1865 / 250 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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höfe und umliegende Häuser mit Flaggen geschmückt waren, und nahm Ihr Absteigequartier im Regierungsgebäude.

Am folgenden Tag, den 21., begab sich Ihre Majestät nach Essen, wo schon am Abend vorher Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin eingetroffen waren. Ihre Majestät die Königin langte gegen 11 Uhr Vormittags mit Extra⸗ zug im Krupp'schen Etablissement an, wurde von Herrn und Frau Krupp empfangen, besichtigte mit großem Interesse einen Theil des Etablissements und wohnte einem Gußstahlgusse bei. Gegen 1 Uhr setzte Allerhöchstdieselbe mit dem Kronprinzen und der Kron⸗ prinzessin die Reise per Extrazug nach Düsseldorf und weiter fort, passirte um 2 ½ Uhr Nachmittags Köln und traf um 5 Uhr in Coblenz wieder ein. 1u Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin begaben Sich, empfangener Mittheilung zufolge, am 20. Oktober Nachmittags von Münster zur Nacht nach Essen zum Geheimen Kommerzienrath Krupp, vonwo Höchstdieselben am 21. Mittags Ihre Majestät die Königin nach Coblenz beglei⸗ 55 um zwei Tage bei Allerhöchstderselben zum Besuch zu ver⸗

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Se. Majestät der König trafen am 20. d. M. gegen 1 Uhr Nachmittags mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Karl und dem Prinzen Friedrich Karl, von Münster kommend, zum Besuch Ihrer Durchlauchten des Herzogs und der Herzogin von Ratibor in Corvey ein. In der Be⸗ gleitung Sr. Majestät befanden sich der Staats⸗ und Finanz⸗ Minister Frh. von Bodelschwingh, der Oberpräsident der Provinz

estfalen Staatsminister von Duesberg, der kommandirende Gene⸗ ral des 7. Armee⸗Corps General der Infanterie Vogel von Falken⸗ stein, der Regierungs⸗Präsident zu Minden Dr. von Bardeleben, der General⸗Adjutant General⸗Lieutenant von Alvensleben II. und der Flügel⸗Adjutant Major Graf Finck von Fincken zein Auf dem Bahnhofe bei Höxter von Sr. Durchlaucht dem Herzoge von Ratibor empfangen, begaben des Königs Majestät Aller⸗ höchstsich nach dem Schloß Corvey, wo eine Compagnie des 6. West; fälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 55 als Ehrenwache aufgestellt war. Um 2 Uhr Nachmittags fand auf dem Schlosse Empfang der Stände und Vertreter des Fürstenthums Corvey mit Einschluß der Stadt Höxter, der katholischen und evangelischen Geistlichkeit, der Gerichts- und Verwaltungs⸗Behörden, einer Deputation der Stadt Nieheim und einer Deputation des konservativen Vereins zu Höpter statt.

„Se. Durchlaucht der Herzog, an der Spitze der Vertreter des Fürstenthums Corvey, überreichte Sr. Majestät eine Adresse nebst Album bezüglich der am 21. Juli d. J. stattgehabten fünfzigjähri⸗ gen Vereinigung des Fürstenthums mit der Krone Preußen, worauf Allerhöchstderselbe in den gnädigsten Ausdrücken zu antwor⸗ ten geruhte. Nach der Besichtigung der berühmten in Corvey aufbewahrten Bibliothek war Diner im Schloß, und nach Auf⸗ hebung der Tafel nahmen Seine Majestät, begleitet von dem Herzog von Ratibor, mit den übrigen hohen Gaͤsten die Illumination der Stadt Högxter in Augenschein. Am 21. d. M. Mittags 12 Uhr verließen Allerhöchstderselbe Corvey, trafen, über Kreiensen, Wolfenbüttel kommend, mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Karl und Friedrich Karl Abends 9 Uhr im besten Wohlsein in Potsdam ein und begaben Allerhöchstsich nach Schloß Babelsberg, nachdem noch der Polizei⸗Präsident v. Bernuth auf dem Bahnhofe über das am 20. d. M. in Berlin durch Einsturz V eines Hauses vorgekommene Unglück Bericht erstattet hatte.

