1865 / 74 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8— 1““ Indem ich die Königliche Regierung hiervon in Kenntniß setze,

beauftrage ich Sie zugleich, für deren weitere Veröffentlichung zu sorgen. 21. März 1865.

Der Minister des Innern. Im Auftrage. von Klützow

An sämmtliche Königliche Regierungen.

Abschrift hiervon erhält das Königliche Polizei⸗Präsidium zur Kenntnißnahme. Berlin, den 21. März 1865. Der Minister des Innern. 1 Im Auftrage. von Klützow.

iaintimachung.

Indem ich den nachstehenden Auszug (a) aus dem Verwaltungs⸗ Berichte der Preußischen Bank für das Jahr 1864 gemäß §. 97. der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846 hierdurch zur allgemeinen Kenntniß bringe, bestimme ich zugleich, daß die Zahlung der Rest⸗ Dividende für das Jahr 1864 zum Betrage von

64 Thaler 15 Sgr. gegen den betreffenden Dividendenschein vom 25. d. M. ab bei der Königlichen Hauptbank hierselbst, so wie bei den Provinzial⸗ Comtoiren zu Breslau, Cöln, Danzig, Königsberg, Magdeburg, Münster, Posen und Stettin, so wie bei den Kommanditen zu Aachen, Bielefeld, Bromberg, Coblenz, Coeslin, Crefeld, Dortmund, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, Essen, Frankfurt a. O., Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Graudenz, Halle a. S., Landsberg a. W.) Memel, Nord⸗ hausen, Siegen, Stralsund, Stolp, Thorn und Tilsit geleistet werde. Der vollständige Bericht wird den Bankantheils⸗Eignern in Berlin bei der Hauptbank im Archiv der Bankantheile, in den Pro⸗ vinzen bei den vorgenannten Bankanstalten verabfolgt werden. Berlin, den 24. März 1865. 8

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. hef der preußischen Bank. 8

Graf von Itzenplitz.

Verwaltungs⸗Bericht der Preußisch r das Jahr 1864.

Das Jahr 1864 begann unter schweren Verwickelungen und hat seinen ernsten und bedrohlichen Charakter ohne Unterbrechung bis zum Schluß beibehalten. Das Land trat in dasselbe mit den Rüstungen zum Kriege gegen Dänemark, der Februar brachte den Krieg selbst, sehr bald kam die Blokade der Ostseehäfen und die Sorge von noch weiter gehenden politischen Verwickelungen hinzu, und als endlich ein glorreicher Friede diesen Sorgen ein Ende ge⸗ macht hatte, nahm die Geldklemme, die schon früher an den übrigen großen Börsenplätzen den Diskont auf 8 und 9 Prozent in die Höhe getrieben, auch in Preußen einen so bedrohlichen Charakter an, daß die Bank zur Abwehr gegen den Silberabfluß den Diskont ebenfalls bis auf 7 Prozent erhöhen mußte.

Besonders schwer haben unter dem Druck dieser Verhältnisse die Rhederei, die Landwirthschaft und der Handel der Ostsee⸗Pro⸗ vinzen gelitten, deren Ausfuhr durch die Blokade während des größten Theils der Schifffahrts⸗Periode völlig gehemmt war und die daher auch den Druck der Geldklemme doppelt gefühlt haben. Aber auch die übrigen Provinzen haben darunter mehr oder minder gelitten und nur wenige Industriezweige, wie die Bergwerks⸗In⸗ dustrie, die Fabriken zur weiteren Verarbeitung der Bergwerks⸗Pro⸗ dukte, die Tuch⸗ und Leinen⸗Fabrication haben eine lebhafte und ge⸗ winnbringende Thätigkeit entwickelt.

Für die Geschäfte der Preußischen Bank ist das verflossene Jahr bei der fast unausgesetzt starken Kapitalanlage und dem hohen Zins⸗ fuß ein entschieden günstiges und der Gewinn der größte gewesen, welchen die Bank jemals erzielt hat.

