1“ 11“ “ I11I1““ “ linisterium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
In Berlin ist ein neues städtisches Gymnasium, welches de Namen ⸗Sophien⸗Gymnasium⸗ erhalten hat, sowie eine neue städtische Gewerbeschule, unter der Benennung »Louisenstädti⸗ sche Gewerbeschule⸗ errichtet und der daselbst bestehenden älteren städtischen Gewerbeschule der Name »Friedrichswerdersche Gewerbeschule⸗ beigelegt worden.
Die Realschule zu Nordhausen ist als Realschule erster Ordnung, das Progymnasium zu Siegburg als vollstän⸗ diges Progymnasium, insbesondere auch im Sinne des §. 131 1. g. der Militair⸗Ersatz⸗Instruction vom 9. Dezember 1858 und die hoͤheren Lehranstalten zu Spremberg, zu Mülheim am Rhein, zu Neustadt in Oberschlesien und zu Delitzsch sind als höhere Bürgerschulen im Sinne des Reglements vom
6. Oktober 1859 anerkannt worden. “ I“”
Berlin, 19. Juli. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem kommissarischen zweiten technischen Mitgliede der Direction der Ostbahn, Eisenbahn⸗Bau⸗Inspektor Keil zu Brom⸗ berg, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Annen⸗Ordens dritter Klasse zu ertheilen. M“
Nichtamtliches.
ßen. Berlin, 19. Juli. Se. Majestät der König fahren fort, wie aus Karlsbad, den 17. d. gemeldet wird, die Trink⸗ und Badekur mit dem besten Erfolge zu gebrauchen. Neben den regelmäßigen Vorträgen des Minister⸗Präsidenten und des Militair⸗ und Civil⸗Kabinets empfingen Se. Majestät der König am 15. d. eine aus Prag angekommene Deputation des K. K. österreichischen Infanterie⸗Regiments König von Preußen, bestehend aus dem Regiments⸗Kommandanten Oberst Benedeck und vier Offi⸗ zieren, welche zur Begrüßung ihres Allerhöchsten Regiments⸗Chefs
eingetroffen war und zur Tafel gezogen wurde. Gestern wohnten Se. Majestät der König dem Gottesdienste in
der evangelischen Kirche bei.
Danzig, 18. Juli. Der Verein zur Rettung Schiff⸗ brüchiger hielt gestern im Artushofe eine öffentliche Sitzung ab,
in welcher der Bericht, des Vorstandes ergab 3460 Thlr. und
380 Thlr. jährliche Beiträge durch Sammlungen. Ein Statut wurde angenommen und ein definitiver Vorstand gewählt.
Hannover, 18. Juli. Se. Majestät der König ist, wie die »N. H. Ztg.⸗ meldet, in Begleitung Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen, aus dem Lüneburgischen zurückkehrend, gestern auf der Marienburg wieder eingetroffen.
Mecklenburg. Schwerin, 18. Juli. Nach Bericht der „Meckl. Ztg.⸗ wurde am Freitag der Königlich schwedische Gesandte Baron von Hochschild von Sr. Königlichen Hoheit dem Groß herzog in feierlicher Audienz empfangen. — Wie aus Marienbad geschrieben wird, dürften die Reisedispositionen Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Frau Großberzogin Alepandrine eine Aenderung er⸗ fabren, indem die hobe Frau wahrscheinlich erst am Sonnabend in Schwerin wieder eintreffen wird.
Bayern. München, 17. Juli. Zu der am 20sten d. M. in Franksurt a. M. wieder zusammentretenden Bundes⸗Konferenz über Einführung gleichen Maßes und Gewichtes in Deutschland be⸗ giebt sich dieser Tage als bayerischer Kommissär in Allerhöchstem Auftrage der schon früber dazu ernannte K. Universitäts⸗Professor Dr. Jotly. (Bayer. Z.)
Desterreich. Wien, 17. Juli. Wie die »Wiener Abend⸗ post⸗ meldet, liegen über das Befinden des Feldmarschalls Freiherrn von Heß die erfreulichsten Berichte vor. bae Snhs
„Der Botschaster⸗ hört auf zu erscheinen. Die letzte Nummer desselben wird am 31sten d. M. ausgegeben.
