Kaässen⸗Scheinen Lit. E. à 47 Thlr. 5917. 6255. 6533. und 7040 ausgesetzt.
Die Inhaber der vorverzeichneten verloosten, ausgesetzten Scheine, werden aufgefordert,
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1866, wo die Verzinsung der jetzt ausgeloosten scheine aufhört, bei der hiesigen Regierungs⸗Hauptkasse zu erheben. Aus den früheren Verloosungen 1 Kredit⸗Kassenscheine: ““ Aus dem Jahre 1764: b q(6öööööbbhle;. -. 3049. 3705. 6652. 10,354. 11,812. 12,376 und 14,402. Lit. B. à 500 Thaler: 641. 1188. 2408. 2786. 4707. 5433. 6308. . 7557. 78575 111 472 514. 808 ri94 ig2 11918 ten. 1 808. 1104. 1941. 1949. 2055. 2094. 2952. 3616. 4000. 5249 und 6482. 8 “ aus dem Jahre 1836: Lit. B. à 500 Thaler:
Lit. C. à 200 Thaler:
bis jetzt noch nicht zur Einlösung 11I11I1X“ Die Besitzer derselben werden zur Vermeidung fernerer Zinsen⸗ Verluste an die baldige Abhebung der Kapitalbeträge erinnert. Merseburg, den 29. September 1865. Im Aunftrage der Königlichen Haupt⸗Verwaltung 1 der Staatsschulden. “ Deer Regierungs⸗Präsident. 42h nz F nüs., . Met he.
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Angekommen: Präsident der Provinz Münster.
Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗ und von Bodelschwingh, nach der Provinz Sachsen. Se. Excellenz der Staatsminister, Minister des Krieges und der Marine, General⸗Lieutenant von Roon, nach der Provinz Preußen. Der General⸗Major und Commandeur der 3. Garde⸗Infanterie⸗ Brigade, von Rosenberg⸗Gruszcezynski, nach Breslau.
Se. Excellenz der Staatsminister und Ober⸗ Westfalen, Dr.
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Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, da Genehmigung des Königlichen Ministeriums . geistrhen, richts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten die Kur⸗ und Verpflegungs⸗ kostensätze für die der Königlichen Thierarzeneischule übergebenen Pferde und größeren Hausthiere vom 1. d. Mts. ab auf 17 Sgr. 6 Pf. und für die zur Anstalt gebrachten Hunde und kleineren Haus⸗ thiere von demselben Zeitpunkt ab auf 6 Sgr. T Stü festgesetzt worden sind. vW“
SFKänigliche Thierarzeneischul⸗Direction.
Nichtamtliches.
Preußen. Neues Palais, 8. Oktober. Zreitag, 6. d. M., waren der General der Infanterie von Wrking 81 Sohn, der Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des Garde⸗Jaͤger⸗ Bataillons, und der Oberst von Beeren, Commandeur des 1. Ost⸗ preußischen Grenadier⸗Regiments Nr. 1 (Kronprinz) bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kron⸗ vörP ggögfhn 8 Diner befohlen. Sestern hielt Höchstderselbe eine kleine Jagd in der Spand CuG6“ . Herren Einladungän Fealten uns ber mase — ittag au königli it di . Sh. gG - Ihre Königliche Hoheit die Frau Kron⸗ Heute wohnte Se. Königliche Hoheit dem Gottesdi 6 Friedenskirche bei, machte ein Befush dha Iörer Köntalease Hoheit der Prinzessin Alexandrine und empfing dann die Meldung des Pre⸗ mier⸗Lieutenants von Sommerfeld vom 2. Garde⸗Regiment zu Fuß Zum Diner hatte der Hauptmann Mischke vom 3. Magde⸗ burgischen Infanterie⸗Regiment Nr. 66 eine Einladung erhalten „Recklinghausen, 7. Oktober. (Elb. Ztg.) Seitens der Kreisstände des Kreises Recklinghausen ist dieser Tage eine 9 drei Mitgliedern der Kreisversammlung (Landrath von 8 eitzenstein, Bürgermeister Hagemann hier, Amtmann Brunn von Stlcec bestehende Deputation gewählt, welche den Kreis bei der am 18. Oktober d J. in Münster abzuhaltenden Huldigungs⸗Jubel⸗
8 1“
die Scheine Nr. 4864. 4905. zur Zahlung im Ostertermine 1866
n, resp. zur Zahlung 1 1b die Kapitalien gegen Rückgabe der Scheine und der zu den verzinslichen Scheinen gehö⸗ renden Talons und Coupons mit dem Eintritt des Oster⸗Termins Steuer⸗Kredit⸗Kassen⸗
sind nachverzeichnete Steuer⸗
6589. 6595. 7090.
