8
Gemeinden im Oberamtsbezirke Gammertingen
8 *
anstalts⸗Direktor v. Drygalski zu Insterburg, Sammlung unter den Beamten der Anstalt 12 Thlr. 1145) Landraths⸗Amt zu Werni⸗ gerode, Sammlung bei einem Festmahle 7 Thlr. 1446) Durch den Königlichen Major und Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen Hrn. v. Schweinitz, von einem Ungenannten, Jahres⸗ beitrag 100 Thlr. 1447) Hrn. Oberstlieut. v. Eckartsberg und Ober⸗ Bürgermeister Weinert zu Lissa, bei einem Festmahle gesammelt 31 Thlr. 1448) Durch Se. Excellenz den Hrn. Minister⸗Präsiden⸗ ten von Bismarck, von dem Kaufmann Hrn. Carl Ludwig, der Handlung Karst in Erfurt 12 Thlr. 15 Sgr. 1449) Durch Hrn. A. Schilling vom Hrn. Präsidenten v. d. H. 11 Thlr. 20 Sgr. 1450) Hr. Regier. Assessor Nobbe in Berlin 15 Thlr. 1451) Durch das Landraths⸗Amt zu Oels, Ertrag eines von dem Organisten Hrn. Zimmer veranstalteten Concerts 52 Thlr. 7 Sgr. 1452) Hr. Oberst z. D. Vogell zu Neisse pro II. Quartal 1865 6 Thlr. 1453) Landwehr⸗Bataillon 70 Thlr. 1454) Durch das Königliche Ober⸗Präsidium zu Posen von dem Hotelbesitzer Herrn Mylius daselbst 1455) Landraths⸗Amt zu Salzwedel, durch Sammlung Glr. 20 Sgr. 1456) Landraths⸗Amt zu Cölleda, durch Sammlung 27 Thlr. 19 Sgr. 3 Pf. 1457) Herren Studiosen Stahl und Pudenz zu Münster 7 Thlr. 1458) Durch das Königl. Polizei⸗ Präsidium in Breslau, Ertrag einer Sammlung des Kaufm. Herrn Firle 12 Thlr. 1459) Post⸗Exped. Hr. Helleday in Greifswald Thlr. 1460) Hr. Dr. Knoblauch, Prof. an der Universität Halle 30 Thlr. 1461) Stände des Kreises Bonn 150 Thlr. 1462) Ge⸗ sang⸗Verein zu Bennstedt bei Langenbogen, durch Herrn Lehrer Wächter 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. 1463) Magistrat zu Poln. Crone, aus einer Kollekte 12 Sgr. 1464) Herr Justiz⸗Rath Berent in Erfurt 5 Thlr. 1465) Comité in Zimmer⸗Neusseden bei Zinten 4 Thlr. 1 Sgr. 1466) Verein in Bromberg 226 Thlr. 1467) Landw. Bataillon Neustettin, durch Sammlung 53 Thlr. 1 Sgr. 9 Pf. 1468) Durch die Königlich preußische Gesandtschaft zu Hamburg von dem dortigen »Verein für die Versorgung der Vorposten⸗ 400 Thlr. 1469) Vom Volks⸗Verein in Berlin 1 Obligation des Kur⸗ u. Neu⸗ märk. Ritterschaftl. Kredit⸗ nstituts über 4000 Thlr. versilbert inkl. Thlr. 10 Sgr. Zinsen 009 Thlr. 10 Sgr. 1470) Comité der Lotterie zum Besten der hinterbliebenen Familien der in Schleswig gefallenen preuß. Krieger, in Berlin, Einnahme⸗Rest zu den bereits früher abgelieferten 60,000 Thlrn. 1305 Thlr. 21 Sgr. 11 Pf. 1471) Durch die Königl. Regierung zu Sigmaringen, Beitrag der 152 Fl. = 86 Thlr.
