Majestält der Königin Augusta erfolgte gestern Mittag gegen 12 Uhr mit dem Bahnzuge über Lahnstein. Allerhöchstdieselbe be⸗ nutzte zum Aussteigen die Rampe der festen Eisenbahnbrücke nach dem Residenzschlosse. Der Ober⸗ Ehrenbreitstein und die öffentlichen Gebäude, so wie die sämmtlichen Privat⸗Etablissements standen im Flaggenschmucke.
— 3. August. (Cobl. Ztg.) Ihre Majestät die Königin empfing gestern den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs zu Sachsen, welcher heute nach Ostende weiter reist.
Schleswig⸗Holstein. Husum, 1. August. (H. N.) Während die ⸗Grille⸗ vor dem Flecken Wyck stationirt ist, befanden sich die beiden Kanonenböte »Loreley⸗ und »Komet⸗ auch in den letzten Tagen noch vor der Hever, fortzusetzen. Ein Theil der Besatzung der beiden ebengenannten Fahrzeuge war noch am letzten Sonntage auf Böten hierher gekom⸗ men. Durch diesen Umstand dürfte die anderweitig gegebene Mit⸗ theilung, nach welcher der Mannschaft der preußischen Kan nenboote in Folge einer zwischen einzelnen Matrosen und mehreren österreichi⸗ schen Soldaten bhierselbst neulich stattgehabten Rauferei, die als zu unbedeutend bezeichnet wird, um einer öffentlichen Erwähnung werth zu sein, die Rückkehr nach der Stadt untersagt worden, demen⸗ tirt sein.
Mecklenburg. Schwerin, 3. August. (Meckl. Ztg.) Ibre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin⸗Mutter reist heute über Rostock zu einem längeren Aufenthalt nach dem Heiligendamm bei Doberan, wohin sich gestern auch Se. Durchlaucht der Fürst von Windischgrätz nebst Kindern begeben hat.
Frankfurt a. M., 3. August. tagssitzung wurde in der bekannten Angelegenheit der zu Rostock ansässigen Mitglieder des Nationalvereins eine Beschwerde der Be⸗ theiligten gegen die Großherzoglich mecklenburgische Regierung wegen Justizverweigerung überreicht.
Bayern. München, 2. August. (N. C.) Se. Majestät der König wird, nach heute eingetroffenen Nachrichten aus Hohen⸗ schwangau, längere Zeit daselbst verweilen. Zu Hohenschwangau ver⸗ weilen schon seit einigen Wochen Ihre Majestät die Königin⸗Mutter
und Prinz Otto. Oesterreich. Wien, 2. August. Heute Vormittag um
11 Uhr fand der eigentliche Festakt der fünfhundertjährigen Jubel⸗ feier der Universität Wien statt. Rektor Magnificus Professor Dr. Hyrtl hielt die Festrede. Der Abdruck derselben in der »Wiener Ztg.- nimmt gegen neun Spalten ein. Die Versammlung, welche
der Rede mit gespannter Aufmerksamkeit folgte und zu wiederholten Malen durch lebhafte Beifallsäußerungen unterbrach, die sich am
Schlusse zu einem wahren Sturme steigerten, war weit zablreicher,
als am ersten Tage der Festfeier.
Morgen erfolgen noch die Ehren⸗Promotionen und das Banket.
Belgien. Brüssel, 2. August. (Köln. Ztg.) Das Abge⸗ ordnetenhaus hat heute die amendirten Artikel des Gesetzes über die Wahlmißbräuche in zweiter Abstimmung und alsdann dessen Gesammtinhalt durch Namensaufruf mit 55 gegen 43 Stimmen genehmigt. Die Linke stimmte für und die Oppo⸗
In der heutigen Bundes⸗
wie Ein Mann daf sition mit gleicher Einhelligkeit dagegen. Da noch einige dringliche Kredite zu bewilligen sind, so wird das Haus seine letzte Sitzung erst morgen halten und der Schluß der Session nicht früher negeh als bis auch der Senat jene Kredite wird genehmigt hHabe..
Großbritannien und Irland. London, 2. August. Gestern Abend ist Abd⸗el⸗Kader nebst Gefolge unerwarteter Weise in London eingetroffen. Er hat die Reise über Boulogne und Folkestone gemacht.
