1865 / 52 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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von über 8000 auf 7361 herabgegangen, Städten ein beständiger Zufluß stattfindet. Die Gemeinde hatte aus polnischer Zeit eine große Schuldenlast an Kirchen und Klöster. Die preu⸗ ßische Regierung gab der Gemeinde Selbstverwaltung und eine der Städte⸗ ordnung nachgebildete Verfassung, zugleich aber forderte sie Anstalten für Religionsübung, den Jugendunterricht und die Armenpflege, so wie Amortisation der Schulden. In allen diesen Beziehungen wurde Bedeutendes geleistet. Die Schulden sind bis auf einen Rest von 21,344 Thlr. getilgt und da jährlich über 4000 Thlr. amortisirt werden, so wird die Gemeinde in 5 Jahren schuldenfrei sein. Die Anzahl der selbstständigen steuerpflichtigen Mitglieder ist 1250, von denen 19 durch Verzug nach anderen Orten ausschieden und 884 Thlr. Abzugsgeld an die Gemeindekasse zahlten. Exin, 25. Februgr.

Dr. Milewski aus Posen hier eingetroffen und wird einige Tage hier verbleiben, um im hiesigen Seminargebäude eine Revision über sämmtliche Einrichtungen und Inventarienstücke vorzunehmen, die bis auf etwaige Wenigkeiten schon alle vorhanden sind, ausge⸗ nommen die Musik⸗FInstrumente. ff

Die Eröffnung des Seminars wird nun unbedingt in diesem Jahre und spätestens zum 1. Oktober erfolgen. 8 Stettin, 27. Februar. Auf eine Eingabe wegen Abänderung mehrerer Bestimmungen der Konkurs⸗Ordnung hat das Vor⸗ steher⸗Amt der Kaufmannschaft nach der »Osts. Ztg.⸗ folgenden Bescheid von dem Herrn Handels⸗Minister unter dem 8ten d. M. erhalten: 8 »Den Herren Vorstehern der Kaufmannschaft erwidere ich auf die Vorstellung vom 15. Dezember pr., daß ich über die in dem Bericht von demselben Tage formirten Vorschläge zur Abänderung beziehungsweise Ergänzung einiger Bestimmungen der Konkurs⸗Ordnung vom Sten Mai 1855 mich mit dem Herrn Justiz⸗Minister in Verbindung gesetzt habe. So wenig die Bedeutung eines Theiles jener Vorschläge zu verkennen ist, so hat doch Bedenken getragen werden müssen, dieselben schon jetzt

und abgesondert zum Gegenstand einer legislativen Berathung zu machen, weil die in Aussicht stehende Emanation einer neuen Prozeß⸗Ordnung in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, wie dies die Motive zu dem bereits ver⸗ öffentlichten Entwurf derselben ergeben, eine Revision der Konkurs⸗ Ord⸗ nung Behufs Anpassung ihrer Vorschriften an das neue Prozeßrecht er⸗ forderlich machen wird. Sobald diese vorbereitet wird, werden die An⸗ träge der Herren Vorsteher einer reiflichen Erwägung unterzogen werden.⸗« Burg, 26. Februar. Dem ⸗Magdeb. Korresp.⸗ wird unter vorstehendem Datum Folgendes geschrieben: »Zerwürfnisse tief gehen⸗ der Art, welche schon seit längerer Zeit zwischen den hiesigen Fabrik⸗ rbeitern (Tuchwebern) und den Fabrikherren bestehen, deren Ursache jedoch nicht in der Lohnfrage, sondern lediglich in der Stellung der Arbeiter zu den Fabrikherren und deren Aufsehern zu suchen ist, hatten im Laufe der vergangenen Woche eine so bedenkliche Höhe erreicht, daß die ernstesten Befürchtungen für die öffentliche Sicher⸗ heit laut wurden. Die Arbeiter, in hohem Grade erbittert über eine von den Fabrikherren vereinbarte und in den Arbeitssälen vor eini⸗ gen Tagen ausgehängte neue Fabrikordnung, hatten einmüthig be⸗ schlossen, am vergangenen Sonnabend ihre Arbeit einzustellen. Die drohende Haltung der Arbeiter und Arbeiterinnen gegen ihre bisheri⸗ gen Arbeitgeber, welche das Schlimmste befürchten ließ, veranlaßte

den hiesigen Magistrat, von Magdeburg militairische Hilfe zu er⸗ bitten, welche auch gewährt wurde.

