1865 / 166 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ahres ertheilten Autorisationen zum

Tragen fremder Orden. Ihre Gesammtzahl beträgt 177. Darunter

figuriren als am stärksten vertreten die römischen Staaten mit 54,

Spanien 40 und Italien 23. Zunächst darauf folgen Mexiko und

die Türkei je mit 12 Ordensverleihungen. Die deutschen Staaten,

Oesterreich und Preußen mit einbegriffen, haben sechs Orden an Fran⸗ zosen verliehen.

8 Italien. Genua, 11. Juli. Die Provenienzen aus Kon⸗ stantinopel werden der nämlichen Behandlung unterworfen, welche für jene aus Egypten vorgeschrieben ist.

Ancona, 11. Juli. Am 8ten ist der Dampfer ⸗Principe Carignano⸗ mit 202 Passagieren von Alexandrien hierher abge⸗ gangen. Die Passagiere des »Brindisi⸗ haben nach siebentägiger Quarantäne das Lazareth in bester Gesundheit verlassen.

Die »Italie« meldet die Ankunft des bisherigen spanischen Ge⸗ schäftsträgers in Turin, Zarco del Valle, in der neuen italienischen Hauptstadt mit dem Zusatze: »Seine Anwesenheit ist ein neuer Be⸗ weis für die guten Beziehungen, die zwischen beiden Regierungen im Werden sind.⸗ Der Anerkennungsakt wird einfach dadurch er⸗ folgen, daß von Florenz aus in Madrid das neue Königreich Italien angezeigt wird und das spanische Kabinet eine Empfangs⸗ Note zurückgehen läßt6. 88

Griechenland. Aus Athen, 8. Juli, wird der ⸗Triest. Ztg.“ gemeldet, der Gesundheitszustand der griechischen Hauptstadt sei vollkommen befriedigend. Die Provenienzen aus Alexandrien und Konstantinopel müssen in Delos Quarantaine halten. Der von Smyrna kommende sranzösische Dampfer ist aber in Syra ein⸗ gelaufen, trotz der Signale, die ihn anwiesen, sich zu entfernen.

Endlich haben die Prüfungen der Deputirtenwahlen angefangen; man schreitet nach alphabetischer Ordnung der Provinzen vor. Die Wahlen von Aegion (Vostizza), Andros und Argos wurden ein⸗ stimmig ohne alle Debatte genehmigt; bei den Wahlen von Attika gab es einige Meinungsverschiedenheiten, da einige Deputirte die Zahl der Vertreter Attika's von fünf auf sieben erhöhen wollten; aber die Stimmenmehrheit der Kammer verwarf diesen Zusatz. Mittwoch wurde die Wahl von Gortyna besprochen, wobei es zu lärmenden Auftritten kam, so daß der Präsident gezwungen war, die Sitzung auf eine Stunde zu unterbrechen. Die Opposition wird fast auf allen Punkten von der Regierungspartei geschlagen und die Stimmenmehrheit des gegenwärtigen Ministeriums scheint in der Kammer gesichert. Uebermorgen, Montag, heißt es, kebhrt der König von Corfu nach Athen zurück. Es wird kein offizieller Empfang stattfinden.

Türkei. Aus Konstantinopel, 8. Juli, bringt die Levante⸗ post folgende Nachrichten: Außerhalb des Marien⸗Spitals sind keine Cholerafälle vorgekommen. Die telegraphische Verbindung zwischen hier und Jerusalem wurde eröffnet. Es bheißt, auch die an den Metzeleien in Dscheddah Betheiligten seien amnestirt worden. Der frühere Großvezier Kiprisli Pascha und Ruschdi Pascha wurden zu Ministern ohne Portefeuilles ernannt. Der Sultan ist bereits wieder bergestellt. Die Gerüchte von der Reise des persischen Kronprinzen nach Europa werden als unbegründet erklärt.

Dänemark. Kopenhagen, 13. Juli. Nach der »Fre- derikshavn Avis⸗ ging am verwichenen Sonntag Sturmes balber V das Königliche preußische Kriegsdampfschiff »Grille⸗ auf der Rhede von Frederikshavn vor Anker. Das Kriegsschiff kam von Stral⸗ sund und war nach Altona bestimmt. Dasselbe war übrigens nicht beschädigt worden, sondern konnte am nächsten Vormittag die Reise Amerika. New⸗York, 6. Juli. Gegenwärtig haben sämmtliche abgefallene Staaten, Florida ausgenommen, selbstgewählte oder provisorische Lokal⸗Regierungen. Die vorjährigen inländischen Revenüen betrugen 206,500,000 Dollars.

