Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 19. Oktober. In dem ganzen Um⸗ fange des preußischen Postgebiets wurden im Monat Sep⸗ tember d. J. 438,402 Stück Post⸗Anweisungen zur Post gegeben, mittelst welcher durch Ein⸗ und Auszahlung der Gesammtbetrag von 6,239,103 Thlrn. 21 Sgr. 1 Pf. vermittelt worden ist. Auf tele⸗ graphischem Wege wurden im Monat September d. J. über⸗ mittelt: 751 Anweisungen, lautend im Ganzen auf 24,340 Thlr.
20 Sgr. 6 Pf. Vom schönsten Wetter begünstigt, hat
Exin, 16. Oktober. gestern die feierliche Einweihung unseres Seminars stattgefunden, aus Posen vorgestern Abend
wozu der Oberpräsident Horn hier eintraf und im Seminar abstieg. Ferner waren dazu erschienen die Regierungspräsidenten aus Posen und Bromberg, die beiden katholischen Schulräthe unserer Provinz, auch der evangelische Schul⸗ rath aus Bromberg, der Seminardirektor aus Posen, der Landrath aus Schubin, der Regierungs⸗Baurath Gerhard und der Baumeister Rösner aus Bromberg.
Von der Unstrut schreibt die »Thür. Ztg.⸗ vom 17. Okto⸗ ber: Der preußische Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen⸗ heiten Herr von Selchow bereiste während der letzten Tage Thü⸗ ringen in Begleitung des Geheimen Raths Wehrmann, des Prä⸗ sidenten der General⸗Kommission zu Merseburg von Reibnitz und des Regierungs⸗ und Bauraths Wurfbain. Am 12. Oktober ist der Minister von Nordhausen über Worbis nach Heiligenstadt, am 13. Oktober von Heiligenstadt über Mühlhausen nach Altengottern zur Besichtigung der Regulirung der obern Unstrut und von da bis Schilfa im Kreise Weißensee gereist. Am 14. Oktober setzte der Mi⸗ nister die Reise von Schilfa über Sachsenburg und Artern nach Nebra zur Inspizirung der Regulirungsarbeiten der untern Unstrut fort.
Schleswig⸗Holstein. Zur Regelung der Besatzungs⸗ verhältnisse in Kiel ist, meldet die »Prov.⸗Corr.⸗«, in Ausfüh⸗ rung der Bestimmungen des Artikels 2 der Gasteiner Conpention eine weitere Uebereinkunft geschlossen worden. Die bezüglichen Festsetzungen sind durch eine gemischte Kommission unter dem Vorsitz des preußischen Generals von Podbielski »vorbehaltlich der Ratification durch die beiderseitigen Gouvernements« entworfen und am 21. v. M. durch den preußischen Gouverneur General⸗Lieutenant v. Manteuffel und durch den Statthalter Feldmarschall⸗Lieutenant v. Gablenz genehmigt wor⸗
en. Die Uebereinkunft regelt erstens die Besatzungs⸗ und Einquar⸗ tierungsverhältnisse nach der bereits angedeuteten Eintheilung Kiels n einen östlichen und einen westlichen Bezirk, deren ersterer den preußischen Marine⸗Truppen und Mannschaften, letzterer den öster⸗ reichischen Truppen zugewiesen ist. Die öffentlichen zum Militair⸗ gebrauche bestimmten Gebäude unterliegen (mit einigen Ausnahmen) derselben Vertheilung. Das Exercirhaus, die Exercir⸗ und Schieß⸗ stände, so wie die Schwimmanstalt werden von beiden Theilen nach Verabredung gemeinschaftlich benutzt. Von der AUmgegend des Kieler Hafens bleiben 14 bestimmte Ortschaften den preußischen Truppen ur Disposition. Zweitens werden in der Uebereinkunft die Stellung und die Befugnisse des preußischen Hafen⸗Kom⸗ mandanten, als Vertreters des mit dem Ober⸗Kommando sämmt⸗ icher preußischer Land⸗ und Seetruppen in den Herzogthümern be⸗ uftragten Gouverneurs von Schleswig, geregelt. Drittens ist in Betreff des Kommando's und der Polizei im Kieler Hafen festgesetzt: Der Hafen von Kiel reicht von Friedrichsort bis zum nneren südlichen Ende der Bucht; — Preußen wird innerhalb dieses Hafens die Polizei über alle Kriegs⸗ und Handelsfahr⸗ zeuge der eigenen und der fremden Marine, so wie über deren Bemannungen nach internationalen Gesetzen und Gebräuchen handhaben, — und zu diesem Behufe stets ein Wachtschiff in Dienst haben; — für die Kauffahrtei⸗Schifffahrt, sowie für das Lootsen⸗ und Tonnenwesen ist eine Hafenordnung vom Hafen⸗ Kommandanten auf der Grundlage der bisherigen festzustellen; — die gesammte Kauffahrtei⸗Schifffahrt im Hafen von Kiel hat den Anordnungen der preußischen Hafen⸗Polizei Folge zu geben und hat das Wachtschiff die Befugniß, jedes ein⸗ und aus⸗ ehende Schiff anzuhalten, wenn es dazu Veranlassung findet. — ie Bestimmungen dieser Uebereinkunft sind bereits in Kraft und Ausführung getreten.
