1865 / 36 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die »Berlingske Tidendes« ist zu der Mittheilung ermäch⸗ tigt worden, daß die von verschiedenen auswärtigen Blättern in Umlauf gesetzten Gerüchte über die Krankheit des Großfürsten Nikolaus von Rußland unbegründet seien.

Eine Anzahl hiesiger Einwohner hat an mehreren öffentlichen Orten der Hauptstadt einen Entwurf zu einer Adresse an den däni⸗ schen Reichstag zur Unterschrift ausgelegt, dessen Schluß⸗Antrag folgendermaßen lautet: »Indem wir uns dem an manchen Orten des Landes ausgesprochenen Wunsche anschließen, richten wir die Bitte an den hohen Reichstag, daß derselbe bei der Ordnung un⸗ serer künftigen Verfassungszustände dafür sorgen möge, daß das Grundgesetz vom 5. Juni 1849 mit seinem ursprünglichen Inhalt als alleiniges, alle Staatsangelegenheiten umfassendes Reichsgrund⸗ gesetz in Kraft gesetzt werde.⸗

Der Minister des Innern, Geh. Rath von Tillisch, hat gestern der Volksthings⸗Abtheilung des dänischen Reichstages einen Gesetz⸗ Entwurf vorgelegt, betreffend die Einverleibung der in Gemäß⸗ heit des Friedens⸗Vertrages vom 30. Oktober v. J. von dem Herzogthum Schleswig abgetretenen Distrikte in das Koöͤnig⸗ reich Dänemark. Außerdem übermittelte der Minister dem genann⸗ ten Thing einen zweiten Gesetz⸗Entwurf, welcher Wahlkreise in den Distrikten anordnet und einige dadurch nothwendig gemachte Ver⸗ änderungen in Beziehung auf die südlichsten Wahlkreise feststellt.

Amerika. New⸗York, 27. Januar. Blair ist zurück⸗ gekehrt. Der Finanzminister Fessenden wurde ermächtigt, statt der goldverzinslichen 10 = 40 Bonds papierverzinsliche 7 = 30 Schatz⸗ noten zum Betrage von 200,000,000 Doll. auszugeben.

Eine aus eilf Schifsen, darunter drei Panzerschiffen, bestehende Flotille war am 23. von Richmond den James⸗Fluß hinabgefahren, allem Anscheine nach, um das nordstaatliche Geschwader daselbst zu überrumpeln und Grants Vorräthe bei City Point zu vernichten. Der Versuch mißlang. Das Geschwader kehrte wieder nach Richmond zurück. Seitdem hat General Farragut Ordre erhalten, sofort das Kommando zu übernehmen, um einem neuen derar⸗ tigen Angriff die Spitze bieten zu können General Slocum's Corps hat sich mit Grant vereinigt. 27,000 Mann Verstärkungen sind angeblich von Nashville für Sherman unterwegs. Letzterer nämlich soll dem Kriegsdepartement gemeldet haben, daß die ihm gegenüberstehende Truppenmacht viel größer sei, als er erwartet habe. Admiral Porter meldet, daß er in jedem der Forts am Cape Fear⸗Flusse eine Armstrong⸗Kanone mit dem Fabrikzeichen der briti⸗ schen Regierung gefunden habe. Die von ihm zu Wasser und zu Lande gegen Wilmington vorgenommenen Rekognoszirungen haben sämmtliche Punkte stark besetzt gefunden.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen⸗Büreau.

Hamburg, Mittwoch 8. Februar, Abends. Der Antrag des Senats, betreffend die Emission von Banknoten, ist soeben von der Bürgerversammlung an einen Ausschuß verwiesen worden.

Wien, Donnerstag, 9. Februar, Vormittags. Der Referent des Finanz⸗Ausschusses, Baron Eiselsberg, beantragte in der gestrigen Sitzung, das Flottenbudget um 3 Millioneu Gulden zu verkürzen. Der Finanz⸗Ausschuß hat die außerordentlichen Pensions⸗ zulagen für die Grafen von Rechberg, von Forgach und von Wickenburg gestrichen. Man glaubt, daß die Regierung vielleicht schon morgen die Mühlfeldsche Interpellation, betreffend die Herzogthümerfrage, beantworten werde.