Die Gesammtumsätze der Bank in wirklich zur Ausführung gekommenen Geschäften haben, abgesehen von den Prolongationen der Lombard⸗Darlehne, im Jahre 1864 1970 Millionen Thaler,

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und mit Hinzurechnung der im Verkehr mit den Provinzial⸗Bank⸗ anstalten und anderen Behoͤrden gegenseitig verrechneten Beträge 3215 Millionen Thaler betragen, das sind ca. 89 Millionen resp 120 Thaler mehr als im Jahre 1863. Die Summe aller diskontirten, angekauften und zur Einzi übernommenen Wechsel hat betragen: b in Diskonto⸗ Wechseln... in Remessen auf inländische W in Remessen auf ausländische

288,242 Stück über 218,951,629 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf.

611,818 305,624,764

10,049 3,356,150 2 26 in Wechseln zur

Einziehung. 26,365 »

üͤberhaupt 935,974 Stuͤck über 540,184,045 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf mithin 52,567 Stück im Geldbetrage von ca. 18,321,000 Thlr. mehr als im Jahre 1863.

Lombard⸗Darlehne sind im Jahre 1864 ertheilt 4557 im Be⸗ trage von 72,493,600 Thlr. (1863: 68,553,500 Thlr), 8 95 J Thlr. ausgeliehen blieben.

Die dur hschnittliche Anlage im Wechsel⸗ und Lombard⸗Verkehr belief sich auf 79,086,000 Thlr. und war um 880,0002” vnh. höher als im Jahre 1863, obgleich die Durchschnittsanlage des aghe 1 8 Iö“ F G größer gewesen war als die des Jahres 1862, und fast 20 Millionen Thaler größer 199 fast haler größer als

An Zahlungs⸗Anweisungen aller Art sind 12,653 Stück ü— 34,371,000 Thlr. ausgestellt 1u1““

Die Giro⸗Guthaben, so wie die im Umlauf gewesenen accep⸗ v haben zusammen durchschnittlich 1,766,000 Thlr. betragen, und waren mithin um circa 406,000 T

als im Vorjahre. 1.“ An zinstragenden Staatspapieren und Eisenbahn⸗Actien hatter die Bank ultimo Dezember 1864 angelegt 14,947,130 Thlr. das sind 4,669,000 Thlr. weniger als ult. 1863.

Die Banknoten⸗KCirkulation hat durchschnittlich 116 Millionen Thaler betragen und es sind demnach ca. 3,296,000 Thlr. mehr als im Vorjahre im Umlauf gewesen. b

Die durchschnittliche Summe der Metallvorräthe in den Kassen der Bank war 65,470,000 Thlr., das sind 56 ½ Prozent des Durch⸗ sün. der im Umlauf gewesenen Banknoten.

An Si er in Barren und Sorten sind im Laufe des Ja

95 Thlr. 218 für 531,000 Thlr. seehaa en, so daß davon ca. 353,000 Thlr., 6,260,000 Thlr. bi 1863, im Bestande verblieben. ö“

In Folge dieser Silberankäufe ist das Geschäft mit den Korre⸗ spondenten der Bank ziemlich umfangreich gewesen und sind densel— ben ca. 6,626,000 Thlr. Cambia⸗Wechsel übermacht worden, woraus der Bank ein Guthaben von 1,388,000 Thlr. verbleibt

Der gesammte Bruttogewinn des Jahres 1864 hat 4,996,681 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. betragen, wovon nach Abzug der Verwaltungs⸗ Kosten, der schuldig gewordenen Depositenzinsen, der Banknoten⸗ Anfertigungskosten und des Verlustes auf Silber ꝛc. im Gesammt⸗ betrage von 1,272,801 Thlr. 26 Sgr., ein Gewinn von 3,723,879 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf. verbleibt. Hieraus sind zunächst 4 ½ pCt. Zin⸗ sen von den Einschüssen der Privaten und 3 ½ pCt. von dem Ein⸗ schuß⸗Kapitale des Staats mit 741,423 Thlr. zu berichtigen, so wie gemäß §. 5 des Vertrages vom 28. Januar 1856 und §. 3 des Gesetzes vom. 7. Mai 1856 zur Verzinsung und Tilgung der der Bank gewährten Staatsanleihe⸗Obligationen, für das verflossene Jahr 621,910 Thlr. zu zahlen gewesen.

