Gesellen die Einschreibung noch eines Lehrlings bewilligen dürfen, doch nie⸗ mals mehr als sechs.
GFratulationscouren am Hofe wegen auf Schloß Brandeis
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inem solchen Hause schließt ab mit 12,500 Thlr. und da in ihm 24 Wohnungen, bestehend aus Stube, Alkove und Küche angelegt sind, so hat jede Wohnung die Zinsen von einem Kapital von 508 Thlr. zu bringen, woraus folgt, daß, wenn jede Wohnung mit 30 Thlr. jährlich vermiethet wird, das ganze Haus sich auf 14,400 Thlr. verzinst. 8 1
Paderborn, 22. Dezember. Unserem Bischof ist heute aus den Sammelbeiträgen der St. Michaels⸗Bruderschaft von dem Vor⸗ stand derselben die Summe von 3010 Thlrn. mit der Bitte über⸗ geben worden, solche Sr. Heiligkeit dem Pabste als Weihnachtsgabe der Diöcese übermitteln zu wollen.
Köln, 28. Dezember. Heute Vormittag, meldet die »Köln. Ztg.⸗ hat die feierliche Einweihung des an der Eintrachtstraße er⸗ bauten stattlichen St. Vincenz⸗Hauses stattgefunden. Dasselbe ist lediglich aus Gaben mildthätiger Herzen erbaut und gestiftet worden zu Werken der Barmherzigkeit, wozu das Leben des edlen Vincent de Paula, dessen Namen die neue Anstalt trägt, ein so hell leuchtendes Beispiel gegeben hat. — Der für Eiltransporte be⸗ stimmte Güterschuppen des Rheinischen Central⸗Bahnhofes ist in vergangener Nacht mit seinem gesammten Inhalte ein Raub der Flammen geworden.
Bonn, 27. Dezember. Wie die »Köln. Ztg.⸗“ erfährt, hat Professor O. Weber einen Ruf als Professor und Direktor der chirurgischen Klinik an die Universität Heidelberg erhalten.
Vom Rhein, 28. Dezember, wird der »Elberf. Ztg.⸗ gemel⸗ det: Die Zahl der evangelischen Predigt⸗Amts⸗Kandidaten ist in un⸗ serer Provinz im Zunehmen. Bei der Frühjahrsprüfung sind 9 Kan⸗ didaten pro ministerio und 13 pro licentia concionandi, im Herbsttermin 11 pro minist. und 16 pro licentia concionandi ge-⸗ prüft worden. In Westfalen haben bei der Herbstprüfung 15 das erste und 11 das zweite Examen gemacht.
Coblenz, 27. Dezember. Der Dechant und Ehrendomherr Pastor Krementzz von St. Castor ist, wie die »Cobl. Ztg.“ meldet, heute früh nach Trier abgereist, um an der am 29. d. Mts. daselbst stattfindenden Bischofswahl, für deren erwünschten Ausfall seit gestern in allen Kirchen der Diözese die üblichen Kirchengebete veranstaltet sind, Theil zu nehmen. — In Folge der Stellung auf Friedensfuß des hierher zurückgekehrten 4. Garde⸗Grenadier⸗Regiments Königin Augusta sind die noch bei demselben eingestellt gewesenen Mann⸗ schaften des dritten Jahrgangs 10 Mann per Compagnie und außer⸗ deem auch noch einige Mann aus dem zweiten Jahrgange in ihre Heimath entlassen worden.
