1865 / 80 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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illisch, David, Lütken und Quaade nicht angenommen, da-

gegen ist der Minister der Justiz, Kammerherr Heltzen, in Gnaden verabschiedet worden.

Almerika. Nach den mit dem Dampfer »Cuba⸗ eingetroffe⸗ nen, bis zum 22. d. reichenden Nachrichten aus New⸗York mar⸗ schirt Sherman auf Goldsboro; das Gerücht, er habe den Ort be⸗ reits besetzt, bedarf noch der Bestätigung. Lee hat sein Hauptquar⸗ tier in Raleigh und verfügt über ansehnliche Kräfte. Sheridan ist in Whitehouse angekommen. Der südstaatliche Kongreß hat sämmtliche von Jefferson Davis empfohlenen Maßregeln ange⸗ nommen.

„Herald⸗ versichert, Jefferson Davis habe die Fortsetzung des Konflikts aufgegeben.

Zwischen General Sherman und dem südstaatlichen General Wade Hampton (welcher bei Columbia in Südcarolina steht) ist eine Korrespondenz über einen sehr unerfreulichen Gegenstand erfolgt. Sherman eröffnet ein Schreiben vom 24. v. M. an Wade Hamp⸗ ton mit den Worten: »Es ist mir offiziell berichtet worden, daß un⸗ sere Fouragetruppen, wenn gefangen, ermordet und mit einem Zettel »Tod allen Fouragirern⸗ beklebt werden. Ich habe erfahren, daß bei Chesterfield ein Lieutenant und 7 Mann, bei Feasterville 20 Mann in solcher Weise ermordet worden sind. Ich habe deshalb Be⸗ fehl gegeben, an einer gleichen Zahl von Gefangenen (28), die in unsern Händen sind, in ähnlicher Weise Repressalien zu nehmen.⸗ Sberman beruft sich dann auf das Recht, zu fouragiren, als ein Kriegsrecht und erklärt, daß er sich gezwungen sehe, es auszuüben, weil er keine Civilbehörden vorfinde, welche die von ihm verlangten Requisitionen stellten. Für jeden seiner Leute, der von Feindes⸗ hand nicht getödtet, sondern ermordet werde, werde er einen Kon⸗ föderirten hinrichten lassen. Wade Hampton antwortet hierauf, er wisse nichts davon, daß nordstaatliche Soldaten, in Ge⸗ fangenschaft gerathen, getödtet worden seien, fährt aber fort: „Es ist ein Theil des Systems der Diebe, welche Sie als Ihre Fou⸗ rageurs bezeichnen, die Wohnungen jener Bürger, die sie ausgeplün⸗ dert haben, in Brand zu stecken. Um diesem unmenschlichen System entgegenzutreten, habe ich meine Leute angewiesen, alle Ihre Leute, die bei der Niederbrennung von Häusern betroffen werden, niederzu⸗ schießen.“, Hampton häuft noch eine Reihe von Vorwürfen auf die Truppen Shermans, die gleich Mordbrennern das Land durchzögen, und kündigt an, daß er für den Fall, daß Sherman seine Drohung ausübe, an der doppelten Anzahl nordstaatlicher Gefangener, 56, Repressalien nehmen werde.

Nach einer in Hamburg, den 31. März eingegangenen Privat⸗

epesche ist der vierte Theil von Port⸗au⸗Prince (etwa 400 Häu⸗

21 ser) niedergebrannt. Der Schaden beträgt 2 ⅔⅜ Millionen Dollars.

AUAsien. Wie wenig sich die Erwartung erfüllt hat, daß die Niederwerfung der Taipings in Kiang⸗su und Tschi⸗kiang dem bimmlischen Reiche die innere Ruhe wiedergeben würde, stellt sich von Tag zu Tage deutlicher heraus, und die politischen Aussichten des Landes sind nichts weniger als ungetrübt. Die Mohamedaner im Nordwesten, die von Tsze⸗wang geführte Truppenmacht in Fokien, und die zerstreuten Schaaren, welche den größeren Theil der übrigen Provinzen beunruhigen, scheinen jedem Versuche, sie zu unterwerfen, mit gleichem Erfolge Trotz zu bieten. Von der Kaiserlichen Streit⸗ macht, welcher die Unterdrückung des Aufstandes zur Aufgabe ge⸗ macht worden ist, von ihrer moralischen Tüchtigkeit und von der Art und Weise ihrer Kriegführung entwirft der Korrespondent der »Times⸗ (in einem Briefe aus Schanghai vom 8. v. Mts.) ein wenig schmeichelhaftes Bild: »Die Kaiserlichen haben gegenwärtig nur 12,000 Mann, darunter viele unzureichend bewaffnet, welche Tschangetscha zurückerobern sollen. Zwischen den Befehlshabern (einem früheren Rebellenführer Namens Koë⸗wang, und zwei Unter⸗ Generalen) und den Truppen, scheint in dem Punkte, daß sorgfäl⸗ tige Deckung und Abgeschlossenheit hinter starker Verpallisadirung die sicherste Methode ist, eine Belagerung zu führen, das vollkom⸗ menste Einverständniß zu herrschen. Zu einem Zusammenstoße zwi⸗ schen den feindlichen Parteien kommt es selten, der Ausgang ist jedoch, so oft der Fall eintritt, ein den Rebellen günstiger, und der The⸗wang baut mit solcher Zuversicht auf seine Stärke, daß er im vBegrifs⸗ stehen soll, 7000 Mann unter einem seiner Generale zu dge 28 Tong⸗san und nachheriger Bedrohung von Tsching⸗