— Die „»Itzeh. Nachr.“ melden: Nachdem von Seiten der Re⸗
gierung des Herzogthums Schleswig die Auslieferung der Statuten, sowie der Namenslisten der Mitglieder von den Schleswig⸗Holsteini⸗ schen Vereinen und den Kampfgenossen⸗Vereinen verlangt worden ist, hat der seither unter dem Namen »landwirthschaftlicher Verein⸗ bestandene Schleswig⸗Holsteinische Verein in seiner letzten General⸗Versammlung beschlossen, sich in nächster Zukunft mit poli⸗ tischen Erörterungen nicht zu befassen, sondern nur rein landwirthschaftliche Fragen zur Verhandlung zu bringen. 1 — Das am 17. Oktober ausgegebene 6. Stück des »Verordnungs⸗ blattes für das Herzogthum Schleswig⸗ enthält u. A. eine Bekannt⸗ machung des Königlich preußischen Civil⸗Kommissarius d. d. 10ten Oktober, durch welche im Anschluß an die Bekanntmachung der früheren schleswig⸗holsteinischen Landesregierung vom 2. v. Mts.,
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betreffend Maßregel gegen die Eins dem Hornvieh in England herrschenden Seuche, verfügt wird, daß bis weiter die Landung und Ausschiffung von Hornvieh, welches aus England oder aus den Niederlanden, woselbst die Seuche ebenfalls grassirt, eingeführt wird, in den Hafenorten des Herzog⸗ thums Schleswig nur nach ausdrücklicher Genehmigung der obersten Lokalbehörde des Hafenortes gestattet sein soll. Zugleich werden die in der genannten Bekanntmachung vom 2. v. M. für das aus England kommende Vieh angeordneten Maßregeln hiermittelst auf das aus den Niederlanden in das Herzogthum Schleswig einzuführende Horn⸗ vieh ausgedehnt.
— In Bezug auf die Einführung neuer Freimarken für Schles⸗ wig, macht die Schleswigsche Postdirection bekannt, daß, wer bisher geltende gemeinschaftliche Freimarken besitzt und dieselben gegen neue umzutauschen wünscht, sich bis zum 1. November d. J. an eine der im Schleswigschen Postbezirke belegenen Postan⸗ stalten zu wenden und durch Vermittelung derselben den Umtausch zu gewärtigen habe. (Dasselbe kann, laut einer Bekanntmachung im 11. Stück des »Verordnungsbl. f. d. Herzogth.« im Holsteinischen Postbezirke geschehen.)
Mecklenburg. Schwerin, 18. Oktober. JJ. HH. die Herzogin Marie und der Herzog Johann Albrecht sind in Be⸗ gleitung der Frau Hofmeisterin v. d. Lühe und des Gouverneurs Professor v. Stein gestern Abend um 6 Uhr per Eisenbahn von der Reise nach Frankreich über Darmstadt und Berlin im erwünsch⸗ ten Wohlsein hier wieder eingetroffen.