feie vertreten soll. Gutem Vernehmen nach werden viele Her aus dem Stande der Ritterschaft des Kreises zu der Festlt 69 d nns, eg hene schaf Kreises zu der Festlichkeit eben⸗ Schleswig⸗Holstein. Flensburg, 8. Oktober. Di hiesige »Norddeutsche Zeitung⸗ hört, daß 8. von Zedlitz sämmtlichen Polizeibehörden Schleswigs über die im Herzogthum bestehenden politischen Vereine Bericht erfordert habe. Es handle sich dabei um die Mittheilung der Statuten und der Mitglieder⸗ verzeichnisse, so wie um Angabe der Vorstandspersonen.
Von der Eider, 5. Oktober. (H. N.) Auch von der Be⸗ satzung der Stadt Tönning, welche aus zwei Compagnieen des 36. Füsilier⸗Regiments besteht, ist in der vorigen Woche eine Ab⸗ theilung zur Theilnahme an den alsener und düppeler Befestigungs⸗ arbeiten abkommandirt worden. Bis jetzt genießt die Mannschaft daselbst volle Quartier⸗Verpflegung, wofür den bequartierten Bürgern pr. Tag für à Mann 12 Sch. Cour. vergütet wird. „Hessen. „Kassel, 7. Oktober. Bei Beginn der gestrigen öffentlichen Ständesitzung setzte der Präsident die Kammer von dem durch den Regierungs⸗Direktor Harbordt eingegangenen Re⸗ vers, dessen Verfassungseid betreffend, in Kenntniß. Aus dem Be⸗
111.“
von Düesberg, von
Finanz ⸗Minister
gleitschreiben ging bervor, daß derselbe nur für die Dauer der Vakanz des Ministeriums des Innern mit Versehung der Geschäͤfte beauf⸗
tragt worden ist. Bayern. München, 6. Oktober (N. C.) Se. Majestäͤ 1 . 2 7,6. Ot 1 C.) Se. Majestät der König und Ihre Majestät die Königin⸗Mutter werden am 17. d. aus Hohenschwangau hier eintreffen und Se. Majestät sich dann wahrscheinlich noch auf einige Zeit nach der Vorderriß
begeben. 1128 Oesterreich. Wien, 7. Oktober. Die »Wien. Ztg.⸗ ver⸗ Preußen am 4. September
öͤffentlicht den zwischen Oesterreich und abgeschlossenen und am 28. September cr. zu Wien ratiftzirten Ver⸗ trag bezüglich der Legalisirung der von öffentlichen Behörden aus⸗ gestellten oder beglaubigten Urkunden. — 8. Oktober. Se. Majestät der des Kronprinzen Freitag den 13. d. M. 14. d. k in Wien eintreffen. — ungünstigen Witterung findet die Uebersiedelun des allerhö Hofes von Schönbrunn nach Wien am Pesnchs statt, ges üch
Ihre Majestät die Kaiserj n Gisela von dies Tage an den Aufenthalt F ha edt eetsgh,. s on diesem
Schweiz. Bern, 4. Oktober. (. 6 Dch 1 . (Schw. M.) Da sich d schweizerischen und österreichischen Experten über das 1
Kaiser wird in Begleitung von Ischl abreisen und am Wegen der plötzlich eingetretenen
leitung des Rheins von Monstein über Fussach in den geeinigt haben, so hat der Bundesrath fa. e. e deeese beauftragt, den Abschluß einer bezüglichen Uebereinkunft auf diploma⸗ tischem Wege einzuleiten. — Die französische Regierung wird ersucht, die Interessen der Schweizer in Brasilien, von welchen namentlich ein Theil durch den Krieg mit Paraguay geschädigt worden, zu schützen. — össischen Beamten, gleich allen Kantonalbeam⸗ ch nfähigkeit . und ihre Familien haben auf den Fall 69 1ee Feege mehr. Daher wurde von denselben das Projekt des massenhaften Eintritts in eine Lebensversicherungs Gesellschaft angeregt und der Bundesrath um Betheiligung in dieser oder jener Weise angegangen. Die zur Prüfung dieser Angelegenheit niedergesetzte Kommission hat
