Berlin, 4. Februar.
tags der Frau Prinzessin Königlichen Hoheit stattfand.
Heute nahmen Allerhöchstdieselben den Vortrag des General⸗ Adjutanten, General⸗Lieutenants Freiherrn von Manteuffel entgegen, empfingen den vom Urlaub zurückgekehrten Oberst⸗Lieutenant
und
von Vegesack, aggregirt dem 1. Leib⸗Husaren⸗Regiment.
Se. Majestät werden heute Abend das Ballfest bei dem engli⸗
schen Botschafter besuchen.
„— Ibre Majestät die Königin besuchte gestern früh Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Karl, um ihr zu deren Geburtstag Das Familien⸗Diener fand bei den Königlichen
Glück zu wüͤnschen. Majestäten im Palais statt.
— Seine Königliche Hoheit der Kronprinz nahm von Böhn,
gestern Vormittag die Meldung des General⸗Majors Kommandant der Festung Stettin, entgegen.
Um 1 ½ Uhr begaben Sich Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin zur Gratu⸗ lation zu Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Karl und nahmen um 5 Uhr an dem Familien⸗Diner bei Ihren Majestäten
Theil. Abends ¾9 Uhr waren
Prinzessin Karl eingeladen.
— In Grevenburg bei Steinheim starb am 1. d. der König⸗ liche Berghauptmann a. D. Dr. von Oeynhausen nach längerem
Leiden.
— In Betreff der über die Erzbischof⸗Wahl in Cöln umlaufen⸗ den Nachrichten wird der »Nordd. Ztg.« aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt, daß alle die Mittheilungen unrichtig sind, welche auf Differenzen zwischen Preußen und dem römischen Stuhle hindeuten v Die preußische Re⸗ gierung besindet sich sogar im Augenblicke in vollständiger Ueber⸗ einstimmung mit der römischen Kurie, so daß jetzt schon die Devo⸗ lution des Wahlrechtes auf die letztere als eine feststehende Thatsache In der Formfrage sind beide Theile vollkommen im Einverständniß und, wenn von einer Differenz die Rede wäre, so
und sogar von einem Ultimatum wissen wollen.
anzusehen ist.
“ . Seine Majestät der König wohnten gestern Abend dem Feste bei, welches im Palais Sr. Königlichen Hohcit des Prinzen Karl zur Feier des Geburts⸗
A ken die Höchsten Herrschaften zu Tableaux und Souper bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der
Eine übersichtliche Zusammenstellung ergiebt folgende Einnabe Directe Steuern 899,500 Thlr., indirekte IPcabe 112 Ehnn Cmr 1““ Brückengelder 42,200 Thlr., ;
53,740 Thlr., Gesundbrunnen 49,550 Thlr., aus den Forß 963,580 Thlr., von den Jagden 9820 Thrr⸗ von den Fiscersan 2540 Thlr., Berg⸗, Salz⸗ und Hüttenwerke 323,340 Thlr., voh Posten 43,500 Thlr., Staatseisenbahnen 572,890 Thlr., aus sn Kapitalvermögen des Staates 541,050 Thlr., Ueberschüsse der Landen kreditkasse 42,000 Thlr., vom Landgestüte 10,250 Thlr., son a Einnahmen 129,650 Thlr. Im Ganzen also eine jährliche eis nahme von 5,108,310 Thlr. Einige wenige und unbeträͤchtlice Modificationen, herbeigeführt durch ständische Beschlüsse, sind bierbe nicht in Anschlag gebracht, indem darüber nur die noch ausstehe 8 Revision ein endgiltiges Resultat bieten wird.
Frankfurt a. M., 2. Februar. Die heutige Bundes⸗ tagssitzung ist des katholischen Feiertags wegen ausgefallen und wird auch nicht nachgeholt werden. 2 3
—, Gutem Vernehmen nach wird die Senatskommission, welche zur Prüsung und Beantwortung der von der gesetzgebenden Ver⸗ sammlung gestellten Verfassungsreform⸗A nträͤ ge niedergesetzt ist, demnächst unter Vorsitz des Senators von Oven ihre erste Sitzung halten. Sind wir recht unterrichtet, so dürfte die Feststellun eines Wahlgesetzentwurfs die erste Arbeit sein, womit sich 8 Kommission beschaͤftigen wird. (Fr. J.)