1472) Durch die Königl. Regierungs⸗Hauptkasse zu Frankfurt a. O. von dem Fabrikbesitzer Hrn. Joachimsthal in Frankfurt a. O. 25 Thlr., von dem Direktor Hrn Bornemann in Sonnenburg pro I. Quartal 1865 3 Thlr. 28 Sgr., zusammen 28 Thlr. 28 Sgr. 1473) Landwehr⸗Bataillon Aachen, durch Sammlung 278 Thlr. 4 Sgr. 3 Pf. 1474) Beitrag Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Adalbert von Preußen pro 1865 24 Thlr. 1475) Durch das Koönigl. Ministerium der auswärtigen Angelegen⸗ heiten Ertrag einer Kirchenkollekte in Smyrna 408 Piaster = 25 Thlr. 15 Sgr. 1476) Hr. Herrm. Egrand in Neuhaldensleben 4 Thlr. 10 Sgr. 1477) Durch das Königl. Kreisgericht zu Cöslin von dem Schuh⸗ machermstr. Hrn. Müller daselbst 15 Sgr. 1478) Hr. Lieut. u. Reg. Geometer Büttner zu Frankfurt a. O. 2 Thlr. 1479) Land⸗ wehr⸗Bataill. Conitz, durch Sammlung 42 Thlr. 23 Sgr. 10 Pf. 1480) Schulzenamt Langerfeld, Reg.⸗Bez. Frankfurt a. O. 2 Thlr. 2 Sgr. 1481) Durch Se. Excellenz den Wirkl. Geh. Rath, Appella⸗ tionsgerichts⸗Chef⸗Präs. Grafen v. Rittberg in Glogau, von dem Hrn. Kreisger. Kanzlei⸗Direkt. Greulich das. 5 Thlr. 1482) Land⸗ wehr⸗Bataillon Attendorn Nr. 37, durch Sammlung 186 Thlr. 1483) Herr Pastor Winckler zu Weißenfels 2 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf. 1484) Landraths⸗Amt zu Erfurt 4 Thlr. 1485) Herr evang. Pfarrer Schulze⸗Noelle zu Luetgendortmund bei Dortmund, durch Samm⸗ lung 20 Thlr. 1486) Durch Hrn. Kreisgerichts⸗Rath Schubke in Fürstenberg a. O., von Hrn. Oberprediger Jahn gesammelt 6 Thlr. 15 Sgr. 1487) Durch die Königl. Geh. Sber⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) in Berlin, von Fräul. Emma v. Damitz, Ertrag aus 333 verkausten Exemplaren ihrer Gedichte »Die Preußen im Dänen⸗ kriege⸗ 55 Thlr. 15 Sgr. 1488) 2. Pionier⸗Inspection zu Glogau 7 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf. 1489) Hr. Lehrer Ed. Schmidt I. zu Sommerfeld 20 Thlr. 1490) Landrathsamt zu Gardelegen, durch Sammlung 30 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. 1491) Landrathsamt zu Drossen, durch Sammlung 1 Thlr. 15 Sgr. 1492) Von dem Hof⸗ Pianoforte⸗Fabrikanten Hrn. W. Biese in Berlin, Erlös eines von demselben verloosten Salon⸗Pianino's 1000 Thlr. 1493) Feldwebel Wagner vom Garde⸗Landwehr⸗Bataillon Berlin, Rest der Beiträge von Feldwebeln und Wachtmeistern des Garde⸗Corps zu einem Denkmal für den österreichischen Feldwebel Kakusz 15 Sgr. 4 Pf. 1494) Durch Landrathsamt Löwenberg von der Dorfgemeinde Wenig⸗Rackwitz 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. 1495) Se. Ex⸗ cellenz der General⸗Feldmarschall Graf von⸗ Wrangel, Erlös aus der Vorzeigung einer Photographie der Kaiserin Eugenie 430 Thlr. 1496) Durch das Kreisgericht in Coͤslin von dem Ziegeleibesitzer Herrn Scheunemann zu Gohrband 5 Thlr.