Prinz Napoleon verweilt noch in Irland er beabsichtigt auch, Valentia und dem Büreau des atlantischen Telegraphen einen Besuch zu machen.
Eine Nachricht, welche in Verbindung mit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Großbritannien und Bra⸗ silien erwähnt worden ist, findet in der folgenden Notiz der „Gazette⸗ ihre Bestätigung: Die Königin bat geruht, Herrn Edward Thornton, [den bevollmächtigten Gesandten Ibrer Maäjestät bei der argentinischen Republik, mit einer Spezialmission an Se. Majestät den Kaiser von Brasilien zu beauftragen.
Aus Valentia kommt die Meldung, daß der »Great Eastern⸗ heute Morgen üm 7 Uhr 1050 Meilen durchsegelt und um acht Uhr 1200 Meilen des Kabels versenkt hatte. — An kleinen Unfällen, welche zu dem transatlantischen Kabel in Beziehung stehen, scheint es nicht fehlen zu wollen. Die unterseeische Leitung zwischen dem Cap Breton und Neufoundland durch die Einfahrt in den St. Lorenz⸗Busen hat gerade jetzt, zum ersten Male seit sieben oder acht Jahren, eine erhebliche Beschädigung erlitten. Es ist bereits eine Anzahl von Ingenieuren nach der Aspey⸗Bucht abgegangen, um den Fehler zu repariren; denn die Uebermittelung von Depeschen durch Dampfschiffe würde eine Verzögerung von sechs Stunden herbei⸗ führen. Sollte der ⸗»Great Eastern⸗
Küste von Neufoundland noch ei genügend
um die begonnenen Peilungen
zufolge sind vom General⸗-Gouverneur Bezak in der
gegen Personen, welche sich am
Regierung offiziell notifizirt
für den Kläger und verfügte die Pfändung
militairische Wache vor das Haus des Negers,
bei seiner Ankunft an der Rest des Kabels an
k “ Bord haben — was so ziemlich gewiß ist — ss wiürd ina demselben eine Länge von achtzig Meilen zur gründlichen Erneuerung der telegraphischen Verbindung zwischen dem Cap Breton und Neu⸗ founland verwenden.
— 3. August, Nachmittags. Abend 8 Uhr die dortige Telegraphen⸗Direction, daß die Signale des »Great Eastern⸗ um Mittag unverständlich wurden und wei⸗ tere Benachrichtigung ausblieb. brochen; die Ursache ist unbekannt. Morgens um 7 Uhr waren 1050 Meilen zurückgelegt, um 8 Uhr 1200 Meilen Kabel versenkt.
Frankreich. Paris, 2. August. daß Graf v. d. Goltz von Kissingen auf Fürst Metternich reist heute nach Johannisberg ab. drei Monate von Paris abwesend.
Der »Moniteur⸗ bringt heute die Gesetze zur Sekundär⸗Unterrichts.
Spanien. Madrid, 29. Juli. General Prim ist gestern früh hier angekommen und hatte eine Stunde nach seiner Ankunft eine lange Konserenz mit dem Minister⸗Präsidenten, Marschall O'Donnell. Wie man vernimmt, erklärte er demselben geradezu, daß, seitdem das neue Ministerium ans Ruder gelangt sei, gar keine Rede davon sein dürfe, daß er sich bei einem Pronunciamiento oder irgend einer Erhebung betheiligen werde. In Bezug auf die Hal⸗ tung der Progressisten sagte Prim, daß er nach Kräften die Ent⸗ haltsamkeits⸗Politik bekämpfen werde. 8
Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze,
2. August. (Ostsee⸗Ztg.) Der General⸗Gouverneur Bezak in Kiew ist soeben von einer Rundreise durch die seiner Verwaltung anver⸗ trauten Gouvernements Kiew, Volhynien und Podolien zurückgekehrt Zweck dieser Rundreise war, sich von den Fortschritten der Russifizirung dieser Gouvernements zu überzeugen. In dieser Beziehung soll das Resultat derselben in dem Grade aus⸗ gefallen sein, daß der General⸗Gouverneur die Aeußerung gethan baben soll, daß innerhalb fünf Jahren das Land wenigstens dem Geiste und der Gesinnung nach vollständig russisch sein werde. Eine besondere Aufmerksamkeit wendete der General⸗Gouverneur dem Bau griechisch⸗orthodoxer Kirchen und den neu gegründeten Volksschulen zu. In letzteren ließ er nicht blos sämmtliche schulpflichtige Kinder, sondern auch den Gemeindevorstand und die Eltern um sich versam⸗ meln, hielt mit den Kindern selbst eine Prüfung ab und richtete an sämmtliche Anwesende aufmunternde Worte. — Dem »Kyewlanin⸗ 1b Zeit vom 1. No⸗
d. J. 330 kriegsgerichtliche Urthbeile letzten polnischen Aufstande betheiligt
uf Die »France⸗ meldet seinen Posten zurückgekehrt sei. Er bleibt volle
Organisation des
vember v. J. bis zum 1. Juli
haben, bestätigt worden.
