2964
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
Wernigerode. Unser altes Lyceum, das seit zwei Jahren verjüngte Gymnasitum, gedeiht nach Wunsch und fährt fort, von weit her Schüler herbeizuziehen, so daß es fast schwer hält, für die vielen Fremdlinge ein geeignetes Unterkommen zu finden. Die Gründung eines Alumnats wird daher mehr und mehr ins Auge gefaßt. Es ist gelungen, den großen Ver⸗ lust, welchen die Schule durch den Abgang des Professors Dr. Lotholz (jetzt Direktor des Königlichen Pädagogiums in Puttbus) und des Pro⸗ fessors Dr. Förstemann (welcher als Ober⸗Bibliothekar an die Königliche Bibliothek in Dresden berufen ist) erlitten hat, durch Berufung zweier an⸗ gesehener und tüchtiger Männer, der Ober⸗Lebrer Dr. Petermann aus Gütersloh und Dr. Göbel vom Kloster U. L. Fr. zu Magdeburg, zu ersetzen.
* Am 26 d. M. dem Todestage des berühmten Mathematikers Ba⸗ ron Georg Vega, wird beim Geburtshause desselben zu Sagorica in Ober⸗ krain von einer Anzahl seiner Wiener Verehrer unter angemessenen Feier ichkeiten ein Denkstein errichtet werden. Baron Vega, geboren 1754 als armer Bauerssohn, weltberühmt durch seine Logarithmen⸗Tafeln, von wel . chen im Jahre 1859 die 43. Auflage in Deutschland erschien und die in nehr als 120,000 Exemplaren verbreitet sind, wurde bekanntlich im Jahre 1802 von einem Müller mit einem Stilet getödtet und in die Donau
eworfen. London, 12. September. In der gestrigen Sitzung der geographisch⸗ ethnologischen Section des britischen Vereins in Birmingham bil⸗
Diskussion über Nordpol⸗Expeditionen den Kernpunkt der Verhandlungen. Hr. Markham verlas eine Abhandlung, welche für die Ruote durch den Smith⸗Sund plaidirte; hiergegen erhob sich Admiral Sir E. Belcher für den Weg über Spitzbergen, welch letzterer auch in einer vor⸗ gelegten Schrift des Admirals Ommaney in Schutz genommen wurde. Der Präsident, Sir Henry Rawlinson, erklärte sich weder für die eine noch für die andere Richtung ausschließlich; er rieth, daß man zwei Expeditionen aus⸗ rüsten und sowohl den Smith⸗Sund als Spitzbergen zur Basis der Opera⸗ tionen nehmen möge. Daß irgendwie oder irgendwo in England schon ein fester Entschluß gefaßt worden sei, eine neue Nordpolfahrt zu veranstalten, ist nicht bekannt; und wenn man bis zum Zusammentritt des Parlaments wartet, um von demselben den vielfach verlangten offiziellen Beistand zu er⸗ wirken, so wird die deutsche Expedition, beim nächsten Versuche im Früh⸗ jahre hoffentlich glücklicher als jetzt im Herbst, den englischen Nordpolfahrern vielleicht noch den Rang ablaufen. — Der Admiral W. H. Smyth ist im Alter von 77 Jahren in Aybsbury gestorben. In den Kämpfen gegen Frankreich zu Anfang dieses 8 Jahrhunderts diente er mit Auszeichnung; im Jahre 1825 zog er sich ins Privatleben zurück, um sich ausschließlich wissenschaftlichen Bestrebungen hin⸗ zugeben, nachdem er schon das seit dem Friedensschlusse verflossene Jahr⸗ zehnt zu Vermessungen in Erforschungen der minder bekannten Küsten und Tiefen des Mittelländischen Meeres benutzt hatte. In Bedford errichtete er sich eine Sternwarte und betrieb hier die Studien, deren Resultate er in seinem Cyklus von Himmelskörpern und dem Bedforder Katalog niederlegte. Von seinen sonstigen Werken sind der Erwähnung werth seine Schilderun⸗ en von Sicilien und Sardinien, vdas Mittelmeer, eine historische, nautische und physische Denkschrift«, Speculum Hartwellianum, siderische Farbenlehre. Ein uͤberaus großes Verdienst hat er sich durch die Gründung der geographi⸗ schen Gesellschaft erworben; auch war er lange Präsident der astronomischen Gesellschaft und Direktor des alterthumswissenschaftlichen Vereins, denn auch der Archäologie, zumal der Numismatik, war er zugethan.