Aus Agram wird gemeldet, daß der zur Berathung einer Wahlordnung für den nächsten Landtag niedergesetzte Ausschuß der Banalkonferenz beschlossen habe, das Wahlgesetz von 1861 als Grund⸗ lage für die neue Wahlordnung anzunehmen EEEEb“

Paris, Donnerstag 9. Februar, Morgens. Der heutige »Mo⸗ niteur⸗ veröffentlicht das Dekret, welches den Bischof von Moulins und den Kardinal⸗Erzbischof von Besangon des Mißbrauches der Amtsgewalt für schuldig erklärt, sowie den Bericht des Referenten Langlais an den Staatsrath. ““

Ferner enthält der »Moniteur«⸗ eine Note, in welcher es heißt: Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten habe, nachdem er die Befehle des Kaisers eingeholt, den französischen Botschafter in Rom aufgefordert, über die beiden von dem päpstlichen Nuntius Msgr. Chigi an die Bischöfe von Orleans und Poitiers gerichteten

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Schreiben, welche von den Blättern veröffentlicht seien, Klage zu führen, da dieselben eine Verletzung der Bestimmungen des inten nationalen Rechtes und des französischen Staatsrechtes enthielten Eine andere Note des amtlichen Blattes sagt: Gewisse Blälg veröffentlichten Berichte über die Ministerkonseils. Die Berathungen der Minister seien aber stets geheim und angebliche Journalberiche darüber könnten keine andere Wirkung haben, als die öffentlit Meinung irre zu führen.

Madrid, Mittwoch 8. Februar, Abends. Die Zwangsanlehg

ist in eine freiwillige Anleihe umgewandelt worden.

Kunst und Wissenschaft.

Das Innere der Wartburg wird mit einem neuen Cyklus von Fresken geschmückt werden, welche die Reformationszeit behandeln solle während die bereits vorhandenen Malereien Schwind's der Gesschichte da Wartburg, der Legende von der heiligen Elisabeth und dem Sängerkriege entlehnt sind. Die Ausführung ist nach dem »Dresd. Journ.« den Malen F. Pauwels und A. v. Ramberg übertragen worden.

8 Statistische Mittheilungen.

London, 7. Februar. Der neueste Jahrgang des News Paper Prtf Directory (statistisches Handbuch für Preß⸗Angelegenheiten) bringt folgende Angaben über die englische Presse: »Gegenwärtig erscheinen im Vereinigten Königreiche Großbritannien und Irland 1271 Zeitungen, wovon 944 auf England, 41 auf Wales, 140 auf Schottland, 132 auf Irland und 14 auf die kleineren britischen Inseln kommen. Die Anzahl der Tagesblätter beträgt 48 in England, 1 in Wales, 11 in Schottland, 12 in Irland, 1 auf den kleineren Inseln, im Ganzen 73. Im Jahre 1856 er⸗ schienen im Vereinigten Königreiche 799 Blätter, darunter 37 Tagesblätter. Die Zahl der Magazine, welche gegenwärtig veröffentlicht werden, beläuft sich mit Einschluß der Vierteljahrs⸗Revuen auf 554; davon sind nicht weniger als 208 religiösen Inhalts.⸗

1““

Telegraphische Witterungsberiechte.

Baro-

meter.

Paris. Linien.

Tempe- ratur. Réau- mur.

Aurilige

8. Februar. 336,3 6,1 334, 4 5,2 340,1 19,2 338,9 19, 8

338,9 338, 8 339,1 J39,2 339,2

Beobachtungszeit. Allgemeine Himmels-

ansicht.

Ort.

bedeckt. Regen. trübe. bedeckt, gest. Scha. bewölkt. trübe.

SW., schwach. SW., schwach.

0., schwach.

WinaFstille.

Haparanda.. Helsingfors.

Petersburg. i... Libau. Moskau

Winastille. SW., schwach. W., schwach. trübe. Winqdstille. heiter. WSW., schwach. trübe, am 7. er. Maximum 5,2°, . 9 Minimum Skudesnäs.. 339,0 3,2 0., schwach. heiter. Gröningen .. 332,6 0,4 SSW., windstill. bedeckt. Helder. 333,1 0,2 W., sehr schw. ssehr trübe,

neblig. Hernoesand. 340,0⁰ 13,9 NNO., s. schw. ffast bezogen

PreuHNIiSSh 6GtAItShn

8. Februar. 339,5 ¼ 0,7 340,4 9,1 340,7 11,0 335,2 8,0 337,2 12,8 338,6 080., stark. 336,2 080., mässig. 337,4 0., mässig. 333,3 8S0., schwach. 334,4 S0., mässig. 333, 6 S0., schwach. 332,9 SSW., mässig.