Weitere aus New⸗York vom 6. d. per ⸗Asia« eingegangene Nachrichten melden: Von den bei der Ermordung Lincolns bethei⸗ ligten Personen sind Payne, Harold, Atzerott und Frau Surrat zum Tode verurtheilt und werden morgen gehenkt wer⸗ den; Mudd, Arnold, O'Laughlin sind zu lebenslänglicher, Spangler zu 6jähriger Gefängnißstrafe verurtheilt worden.

Die italienische Regierung hat der federalen amtlich angezeigt, daß sie alle federalen Kreuzern auferlegten Beschränkungen aufzu⸗ heben beabsichtige, beifügend, daß sie konfederirte Fahrzeuge in italie- nischen Häfen nur in Fällen äußerster Noth zulassen werde.

Offiziere, die durch diese Veränderung ihr Kommando verliere sollen augenblicklich in ihre Heimath zurückkehren und sich brieflic

Meade sein neues Kommando der ⸗Atlantischen Militair⸗Diviston⸗ Der konfederirte Auswechselungs⸗Kommissär, Robert Ould, der

Freiheit gesetzt worden.

Nach Berichten aus Veracruz vom 23. v. M. ist die Si. tuation für die Sache des Kaisers eine günstigere geworden. In einem Manifest erklärte Kaiser Maximilian, daß der Staat nicht beabsichtige, sich in Angelegenheiten der Religion einzumischen, daß die religiöse Erziehung nach wie vor den Priestern überlassen bleibe

Die Post aus Westindien und dem Stillen Weltmeer ist in Southampton mit der am 30. ult. von St. Thomas abgefahrenen „Tasmanian⸗ angekommen. Unter den Passagieren befindet sich die Königin Emma, Wittwe des Königs Kamehameha von Honolulu geleitet, auf Befehl Ihrer Majestät Königin Victoria, vom briti schen Bevollmächtigten, W. F. Synge. Mit Ihrer Majestät kom. men zwei von ihr adoptirte sandwichsinsulanische Kinder Polemo und Kealaka genannt die in England erzogen werden sollen.

Das Zerwürfniß zwischen Spanien und Chili ist in einer für Spanien befriedigenden und für Chili ehrenvollen Weise gütlich beigelegt worden.

In Bolivia war eine dritte Revolution ausgebrochen. Der Präsident Maligareß war aus La Paz entflohen, wo man eine Plünderung durch die Revolutionärs entgegensah, und die aggesehen⸗ sten Einwohner ihre Häuser und Habe im Stich ließen.

Die Revolution in Peru griff um sich. Die Wiedereinnahme von Arica und Tacua durch die Regierungstruppen hatte nichts ge⸗ fruchtet; der Vicepräsident hatte sich unter dem Schutz des amerika⸗ nischen Gesandten von Lima zu entfernen gewußt und den Rebellen angeschlossen. Auch in den südlichen Theilen des Landes verlor die Regierung überall Terrain, da sie den Gesetzen keine Geltung zu verschaffen im Stande war, und starke revolutionaire Streitmassen marschirten gegen die Hauptstadt Lima.

In Callao war ein Versuch gemacht worden, das spanische Widderschiff »Bumancça« vermittelst einer Höllenmaschine zu zerstören, aber kurz vor der Ausführung wurde der Plan entdeckt. Viele Per⸗

rikanische Schiffszimmerer, für deren Freilassung eine Caution von 25,000 Dll. abgelehnt wurde.

In Ecuador war eine Revolution ausgebrochen, an deren Spitze Urbina stand.

In Salvador waren die Revolutionairs von den Truppen der Regierung geschlagen worden.