Die Zahl der mit mindestens 700 Fr. besolde und Angestellten der Eidgenossenschaft beträr 249 a ner Püsh von zusammen 99,225 Jahren, somit etwas über 40 Jahre per Kopf. Unter denselben sind 1634 Verbeirathete, 126 Wittwer, 2 Geschiedene und 717 Ledige; ohne Kinder sind 987. Die übrigen haben 1 — 14 Kinder. Die Totalsumme ihrer Besoldungen ist 3,300,000 Fr., somit durchschnittlich 1338 Fr. Nur 173 haben ihr Leben bereits versichert. Der Vorschlag geht nun dahin, die Bundes⸗
auf die Versicherung der Beamten verwenden insofern di 8 9 on diese selbst
2 Tersgent zu dem gleichen Zweck opfern. Wenn also ein . Fr. Besoldung hat, so bezahlte die Bundeskasse 40 Fr. für
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Konferenz, Frankreich, Italien Einführung einer gleichförmigen Silbe
6““ L 1 r⸗ und ni 8 . wie die 3 cht Kupfer⸗Scheidemünze dieser
dessen Versicherung, und gleichviel hätte der Beamte beizutragen; dann Alter beim Eintritt, 1000 — 2000 Fr.
Belgien. Brüssel, 7. Oktober. wesenheit des Generals Chazal girende Minister des Innern, Rundschreiben sämmtliche Desertionen auf, welche in den Garnisonen einiger an der franzöͤsi⸗ schen Grenze gelegenen Städte vorgekommen sind. — Die Münz⸗ welche demnächst in Paris zusammentritt und die von Belgien (durch die Herren Fortamps und Kreglinger), und der Schweiz beschickt werden soll, wird sich mit der
Okto r. (Köln. Ztg.) Der in Ab⸗ interimistisch als Kriegsminister fun⸗ Vandenpeereboom, fordert in einem
»Agence Havas⸗« meldet, beschäftigen. Die Initiative zu
2 2 5 88 2 7 — 1 internationalen Reform hat seiner Zeit Herr Frère⸗Orban
ergriffen
nun dem Departen „ 1 2 stattet, Departement des Innern (Bundesrath Dubs) Bericht er⸗-
behörden möchten 2 Prozent der Gesammtsumme aller Besoldungen
bekämen dessen Hinterlassene beim Absterben desselben, je nach dem
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Armee⸗Chefs zum energischen Tadel der
durch befördert, daß sie bei starker Hitze und unter dem Einflusse pestilentia⸗
derst war der Zufluß von Pilgern zum Kurbanbairam (großen Opfer⸗
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Großbritannien und Irland. London, 6. Oktober. Der Fenierprozeß, oder richtiger die denselben einleitende Vor⸗ untersuchung, ist gestern fortgesetzt worden; Patrick Heyburne, Bar⸗ bier, und George Archdeacon, Agent für das Blatt ⸗The Irish People⸗ wurden nebst sechs anderen der Angeklagten unter Beschul⸗ digung des Hochverraths vor die Assisen verwiesen. Ein zweites Organ der irischen Presse, der⸗Connaught Patriot⸗, ist mit der Po⸗ lizei in Konflikt gekommen, wegen Veröffentlichung eines hochverrä⸗ therischen Artikels (am 13. September), in welchem Ausländer zur Invasion Irlands aufgefordert wurden, sind John Gallagher und
Martin O'Brennan als Eigenthümer des Blattes gefänglich einge⸗ zogen worden.