Dänemark. Kopenbagen, 3. August. Der König von Schweden ist in Begleitung des Prinzen Au gust, Herzogs von Dalekarlien, heute Vormittags auf Schloß Bernstorff zum Besuche bei König Christian eingetroffen. Die Rückreise wird, wie es beißt, heute Abend stattfinden.
Nach der in Hamburg, den 3. August, eingetroffenen „Ber⸗ lingske Tidende« vom 2. c. ist in Stockholm seitens der russischen 1 U worden, daß ein russisches Geschwader, bestehend aus 27 Panzer⸗ und Schraubenschiffen, Anfangs dieses Monats aus Kronstadt auslaufen und Uebungen in der Ostsee vor⸗ nehmen wird. Die Großfürsten Konstantin und Alexis beab⸗ sichtigen einen Besuch am schwedischen Hofe in Stockholm.
Almerika. New⸗York, 22. Juli. Vor Kurzem kam vor dem Civilgericht zu Alexandria in Vrrginien ein Fall vor, wo ein Weißer Kläger und ein Neger Angeklagter war. Der Richter wei⸗ gerte sich auf Grund der Staatsgesetze, farbige Schutzzeugen zuzu⸗ lassen. Darauf bin verlangte der Kommissar der Freigelassenen in jener Stadt, kraft der von General Howard, dem Chef des Büreaus der Freigelassenen, getroffenen Verfügungen, daß die Sache ihm überwiesen werde. Es erfolgte ein abschlägiger Be⸗ scheid, und da der Angeklagte sich an dem Tage, wo der Spruch gefällt werden sollte, nicht stellte, so entschied der Richter 98 des Vermögens des Verklagten. Der Kommissar, welcher die Rechte der Freigelassenen zu wahren hat (Commissioner of Freedmen), stellte bierauf eine 2g. la b um die Execution zu verhindern. Der Kompetenz⸗Konflikt ist noch nicht erledigt; aber General Howard hat den Mayor von Alepandria ersucht, später
derartige Fälle den Beamten seines Büreaus zu überweisen. — Zu
Rock Springs in Tennessee kam es am 8. d. M. zu einer Schlägerei zwischen Unionssoldaten und parolirten Südsoldaten drei der Kom⸗ battanten wurden getödtet und steben schwer verwundet. Zu Millers Station in Missouri bekam am 16. d. M. ein Südsoldat Händel mit einem Soldaten des Nordens und erschoß ihn. 8 Das Kanonenboot »Florida⸗, welches die in dem Verschwö⸗ örozesse verurtheilten Dr. Mudd, Arnold, O'Laughlin und
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Aus Valentia meldete gestern
Die Communicͤation ist unter⸗
seht ein
2493
segelte mit versie-
gpangler an ihren Strafort transportiren sollte, alten Befehlen von Monroe abj doch ist die gegründete Vermuthung vorbanden, daß eine der Tortugas⸗Inseln, die trockene genannt, ein scherts Gefängniß auf einem öden Riff, westlich von der Südspitze Foridas, das Ziel der Fahrt ist. Kein Reisender kann diesen Ort gsuchen, es sei denn mit eigener Erlaubniß der Regierung; und an de Möglichkeit einer Flucht soll gar nicht zu denken sein. — Am 2o. Juli ist seit dem Ausbruche des Krieges der erste direkte Eisen⸗ zabnzug von Washington über Manassas und Gordonsville nach zichmond abgegangen. — Von San Francisco berichtet man, daß die Anlegung des russischen T elegraphen einen guten Anfang zenommen hat; durch den Frasers⸗Fluß ist das olg geleitet worden. 8
Die jüngste Ueberlandpost, welche aus Bombay den 8. Juli in Triest am 2. August angekommen ist, bringt fol⸗ vende Nachrichten: In Aden ist die Cholera ausgebrochen und herrscht zungersnoth. Zwischen dem Emir von Kabul und Häuptlingen zus Kandahar fiel eine Schlacht vor, in welcher der Thronerbe von Kabul und der Anführer der letzteren fielen.
