wodurch zugleich in den hehren Blüthenkranz der Familienfreuden unseres erhabenen Herrscherhauses eine neue hoffnungsvolle Knospe eingeflochten worden ist — zur Kenntniß meiner Mitbürger zu bringen.
Cöln, 13. Juni. (Cöln. Bl.) Heute Morgen ist das gesammte Domkapitel wieder im Kapitelsaale des Domes zu einer Wahlver⸗ sammlung vollzählig zusammengetreten.
8 Aus Hohenzollern, 11. Juni, wird dem ⸗Schw. Merk.⸗ ggeschrieben: Heute ist Se. Königliche Hoheit der Fürst von Hohen⸗ zollern⸗Sigmaringen mit einigen hohen Mitgliedern der Fürst⸗ lichen Familie auf dem Schlosse Lindich angekommen. Se. König⸗ liche Hoheit wird die Burg Hohenzollern besuchen und dann die RNeesse nach Sigmaringen fortsetzen. Die Arbeiten Behufs des innern Ausbaues der Burg Hohenzollern nehmen einen erfreulichen Fortgang. G Hamburg, 13. Juni. (H. B. H.) Die Versammlungen der Hamburgischen Arbeiter verschiedener Gewerke, um Lohnerhöhungen erbeizuführen, haben in letzter Zeit sehr zugenommen. Schneider, Schuhmacher, Instrumentenmacher, Segelmacher, Eisenbahnarbeiter, Töpfer, Klempner, Kürschner, Mobilientischler, Cigarrenarbeiter u. A. hatten sich zu diesem Zwecke zusammengethan. Dem Vernehmen nach soll am 17. Juni im ehemaligen Schneider⸗Amthause eine »Allgemeine Arbeiter⸗Versammlung⸗ stattfinden. Meistentheils haben die Strikes zu gütlichen Vereinbarungen mit den Arbeitgebern über Erhöhung der Löhne geführt und die Polizei⸗Behoörde soll erklärt haben, sie lege den Arbeiter⸗Versammlnngen keine Hindernisse in den Weg, so lange die Theilnehmer in den gesetzlichen Schranken ver⸗ harrten.
Frankfurt a. M., 13. Juni. (Irkf. J.) Die gesetz⸗ gebende Versammlung hat in ihrer gestrigen Abendsitzung die Handelsverträge des Zollvereins mit England und Belgien geneh⸗ migt, den letzteren in der sichern Erwartung, daß der Senat mit der belgischen Regierung wegen Gewährung der Rechtsfähigkeit an die hiesigen Aktiengesellschaften in Unterhandlung treten werde. In der Verfassungsfrage ist die gesetzgebende Versammlung den Kommissions⸗ anträgen einfach beigetreten. Sie erklärt sich demnach zur Annahme eines neuen Wahlgesetzes bereit, lehnt jedoch die Senatsvorlage als nicht entsprechend ab, beharrt bei den von ihr am 27. Mai 1864 beschlossenen Grundzügen, ersucht ferner den Senat, die ganze Verfassungsangelegenheit endlich zum Abschluß zu bringen und ge⸗ nehmigt die Gesetzvorlage im Betreff des künftigen Verfahrens bei Verfassungsänderungen, jedoch unter der Bedingung, daß an die Stelle öffentlicher Abstimmung der Bürgerschaft die geheime gesetzt werde.
Baden. Karlsruhe, 13. Juni. Nach Mittheilung der heutigen »Karlsr. Ztg.⸗ ist Ihre Königliche Hoheit die Frau Groß⸗ herzogin gestern Morgen 59 Uhr in Baden von einem gesunden Prinzen glücklich entbunden worden.
Württemberg. Stuttgart, 12. Juni. Se. Königliche Hoheit der Fürst von Hohenzollern⸗Sigmaringen istt gestern früh von hier wieder abgereist. (St. A. f. W.)
Bayern. München, 11. Juni. Auf Anordnung des Kriegsministeriums werden vom 11. Juli bis 25. August in der hiesigen Garnison bedeutende Beurlaubungen eintreten, so daß jede Compagnie auf 15 Mann reduzirt wird.