Der britische Geschäftsträger in Japan hat aus Yokohama vom 13. Januar an ECarl Russell mehrere Berichte über Schiff⸗ brüche an der japanischen Küste eingeschickt und dieselben mit einem längeren Schreiben begleitet, worin er den japanischen Behörden, so wie den Küstenbewohnern für die gastliche Aufnahme der Schiff⸗ brüchigen und die aufopfernde Hülfeleistung, welche sie der Bergung Eigenthums gespendet haben, hohes Lob zollt. Er er⸗ wäͤhnt vornehmlich den Zürsten von Nambu, welcher der bei Benten Sens in der Straße von Tsungaru gestrandeten britischen Barke⸗ Ashmore⸗ seine Leute zur Hülfe schickte, und den Hatamoto ober Hrtsvorsteher von Kashima, welcher den Capitain und die Be⸗

mannung der gescheiterten Barke »Onward⸗ gastlich aufnahm dessen Leute von dem Wrack alles Eigenthum retteten, unter a rem eine Summe Geldes von 5000 Dollars, und den Besitzern stellten. Der Geschäftsträger weist am Schlusse seines Schrei auf den starken Kontrast hin, in dem das Verhalten der japaniß⸗ Regierung in derartigen Fällen zu der Unmenschlichkeit und Raubsucht stehe, welche die verwandte Race an der gegenüberli den Küste von China allenthalben an den Tag legee.

Telegraphische Depes aus dem Wolff'’schen Telegraphen⸗Büreau.

1

des Unterhauses erwiderte Palmerston auf eine Interpell

Newdegate’s, die Erörterungen über die eventuelle Residen,g Papstes nach Ablauf der September⸗Convention seien verfrüht. Regierung achte den Papst persönlich und beweise dies gern; Uebersiedelung des Papstes nach England wäre jedoch ein politt Anachronismus. Malta sei übrigens bereits vor zwei Jahren Papste als Aufenthalt angeboten worden. 9 Kopenhagen, Freitag, 31. März, Abends. »Fädrelan nennt als wahrscheinlichen Nachfolger Heltzens Brästrup Simony. eren solchen. 8

Statistische Mittheilungen.

Nach der »Civilta Cattolica« zahlt von den noch im Besitz des Pa befindlichen 5 Provinzen Rom und die Comarca an Einwohnern 326, Civitavecchia 20,707, Frosinone 154,559, Velletri 62,013, Viterbo 128 in Summa 692,112 Seelen. Die Bevölkerung der Stadt Rom be nach der Zählung vom Jahre 1864 203,896 Seelen. 88

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

In dem Zeitraum vom 16. bis 28. Februar 1865 wurden

Steinkohlen, Braunkohlen und Coaks.

Tonnen.

Transport⸗

. h. Brennh . weise

Torf

in Berlin ein⸗ tern.

geführt:

zu Wasser auf den Eisenbahnen

115896 115896

Summa

zu Wasser auf den Eisenbahnen

Summa

aus Berlin ausgeführt:

8 X 8

Magdeburg, 31. März. Auf einen Antrag der Kaufman n den Wechselstempel betreffend, ist von Seiten des Herrn ahn unterm 26. d. M. folgender Bescheid ertheilt worden:

Den Herren Aeltesten der Kaufmannschaft erwidere ich auf die Vo

diejenigen Erörterungen, welche über die Zulässigkeit der Verwendung

sind, zu dem Resultate geführt haben, daß über die in dem Erlaß 14. Februar d. nachgegebenen Erleichterungen vorerst nicht hinausgegah werden kann. Ich muß deshalb Anstand nehmen, den Antrag auf dehnung der Befugniß zur Verwendung von Stempelmarken schon jet ntersüchtn⸗ 13 Antrag iechng⸗ so kann auch gegenm

ision der Bestimmungen über die Höhe s nicht für rathsam erachtet bege. EEEEEE

Steitin, 31. N

b ettin, 31. März. Auf desfallsige Eingabe hat der H zial⸗Steuer⸗Direktor dem Direktorium der herbeghfchas schaft mitgetheilt, daß die auf den internationalen landwi schaftlichen und Industrie⸗Ausstellungen ausgestellten, vom! lande eingeführten Gegenstände nach Schluß der Ausstellungen zur ut steuerten Niederlage gebracht werden können, um nach Eintritt des Tarifs nach dem 1. Juli zu den dann ermäßigten Zollsätzen versteuet werden. Ein Gesuch, die Ausstellungsgegenstände schon vor dem 1. zur Verzollung zu den ermäßigten Zollsätze Tarifs zuzulg ist abschläglich beschieden.

lung vom 15. d. M., daß nach einer Mittheilung des Herrn Finanzmint

Telegraphische Witterungsberiehte. i

Baro-

meter. Paris.

Linien.

12 Allgemeine Iatti, 8

Himmels- Réau-

mur.

obachtungszeit.

Ort.

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hwach. 880., schwach. S., mässig. WSW., mässig. SW., schwach. SW., schwach. S., f. windst. Winqdstille. SSW., schwach.

339,.5 338,5 334, 0 338,9 339,6 340,0 340, 6 334,9 338,9

S

[Paris. Brüssel... Haparanda. Helsingfors Petersburg

sehr bewölkt. fast bedeckt. bedeckt. 8 bewölkt. bedeckt. bedeckt. heiter. trübe, am 31. cr. Maxim. + 3,4°, Minim. 5,9⁰. bewölkt. bewölkt. bewölkt. fast heiter. sehr bewölkt.

—₰

Libau- Moskau .. Stockholm.

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LEII1I1I1“I¹I S., windstill. S., schwach. SW., sehr schw. Windstille.

337,1 339,3 338,7 334, 9 334,4

Skudesnäs. Gröningen. Helder.. Hernoesand Christians.

*

bedeckt.

trübe.

trübe, Nebel. bedeckt. bedeckt. wolkig.

[bedeckt,

heiter, Reif. ganz bedeckt

trübe, Reif. heiter. trübe, Schnee in der Nacht.

S0., winqdstill. S0., s. schwach. 0N0., schwach. 80., s. schwach. 0., schwach. 0., s. schwaeh. N., mässig.

S., schwach.

N., schwach. NO., s. schwach. NW., schwach. Windstille.

MRem Ol.⸗ Königsberg Danzig Eria Stettin. Berlin

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Münster 337, 5 Torgau. 336,9 Breslau.. 333, 8 337, 8 331, 8

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Ratibor...

[bedeckt, nebelig.

GI 0., schwach.

ben Königliche Schauspiele. ncin Sonntag, 2. April. Im Opernhause. (4ste Vor⸗ stellung.) Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch⸗phantastische Oper in 3 Akten. Musik von Nicolai. Tanz von Hoguet. Frau Fluth: Frl. Lucca. 1—

Im Schauspielhause. (5ste Abonnements⸗Vorstellung). Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare.

Montag, 3. April. Im Opernhause. (75ste Vorstellung.) Auf Höͤchstes Verlangen: Flick und Flocks Abenteuer. Komisches Zauber⸗ Ballet in 3 Akten und 6 Bildern von Paul Taglioni. Musik vom Hoscomponisten Hertel. Anfang 27tb

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Othello, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shake⸗ speare, übersetzt von H. Voß. Gast: Herr Bogumil Dawison, vom Königlichen Hoftheater zu Dresden: Othello.

Dienstag, 4. April. Im Opernhause. (76ste Vorstellung.) Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz von Beaumarchais. Musik von Mozart. Gräfin: Frl. Santer. Susanne: Fr. Harriers⸗Wippern. Cherubin: Frl. Lucca.

Im Schauspielhause. (76ste Abonnements⸗Vorstellung.) Zum ersten Male: Zeichen der Liebe. Lustspiel in 1 Akt von G. zu Putlitz. In Scene gesetzt vom Direktor Düringer.

Besetzung: Berner, Fabrikbesitzer, Hr. Baumeister. Aline, seine Tochter, Frl. Bergmann. Frl. Wally, deren frühere Erzieherin, Frau Adami. Carl, Rentler, Hr. Berndal. Rudolph, sein Neffe,

Lieutenant, Hr. Dehnicke.