S
25 Sgr. 8 Pf.
Oppeln, durch Sammlung
235 Thlr.
wiesenen
26. März dieses Jahres 21,680
V V
1546
14927) Stände des Kreises Ratibor für die Jahre 1864 und 1865 b à 150 Thlr., 300 Thlr. 1498) Se. Excellenz der Wirkl. Geh. Rath
und Ober⸗Präsident der Provinz Pommern Hr. Freiherr Senfft von
Pilfach,
durch Sammlung 2123 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. Hierzu a) die in
der Bekanntmachung vom 26. März dieses Jahres nachge⸗ 315,357 Thlr. 5 Sgr. 10 Pf., b) der früher unter den Einnahmen nicht mit aufgeführte Fonds der Elberfelder Stiftung mit einem verzinslichen Kapital von 14,400 Thlr. und baar 241 Thlr 8 Sgr. 6 Pf., 14,641 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf., zusammen 329,998 Thlr. 14 Sgr. 4 Pf. Summa der Einnahmen 351,119 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. Hiervon sind verausgabt: 1 6. Mä Thlr. 5 Sgr. 3 Pf., b) weitere Unterstützungs⸗Bewilligungen 3196 Thlr. 9 Sgr. 2 Pf. Summa der Ausgabe 24,876 Thlr. 14 Sgr. 5 Pf. Summa der verblei⸗ benage Gaben incl. der Elberfelder Stiftung 326,242 Thlr. 28 Sgr. Die namentliche Liste der Empfänger von Unterstützungen er scheint in dem nächsten Militair⸗Wochenblatt. Dies wird hiermit dankend zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 9. Mai 1865. Der Kriegs⸗ und Marine⸗Minister r1“*“
.“ 8 “ 8 8 16—
B 17. Mai. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht, den nachgenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihnen ver⸗
liehenen Orden zu ertheilen, und zwar: 8en
des Ritterkreuzes des Franz Joseph⸗Ordens: dem Polizei⸗Hauptmann von Stückradt, .“ „ Polizei⸗Hauptmann Herrmann, „ Kommissions⸗Rath Deichmann, Musik⸗Direktor Engel, “ Postsecretair a. D. Goedsche, 8 Hotelbesitzer Mühling und Kommissions⸗Rath Wallner, sämmtlich in Berlin, so wie
dem Ober⸗Bürgermeister Sattig in Göͤrlitz, und
des goldenen Verdienstkreuzes mit der Kron dem Stadtrath Seidel zu Breslau.
I.“ LW Berlin,
v
Nichtamtliches..
Preußen. Berlin, 17. Mai. Ueber die weiteren Festlich⸗ keiten in Aachen und Cöln wird uns noch Folgendes mitgetheilt: hre Majestäten der König und die Königin begaben Sich am 15. nach Besichtigung des Münsters in Aachen nach dem Bauplatze der polytechnischen Schule daselbst. Es war 1 Uhr, als Allerhöchstdieselben hier eintrafen, und geleitet zu dem dort errichteten, prachtvollen Zelt, an den Stufen desselben von dem Präsidenten des Kuratoriums der polytechnischen Schule, Regierungspräsident Kühl⸗ wetter, begrüßt wurden. Nachdem die Majestäten auf den bereit gehaltenen Sesseln Platz genommen, hielt Herr Regierungspräsident Kühlwetter eine längere Ansprache, in welcher er die geschichtliche Entwickelung, das wissenschaftliche Aufblühen der Rheinprovinz ausführte und die Gründung der polytechnischen Schule er⸗ läuterte. Hierauf legte der Direktor der Provinzial⸗Ge⸗ werbeschule, Dr. Wüllner, als Mitglied des Kuratoriums des Polytechnikums, die Geschichte der Begründung der neuen Lehr⸗An⸗ stalt so wie die Gründungs⸗Urkunde, welche Beide bestimmt waren, in den Grundstein versenkt zu werden, vor. Ein kurzes Gewitter, welches während dieser Reden am Himmel aufgezogen war und die Festlichkeit bedroht hatte, mußte bald wieder hellem Sonnenschein weichen, so daß, nachdem die feierliche Unterzeichnung der Urkunde von Seiten Ihrer Majestäten, des Kronprinzen, der Königlichen Prinzen, des Fürsten von Hohenzollern, der anwesenden Minister und des Ober⸗Präsidenten der Rheinprovinz erfolgt war, der Akt der feierlichen Grundsteinlegung ohne Störung von Statten gehen konnte. Nachdem die Höchsten und Hohen Herrschaften unter dem Jubel der Volksmenge an die Baugrube herangetreten waren, richtete der mit der Oberleitung des auszuführenden Baues beauftragte Baurath Cremer unter Ueberreichung des Hammers an Se. Majestät den König die Bitte, dem Stein die Königliche Weihe zu geben. Se. Majestät der König thaten dies mit den Worten: „Ich wünsche, daß dieses Werk der Stadt Aachen und der Provinz zum Ruhm und zum Gedeihen gereichen möge.⸗ Als darnach auch Ihre Majestät die Königin und die anderen hohen Herrschaften die üͤblichen drei Hammerschläge gethan hatten, brachte der älteste Maurerpolirer, zum Beschluß der feierlichen Hand⸗
a) Laut Bekanntmachung von
“ v 11“
8 “ 1“ 8
lung, Menge, untermischt von den Klängen der Musik und dem Donner der Kanonen, jubelnd einstimmte. .
