1865 / 217 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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18) Anton Abeck zu Warendorf, 19) Christian Schröder zu Pelm, Kreis Daun, Unterstützungen à 12 Thlr. mit zusammen worden. 1 Indem das Kriegsministerium Vorstehendes zur öffentlichen Kenniniß bringt, bemerkt dasselbe, daß die Auszahlung der gedachte Beträge durch die Königlichen General⸗Kommandos erfolgt.

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Berlin, den 9. September 1865. 8 Kriegs ⸗Ministerium, Abtheilung für das Invaliden⸗Wesen. eaW p. Kirchbach.

Bekan 11“

In Gemäßheit des §. 112 der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846 ist die Errichtung einer von dem Bank⸗Comtoir zu Königs⸗ berg ressortirenden Kommandite der Preußlschen Bank in Insterburg von mir beschlossen worden.

Ueber den Geschäftsumfang und die Eröffnung derselben wird

das Haupt⸗Bank⸗Direktorium das Nähere bekannt machen. Berlin, den 14. September 1865. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeit 8 Chef der Preußischen Bankk.

Graf von Itzenplitz.

I

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und General⸗Inspecteur der Artillerie von Hindersin, von Rendsburg.

Berlin, 14. September. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Geheimen Regierungs⸗Rath Eck zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes des Franz⸗Joseph⸗ Ordens zu ertheilen.

Bekanntmachung.

In der ca. 12 Meilen von der Landesgrenze gelegenen russischen Stadt Kowno und deren Umgegend herrscht die Rinderpest.

Wir haben in Folge dessen heute angeordnet, daß für die landräthlichen Kreise Heydekrug, Tilsit und Ragnit die Bestimmungen des §. 2 der Aller⸗ höchsten Verordnung vom 27. März 1836 (Gesetz⸗Sammlung pro 1836 Seite 173) sofort in Kraft zu treten

bringen sind. Gumbinnen, den 8. September 1865.

Königliche Regierung, Abtheilung des J

Nichtamtliches.

Preußen. Königin ist, wie aus Baden gemeldet wird, im Laufe der Woche durch das Wiedersehen mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Groß⸗ herzog und der Großherzogin von Baden, die aus dem französischen Seebade heimgekehrt sind, erfreut worden, und hat auch den Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Sachsen empfangen.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte am 11. früh dem Feldmanöver der 1. Garde⸗Division bei Schenken⸗ dorf bei und begab sich Nachmittags mit Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin zu Wagen nach Spandau, um in der dortigen Forst zu pürschen. Am 12. fuhren die Hohen Herrschaften nach Berlin, nahmen mehrere neue Einrichtungen in Höchstihrem Palais in Augenschein, dinirten daselbst und kehrten über Spandau Abends nach dem Neuen Palais zurück.

Gestern früh hielt Se. Königliche Hoheit bei Potsdam eine Fasanenjagd ab und fuhr Nachmittags nach Berlin zum Diner bei Sr. Majestät dem König. 1 Memel, 7. September. Durch den Weihbischof Herrn Dr. Frentzel fand am 3. d. Mts. die Einweihung der neuerbauten katholischen Kirche hierselbst statt. Die neue Kirche mit einem stattlichen Thurme in gothischem Style, von dem hiesigen Kreis⸗ Baumeister Meyer geschmackvoll erbaut, kostet, wie die »Tils. Ztg.“

rfährt, ca. 30,000 Tblr.; die ganze beträchtliche Summe hat der hier angestellte Pfarrer Schwarck aus milden Beiträgen von seinen Glaubensgenossen in Preußen und Deutschland im Laufe von vier Jahren mit der Ueberwindung aller ihm entgegentretenden Schwie⸗ igkeiten gesammelt.

Danzig, 13. September. (D. D.) Sr. Majestät Brigg

Musquito« ist gestern aus dem Dock gegangen und legt heute nach der Rhede. Mit den von den französischen Fabrikanten Torrillon Verdier u. Comp. in Clermons angefertigten neuen Schwimmappa⸗ katen sollen Versuche auf Sr. Majestät Segelfregatte »Niobe⸗ an⸗ gestellt werden, zu welchem Behnse diesem Fahrzeuge zwei derselben

228 Thlrn. bewilligt

haben und zur Anwendung zu

Berlin, 14. September. Ihre Majestät die

daß es ihm

überwiesen sind. Von der Königlichen 2. See⸗Artillerie⸗Compagnj sind gestern 70 Mann nach Stralsund per Eisenbahn abgegangen Der Rest bleibt noch zur Ausbildung der Ersatzmannschaften bier. Das Köͤnigliche 3. Garde⸗Regiment z. F. wird am 15. d. M. hier eintreffen.