Hierauf zum ersten Male: Ihr Taufschein. Luspiel in 1 Auf⸗ zuge von E. Wichert. In Scene gesetzt vom Direktor Düringer.

Besetzung: Arthur Stroband, Kaufmann, Hr. Liedtcke. Her⸗ mine, feine Frau, Frl. Erhartt. Pasewalk, Rentier, Hr. Dessoir Sohn. Ottilie, seine Tochter, Frl. A. Taglioni. Doktor Paul Rußler, Hr. Karlowa. Ein Diener, Hr. Löhmann. Ort: Eine Handelsstadt.

Zum Schluß zum ersten in 1 Akt von F. Denecke. ringer.

Besetzung: Raymond, sein Sohn, Hr. Dehnicke. Mexrcier, meister. Rose, seine Tochter, Frl. Buska.

Male: eine Partie Piquet. Lustspiel In Scene gesetzt vom Direktor Dü⸗

Chevalier von Rocheferriere, Hr. Dessoir Sohn. Kaufmann, Hr. Bau⸗ Gewöhnliche Preise.

1“

t

licher Anzeiger.

iefe und Untersuchungs⸗Sachen.

8 Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Tischlergesellen Heinrich Jaedicke Gaedicke) ist in der Untersuchungssache J. 37. 65 die gerichtliche Haft wegen Diebstahls aus §. 215 seq. des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. eine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung nicht betroffen worden ist, sich vielmehr nach Hamburg begeben hat und auf dem Transport von dort nach Wittenberge entsprun⸗

gen ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Jaedicke

Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗ Behörde Anzeige zu machen. v 1 188 Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be⸗ etungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen · aͤnden und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der

Stempelmarken bei der Versteuerung inländischer Wechsel gepflogen wo dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des

luslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. 8 Berlin, den 28. März 1865. 3 1 Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen 8 Kpommission II. für Voruntersuchungen. t Signalement. Der Tischlergeselle Heinrich Jaedicke ist 23 Jahre alt, am 1. Sep⸗ tember 1841 in Sonnenburg geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 5 Zoll groß, hat schwarze Haare, dunkle Augen, wenig Schnurbart, gesunde Ge⸗

Gesichtsfarbe und ist schlanker Gestalt.

11“ Erledigter Steckbrief.

Der hinter den Sache R. 261 de 1864 unterm 19. November v. wird als erledigt zurückgenommen.

Berlin, den 30. März 1865. Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen

8GbG“

2n

ꝛJ. erlassene Steckbrief

Arbeiter Karl Friedrich Wilhelm Krenz in der

Oeffentliche Vorla 8.

Gegen den Militairpflichtigen Ottomar Emil Louis Liepe aus Burg hoff ist, weil er die Königlichen Lande verlassen und sich dadurch dem Ein tritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen gesucht hat, von un auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuchs und des Gesetzes vom 10te März 1856 die Untersuchung wegen unerlaubter Auswanderung eröffne worden.

Zur mündlichen Verhandlung der Sache steht ““

am 8. Juni 1865, Vormittags 12 Uhr, im Sitzungs⸗Zimmer Nr. 7 an hiesiger Gerichtsstelle Audienztermin an.

Angeklagter wird zu diesem Termine mit der Aufforderung hierdurch öffentlich vorgeladen, zur festgesetzten Stunde in demselben zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu brin⸗ gen oder uns solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. 3

Im Falle seines Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Ent⸗ scheidung der Sache gegen den Angeklagten iu contumaciam verfahren

Lübben, 23. März 18655.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

1] Edictal⸗Citation.

Auf Grund der Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft hier vom 23. Januar 1865 ist gegen: 2

1) den Herrmann Albert Teßmer aus Zernin, geboren 7. April 1842,

2) den Friedrich Wilhelm Waskow aus Rützow, geb. 4. Januar 1840,

3) den Ludwig Ferdinand Gottlieb Waskow aus Rützow, geb. 1. Mai 18⁴⁷ weil dieselben hinreichend belastet sind, ohne Erlaubniß die Königlich preußi⸗ ichen Lande verlassen und sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen gesucht haben, in Gemäßdeit des §. 110 des Strafgesetzbuches durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage die Untersuchung eingeleitet worden.

Zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 16. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr,

in unserm im hiesigen Rathhause befindlichen Sitzungssaale Nr. 11 anbe⸗

raumt, zu welchem die oben genannten Angeklagten, deren gegenwärtiger