Mecklenburg. Schwerin, 28. Dezember. Bürgermeister 8 Rath in Laage veröffentlichen im dortigen Wochenblatt Fol⸗ gendes: 8 „Nach Verfügung des Großherzoglichen Ministerii des Innern soll bis aauf Weiteres 1) den einwandernden Gesellen die Wahl freistehen, bei welchem der im Schaubuche eingetragenen Meister sie in Arbeit treten wollen; 2) vom 1. Januar k. J. an die rollenmäßige Verpflichtung der Gesellen zur Wan⸗ derung im Auslande wegfallen, ihnen vielmehr die im Inlande außer⸗ halb ihres Lehrortes zugebrachte Wander⸗ und Arbeitszeit als Wan⸗ derung im Auslande angerechnet werden; ausgenommen die Maurer⸗ unnd Zimmergesellen, welche das Meisterrecht erlangen wollen, sowie die Eisen⸗ und Metallarbeiter⸗ und Tuchmachergesellen, hinsichtlich welcher es bei den Vorschriften der Amtsrollen auch ferner das Bewenden behält; 3) jedem Amtsmeister (der nicht etwa jetzt schon größere Rechte hat, künftig) — frei⸗ stehen, ohne Rücksicht auf die Zeit, wann der erste Lehrling eingeschrieben, nooch einen zweiten Lehrling anzunehmen; auch der Amtspatron einem Meeisttr, der regelmäßig mehr als sechs Gesellen hält, auf je drei weitere
Dem Vernehmen nach, bemerkt die »Meckl. Ztg.-, sind diese Abänderungen der alten Zunftordnungen auch für die übrigen Land⸗ städte vom h. Ministerium des Innern verfügt worden.
Sachsen. Dresden, 28. Dezember. Wie das »Dresd. Journ.⸗ erfährt, werden am bevorstehenden Neujahrstage die üblichen
erfolgter bedenklicher Erkrankung der verwittweten Frau Großher⸗ zogin Marie von Toscana, Schwester des Königs, nicht stattfinden.
Weimar, 28. Dezember. Die Berufung des Landtags wird, wie die »Weim. Ztg.« aus zuverlässiger Quelle hört, für den 22. Januar erfolgen. Kooburg, 27. Dezember. Eine Ministerial⸗Verordnung betrifft die Aufhebung der Bestellgebühren für Briefpostsen⸗ dungen und bestimmt, daß die Bestellgebühren für im Postorte overbleibende Kreuzbandsendungen vom 1. Januar 1865 an, die Be⸗ tellgebühren für andere im Postorte verbleibende frankirte Korrespon⸗ denzen vom 1. Januar 1866 an und die für im Postorte verblei⸗ zende unfrankirte Korrespondenzen vom 1. Januar 1867 in dem Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗Gotha nicht weiter zu erheben sind.
Württemberg. Stuttgart, 28. Dezember. Das Haus er Abgeordneten hat in seiner heutigen Sitzung die Fort⸗ rhebung der Steuern bis zum 30. Juni ohne Debatte ein⸗ immig genehmigt.
Der »St. A. f. W.“ publizirt folgende Königliche Verord⸗ ung, betreffend die Presse und das Vereinswesen, vom
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»Karl, von Gottes Gnaden, König von Württemberg. Nach Anhö⸗ rung unseres geheimen Raths verordnen und verfügen wir wie folgt: §. 1. Die Verordnung vom 25. Januar 1855, betreffend die Regelung des Ver⸗ einswesens, die Verordnungen vom 25. Dezember 1850, 7. Januar 1856 und 22. Februar 1861, betreffend die Verhinderung des Mißbrauchs der Presse, kommen hiermit außer Anwendung. §. 2. Statt jener Verordnun⸗ gen treten daher die bis zur Erlassung derselben bestandenen Vorschriften der Landesgesetze, namentlich das Gesetz über die Presse vom 30. Januar 1817, deren Revision vorbehalten bleibt, wieder in Wirkung.«
Das genannte Blatt fügt hinzu: Für die Erlassung dieser Ver⸗ ordnung ist die Ueberzeugung von der sich immer klarer darlegenden relativen Erfolglosigkeit der Bestimmungen der seitherigen Verord⸗ nungen, so wie das in Betreff ihrer Vollziehung und Handhabung von einzelnen Bundesstaaten, so wie von dem Bunde selbst ein⸗ gehaltene Verfahren in erster Linie maßgebend gewesen. Im Uebri⸗ gen hält die Regierung an dem Grundsatze fest, daß von der Bun⸗ desversammlung innerhalb ihrer Kompetenz erlassene Beschlüsse nach 8 des §. 3 der Verfassungs⸗Urkunde zum Vollzug zu brin⸗ gen sind.