Stralsund, 13. September. (Strals. Ztg.) Mit dem gestern von Malmoe auf hier fälligen schwedischen Post⸗Dampfschiffe Oscar. traf auch Se. Köͤnigliche Hoheit der Herzog von Dalekarlien nebst Gemahlin hier ein und begab sich mit dem Abendzuge nach Stettin.

Löwenberg, 11. September. (Schl. Ztg.) Die diesjährigen Herbstübungen der 9ten Division unter dem Kommando des General⸗Lieutenants von Schmidt aus Glogau fanden am ver. gangenen Sonnabend ihren Abschluß. Am gedachten Tage fand bei Hohlstein vor Sr. Hoheit dem Fürsten von Hohenzollern⸗Hechin. gen, dem kommandirenden General des 5. Armee⸗Corps von Stein. metz aus Posen Parade statt. Die beim Manöver betheiligten Truppentheile sind bereits in ihre Garnisonstädte zurückgekehrt.

Trier, 11. September. sammlung der katholischen Vereine Deutschlands wurde im Theater— gebäude, welchem durch entsprechende Decoration ein der Veranlassung

würdiger Charakter verliehen war, in Anwesenheit des Herrn Bischoss

Pelldram heute gegen 10 Uhr durch Professor Dr. Marg, als

Vice⸗Präsident des örtlichen Comité's, eröffnet und sofort zur Wahl

des Büreau's geschritten. Gemäß dem Vorschlage des örtlichen Comité's wurden Freiherr Heinrich von Andlaw zum ersten Prä⸗ sidenten, Appellationsgerichts⸗Rath Dr. Aug. Reichensperger zum zweiten und Advokat⸗Anwalt Adams, Sohn, aus Koblenz zum dritten Präsidenten, endlich die Herren Advokat⸗Anwalt Amlin. ger, Dr. med. Ladner aus Trier zu Secretairen gewählt. Ob⸗ gleich Herr von Andlaw verlangt, man möge Reichensperger, dessen Verdienste er in einigen kernigen Worten schildert, da er als gebo rener Führer jeder katholischen Versammlung erscheine, an seine Stelle setzen, blieb es dabei. Professor Dr. Marx berichtet, daß das Comit sich üblicher Weise an Se. Heiligkeit in einer Adresse gewendet und eine huldvolle Antwort erhalten habe. Die Zahl der bis jett eingetroffenen Theilnehmer beträgt, den Köln. Bl.« zufolge, zwölf

hundert. Außerdem wurden in dieser Sitzung noch als Ehrenpräs⸗ denten proklamirt die Herren: Baudon, Ducpétiaug l(aus Brüs⸗ seh, Landgraf von Fürstenberg, Cajus Graf zu Stolberg⸗

Stolberg (aus Brauna in Sachsen) und Graf Scherer. Graf Almeida überbrachte die Zustimmung der Katholiken Portugals.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 13. September. Wie die „Kieler Zeitung« meldet, sind auf der Korvette »Vineta⸗ 2 Com.

pagnieen des Seebataillons nebst den Familien der Mannschaften

hier eingetroffen.

Eisenbahndamm.

bezogen. Mecklenburg. Schwerin, 13. September.

Die Korvette »Augusta« liegt abgerüstet am Das Seebataillon hat heute bereits die Wachen

(M. 8.

Die Großherzogl. Pionier⸗Abtheilung, welche den Belage⸗

rungsübungen bei Neisse beigewohnt hat, ist vorgestern bereits hierher zurückgekehrt.

Oesterrrich. siebenbürgische Staͤndepräses, Wirkliche Geheime Rath Franz Frü⸗ herr von Kemény, ist für die Dauer des durch Kaiserliches Re⸗

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skript vom 1. September d. J. einberufenen siebenbürgischen Land⸗

tages zum Präsidenten dieses Landtages ernannt. Schweiz. Bern, 11. September. (Köln. Ztg.)

Ereignisse vom vorigen Jahre nothwendig gewordene Oecupatior

Genfs mit eidgenössischen Truppen veranlaßt hat, ist endlich dem 1 Bundesrath in seiner heutigen Sitzung Seitens des eidgenössischen

Finanz⸗Departements zur Genehmigung vorgelegt worden.