Die ⸗Wiener Abendpost⸗ schreibt heute: »Oeffentliche Blätter bringen in neuerer Zeit wiederholt Mittheilungen über ein vor län⸗ gerer Zeit von englischer Seite dem Finanzministerium gemachtes Anerbieten zur Bezahlung der Staatsschuld an die Bank. Zur Be⸗ richtigung dieser Gerüchte und der bezüglichen, lediglich auf Vermu⸗ thungen beruhenden Mittheilungen sind wir zur Erklärung ermäch⸗ tigt, daß ein formulirtes Anerbiecten in dieser Richtung nicht gemacht wurde, daß aber Gegenstand der diesfälligen Besprechungen sowie eines Entwurfes von Punktationen die Verpachtung eines Staats⸗ monopols als Aequivalent für das zu gewährende Anlehen gewesen ist, wobei jedoch solche Bedingungen gestellt wurden, daß selbe von der Staatsregierung als unannehmbar erklärt werden mußten.
Schweiz. Aus Bern, 18. Juli, meldet die „Fr. Postztg.⸗ telegraphisch: Aus Zermatten wird die Nachricht bestätigt, daß am 13. Juli bei Besteigung des Matterhotns drei Engländer und ein Führer verunglückten, darunter der Präsident des
Londoner Alpen⸗ Klubs, Hudson, und der 18 jährige Lord Douglas.
Bedürfnisse des Augenblicks gesorgt werden kann.
Niederlande. Haag, 18. Juli. Die Deputirtenkam-
mer bat in ihrer heutigen Sitzung den Handelsvertrag mit Frankreich mit 51 gegen eine Stimme votirt.
Großbritannien und Irland. London, 127. Zuli So weit bis jetzt bekannt, sind 457 Parlaments⸗Mitglieder gewählt worden. Ihrem Bekenntnisse nach befinden sich darunter 283 Liberale und 174 Konservative. Verluste haben die Liberalen bis jetzt an 27 Orten erlitten, während sie 39 erobert haben. Es kommt dies demnach einem Gewinne von 12 Stimmen gleich.
Der »Great Eastern« hat seine Reise vorgestern angetreten und gestern die Insel Wight passirt. ““ 11I“
Frankreich. Paris, 18. Juli. Der Kaiser und Kaiserin werden morgen Paris verlassen, wenn in dem Befinden
des Kaiserlichen Prinzen keine Verschlimmrung eintritt.
Italien. Der mexikanische Gesandte, Herr Aguilar, so wie die Mitglieder der außerordentlichen mexikanischen Mission, die Herren Velasquez de Leon, Ramirez und Deguallado, haben sich von Rom nach Neapel begeben, um dort weitere Instructionen abzuwarten. Die Kardinäle und Prälaten, welche der mexikanische Gesandte zu einem Diner und einer Soirée auf den 6., den Geburtstag des Kaisers Maximilian, eingeladen hatte, waren sämmtlich für densel⸗ ben Tag und dieselbe Stunde von dem Papste zur Einweihung des Saales zur unbefleckten Empfängniß in den Vatican geladen.
Lamarmora denkt ernstlich an eine Erleichterung des Budgets durch Beurlaubungen und sonstige Ersparnisse. Es ist von Ent⸗ lassung einer ganzen Altersklasse die Rede. Auch wurde eines der sieben Militair-Departements, das von Parma, aufgehoben; vier militairische Subdivisionen wurden gleichfalls abgeschafft; dagegen wird nach Beendigung der Lagerübungen die Besatzung von Florenz verstärkt und zu dem Zwecke provisorisch noch eine Anzahl von Klostergebäuden in Anspruch genommen werden.
Die offizielle Zeitung des Königreichs meldet, daß durch König⸗ liches Dekret vom 12. Juli die definitive Schließung des bischöflichen Seminars von Comachio verfügt ist, weil der Rektor, den Gesetzes⸗ verfügungen zuwider bandelnd, sich geweigert hat, die Besichtigung Seitens der Schulbehörde vornehmen zu lassen.