22 277920

Memel... Königsberg-. Danzig..... Putbas.. Cöslin. Stettink. Berlin

W., sehr schw. SW., schwach. 8S0., schwach.

S0., stark. S0., mässig.

bedeckt. bewölkt. heiter. bewölkt. heiter. heiter. trübe. völlig heiter. trübe, Sehn. ganz bed. heiter, Reik- Regen, Nachts starkes Schnee- gestöber. bedeckt. bedeckt, Naeht Schn.

Münster... THöö Breslau

0., schwach. S., mässig.

Ratibor .....

hauses halb 8 Uhr.

rreitag, 10. Februar. Im Schauspielhause. (39ste Abonne⸗ nent⸗Vosstellung) In der Heimath. Original⸗Schauspiel in 5 Akten von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. 8

Gew öhnliche Preise.

Zweiter Subscriptionsball. Eröffnung des Anfang des Balles 9 Uhr. Balltag selbst können nur noch Fremde gegen Vorzeigung ihrer Paßkarte Billets erhalten, soweit selbige noch vorhanden sind. Das Ball⸗Bureau ist an diesem Tage von 11—1 Uhr geöffnet. . Die sämmtlichen Zuschauer⸗ Billets sind nur unter der Be⸗ dingung ausgegeben, daß die Inhaber derselben im Gesellschafts⸗An⸗ zuge erscheinen. Der Eingang für die Zuschauer ist durch die Thür Nr. 8 von der Wasserseite. 8 86 Die Anfahrt ist in folgender Weise geordnet Für die von der L1“ kommenden Wagen an der Thür Nr. 2 (Wasserseite). 1“ von ressgsden kommenden Wagen am Hauptein⸗ gang Nr. 1 (dem Universitätsgebäude gegenüber). 3 v ö.“

Im Opernhause.

Am

3) Für die von der Behrenstraße kommenden Wagen an der

kleinen Thür Nr. 3 (am Opernhausplatz. Die Abfahrt findet statt: E“

1) Von der Thür Nr. 2 nach der Schloßbrücke (die Wa en stellen sich auf dem Platze an der Katholischen Kirche bis zur Fran⸗ ösischenstraße auf).

2) 890 88 Thür h. 1 nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vor dem Opernhause, Front nach demselben, auf).

3) Von der Thür Nr. 3 ebenfalls nach den Linden zu (die Wagen

stellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernhausplatzes

bis an die Behrenstraße hin au)..

Sonnabend, 11. Februar. Im Opernhause. (33ͤste Vorstellung.) Der Stern von Turan. Große Oper in 4 Akten von E. Wichert, nach einer Dichtung von Paul Heyse. Musik von Richard Wüerst. Ballet von P. Taglioni. Dilruba: Frl. Lucca. 8 Mittel⸗Preise. 8

Im Schauspielhause. (40ste Abonnements⸗Vorstellung.) Auf Begehren: Iphigenie auf Tauris Schauspiel in 5 Abtheilungen von Goethe. 8 ““

1“

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

S e 8 ihe 8 ijehende Tagearbeiter Der wegen Diebstahls zur Untersuchung zu zie ende Joseph Radler aus Lewin treibt sich vagabondirend vmnhe s. . gegenwärtiger Aufenthalt nicht zu ermitteln gewesen ist. Alle I werden ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Radler zu achten, ihn im Betretung falle anzuhalten und dem Unterzeichneten davon schleunigst Mittheilung zu

en. 8 8 4. Februar 1865. Der Staats⸗Anwalt. 4““” Der Tagearbeiter Jseph Radler aus Lewin ist 27 Jahre alt, 5 Fuß 3 Zoll groß, hat blonde Haare, graublaue Auge und frische Ge⸗

sichtsfarbe

Steckbriefs⸗Erledigung. mi is; vander Kor⸗ D en den Maler Herrmann Emil Louis Alexan kow 8 Werlin unterm 2. Januar 1864 in den Akten K. 629 de 1863 rlassene Steckbrief ist durch Ergreifung erledigt. lin, den 2. Februar 1865. 1 8 Benigliches 8 Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

0 effentliche Vorladung.