Asien. Mittelst des Lloyd⸗Dampfers »Juno⸗ sind in Triest den 14. d. eingetroffen: Nachrichten aus Calcutta 10., Singapore 9. Juni, Hongkong 30. Mai. Die Kaiserlich chinesischen Truppen in Hangkow rebellirten anläßlich des Soldrückstandes und bedrohen die Niederlassungen der Europäer. iese letzteren werden durch zwei englische Kanonenboote geschützt. v

vb v1““ Australien. Melbourne, 25. Mai. Berichten aus Neu⸗ Seeland zufolge war durch General Camerons Weigerung, die Ve⸗ satzungen in Auckland zu verringern und durch seine Forderung einer Verstärkung von 5000 Mann für den Feldzug, welcher der Gouver⸗ neur und dessen Ministerium ihre Beistimmung versagten, ein großer Zwiespalt zwischen beiden ausgebrochen. Der Whanganni⸗Krieg ist zu Ende, und die Truppen beziehen Winterquartiere. Den Maoris hat das Fehlschlagen des Feldzuges neuen Muth eingeflößt. In Waikato sahen die Dinge gefährlich aus, da die Rebellen auf die Wiedereroberung der konfiszirten Gebiete versessen sind. Chempton befand sich mit einem starken Anhange noch immer in der Höhe von Tauranga. Dagegen wird die Unterwerfung der Eingebore Prätoria stündlich erwartet.

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen⸗Büreau.

Magdeburg, Montag, 17. Juli, Vormittags. Die »Magde⸗ burger Presse« meldet: In vergangener Nacht stieß der Halberstädter Personenzug mit dem Dortmunder Güterzuge bei Buckau zu⸗ sammen. Die Lokomotive, der Tender und sechs Personenwagen wurden zertrümmert. 13 Personen wurden getödtet. Die Zahl der

General Meade hat am 28. ult. angezeigt, daß die Potomac⸗Armee

als ein organischer Körper zu existiren aufgehört hat. Die aus der- selben noch nicht ausgemusterten Truppen (etwa 15,000 Mann) be⸗ fiehlt er zu einem provisorischen, aus 3 Divisionen zu je 3 Briga⸗ den bestehenden Corps zu gestalten, und auf irgend einem bequem gelegenen und gesunden Punkte an der Baltimore⸗Obio⸗Bahn, west⸗ lich vom Monocary⸗Fluß, zu konzentriren und darüber an General

Hancock, Kommandirenden des mittleren Departements, zu berichten.

Verwundeten, die ziemlich beträchtlich sein soll, ist noch unbekannt. Elberfeld, Montag, 17. Juli, Vormitt. Die „⸗Elberfelder Zeitung« meldet, daß im Etablissement des Herrn Krupp zu Essen ein bedeutender Brand stattgefunden hat. Hamburg, Montag, 17. Juli, Morgens. Nach einem Kieler Telegramm der »Hamburger Nachrichten⸗ hat Contreadmiral

beim General⸗Adjutanten melden. Am 1. dieses übernahm General

seit dem Mai in Richmond gefangen saß, ist ohne Bedingung in deutsche Bundesschießen ist

sonen waren verhaftet und eingekerkert worden, darunter zwei amt⸗

Jachmann dem für das Künstlerfest niedergesetzten Ausschusse die Anzeige gemacht, daß er für die Künstlerfahrt nach Düppel ein preußisches Kriegsschiff zur Verfügung stellen werde.

Bremen, Sonntag, 16. Juli, Nachmittags. Das zweite heute durch den etwa drei Stunden währenden Festzug eröffnet. Sämmtliche Häuser der Stadt sind dekorirt und die Theilnahme der Bevölkerung ist enthusiastisch. Un⸗ gefähr 6000 fremde Schützen sind bis jetzt eingetroffen. Das Ther⸗ mometer zeigt 28 Grad.

Frankfurt a. M., Montag, 17. Juli, Vormittags. Einem im Morgenblatt der „Postzeitung⸗ veröffentlichten Telegramme aus Wien zufolge, wäre der bisherige Staats⸗Minister Ritter von Schmerling bereits definitiv zum Präsidenten des obersten Gericht⸗ hofes ernannt.

Paris,

Sonntag, 16. Juli, Vormittags. Die Anleihe der Stadt Paris wird vermittelst einer öffentlichen Zeichnung von der Stadt selbst emittirt werden. Der mit der Gesellschaft des Credit mobilier abgeschlossene Vertrag bezweckt lediglich das vollständige Gelingen der Emission zu garantiren.