Um 3 Uhr Nachmittags begaben Sich die Allerhöchsten Herr⸗ schaften wieder nach dem Rathhause, wo mittlerweile sich bereits die vielen Hunderte von Festgenossen in
dem prächtigen Kaisersaale, der
sowohl durch seine großen historischen Erinnerungen, wie durch seine
imposante Ausdebnung
nicht leicht seines Gleichen finden wird, eingefunden hatten.
und durch seine herrliche Ausschmückung Mit
lebhaftem Jubelruf empfangen, nahmen die Majestäten und Prinzen
Platz an der obersten Tafel, Gäste, so wie die Vertreter des Provinzial⸗Landtags und der städti⸗ schen Behörden, die Ehre hatten, ihre Sitze einzunehmen. Gegen Mitte der Tafel erhob sich der Ooͤer⸗Bürgermeister Contzen, um das Lebehoch auf Se. Majestät den König auszubringen. In dem Toaste wies der Redner darauf hin, welche großartige Erinnerungen um den Saal schwebten, in welchem 36 deutsche Kaiser getagt hätten, und woselbst heute nach einer trüben Zeit der Dank für eine neue, glorreiche Aera gefeiert werde. Redner erinnerte dann an die belebende Ansprache, welche Se. Majestät König Friedrich Wilhelm III. an seine neuen Unter⸗ thanen gerichtet habe, denen er treuen Schutz verhieß. König Wort gehalten seinem gehalten in der Treue, und
wenn nach 50 Jahren aufs Neue die
Kinder der gegenwärtig Feiernden mit ihrem Könige ein solches Fest
der Huldigung begingen, so würden sie Zeugniß derselben Treue ablegen, derselben Liebe und Verehrung, mit der jetzt die Väter ein Lebehoch auf des jetzt regierenden Königs Majestät ausbrächten.
Auf dieses Hoch, dem die Versammlung mit Begeisterung zu⸗
stimmte, geruhten Se. Majestät mit gnädigen Worten für das Wohl
der Stadt Aachen, der Rheinprovinz und des ganzen Deutschlands zu erwidern. Der Enthusiasmus, mit dem die Königlichen Worte aufgenommen wurden, wiederholte sich, als der Vice⸗ Marschall des rheinischen Landtags, Freiherr Raitz von Frentz, einen Toast aus⸗ brachte auf Ihre Majestät die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten den Kronprinzen, die Kronprinzessin und das ganze Königliche Haus Gegen Schluß der Tafel erhob sich Se. Majestät noch einmal, um mit einigen Worten dem Comité des Festes, der Stadt Aachen und der Provinz seinen Dank auszusprechen.
Der Ball in sämmtlichen Sälen des Kurhauses, welcher die Festlichkeiten in Aachen beschloß, war ein in jeder Beziehung glän⸗ zender. Um 9½ Uhr erschienen, unter Vortritt der Hofchargen, Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz, die Prinzen Karl und Albrecht und der Fürst von Hohenzollern, und wurden in den oberen Kurbaussaal geleitet, wo in geschlossenem Cercle eine Vorstellung mehrerer Damen durch Frau Gräfin von Nellessem stattfand. Als Ihre Majestäten bald darauf am Balkon des großen Saales erschienen, wurden Sie mit Trom⸗ peten⸗Fanfaren und lebhaftem Hurrah empfangen. Allerhöchstdie⸗ selben verweilten kurze Zeit auf dem Balkon und begaben sich danach in den großen Saal zurück, den Sie nach etwa zweistündigem Auf⸗
enthalt verließen. 8 8
Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften kamen in Cöln am
6. Mai Vormittags 10 ½ Uhr auf dem sestlich geschmückten Central⸗Bahn⸗ nig 1 zollern⸗Sigmaringen, Staatsminister und andere hohe Personen. Urkunde
8
Tages erfolgt war. In der Begleitung Allerhöchstderselben befanden sich außer dem hohen Gefolge die Staats⸗ Minister von Bodelschwingh, Graf von Itzenplitz, von Mühler, (der Minister des Innern Graf zu Eulenburg war bereits Abends vorher eingetroffen,) der Ober⸗ Präsident der Rheinprovinz von Pommer⸗Esche, hohe Militair⸗ und Civilpersonen. Von der am melten Generalität, den Offiziercorps, den Spitzen und dem städtischen Festcomité 1 die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften sich unter dem Geläute aller Glocken der Stadt und unter Kanonendonner, so wie tausend⸗ fältigem Hurrahrufen zunächst zu Wagen zum Regierungsgebäude und von dort um 11½ Uhr durch chmückten
hofe mit Extrazug von Aachen an, von wo die Abreise um 9 Uhr desselben
Bahnhofe versam⸗ der Civilbehörden
die festlich ges nach dem Heumarkte zur Grundsteinlegung des Denkmals hochseligen Königs Friedrich Wilhelm III. Majestät.