Schleswig⸗Holstein. Sonderburg, 19. Oktober. (Nordd. Ztg.) Se. Excellenz der Gouverneur traf auf einer Tour nach Alsen heute Morgen hier ein und reiste am Nachmittag wieder nach Schleswig ab. Zufolge einer Bekanntmachung des hiesigen Magistrats hat die V Regierung bestimmt, daß während der Dauer der Befestigungsarbeiten in Sundewitt und auf Alsen die Einquartierung der zu diesen Arbeiten kommandirten Truppentheile nach den Grundsätzen der Verordnung vom 9. Mai 1806, betreffend das Verfahren bei außer⸗ ordentlichen Truppenzusammenziehungen, bewirkt werde. Der Bau der Chaussee von hier nach Bro (Trennungspunkt der Straßen nach Norburg und nach Fyenshaff) wird laut amtlicher Bekannt⸗ machung in der allernächsten Zeit begonnen werden; das zu diesem Zweck requirirte Land ist bereits von der Wegebehörde in Besitz genommen

Kiel, 21. Oktober. (Kiel. Ztg.) Unterm 12. d. M. ist der bisherige außerordentliche Prof. Dr. Colberg von dem K. K. öster⸗ reichischen Statthalter für das Herzogthum Holstein im Einverständ⸗ deö e Gouverneur des Herzogthums S g zum ordentlichen Professor der pathologi h an 2 1 dee. II111“ us Schleswig, 20. Oktober, wird der »Nordd. Ztg.« —: Fees eine angeblich hiesige Original⸗Korrespondenz 19 59 Gesicht kommenden Nr. 245 der »Schlesw.⸗Holstein. Ztg.« über den Inhalt sr g berichtet, welche der Gouverneur General⸗Lieutenant von 8 8 teuffel bei Gelegenheit eines nach dem jüngst beendeten theologischen Amtsexamen stattgehabten Diners, an dem vorzugsweise Geistliche theil⸗ EKE1..“*“ gehalten haben soll: so können wir aus vollkommen glaubwürdiger Quelle versichern, 1) daß ein Diner bei dem Gouverneu

nach dem jüngst beendeten theologischen Amtsexamen nicht f nur ein solches 8 ersten 8 des 2 u den weseee. iner gar keine Tischrede von dem Gouverneur gehalten

Demselben Blatte wird aus Eckernförde, 20. gemeldet: Heute rückten 2 Compagnien 8e e“ Umgegend liegenden 2. Bataillons vom 6. ostpreußischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 43. hier ein und wurden in der Stadt nicht in der Kaserne einquartirt. Diese Einquartierung wurde gestern ganz unerwartet angesagt, und heißt es, daß noch mehrere Truppen nach⸗ folgen und hier Quartier nehmen werden. .

Hannover, 21. Oktober. Die neu ernannten Minister Bacmeister, Leonhardt, v. Hodenberg und Dieterichs sind hbeute früh, von den drei bleibenden Ministern, Graf v. Platen, v. Brandis und v. Malortie begleitet, zur Ableistung des Eides nach der Marienburg bei Nordstemmen gefahren und soeben von dort zurückgekehrt.

Mecklenburg. Schwerin, 21. Oktober. herzogliches Dekret vom 21. Oktober Landtag nach Sternberg zum 22. November einberufen. Di Capita proponenda sind: I. Die ordinaire Landes⸗Contribution. II. Die Bedürfnisse der allgemeinen Landes⸗Rezeptur⸗Kasse. III. Theil ““ und Ergänzung der Verordnung vom 6. Februa 1.“ Errichtung von Erbzinsstellen auf den ritterschaftlichen

Bremen, 20. Oktober. (Wes. Ztg.) Die nunme st gestellte Abrechnung des deutschen Sca Sihs hat ein 1 eingeschlossenen Actienbetrag noch zu deckendes Deficit von 18,805 Thlr. ergeben. Das Centralcomité glaubte, daß der Staat den fehlenden Betrag aus der Staatskasse zuschießen könnte Eine in diesem Sinne an den Senat gerichtete Anfrage ergab je⸗ doch, daß dieser der Ansicht war, es könnten für den fraglichen die Gelder des Staates nicht in Anspruch genommen wer⸗