Bayern. München, 16. Oktober. Se. Majestät der König Ludwig II., welcher morgen hier eintrifft, wird sich am 19. nach der Riß und nach einigem Aufenthalt daselbst — nicht nach München, wie die »Bayersche Zeitung« mitgetheilt hat, sondern — wieder nach Hohenschwangau begeben. Wie es scheint, wird Se. Majestät noch einen längeren Aufenthalt daselbst nehmen.
Oesterreich. Hermannstadt, 17. Oktober. Die sächsische Nations⸗Universität hat, telegr. Berichten Wiener Blätter zu⸗ folge, eine Kommission zur Erstattung eines Gutachtens über die anläßlich des wegen der Union mit Ungarn einberufenen Landtags einzuneh⸗ mende Stellung niedergesetzt. Als Kommissionsmitglieder wurden gewählt: Rannicher, Dr. Teutsch, Gull, Michael Binder, Bömches, Balomiri, Hietsch. Die ö.““ hat Gull zum Referenten gewählt.
Schweiz. Bern, 14. Oktober. (Schw. M.)
Bundesrath das Budget der eidgenössischen Verwaltung für 1866 berathen. Eingreifende Veränderungen kommen nur beim De⸗ partement des Innern vor, dessen Geschäfte und Wirkungskreis wäh⸗ rend der Besorgung durch Bundesrath Dubs vielfache Aenderungen erfahren haben. Namentlich ist mit den früber nach allen Seiten planlos ausgeworfenen Unterstützungen von Vereinen, Gesellschaf⸗ ten ꝛc. gründlich aufgeräumt worden, und es sollen denselben künftig nur zu speziellen Zwecken, deren Nützlichkeit nachgewiesen werden kann, eidgenössische Gelder zufließen. Am letzten Mairichteten eine Anzahl Industrielle der Ostschweiz das Gesuch an den Bundesrath um Frei⸗ gebung der Privattelegraphen nach einem von Morse abweichenden System. Das Postdepartement trägt nun auf Abweisung an, weil die Tele⸗ graphie durch ein Bundesgesetz als Regal des Bundes erklärt wurde und im allgemeinen Interesse an diesem Grundsatze festzuhalten sei. Dagegen sollen alle begründeten Gesuche um Privattelegraphen, z. B. Verbindung von Fabriken auf dem Lande mit den Bureaux in Städten ꝛc. gegen billige Aversalsummen bewilligt werden. Solche Bewilligungen dürfen aber weder eine Last für das eidgenössische Regal, noch ein Privilegium zu Gunsten einzelner Bürger bilden. Die betreffenden Linien werden von der Eidgenossenschaft selbst gegen Entschädigung gebaut und überwacht. Dieser Vorschlag wird im Bundesrath auf keinen ernstlichen Widerstand stoßen und ebensowenig in der Bundesversammlung, wenn die Sache dort zur Sprache ge⸗ bracht werden sollte.
— 16. Oktober. (Köln. Ztg.) Heute Vormittag ist der neue amerikanische bevollmächtigte Minister bei der Eidgenossenschaft, Herr Harrington, der Nachfolger des abberufenen Herrn Fogg, vom Bundes⸗Präsidenten Schenk Behufs Ueberreichung seiner Kreditive empfangen worden. — In seiner heutigen Sitzung beschloß der Bundesrath, Herrn Pioda, dem Vertreter der Schweiz in Florenz, die Vollmacht zur definitiven Ueberreichung des paraphirten Handels⸗ vertrages mit dem Königreiche Italien zu ertheilen. Demnach dürfte seine Ratification durch die Bundesversammlung während ihres näch⸗ sten Beisammenseins bevorstehen. — Nächste Woche wird unter dem Vorsitze des Chefs des eidgenössischen Justiz⸗ und Polizei⸗Departe⸗ ments, Herrn Bundesraths Knüsel, eine Konferenz Abgeordneter aller Kantone hier in Bern zusammentreten, auf der ein Konkordat über Vereinfachung der für einen Heirathskonsens nöthigen Requisiten berathen werden soll. Bei den Schwierigkeiten, welche den einzelnen Kantonen von kirchlicher Seite den Heirathen oftmals in den Weg gelegt werden, ist dieses Konkordat von nicht geringer Bedeutung.