— Der IJ. Ausschuß der Kammer der Reichsräthe trat dem Antrage seines Referenten v. Maurer, das Am nestiegesetz nach den Beschlüssen der andern Kammer zu votiren, nur mit 4 gegen 1 Stimme bei. verstanden erklären mit den Modifikationen der Abgeordneten⸗ kammer, wonach die Amnestie auf gemeine Verbrechen und Ver⸗ gehen, sowie auf Angehörige eines deutschen Bundesstaates
ausgedehnt werden soll. Er verlangte Wiederherstellung des Entwurfs in seiner ursprünglichen Gestalt. Der erste Kammer⸗ präsident, Freiherr v. Stauffenberg, welcher den Ausschuß⸗Ver⸗ handlungen beiwohnte, sprach gleichfalls gegen die Ausdehnung des Gesetzes auf gemeine Verbrechen und Vergehen sich aus. Die Pfalz habe 1849 die Verübung der verwerflichsten Delikte zu erdulden ge⸗- habt, deren Nichtbestrafung schon aus dem Sittlichkeitsgefühl nur zu bedauern wäre. Nur die politischen Verbrechen und Vergehen sollten Begnadigung finden. Er müsse gegen den von der anderen Kammer eingeschalteten Artikel 2 stimmen. (N. C.)
Oesterreich. Wien, 13. Juni. Die heutige »Wien. Ztg.⸗ bringt im amtlichen Theil folgendes Kaiserliche Handschreiben:
Licber Graf Zichy. Nachdem jene beklagenswerthen Zustände, welche Mich im Sinne Meiner Entschließung vom 15. Mai 1861 und Meines Haäandschreibhens vom 5. November 1861 zur einstweiligen Beschränkung des
gesetzlichen Wirkungskreises Meines ungarischen Statthaltereirathes, so wie zur ausnahmeszweisen Ueberweisung bestimmter, gegen den Bestand der öffent⸗ lichen Ordnung und gegen die Sicherheit von Personen und Eigenthum ge- richteter strafbarer, Handlungen an die Militairgerichte in Meinem Königreiche Ungarn, endlich zur Ausdehnung der Strafjurisdiction derselben auf die daselbst angestellten Kaiserlic, Königlichen Civilstaatsbeamten, Diener und die Finanz⸗ wachmannschaft bewogzen haben, der allgemeinen Ruhe und Ordnung ge⸗ wichen sind und Ich zu versichtlich erwarten zu können glaube, daß alle auf die Wiederkehr jener Zust ände abgesehenen etwaigen Umtriebe an dem ge⸗ sunden Sinne der treuen USevölkerung Meines Königreiches Ungarn und an der Wachsamkeit der Behörd Fen scheitern werden, finde Ich den durch Mein
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Reichsrath v. Bayer konnte sich nämlich nicht ein⸗
Frankreich. Paris, 12. Juni. »»Am Samstag Nachmittag ist dem Prinzen Napoleon ein Unfall
808 oberwäͤhntes Handschreiben zeitweilig beschränkten Wirkungskreis M ungarischen Statthaltereirathes in seinem vollen gesetzlichen Umfan cineg der herzustellen, die dermalige ausnahmsweise Wirksamkeit der i8e wie Meiner gedachten Entschließungen in Ungarn activirten Militairgerichte olge 1. Juli d. J. angefangen aufzuheben und die Beurtheilung der ihn 88 gewiesenen strafbaren Handlungen wieder an die Civilgerichte zu 885 welche in Betreff der durch die Presse begangenen strafbaren Handluensn nach der Instruction vorzugehen haben werden, die als Anhang zu 9. * Meinem Königreiche Ungarn in Kraft bestehenden Preßordnung dn 3 Mai 1852, dem in 7. beifolgenden Entwurfe gemäß zu erlassen ist ü den Ich hiemit Meine Genehmigung ertheile. nd der
Ich beauftrage demzufolge unter Einem Meinen Kriegsminister betreffenden Militairgerichte anzuweisen, die bei denselben kraft Meiner Fh schließung vom 15. Mai 1861 und Meines Handschreibens vom 5. Nov 1 ber 1861 gegen Civilpersonen oder Finanzwachmänner anhängigen Unta⸗ suchungen bis zum obgedachten Tage thunlichst zu beendigen, die allenf dn unerledigt gebliebenen Anzeigen und Untersuchungen aber an Meine Käönn liche Gerichtstafel in Pesth zu übermitteln, welche dieselben nach der Besche fenheit des Falles entweder selbst zu behandeln, oder aber in Gemäßheit 88 bestehenden allgemeinen Kompetenz⸗Vorschriften an die zuständigen Gerichtz Behoͤörden zur geeigneten Amtshandlung zu leiten haben wird. üs
Zur Besorgung der dem causarum-regalium-Direktorate Obliegenheiten, von welchen alle Cameral⸗ und Civilgeschäfte selbstverständ. lich ausgeschlossen sind, genehmige Ich die Bestellung des beantragten Per⸗ sonals, wie selbes in den Staatsvoranschlag für das Jahr 1865 eingestellt ist, und beauftrage Meine ungarische Hofkanzlei, wegen Besetzung dieser Dienstposten nach Bedarf das Erforderliche vorzukehren. b
Ich gestatte ferner, daß die sogenannten Tabularangelegenheiten (Pro⸗ zesse, in welchen die Königliche Tafel in erster Instanz zu entscheiden hat bei Meiner Königlichen Gerichtstafel im Sinne Meines Reskriptes vom 28. Juni 1864 in einem Senate von mindestens acht Richtern und einem Vorsitzenden verhandelt werden. Ofen, am 8. Juni 1865.4
zukommenden
Großbritannien und Irland.
