenant von Rex, wurden für
übergeben, um sie bei dem nächsten Rast üwgg. s platz vertheilen zu Die Preußen gehen gerne nach Hause, sie ee becn alle g; Seässe Erinnerungen mit. ie »Flensb. Nordd. Ztg.⸗ schreibt: Bei der nach dem Fri 8 1 . . e 83 8. Traktat vorzunehmenden Grenzregulirung sind 8 — thum Schleswig an das Königreich Dänemark abzutreten Fecn im Osteramt Hadersleben die Kirchspiele: Stenderup mit 1069 Ei . 7. Eenes, 88 8 Einw., Wonsilt mit 877 Einw., Dalbye 1 inw., Heils mit 766 Einw., Weistru it 891 Ei 11111— ec8; 8 ., ein Theil des Kirchspiels Frör vugefähr 30 Simm., der scheswigsce Theit des rirosgiels Wam⸗ “ Einw., sodann im Westeramt Hadersleb ie Kirch⸗ spiele Hjortlund mit 218 Einw., Fahrdrup 88 Wilsler S. “ 446 Einw., Wester⸗Wested mit 272 Einw., Seem 88. 6eee hhe ee eesees deece Insel Arroe mit 11,418 Einw gs ees “ in den an Ceeö“ Distr eträgt somit 20,051. Dafür tritt Dänem Schleswig ab zuerst auf dem F ritt Dänemark an — Festlande die Kirchspiele Mö tondern, Dahler, Wisbye ee “ ⸗ hspiele Mögel⸗ und Döstrum mit zusammen in rüͤnde G 11““ die früher zum Königreich B umme 6000 Einwohner, eht zönigr. gehörten. Sodann d Inseln, einen Theil des Kirchspiels St. C. “ Tbe; “ — St. Clemens auf Rö ine Cbeil bes Kicch spieis Ketum (Cinh auf Sylz die Kiccspiele Sr. Jo⸗
mens auf Amrum mit zusammen 3103 Ei
e e. Süsssh8 3103 Einwohnern Endli 11.esee⸗ gemischten Kirchspielen, E de gr gehörenden Einwohner an Schleswi — Einwohner giebt es in den Kirchspielen: Röd glleswig ab. Solche 409, Hügum 45, Lindru 1111
“ 92 L p 30, Hjerting 105, Kalslund 12
51, Toftlund 109, Hviding 60, S. 55, Katslund 122, Gram F Hviding 60, Spandet 27, Hoirup 112 — 21, Resbpe 112 Bräns 59, Scherrebec 117, Arrild 7, Abiid 82
2454 Einwohner. wig abzutretenden Einwohner beträt it ci 56
inw rägt somit circa 1150 dee s h G“ circa 8500 Einwohner mehr abgetreten als wigs E1“ ütr. Diese Differenz zu Ungunsten Schles⸗ Frdn. ch die verhältnißmäßig sehr starke Bevöl⸗
88 9 8 s 17 1 Truppen ist dänischen Blättern zufolge im vollen Gange
Truppen berichtet Die Generäle von Falkenstein und von südwärts abgereist. General G 1 bgereist. ablenz wollte am Di mittag oder Mittwoch Morgen (16.) Hoͤrsens Sbg ö Der für Jütland ernannte Königlich dänisch 8 Civilkom⸗
huus eingetroffen.⸗ Cbrtits. ecsss 17. November. Heute Abend, meldet der »Hamb „trafen Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich
bon ;. ein und traten in Streits Hotel, vor dessen Ein⸗ 5 i Ehrenposten unseres Bundes⸗Kontingents postirt waren 1 z nach seiner Ankunft erschien der Chef unseres Kontingents,
der Pe 6 Ehrenbezeugung ablehnte, abkommandirt. 8. November. Im heutigen »Amtsblatt⸗ publizirt der
und die Vorstädte, welches di 3 1 1 welches diese Steuer auf jährlich fü “ Kapitalwelth hicch sunfroals 8 . e nach den jetzt bestehenden oder künfti : d Ausmittelung und Taxation des der Grundstücke nach irkli 98 Se6g, egr 6 8⸗ beecnet becen s en wirklichen oder präsumtiven Miethebetrage achsen. Weimar, 18. November. Wie die d Zig.. vernimmt, wird der Rechnungsausschuß dvEen e e 8 b1, “ hier zusammentreten. 8 “ Hessen. armstadt, 17. November. Die Berat “ wurde in der ö 9* Polsgadepordia gcseh 2 wurden erledigt: Titel IV.: »Von 98 in Beziehung auf die Verfol 1t brechen und Vergehen«; Ti Sa. 74⸗ Ne 2,995 .“ hen«; Titel V.: »Von dem Gerichtsstande⸗; Fihthste ““ F.S des üe ees. G — er ehnung eines Richters od kollführers«; Titel VII.: »Von de b11 2 r Anzeige strafbarer § deren Verfolgung im Allgemeinen⸗, und bhecäweilc Lha VMI 1 n der Verhaftung und Freilassung.⸗ Zu Art. 52 wurde der
vom Ausschuß vorgeschlagene Zusatzartikel wegen Lokalisirung der
seine Mannschaft, die in der Stadt gelegen, 2500 Stück Cigarren
strafrechtlichen Verfol Preß Zusatzartikel dastee qea- der Preßvergehen angenommen.