Vor der dort hergestellten Baugrube, in deren Mitte der Grund⸗ stein sich befindet, war westlich das Königs⸗Zelt errichtet. Dasselbe mit dunkelrothem Sammet und goldenen Franzen drapirt, mit Weiß und Gold im Innern ausgelegt, mit der goldenen Königskrone und sonstigen reichen Decorationen geziert, hatte zu rechts und links neben sich große terrassenförmig aufsteigende Tribünen, welche mit
den von dem Fest⸗Comité zur Feier eingeladenen Personen, Herren
und Damen eingenommen waren, während noch fernere auf dem Gebäude der Hauptwache errichtete höhere Sitze ebenfalls dicht be⸗ setzt waren. — In dem Königszelte ten un J Majestäten der Koͤnig und die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die anwesenden Prinzen des Königl. Hauses und die sonst an der Feier theilnehmenden Fürstlichkeiten, das Gefolge
2 2* * 22 2˙α 8 2 8 2 921 2 Ho Ihrer Majestäten, die Minister, die Generalität, 82 ꝛwesenden
an welcher noch eine Anzahl fremder
Und wie der Volke, so habe auch die Nation Wort
so wie noch andere
ehrfurchtsvoll empfangen, begaben Straßen
für des
Dasselbe
versammelten sich nun Ihre
von 101 Kanonenschüssen
1547
ein Hoch auf den König und die Königin aus, in welches die
Königlichen Kammerherren und die Spitzen der Civilbehörden. Gegenüber dem Königszelte und auf einer an der Hauptwache leh⸗ nenden Stehtribüne waren die übrigen Offiziere aller Waffen, und ebenfalls gegenüber demselben und rechts und links daneben De⸗ putationen aller in Cöln und Deutz garnisonirenden Truppentheile und des Königs⸗Husaren⸗Regiments aus Bonn, sowie einer Depu⸗ tation des Kadettenhauses zu Bensberg, aufgestellt. Die Feier begann nach der unter begeistertem Jubelruf erfolgten Ankunft Ihrer Majestäten im Königszelte mit Gesang des Männergesang⸗Vereins. Die hohen Herrschaften horchten stehend auf die Cantate vo Prof. G. Pfarrius, von welcher der Anfang lautet: 8 Auf Trümmern baut sich fort die Welt, 8 Was war, zerfiel, was ist, zerfällt; Doch schöner Zeit Erinn'rung trägt Ein treues Herz, so lang es schlägt, Und strebt, mit Gottvertrauen Am Guten fortzubauen; Ob Wolken nah'n, ob Stürme weh'n, Des Guten Keim kann nicht vergeh'n. 4 Wir weih'n die Stätte, drauf ein Bild soll ragen Derr schönen Zeit, die wir im Herzen tragen. Darauf hielt der Regierungs⸗Präsident von Möller, als Vorsitzender des Comité's, eine Ansprache an Se. Majestät im Namen und Auftrage der Gründer des Denkmals für König Frie⸗ drich Wilbelm III. Er erinnerte an die Worte des Königs: »Ich trete mit Vertrauen unter euch und gebe euch einem alten deutschen Fürstenstamme zurück; kommt mir mit Vertrauen entgegen.