Statistische Nachrichten.
— Die Königl. Regierung zu Bromberg veröffentlicht in Nr. 36 des dortigen Amtsblatts folgende Resultate der Bevölkerungs⸗Aufnahme im Regierungsbezirk Bromberg pro 1864: Im Jahre 1864 sind geboren: beim Civil in den Städten 5477, auf dem Lande 20,355, beim Militair 65, zusammen 25,897. Darunter Kinder evangelischer Eltern: beim Civil 10,272, beim Militair 60, katholischer Eltern: beim Civil 14,819, beim Militair 5, jüdischer Eltern: beim Civil 741. Getraut wurden Chepaare: beim Civil in den Städten 1196, auf dem Lande 3988, beim Militair 13. Es starben: beim Civil in den Städten 3618, auf dem Lande 12,710, beim Militair 63, zusammen 16,391, also mehr geboren als gestorben 9506.
— Im Regierungs⸗Bezirk Stettin bestehen zur Zeit, nach Berichten des »Stett. Amtsblatts« (Nr. 36 17 städtische und 2 Kreis⸗Sparkassen. Die Summe der Einlagen am Schlusse des Jahres 1863 belief sich auf 2,960,072 Thlr. 7 Sgr. 8 Pf. Der Zuwachs während des Jahres betrug a) durch neue Einlagen 1,203,963 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf. ¹. b) durch Zuschrei⸗ bung von Zinsen 77,965 Thlr. 11 Sgr. 5 Pf. Für zurückgenommene Ein⸗ lagen wurden im Jahre 1864 verausgabt 1/102,710 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf., so daß der Betrag der Einlagen nach dem Abschlusse des Jahres 1864 sich belief auf 3,139,290 Thlr. 6 Sgr. 4 Pf. .
— Nach amtlichen Feststellungen bestehen im Regierungsbezirke Münster 404 Schulen mit 648 Klassen und eben so vielen Lehrern (439) und Leh⸗ rerinnen (218). Zur vorübergehenden Aushülfe sind an den kathoͤlischen Schulen noch 19 Hülfslehrerinnen beschäftigt, im Ganzen also zur Zeit 678 Lehrer in Wirksamkeit. Die evangelischen öffentlichen Elementarschulen wer⸗ den von 4 Schul⸗Inspektoren beaufsichtigt, ihre Zahl beträgt 6, mit 76 Klassen und 72 Lehrern und 4 Lehrerinnen. Die katholischen öffentlichen Elementarschulen sind von 43 Schul⸗Inspektoren beaufsichtigt. Es sind vor⸗ handen 342 Schulen mit 570 Klassen, 356 Lehrern und 214 Lehrerinnen. Judische Elementarschulen, die den Charakter öffentlicher Schulen haben, sind zwei einklassige zu Burgsteinfurt und Dülmen vorhanden.