Dieser
hem, * von dem
den ist. at eine Gericht zuständig, in n Ermangelung eines
dessen Bezirk vorden ist.«
* 9
Sache aus Gründen der öffentlichen
gelehnt.
baren Handlung
suchs, dessen Vollendung zu befürchten ist, Beschluß der Kammer
Bundestagssitzung ließ ferneren Begründung seiner als Manuskript gedruckte Denkschrift
hannis und St. Laurentius auf Föhr und das Kirchspiel St. Cle-
Hoier 146, 600, Hjerpstedt 6, Skads 139, zusammen Die Gesammtzahl der von Dänemark an Schles⸗ Mithin
Jütland. Die Räumung Jütland's von den alliirten
Foldi Ff jej * b 1 Kolding, Friedericia, Ribe und Aarhuus wird über den Sh eer
lons it ihr
Plonsky sind am 16. mit ihrem Stabe und dem Gouvernement
missar, Geheimrath Brästrup, ist am 15. Nachmittags in Aar⸗ „ ) 2 „ h o f sopj † †
Karl von Preußen auf seiner Rückreise nach Berlin vom Norden
Oberst Beß, mit sämmtlichen dienstfreien Offizieren, um den Prinzen Sr. Königlichen Hoheit ein Ständchen zu bringen, wurden, da
Senat das Gesetz, betreffend die Grundsteuer für die Stadt
“ “
„Bei Preßvergehen ist als Ort der That derjenige anzusehen, an wel⸗ gemãß Art. 52 des Preßgesetzes, ein Exemplar der Druckschrift der Ministerium des Innern dazu bestimmten Behörde überreicht wor⸗ Hat eine solche Hinterlegung nicht stattgefunden, so ist dasjenige dessen Sprengel der Beschuldigte seinen Wehnsitz, oder Wohnsitzes seinen Aufenthaltsort, wenn er aber
eder Wohnsitz noch Aufenthaltsort im Inlande hat, dasjenige Gericht, in
er selbst ergriffen oder die Druckschrift mit Beschlag belegt
Artikel 63 des Entwurfs, wonach das Ober⸗Appellations⸗ der Staatsanwaltschaft die Verhandlung einer Sicherheit an ein anderes Ge⸗ sollte verweisen können, wurde ab⸗ Desgleichen ein von der vorigen Zweiten Kammer be⸗ chlossener Zusatzartikel 85 a, wonach die Verhaftung des einer straf⸗ Verdächtigen auch dann sollte erfolgen können, des Verbrechens oder, im Falle eines Ver⸗ so daß also nach dem die Verhaftung als polizeiliche Präventiv⸗ aßregel ausgeschlossen sein soll (F. J. Fraukfurt a. M., 18. November. In der gestrigen der Prinz Friedrich von Hessen zur Lauenburg erhobenen Ansprüche eine überreichen, welche dem holstei⸗ — Der Kaiser von Mexiko
Der ericht auf Antrag
icht, als das an sich zuständige,
wenn die Wiederholung
auf
ischen Ausschuß zugewiesen wurde. b 1 ieß seine Thronbesteigung anzeigen, so wie daß er Herrn. Thomas Murphy zu seinem Gesandten am Bund beglaubigt habe. — Die Liquidation der Kosten für die Inspection der Bundesfestungen wurde hierauf einstimmig genehmigt. Schließlich ersolgte die An⸗ zeige von dem in der Bundesfestung Mainz stattgehabten Wechsel