Belgien.
eppung der unter
Obmann,
Gestern hat
Brüssel, 17. Oktober. (Köln. Ztg.) Es wurde
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bereits früher gemeldet, daß unsere Stadt die Herstellung einer Reihe von großartigen Bauten beabsichtige, welche theils nützlich und noth⸗ wendig sind, wie z. B. die Ueberwölbung der Krankheit ausdünsten⸗ den Senne, theils aber auch ausschließlich großstädtischen Glanz und Luxus bezwecken, wie z. B. die Begründung eines die ganze untere Stadt durchschneidenden Boulevards, einer prächtigen Central⸗Markt⸗ halle, eines Springbrunnens auf dem genannten Boulevard u. A. m.
ur Beschaffung der auf etwa 40 Millionen veranschlagten Bauten denkt der Gemeinderath daran, die städtischen Steuern nahebei zu verdoppeln. Unter diesen Umständen hatte die heutige Wahl eines Mitgliedes des Gemeinderathes an Stelle eines verstorbenen doppel⸗ tes Interesse. Der bisher allmächtige Wahlverein »l'Association libérale⸗, in welchem das liberale Element vorwiegt, hatte dazu einen Kandidaten aufgestellt, welchem die durch das »Meeting Libéral« vertretene Partei einen den Planen des Gemeinderathes entschieden feindseligen Ingenieur entgegen stellte und diesen auch durchbrachte.
Großbritannien und Irland. London, 17. Oktober. Die Zweifel, die bereits gestern an der Wahrheit der Nachricht von einer Sewardschen Depesche gegen fernere französische Truppen⸗ sendungen nach Mexiko ausgesprochen wurden, zeigen sich jetzt voll⸗ kommen berechtigt, oder vielmehr, es scheint kein Zweifel mehr an der völligen Grundlosigkeit der ganzen Angabe. Nach einem Tele⸗ gramm aus New⸗York vom 6. Oktober ist in Amerika in halbamt⸗ licher Form erklärt worden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten nämlich keinen Schritt gethan habe, noch einen beabsichtige, der mit einer unbedingten Neutralität gegenüber den Kriegführenden in Mexiko unvereinbar wäre.
Der französische Botschafter, Fürst Latour d'Auvergne, wird am kommenden Montag von seiner Ferienreise hierher zurück⸗ kehren. Ueberhaupt verspricht der November lebendig zu werden,
denn schon sind für ihn mehrere Kabinetsberathungen angesagt, bei
denen sich sämmtliche Minister zusammenfinden werden.
Der Ueberschuß der Staatseinnahmen hat für das am 30. v. M. abgelaufene Finanzjahr 2 ½ Millionen Pfd. betragen, von welcher Summe 600,000 Pfd., als der vierte Theil, dem Staats⸗ schuldentilgungsfonds überschrieben worden sind.
Frankreich. Paris, 17. Oktober. Endlich sind die An⸗ gaben von »Times⸗ und ⸗Observer⸗ über Seward's Verwarnung in der mexikanischen Frage auch hier in die Oeffentlichkeit gedrungen. Von hiesigen Blättern ging der »Temps⸗ in der Veröffentlichung voran. »La Presse⸗ und »Opinion Nationale⸗« stellten dieselbe so⸗ fort in Zweifel, und dies ist auch die Auffassung der »France⸗, welche mit der Erklärung auftritt: »An den Aufstellungen des Be⸗ richterstatters der »Times⸗ ist auch nicht Ein Wort wahr. Die französische Regierung führt in Alexandria durchaus keine Verhand⸗ lungen über Absendung ägyptischer Truppen nach Mexiko, und das washingtoner Kabinet konnte solglich auch keinen Beschluß wegen einer Sache fassen, die gar nicht vorhanden ist. Die Haltung der Vereinigten Staaten gegen Frankreich gestattet dem Präsidenten Johnson keine Gefühle, wie die Times⸗Depesche sie ihm zuschreibt. Die öffentliche Meinung in Nord⸗Amerika wird, namentlich seit den letzten Schlappen, die Juarez erhielt, mehr und mehr der Anerkennung Mexikos günstig.⸗
¹Der »Abend⸗Moniteur⸗ meldet, daß die Regierung eine Kom⸗ mission ernannt hat, welcher der Auftrag geworden ist, alle That⸗ sachen und Elemente zur Würdigung der sogenannten kooperativen Arbeiter⸗Gesellschaften zu sammeln. Unter den Mitgliedern dieser Kommission, welche unter dem Vorsitze des Staatsministers oder des Ministers für Ackerbau, Handel und öffentliche Arbeiten ihre Be⸗ rathungen pflegen wird, gewahrt man auch den Namen des Herrn Darimon.