— Im Regierungsobezirk Cöln betrug, nach Nr. 38 des dortigen Amts⸗ blatts, im Jahre 1864 die Zahl der Unverheiratheten: Männliche Personen 38,375, welbliche Personen 65,905, Wittwer 9544, Wittwen 18,526; in Familienhaushaltungen lebten 275,632 Männer, 282,283 Frauen. Die Zahl der Gebäude betrug an öffentlichen Gebäuden überhaupt 2106, an Privatgebäuden 1 4,344, zusammen 186,450 Gebäude.
schätzt
— Die letzte Volkszählung in Bayern vom Dezember 1864 ergab ([(nach der nunmehr vollendeten Revision der Listen) eine Einwohnerzahl von 4,807,440 Menschen. Es ist dies eine Zunahme von 117,603 in den jüngsten 3 Jahren, — eine stärkere Vermehrung als früher stattfand, die jedoch jener in Sachsen und Preußen weitaus noch nicht gleichkam, und auch hinter der in Baden und Nassau ansehnlich zurückblieb. — Was ddie ein. zelnen Regierungsbezirke anbelangt, so treffen auf Oberbayern 818,485 Ein. wohner, Niederbayern 583,959, Pfalz 625,157, Oberpfalz 490,292, Ober. franken 527,647, Mittelfranken 562,826, Unterfranken 617,819, Schwaben 581,255. — Von der Gesammtzahl gehören 118,082 dem Milltairstand an. — Von den Städten haben die größte Bevölkerung (überall die Gar⸗ nison mitgerechnet): München 167,054, Nürnberg 70,492, Augsburg 49,332, Würzburg 41,082, Regensburg 29,893, Bamberg 25 240, Bay⸗ reuth 19,208.
(Der Kohlenvorrath der Erde.) Die größten Steinkohlenbecken Europa'’s sind: das im Süden von Wales in England, welches 4 geo⸗ graphische Meilen breit und 20 Meilen lang ist, ferner das belgische Becken das sich von Aachen bis nach Valenciennes ausbreitet, das in der Pfal zwischen Saarbrück und Kreuznach, welches 2 — 5 ½ Meilen breit und 15 Meilen lang ist. Aber das größte dieser europäischen Becken verschwindet ganz, wenn man es mit denjenigen vergleicht, welche in Nord⸗Amerika vorkommen. Dazs ausgedehnteste der nordamerikanischen Becken ist dasjenige, welches in einiger Entfernung südwestlich vom See Erie seinen Anfang nimmt und sich über die Staaten Peunsylvanien, Virginien, Kentucky, Tennessee, bis an den Fluß Tennesset fortsetzt. Es trägt den Namen Apalech'sches Kohlenfeld, hat eine Breite von 37 und eine Länge von 130 geographischen Meilen, während die Oberfläche 2800 geogr. Quadrat⸗Meilen einnimmt. Um weniges kleiner sind die Becken von Illinvis, von Canada und Michigan. Um eine Vorstellung zu geben von der ungeheuren Quantität Pflanzenstoff, welche in diesen Steinkohlen⸗ becken aufgehäuft ist, mag das Folgende dienen: In dem soeben erwähn⸗ ten Saarbrückschen Becken haben die Steinkohlenschichten eine Dicke von 1 Centimeter bis zu 14 Fuß. Die Zahl der dickern Schichten, welche die Muͤhe der Bearbeitung lohnen, beträgt 130 und ihre ganze Dicke zusam⸗ mengenommen 375 Fuß. Nach der Berechnung von Dechen enthält allein der zwischen Saar und Bließ auf preußischem Gebiete liegende Theil die ungeheure Masse von ungefähr 825,180 Mill. Centner Steinkohlen, so daß, wenn wie jetzt geschieht, jährlich 9 Mill. Centner davon verbrannt werden, man dort noch für x[90,000 Jahre einen hinreichenden Vor⸗ rath hat. Dieses Beispiel mag zugleich zur Beruhigung für die⸗ jenigen dienen, welche befürchten möchten, daß dies Brennmaterial welches ein so mächtiger Hebel der Industrie ist, ja bei dem gegenwärtigm Zustande unsrer Bildung fast unentbehrlich genannt werden kann, in einiger Zeit erschöpft werden könnte. Nach v. Carnall ist die jährliche Production von Steinkohlen über die ganze Erde