des Gouvernements. (Fr. Postz.) Baden. Karlsruhe, 17. November. ber das Befinden Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Frau Markgräfin Wilhelm lautet: „Die Erscheinungen der Entzündung ind in der Abnahme, dagegen ist in Folge gestörter Hirnfunktion die Bewegungsfähigkeit der linken Extremitäten aufgehoben. Nachdem die hohe Patientin im Verlaufe der Nacht meist schlummersüchtig war, erschien gegen Morgen klares Bewußtsein.⸗ (Karlsr. Ztg.) Bayern. Mün chen, 17. November. Der Gesandte Bayerns am französischen Hofe, Freiherr von Wendland,- ist gestern hier eingetroffen und begiebt sich nächster Tage wieder nach Paris. — Der nach Rom bestimmte bisherige Gesandte Preußens, Herr von Arnim, ist gestern aus Berlin hier eingetroffen, um sich zu verabschieden und dann nach Rom weiter zu reisen. Der Gesetzgebungs⸗ Ausschuß der Abgeordnetenkemmer fuhr heute in der Berathung über die Zuständigkeit der Einzelnrichter fort. Es wurde nur Art. 22 und Art. 23 Ziffer 1—5 des Ent⸗ wurfes erledigt. Eine Debatte entspann sich über die Frage, ob und in wie weit sich die Zuständigkeit der Einzelrichter auf Beurtheilung von Rechtsverhältnissen erstrecken könne, die erst im Laufe des Ver⸗ fahrens streitig würden. Diese Frage wurde durch Einsetzung einer besonderen Ziffer (3) in Art. 22 des Entwurfes beantwortet, welche besagt, daß sich die einzelrichterliche Zuständigkeit dem Werthbetrage des Streitgegenstandes nach nicht erstreckt »„auf Beurtheilung von der Zuständigkeit des Einzelrichters entgegen
Das 3. Bülletin
8 8
Steuer nicht bis zur Reform aller direkten Steuern
Rechtsverhältnissen, die te. sind, selbst wenn sie erst im Laufe des Verfahrens streitig. werden.⸗ Nachdem Ziffer 3 des Art. 22 als selbstverständlich gestrichen warg fand Zifser 4 des Entwurfs »Entschädigungsklagen wegen Dienst⸗ widrigkeiten gegen Notare, Anwälte und Gerichtsvollzieher« An⸗ nahme. Art. 23 des Entwurfs, der die Zuständigkeit der Stadt⸗ und Landgerichte ohne Rücksicht auf den Werth des Streitgegen⸗ standes festsetzt, gab in Ziffer 1 (Streitigkeiten zwischen Vermiethern und Miethern von Wohnungsräumen zc. betreffend) Veranlassung zu einer Debatte. Es wurde angenommen, daß auch hier eine Maximalsumme des Streitwerthes von 100 Fl. aufgestellt werde.
1“ “ W (N. C.)