Se. Excellenz der Herr Ober⸗ Präsident von Witzleben langte selbst am Sonnabend Nachmittag hier an und überzeugte sich von dem Stand der Dinge; der An—⸗ vesenheit desselben, so wie zwei mit einem Extrazuge hierher beför⸗ derten Compagnieen des 66. Infanterie⸗Regiments ist es zu ver⸗ danken, daß unsere Stadt bis zur Stunde von Unruhen verschont geblieben ist, die in den Jahren 1830, 1848, 1849 unsere gesell⸗ schaftlichen Zustände auf das Tiesste erschütterten. Die Untersuchung über die Beschwerden der Arbeiter ist bereits eingeleitet; so viel man äußerlich vernimmt, sollen die gegenseitigen Klagen der Arbeiter sowohl wie der Fabrikherren nicht unbegründet sein; die Schuld dürfte auf beiden Seiten zu suchen sein. Ein Königlicher Kom⸗ missarius leitet die Untersuchung, während dessen Anwesenheit auch die beiden Compagnieen des 66. Infanterie⸗Regiments hier bleiben dürften.

27. Februar.

erlassen worden:

Die Einfuͤhrung einer neuen Fabrikordnung in den hiesigen Tuch⸗ Fabriken hat zu einer erheblichen Aufregung unter den darin beschäftigten Gesellen und Arbeitern Veranlassung gegeben. Es sind bereits strafbare Handlungen vorgekommen, wegen welcher die gerichtliche Verfolgung einge⸗ leitet ist. Ferneren Ausschreitungen wird mit aller Entschiedenheit nach Maßgabe der Gesetze entgegen getreten werden. Der alleinige Weg, ein zu⸗ friedenstellendes Resultat füͤr die Betheiligten herbeizuführen, besteht darin, daß die Arbeitsnehmer mit ihren Arbeitsherren wegen derjenigen Bestim⸗ mungen der Fabrikordnung, deren Abänderung sie wuͤnschen, in Verhand⸗ lung treten, einstweilen aber ruhig ihre Arbeit fortsetzen, zumal die Fabrik⸗ DOrdnung gesetzlich erst nach 14 tägiger Frist in Kraft tritt. Ich fordere die Betheiligten auf, diesen Weg zu betreten, ungesetzliche Handlungen aber mit groößter Vorsicht zu vermeiden. Burg, den 27. Februar 1865. Der Bürger⸗ meister: NRethe.

Lauenburg. Ein Ausschreiben an alle Obrigkeiten im Her⸗ zogthum Lauenburg besagt:

Heute ist hier folgende Bekanntmachung

obwohl aus den kleinen

Heute ist der Regierungs ⸗Schulrath

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Nachdem die K. K. österreichische l. preußische oberste g behöͤrde der Herzogthümer Schleswig⸗Holstein und Lauenburg mit der schen Regierung in unmittelbaren amtlichen Verkehr getreten ist 88 bberste Civilbehörde die Ermächtigung dazu ertheilt, daß die Lokalbehtne des Herzogthums Lauenburg in denjenigen Angelegenheiten, welche ihres gesetzlich bestimmten Wirkungskreises liegen und eine schleunige Eüa gung erheischen, unter Beschränkung auf das thatsächliche Verhaͤltniß 8 mit Vermeidung jedes Eingehens auf prinzipielle Fragen, sich mit s. treffenden dänischen Lokalbehörden ebenfalls in unmittelbaren amtlichen Pe⸗ kehr setzen. Vorstehendes wird in Gemäßheit Schreibens der obersten Cirn behörde vom 10. Februar d. J. den sämmtlichen Obrigkeiten im Herzogthun Lauenburg mit dem Hinzufügen hierdurch bekannt gemacht, daß das dün Ministerium des Innern mittelst eines unter dem 20 v. M. an die . untergebenen Amthäuser gerichteten Cirkulars den dortigen Lokalbehörda eine entsprechende Ermächtigung ertheilt hat. 8 1865. Die Regierung des Herzogthums Lauenburg. L. Kielmannsega