Man liest in der »Gazzetta del Popolo⸗« von Florenz, daß be⸗ schlossen ist, die Deputirtenkammer in den ersten Tagen des August aufzuloͤsen. Die allgemeinen Wahlen werden Anfang Septembe vorgenommen werden. 8
Dänemark. Die in Hamburg, den 18. d., eingetroffene Kopenbhagener ⸗Departements⸗Tidende⸗ veröffentlicht ein Protokoll über die Ergänzungen zum Friedensvertrage. Dasselbe ist in Berlin ausgefertigt und von dem Präsidenten v. Brästrup, Herrn v. Bismarck und dem Grafen Karolyi unterzeichnet. Sein Inhalt bezieht sich vorwiegend auf die ehemaligen Augusten⸗ burgischen Besitzungen. Alle Zinsen und diejenigen Theile der Kauf summe, die nach dem 16. November 1864 noch rückständig waren, werden den Herzogthümern gut geschrieben; dagegen sind die früberen Schuldverpflichtungen Seitens der Beamten und Kommunen gegen⸗ über der dänischen Finanzkasse an Dänemark zu entrichten.
Amerika. New⸗York, 8. Juli. Der Präsident Johnson ist auf der Genesung begriffen und hat einem Ministerrathe beige⸗ wohnt. Spanien hat die Herausgabe des Widderschiffes »Stone⸗ wall⸗ ratifizirt. Der Gouverneur von Georgien hat die Sklaverei auf ewige Zeiten für abgeschafft erklärt.
Die Ordnung der industriellen und landwirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse in den Südstaaten gebt einen sehr langsamen Gang. Die Verluste, welche der Krieg über den Süden gebracht hat, wer⸗ den von einem Richmonder Blatte auf 5000 Millionen Dollars berechnet, eine Summe, worin die Abschafsung der Sklaverei frei⸗ lich mit 240 Millionen in Anschlag steht, der Antheil an der Verbindlichkeit für die nationale Kriegsschuld mit 500 Millionen, die Schädigung von vier Baumwoll⸗Ernten mit 1000, von vier Tabak⸗ und Reis⸗Ernten mit 200 Millionen. Der Rest von ectwa 900 Millionen würde den direkten Verheerungen des Krieges zur Last zu legen sein. Bisher scheinen die Bewohner des Südens sich noch schwer zu ernstlichen Anstrengungen aufraffen zu können, um den Schaden wieder gut zu machen. Von den zerstörten Eisenbahnen sind einige zum Theil wieder in Stand gesetzt worden, doch leidet die weitere Entwickelung einer neu⸗ schaffenden Thätigkeit unter dem Mangel an heimischem Kapital und unter den wenig ermuthigenden Aussichten, welche sich einst⸗ weilen für die Einführung nordstaatlicher Finanzkräfte eröffnen. Eine andere Gestaltung wird die Sachlage gewinnen, wenn erst die gänzliche Wiederaunfrichtung der bürgerlichen Gesetzordnung und die befriedigende Beilegung der vielfach schwebenden Besitz⸗ fragen den Kapitalisten des Nordens Vertrauen einflößen wird, sich an der Herstellung der Eisenbahn⸗ und Dampfschifffahrts⸗Verbindun⸗ gen, sowie an lokalen Unternehmungen zu betheiligen. Auf den Plantagen wird nur eben so viel gearbeitet, daß für die persönlichen Doch sind noch,
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lichen militairischen Bef
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Europa, dem Inbalts-Verzeichniß, dem Verzeichniß der Eisenbahn⸗Stationen,
che der Sturz der Konfoöͤderation und die Befreiung der Neger die Pflanzer ihrer Arbeitskräfte beraubte, einige sehr bedeutende An⸗
und Saaten vorgenommen worden, welche man durch zeitige Organisation des neuen Systems freier Arbeit vor der Erndtezeit — noch in Sicherheit zu bringen hofft. Die neuer⸗
fehle zur Aufgreifung feiernder Neger als arbeitsscheuer Landstreicher wird ihren Zweck nicht verfehlen und den Agrikulturbezirken eine Menge von Negern wieder zuführen, die sich bisber in der Umgegend von Feldlagern und von großen Städten umhergetrieben haben.