Gegen nachstehende Personen: 1

8 zig; den Seefahrer Johann Gustav Adolph Engel, geb. d. 7. Juli 1834

1 .“

in Neufahrwasser 1 he hacfagrehachen Theodor Valentin v. Laszewski, geb. d. 13. März

1838 in Chwarszenke, Kr. Berent, den dhee Zunus Herrmann Jarzumke, geb. d. 19. Septbr. 1838

ne ceichmachtrgeselen Heinrich Chinowski, geb. d. 3. Septbr. 1839

8en Schaälspieler Carl Heinrich Fritze, geb. d. 11. Februar 1840 in D

den Wechslergesellen Adolph Eduard Aßmuß, geb. d. 11. Juni 1840 Carl Pohlmann, geb. d. 28. Juli 1840 in HeSngg- den Johann Eduard Groenke, geb. d. 22. Januar 1840 in anzig, 1 den Seefahrer Oscar Dobrzinski, geb. d. 17. Juli 1840 in Pr.

dt 1 8 Seefahrer Friedrich Adolph Theodor Sultzer, geb. d. 2. März

in Danzi ö Fduard Robert Lebrecht Teutsch, geb. d. 7. August 1840

ins Li April 1840 in Danzig, 8” Felhcee vna⸗ Arscgh E“ 29. Oktober 1840 d. 8. Dezember 1840 in Danzig,

den Seefahrer Si scfggge Wilhelm Herrmann Petersen, geb. d. 27. Mai 1840

in Danzi 8. 1 Ge. hrer Carl Albert Julius Schilling, geb. d. 12. Juli 1840

Heinrich Wilhelm Bowski alias Mueller, geb. d 17ten

Juni 1840 in Danzig,

Herrmann Keusch, geb. Gustav Adolph Lemke, geb. d. 17. März 1840 in

den Seefahrer Heinrich Eduard Gaebler den Eee chre Gustav Robert Hällmann, geb. d. 5. April 1840 in de hüleschlägergesellen Friedrich Wilhelm August Klimm, geb. den Wiübhaign Strohdeich, geb. d. 6. November 1841

in Danzi M den e Almacher Julius Albert Kleist, geb. d. 8. Juni 1841 in

Danzi 8 den Ch. grer Johann Friedrich Wilhelm Lehmann, geb. d. 26. De⸗

zember 1841 in Danzig, den Seefahrer Julius Albert Raphael Sommer,

1841 in Danzig den Stefahrer Car! Ludwig Leopold Schwarz, geb. d. 8. November

1841 in Danzig den Seefahrer Robert Wilhelm Beyer, geb. d. 30. Dezember 1841

in Danzi . 1 8 Secfahrer Johann Gottfried August Dobrick, geb. d. 28. Novbr.

1841 in Danzig den Gee e Reinhold Domanski, geb. d. 9. Juni 1841 in

Danzig, den Seefahrer Peter Otto Meyer, geb. d. 7. Juni 1841 in Danzig, hin August Adalbert John Mueller, geb. d. 23. November

1841 in Danzig 1b den Arnold Richard Pauliny, geb. d. 29. November 1841

in Danzi 1 de Reeehrer Otto Herrmann Richter, geb. d. 4. März 1841 in

Danzig, Julius Albert Rehberg, geb. d. 18. August 1841 in

19) d. 21. Janu

20) 21)

geb. d. 20. Juni

den Seefahrer d hefahere Albert Friedrich Hannemann, geb. d. 23. April 1841 den Becschre Johann Joseph Hopp, geb. d. 22. September 1841 in Ludwig Albert Papenfuß, geb. d. 17. Oktober 1841 in bE“ Leopold August Will, geb. den 22. Januar 1841 in Carl Herrmann Grochalla, geb. d. 16. November 1841 in Danzig.

den Seefahrer Johann Carl Schaefer, . Albert Friedrich Wilhelm Ebert, geb. d. 5. Februar

1841 in Colber Rudolph Klebba, geb. d. 9. Februar 1841 in Danzig, 1 den Tischlergesellen Carl Albert Marotzki, geb. d. 6. November 184 in Danzi den Com nig Herrmann Otto Noehlsen, geb. d. 4. Dezember 1841 in Danzi den nlenchnergesellen Friedrich Wilhelm Raetsch, geb. d. 13. Mai 1841 in Danzi

pan Tischlerlehrling Friedrich Theodor Richard Treder, geb. d. 14. Ok⸗ tober 1841 in Danzig den Knecht Herrmann Julius Weiß, geb. den 5. Juni 1841 in Danzi

den Emmis Emil Friedrich Leopold Nonnenprediger, geb. den 13te

geb. d. 10. Dezember 1841