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Oesterreich. Wien, 27. Dezember. In der heutigen Sitzung des Herrenhauses wurden zwei Zuschriften des hohen Staatsministeriums verlesen des Inhalts, daß Se. Majestät der Kaiser die Adresse und den Dank des Hauses für die Mittheilung des Paktes von Miramar wohlgefällig entgegenzunehmen geruhten.
Auf der Tagesordnung standen der Bericht der Finanzkommis⸗ sion über die Gesetzentwürfe, betreffend die Fortdauer der Steuer⸗, Stempel⸗ und Gebührenerhöhungen und Erhöhung der Verzehrungs⸗ steuer von Zucker während der Monate Januar bis Ende März 1865 und über den Gesetzentwurf wegen Erhöhung der Restitution des Zolles und der Verbrauchsabgabe bei der Zuckerausfuhr und wurden die betreffenden Kommissions⸗Anträge angenommen. Hier⸗ auf wurde die Wahl eines Mitgliedes in die Staatsschuldencontrols⸗ Kommission des Reichsrathes vorgenommen.
Die Schießproben in Pola, welche vor einigen Tagen be⸗ endet sind, haben der »Ost. P.« zufolge fürs Erste das entschiedene Uebergewicht der gezogenen Geschütze von großem Kaliber konstatirt und zugleich dargethan, daß das jetzige Panzersystem den Wirkungen jener Geschütze nicht widerstehen kann, und daher ein anderes System erprobt und angenommen werden müsse. Die Geschütze warfen 40⸗ und 100⸗pfündige Geschosse, welche alle Panzerplatten durchlöcherten ͦB1A1AA₰“
Großbritannien und Irland. London, 27. Dezembe Rose, ist ein Unfall zugestoßen, der seine auf März festgesetzte Reise
ist es fraglich, ob er, wie er beabsichtigte, im Januar in Kalkutta eintreffen wird. In der Nähe von Meerut auf der Schakaljagd, stürzte er mit seinem Pferde bei dem Satz über einen Graben; er verlor die Besinnung und wurde in das Haus des Generals Wheler gebracht, wo er jetzt noch ans Krankenlager gefesselt ist. Die ärzt⸗ liche Untersuchung ergab, daß eine Rippe gebrochen war, doch macht das Befinden des Patienten günstige Fortschritte. G Die mit der letzten Post hierher gelangten indischen Zeitungen sprechen sich weitläufig über die angeblichen russischen Eroberungs⸗ gelüste in Central⸗Asien und die daraus zu folgernde drohende Hal⸗ tung Rußlands gegen Indien uauzs.
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Frankreich. Paris, 27. Dezember. Avignon hat bis zur freise Revolution zum Kirchenstaate gehört. Der Papst ha er Metropolitankirche N. D. des Doms in Avignon die Reliquie
selben hat der Erzbischof von Avignon, Msgr. Dubreuil, ein Rund⸗ schreiben veröffentlicht, worin er daran erinnerte, daß Avignon wäh⸗ rend fast eines Jahrhunderts ein zweites Rom gewesen sei, daß es aber »jetzt einer der edelsten Theile dieser hochherzigen Nation ist, die von der dankbaren Kirche ihre ältere Tochter und die von dem ganzen Erdkreise Frankreich genannt wird.⸗
Bei dem großen Essen, welches der Präfekt im Laufe der vori gen Woche den Munizipalräthen und Bürgermeistern von Paris gab, figurirten auch zum ersten Male die berühmten Tafelaussätze, welche Hr. Haußmann zur größeren Ehre der Stadt Paris von dem
Hause Christofle u. Co. anfertigen läßt. Bis jetzt sind von dem
ganzen Service nur diese größeren Stücke fertig, die auch bereits au der Londoner Ausstellung sich befanden. Sie kosten 365,000 Fres.