Italien. Es sind zwei Regimenter Infanterie und eine Schwadron Husaren, welche längs der päpstlichen Grenze von Frosinone bis Terracina am Meere detachirt waren. Ihre Ein⸗ schiffung in Civita⸗Vecchia beginnt in den ersten Tagen des Novem⸗ bers. Die päpstliche Linien⸗Infanterie wird an ihre Stelle rücken. Im Norden, gegen das chemalige Toscana und Umbrien, stehen
nur wenige französische Detachements.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. Oktober. Die Schraubenfregatte „Dmitri⸗Donskia«, welche behufs einer Uebungsfahrt mit den Gardes⸗Marine und den Kondukteuren des Steuermannscorps nach dem Atlantischen Ocean bestimmt worden, ist, dem »Russ. Inv.⸗ zufolge, am 11. Oktober in See gegangen.
Warschau, 16. Oktober. (Dresd. J.) An der Spitze des heutigen »Dziennik Warszawk⸗ lesen wir folgendes amtliche Com⸗ muniqué: — .
»„Um den Einwohnern des Königreichs Polen den Dienst im Militair zu erleichtern, hat Se. Exc. der Statthbalter sich dafür verwendet, daß ein gewisser Theil der demnächst auszuhebenden Rekruten nach Möglichkeit dem im Königreiche constituirten Militär eingereiht werden solle. Se. Majestät
der Kaiser geruhte dieses zu gewähren. Nach erhaltener Anordnung sollen also 3000 Rekruten den im Königreiche constituirten Regimentern eingereiht
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werden, welche Zahl nach Verhältniß des ganzen Contingents des König⸗ reichs ungefähr auf den Warschauer Kreis entfallen würde, entsprechend den Militairkreisen des Kaiserreichs. Es steht zu erwarten, daß die Rekruten
durch ihr Betragen im Stande sein werden, zu beweisen, daß sie der Sorg⸗ falt um sie von Seiten Sr Majfestät würdig sind.“«
„Das hiesige Correktionshaus, welches Ende 1863 hat geräumt werden müssen, um als Untersuchungsgefängniß für poli⸗ tische Angeklagte zu dienen, wird nunmehr den Civiljustizbehörden zurückgegeben, indem die letzten Verhafteten desselben nach der Cita⸗-
delle überführt worden sind. 8
Schweden und Norwegen. Stockholm, 14. Oktober. Das General⸗Zollamt macht bekannt, daß das Verbot der Woll⸗ einfuhr vom 29. September sich auf präparirte Kammwolle nicht
V bezieht.
Dänemark. Kopenhagen, 16. Oktober. Das Justiz
ministerium hat sämmtlichen Amthäusern hinsichtlich des direkten
amtlichen Verkehrs mit dem Königlich preußischen Gouvernement für Schleswig und mit der K. K. österreichischen Statthalterschaft für Holstein besondere Instructionen ertheilt. 1
Aus Rom ist die Nachricht eingetroffen, daß dort der talent⸗ volle Bildhauer O. Schierbeck mit Tode abgegangen ist.
Von der ehemaligen schleswigschen Insel Arröe wird in den hiesigen Blättern Klage darüber geführt, daß seit Mitte vorigen Monats nur ein Arzt auf der Insel thätig ist und zwar nicht etwa in Arröeskjöbing, sondern in dem Flecken Marstall. Es wird in Folge dessen die beschleunigte Wiederbesetzung des erledigten Physi kats beantragt.