Der Herrscher von Khokand wurde durch ist das Land dem Emir von Bokhara zugefallen. Bürgerkrieg bevor.
Asien.
Tartaren getödtet und In Bhutan
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Telegraphische Depeschen
aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.
3. August, Nachmittags. Be⸗ Wiederaufnahme der Der
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Florenz, Donnerstag, mühungen der französischen Regierung zur Verhandlungen zwischen Rom und Italien sind gescheitert. französische Gesandte am Florenzer Hofe, Baron v. Malaret, hat sich mit einem zweimonatlichen Urlaub nach Paris begeben.
Ancona, Donnerstag, 3. August. Am Mittwoch starben 40, am Donnerstag 33 Personen an der Cholera. Das Auftreten der Cholera wird aus Saloniki gemeldet.
Madrid, Donnerstag, 3. August, Abends. Fürst Anglona ist zum spanischen Gesandten in Wien ernannt worden. Die „Epoca⸗ enthält einen Tagesbefehl des Generals Gandara; worin den Dominikanern der Krieg erklärt wird.
Alexandrien, Donnerstag, 3. August. Der WVicekönig ist eingetroffen und reiste nach Empfang der offtziellen Besuche nach Kairo zurück. 8 “
Die
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
(B. W.) Unserer Stadt stehen in nächster welche auch für weitere Kreise Interesse erre⸗ nächsten Monate findet die feierliche Markgrafen Gero statt. Er Jahres 965 und ward in der von Gero gehört zu den in der Ge⸗
Gernrode, 31. Juli. Zeit zwei Festlichkeiten bevor, gen dürften. — Wahrscheinlich im Heffnung des Sarkophags des starb bekanntlich im Monat Mai des ihm erbauten Kirche bierselbst beigesetzt. schichte des deutschen Volkes hervorragenden Erscheinungen und war jeden⸗ falls einer der größten Männer seines Jahrhunderts. — Die zweite Feier findet im Monat September statt. Der archäologische Verein für Deutschland, welcher im vorigen Jabre in Konstanz seine Versammlung hielt, wird am 23. September hier zusammenkommen, gleichzeitig auch Halberstadt und Quedlinburg besuchen. Derselbe will hauptsäcklich unsere Kirche in Augenschein nehmen. Dem Vereine gehört bekanntlich auch König Johann von Sachsen an, der vor seiner Thronbesteigung sogar das Präsi⸗ dium inne hatte. “
— General Lee, der jetzt auf einem Landsitz in Virginien lebt, arbeitet an einer Geschichte seiner Feldzüge. Das Werk, welches, wie man erwartet, im nächsten Herbst beendet sein wird, beginnt mit der Uebernahme seines Kommandos über die konföderirte Armee von Nord Virginien, nach der Schlacht bei den Sieben Fichten (Seven Pines) im Juni 1862, und
wird bis zur Capitulation von Appomatox Court⸗house am 9. April 1865
Statistische Nachrichten.