. E“ wird die Deckung auf privatem Wege erfolgen

Sachsen. Dresden, 21. Oktober. Das hiesige »Jo meldet: Wie von Leipziger Blättern berichtet Beöainhge „St. Anz.⸗ Nr. 246), haben in den Tagen des 16ten bis 18. d. M. in Leipzig Berathungen von Bevollmächtigten deutscher Staats⸗ Regierungen bezüglich eines gemeinsamen Auftretens bei der Pariser Weltausstellung im Jahre 1867 stattgefunden. Indem wir die gedachten. Berichte insoweit und hinsichtlich des namentlichen Ver⸗ zeichnisses der versammelten Bevollmächtigten zu bestätigen haben bemerken wir, daß sich in der mit Ausnahme Oesterreichs uns Preußens von fast sämmtlichen deutschen Bundesstaaten beschickten Konferenz allsettig die entschiedene Absicht aussprach, einheitliche Vertretung der Industrie der deutschen Staaten bei der Pariser Ausstellung herbeizuführen, und daß man zur Erreichung dieses Zweckes die Einsetzung einer mit Leitung der ganzen deutschen Ausstellung zu beauftragenden Central⸗Kommission, bestehend aus je einem Bevollmächtigten für Süd⸗, Mittel⸗ und Norddeutschland einstimmig beschloß und ebenso einstimmig zu deren Mitgliedern den Königlich sächsischen Bevollmächtigten Ministerial⸗Direktor Geheimer Rath Dr. Weinlig für die Staaten Mittel⸗Deutschlands, als Vor⸗ sitzenden, den Direktor der Königlich württembergischen Centralstelle für Industrie Dr. v. Steinbeis für die Staaten Süd⸗Deutschlands

und den Professor Dr. Karmarsch, Direktor der Königlich poly⸗ 1g Schuse zu Hannover, für die Staaten Nord⸗Deutschlands eusblag iedern der Central⸗Kommission, zu deren Sitz aber Dresden

(Dresd. Journ.) Se. Majestät der König von

(der durchlauchtigste Bruder unserer Frau Priczessin 1. gestern Abend gegen 6 Uhr von Braunschweig kommend hier ein und wurde im Leipziger Bahnhofe von Sr. Majestät dem Könige empfangen und nach dem Koͤniglichen Schlosse geleitet, woselbst gegen 7 Uhr bei Ihren Königlichen Majestäten ein Galadiner stattfand an dem Ihre Majestäten die seit vorgestern am Königlichen Hoft weilende Königin der Niederlande und der König von Portugal, sowie der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin und Prinz und Frau Prinzessin Georg Theil nahmen. Nach dem Diner begab Se. portugiesische Majestät sich in das Palais des Prinzen Georg um daselbst für die Dauer Ihres etwa dreitägigen Aufenthalts Dar er zu nehmen. Die Königin der Niederlande hat im Laufe des gestrigen Tages in Begleitung des Königs die hiesigen Kunstsammlungen in Augenschein genommen. 8 ö 22. Oktober. Schulraths⸗Direktor Dr. Knies ist zum ordentliche o 1 ET“ an bst Universitöit Heidelberg 88 Leitun es . t inisteri

Beec bo8 Sepfrtes Schulraths der Ministerial⸗Rath „Aus Baden, 20. Oktober, meldet die »Karlsr.

Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich von GIihsr⸗, b Prinzessin von Preußen, traf, von Rumpenheim kommend, hier ein und wurde in Oos von dem Prinzen, Ihrem Gemahl, empfangen Die hohen Herrschaften werden, dem Vernehmen nach, wie in früheren Jahren, ihren Winteraufenthalt dahier v““

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Durch Groß ist der diesjährige allgemeine