ungefäbr 2000 Mill. Centner, die an den Kohlenminen selbst einen Werth von mehr als 240 Mill. Thlr. haben. Durch den Transport steigt dieser Werth auf mindestens 360 Mill. Thlr, was viel mehr beträgt, als der Werth alles Goldes und Silbers, das jährlich auf der ganzen Erde gewonnen wird. Die Zahl der Arbeiter in den sämmtlichen Kohlen⸗Minen kann auf ungefähr 600,000 ge⸗ werden, und rechnet man dazu die Frauen und Kinder, dann finden dadurch 2 ½ Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt. Die Ausdehnung des Kohlengebirges über die ganze Erde kann auf mindestene 8000 geographische Quadratmeilen gesetzt werden, als ½ pCt. der ganzen Oberflaͤche des Festlandes und der Inseln zusammengenommen. Rechnet man nur 48 Fuß für die mittlere Dicke der Kohlenlager, so giebt die 16 Kubikmeilen feste Kohlenmasse. Da nun oben genannte 2000 Mil. Centner einen Raum von 2666 ¾̃ Kubikfuß füllen, wird eine Kubikmeile Kohlenmasse beim gegenwärtigen Gebrauch für 5000 Jahre und 16 Kublk⸗ meilen Kohlenmasse also für 80,000 Jahre hinreichen. Berechnet man, wit viel Holz nöthig sein würde, um diese 16 Kubikmeilen Koblen masse zu bil⸗ den, so findet man, daß dazu die ganze Erdoberfläche, das Meer mitt in⸗ begriffen, mit einem 134jährigen Walde bedeckt sein müßte.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. — Die allgemeine Gewerbe⸗Ordnung vom 17. Januar 1845
erläutert durch Hinweisung auf deren Ergänzungen und Abänderun.
und Verordnungen,
gen und zusammengestellt mit den Gesetzen der allgemeinen Ge⸗
welche in gewerbepolizeilicher Hinsicht neben werbe⸗Ordnung zur Anwendung kommen, von v. Aster, Geb. Ober⸗Regierungs⸗Rath. 15 Bgn. 8. Geh. Preis 12 Sgr. Ber⸗ lin 1865. Im August. Verlag der Königl. Geh. Ober⸗Hofbuch⸗ druckerei (R. v. Decker). Zu dieser neuesten Ausgabe heißt es im d der allgemeinen Gewerbe⸗Ordnung die Uebersicht der nachträglichen Abände⸗ rungen derselben zunächst dadurch erleichtern soll, daß statt der, durch das Gesetz vom 22. Juni 1861 geänderten Paragraphen die entsprechenden Paragraphen dieses Gesetzes in Schwabacher Schrift eingeschaltet, da⸗ gegen diejenigen Paragraphen, welche durch andere Gesetze aufgehoben wor⸗ den, mit lateinischen Lettern gedruckt sind. Außerdem ist in diesem Abdrutt auf die Gesetze, welche die Vorschriften der Gewerbeordnung noch in andernPunkien modifiziren und ergänzen und auf die, rücksichtlich der Ausführung einzelnen Bestimmungen erlassenen Reglements und Ministerial⸗Verfügungen durc Anmerkungen unter der Linie hingewiesen. — So weit die erwähnten Ge⸗ setze und Reglements die Grundlagen der allgemeinen gewerbepolizeilichen Anordnungen vervollständigen und erläutern, sind sie in den beigefügten Anhang als Beilagen aufgenommen.
Vorwort, daß dieser Abdruc
Von solchen Beilagen sind der Za nach 49 abgedruckt, auf S. 51—217, während die allgemeine Gewerbeotd⸗ nung S. 1 — 48 einnimmt und ein Sachregister ( 219 füllt. Ueber den Gebrauch dieser Zusammenstellung wird bemerkt, daß se den Königeichen Landraths⸗Aemtern und Bau⸗Beamten, den Kommungs und Lokalpolizei⸗Behörden, den Polizei⸗Verwaltern, selbst in den Fällen; in denen besondere Spezial⸗Vorschriften in Betracht kommen, die Aufsuchung derselben in von Kamptz Annalen und in dem Ministerialblatte für he innere Verwaltung ꝛc. erleichtere. Abgesehen von solchen Ausnahmefaͤllen finden aber sowohl die Behörden, wie die Vorsteher der gewerblich
6
(ECisenbahn Nordhausen⸗Erfurt.)