Ganzen betragen diese Kosten 579,000 Fr., von denen 433,000 Fr. b

der Stand Genf und 146,000 Fr. der Bund tragen soll. Großbritannien und Irland.

im Laufe des Nachmittags dem Lord Lyons vor seiner Abreise nac

Konstantinopel eine Audienz gegeben und einen Besuch des Grafen b Gleichen empfangen hatte, mit ihren Töchtern Helena, Louise und Beatrie

und ihrem Sohne Leopold von Windsor nach Balmoral abgereitt wo sie heute Nachmittag um vier Ubr ankommen wird. Eül Russell wird sich als Minister an den Königlichen Hof begeben. Der Prinz und die Prinzessin von Wales sind gestern mit dem Prinzen Louis von Hessen und seiner Gemahlin und der Prin— zessin Hilda von Anhalt⸗Dessau in Marlborough⸗house ange⸗ kommen. Die Hafenbeamten in Southampton sind benachrichti worden, daß Prinz Amadeus von Italien dort ankommen wit unter dem Namen eines Grafen Pollengoz; die Beamten sollen ion und seinem Gefolge bei der Landung zur Hülfeleistung bereit b Lord Palmerston ist wieder von seinem hartnäckigen Leiden,

der Gicht, heimgesucht. Er hat deshalb nach Bristol melden lossen icht moͤglich sei ein Versprechen einzulösen un

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Die erste geschlossene General⸗Ver⸗

Wien, 1. September. (W. Z.) Der frühene 1

Die des⸗ nitive Abrechnung über die Kosten, welche die in Folge der Augus⸗

London, 12. Septem⸗ ber. Ihre Majestät die Königin ist gestern Abend, nachdem fie

die von den arbeitenden Klassen veranstaltete Ind 8 ͤa1.*¹]; swie⸗Ausstellu 9 z ff v1AXAX“

Frankreich. Paris, 12. September. Die Königin von Spanien hat gestern, wie bereits telegraphisch gemeldet, dem Kaiser⸗ paare in Biarritz ihren Gegenbesuch gemacht. Dem »Moniteur⸗

darüber ein ausführliches Telegramm zugekommen. Der Kaiser empfing seine Gäste, nämlich die Königin, deren Königlichen Gemahl, den Prinzen von Asturien, die Infantin Isabella und die hohen spanischen Würdenträger um 3 Uhr persönlich am Bahnhofe; die Kaiserin ging der Königin bis unten an den Perron der Villa Eugenie entgegen. Nach einigen Augenblicken der Erholung verfüg⸗

ten sich die Majestäten mitsammen nach Bayonne in den dortigen

Dom, der, wie der »Moniteur⸗- besonders anmerkt, ein Baudenkmal des schoͤnsten gothischen Styles ist und aus dem siebenten (7) Jahr⸗ hundert stammen soll-. Die Truppen waren in Parade aufmar⸗ schirt; Kanonendonner und Volksjubel empfingen die Allerhöchsten Herrschaften. Abends um 7 Uhr wieder in Biarritz angekommen, ließ die Königin Isabella sich viele Personen vorstellen. Nach Ein⸗ tritt der Dunkelheit fand eine Illumination der Stadt und ein prächtiges Feuerwerk auf der See statt. Um 10 ½⅔ Uhr begleiteten Kaiser und Kaiserin ihre Gäste wieder zum Bahnhofe.

Vorgestern, am Sonntag, haben Ihre Kaiserl. Majestäten, laut

dem »Moniteur⸗, den Besuch des Prinzen Amadeus von Savoyen, erzogs von Aosta, empfangen. Heute früh ist dieser Prinz hier in Paris eingetroffen. Am Bahnhofe vom Ritter Nigra und dem Per⸗ sonale der italienischen Gesandtschaft empfangen, begab er sich zunächst ins Grand Hotel und sodann nach Meudon, wo er acht Tage bei seiner Schwester, der Prinzessin Clotilde, zu verweilen gedenkt. Er reist übrigens incognito als „Graf Polenzo« und wird vom Grafen Arese begleitet.