Frankreich. Paris, 7. Oktober. Der Hof bleibt in St. Cloud bis Ende dieses Monats. Erst zu Anfang November wird das Hoflager in Compiègne bezogen. Der »Moniteur⸗ bringt einen telegraphisch bereits erwähnten, von Drouyn de Lhuys und Béhie zugleich unterzeichneten Bericht an den Kaiser, „worin beide Minister die Einsetzung einer diplomatischen Konferenz befürworten, um den Sani⸗ tätsdienst im Orient vom internationalen Standpunkte aus zu prü⸗ sen, damit die Völker Europas gegen die periodischen Choleraheim⸗ suchungen geschützt werden. Die europäischen Mächte werden dieser Stimme hoffentlich geneigtes Gehör geben. Die so wichtige Mitwir⸗ kung der Türkei zu diesen Maßregeln der Klugheit und Menschlichkeit ist bereits zugesichert. Die französischen Minister gehen in ihrem Be⸗ richte von dem Satze aus, man müsse das Uebel an der Wurzel fassen und statt der nutzlosen kleinlichen Verkehrsbeschwerden ein System von Präventiv⸗Maßregeln mit den Territorialbehörden durch internationale Einrichtungen organisiren; denn es steht aus den Berichten von Konsuln und Aerzten fest, daß die Seuche durch die von Mekka und Dschedda über Aegypten heimkehrenden Pilger ver⸗ schleppt wurde. »Es ist erwiesen⸗, heißt es dann weiter, „daß die Cholera jedes Jahr unter den mohamedanischen Karawanen wüthet, welche nach Beschwerden und Entbehrungen aller Art in den heiligen Stätten eintreffen.- Die Prädisposition dieser Menschenmassen wird da⸗
lischer Miasmen, die durch die Anhäufung von Schmutz und die faulen⸗ den Ueberreste der als Sühnopfer dargebrachten Thiere verbreitet werde, unter freiem Himmel lagerz. Diese hsndeger Verpestungsursachen wurden in diesem Jahre durch beson Mre Umstände gesteigert. Zuvör⸗
feste) in Mekka viel beträchtlicher als sonst, und es waren mindestens 200,000 Menschen daselbst versammelt; die Zahl der als Opfer ge⸗ schlachteten Hammel und Kameele, deren Ueberbleibsel unter freiem Himmel verfaulten, überstieg eine Million Thiere. Dazu kommt, daß früher
Hrund aufmerksam machen,
die Pilger vorzugsweise den Landweg einhielten und der Gesundheits⸗ stand der Karawanen in den Wüsten durch Isolirung und tägliches Verlassen der verpestenden Lagerstätten gebessert wurde, während jetzt der größte Theil dieser Pilgerfahrten auf Packetbooten vollbracht wird, wo die Mohamedaner zu Tausenden sich zusammenpacken. Diese Zusammenballung auf der Seefahrt trägt wesentlich zur Aus⸗ breitung der Seuche nach allen Seiten bei.⸗ Die jetzigen Einrich⸗ tungen sind unzureichend, und der internationale Kongreß hat zu untersuchen, was geschehen muß und ob man zunächst nicht in Dschedda und Suez große Sanitätsanstalten errichten soll, welche von den Lokalbehörden unabhängig und im Stande sind, die nöthi⸗ gen Mittel zu ergreifen, damit die Pilger nicht die Cholera weiter verbreiten. .