2272 ⁷ + / ₰. uUni. Der Prinz von Wales
von; wohnte vorgestern Abend einem von der Zunft der Fischhändler, deren Ehren⸗Mitglied er ist, gegebenen glän⸗ zenden Festmahle bei. Außer Sr. Königlichen Hoheit befanden sich unter den Gästen der Herzog von Cambridge, Herr Gladstone und Lord Brougham. Letzterer bemerkte in seiner Erwiderung auf den dem Hause der Lords und ihm persoͤnlich zu Ehren ausgebrachten Toast unter Anderem: »Wenn meine Stimme jenseit des Atlantischen Meeres vernommen
V werden koͤnnte, so würde ich unseren dortigen Vettern sagen, daß ihre besten Freunde, diejenigen, welche inmitten guten und boͤsen Geredes für sie das Wort ergriffen haben, sie jetzt bitten und ersuchen, nach dem durch großen Muth, große Beharrlichkeit und nicht geringe militairische Geschicklichkeit er⸗ rungenen Siege eben so viel Milde wie Gerechtigkeit obwalten zu lassen, kein Blutgerüst mit dem Blute von Gefangenen zu be⸗ flecken, sich zu erinnern, daß diese Gefangenen, welche sie Rebellen nennen, von ihnen als Krieger behandelt worden sind, daß sie Waffenstillstände und andere Uebereinkünfte mit ihnen abgeschlossen haben, und ihre jetzt triumphi⸗ rende Sache nicht durch Blutvergießen verhaßt machen sollten. Ihre Regierung besteht aus Männern von großer Geschicklichkeit. Ihr Präsident, Herr Johnson, hat sich aus der bescheidensten Stellung zu einer der höchsten in der Welt empor⸗ geschwungen. Er hat sich selbst berangebildet, ohne Lehrer lesen und schreiben gelernt, sich, wenn er auch kein Gelehrter, wie mein sehr ehrenwerther Freund (Gladstone) geworden ist, doch in Bezug auf alle gewöhnlichen Fragen gute Kenntnisse erworben und ist Schritt für Schritt zur höchsten Stellung im Lande gelangt. Er ist ein Mann, welcher die persönlichen Eigenschaften besitzt, die ihn befähigen, jenem trefflichen Manne, dessen Ermordung vo ganz Europa so aufrichtig beklagt wurde, im Amte nachzufolgen. Mög es sich zeigen, daß er auch an Milde und Gerechtigkeit sein Nachfolger ist Nur durch Milde und Gerechtigkeit werden die Amerikaner sich der Krisi im Schicksale ihres Landes gewachsen zeigen und jenes Werk vollbringen das ihnen obliegt, das Werk nämlich, dem großen amerikanischen Festland Harmonie und Eintracht wiederzugeben. Ich hoffe, daß meine Worte übe das Atlantische Meer dringen werden. Sie drücken — darauf können di Amerikaner sich verlassen — die Ansicht von ganz England und ganz Europa über diese große und wichtige Frage aus.⸗ Southampton, 12. Juni. Das schiff »Niagara⸗« ist hier angekommen,
nordamerikanische Kriegs⸗ um ausgebessert zu werden.