Aalborg, 12. Oktober. Die Pontonbrücke über den Limfjor ist am Montag eröffnet worden; vorläufig für Fußgänger; nach 8 Tagen wird sie jedoch dem Gesammtverkehr übergeben werden.
Amerika. New⸗York, 6. Oktober. Die Convention von Nordcarolina hat einstimmig erklärt, daß der Beschluß von 1779, welcher die Verfassung ratifizirte, ohne Unterbrechung in Kraft geblieben, daß der vermeintliche Secessionsbeschluß von jeher nu und nichtig gewesen sei und nun widerrufen werde. — In Mis⸗ sissippi sind die Wahlen zu den Staatsämtern vorgenommen worden; General Humphrey, welcher noch nicht amnestirt war, je⸗ doch, wie berichtet wird, jetzt die Amnestie von dem Präsidenten er halten hat, ist zum Gouverneur gewählt worden. Es siegten über⸗ haupt jene Kandidaten, welche sich nicht nur gegen jede Stimm berechtigung der Neger, sondern sogar gegen Zulassung eines Neger als Zeugen vor Gericht ausgesprochen hatten. — Von der demo kratischen Convention Louisiana's ist J. Wells als Kandida für den Gouverncurposten aufgestellt worden. Herrn Johnson⸗ Reconstructionssystem wurde gepriesen, eine allgemeine Amnestie und schnellste Rückerstattung aller Besitzthümer verlangt, zur Ueberreichun an den Kongreß ein Gesuch um Entschädigung für die aus der Be freiung der Sklaven entstandenen Verluste befürwortet und die bal⸗ dige Einberufung der Staatsconvention gewünscht. Ferner ist der Beschluß gefaßt worden, religiöse und sektirerische Streitfragen auf sich beruhen zu lassen, »weil die Bundesregierung geschaffen worden sei, um sich zu dem ausschließlichen politischen Wohle d r weißen Race fortzupflanzen.⸗ 8
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Asien. Kalkutta, 8. September. Der Anmarsch gegen die Hauptstadt Bhutan's ist jetzt eine fest beschlossene Sache, obwohl es vorübergehend den Anschein hatte, daß die Bhutanesen eine fried lichere Haltung angenommen hätten. Tungsu Penlow selbst stellt sich, als sei er zu der Friedenspartei übergetreten und erhielt dadurch Zutritt zu dem Deb Radschah in Tassisuden, welcher offenbar zu Verhandlungen mit den Engländern geneigt war. Bald gewann Tungsu seinen alten Einfluß wieder und wußte die Gesinnung des Radschah umzuwandeln. In einem Manifeste wurde erklärt, die Chinesen seien auf dem Anzuge, um Bhutan zu unterstützen; di Friedensbedingungen wurden verworfen, die Räumung der Duar und die Aufrechthaltung des von Herrn Eden unterzeichneten Ver⸗ trages, der Ursache des Krieges, verlangt. Sobald die Regenzeit da her vorüber ist, werden Oberst Richardson mit der rechten, General Tytler mit der linken Kolonne weiter in Bhutan vorrücken. — Auf den 31. Oktober hat Sir John Lawrence ein Durbar in Delhi angekündigt, zu welchem die Häuptlinge der Radschputana eingeladen werden sollten. Nach dem Schlusse der Session beabsichtigte de Vicekönig eine Reise durch einen großen Theil Indiens zu unter⸗
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Afrika. In dem Kaffernkrieg schie kurz vor dem 13 September — dem Tage, als der Postdampfer »Roman«⸗ das Cap de guten Hoffnung verließ — eine Wendung eingetreten zu sein. Wi von den Boers berichtet wurde, hat nämlich Moschesch um Frieden gebeten. Die Regierung des holländischen Freistaats bedingte von den Basutos die Räumung ihrer Feste Thaba Bosigo, die Ausliefe⸗ rung der Munition, die Abtretung des ganzen Geibetes bis zum Caledon⸗Flusse, die Uebergabe von 30,000 Stück Hornvieh un 60,000 Schafen als Entschädigung für Diebstähle und von 15,000