Der bisherige Ober⸗

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin überraschte Höchst⸗

eine möglichst

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Ihre Durchlauchtigste Verwandte kurz nach der Ankunft mit einem Besuch in deren Absteigequartier (Villa Stadelbofer). Bayern. München, 20. Oktober. (N. C.) Die gestrige Sitzung des Gesetzgebungs⸗Ausschusses der Kammer der Abgeordneten, in welcher die Berathungen über den Civil⸗ prozeß wieder aufgenommen wurden, eröffnete der Vorstand, Ab⸗ geordneter Dr. M. Barth, mit einer Anrede, in welcher er nach Erwähnung der Personalveränderungen im Ausschusse hervorhob, daß dieser noch ein großes Stück Arbeit zu erledigen habe, dessen Vollendung das Volk sehnlichst erwarte, daß man aber dennoch nicht eilen könne, da es im vorliegenden Falle ganz besonders heiße: Eile mit Weile, und daß sich eine allenfallsige Uebereilung gerade bier doppelt strafen würde. Der Ausschuß ging zu Abschnitt I. des II. Hauptstückes über, der vom ordentlichen Verfahren vor den Be⸗ zirksgerichten handelt.

Oesterreich. Wien, 21. Oktober. (Ostd. P.) Se. Majestät der Kaiser ist gestern Vormittags von Schönbrunn nach Wien gekommen und hat um 11 Uhr Freiherrn von Benedek, dessen Ernennung zum Marschall von Oesterreich das »Armee⸗Ver⸗ ordnungsblatt« vom gestrigen Tage publizirte, in besonderer Audienz empfangen. Die Wiener Zeitungs⸗Korrespondenz meldet als sicher, daß der Kaiser zwischen dem 1. und 4. Dezember sammt Suite nach Ofen sich begeben wird, um den Landtag in Person zu eröffnen. Nach den getroffenen Reiseanstalten ist es ersichtlich, daß Se. Majestät eine längere Zeit in Ofen verweilen wird. Von einer Reise Ihrer Maäjestät nach Ofen ist bis jetzt nichts bekannt, jedoch wird vielfach geglaubt, daß der Kronprinz den Kaiser begleiten wird. Unter dem Präsidium des Herrn Staats⸗Ministers Grafen Belcredi fand gestern Nachmittags ein Ministerrath statt. Feldmarschall Freiherr von Benedek machte im Laufe des gestrigen Tages die ceremoniellen Abschiedsbesuche. Derselbe reist heute früh nach Graz.

Ueber unsere Anleihe⸗Angelegenheit schreibt man dem „Dresd. Journ.⸗ sind eine Menge von Gerüchten in Umlauf, deren Werth sich danach bemißt, daß sie durchgängig unsern finanziellen Unterhändler, Herrn von Beke, aus London zurückgekehrt sein lassen. Die Wahrheit aber ist, daß Herr von Beke sich noch in London be⸗ findet. Als verbürgt sind in Betreff dieser Angelegenheit die folgen⸗ den Daten zu geben. Die Anleihe in der Höhe von 120 Millionen Gulden ist gesichert; in Betreff der Modalitäten der Emission wird aber mit den Unternehmern, den Londoner Häusern Rothschild, Baring und Hope, noch verhandelt. Ein Vorschuß von 30 Millionen ist bereits an die österreichische Staatskasse geleisee. Ein Han⸗ dels⸗ und Zollvertrag mit Frankreich wird vorbereitet und an einen Vertrag mit England erst in zweiter Reihe gedacht. Der Botschafter Fürst Metternich wird erst Anfangs November auf seinen Pariser Posten zurückkehren.

Ein hiesiges Blatt, schreibt die »General⸗Corresp.«, brachte in einer seiner letzten Nummern eine Correspondenz aus Lemberg, der zufolge die dortige Polizei den Lemberger Bürgern verwehrt babe, den Nationalsäbel (Karabela) zu tragen, und daß erst über Einschreiten des Gemeinderathes Stiller die Statthalterei sämmtli⸗ chen immatrikulirten Bürgern der Stadt Lemberg das Tragen der Karabela gestattete. Es kommt uns zur Aufklärung und theilweisen Berichtigung der obigen Correspondenz Nachstehendes zu: Im Jahre 1861 wurde die Berechtigung zum Tragen der Karabela nur den Adeligen, den Bürgern der Stadt Krakau und jenen Personen zugestanden, welche an einer inländischen Hochschule einen akademi⸗ schen Grad erlangt hatten. Erst in neuester Zeit haben die Bürger Lembergs den urkundenmäßigen Nachweis geliefert, daß sie seit alter Zeit hinsichtlich der Vorrechte und adligen Auszeichnungen den Bürgern der Stadt Krakau gleichgestellt seien. Hierüber erfolgte, und zwar auf eine befürwortende Einbegleitung der Lemberger Po⸗ lizeidirektion, von Seite der Statthalterei für die Bürger der Stadt Lemberg die Bestätigung der in Rede stehenden Berechtigung.