Man liest in der⸗„Presse⸗:
passirt. Er fuhr in den Champs⸗Elysées in einem Wagen à l'americaine, spazieren, als beim Ronde Point de l'Hippodrome sein Pferd scheu wurde; der Prinz wurde aus dem Wagen geschleudert, der ihm über die Beine fuhr. Sehr glücklicher Weise hat er sich dadurch nur leichte Contusionen zugezogen und er hat sich nach Meudon zurückführen lassen.«
Wie ein Correspondent der »Indépendance⸗ wissen will, war der Prinz im Begriff, sich zu einer Unterredung mit dem Kaiser zu begeben.
Die Minister versammelten sich diesen Morgen unter dem Vor⸗ sitz des Kaisers zu einem Ministerrathe. Man versichert, es sei in demselben das Dekret unterzeichnet worden, das die Sitzung des ge⸗ setzgebenden Körpers bis zum 1. Juli verlängere.
Der gesetzgebende Körper hat sich heute mit dem Budget des Ministeriums des Auswärtigen beschäftigt.
Der 73 Jahre alte Senator, Marquis de Gabriac, ist ge⸗ storben. Er war 1808 erster Page Napoleon's I., später Gesandter in Schweden, Brasilien und der Schweiz und zeichnete sich im Senat
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seinen politischen Geist
durch und 18 vollständige Kenntniß der 1 ischen Fragen aus. 1übece e im Boulogner Wäldchen hat der Gla⸗ diateur des Grafen Lagrange, der in England den Derbypreis o glänzend gewann, den großen Preis von 100,000 Frs. mit Leich⸗ takeit gewonnen. Er erreichte das Ziel drei Pferdelängen vor seinen Mitbewerbern. Der Kaiser beglückwünschte den Grafen Lagrange zu 8 . spricht von dem peinlichen Eindruck, den das so⸗ enannte Amnestie⸗Dekret Johnson's mache, das 14 Kategorieen, in die man leichter Mühe alle Bewohner der Südstaaten einschließen kanng von der Amnestie ausschließe. Zugleich hebt sie hervor, daß darin ein Wortbruch der mit den südlichen Generalen abgeschlossenen iege. ee e Der »Moniteur« veröffentlicht heute das bereits signalisirte Cirkular des Marine⸗Ministers vom 5ten d. an alle See⸗ Präfekten und Hafen⸗ Kommandanten, wonach die Regierung keine amerikanische Kriegführenden mehr anerkennt und keine Zulassung sezessionistischer Fahrzeuge in den Häfen des Reiches mehr gestattet. 0Die englische Flotte wird Brest und Cherbourg besuchen, e gegen die französische eingeladen wurde, nach Portsmouth und Ex⸗ u kommen. 1 1. Mexiko ist die traurige Nachricht eingetroffen, daß der Obrist Tourre vom 3. Zuaven⸗Regimente, ein Lieutenant Föp dem · selben Regimente und der Oberst⸗Lieutenant Labrousse vom 99. Linien ⸗ Regimente unter den Trümmern eines brennenden Hauses ihren
1 den Brand zu löschen suchten. Lod gefunden haben, während sie den stoe schen such
Italien. Dem »Pensiero Italiano⸗ wird aus Rom vom 6. Juni geschrieben: »Herr Vegezzi ist vom Papste empfangen wor⸗ den, dem er ein eigenhändiges Schreiben des Königs V“ überbracht hat. Die Summe der päpstlichen Schuld, die der König geneigt ist, auf seine Rechnung zu nehmen, beläuft sich auf 20 Millionen. Bei Gelegenheit⸗des bevorstehenden Jubiläums ist 8 wahrscheinlich, daß die ältesten Söhne des Königs sich nach Rom begeben, wohin sie Se acha gelenen her Fägcitan die »Nazione⸗ üglich der Unterhandlungen erzählt, ist 1 8 88 6 — G hat sich 88 “ aus Neapel zu Schiffe nach Paestum begeben, wo er die englische Fregatte finden welche die 9000 L. (225,000 Fr.) überbringt, welche der Bandit Giardullo als Löͤsegeld für den gefangengenommenen Engländer verlangt hat. kr hat sich keinen Penny abhandeln lassen und Lord Palmerston hat sich zur Zahlung verstehen müssen, wenn er das Leben des Ge⸗ ollte. 1gN Masen vens Der Papst hat heute, nach einem Telegramm der »Independ.⸗, dem Generalissimus der türkischen ö Pascha, eine Privat⸗Audienz bewilligt. Nach demselben e“ so die päpstliche Regierung mit Vegezzi über die Ersetzung er fran⸗ zisischen Garnison durch eine italienische verhandeln. 16