Wie dem »Moniteur⸗ aus Florenz gemeldet wird, hat sich Sartiges nach Valdieri begeben. 8 8 ““

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Das Juniheft des „Centralblatts für die gesammte Unterrichts⸗ Verwaltung« enthält u. A. Folgendes: 1) eine Verfügung vom 21. Maͤrz über die Berechnung der Fuhrkosten der Staatsbeamten bei Dienstreisen; 2) eine Uebersicht, wonach im Jahre 1864 überhaupt 235 Kandidaten der evangelischen Theologie das Wahlfähigkeitszeugniß (49 in der Provinz Bran⸗ denbürg) erhalten haben und 189 ordinirt worden sind (24 in der Pro⸗ vinz;. 3) Bei den wissenschaftlichen Prüfungs⸗Kommissionen wurden im vorigen Jahre 307 Prüfungen abgelegt (7 mehr als 1863), Berlin kommt dabei mit 74 auf. Die Prüfung pro facultate mehr und in Berlin 55) bestanden. Nicht bestanden haben letztere Prü⸗ fung 12. 4) Eine Verfügung vom 30. Mai über die Ertheilung von Pri⸗ vat⸗Unterricht der Gewerbe. 5) Vom 24. Mai, daß wenn jüdische Ein⸗ wohner eine eigene öffentliche Schule errichten, sie von Beiträgen für die christliche Schule freizulassen sind. 6) Vom 8. Mai, daß, mit Vorbehalt des Rechtsweges, in der Brandenburg ein jüdischer Rittergutsbesitzer irchliche Lasten zu tragen habe. 1 i 8 Piofessor ber⸗ Sadebeck in Bresla u ist, wie die »Schles. Ztg. « meldet, am 15. d. Abends nach dem Harz abgereist, um im Verein mit dem General Baeyer auf dem Brocken ähnliche astronomische und geodäͤtische Messungen anzustellen, wie vor zwei Jahren auf der Koppe. Die geodätischen Arbeiten, durch welche die Station Rosenthal der russischen Längengradmessung mit dem schlesischen Dreiecksnetze in Verbindung gebracht werden sollte, sind bereits vollendet. Es ist dies durch die eckske 1) Goy (bei Ohlau), Wüstendorf (1 Meile hinter Schwoitsch) Breslau (Sternwarte), 2) Wüstendorf, Hundsfeld, Breslau, 3) Hundsfeld, Rosen⸗ thal, Breslau, indem H auch noch der Zobten in das Netz hinein⸗

vorden ist, bewirkt worden. Die Herren Berghauptmann H. Brassert und Dr. H. Achenbach, Ober⸗Bergrath und Professor der Rechte zu Bonn, redigirte

docendi haben 207 (17

Dreieckskette:

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Zeitschrift für Bergrecht wird in ihrem demnächst erscheinenden Hefte

den authentischen Text 8 v. bhnch d. gestr. Nr. d. Bl.) bst den betreffenden Landtags⸗Verhandlungen bringen⸗ 8. Gra vsi am 1. Jull der Professor der Zoologie Dr. O. S chmid t, zum Rektor Magnificus erwählt worden. Es ist der erste Rektor prote⸗ Bekenntnisses. ”' Im South Kensington Museum fand gestern unter dem Vorsitz von Lord Derby eine zahlreiche Persamm baug von Edelleuten, Gentlemen und Künstlern statt, um einen von Lord Derby an⸗ geregten und vom Unterrichtsausschuß des Geheimen Raths gebilligten Plan zur Veranstaltung einer »National Portrait Exhibition« im Jahre 1866 zu besprechen. Wie der Präsident auseinandersetzte, sollen die Por⸗ traits nationaler Berühmtheiten in chronologischer Ordnung von der Mitte des 15. Jahrhunderts angefangen bis auf unsere Zeit ausgestellt werden; so daß der Beschauer den Herrscher Englands aus jeder Periode, umgeben von seinen größten englischen Zeitgenossen, Staatémaäͤnnern, See⸗ und Landhelden, Gelehrten, Dichtern und Künstlern vor Augen Die Ausstellung soll 4 oder 5 Monate, etwa vom April bis Augus dauern. Die Landsitze des Adels und die Wohnhäuser von Privat⸗ leuten sind ungemein reich an meisterhaften historischen Portraits, die dem Publikum noch ganz unbekannt sind. Eine Anzahl es hat sich schon bereit erklärt, ihre Holbeins, Vandykes, Lelys, eecugb⸗ u. s. w. auf 4, 5 Monate herzuleihen, und die Königin hat durch Genera Grey erklären lassen, daß sie das Unternehmen auf das Wärmste ünteifelseh⸗ und zu dem Zwecke gern die Wände von Buckingham Palace und theil⸗ weise auch die des Windsor⸗Schlosses auf einige Zeit ihres Schmuckes berau⸗ ben will. Wenn die Beiträge sehr zahlreich einlaufen sollten, so könnten, wie Lord Derby meint, zwei Ausstellungen veranstaltet werden die erste würde von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis 1688, und die zweite von der großen Revolution bis Königin Victoria reichen. Büsten sollten aus Mangel an Raum und andern Gründen aus. geschlossen bleiben, aber auf einem andern Vorschlage . diee or jebenden Künstlern gemalten Portraits, zur Vermeidung von Eifersüchteleien,