Stuttgart, im August. Ueber die diesjährige Rekruten⸗Aushe⸗ bung in Württemberg macht der „St. A. f. W.« folgende Mittheilung: An der Rekruten⸗Aushebung für das Jahr 1865 hatten sich 17,441 im Jahre 1844 geborne Jünglinge zu betheiligen. Im Verhältniß zur Ge⸗ sammtbevoͤlkerung entfallen auf 1000 Einwohner 9,6 Militairpflichtige. Zur Deckung des Rekruten⸗Kontingents waren 11,266 Loosnummern erforderlich, 426 weiter als im vorigen Jahr. Von obigen 11 ,266 Militairpflichtigen sind 5958 (52,9 pCt.) als untauglich ausgeschieden, 196 119 als Ig li rnächst erung verwiesen, 532 1 1
ch untauglich zur nächsten Jahresmusterung verm he 8he 64 pCt.)
Kabel schon mit Er⸗ V
reichte im Jahre 1857 die Höhe
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wegen Familienverhältnisse zurückgestellt und 4580 (40,6 p Ct.) wirklich ausgehoben worden. Die am Kontingent von 4600 Rekruten fehlenden 20 Mann wurden aus den von der vorjährigen zur heurigen Musterung wegen zeitlicher Untüchtigkeit verwiesenen 175 Militairpflichtigen ent⸗ nommen. Der Rest derselben mit 155 Mann hatte die erforderliche Größe, beziehungsweise körperliche Tüchtigkeit nicht erreicht und ging in die Landwehr über. Mit ihren Loosnummern sind außerhalb der Kontin⸗ gentsgrenze gefallen und von der Einreihung verschont geblieben 6175 Militairpflichtige oder 35/4 pCt. der Gesammtzahl derselben. Hie⸗ von waren 3433 (55,6 Prozent) tüchtig und 2742 (44,4 Prozent) untuͤch⸗ tig. Die Gesammtzahl der Tüchtigen (in⸗ und außerhalb der Kontingents⸗ grenzen) beträgt hiernach 8545 (49 Prozent) und die der Aushebungs⸗ fähigen, nach Abzug der blos in der Landwehr pflichtigen, wegen Familien⸗ verhältnisse in⸗ und außerhalb des Kontingents zurückgestellten 824 Mann, 7721 (44,3 Prozent). Die Gesammtzabl der Untüchtigen beträgt mit Ein⸗ schluß der wegen zeitlicher Untüchtigkeit zur nächsten Jahresmusterung Verwiesenen 8896 (51 Prozent). Von den zu stellenden 4600 Re⸗ kruten haben 516 (11,2 Prozent) Ersatzmänner gestellt. Sodann sind in das Kontingent gefallen und wurden dem Militair als gestellt aufgerechnet: die bereits im Königlichen Militair dienenden Freiwilligen mit 48 (1 Prozent), die wegen Berufs zurückgestellten Theologen und Schul⸗ gehülfen mit 42 (0,9 Prozent), die widerspenstig abwesenden Militairpflichti⸗ gen mit 153 (3,3 Prozent). Hierzu die von der Musterung bis zur Re⸗ kruten⸗Einlieferung sonst entstandenen Ausfälle an Gestorbenen, Untüchtig⸗ gewordenen u. s. w. mit 9 (0,2 Prozent), so daß dem Königlichen Militair einschließlich der noch nachzuliefernden 11 Kranken und Verhafteten rein verblieben sind 3832 (83,4 Prozent) Rekruten. Sämmtliche Ersatzmänner konnten um die Einstandssumme von je 200 Fl. durch Vermittlung des Kriegsministeriums beschafft werden.
— Das Königreich Spanien ist mit Einschluß der naheligenden Inseln in 49 Provinzen eingetheilt und hat auf einem Flächenraum von 182,758 engl. Quadratmeilen eine Bevölkerung von 16,301,851 Seelen. Spanien gehörte unlängst noch zu denjenigen europäischen Ländern, deren Zustände vollständig stationär geblieben, dies hat sich indessen geändert. Schon die Bewegungen in der Bevölkerung dienen hierfür zum Beweise. Eroberung von Granada um das Jahr 1500 schätzte man seine Einwoh⸗ nerzahl auf 9,320,691. Diese Zahl fiel bis zum Jahre 1715 auf 7,620,000 Seelen, stieg jedoch im Jahre 1760 wieder auf 9,150,999 Seelen und er⸗ von 15,807,753 Personen. Das 1860 hatte 281,558 männliche und 264,600 weibliche Geburten, 433,931 Todesfälle und 113,443 Heirathen.