ürkei. 8 Blätter aus ürkei. Nach einem Telegramm Wiener Blät 11. Juni, hat die Regierung den der Kammer vor⸗ gelegten Gesetzentwurf über das Militairstrafgesetz wieder zurück⸗
11““ 11“ 8 and und Polen. Von d 2. e Bericht der »Ostsee⸗Ztg.⸗ hatte das polnische 8 wäsentativ⸗Comité in Paris im Februar d. J. den Fursten W a⸗ dielaw Czartoryski im Namen der National⸗ Regierung aufgefordert, über die Verwendung der während des Aufstan⸗ des ihm anvertrauten Nationalgelder spezielle Rechnung zu lagen und die etwa übrig gebliebenen, so wie die aus dem Verkauf der polnischen Kriegsschiffe „gelösten Gelder zu “ swecken herauszugeben. Wie man hört, hat der Fürst es a hagegnn dieser Aufforderung zu entsprechen, und diese Ablehnung da 8 motivirt, daß das sogenannte Repräsentativ⸗Comité mesg zur Re⸗ vison von Rechnungen über Nationalgelder, noch zur Empfangnahme solcher Gelder ermächtigt sei. Die vom Fürsten zurückgeforderte Summe soll nahe an 2 Mill. Fr. betragen. Uebrigens wird von Kundigen nerichert, daß der Fürst sich über die Verwendung der ihm anver. trauten Nationalgelder, namentlich der von französischen Unterstützungs ’ Lomitées erhaltenen Summen vor der früher in Paris bestandenen polnischen Finanzkommission vollständig ausgewiesen habe. 1 Die bäpstliche Regierung hat mit den polnischen Emigranten, die si h zur äpstliche Armee haben anwerben lassen, traurige Ersahrungen ge. nacht, indem die meisten derselben desertirt sind. — Von den aus de österreichischen Internirung entlassenen Polen hatten sich Fhhes 1000 nach Italien gewendet. Da sie dort ihren Unterhalt nit ht inden konnten und auch von der Regierung keine voE er- lielten, so haben die meisten dies ungastliche Land wieder verlassen. einige haben sich nach Frankreich, andere nach Bapsehe noch andere nach Afrika und Amerika, die meisten nach dem Orient begeben. n Italien sind ca. 250 polnische Emigranten zurückgeblieben, von kenen etwa die Hälfte in Turin und Umgegend lebt
1869
Dänemark. Kopenhagen, 11. Juni. Der König em⸗ pfing vorgestern den diesseitigen Gesandten vom Koͤniglich schwedisch⸗ norwegischen Hofe, Grafen Wulff von Scheel⸗Plessen, welcher nebst Gemahlin eine längere Urlaubsreise in das Ausland (Karlsbad und Paris) anzutreten beabsichtigt. Der bisherige Departements⸗ Chef im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Kammerherr Sick, wird für die Dauer der Urlaubsreise des Grafen als außer⸗ ordentlicher dänischer Gesandter in Stockholm fungiren. .
Der frühere Amtsverwalter zu Augustenburg auf der Insel Alsen, Kammerrath Weilbach, ist zum Inhaber des seit einigen Monaten vakanten Amtsverwalter⸗Postens in Randers ernannt worden.
Es werden jetzt dennoch zwei Truppenlager zusammengezogen werden, und zwar das erste in der unmittelbaren Nähe des seeländi⸗ schen Jagdschlosses Eremitage, das zweite auf der großen jütländi⸗ schen Haide bei Viborg. Die meisten Blätter tadeln diese Truppen⸗ Manöver wegen ihrer Kostspieligkeit.
Gerüchtsweise verlautet der bevorstehende Rücktritt des General⸗
Lieutenants Hansen von dem Posten eines Kriegsministers.