Hannover, 25. Februar. Die erledigte Stelle de hannoverschen Gesandten in Berlin wird Herr v. Stakhausen bis jetzt Hannovers Vertreter in Wien, der »Hamb. Börs. 6. zufolge, erhalten und rückt an dessen Stelle General⸗Major v. Knesebeck, bislang diesseitiger Gesandter in München und Stuttgar Die ständischen Eisenbahn⸗Commissarien haben die Eisenbahn Verwaltung ermächtigt, bei allen landwirthschaftlichen ꝛc. Ausstellungan die Vergünstigung freien Rücktransports der dahin beförderte unverkauft bleibenden Ausstellungs⸗Gegenstände eintreten zu lasser wenn die Eisenbahnen des Staates, in welchem die Ausstellung stattfindet, mindestens die nämliche Erleichterung eintreten lassen

Sachsen. Coburg, 25. Februar. Das heutige Regierungg blatt veröffentlicht eine Ministerialverordnung, wonach vom 1. k. N an die siebente Auflage der preußischen Ph armakopöe für das Herzogthum zur Anwendung kommen soll. Gleichzeitig werden die zwischen den Staaten des thüringer Zoll⸗ und Handelsvereins übe die Bereitung und Abgabe des Vieh⸗, Gewerbe⸗ und Düngesahhs neuerdings vereinbarten Bestimmungen durch eine Ministerialverond⸗ nung bekannt gemacht.

Württemberg. Stuttgart, 25. Februar. Donnerstagssitzung der Zweiten Kammer gab, aus Anlaß da Anfrage eines der Abgeordneten aus dem Schwarzwaldkreis nat dem Kommissionsbericht über das im Juli v. J. noch von dem seither abgetretenen Finanz⸗Departementschef, Staatsrath von Sigtg eingebrachte Eisenbahnbaugesetz

Romundt.

In der

von Varnbüler, die Erklärung, daß er schon in allernächster Zät

ohne erst die Berathung des früher vorgelegten oder die Vorlage des weiteren neu zu erwartenden Eisenbahnbaugesetzes abzuwarten von der Kammer die Ermächtigung verlangen werde, inzwischet den Bau der Bahnstrecken von Heilbronn nach Jagxfeld, und deß Sulz nach Rottweil zu beginnen, um keinen Tag der nun wiedat

beginnenden Bauzeit zu verlieren. Horb bedürfe er einer besonderen Ermächtigung nicht, in dem früher verabschiedeten Eisenbahnbaugesetz

Für die Strecke von Eyach nat da diese schon enthalten sir

1 Großbritannien und Irland. London, 25. Februar Die »Morning⸗Post«⸗ bemerkt, daß Hennessy's Fakta gewiß Beachtung verdienen. Daß im Laufe eines einzigen Jahres die Zahl der brath

liegenden Morgen Landes in Irland, welche im Jahre 1863 scher

4,000,000 betrug, sich um nicht weniger als 58,000 vermehntg Aber woher das befruchtende die irischen Mitglieder kene

habe, sei eine furchtbare Erscheinung. Geld nehmen? Darüber wüßten auch Auskunft zu geben.

Frankreich. Paris, 26. Februar. Die

zur Ausführung kommen zu wollen. nöthige Kapital zusammen.

verwandt werden, und für die Ausbeutung dieser verschiedenen Par dukte würden andere Compagnieen sich bilden, die sich der Handtl⸗ flotte annektiren würden. ches an diesen Schoͤpfungen haftet und welche Ausdehnung zu neh⸗ men sie berufen sind, wenn man sich erinnert, beim Eintritte in die algerischen Häfen neulich Dekret abgeschafft worden ist.⸗

Baron Rothschild hat, um der im Turiner Parlamente gegn

den Eisenbahnverkauf erhobenen Opposition die Spitze abzubrechen 10 Millionen Franken für die Durchstechung des Mont⸗LCenis ge zeichnet. Der sranzösische Staatsrath ist mit einem Gesetzentwurfe! d”

treffend die Veräußerung eines großen Theiles der Staatswaldunga

beschäftigt; der Gegenstand wird noch in dieser Session zur Va.

handlung kommen.