Von den verbleibenden 2,360,546 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf. gehen noch ab: die nach der Gewinnberechnung für zweifelhafte Forde⸗ rungen und noch nicht festgestellte Baukosten gegen das vorige Jahr mehr reservirten 36,947 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf., so daß sich ein Rein⸗ gewinn von 2,323,598 Thlr. 24 Sgr. ergiebt, wovon gemäß §. 6 des Gesetzes vom 7. Mai 1856 dem Reserve⸗Fonds gtel mit 387,266 Thlr. 14 Sgr. zuzuschreiben und der verbleibende Rest von 1,936,332 Thlr. 10 Sgr. zur Hälfte an den Staat, zur anderen Hälfte an die Bankantheilseigner als Extra⸗Dividende zu vertheilen ist.

Die Letzteren erhalten hiernach für das Jahr 1864 einen Zinsen⸗ Ertrag von 1042 Prozent (pro 1863: 74¶ Prozent) oder für jeden

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Bankantheil überhaupt 109 Thlr. 15 Sgr., so daß nach Abrechnung

der für das 1. und 2. Semester bereits bereits bezahlten 45 Thlr., gegenwärtig noch 64 Thlr. 15 Sgr. zu zahlen ͤind.

Der Staat erhält dagegen von der Bank:

) an Zinsen des Einschuß⸗Kapitals von 1,897,800 Thl

) zur Verzinsung und Tilgung der Staats⸗Anleihe von 18560. 6241,910 »

3) die Hälfte des Reingewinnees 968,166 2*

überhaupt 1,656,499 Thlr. 5 Sgr.

66,423 Thlr.

Diverse Effekten

Ei1 a². Bilanz

der Preußischen Bank am 31. Dezember 1864.

Passiva.

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Effekten zum Ankaufswerth Grundstücke Wechsel⸗Bestände ab für zweifelhafte Forde⸗ rungen

14,947,130 Thlr. 26,100. 12,794,063. 31,030. 1,825,310.

28,093,270. D8,670.

Lombard⸗Forderungen .. ab für nicht bankmäßig gedeckte Löombard⸗Darlehne *

Diverse Forderungen Zum Umlauf nicht mehr ge⸗ eignete Banknoten

noch nicht festgestellte Baukosten

29,900,6104 10,914

Gold und Silber in Barren

und Sorten 10,652,998.

Banknoten: im Umlauf... in den Bankkassen zum Umlauf nicht mehr geeignet

Thlr. 113,803,000. 37,488,280.

28,093,270.

179,384,550 Depositen⸗Kapitalien u“

verzinsliche

unverzinsliche

22,244,120 140,602. 25.

22,384,722 299,300 15,000,000 1,897,800 3,841,480 968,166

Schuldige Depositen⸗Zinsen Bank⸗Antheils⸗Conto Staats⸗Aktiv⸗Kapital Reserve⸗Conto Gewinn⸗Conto für den Staat Guthaben Königlicher Behörden aus eingegangenen berschüssen Giro⸗Verkehr. a) acceptirte Giro⸗Anwei⸗ sungen b) reservirte Beträge für verfallene acceptirte Giro⸗Anweisungen .. e) Guthaben der Giro⸗ Interessenten.

Thlr. 3,627,/700. —.

10,400. —. —. 189,047. 29. —.]

Unbezahlte Anweisungen. . 3,337 21 Diverse Forderungen 68666öö18” Unerhobene Zinsen und Erträge 90,149 4 Dividenden⸗Conto 1 26,192 22 Unvertheilte Extra⸗Dividende für dee Bank⸗Betheiligten. 968,760 24

Summa der Passiva

Sitzung des Herrenhauses den 30. März 1865, Vormittags 11 Uhr.

Nochmalige Abstimmung über das Unter⸗Amendement des Dr. von Zander zu dem Verbesserungs⸗Antrage, betreffend den Bericht der Zehnten Kommission, über den Gesetzentwurf einer Wege⸗Ordnung für den preußischen Staat.