Württemberg. Stuttgart, 2. Februar. Der König hat den nachbenannten österreichischen Staatsbeamten Orden verlie⸗ hen: dem Minister des Kaiserlichen Hauses und des Aeußeren, Gra—⸗ fen von Mensdorff⸗Pouilly, das Großkreuz des Ordens der württembergischen Krone, — dem Unter⸗Staatssecretair im Ministe⸗ rium des Aeußeren, Geheimerath Freiherrn Rivalier von Meysen⸗ bug, das Großkreuz des Friedrichsordens, sodann — dem Ministe⸗ rialrath und Kanzlei⸗Direktor im Ministerium des Aeußeren, Freiherrn von Menßhengen, das Comthurkreuz erster Klasse des Friedrichs⸗ ordens, — und dem Adjunkten im Ministerium des Aeußern, Ritter von Stradiot, das Ritterkreuz des Friedrichsordens. (St. A. f. W.)
Bayern. München, 2. Februar. Der Gesetzgebungs⸗ Ausschuß der Kammer der Abgeordneten ließ sich gestern von der Redactions⸗Subkommission über das V. Hauptstück des Entwurfes (Kosten, Entschädigungen, Sicherheitsleistung und Armenrecht) Vor⸗ trag erstatten. Die Vorschläge der genannten Subkommission wur⸗ den mit kleinen Modificationen sämmtlich genehmigt. Von den
Domanialeinkünfi
en suchen. — Die Hoffnung, die Unterhandlungen über den Han⸗
gelsvertrag mit dem Zollverein schon im Laufe dieser Woche in
Stuttgart eröffne fürchtet jetzt sogar, Fall sein werde.
n zu können, hat sich nicht bestätigt; ja, man be⸗ daß dies noch nicht einmal im Monat März der
(Köln. Ztg.)
Niederlande. Haag, 2. Februar. Mit dem Hafenbau in Scheveningen wird es Ernst. Der französische Senator, Ba⸗ ron Vincent, der Marquis Saint Armand und Consorten haben mit unserem Mitbürger J. Revius um eine Konzession für den Hafenbau und die Errichtung einer Eisenbahn von hier nach Almelo angefragt. Von Almelo wird nächstens die Eisenbahn nach Salz⸗ bergen (Anschluß an die bannoversche Staatsbahn) eröffnet. Cs cheint also dieses Unternehmen mit der von Paris über Osnabrück nach Hamburg zu bauenden Bahn kombinirt zu sein. Gestern wurde die Eisenbahn von Arnheim nach Zütphen mit großer Feierlichkeit eröffnet. Frankreich. Paris, 2. Februar. Der Bischof von La Rochelle hat seinen Hirtenbrief für die Fastenzeit dem “ wahrer mit einem Begleitschreiben eingesandl, worin er das Ver⸗ trauen ausspricht, daß die Mißverständnisse zwischen Kirche und Staat bald verschwinden werden.
Nach Msgr. Dupanloup kommt jetzt Msgr. O Cruice, Bischof von Marseille, von dem laut dem »Courrier du Gard⸗ in den nächsten Tagen eine Streitschrift zur Vertheidigung der Urtheile der Encyeclica gegen die Freiheit herausgegeben wird, betitelt: »Opinion de l'Eglise romaine sur la liberté.«- .“ S b
Der eigentliche Titel des Kaiserlichen Geschichtswerkes wird nicht lauten: »Vie de César«. sondern „Histoire de Jules César-.
Der Gesetzentwurf über die administrative Decentralisation ist vom Staatsrath in seiner Sonnabend⸗Sitzung votirt worden. Am selben Tage beendete der Staatsrath die Prüfung des rektifikativen Budgets von 1865 und des außerordentlichen Budgets von 1866.