Die übrigen Gegenstände dieses Service'’s, die noch in Arbeit sind, werden ungefähr eben so theuer zu stehen kommen. 8 “ 1“
Italien. Es wurde telegraphisch gemeldet, Baron Meyen⸗
dorff habe Rom verlassen und werde nicht bei dem Diplomaten Empfange im Vatikan erscheinen. Nach römischen Briefen von 24. Dezember befindet sich Baron Meyendorff nun aber wieder in
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Rom und wird sich dem Vernehmen nach zum Empfange des di⸗
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Dem Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Indien, Sir Hugh
nach England wahrscheinlich um einige Zeit verzögern wird. Auch
der heiligen Nävia⸗Felicitas verliehen; bei der Translocation der-⸗
plomatischen Corps im Vatikan einstellen. Römischen Briefen von demselben Datum zufolge hat Rattazzi die Erlaubniß erhalten, Viterbo im Kirchenstaate besuchen zu dürfen, um daselbst die In⸗ teressen seiner Gemahlin, die eine geborene Wyse⸗Bonaparte ist, mit seiner Schwägerin, der Gemahlin des Generals Türr, zu wahren. Desprez, der Souschef der Polizei⸗Direction im französischen Ministerium des Auswärtigen, befindet sich gegenwärtig in Rom in einer besonderen Mission. C“ Die »Italie⸗ meldet, daß der italienische Arbeits⸗Minister Ja⸗ cini sich in Florenz überzeugt habe, daß zur Verlegung der Haupt⸗ stadt am 1. Mai Alles bereit sein könne. Die Beamten erhalten die Erlaubniß, sich da mit ihrer Familie niederzulassen, wo sie irgend ihre Verbindung mit der Hauptstadt bewirken können; zu diesem Zwecke erhalten sie Eisenbahnkarten zu sehr ermäßigten Abonne⸗
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Riußland und Polen. St. Petersburg, 27. Dezember. Die »Deutsche Petersb. Ztg.“ vom vorstehenden Datum bringt folgende bereits telegraphisch angezeigte Mittheilung: 1 Man beschäftigt sich in letzter Zeit gar viel mit den Beziehungen des päpstlichen Hofes zur russischen Regierung. Die Einen behaupten, daß der Geschäftsträger Rußlands Rom verlassen habe, um nicht genöthigt zu sein, sich während des Weihnachtsfestes in den Vatikan zu begeben, die An⸗ deren meinen dagegen, die Entrüstung des heiligen Vaters üͤber die Schließung einiger Klöster in Polen sei so groß, daß “ Antonelli auf dem Punkte stehe, Baron Meyendorff seine Pässe zu schicken. Wir glauben, oder wir sind vielmehr dessen gewiß, daß sowohl die eine wie die andere Version sehr übertrieben ist. Sicher sind die Beziehungen zwischen den beiden Höfen bis auf einen gewissen Punkt sehr zarter Natur. Wenn einerseits die römische Kurie der Ansicht ist, daß eine ordentliche Regierung nicht das Recht habe, ohne Erlaueniß des päpst⸗ lichen Hofes gegen Verschwörer und in offener Rebellion “ thanen mit Strenge zu verfahren, selbst wenn diese Unterthanen auch sein sollten, und in Folge dessen gewisse Klöster zu schließen 7,g- andererseits die russische Regierung in ihrer Meinung, daß der Papst vom Anfange des Aufstandes an strenge Worte der Mißbilligung 8 hätte reden sollen, die bis zu einem solchen Grade die Pflichten bbb welche ihnen Eid und Priesterweihe auferlegten. Wir glauben, zeine Heiligkeit durch sein Schweigen einen großen Fehler begangen 8 82 8 mehr, da die weltliche Macht, für deren Aufrechterhaltung der Papf mit so viel Hartnäckigkeit kämpft, gerade auf demselben. der Autorität und der Heiligkeit der geschworenen Treue Leider hat in Rom die entgegengesetzte Ansicht bas. ööö gewonnen. Was den gegenwärtigen Stand der 6* rifft, so glauben wir, daß die Reise des russischen Geschäftsträgers W“ een von dem ganz natürlichen