Bericht der Zehnten Kommission über die Redaction des Ge⸗ setz⸗Entwurfs einer Wege⸗Ordnung

G Eilfte in Donnerstag,

für den preußischen Staat und Beschlußfassung über die zur Wege⸗Ordnung eingegange⸗

nen Petitionen. 8 . Bericht der IX. Kommission, betreffend den Entwurf eines Allgemeinen Berggesetzes für die preußischen Staaten. Verbesserungs⸗Antrag des Dr. von Zander zu dem Be⸗ richte der Neunten Kommission über den Entwurf eines All⸗ gemeinen Berggesetzes für die preußischen Staaten. 1 Bericht der XIV. Kommission zur Vorberathung, betreffend den Entwurf einer Fischerei⸗Ordnung für den Regierungs⸗Be⸗ zirk Stralsund, und Verbesserungs⸗Antrag des W. Fürsten zu Putbus zu dem Be⸗ richt der XIV. Kommission, betreffend den Entwurf einer Fischerei⸗Ordnung für den Regierungs⸗Bezirk Stralsund. Bericht der Justiz⸗Kommission über den Gesetz⸗Entwurf, be⸗ treffend den Ansatz der Gerichtskosten für Nachlaß⸗Regu⸗ lirungen. Bericht der Petitions⸗ Bericht der Kommission

Kommission. für Eisenbahn⸗ Angelegenheiten, be⸗

treffend den Gesetz⸗Entwurf über die Anlage von Eisenbahnen

in den Hohenzollernschen Landen.

1 8 Achtundzwanzigste Sitzu⸗ es H am Montag, den 27. März, Fortsetz Berathung des Allgemeinen Berichts über Fortsetzung der Berathung d All⸗ 8 den zum Staatshaushalts⸗Etat pro 1865, nebst Nachtrag zu demselben. Präjudizieller Antrag des Abgeordneten Michaelis und

Genossen. 8 “] 1 Bericht der vereinigten Kommissionen für Handel und Ge

verbe und für Finanzen und Zölle, über den nebst Protokoll vorgelegten Staats⸗Vertrag zwischen Preußen G” Oldenburg wegen weiterer Entwickelung der durch den Kriegs⸗

des Hauses der Abgeordneten Vormittags 10 Uhr.

hafen⸗Vertrag vom 20. Juli 1853 begründeten Verhältnisse vom 16. Februar 1864. Bericht derselben Kommissionen über den Gesetz⸗Entwurf, be⸗ treffend den Bau von Eisenbahnen: 16“

)) von Danzig nach Neufahrwasser,

5) von Heppens nach Oldenburg, und die Anschaffung der zur Bestreitung der Kosten des Grund erwerbs für die Berlin⸗Küstriner Eisenbahn erforderlichen Geld⸗

nittel.

5) Bericht derselben Kommissionen über den Gesetz⸗Entwurf, be treffend die Gewährung einer Zinsgarantie von 4 pCt. für das Anlagekapital einer Eisenbahn von Trier durch die Eifel nach Call.

6) Bericht derselben Kommissionen über den Gesetz⸗Entwurf, be⸗ treffend die Gewährung einer Beihülfe des Staates an die Tilsit⸗Insterburger Eisenbahn⸗Gesellschaft, so wie an die zur Herstellung einer Eisenbahn von Pillau⸗ über Königsberg, Bartenstein, Rastenburg und Lötzen nach Lyck konzessionirte Ostpreußische Südbahn⸗Gesellschaft. Mündlicher Bericht der Kommission für Handel und Ge⸗ werbe über die Uebersicht, betreffend den Fortgang des Baues,

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beziehungsweise die Ergebnisse des Betriebes der preußischen Staatsbahnen im Jahre 1863. Reeferent: Abgeordneter von Unruh.

Antrag. Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Der Königlichen Staats⸗Regierung die vollständige Durch⸗ führung doppelter Bahngeleise auf allen, große Verkehrs⸗ linien bildenden Staats⸗Eisenbahnen, sowie die Verlegung der Verbindungsbahn in Berlin nach dem jetzigen Umfange der Stadt hin zu empfehlen, im Uebrigen aber die von dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vorgelegte Uebersicht über den Fortgang des Baues, beziehungsweise die Ergebnisse des Betriebes der Preußischen Staatsbahnen im Jahre 1863, unter Anerkennung der ge⸗ wonnenen Resultate, für erledigt zu erachten

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des Königreichs

1 8 Abgereist: Se. Excellenz der „von Zan⸗

Preußen, Chef⸗Präsident des Ostpreußischen Triꝛ der, nach Neu⸗Ruppin.

25. März. Se. Majestät der König haben Aller⸗ Dem Provinzial⸗Steuer⸗Direktor, Geheimen Ober⸗

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