Corporationen, die Handelskammern, die Vorsitzenden der Prüfungs⸗ Fommissionen für Handwerker und die Inhaber größerer gewerblicher Etablissements schon in der vorstehend angekündigten Zusammenstellung selbst die nöthigen Unterlagen für die Beurtheilung der gewerbepolizeilichen Fragen, welche ihren Geschäftskreis berühren. Zur Darlegung der Nützlichkeit der⸗ selben, insbesondere auch für den Gebrauch der zuletzt gedachten Kategorie von Unternehmern, möge bier die Hinweisung auf die ausführlichen neuen Vorschriften über die Errichtung gewerblicher Anlagen, über die Anlegung und den Betrieb von Dampfkesseln und über die Gewerbe⸗Legitimation der Handelsreisenden genügen. “
— Von Seiten des Staats ist in den letzten Jahren sehr viel geschehen, um den Plaueschen Kanal in jeder Beziehung fahrbar zu machen; er sst nicht nur durchweg so tief gegraben, daß die Kähne bequem fortkommen können, sondern auch an manchen Stellen breiter gemacht; auch sind die Schlangenwindungen, soweit es sich thun ließ, beseitigt. Der Verkehr zwischen Elbe, Havel, Oder war bisher schon immer ein sehr reger, er wird aber bestimmt bedeutend wachsen, wenn erst die theilweise neue Linie ge⸗ graben sein wird. Bisber mündete der Kanal bei Parey in die Elbe. Dieser Punkt liegt aber nicht nur sehr unbequem, sondern litt sehr unter der Versandung, auch mußten die Schiffer stets weit darüber weg, bis Ferchland gehen und dann zurückschiffen, wo ihnen dann der geringe Wasserstand viel Arbeit und Warten verur⸗ sachte. Die neue Linie wird nun oberhalb Seedorf in das Ihlebett gehen nach Bergzow zu, dann nach Burg und endlich bei Niegripp in die Elbe münden. Wie der »Magdeb. Corresp.« erfährt, wird die Arbeit in einigen Pochen in Angriff genommen werden und Hunderten von Arbeitern Brod geben, was namentlich in diesem Jahre von Bedeutung ist, wo man für die Arbeiter nur wenig Beschäftigung hat. Daß die Kosten des Baues bedeutend sein werden, läßt sich denken, zumal auch mehrere Schleusen er⸗ forderlich und Wasserbauten an sich immer kostspielig sind. Besonders her⸗ vorzuheben ist, daß die industriereiche Stadt Burg von dem Kanal beruͤhrt wird und das Einlaufen der Kähne aus der Elbe bei Niegripp sehr bequem und kürzer sein wird, als es bisher bei Parey der Fall war.
— Der Verein für Bienenzucht und Seidenbau in Rhein⸗ land und Westfalen wird seine diesjährige General⸗Versammlung am 9. Oktober zu Aachen im Kurhause abhalten. Mit derselben soll eine Ausstellung von Blumen, Obst, Garten⸗ und Feldfrüchten jeder Art, sowie von Erzeugnissen und zweckmäßigen Geräthen der Bienenzucht und des Seidenbaus, nebst Stoffen aus der im Vereinsbezirke gezüchteten Rohseide verbunden werden. Prämien, Diplome ꝛc., im Gesammtwerthe von 120 Thlr., sowie 6 silberne und 6 bronzene Medaillen, sollen an die besten der ausgestellten Gegenstände vertheilt werden.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
— Aus Natangen (Ostpreußen), 7. September. (Tils Spaͤtsommer scheint sich jetzt recht günstig zu gestalten; die Bestellung der Saat in der hiesigen so fruchtbaren Gegend geht sehr gut vorwärts, die Roggenaussaat ist auf den meisten Gütern bald vollendet, auch Weizen ist bereits in der Erde; die Ripsfelder stehen recht schön und versprechen bei gutem Winter einen günstigen Ertrag. Die diesjährige Ernte allerdings läßt viel zu wünschen übrig; Wintergetreide ist viel weniger gebaut als sonst, weil bekanntlich im vorigen Herbste die ungünstige Witterung die rechtzeitige Aussaat behinderte. Im Uebrigen schüttet das Getreide gut, nur ist der Roggen etwas leicht, weil die übergroße Hitze des Sommers ein zu schnelles Reifen herbeiführte und die volle Entwickelung beeinträchtigte.