Spanien. Die Deputirten⸗Kammer hat in iha Sitzung vom 25. Februar die Adresse mit 164 gegen 84 men votirt und sich dann bis zum Donnerstag vertagt.

Ratzeburg, den 18. Februn 2

1 3 für die laufende Etatsperiode der jetzige Chef der Verkehrsanstalten, der Minister des Aeußern, Freihent

Patrie⸗ meldt »„Das Projekt der Bildung einer sogenannten Handelsflotte, welce fünfzig Dampfschiffe in sich begreift, die ausschließlich dazu bestimm wären, Frankreich und Algerien zu bedienen, scheint binnen Kurzemn Wie man versichert, ist dit Diese Flotte würde ganz besonders sun den Transport von Mineralien, Marmor und Holz von Algerng

Man wird das Interesse begreifen, 2

daß das Tonnengai durch Kaiserlice

Wie die „Bolsa⸗ meldet, erwartet man große parlamentarische Debatten Betreffs des Verkaufs der Königlichen Güter. Eine be⸗ deutende Fraction des Kongresses nämlich billigt nicht dieses

Projekt . p Die »Correspondencia« vom 22. Februar meldet, daß am Abend vorher Haufen von Arbeitern und von Studenten die Straßen von

Madrid durchzogen bis vor das Koͤnigliche Schloß, wo sie mit Gui⸗ arrenspiel der Königin ihre Huldigung wegen der hochherzigen Frei⸗ gebigkeit derselben darbrachten.

Der Civil⸗Gouverneur von Barcelona hat der Regierung den wierten Theil seines Gehaltes angeboten, um dem Staatsschatze zu

Suͤlfe zu eilen.

Portugal. Aus Lissabon, 25. Februar, wird telegraphirt: „Der Herzog von Loulè hat den Cortes die Erklärung gegeben, zaß er alles, was in seinen Kräften stehe, thun werde, um das Ka⸗ binet wieder herzustellen, und daß er, wenn ihm dies nicht gelinge, seine Entlassung einreichen werde.

Florenz, 22. Februar. Letzten Sonnabend, melded die »Leipz. Ztg.“, hat der Gemeinderath einen wichtigen Beschluß gefaßt, indem er den Plan des Architekten Poggs in Betreff der Erweiterung der Stadt angenommen hat. Zu gleicher Zeit wurde auch beschlossen, die Arnodämme zu erweitern und zu verlängern, um die Stadt vor ferneren Ueberschwemmungen zu schüzen. Von der Regierung wird die Vollmacht der Expropriation wie für Arbeiten zum öffentlichen Nutzen verlangt. Für das

Italien.

Dantefest hat die Stadt 350,000 Lire bewilligt und die Kommission

mit Formulirung des Programms beauftragt.

Türkei. Aus Konstantinopel, 15. Februar, wird über Marseille gemeldet: Fuad Pascha hat die Unterhandlungen mit Laing u. Co. in London wieder aufgenommen. Die Maßregeln gegen die persischen Händler innerhalb des türkischen Reiches sind einstweilen noch beanstandet, weil eine Verständigung mit der Re⸗ gierung zu Teheran über die Zollfrage in Aussicht steht. Der inter⸗ nationale Donau⸗Schifffahrts⸗Vertrag hat noch nicht unterzeichne werden können, weil Oesterreich neuerdings Einwendungen macht.