Der Boden des Koͤnigreichs Spanien ist unter der großen Anzahl von 3,426,089 Eigenthümern getheilt. Im Jahre 1859 hatte Spanien 198 Selbst mörder, und zwar 141 männliche und 57 weibliche; im Jahre 1860 waren ihrer 235, nämlich 165 männliche und 70 weibliche; unter diesen letzteren 39 Fälle wegen Armuth, 16 wegen Schulden und 42 wegen Krankheiten. Eine halbe Million Spanier gehören zum Adel. Im Jahre 1863 gab e 82 Herzöge, 792 Marquis, 558 Grafen, 76 Freiherren und 67 Barone. Die Stärke der Armee betrug im Jahre 1863 151,668 Mann. neralstab der spanischen Armee besteht aus 5 dem König und 5 Infanten von Spanien, schällen und 316 Brigade⸗Generalen. In 1863 — 64 war 8 u die gewöhnliche Ausgabe auf 2,098,692,262 Realen. Außerdem an außer⸗ ordentlicher Ausgabe für neue Chausseen und Eisenbahnen 420,170,348 Realen. Die öffentliche Staatsschuld, fundirte wie unfundirte, betrug im Juli 1863 15,550,000,000 Realen, von welcher Summe 14,700,000,000 consolidirt und 850,000,000 Realen schwebende Schuld war. “
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Die eben erschienene Nr. 31 des Preußischen Handels⸗Archivs enthält unter Gesetzgebung: Vorsichtsmaßregeln bei dem Verkehr mit Pikringelb oder Anilingelb. Postvertrag zwischen Preußen und Däne⸗ mark. — Ausdehnung des zwischen der Schweiz und Frankreich vereinbar⸗ ten Conventional⸗Tarifs auf den Zollverein und Anwendung des Vereins⸗ Zolltarifs auf die Schweiz. — Chilenische Zollverordnungen. — Unter Statistik: Jahresbericht des Handels⸗ und Gewerbevereins zu Hanau für 1864 (Schluß). — Jahresbericht des preußischen Konsulats zu San Fran⸗ zisko fuͤr 1864. — Mittheilungen aus Tilsit. Königsberg. Stralsund. Halle a. S. Görlitz. Gleiwitz. Dortmund. Elberfeld. Aachen. — Bei⸗ lage: Die conventionellen Tarife der Schweiz für die Ein⸗ und Ausfuhr, so wie der schweizerische Zolltarif für die Durchfuhr. 89
—
Landwirthschaftliche Nachrichten. ie — Aus dem Bomster Kreise, 31. Juli, enthält die »Pos. Ztg. ⸗
anhaltenden günstigen Erntewitterung folgen die Ernten der verschiedenen Getreidearten rasch auf einander und in diesen Tagen hat auch bereits die Weizenernte begonnen. Auf den letzten Wochenmärkten der Städte unseres Kreises ist auch bereits viel neuer Roggen zu Markte gebracht worden, und es stellt sich immer mehr heraus, daß der diesjährige Körnerertrag des Roggens in Qualität wie in Quantität den vorjährigen weit übertriffst. Nur an Roggenstroh findet ein bedentender Ausfall statt. Die Erbsen liefern ein vorzuüͤgliches Resultat und auch die Weizenernte dürfte ganz zufriedenstellend ausfallen. Der Stand der Kartoffeln ist ebenfalls ein ganz guter und wir seben einer überaus ergiebigen Kartoffel⸗Ernte entgegen. Auch über Mangel an Arbeits⸗ kräften werden, trotz dem schnellen Aufeinanderfolgen der Ernten, keine Klagen laut. Die Gefangenen des Gerichtsgefängnisses zu Wollstein wer⸗ den auch in diesem Jahre ununterbrochen bei der Ernte verwendet.
folgenden Bericht: In Folge der
Jahr
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Nach der
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8 8 8 8
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8 8
Der Ge⸗ General⸗Capitainen, außer 64 General⸗Lieutenants, 156 Mar⸗ dem Budget für das Finanzjahr die Einnahme auf 2,108,638,000 Realen veranschlagt und