Regensburg, 9. September. (N. K.) Die von den Getreider märkten jetzt einlaufenden Berichte stehen mit den zahllosen Klagen zu⸗ Zeit der Ernte in grellem Widerspruche, überall, heißt es, ist die Bedarfs frage dem Angebote aus den sich häufenden Vorräthen nicht gewachsen.
Auch aus Norddeutschland wird zugestanden, daß man sich in Bezug auf V
das Ernteerträgniß »angenehm getäuscht« habe. Die herrliche Witterung, die in den Spätdistrikten Europa's den Rest der Ernte und überall die Reife und das Einbringen der Herbstfrüchte begünstigt, hat allerdings auch zur Verstimmung des Handels viel beigetragen. An fast allen ausländischen Märkten, die englischen und französischen oder minder ansehnlichen Abschlag, eben so in Ungarn, Zeit dort auch für die Ausfuhr wieder viel gekauft wurde. Die süddeutschen und bairischen Märkte waren der Feldarbeiten wegen weniger gut befahren dessen ungeachtet war die Kauflust nicht stark genug, einem weitern Rück⸗ gange der Preise vorzubeugen; nur am hiesigen Markte erzielten die Mittel⸗ preise einen kleinen Aufschlag. In München blieb heute mehr als das Drittel der Zufuhr, freilich meistens aus geringerer Waare bestehend, unver⸗ kauft. Die hier je nach Qualität bezahlten Preise sind: Weizen 105 — 16 Fl. (Mittelpreis 14 Fl. 32 Kr., gestiegen 15 Kr.); Roggen 8 — 11 Fl. (Mittelpreis 10 Fl. 10 Kr., gestiegen 2 Kr.), Gerste 7 Fl. 48 Kr. bis 11 Fl. (Mittelpreis 7 Fl. 18 Kr., gestiegen 15 Kr.) Hafer 4 Fl. bis 6 Fl. 48 Kr. (Mittelpreis 5 Fl. 43 Kr, gestiegen 13 Kr.)
Eisenbahn⸗ Angelegenheiten.
Die schon vor einiger Zeit angekündigte Denkschrift zur Begründung des Baues einer Eisenbahn von Nordhausen nach Erfurt im Auftrage des Proponenten⸗Comité’'s von Bau⸗ meister F. Pleßner bearbeitet, ist, wie die »Magdeb. Corresp.« meldet, jetzt ausgegeben worden. Die Denkschrift nimmt das Baukapital auf 2,461,000 haler an, rechnet von Preußen und Schwarzburg auf einen Zuschuß von 26,000 Thlr. à fonds perdu, so daß nur 2,200,000 Thlr. zu verzinsen wären, und ermittelt die Einn ahmen im zweiten oder dritten Betriebsjahre auf 280,000 Thlr. Nach Abzug von 52 pCt. für die Ausgaben und Rück⸗ lagen verbliebe dann ein Ueberschuß von 132,000 Thlr., welcher die 2,202,000 Thaler mit 6 pCt. zu verzinsen gestatten würde.
an der Spitze, hatte man mehr obschon in letzterer
Stunde
Beobachtungszeit. Or.
meter. Paris.