22. Oktober. (W. T. B.) Sicherem Vernehmen nach ist die von mehreren Zeitungen gemeldete Ernennung des Bischofs Stroßmayer zum Hof⸗Kanzler von Kroatien unbegründet. Eben⸗ sowenig bestätigt sich die mit der Ernennung des Freiherrn v. Bene⸗ deck zum Feldmarschall in Verbindung gebrachte Zeitungsnachricht,

betreffend die Auflösung des Armee⸗ Kommandos in Fer 0 n a. 1G 11“ v11A1AAA“ 1“ 1öu“

Großbritannien und Irland. London, 20. Oktober.

s ist Lord Palmerstons Wunsch gewesen, daß sein Begräbniß hne alles Gepränge stattfinden möge. Auf dem Kirchhofe von omsey, in der Nähe seines Landgutes Broadlands in Hampshire, hat er sich ein neues Grabgewölbe konstruiren lassen, welches nun seine Gebeine aufnehmen wird. Im Anfange der folgenden Woche, am Dienstag oder am Mittwoch, soll die Leiche beigesetzt werden, so still und einfach wie möglich. Doch werden sich voraussichtlich eine große Anzahl von Freunden und politischen Anhängern des verstor⸗ benen Staatsmannes sowie alle in England anwesenden Mitglieder

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21. Oktober. Auf nächsten Donnerstag ist ein Ministerrath anberaumt. Man hält es für wahrscheinlich, daß, wenn Earl Russell Premier wird, die jetzigen Minister ihre Portefeuilles behalten und der Earl von Clarendon das Ministerium des Auswärtigen übernimmt. Aus allen Theilen des Landes treffen Berichte ein über die Theilnahme und die Trauerbezeigungen, welche die Nachricht von dem Tode des Premier⸗Ministers hervorgerufen hat. Wie gewöhn⸗ lich, war der Gemeinderath der City die erste Körperschaft, welche ihren Gefühlen bei dem Verluste, welchen die Nation erlitten, for⸗ mellen Ausdruck in einer Resolution gab und zugleich der Wittwe des Verstorbenen ihr Beileid auszusprechen beschloß. Dem gegebenen Beispiele folgten mehrere hauptstädtische Bezirke, und in manchen größeren Städten, Liverpool, Manchester u. s. w., sind die Gemeinde⸗ räthe einberufen worden, um ähnliche Beschlüsse zu fassen. Der Premier war zur Zeit seines Ablebens das älteste Mitglied des Hauses der Gemeinen, der ⸗Vater des Hauses- genannt; seit 1807 hatte er in dem Palaste von St. Stephens seinen Sitz gehabt, mit einziger Unterbrechung dreier Wintermonate von 1834 auf 1835. Als Minister des Auswärtigen entwickelte Lord Palmerston eine ungemeine Thätigkeit; neben den Anstrengungen der Debatte und den immer wiederkehrenden Nachtwachen im Hause der Gemeinen hatte er ungeheure Amtsgeschäfte auf seinen Schultern zu tragen. Seine Denkschriften über Angelegenheiten aller Art in den letzten fünfzig Jahren würden viele Bände füllen; eine Auswahl derselben wird ohne Zweifel zum Drucke gelangen.