Der Minister des Ackerbaues, Handels ꝛc. Béhic, hat unterm gestigen Datum an sämmtliche Präfekten ein heute im »Moniteur⸗ veröffentlichtes Rundschreiben wegen der Rinderpest erlassen. Der Charakter und die Symptome der Epidemie werden ausführlich ge⸗ schildert und die Maßregeln entwickelt, welche getroffen werden mögen, um eine Einschleppung zu verhüten.

Man meldet dem »Pays⸗ aus Dieppe, daß das englische Dampfschiff »Alexandra⸗-, vom Nebel getäuscht, am 9. September am Eingange des Hafens Schiffbruch gelitten hat. Man hat die Mannschaft und etwas mehr als eine Million an Geld, das sich an Bord befand, retten können. Das Schiff wird als verloren betrachtet, obgleich man einige Versuche machen will, es wieder zu heben.

13. September. (W. T. B.) Wie der »Abend⸗Moniteur⸗ erfährt, haben sich die betreffenden Mächte über eine Convention bezüglich der Schifffahrt auf den Mündungen der Donau geeinigt. Der betreffende Akt, der bereits vorbereitet ist, würde binnem Kurzem unterzeichnet werden können.

Nußland und Polen. Von der polnischen Grenze,

12. September. (Osts. Ztg.) Der ehemalige Insurgentenführer Mlochowski hat gegen den ehemaligen Präsidenten der National⸗ Regierung und jetzigen Redacteur eines Blattes der Emigration eine Erklärung veröffentlicht, in welcher es heißt: »Ihre Adepten sind, elektrisirt durch Ihre Zeitungsartikel, Fälscher geworden, nachdem sie vorher in unserm unglücklichen Vaterlande Mörder gewesen waren. Ist das meinerseits nicht ein Beweis von bürgerlichem Muth, daß sch mit Euch breche und die Folgen Eures Hasses auf mich nehme? Ich will keine Gemeinschaft haben mit den Aposteln und des Meuchelmordes, deshalb habe ich mit Euch gebrochen.“ Eine von der polnischen Emigration in Nantes gewählte Dele⸗ gation klagt darüber, daß sie im Auftrage ihrer Mandatgeber schon vor drei Monaten an das Repräsentativ⸗Comité die Aufforderung gerichtet habe, die Initiative zur Einigung und Organisirung der Emigration zu ergreifen, daß sie aber bis jetzt ohne Bescheid geblie⸗ ben sei. Auch die von Zürich aus von ehemaligen Mitgliedern der Nationalregierung in letzter Zeit gemachten Versuche, eine Einigung und Organisation der liberalen Adelspartei herbeizuführen, stößt auf unüberwindliche Schwierigkeiten und droht gänzlich zu scheitern. In Brüssel wird mit dem 1. k. M. ein polnisches Blatt mit aristo⸗ kratisch⸗klerikaler Tendenz unter dem Titel »Tradycya⸗ (Tradition)

erscheinen.

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.““ uu““ Dänemark. Kopenhagen, 11. September.é Auf der heutigen Tagesordnung des Reichsraths⸗Folkethings stand die Ver⸗ fasungssache zu zweiter Behandlung. Nach längerer Debatte wur⸗ den die meisten Aenderungs⸗ und Unteränderungs⸗Vorschläge der Bauernfreunde abgelehnt.

„Vom Ministerium des Auswärtigen ist unterm 8. d. Mts. ein Lireulair an die dänischen Consuln im Auslande erlassen, sch auf das Circulair vom 20. März d. J. betreffend die den Han⸗ delöschiffen der Herzogthümer Schleswig⸗Holstein und Lauenburg vürm gten proviforischen Flagge beziehend erklärt, daß in Folge es Mißbrauches der dänischen Flagge, welcher wiederholt in verschiedenen Häfen stattgefunden hat, das Ministerium sich ver⸗

der Lüge

anlaßt findet, die in dem vorerwähnten Circulair enthaltenen Dispositionen zurückzunehmen, welche den Königlichen Konsular⸗ Agenten erlaubten, unter gewissen Bedingungen den Schiffen der genannten Herzogthümer ihren Schutz angedeihen zu lassen. Wenn ein solches Schiff unter der Dannebrogsflagge sich in Zukunft im Konsulate melde, so soll der Konsul, ohne es zu expediren, an die Konsuln Oesterreichs und Preußens verweisen, gleichzeitig aber dafür Sorge tragen, daß die lokalen Hafen⸗ und Zollbehörden unverzüg⸗ lich davon benachrichtigt werden, daß das fragliche Schiff sich unter falscher Flagge zeige. Jeder solcher Fall ist sofort an das Ministerium des Auswärtigen einzuberichten.