Marquis von Moustier, der eine Zeit lang auf seinem Gute in der Franche⸗Comté zugebracht hatte, ist nach Paris zurückgekehrt und bereitet sich auf seine Abreise nach Konstantinopel vor.
Der »Moniteur de l'Armée⸗ enthält nachstehenden Bericht des Kommandanten von Zacatecas vom 17. Juli: »Ein großer Theil der Sonora hat sich für das Kaiserreich erklärt. Unsere Gefangenen sind fast überall von den Opatas befreit worden. Pesqueira befindet sich in einer mißlichen Lage. Die Bevölkerung verlangt Schutz von uns und Oberst Garnier wird bald nach Hermosillo marschiren.⸗
Spanien. Aus Madrid, 6. Oktober, wird telegrapbirt:
»Bei den Unruhen in Saragossa wurden vier Personen getödtet und fünf verwundet. Die Ruhe ist wieder hergestellt.⸗
Italien. Wie eine Oepesche aus Rom, 3. Oktober meldet, hatten die an der neapolitanischen Grenze stehenden französischen Truppen den Befehl zur Rückkehr nach Frankreich erhalten. Sechs päpstliche Com⸗ pagnieen und eine Batterie hatten begonnen, Rom zu räumen, um sich nach der erwähnten Grenze zu begeben. Die Einreihung von Soldaten ins päpstliche Heer dauerte fort. lonia ist gestorben. ““
Griechenland. Aus Athen, 30.
die Präfekten und Unterpräfekten erlassen, in dem er auf den an traurigen Zustand der Administration hinweist und sie auffor⸗
8- Fü 8 e . 8 Der Fürst Marino Tor⸗
September, wird ge⸗ meldet: Der Minister des Innern Kumundurus hat ein Cirkular
dert, ihm die Ursachen dieser Erscheinung mitzutheilen. Seiner Mei⸗
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nung nach beständen dieselben nur darin, daß die Verwaltung der Politik untergeordnet werde und dieser folge. Man scheint also all⸗ mälig zu der Ansicht zu kommen, daß es kein größeres Verderben für Griechenland gebe, als die leidige Lust aller Beamten, Politiker sein zu wollen. Darüber vernachlässigen sie ihr Amt und lernen die wahren Bedürfnisse des Landes nicht kennen. Der Zustand des Landes ist übrigens so erbarmenswürdig, daß ein Blatt, die Hoff⸗ nung«, fordert, die drei Schutzmächte, England, Frankreich und Rußland, sollten sich in die inneren Angelegenbheiten mischen, wenig⸗ stens ihren Rath ertheilen und die leitenden Personen auf den Ab⸗ dem Griechenland entgegentreibe.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 8. Oktober. Das »Journal de St. Petersburg⸗ giebt den Artikel der »Times⸗ vom 30. September über die Fenier in Irland wieder und macht zu demselben folgende Bemerkung: Die Analogie ist so frappant, die Verhältnisse sind, mit dem einzigen Unterschiede des Grades frem der Einmischung, so identisch, daß wir unsere russischen Leser darau aufmerksam machen zu müssen glauben, daß hier von Irland in Jahre 1865, nicht aber von Polen im Jahre 1863 die Rede ist.