Freankreich. Paris, 22. Oktober. Wie der »Moniteur⸗ meldet, hat der Kaiser am letzten Freitag unangemeldet das Hotel Dien besucht, während einer Stunde alle Säle besichtigt, zu allen Cholerakranken gesprochen und seine Freude darüber zu erkennen ge⸗ geben, daß schon so viele Kranke in der Genesung begriffen, viele Betten unbesetzt wären und die Seuche aufgehört habe, Fortschritte zu machen. Den Aerzten, den barmherzigen Schwestern und d

Wärtern drückte der Kaiser seine Zufriedenheit aus.

Spanien. Aus Madrid vom 21. Oktober wird telegraphirt:

„Wie das ⸗Pensamiento« versichert, wird nächstens Pinzon der Nach⸗ folger Zavala's als Marine⸗Minister werden.⸗ Der Pariser Abend⸗»Moniteur« enthält unter der Aufschrift: »Die Wahlen in Spanien⸗ Folgendes: »Unseren Madrider Korre⸗ spondenzen nach zeichnet sich die Wahlbewegung, welche der auf den 1. Dezember bevorstehenden Erneuerung der Cortes vorangeht, von heute an deutlich ab. Die verschiedenen Meinungen werden sich be⸗ mühen, die Woblthat des neuen Gesetzes auszubeuten, welches eine größere Anzahl von Wählern zum Wahlakte zuläßt. Ob die Pro⸗ gressien am Wahlkampfe Theil nehmen werden, weiß man noch nicht. Die überwiegende Majorität des Landes bereitet sich indessen zur Wahl der Deputirten vor, denen die wichtigen Gesetze vorgelegt werden sollen, welche die Regierung hat ausarbeiten lassen, besonders die angeblich von Herrn Alonzo Martinez ausgearbeiteten Finanz⸗ plane. Die Finanzlage Spaniens ist sicherlich weit davon entfernt, kompromittirt zu sein, aber es sind doch einige Reformen nöthig, namentlich wenn man gewisse besondere Auflagen vermeiden willl. Martinez hat die schwierige Aufgabe ernsthaft in Angriff genom⸗ men; er hält auf die Ehre, Ausgaben und Einnahmen ins Gleich⸗ gewicht zu bringen und von den wichtigen Hülfsquellen zu profiti⸗ ren, die ihm die Emission der Anleihe⸗Titel von 1864 eröffnet und deren Desamortissement ihm gestattet, Verfügungen zu treffen, die eine dauerhafte Situation herstellen sollen.⸗

Italien. Rom, 21. Oktober. Monsignor Pila, der bis⸗ herige Minister des Innern, ist zum Auditeur der apostolischen Kam⸗ mer ernannt. Monsignor Randi ist an Monsignor Matteucci's Stelle zum General⸗Direktor der Polizei ernannt. .

Zufolge Briefen aus Rom vom 18. d. wird versichert, daß die Königliche Familie von Neapel entschlossen sei, das ihr vom Kaiser Maximilian von Mexiko auf der Insel Lacroma angebotene

Griechenland. Athen, 14. Oktober. (Telegr. Wien. Blätt. In ganz Griechenland herrscht eine große Geschäftsstockung und findet eine starte Auswanderung nach der Türkei und England statt. Die nördlichen Provinzen werden wieder durch Räuber⸗ banden beunruhigt.

Die neuernannten Minister, wird der »Triest. Ztg.⸗ gemel⸗ det, leisteten Sonnabend Abends ihren Eid in Gegenwart des Königs. Die Wahl des Generals Lazaretos als Kriegsminister hat in ganz Griechenland einen besonders guten Eindruck gemacht. Seit vorigem Montag sind die Sitzungen der Deputirtenkammer wieder im vollen Gang. Noch immer hat das Ministerium die Stimmenmehrheit. Es wer⸗ den nächstens mehrere sehr wichtige Gesetzentwürfe der Kammer vor⸗ gelegt werden, die der fleißige Premier mit seinen Kollegen ausge⸗ arbeitet hat. Auch kommen nächste Woche die zu machenden Er⸗ sparnisse zur Sprache. Nach drei oder vier Tagen geht der, der

es Kabinets zu der Trauerfeierlichkeit einfinden. 8 8 8 8

franz G

ösischen Eisenbahngesellschaft gegebene Termin zu Ende. Die