8 e1““ 8 1 Oesterreich. Wien, 18. November. Die »Wiener Ztg.⸗ meldet: »die bisher bekanntgewordenen Einzeichnungen auf das neue Anlehen belaufen sich auf 27,554,600 Fl. Aus dem im Abgeordnetenhause in der gestrigen Sitzung gehaltenen Vor⸗ trage des Herrn Finanzministers v. Plener heben wir Folgendes hervor:
Zur Bedeckung der Ausgaben sei bei den indirekten Steuern eine Vermehrung von 1,600,000 Fl. in Aussicht genommen. Wegen be⸗ sonderer den Bergbau drückender Verhältnisse erscheine eine niedrigere Präliminirung nothwendig. Bei den außerordentlichen Einnahmen muß⸗ ten die mit dem Finanzgesetze 1863 und 1864 eingeführten Erhöhun⸗ gen der außerordentlichen Zuschläge zu den direkten Steuern, Stempeln, Gebühren und zur Zuckersteuer wiederholt in Anspruch genom⸗ men werden. Behufs der Erzielung eines Betrages von 15,800,000 Fl. sei ein Komplex von Sehtsdomainen und Monkanwerken zur Veräuße,⸗ rung bestimmt. Zur Deckung des Defizits von 30,478,000 Fl. ist die Ent⸗ schädigung bestimmt, auf welche Oesterreich laut Art. XII. des Friedensver⸗ trages mit Däͤnemark Anspruch hat. Sollte die Entschädigung füx die auf eirca
18 Millionen veranschlagten Kriegskosten den Finanzen nicht, im Laufe
des Jahres 1865 zugehen, so würde hierdurch eine zeitweise Vermehrung der öͤffentlichen Schuld nothwendig. Der Wunsch nach Regelung der direkten Steuern habe die Regierung zu neuen Entwürfen veranlaßt.
“
nen Zbirow,
Die Verwaltung der Ergebnisse des Grundsteuerkatasters, die Verschiedenartig⸗ keit der Steuersysteme in einzelnen Kronländern, die dem Erwerbsteuergesetze ge⸗ genüber geänderten Verkehrsverhältnisse, die Mangelhaftigkeit der Ein⸗ kommensteuer seien Gründe genug, um die Forderung zu rechtfertigen, daß hier eine durchgreifende Regelung stattfinde. Eine gleichmäßigere und gerechtere Vertheilung der Steuerlast herbeizuführen, sei der Zweck des neuen Gesetzentwurfes. Nach der Theorie stelle sich nun aller⸗ dings die Idee einer allgemeinen, alleinigen Einkommensteuer als sehr empfehlenswerth heraus; in der Praxis aber dränge die schwere Auffin⸗ dung des reinen persönlichen Einkommens dazu, zu den erreichbaren Ob⸗ jekten zurückzukehren und das System der sogenannten Ertrags⸗ steuer festzuhalten. Bei der Grundsteuer sei das Prinzip der Parzellar⸗ Einschätzung beibehalten, als Reinertrag der Ueberschuß festgestellt, welcher nach Abzug des gewöhnlichen Kulturaufwandes von bem bei gemeinde⸗ üblicher Bewirthschaftung in Jahren mittlerer Fruchtbarkeit zu erzielenden Rohertrage sich ergebe. Der Minister erwähnte dann weiter der Gebäude⸗ steuer, der Zins- und Rentensteuer und der Steuer von Gewerben. Um übrigens die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte endlich kräftig anzubahnen, sei es nicht zulässig erschienen, mit den Ertragssteuern allein abzuschließen. Die laufenden Ausgaben müßten durch die Einnahmen bedeckt werden, daß diese aber nicht fortwährend in der Veräußerung des Staatseigenthums zu suchen seien, verstehe sich von selbst, und aus diesen Betrachtungen ergiebt sich, daß eine Erhöhung der Steuern unbe⸗ dingt nothw endig sei. Es handele sich nun um die Frage ob Zu⸗ schläge zu den bereits bestehenden Steuern oder neue Steuern beliebt werden sollen. Die Bewilligung von Zuschlägen zu den bestehenden Steuern habe große Uebelstände im Gefolge. Es sei sehr zu wünschen, daß bei den Ertragsteuern eine gewisse Stabilität beobachtet werde, und es erscheine daher zweckmäßig, statt der Zuschläge die Einführung einer neuen Steuer zu beantragen, welche blos das schuldenfreie Einkommen zum Gegenstande habe, während die bisherigen Ertragssteuern sich im Gegensatze biezu blos an das Objekt halten. Der dem Hause