Während der letzte der südstaatlichen Kriegsgefangenen am 1. d. bei Point Look Out in Freibeit gesetzt worden und die Armee des Südens — abgesehen von den hoͤchsten Offizieren — verschwunden ist, geht auch die Heeresmacht der Union mit ungehemmtem Fort⸗ schritte ihrer Aufloͤsung entgegen. Der Amnestiegesuche laufen täg⸗ lich zwischen 200 und 300 ein; das »Pardonpult⸗ in dem Büreau des Attorney⸗Generals ist von solchen Schriftstücken förmlich über⸗ fluthet. Am 5. d. gab der Präsident zu 180 derselben seine Zu⸗ stimmung. Von den Personen, welche unter die 20,000 Doll.⸗ Klausel gehöͤren, erhalten die meisten ohne weitere Umstände als die Vorzeigung eines Attestes den gewünschten Pardon; nur höhere Offiziere werden sich eines längeren Wartens getrösten müssen. Es sind vorzugsweise die in West⸗Point erzogenen Militairs, welchen die Gnade des Präsidenten am längsten vorenthalten bleiben wird.
pflanzungen
aus dem Wolff’''schen Telegraphen⸗Büreau.
Düsseldorf, Mittwoch, 19. Juli, Nachmittags. nischen Zeitung⸗ zufolge haben die Mitglieder des Comités für das Abgeordnetenfest eine Zuschrift des Polizeipräsidenten v. Geiger erhalten, durch welche das Festcomité für einen politischen Verein erklärt und auf Grund des Gesetzes vom 11. Mai 1850 §. 8 B vorläufig aufgelöst wird. Der Polizeipräsident verweist hier⸗ bei auf die Strafbestimmungen des §. 16.
Koburg, Mittwoch, 19. Juli, Morgens. Der Landtag hat gestern die Berathung des Preßgesetzes beendet und dasselbe überein⸗ stimmend mit den Beschlüssen des vorigen Landtages amendirt. Die Regierung hat abermals die Sanetion verweigert.
Wien, Mittwoch, 19. Juli, Morgens. Zeitung⸗ meldet in ihrem amtlichen Theile, daß der Geheime Rath Baron Paul Senuyey mittelst Kaiserlicher Entschließung vom 18. d. M. zum Tavernicorum regalium Magister in Ungarn er⸗ nannt sei.
Brüssel, nstag, 18. Juli, Nachmittags. der Abgeordneten hat das Amendement Orts, bezweckend, als Be⸗ dingung zur Theilnahme an den Wahlen die Fähigkeit des Lesens und Schreibens aufzustellen, mit 43 gegen 27 Stimmen verworfen. Vier Mitglieder enthielten sich der Abstimmung.
London, Mittwoch, 19. Juli, Morgens. Die Liberalen haben gestern 2, im Ganzen bis jetzt 17 Sitze im Parlament gewonnen. Gladstone fiel in Ogsord durch und wurde in Lancashire enthu⸗ siastisch empfangen.
Paris, Mittwoch, 19. Juli, Morgens. Der heutige »Mo⸗ niteur⸗- meldet, daß die Gesundheit des Kaiserlichen Prinzen voll⸗ kommen bergestellt ist.
Madrid, Dienstag, 18. Juli, Abends. Die Regierung hat die Haltung der Repräsentanten Spaniens in den letzten Verhand⸗ lungen mit der Republik Chile gemißbilligt.
Rom, Mittwoch 18. Juli, Abends. Ein großer Brand hat den Palast Sciarra zerstört, die Gallerie wurde gerettet.