Von der polnischen Grenze, 6. Oktober, wird der ⸗Osts. Ztg.⸗ berichtet: Das schon früher von dem Insurgentenführer Bosak angeregte Projekt, in allen Hauptdepots der polnischen Emi⸗ gration Militairschulen zu errichten, wird jetzt von der Emigration in der Schweiz zur Ausführung gebracht. Die erste derartige Schule wurde am 25. v. M. in Bendlikon, dem Landsitz des ebemaligen bevollmächtigten Kommissarius der Nationalregierung, Wladislaw Plater, unter großen Feierlichkeiten eröffnet. — Die Stelle des Stadt⸗
„ 2„ 2 2 8 Kommandanten von Wilna ist aufgehoben und die Functionen dessel⸗
ben sind dem Militair⸗Chef des Gouvernements Wilna übertragen
worden. — Ueber die in Sibirien entdeckte und bis St. Petersburg verzweigte Verschwörung erfährt man jetzt aus russischen Blättern, daß sie die Befreiung der in Sibirien in der Verbannung lebenden Polen bezweckte und daß hauptsächlich Polen daran betheiligt sind. — Der Professor Dr. Becker an der Kiewer Universität ist in Stelle
des Wirklichen Staatsraths Kochanski zum General⸗Inspektor des 3
Civil⸗Medizinalwesens im Königreich Polen ernannt worden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 3. Oktober.
In Bezug auf die erwähnte Eisenbahn⸗Anleihe schreibt »Nya Dagl. Alleh.“«, daß der Vertrag noch nicht unterzeichnet sei und daß von den kontrahirten 9 Millionen preuß. Thalern 4 Millionen fest über⸗ nommen seien.
Christiania, 2. Oktober. Heute Vormittag 9 Uhr ver⸗ sammelten sich die Repräsentanten des 18. ordentlichen Stor⸗ things im alten Storthingsgebäude. Nach einer kurzen geheimen Sitzung eröffnete Pastor Harbitz als zeitweiliger Präsident die Sitzung. Bei Namensaufruf zeigte es sich, daß von den 111 Stor⸗ things⸗Abgeordneten 108 anwesend waren. Auf Vorschlag des Präsidenten wurde einstimmig beschlossen, einen Ausschuß von neun Mitgliedern niederzusetzen behufs der Wahlprüfung. Nachdem dieser Ausschuß gewählt war, wurde die Sitzung geschlossen und die nächste auf morgen Vormittag angesetzt. Das heute zusammenge⸗ tretene Storthing wird sich mit mehreren wichtigen Fragen zu be⸗ schäftigen haben, worunter die, betreffend die Einführung von Geschwornengerichten und die über jährliche Storthings⸗Ver⸗ handlungen gewiß den ersten Platz einnehmen werden. Von anderen Fragen von großer Bedeutung, worüber das Storthing berathen wird, nennen wir nur die in Bezug auf ein neues Steuergesetz, einen neuen Reorganisationsplan für die Armee und den Handelsvertrag mit Frankreich.
Die seit dem vorigen Jahre im Bau begriffene Eisenbabn von Arvika nach der schwedischen Grenze soll in der ersten Hälfte des November⸗Monats der norwegischen Eisenbahn⸗Direction zum Be⸗ triebe überliefert werden. b
In der norwegischen Provinz Nordland soll ein neuer Stapel⸗ platz gegründet werden. Das versammelte Storthing wird zu die⸗ sem Zwecke zu der Bewilligung von 18,000 Spezies⸗Thalern auf⸗ 1J-II“
““ ö1“ Dänemark. Kopenhagen, 6. Oktober. (H. N.) Nach den eingegangenen Amendements und sonstigen Verhältnissen zu schließen wird die bevorstehende Folkethingsverhandlung über den vom Landsthing zurückgesandten Grundgesetz⸗Entwurf schwerlich eine Einigung herbeiführen. 1“
Amerika. In einem Gerichtshofe zu Brooklyn bei New⸗York hat am 18. September der erste Neger, der in Amerika je als Geschworner zugelassen worden, auf der Jurybank gesessen. Den ganzen Tag saß der Schwarze da unter seinen weißen Kollegen, ohne daß irgend ein Einwand erhoben worden wäre. Wenige Tage vorher hatte Newhaven, Connecticut, einen ähnlichen Beweis geliefert, daß die sozialen Schranken zwischen den verschiedenfarbigen Racen dem Falle entgegengehen; die in der genannten Stadt bestehende Universität nahm den ersten jungen Neger als ihren Schüler auf. — Die Lage der befreiten Neger in den Staaten des Südens bessert