Das »Journal des Débats⸗ enthält heute ein langes Commu⸗ niqué in Betreff der von diesem Blatte gationen⸗Emission der Stadt Paris zur der sogenannten Magenta⸗ Gesellschaft. führungen des amtlichen Communiqué betreffenden Vertrages durch die Débats schein von einer Begründung hat.«
Befriedigung der Ansprüche Es geht »aus allen Aus⸗ hervor, daß die Kritik des auch nicht einmal den An⸗
kürzlich besprochenen Obli⸗
zu denselben und ebenso der Kontingentslieferung sind diese Abgaben auf Grundlage der früheren Repartitionslisten zu erbeben. Die durch das
gegenwärtige Edikt verordneten Steuerzuschüsse werden den betreffenden Rentämtern eingezahlt und zwar für die Steuer Ofiara im November un
für die Rauchfang⸗ und Scharwerksteuer im März und September. 3 Art. 6. Die Durchführung dieses Edikts, welches in das Gesetzbuch ein⸗ zutragen ist, wird dem Organisationscomité, resp. dem Verwaltungsrathe des Königreiches übertragen. 1
— Das Fest des Schlittschuhläuferklubs fand in voriger Woche auf der Newa, dem englischen Quai gegenüber, mit dem besten Erfolge statt. An demselben nahmen auch, wie die »Dt. Petersb. Z.“ meldet, der Kaiser und mehrere Mitglieder der Kaiser⸗ lichen Familie, so wie viele Repräsentanten der höchsten Petersburger Gesellschaftskreise Theil. Das Fest begann um 8 ½ Uhr und endigte gegen Mitternacht. Die reizende Illumination, welche in glanzenden Festons den Platz umgab, und die Künste der Schlitt schuhläufer, unter welchen sich viele Damen befanden, lockten eine große Zuschauermenge herbei. Einen eigenthümlichen Eindruck machten die Schlittschuhläufer, welche, meist mit Fackeln in der Hand, wie Irrlichter umherglitten. Auch die schlittschuhlaufenden Damen führten größtentheils Laternen auf der Mütze und am Gürtel. Dem Eingange in das hölzerne Gebäude gegenüber war ein Orchester aufgestellt, und auf der Mitte des Platzes befand sich ein Denkmal aus Eisblöcken, dessen kunstvoll behauene Fazetten wi Diamanten in hundert verschiedenen Farben erglänzten.
Von der polnischen Grenze wird der »Ostsee⸗Ztg.“ unte dem 2. d. M. mitgetheilt: »Der Jahrestag des letzten Auf standes ist am 22. Januar, so weit die Nachrichten reichen, überall in der polnischen Emigration durch kirchliche Andachten, Festver⸗ sammlungen und Reden gefeiert worden; dagegen ist im Lande nir⸗ gend die Kundgebung einer solchen Erinnerungsfeier hervorgetreten Bei den Festversammlungen der Emigration waren die aristokratische und demokratische Partei strenge von einander geschieden und die Reden in den demokratischen Versammlungen athmncten, wie die zur Erinnerung an den letzten Aufstand geschriebenen Artikel der demokratischen Blätter, Haß und Rache gegen die »unverbesser⸗ lichen« Aristokraten, denen alles Unheil, das von jeher über Polen gekommen ist, schuld gegeben wurde. — Der Regierungs⸗ Rath des Kantons Zürich hat neuerdings dem Grafen Wladislaw Plater und seinen politischen Agenten den Gebrauch ihrer amtlichen Titel als Organe der polnischen National⸗Regie⸗ rung verboten und dies Verbot dadurch motivirt, daß diese Titel
könnte dieselbe nur bestehen zwischen der römischen Kurie und der preußischen Regierung einerseits und dem Kölner Wahlkörper an⸗ dererseits. Uebrigens ist nach Lage der Sache auch anzunehmen, daß auch eine Verständigung über die Personalfrage stattfinden wird. „Königsberg, 3. Februar. Der Landrath von St. Paul in Zinten, zugleich Wahlkommissarius für die Kreise Heiligenbeil und Pr. Eylau, wahrscheinlich und mit Recht verletzt durch die Be⸗ handlung der Tettau⸗Sauckenschen Wablangelegenheit im Ab⸗ geordnetenbause, hatte die Königliche Regierung kürzlich um seine Entlassung als Landrath, so wie um Entbindung von dem Wahlkommissariate gebeten. Indessen kann die »Ostpr. Ztg.⸗ be⸗ richten, daß es nur der Appellation der Staatsbehörde an die patrio⸗ tische Gesinnung des Landraths von St. Paul bedurft hat, um denselben zu bestimmen, in seinem Amte zu verbleiben.