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will der edle Lord nicht bestehen, da man ihm vorstellt, daß es doch schade wäre, ein herrliches Konterfei Sir Walter Scotts nicht sehen zu lassen, blos weil Landseer, der es gemalt hat, noch am Leben ist. Eine sehr ansehnliche Portraitsammlung befindet sich in der Amtswohnung des Premiers in Downing⸗ street, aber man wußte nicht, ob Lord Palmerston es für gut finden werde, die Hallen während der Sessionszeit zu entblößen. John Murray (der Verleger) hat die Portraits einer ganzen Gruppe be⸗ rühmter Schriftsteller versprochen und nach den schon jetzt bekannten Aner⸗ bietungen zu schließen, wird die Sammlung eher zu reich, als zu dürftig ausfallen.

auszuschließen,

Statistische Nachrichten.

Gefälle des Zollvereins pro I. Quartal 1865. Dieselben betrugen pro I. Quartal dieses Jahres an Eingangs⸗Abgaben 4,690,259 . Thaler, an Ausgangs⸗Abgaben 26,764 Thlr., mithin im Ganzen 4,726,023 8 Thaler, und es stellt sich bei dieser Hauptsumme gegen die Gefälle des I. Quartals 1864 ein Minus von 170,240 Thlrn. heraus. An vorbemerk⸗ ter Hauptsumme sind betheiligt: Preußen mit 2,784,877 Thlrn., außerdem für Luxemburg mit 32,718, Sachsen mit 456,118, Hannover mit 387,116, Bayern mit 300,945, Frankfurt a. M. mit 215,512, Baden mit 175,972 das Großherzogthum Hessen mit 113,583, das Kurfürstenthum Hessen mit 77,974, Württemberg mit 75,372, Thüringen mit 69,588, Braunschweig mit 54,884, Oldenburg mit 40,933, Nassau mit 20,075 Thlrn. Als Urx- sache der vorstehend angeführten Minder⸗Einnahme werden angegeben: die durch den langen Winter bedingte späte Eröffnung der Schifffahrt, die Un sicherheit der politischen Verhältnisse, namentlich in Bezug auf den Krieg in Amerika, ferner die Preissteigerung der Kolonialwaaren und endlich die Rücksicht auf die mit 1. Juli für viele Waarengattungen eintretenden Zoll Ermäßigungen. 1 . . .