Schweden und Norwegen. Behufs Erörterung der Frage über eine Revision des zwischen Schweden und Norwegen bestehenden Unions⸗Traktats ist regie⸗ rungsseitig eine Kommission niedergesetzt worden, welche aus einem gäsidenten und zwoͤlf Mitgliedern besteht. Die Kommission wird im Laufe des Monats April in Stockholm zusammentreten und die Vorschläge zu den etwa nöthig erachteten Veränderungen in den Be⸗ stimmungen der Unions⸗Akte ausarbeiten. Die beiden Reiche sind in der Kommission auf folgende Weise vertreten: Schweden durch den Reichsmarschall Grafen Sparre als Präsidenten und durch den Ober⸗Statthalter Frhrn. Bildt, den Justizrath Berg, den Lan⸗ deshauptmann Grafen Lagerbjelke, Prof. Svedelius, Senator Björck und den früheren Reichstags⸗Gevollmächtigten E. Ersson als Mit⸗ glieder; Norwegen durch den Staatsrath Lange als Präsidenten, Kirchspiels⸗Prediger Harbitz, Stifts⸗Amtmann Vogt, Höchstengerichts⸗ Assesor Saglund, General⸗Major Irgens, Prof. Aschehoug und Hof⸗ bestzer Ueland, als Mitglieder. Die auf telegraphischem Wege aus Paris eingetroffene Nach⸗ richt von dem erfolgten Abschlusse eines Handels⸗ und Schiff⸗ fahrts⸗Vertrages zwischen Schweden, Norwegen und Frank⸗ keich hat in Stockholm und Gothenburg große Freude erregt. Die Börsen⸗Committeen beider Städte haben dem Finanzminister, Frei⸗ herrn v. Gripenstedt, sofort ihre Danksagung ausgesprochen und den Minister ersucht, Se. Majestät per Telegraph von dem Dankgefühl des schwedischen Handelsstandes zu benachrichtigen. Laut Königlicher General⸗Ordre wird am 17. Juni auf der

Axevalla⸗Haide ein Uebungslager errichtet werden. Das Kom⸗ ando über die Truppen wird der Generalmajor Freiherr C. H. Leuhausen übernehmen. Vorläufig ist bestimmt worden, daß das Lager am 3. Juli aufgehoben werden soll.

Dänemark. Kopenhagen, 23. Februar. Im Volks⸗ hing wurde gestern der Antrag der demokratischen »Bauernfreunde« 8 die Wiedereinführung des dänischen Staatsgrundgesetzes vom hn 1849 in dessen ursprünglichen Umfange erledigt. Mehrere dadläerungs⸗Vorschläge des Bischofs Monrad wurden verworfen. diih wurde dann der Hauptantrag angenommen und der Ueber⸗

g zur dritten Behandlung durch namentlichen Aufruf mit 64 Ja! egen 21 Nein! beschlossen. mehantem 20. d. ist der Telegraphen⸗Direktor, Justiz⸗Rath Faber, diendeic Dänemark auf dem alsbald in Paris zusammen⸗ ltzar Kongreß zur Vorbereitung von neuen traktatmäßigen Ver⸗ 9 igen in Betreff der in der internationalen Telegrammbeför⸗ 9 zu repräsentiren. iun Deh sdänksche Volksverein«e, welcher nach erfolgter Auf⸗ Mäb 568 zur Zeit des letzten Krieges gegründeten eiderdänischen

rzvereins« von Seiten der sog. national⸗liberalen Partei pro⸗

Stockholm, 18. Februar.

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jektirt wurde, ist am verwichenen Freitag hier konstituir worden. Prof. Adolph Steen hielt die Eröffnungsrede und sprach über 24 politische Thätigkeit des früheren »Märzvereins«, während Professo Claussen in skandinavistischer Anschauungsweise den konservative »Augustverein⸗ anfeindete und in längerem Vortrage die Existen einer dänischen Reactionspartei beleuchtete. Abends fand ein Zweck essen statt, bei welcher Gelegenheit Toaste auf die Zukunft Däne marks, auf den neuen Verein, auf Prof. Claussen u. s. w. ausge bracht wurden.

3 Die zur Feststellung des von Seiten der Staatskasse an die Jütländer zu leistenden Kriegsschadenersatzes niedergesetzten Kom missionen haben bereits einzelne Berichte an das Ministerium einge sandt, woraus hervorgeht, daß das Amt Aarhuus 586,699 Rthlr 88 Sch. und die Stadt Friedericia 514,519 Rthlr. 75 Sch. R. M. zu beanspruchen hat.