« Es sei eine große Königliche That gewesen, dem hartgeprüften Volke die Frucht der großen Kämpfe in den Schooß zu schuͤtten, und sie sei es werth, fortzuleben in der Erinnerung. Es zieme sich da⸗ her, das Andenken an den Königlichen Erretter zu ehren und auch der Nachwelt zu beurkunden, wie das Volk am Rhein das Königliche Vertrauen erwidert habe, die Königliche Für⸗ sorge zu schätzen wisse. Das hehre Bild dieses Königs solle als Repräsentant eines großen Fürstenstammes in unserer Mitte stehen. Nicht dürfe die Gegenwart in ihrem Wohlstande vergessen der Be⸗ drängnisse der Väter und ihrer Errettung. Er schilderte dann, wie die Gegenwart sich auszeichne in Handel und Industrie, in Bildung und Kunst, und erklärte, der preußische Staat dürfe nie stillstehen; der Führung seiner Könige müsse er stets folgen nach dem Wahl⸗ pruche: Vorwärts für König und Vaterland! »Mögen noch viele Geschlechter«, schloß der Redner, in dem Bilde des Vaters das des Sohnes ehren. Gott segne Euere Majestäten, schütze und erhalte das ganze Königliche Haus!⸗ Se. Majestät der König dern, wie es Ihm ein Hochgefuͤhl sei; an der Rheinprovinz für Seinen Vater entgegenzunehmen,
einen Dank, welcher, das wisse Er, ein wahrer und tiefgefühlter sei. Indem Er der Provinz danke, wünsche Er, daß ihre
dankbare Gesinnung sich fortdauernd bewähren möge. Es erfolgte hierauf durch den Ober⸗Bürgermeister Ba chem die
Verlesung der in den Grundstein niederzulegenden Urkunde. Dieselbe wurde von Sr. Majestät dem Könige, Ihrer Majestät
geruhten hierauf huldvollst zu erwie⸗ dieser Stelle den Dank
der Königin unterschrieben und folgten dann Ihre Königlichen Ho⸗
heiten der Kronprinz, die Prinzen Karl und Albrecht, so wie Ihre Königlichen Hoheiten der Fürst und der Erbprinz von Hohen⸗ die übrigen Fürstlichkeiten, die Herren Hierauf wurde die durch den Regierungs⸗ und Baurath Gottgetreu in eine Kapsel von Zink geschlossen, und in die dafür bestimmte Oeffnung versenkt und diese mit einem Steine geschlossen. Auf die ehrfurchts⸗ volle Bitte des Regierungs⸗Präsidenten von Möller geruhten Se. Majestät die ersten Hammerschläge zu thun, wobei der erste fiel, welche nunmehr am Rheinufer zu Deutz gegeben wurden. Nachdem die ferneren Hammerschläge durch Ihre Majestät die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten den Kronprin⸗ zen und die Prinzen Karl und Albrecht und Ihre Königlichen Hoheiten den Fürsten und Erbprinzen von Hohenzollern „Sigmaringen, die Staatsminister und Spitzen der Militair⸗ und Civilbehörden gege⸗ ben waren, erfolgte der Schluß der feierlichen und denkwürdigen Handlung unter einem wiederholten begeisterten Hochrufen und unter Gesang des Männergesangvereins. 8 Ihre Majestäten der König und Königin, die anderen bohen Herr⸗ schaften und Gefolge begaben sich nunmehr nach dem Dome, wo Sie vom versammelten Dom⸗Kapitel ehrerbietigst empfangen und mit einer Anrede des Dompropstes Dr. München begrüßt wurden. So⸗ dann besichtigten Allerhöchst und Hoͤchstdieselben die Fortschritte des Baues und begaben sich alsdann nach dem Museum Wallraff⸗Richartz und gegen 2 Uhr nach dem Regierungs⸗Gebäͤude zurück. Dort ver⸗ weilten die Allerhöchsten und Hoͤchsten Herrschaften bis 3 Uhr, wo sie sich nach dem Gürzenich zu dem dort stattfindenden und von dem städtischen Fest⸗ Comité veranstalteten Fest⸗Diner von etwa 500 Personen begaben. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, deren Gefolge, die Minister und andere bochgestellte Personen nahmen an der auf einer Erhöhung befindlichen „Koönsgs⸗