Wunsche motivirt wurde, die S⸗ 9. b zu benutzen, um dem ältesten Sohne seines Monarchen seine Huldigungen darzubringen. Was die Zusendung der Pässe betrifft, so ist es uns 1“. lich, dieser Nachricht auch nur den geringsten Glauben beizumessen, e nur im mindesten politisch entwickelte Verstand begreifen wird, uö außerordentlichen Bedeutung es für den römischen Hof ist, seine G 8 zur russischen Regierung nicht vollständig abzubrechen. Die . könnte darüber hinwegsehen und würde sich dann d für 86 Mal die Freiheit wahren, nur ihre eigenen Interessen zu Ra b8 zu während der römische Hof Pee g. “ v. 1“ 1 ülseancge 88 würde, welchen er mit solcher Ei ersuch au 161“ Glaubens auszuüben bestrebt ist. Zu allen Zei en 88 88 ö 9 z8 isse ände Vorw gion auf Rom sich unter gewissen Umständen unter dem; bechn Ee a ezeigt und hat selbst geglaubt, in ihren Encycliken Wor Fabachn 8 Jässen, welche “ “ Fesa gg sndet zalasfen asc , 8 IIr ini Seh uhalten gewußt, deren gerade an jener äußersten Grenzlinie innezuh öböe Keberschreituna eine gewisse Gefahr fuͤr ihn herbeigeführt dabe UeHenschre esg züc helclten wir uns, gewisse G“ 8* berichtigen, welche von den des nelatöer desech heahe g- b von der Schließung . Klös b C“ Artikeln 8 vertriebenen Mönchen, Mön⸗ chen, welche nach Rußland verschickt worden u. 6u ““ ““ Ps 9hn Müinc. Mönche sprachen nicht ein einziger wurde na id vrrschiets ee It.Funsch cus, sich im Auslande niederzulassen, da ihnen K ch d. gehet eta bahe “ 1. 1 eghls eh zanalte 8b ir wi übersteigt die Zah nche Kategorie nicht 34. vie heasssshecae⸗ — in 8 b8 99 “ 8 tbrer Wahl übergeführt, — aber, wir wier es, 8 “ bäronch 9 in das Innere Rußlands geschickt ve es Von der polnischen Grenze, z1d er Käjser 8 snt,n ral⸗Gouverneurs Murawie e; b 8ng dneral iechisch⸗orthodopen Nonnenklosters in Wilna 89 115 siebenklassigen höheren Töchterschule in Mohilew genehmig 8 dazu erforderlichen Geldmittel auf den Confiscationsfon da⸗ Mit dem gedachten Fanseafiasschsee. 8 ⸗. — Töchter verstorbener griechisch⸗katholischer Gei 1 Beamten “ werden. — In der Gegend von en 4 Kreise Lowicz, sind neuerdings wieder he⸗ Z 8 91 orden. Die Verhafteten, unter ihnen d. von jewska wurden sofort nach Warschau a eführt. die Nationalsteuer erhoben und revolutionaire
14 Tagen aus verschiedenen Verbannungsorten in Sibirien eine Anzahl Deportirter nach Warschau zurückgebracht worden, um einer neuen Untersuchung unterworfen zu werden. Die Zurückgebrach⸗ ten sind beschuldigt, sich an verschiedenen Mordthaten betheiligt zu haben. — Der deutschen Fabrikstadt Lodz im Gouvernement Warschau, die nahe an 40,000 Einwohner zählt, ist von der russischen Regierung die erfreuliche Aussicht eröffnet wor⸗ den, ein deutsches Real⸗Gymnasium und eine deutsche höhere Töchterschule zu erhalten. Auch soll die polytechnische Schule von Pulawy nach Lodz verlegt werden. Für diesen Fall haben die Ein⸗ wohner in einer unlängst abgehaltenen Versammlung sich zur un⸗ entgeltlichen Hergabe eines Bauplatzes und zu einem Beitrage von 57,000 SRo. zu den Baukosten erboten. — Mieroslawski wird wegen der in seiner Schrift »Amtliche Dokumente zur Geschichte der General⸗Organisation u. s. w.