Florenz, Dienstag, 18. Juli, Abends. Der König wird in der Hauptstadt zurückerwartet. In Ancona haben sich einige Cholera⸗
fälle gezeigt; in den beiden letzten Tagen sind jedoch keine gemeldet 221, 8r 1 I sind mne, bdieeshenee worden. 3 ““ “ b11““
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— Das Eisenbahn⸗, Post⸗- und Dampfschiff⸗Coursbuch, welches, nach den Materialien des Königlichen Post⸗Cours⸗Büreaus in Ber⸗ lin bearbeitet, im Verlage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. von Decker) erscheint, ist so eben in Nr. 5 für das laufende Jahr aus⸗ gegeben; Nr. 6 wird Anfangs September erscheinen. Dasselbe umfaßt 416 Seiten, außer verschiedenen Anzeigen⸗Anlagen, einer große Karte von
Der »Rhei⸗
Die heutige »Wiener
Die Kammer
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Verzeichniß der Eisenbabnen (XXXII Seiten). Ueber Werth und Brauch⸗
barkeit dieses Buches hat das reisende und gewerbliche Publikum längst an
erkennend entschieden.
sind:
in der Mittelwaagee . „ » Hinterwaage . „ „» dem Aschhofe.. —. 10,296 »
Königsberg i. Pr., im Juli. Während des diesjährigen Wollmar tts 2,931 Ctr.
Wer ; 18,983 üt⸗ Wolle gewogen, deren Durchschnittspreis pro 106 Pfd. sich für die feine
Wolle auf 70 Thlr. bis 76 Thlr., feine Mittelwolle auf 63 Thlr. bie 68 Thlr., Mittelwolle auf 60 Thlr. bis 65 Thlr. herausgestellt hat. 1
Von der zum Markt gebrachten Wolle sind 16 Ctr. unverkauft ge⸗
blieben. Hamburg, den 18. Juli. Kraft getretenen Handelsvertrages mit Frankreich werden den hier sich au
haltenden französischen Reisenden, Agenten und Geschäftsleuten nach einem
vorgeschriebenen besonders stipulirten Formular Erlaubnißscheine von der Gewerbe⸗Büreau ertheilt und zwar in der Weise, wie sie den Hamburgern von den französischen Präfekten für Frankreich und Algier ertheilt werden. Die hier geschäfttreibenden Franzosen erhalten gleich den Staatsangehörige die dazu nöthigen Gewerbescheine gratis. (H. B. H.) —
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Landwirthschaftliche Nachrichten.
Paderborn, 16. Juli. Morgen beginnt hier, wie der »Westf. Mer⸗ kur« berichtet, ein großes landwirthschaftliches Fest. Die landwirthschaftlichen Vereine der vier Kreise Paderborn, Höxter, Warburg und Büren halten vereinigt ihre General⸗Versammlung, womit eine Ausstellung landwirth⸗ schaftlicher Geräthe, Maschinen u. s. w., Thierschau mit Prämiirung, endlich eine große Verloosung verbunden sein wird. Die Vorbereitungen sind, Dank den Bemühungen des Comités, an dessen Spitze der Landrath Grasso und der Bürgermeister Wördehoff stehen, in großartiger und ent
sprechender Weise getroffen. Die Betheiligung verspricht in allen Bezichun-
gen eine bedeutende zu werden. Der Regierungs⸗Präsident von Minden wird, wie wir vernehmen, das Fest mit seiner Gegenwart beehren.
Aus Kienitz, 15. Juli, berichtet die »Osts. Ztg.“«: und Rübsen ist sa ziges ziemlich gutes Feld gesehen. scheint gut zu werden, jedoch wird davon zu wenig gebaut und spielt die
Witterung auch hierin noch eine bedeutende Rolle.