Heannover, 2. Februar. Die Genossenschaft des Ordens St. Johannes vom Spital zu Jerusalem für das Koͤnigreich Hannover hielt am 30. v. M. unter dem Vorsitze des leitenden Rit⸗
politisch und die daran geknüpften Functionen gegen die Ruhe und Sicherheit anderer Staaten gerichtet seien und daher von der Schweiz als einem neutralen Staate nicht geduldet werden könnten. — Der Verein der polnischen Emigration zu gegenseitiger Hülfeleistung in Zürich hat sich in Folge des Verbots der dortigen Kantonal⸗Regie⸗ rung am 22. Januar aufgeloͤst. Wie die »Ojczyzna⸗ bemerkt, van er sich auch ohne das Verbot der Regierung bald würde aufgelöst haben.
Anträgen der Subkommission, welche gegenüber den früheren ““ hüah Aenderung enthalten,
rx nur einen hervor. er Ausschuß hatte bezüglich der epFfend, j erzei »vorden. Sicherheitsleistung für Prozeßkosten 8g 8 des als Klaͤger eeoetern “ auftretenden Ausländers gegenüber dem inländischen Beklagten eine spezielle Benennung der zu dieser Sicherheitsleistung zuzulassen⸗ den Papiere nach den bisherigen Beschlüssen angenommen. Es soll⸗ ten hiernach nur bayerische Staatspapiere, geldwerthe Papiere der Königlichen Bank in Nürnberg oder der bayerischen privilegirten Hypotheken⸗ und Wechselbank oder Actien von industriellen Unter⸗ nehmungen, für welche der bayerische Staat Zinsengarantie geleistet hat, zur Sicherheitsbestellung mittelst gerichtlicher Hinterlegung zugelassen werden. Heute beschloß der Ausschuß nach Antrag der Subkommission die Bezeichnung der bezüglichen Werth⸗ papiere der Verordnung zu überlassen, die jedenfalls am ehesten den wechselnden Zeit⸗ und Werthverhältnissen Rechnung tra⸗
Italien. Turin, 3. Februar. Der Vertrag, den Verkauf heben— der Staatseisenbahnen an die lombardische Eisenbahngesellschaft be⸗
St. Petersburg, 1. Februar. im Königreich Polen ist b . der Verein in dem Grade von politischem Zwiespalt zerklüftet,
Rußland und Polen. St. „† Ueber die Regulirung der Steuerverhältnisse
ö 1X“X“ 30. Dezember v. 2 folgendes Kaiserliches Edikt vom
11, Januar b. J. es heißtt Durch das Edikt vom
erschienen,
In den übrigen Kantonen der Schweiz werden den Asso⸗ ciationen der Emigration bis jetzt keine Hindernisse in den Weg ge⸗ legt. Die klerikalen polnischen Blätter sprechen die ernste Befürch tung aus, daß die russische Regierung nächstens die Pfarrländereien einziehen und die Pfarrgeistlichkeit auf ein fixirtes Gehalt setzen werde. Sie wollen sogar wissen, daß es den Bauern bereits verboten, das Meßgetreide an die Pfarrgeistlichkeit abzuliefernv“.
Dänemark. Kopenhagen, 30. Janu Das Organ
19. Februar (2. März) 1864 über die Liquida⸗ tions⸗Kommission für die Bauern⸗Angelegenheit haben Wir befohlen, zur Deckung der Ausgaben des Fiskus bei Entschädigung der Besitzer von Pri⸗ vat⸗, Instituts⸗ und Majoratsguütern für die aufgehobenen Bauernleistun⸗ gen, außer dem neuen Grundzinse von den Bauerhofstellen und außer ande⸗ ren hierzu angewiesenen Quellen, die bestehenden direkten Steuern auf die übrigen Immobilien im Königreiche zu erhöhen. Nachdem Wir nunmehr befoh⸗ len haben, in Warschau die Liquidations „Kommission zu eröffnen, und da
ters, des Staats⸗ und Haus⸗Ministers von Malortie zum ersten Male Rittertag, der ferner dem Statute gemäß jährlich im Monate Januar abgehalten werden soll. (N. H. Z.) Schleswig⸗Holstein. Flensburg, 2. Februar. Von dem neuen »Verordnungsblatt für Schleswig⸗Holstein und Lauenburg«- liegt das erste Stück vom 2. Februar vor. Dasselbe tritt an die Stelle des am 29. Dezember 1863 gegründeten »Gesetz⸗ und Verordnungsblattes für Holstein und Lauenburg« und des »Verordnungsblattes für Schleswig⸗ als gemeinsames Publi⸗ cations⸗Organ für die drei Herzogthümer und beginnt seine Wirk⸗ samkeit mit der Publication des Wiener Friedenstraktates vom 30. Oktober v. J. in französischer und deutscher Sprache. Sachsen. Coburg, 2. Februar. Das heutige Regierungs⸗ blatt enthält amtlich die Ernennung des zeitherigen Bezirksdirektors von Schwendler in Eisenach zum Vorstand der hiesigen Mini⸗ sterial⸗Abtheilung mit dem Prädikate eines Geheimen Staatsraths.