vorgelegte Gesetzentwurf über eine allgemeine Klassen⸗Einkom⸗ mensteuer beruhe im Wesentlichen darauf, daß ein Einkommen von 365 Gulden ganz frei sein soll, daß bei einem Einkommen von 365 bis 1500 Gulden Einschätzungen in Steuerklassen von † bis 12 Fl. stattfinden, dann aber von hier aufsteigend eine Perzentualsteuer von 1 bis 2 Perzent auf 8 das zu ermittelnde reine, schuldenfreie Einkommen gesetzt werden soll. — Der Minister überreichte ferner einen Gesetzentwurf über Aufhe⸗ bung der bisherigen Steuerfreiheit im Lehensgebiete von Asch in Böhmen, dann einen Gesetzentwurf über eine Verminderung der Branntweinsteuer um 1 Prozent gegen Erfüllung gewisser, das Gefälle sichernde Bedingungen. Gegenstand der Beschwerde sei ferner die Personalsteuer in Siebenbürgen und es könne mit der Reform dieser zugewartet werden. habe dahin geführt, daß schon jetzt eine theil⸗ weise Verminderung der siebenbürgischen Personalsteuer durch die Verhältnisse des Landes angezeigt sei. Es wird daher auch in dieser Beziehung ein Gesetzentwurf auf die Tafel des Hauses niedergelegt. Den Schluß der Vorlagen bildet ein Gesetzentwurf über die Aufhebung gewisser Kontrollmaßregeln, welche bisher durch §. 262 der Zoll⸗ und Staatsmonopols⸗Ordnung beim Eingange von Wirk⸗ und Webwaaren in geschlossenen Städten beobachtet werden müssen. Die Regierung be⸗ antragt die Aufhebung derselben. Eine besondere Mittheilung über die nach Artikel 13 der Verfassung von Seite der Staatsverwaltung ver⸗ äußerten Bestandtheile des Staatseigenthums wurde unmittelbar an das Präsidium des hohen Hauses geleitet.
Von der Direction der priv. österreichischen Nationalbank wer⸗ den in Folge der mit der Finanzverwaltung abgeschlossenen Ueber⸗ einkommen vom 18. Oktober 1855 und 3. Januar 1863 die in Böhmen im Prager und Pilsener Kreise an der böhmischen Westbahn gelegenen, in der Administration vereinten Staatsdomai⸗ Tocnik, Miröschau und Wossek sammt den dort befindlichen Eisenhüttenwerken und Erzgruben im Gesammt⸗ schätzungspreise von 6,540,000 Fl. mit Vorbehalt der Genehmigung des Finanzministeriums zum Verkaufe im Ganzen im schriftlichen Offertwege ausgeboten. Der Grundbesitz der Staatsdomaine Zbirow, Toenik, Miröschau und Wossek besteht aus 35,511 Joch 986 O⸗Klftr Zu diesem Grundbesitze gehören die Schlösser in Zbirow, Tocnik, Miröschau und Wossek, dann viele Wohn⸗ und Wirthschafts⸗, Ver⸗ waltungs⸗, Zins⸗ und Industriegebäude, wie Brau⸗ und Brannt⸗ weinhäuser, ferner Ziegeleien, Sandsteinbrüche und überdies Eisen⸗, Berg⸗ und Hüttenwerke sammt den Werks⸗, Vorraths⸗ und Wohngebäuden,
Großbritannien und Irland. London,
Eine genaue Untersuchung
Lord Dufferin ernannt worden.
riate für Indien ist . 1 welches eben mit 400 Menschen
In Liverpool ist ein Schiff, an Vord die Fahrt nach Amerika antreten wollte, von den zurückgehalten worden, weil der Verdacht gegen dasselbe vorlag,
daß seine Passagiere, unter Verletzung
in England angeworben, zum Eintritt in die Armee der Vereinig⸗
ten Staaten bestimmt seien. Die Leute, hauptsächlich Arbeiter aus den Baumwolldistrikten, theils aus London, waren von einem Agen⸗ ten für amerikanische Glasfabriken (unter welchem man jedoch einer Werbe⸗Agenten vermuthet) engagirt worden; selt hatte das Schiff (»Great Western⸗), da ihnen der wahrscheinlich Zweck ihrer Anwerbung noch frühzeitig bekannt geworden war, 1 wieder verlassen. Es wird nun eine Untersuchung angestellt werden f
zweifelhaft, ob sich eine Verletzung der angeführten Akte
der Foreign Enlistment Act
dazu gehörigen Eisenerzgruben, endlich Jagd, Fischerei u. dgl. 1
17. November. Zum Nachfolger des Lord Wodehouse in dem Unter⸗Staatssekreta-
den Behör⸗
I.
eine Anzahl derselben