Der Stand des Roggens ist ein so verschiedener, wie er selten war,
jedoch kommen die Urtheile alle darin überein, daß er sehr kurz im Stroh und sein Stand ein sehr dünner ist, besonders auf dem hohen geringeren
In Folge des seit dem 1. Juli d. J. in
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In Winterraps
gar keine Ernte gemacht worden, ich habe nur ein ein⸗ Sommerrübsen ist besser, auch Dotter
Boden ist derselbe sogar sehr schlecht, so daß er nur 1—2 Fuß dort lang
im Stroh ist, aber nicht allein auf dem geringen Boden steht er schlecht, sondern auch auf dem ganz guten, sein Staͤnd ist nur voll und gut in den niedern Feldern, wo er Feuchtigkeit genug hatte, so z. B. hier an der Oder entlang, wo der Boden ein gemischter milder ist, auch sah ich vorgestern in der Gegend von Neu⸗Trebbin auf mehreren Stellen sogar Lager im Rog⸗ gen. Mögen diese Ausnahmen immerhin sein, und wenn auch nicht zu verkennen, daß durch den letzten Regen und die kühle Witterung das Korn sich gehörig, vollständiger und besser ausgebildet hat, so wird diese Rongen⸗ Ernte gewiß hinter der vergangenen weit zurückstehen, wenigstens in der Qualität. Mit dem Schneiden des Roggens ist bereits begonnen. 1 Auch der Stand des Weizens ist sehr verschieden, obgleich derselbe viel besser als der des Roggens ist, denn man sieht zwar recht geringe Fel- der, jedoch die Zahl der guten und besseren ist weit größer als beim Rog⸗ gen, leider ist aber viel Brand in manchen Feldern. Das Stroh ist durch⸗
schnittlich so lang, wenn nicht länger, als beim Roggen. 2 Wenn von der vorigjährigen Ernte unsere Oderbruch⸗Gerste öfter für märkische und schlesische gehalten worden ist, so dürfte dies in diesem Jahre
nicht gut möglich sein, indem dieselbe voller Wild⸗Hafer ist, daß manche Felder oberflächlich angesehen, für Hafer gehalten werden. Wenn nun auch der meiste Wild⸗Hafer auf dem Felde bleibt, da er in der Regel früher als Gerste reift und beim Reinigen der Gerste sehr viel noch herauskommt, so wird von der großen Masse dennoch genug unter der Gerste bleiben. Was
den Stand derselben anbetrifft, so ist er mit geringen Ausnahmen gut, mit⸗
unter sind Felder von folcher Ueppigkeit vorhanden, daß es ein Vergnüge ist, sie anzusehen. Wir sind also wohl berechtigt, wenn wir schoͤne Witte⸗ haben, auf eine gute Ernte sowohl in Qualität wie Quantität z rechnen.
Hafer läßt mit wenigen Ausnahmen nichts zu wüͤnschen übrig, ja es ist mitunter merkwürdig anzusehen, wenn ein Haferfeld gegen Roggen steht
treibung, wenn man sagt, es giebt Haferfelder, wo der Halm durchschnittlich 4 Fuß lang ist. 8
Kartoffeln versprechen bis jetzt sehr gut zu werden, da dieselben schön im Kraut stehen und über den Knollenansatz nicht zu klagen ist; bei dieser Frucht hängt aber noch viel von der Witterung ab.
Von Klee ist mit seltenen Ausnahmen der erste Schnitt gar nicht, wenigstens sehr schlecht, gerathen, und da im Fruübjahr viele Kleefelder um⸗ gepflügt worden sind, so ist auch wenig auf den zweiten Schnitt zu rechnen.
Oberwiesen haben vecht gut und ziemlich viel Futter geliesert und ist dasselbe bei schöner Witterung geborgen worden.
Die Gesammternte verspricht also durchschnittlich nicht viel unter, wenn nicht gar eine Durchschnitts⸗Exnte für den Landwirth zu werden; was an Roggen fehlt, ersetzt Hafer und Gerste und was an Klee und Roggenstroh mangelt, kann Gerst⸗- und Haferstroh ersetzen. Da die Ernte aber noch auf dem Felde steht, so hängt noch Vieles von der Witterung ab.
Die Getreide⸗Vorräthe sind ziemlich aufgeräumt, jedoch wird immer noch für jetzige Jahreszeit stark verlade
Hund ersteres um 2 Fuß höher als letzteres ist, es ist gewiß keine Ueber-