Der Koͤnig, die Königin und die Königliche Familie mit Gefolge gingen gestern Morgen 6 Uhr bei Faaborg an Bord des Dampsschiffes »Slesvig⸗, liefen Svendborg an und trafen Abends 6 Uhr in Aarhuus ein. Heute gedenkt der König verschie⸗ dene Anstalten in der Stadt zu besichtigen, darnach mit der König⸗ lichen Familie nach Randers zu reisen und nach einigen Stunden Aufenthalt daselbst über Klausholm nach Aarhuus zurückzukehren.

Die Uebersiedlung des ehemaligen Ministerpräsidenten, Bischofs

Monrad, nach deu Auslande dürfte jetzt in Bälde zur Ausfüh⸗

rung gebracht werden. Der bischöfliche Grundbesitz hier und in der Umgegend wird bereits zur öffentlichen Versteigerung angemeldet und es werden andererseits binnen Kurzem die Monrad'schen Kredi⸗ toren zur Meldung aufgefordert werden, nachdem der Koöͤnig die Veröffentlichung des fraglichen Proklams gutgeheißen hat.

Amerika. New⸗York, 2. September. General Butler und der Staats⸗Anwalt der Vereinigten Staaten werden dem Vernehmen nach als Haupt⸗Ankläger des ehemaligen Präsidenten der konförderirten Staaten, Jefferson Davis, auftreten.

Missouri ist von religiösen Wirren heimgesucht. Der römisch⸗katholische Klerus hat von dem Erzbischof Kenrick Befehl erhalten, den von der neuen Verfassung des Staates vorgeschrie⸗ benen Eid zu verweigern; Zuwiderhandelnde sollen suspendirt wer⸗ den. Die uͤbrigen Konfessionen oder Sekten in Missouri folgen dem Beispiele der Eidesverweigerung. Vor Mitte September läuft die Frist ab, binnen welcher der Eid geleistet sein muß; und man ist sehr gespannt auf die Stellung, welche der Gouverneur dann zu den Widerspenstigen einnehmen wird.

Der in Southampton angekommene Dampfer „Tasmanian⸗ meldet über London den 13ten d., daß Montero, der Führer der Aufständischen in Peru, die Chincha⸗Inseln genommen hatte. Der Verschifsfung von Guano war dadurch kein Hinderniß in den Weg gelegt worden. Montero hatte sich später nach Callao begeben, von wo aus er an die Regierung ein Ultimatum richten wollte mit der Aufforderung, ihm die Flotte und die Forts zu übergeben, so wie den Präsideten Pezet abzusetzen. Im Weigerungsfalle wollte er die Stabt am 14. August angreiin.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. 8

Hamburg, Donnerstag, 14. September, Morgens. Wie den »Hamburger Nachrichten⸗ aus Kiel telegraphirt wird, ist die österreichische Korvette »Erzherzog Friedrich⸗ in den dortigen Hafen eingelaufen. Den Behörden ist amtlich angezeigt worden, daß der Statthalter Feldmarschall⸗Lieutenant v. Gablenz am nächste Freitag eintreffen wird.

Triest, Mittwoch 13. September, Abends. Die heute hier eingetroffene Ueberlandpost bringt folgende Nachrichten aus Cal⸗ cutta vom 8. August. Die Friedensanerbietungen Bhutans sind als ungenügend zurückgewiesen worden; es werden kräftige Vorbereitungen zu einem neuen Feldzuge getroffen. Aus Batavia vom 25. Juli wird gemeldet, daß der Aufstandsversuch in Solo rasch unterdrückt worden ist. Nach Be⸗ richten aus Hongkons vom 29. Juli wurden die Insurgenten von dem Sohne San⸗Ko⸗Lin⸗Sin's geschlagen. Zwei Dampfer, darunter einer der Peninsular Company gehörend, sind durch einen heftigen Typhoonsturm zu Grunde gegangen.

Madrid, Mittwoch, 13. September, Abends. Die Nachricht von der Demission des Ministers Bermudez de Castro wird dementirt.

Rom, Mittwoch, 13. September, Abends. Der Papst ist hier⸗ her zurückgekehrt. Bei Castel Romano und Castel Sporiano sind verheerende Waldbrände ausgebrochen.