Für die Hafenanlage zu Geestemünde ist verausgabt 1) bis zum 1. Juli 1860: 1,243,505 Thlr. 9 Sgr. 5 Pf. 2) vom 1. Juli 1860 bis dahin 1861: 609,895 Thlr. 18 Sgr. 8 Pf.; 3) vom 1. Juli 1861 bis dahin 1862: 684,020 Thlr. 8 Gr. 9 Pf.; 4) vom 1. Juli 1862 bis dahin 1863: 189,156 Thlr. 23 Gr. 7 Pf. 5) vom 1. Juli 1863 ab b 1864: 47,667 Thlr. 10 Gr. 6 Pf., also im Ganzen bis zum 1. die Summe von 2,774,255 Thlr. 11 Gr. 5 Pf.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Production des Bergwerks⸗, Hütten⸗ und Salinen im Jahre 1864. Nach einer Zusammen stellung in der ersten Lieferung des XIII. Bandes der »Zeitschrift füͤ das Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenwesen in dem preußischen Staate« betrug die Gesammtproduction der Bergwerke; Salinen und Hütten im preußischen Staate im Jahre 1864 an Steinkohlen 82,759,713 Tonnen oder 330,954,892 Centner im Werthe von 27,540,33 Thlr. in 415 Werken durch 80,175 Arbeiter und 141,708 Frauen und Kinder; an Braunkohlen: 30,866,2614 Tonnen oder 92,990,426 Centner im Werthe von 4,251,786 Thalern in 480 Werken durch 13,085 Arbeiter und 29,115 Frauen und Kinder; an Eisen⸗ erzen: 4,069,364 Tonnen oder 28,658,358 Centner im Werthe von 2,831,950 Thlr. in 1104 Werken durch 15,918 Arbeiter und 28,337 Frauen und Kinder; an Zinkerzen: 6,117,579 Centner im Werthe von 2,287,537 Thlr. in 101 Werken durch 11,236 Arbeiter und 15,582 Frauen und Kinder; an Bleierzen: 1,221,842 Ctr. im Werthe von 3,061,732 Thlrn. in 205 Werken durch 10,181 Arbeiter und 15,821 Frauen und Kinder; an Kupfererzen: 2,821,977 Ctr. im Werthe von 934,065 Thlr. in 153 Werken durch 4975 Arbeiter und 8780 Frauen und Kinder; an Silbererzen: 3 Ctr. im Werthe von 234 Thlr. in einem Werke; an Quecksilbererzen: 3176 Ctr. im Werthe von 3625 Thlr. in einem Werke; an Kobalterzen: 2860,8 Ctr. im Werthe von 1961 Thlr. in 2 Werken; an Nickelerzen: 336 Ctr. im Werthe von 2246 Thlr. in 4 Werken; an Arsenikerzen: 17,555 Ctr. im Werthe von 11,348 Thlr. in 3 Werken durch 62 Arbeiter und 113 Frauen und Kinder; an Antimonerzen: 1980 Ctr. im Werthe von 3960 Thlr. in 2 Werken durch 35 Arbeiter und 37 Frauen und Kinder; an Mangan⸗ erzen: 18,122 Ctr. im Werthe von 16,770 Thlr. in 7. Werken durch 121 Arbeiter und 166 Frauen und Kinder; an Schwefelkies und sonsti⸗ gen Vitriolerzen: 651,056 Ctr. im Werthe von 92,623 Thlr. in 22 Werken durch 496 Arbeiter und 637 Frauen und Kinder; an Alaunerzen (Braunkohle): 316,895 Ctr. im Werthe von 10,031 Thlr. in 4 Werken durch 112 Arbeiter und 294 Frauen und Kinder; an Flußspath: 69,880 Ctr. im Werthe von 9668 Thlr. in 6 Werken durch 47 Arbeiter und 96 Frauen und Kinder; an Dachschiefer in verschiedenen Maßen im Werthe von 181,961 Thlr. in 297 Werken durch 1612 Arbeiter und 3764 Frauen und Kinder. Durch den gesammten Berg werks⸗Betrieb sind sonach pro⸗ duzirt: 117,695,338 Tonnen oder 463,846,948 Ctr. im Werthe von 41,241,830 Thlr. in 2610 Werken durch 138,055 Arbeiter und 244,450 Frauen und Kinder. In den Salinen wurde produzirt: an Steinsalze Kalisalzen und Kieserit: 2,130,054 Ctr. im Werthe von 453,962 Thlrn. in 3 Werken durch 517 Arbeiter und 1120 Frauen und Kinder ; an Siedesalz: 2,379,629 Ctr. im Werthe von 1S S 8 . San, 575 Arbeiter und 3759 Frauen und Kinder. In allen Salinen sonach zu⸗ 117S, 4,509,683 88 im Werthe von 1,714,340 Thlrn. in 21 Werken durch 1792 Arbeiter und 4879 Frauen und Kinder. 8 Cöln. Am 22. Juni d. Js. brach auf der Hannoverschen Eisenbadn, zwischen Bückeburg und Minden, in einem Verbandsguüterzuge unter einem der Cöln⸗Mindener Eisenbahn⸗Gesellschaft zugehörigen Güterwagen eine aus Eisen gewalzte Bündelachse. Die Achse wurde im Mai 1855 von der Gesellschaft Phönix zu Eschweiler⸗Au angeliefert 888 hatte üderhaupt 30,372 Meilen, seit der letzten Revision dagegen 1272 Meilen durchtaufen. Der Bruch war vollständig und ersolgte bei normaler Güterzugsgeschwin⸗ Die Bruchfläche hatte indeß einen gebrochenen Theile weiches, sehniges beträgt 120 Centuer und

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Betriebes in Preußen

digkeit auf gerader horizontaler Bahn. alten Einbruch und zeigte in dem frisch g Material. Die Normalbelastung des Wagens