Hofjägermeister F. Sebestedt hat dem Central⸗Comité zur Unterstützung vertriebener Schleswiger ein Schreiben, d. d. Bro⸗ holm, den 10. Februar, zugesandt, in welchem er mittheilt, daß die Niederlassung auf dem Handelsplatze Lundeborg für Männer, welche durch den Friedensvertrag vom 30. Oktober v. J. aus ihrer Stel⸗ lung gebracht worden sind und welche Tüchtigkeit und Unterneh⸗ mungsgeist besitzen, unter den Bedingungen offen steht, daß Herr von Sehestedt den Reflektanten Kapital zu Bauplätzen und Gebäuden liefert, wogegen dieselben verpflichtet sein werden, das empfangene Darlehen in Gestalt von Miethe oder auf sonstige Weise allmälig zurückzuerstatten. 8

Laut Bekanntmachung der kompetenten Zollbehörde ist die bis⸗ her auf der Linie Dollerup⸗Stjärbäck faktisch bestehende Zollgrenze zwischen Jütland und dem Herzogthume Schleswig am 15. d

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aufgehoben worden. 88

Amerika. Die »Patrie« erfährt durch eine ihr über Ha⸗ vannah zugegangene Depesche, daß Marschall Bazaine vor Oajaca angekommen war, daß er sofort die Leitung der Operationen über⸗ nommen hatte und daß am 16. Januar die auf 1100 Metres Ent⸗ fernung aufgestellten französischen Batterieen die Höhen krönten, welche die Stadt dominiren, so daß nächstens das Feuer eröffnet

Asien. Es gehen der »Patrie⸗ Privat⸗Nachrichten aus Japan zu, welche melden, daß die Admirale der verbündeten Geschwader auf der Dampfkorvette »Dupleix« eine Recognoscirung in der Meerenge von Simonosaki gemacht haben und konstatirten, daß das in Yeddo verbreitete Gerücht, dem zufolge der Fürst Nogato die Forts wieder

aufbaue, unbegründet ist.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff e schen Telegraphen⸗Büreau.

Wien, Dienstag, 28. Februar, Morgens. Die „Wiener Presse⸗ sagt: Wie in Finanzkreisen

heu⸗ ver⸗

tige laute, werde das Ministerium in der nächsten Donnerstag statt⸗ findenden Sitzung des Finanzausschusses die erwarteten Mittheilun⸗ gen machen. Die von der Regierung zugestandene Abstrichssumme soll über 18 Millionen Gulden betragen. Detailreductionen inner⸗ halb der einzelnen Ressorts würden nicht mitgetheilt werden.

London, Montag, 27. Februar, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses fragte Verney den Unter⸗Staats⸗ seeretair Layard, ob er ihm über den Stand der Herzogthümer⸗ frage Auskunft geben könne und ob die in kontinentalen Blättern oft erwähnte Depesche vom 27. Januar authentisch sei. Layard erwiederte, daß keine derartige oder entfernt ähnliche Depesche ge⸗ schrieben oder abgeschickt worden sei. 8 8 18 5

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London, Dienstag, 28. Februar, Morgens. Der bisherige britische Gesandte zu Washington, Lord Lyons, tritt aus Gesund- heitsrücksichten von seinem Posten zurück und wird durch den bis⸗ herigen Gesandten in China, Sir Frederick Bruce, ersetzt werden.

Gutem Vernehmen nach wird England Lincoln als Präsi⸗- denten der Union wie bisher anerkennen. b

Paris, Dienstag, 28. Februar, Morgens. Der heutige »Mo⸗ niteur- dementirt in formeller Weise zwei in diesen Tagen allge⸗ mein verbreitete Gerüchte: Der letzte aus Vera Cruz eingetroffene Postdampfer habe schlechte Nachrichten aus Mexiko nicht mitge⸗ bracht, und die nichtpolitischen Blätter würden dem Zeitungsstempel nicht unterworsen