gen kann. Dabei wurde auf eine Anregung des Ministerial⸗Kom⸗ missairs Dr. Weis in der Debatte die Zulassung von ausländischen Werthpapieren keineswegs als ausgeschlossen betrachtet. Zu den An⸗ trägen der Subkommission wurde noch ein neuer Artikel nach Vor⸗ schlag des Ausschuß⸗Secretairs, vorbehaltlich seiner Einreihung und Fassung, angenommen, wonach Advokaten und Fiskale bei den Ge⸗ richten, bei welchen Anwaltszwang besteht, wenn sie in eigener Sache auftreten, ihre Gebühren nach der Gebühren⸗Ordnung berechnen dür⸗ fen, dagegen bei Handels⸗ und Einzelngerichten in dieser Beziehung übrigen Parteibevollmächtigten behandelt werden sollen. Oesterreich. Die »Postzeitung⸗ vom 3. Februar meldet in einem Telegramm aus Wien, daß die Antwort der preußischen Regierung zunächst eine diplomatische Korrespondenz zwischen Wien und den Kabinetten in München und Dresden veranlaßt habe. Nach Abschluß der Korrespondenz wird die Rückäußerung Oester⸗
Wir es für nothwendig erachten, ihr alle durch das Gesetz angewiesenen Mittel zu den ihr bevorstehenden Zahlungen bei Entschädigung der Besitzer zur Disposition zu stellen, gleichzeitig aber auch durch den Wunsch geleitet werden, die Steuer Ofiara und die Kontingents⸗Lieferung behufs Erleichte⸗ rung der Besteuerten auf richtigerer Grundlage zu reorganifiren, haben Wir auf einen Vorschlag des Organisations⸗Comités befohlen und befehlen:
Art. 1. Zur Beseitigung der gegenwärtig bestehenden Ungleichartigkeit in der Belegung des Besitzes mit der Steuer⸗Ofiara wird dem Organisa⸗ tions⸗Comité im Königreich Polen aufgetragen, Mir einen Entwurf der Vorschriften zur gleichmäßigen Vertheilung der Steuer auf die Besitzer von Immobilien — mit Ausschluß der Bauerhofstellen, welche dieser Steuer gar nicht unterliegen — zur Bestätigung vorzulegen. 8
Art. 2. Die allgemeine Summe der gegenwäͤrtig von den Immobi⸗ lien im Koͤnigreich eingehenden Steuer Oflara mit den durch das Edikt vom
29. Dezember 1848 (10. Januar 1849) verordneten Ergänzungssteuern,
und Scharwerksteuer, welche sowohl von den Lande und den Häusern der 1865 um 50 pCt.