⸗ gemachten Enthüllungen über den . letzten Aufstand von allen Parteien, selbst von der Kurzynaschen, als Verräther bezeichnet. Seine Anhänger unter den polnischen Emigranten haben die Hoffnung eines neuen Aufstandes in Polen aufgegeben und sich größtentheils für die Unionisten⸗Armee anwerben lassen. In Paris besteht nämlich ein von den Polen Majewski und Wysztkowski aus Amerika errichtetes Werbebüreau für die genannte Armee, das be⸗ reits nahe an 1000 polnische Emigranten angeworben hat, die in 14 Tagen eingeschifft werden sollen. Auch unter den übrigen Emi- granten und selbst unter den ehemaligen Insurgenführern schwindet die Hoffnung auf Erneuerung des Aufstandes immer mehr⸗ und sie lassen sich zur Anwerbung für eine der amerikanischen Armeen immer bereitwilliger finden. Der Grund dieser Hoffnungslosigkeit ist hauptsächlich in den mit aller Leidenschaftlichkeit in der Emigra⸗ tion wieder wüthenden Parteikämpfen zu suchen. (Osts. Ztg.) Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Dezem⸗ ber. Heute hat sich wiederum ein Eisenbahn⸗Unglück zugetragen. Die »Nya dagligt Allehanda« berichtet hierüber wie folgt: »Be⸗ dauernswerther Weise sind neuerdings zwei Eisenbahn⸗Unglücksfälle eingetreten, welche Menschenleben forderten. Der Eisenbahnzug von Gothenburg nach Falköping beschädigte nämlich einen Knecht und der nach Stockholm bestimmte Zug verletzte zu Sparreholm einen Bahnwärter. Diese beiden Verunglückten sollen nachträglich mi Tode abgegangen sein.⸗ X“ Auf der Finspong'schen Kanonengießerei findet in diesen Tagen mit einer für Rechnung der schwedischen Flotte bestellten großen Kanone ein Probeschießen statt. Das fragliche Geschütz ist nach eine neuen Construction angefertigt worden und zur Armirung der in Bau begriffenen schwedischen Monitors bestimmt. Die Kanone wiegt 300 Ctr. und mißt 13 ⅞ Fuß in der Länge. Die bisher benutzte Ladung bestand aus 27 Pfd. Pulver, so wie aus einer massiven Rundkugel zum Gewicht von 160 Pfd. Einige Schüsse wurden bei 600 Fuß Entfernung gegen 45 zöllige Panzerplatten aus der Fabrik von J. Brown u. Co. in Sheffield abgefeuert. Alle Schüsse durch⸗ löcherten die Panzerplatten und schlugen überdem in das Holzwer hinter denselben ein. Jetzt sollen mit Ladungen von 32 und 40 Pfd Pulver Probeversuche angestellt werden. G“ Amerika. Nach weiteren mit dem Dampfer „Hansa⸗ ein⸗ getroffenen Berichten aus New⸗York vom 17. Morgens hatte General Sherman Fort Mac Allister eingenommen und sich dadurch mit der Flotte in Verbindung gesetzt. Wie gerüchtsweise verlautet sollte der genannte Gehet 168 Savannah bereits erobert und dab 11,000 Gefangene gemacht haben. b Nach eses hes egecs vom 17. Mittags hatte General Thomas die Konföderirten unter Hood aus allen befestigten Po sitionen vertrieben ihnen 5000. Gefangene nebst 40 Kanone abgenommen. 8 I.
ECelegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.
895 Bern, Mittwoch, 28. Dezember, Abends. Die Bevollmäch⸗ tigten von Baden, Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Spanien haben die Ratificationen des Genfer Sanitäts⸗Kon⸗ kordats ausgetauscht. Portugal, Hessen, Württemberg und Preußen sind noch rückständig. Man erwartet die definitiven Erklärungen dieser Staaten bis zum 15. Mai k. J.
London, Donnerstag, 29. Dezember, Vormitt. Nach einer offiziellen Mittheilung aus Calcutta vom 12. Dezember haben die englischen Truppen die starke Festung Dahnikote in Bhutan erobert und hierbei 2 Offiziere und 50 Mann verloren.
Paris, Donnerstag, 29. Dezember, Morgens. Der Moni⸗ teur« meldet, daß der Staatsrath die Prüfung des Budgets für das Jahr 1866 bald beendigt haben werdej der Finanzminister habe das Berichtigungs⸗Budget für das Jahr 1865 und das außerordent⸗ liche Budget für das Jahr 1866 dem Staatsrathe übersendet. Das
Pamphlete verbreitet zu haben. — In Folge der Geständnisse dh. in der Citadelle in Warschau inhaftirten Gesangenen ist vor
rstere lasse eine beträchtliche Summe disponibel. Das außerordent⸗