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Amerika. New⸗York, 3. Juni. Ein ausführliches Te⸗
gramm der »Köln. Ztg.⸗ berichtet über die per »Moravian⸗ mit⸗ gebrachten Neuigkeiten: Der Süd⸗General Hood hat in die ihm angebotene Capitulation gewilligt. Eine starke Expedition unter General Weitzel ist nach Texas abgesegelt, um die Reste des Auf⸗ standes zu unterdrücken. Der in New⸗York angekommene General Sherman hat seine Soldaten in einer Abschiedsrede vor Freibeuter⸗ Expeditionen gewarnt und sie aufgefordert, zu friedlichen Beschäfti⸗ gungen zurückzukehren. Herrn Jefferson Davis wurden auf den Rath des Arztes seine Fesseln abgenommen, da er sich weigerte, wenn er gefesselt bliebe, Nahrung zu sich zu nehmen. Er ist nach dem Gefängnisse des Kapitols in Washington gebracht worden und wird unter des Richters Carter Vorsitz vor das Ober⸗Distriktsgericht gestellt; sein Vertheidiger wird dem Vernehmen nach Herr Ownor sein. Das Militairgericht hat den Senator Harris aus Maryland zu dreijähriger Gefängnißstrafe verurtheilt. Präsident Fohnson bil⸗ ligte zwar das Urtheil, begnadigte jedoch den Verurtheilten. Ande⸗ ren zum Tode 1u“ erließ er die Todesstrafe. Der Paß⸗
wang ist abgeschafft worden. 1
ahenge ggaß Neegieller Meldung des schweizerischen Ge⸗ neralkonsulats in Rio, wird der ⸗Wes. Ztg.“ aus Bern vom 9. Juni gemeldet, giebt die dortige Regierung der bras ilianischen Consularconvention eine Auslegung, welche unter den in Brasilien niedergelassenen Europäern eine allgemeine Aufregung und die verschiedenartigsten Proteste veranlaßt hat. Wie die brasilianische Regierung die Convention deutet, soll nämlich den fremden Consuln in Erbangelegenheiten die Intervention nur dann gestattet sein, wenn die Erben unbekannt sind. Des Fernern sollen keine Consularagenten mehr zugelassen werden und soll die
Gerichtsbarkeit in ü mn. n izerische Bundesrat den Consuln überhaupt entzogen sein. Der schweizerische Bundes wird sich namentlich in Betreff des ersten Punktes den bereits hobenen Protesten anschließen. Da ein neues brasilianisches Mi⸗ nisterium an der Spitze der Geschäfte ist, so giebt man sich der Hoffnung hin, es werde den Vorstellungen des Bundesraths ent⸗
sprochen w
aus dem Wolff’'schen Telegraphen⸗Büreau.
Altona, Mittwoch, 14. Juni, Vormittags. Durch einen Erlaß des preußischen Minister⸗Präsidenten von Bismarck vom 10. Juni ist den Betheiligten eröffnet, daß diejenigen Schiffe aus den Herzog⸗ thümern Schleswig und Holstein, welche die Befugniß zur Führung der preußischen Flagge erworben haben, beim Besuch preußischer Häfen den preußischen Schiffen vollkommen gleichgestellt werden sollen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. In den Königlichen Steinkohlengruben des Sa arbrüͤcker 8888 werks⸗Reviers wurden, der »Trierer Ztg.« zufolge, im 2v e. 12,759, im Jahre 1864 14,026 Bergarbeiter beschäftigt. 11“ betrug im Jahre 1863 43,942,000 Ctr., im Jahre 1864 51,95, 6 A „ mithin ist dieselbe im verflossenen Jahre um ca. 8 .vege den e was als ein Beweis hervorzuheben ist, daß die Bergbehoöͤrde dee ess 8 Han hat, um die Production der Nachfrage entsprechend zu erhöhen. J.
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gett sind j 3 D fmaschinen von zusammen 3340. den Kohlenbergwerken sind jetzt 9 Dampfmaschinen von zusamt dofafx⸗ den Kohlenbergwo jetz Rac den Zoüdenehes.
Pferdekräften und außerdem 363 Pferde beschäftigt. Nach Uvereins- im verflossenen Jahre fast eben so viel Ser “ e.* Inland abgesetzt. Der Absatz nach Frankreich umfaßte so vie * das Inland und der Zollverein zusammen bezogen haben. 8 So 8* erbielt ungefähr ⅛¼ des Quantums, welches dem “ 8 „ Eisenbahn wurden ungefähr dreimal so viel Kohlen verschickt, als per F
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