eben so die Rauchfang⸗ Städten als von den Gutshöfen auf dem Pfarren erhoben wird, ist mit dem Beginn des Jahres
der Bauernfreunde, die hiesige »Morgenpost⸗, brachte dieser Tage einen Artikel des Redacteurs J. A. Hansen, aus welchem hervor⸗ geht, daß die Bauernfreunde in der Verfassungsfrage in entschiedenste Opposition gegen die sogenannte doctrinaire Partei getreten sind. Herr Hansen sagt über die Gründung des aus dem eiderdänischen „Märzverein« hervorgegangenen »dänischen Volksvereins⸗: »Der neue Verein will nicht die volksthümliche Freiheit, sondern auf Kosten des Volkes oder des gemeinen Mannes die Freiheit des Gelehrten und der Reichen schützen und ausbilden⸗. 1
— »Dagbladet⸗ beklagt sehr die Verwerfung des Gesetzes über die Küstenschifffahrt und schreibt solche der Bornirtheit des Volks⸗ things zu. Dasselbe Blatt erinnert den Finanzminister David an seine Aeußerung bei Vorlegung des Finanzgesetzes am 4. Oktober v. J., daß es durchaus nothwendig sei, die aͤußerste Sparsamkeit durch Reductionen auch in den bisher den sogenannten Sonder⸗ angelegenheiten des Königreichs untergeordneten Verwaltungszweigen
einzuführen und weist nach, daß dieser Aeußerung bisher nur sehr unbefriedigend entsprochen worden ist. Außer einigen Verabschie⸗ dungen in der Armee und Marine hätten nämlich die Reformen und Reductionen sich auf eine theilweise Umbildung der Organisation des Finanzministeriums beschränkt, wodurch die Zahl der Departements⸗ Direktoren um zwei derselben vermindert worden sei. »Dagbladet⸗ entschuldigt indessen den Minister, indem es auf die Schwierigkeit, den sogenannten Schlendrian zu überwinden, hinweist, und fordert dazu auf, die ganze administrative Organisation, insofern sie eine Folge der Trennung zwischen Gemeinschaftlichem und Besonderem sei, einer durchgreifenden Reform zu unterwerfen. Die gefährlichste Klippe,
Hessen. Kassel, 2. Februar. Der Ständeversamm⸗ lung wurde in ihrer heutigen öffentlichen Sitzung zunächst ein neues Gesetz vorgelegt, die Verwerthung der Staats⸗Forstnutzungen betreffend. Der Landtagskommissair beantwortete sodann eine Inter⸗ pellation v. Bischoffshausen’s, eine altfuldaische Abrechnung mit Preußen betreffend. Die betreffenden Vereinbarungen, erklärte er, seien bereits genehmigt. Hierauf folgte Fortsetzung der Berathungen des Staatsausgaben⸗Etats. Die sechs letzten Titel dieses Etats, um⸗ fassend die Einnahmen aus den Posten, aus den Staatseisenbahnen, aus dem Kapitalvermögen des Staats, die Ueberschüsse der Landes⸗ Kreditkasse ꝛc., wurden nach den Anträgen des Ausschusses erledigt.
reichs festgestellt werden, die Graf Karolyi in Wien abwartet. “ 1 welche von den Gutshöfen, den
S „Ber Fopr n 8 b“ Art. 3. Die Kontingentlieferung, n den hcha⸗ hes .b 6 P 86 82b ndesrath hat in feinh Städten und Häusern der Pfarren erhoben wird, ist in ihrer allgemeinen heutigen itzung den Vorschlag der französischen Regierung, die all⸗ Summe nicht zu erhöhen, aber es wird dem Organisations ⸗Comité aufge⸗ Femlfinte europäische Telegraphen⸗Conferen z am 1. März in tragen, behufs einer gleichmäßigeren Vertheilung dieser Steuer ein Projekt Paris abzuhalten, so weit es die Schweiz angeht, angenommen. über die neue Repartition des erwähnten Kontingents zu entwerfen und Dr. Kern, der dortige Vertreter der schweizerischen Eidgenossenschaft, Mir zur Bestätigung vorzulegen. wird als deren Abgeordneter ad hoc bezeichnet und Hr. Curchod, Art. 4. Der durch gegenwärtiges Edikt verordnete Steuerzuschuß wird der Director der Telegraphen⸗Verwaltung, ihm als Fachmann und ausschließlich zur Deckung der Ausgaben des Fiskus bei Entschädigung der Experte beigegeben. Laut Vernehmen wird man sich auf der Kon⸗ Gutsbesizer und zur Bestreitung der durch die Verabreichung dieser Enischäö⸗ ferenz, als deren Hauptzweck, über eine Eintheilung der verschiedenen
digungen herbeigeführten Kosten verwendet. europäischen Staaten nach Zonen mit Einheits⸗Tagxen zu verständi⸗
Art. 5. Bis zur Einführung der neuen Repartion der Steuer Ofiara mit den fruͤheren Ergänzungssteuern und dem jetzt verordneten Zuschusse