* Linien.
ratur. Reéau- murP.
Baro- Tempe-
Paris Brüssel Helsing Petersb Riga Libau
P
Memel.
Danzig Ss Cöslin Stettin. Berlin .
Moskau „ Stockholm.
Gröningen. Helder.... Hernösand.
Königsberg
Münster ... Tor Breslau....
Ratibor.
na wvIIII SIba 14. September. 19
340, 9 340,7 881, 5 332 2 332, 9 340, 0 330, 5 334, 8
fors urg
341,4 341,5 331.9
reussis
8 334,3 335,4 336 6 337,2 .398),1 336 6 338, 8 336,9 333 9 339, 4 8
11,5 11.4 8,9 5, 6 11,2 11,0 4,2 9,2
12,6 14,1 8,9
e h e
NO., schwach. 0., schwach. NW., schwach. SW., mässig. W., mässig.
W., heft. Sturm. NW., schwach. NW., schwach.
schön. heiter. bedeckt, Regen. bedeckt. bedeckt. bedeckt. bedeckt. 2. e Maxim. 13,2 Minim. 3,8. bewölkt. heiter.
WXW., s. schw. NW., schwach. [NW., mässig.
Staäationen.
September.
11, 8 11 9 12,2 11,6 12 2 12 6 13,4 121 12,2 11,6 12.6 10,4 11.0 6,4
W., stark.
W., sehr stark. NW., mässig. NW., stark. NW., stark. WNW., mässig. WNW., lebhaft. W., stark. SW., schwach. SW., mässig. W., mässig. S0., schwach. [S., mässig.
[N., schwach.
bedeckt. wolkig. bewölkt. wolkig. trübe. trübe. * bedeckt. 9 rüUb trübe. heiter. bedeckt. heiter.
Freitag, lung.)
Musik von M Harriers Wip Mittel⸗
stellung.)
geheime Agent. Gewöhnliche Preise.
Sonnabend, 16. September. Fin Opernhause. Das hübsche Mädchen
Königliche Schauspiele. 15 September.
Robert der Teufel. Französischen von Scribe
eyerbeer. pern. Alice Preise.
Lustspiel in
Im Opernhause.
(168. Vorstel⸗
Oper in 5 Abtheilungen, nach dem
und Delavigne, übersetzt von Th. Hell. Ballet von P. Taglioni. Frl. Lucca
Isabella: Frau Anfang 6 Uhr
Im Schauspielhause. (132. Abonnements
4 Akten von F. W. Hackländer.
sches Ballet in 3 Akten und 9
Albert. Mittel⸗
Tartüffe,
R. Benedix.
hat am
zeichnung der
sowie mit dem Namen, den in der mittleren Eingangst
oder:
Meldung in Kürze schrif Vorstellung, auch dem Stand und der hür des Königl. Schauspielhauses in
Musik von Adam. lichen Theater della Scala zu Mailand:
Preise.
Im Schauspielhause. Der Scheinheilige. von Molière. Hierauf: Die Dienstboten
Gast
(133ste
Gewöhnliche Preise.
(169ste Vor⸗ Großes pantomimi⸗ Bildern von St. Georges und : Frl. Henriette Dor, vom König⸗
von Gent.
Beatrix. Anfang 7 Uhr.
8 88 8 1.
Abonnements⸗Vorstellung.) Lustspiel in 5 Abtheilungen Lebensbild in 1 Akt von
Tage vor der tlich und möglichst unversiegelt, der Anzahl und Gattung der Billets,
8 4 3 “ WMWer zu einer Vorstellung Billets reservirt zu haben wünscht,
Vorstellung von 9 bis 3 Uhr seine
mit Be⸗
Wohnung versehen, in
der Taubenstraße eingerichteten Briefkasten niederzulegen. Meldun⸗
glen
um Billets im Theaterbureau
Orten als dem Briefkasten
gen angese
en.
oder an anderen
werden als nicht eingegan⸗