1865 / 250 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Aus der Lintz'schen Offizin zu Trier ist das amtliche Werk über die diesjährige General⸗Versammlung der katholischen Ver⸗ eine Deutschlands in Trier hervorgegangen. Es bildet einen Oktav⸗ band von 387 Seiten und enthält die Verhandlungen nach stenographischen Aufzeichnungen. Im Uebrigen besteht es aus einem Vorbericht, den eigent⸗ lichen Verhandlungen, einem Bericht über die Trier'sche Kunst⸗ und In⸗ dustrie⸗Ausstellung, diverser Anlagen von Schreiben und Druckschriften und dem aus 1373 Namen bestehenden Verzeichniß der Kongreßmitglieder.

Die Moskauer archäologische Gesellschaft hat den Plan zur Abfas⸗ sung eines umfangreichen Werkes über die Alterthümer Kiews gesaßt und sich in einer Bekanntmachung deshalb an die Freunde der vaterländi⸗ schen Alterthumskunde gewandt, ihr die in ihrem Besitze befindlichen nicht veröffentlichten Dokumente, Denkmäler und Abbildungen, welche sich auf Ldez hn“ ““

In dem 13jährigen Zeitraume von 1852 bis 1864 wanderten aus dem Großherzogthum Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach überhaupt 13,662, im Durchschnitt jährlich 1050 Personen aus. Dieser Zahl der Ausgewanderten steht für den nämlichen Zeitraum von 1852—64 eine Zahl von 3377 in das Großherzogthum Eingewanderten gegenüber, es sind mithin in diesen 13 Jahren mehr ausgewandert, als eingewandert 10,285 Persvnen, im jährlichen Durchschnitt 790, oder von der durchschnittlichen 269,3955 Einwohner betragenden Bevölkerung des Landes im Ganzen 3,82 Prozent oder jäͤhrlich im Durchschnitt 0,29 Prozent. Von sämmtlichen Ausgewanderten gingen 9390 oder 68,7 Prozent nach Amerika, während 4272 Personen oder 31,3 Prozent in Europa verblieben. In den letzteren Jahren hat die Auswanderung nach Amerika abgenommen, während die Auswanderung nach europäischen Staa⸗ ten langsam, aber doch mit einer gewissen Stetigkeit zugenommen hat, der⸗ gestalt, daß in den letzten 6 Jahren von 1859 an dieselbe stets größer ge⸗ wesen ist, als die überseeische. Diese Auswanderer nach europäischen Staa⸗ ten verbleiben mit sehr wenigen Ausnahmen sämmtlich in Deutschland. Die meisten Personen wandern nach den Königreichen Preußen und Sachsen aus und zwar hat das Großherzogthum von 1859—64 nach Preußen 242 und nach Sachsen 304 Personen mehr abgegeben, als es durch Einwanderung aus diesen beiden Staaten empfangen hat.

Stockholm, 18. Oktober. Die offizielle »Post⸗Zeitung« veröffentlicht heute das Gesammtresultat der amtlichen Volkszählung am 31. De⸗ zember 1864. Schweden hatte darnach in seinen 24 Provinzen und in der Stadt Stockholm 4,070,061 Einwohner. Die Stadt Stockholm steht unter selbstständiger Verwaltung und zäͤhlt 128,576 Einwohner. Gothen⸗ burg hat eine Bevölkerung von 43,346, Norrköping von 22,032, Malmö von 21,720, Carlskrona von 15,977 und Gefle von 12,138, alle übrigen Städte haben eine Bevölkerung unter 10,000 Einwohner, dar⸗ unter die beiden Universitätsstädte Upsala mit 9815 und Lund mit 9437 Einwohnern.

Die Universität in Charkow zählt nach dem Journal »Zeitgen. Mediz.« 130 Studirende. Davon kommen 18 auf die medizinische, 56 auf die juristische, je 16 auf die mathematische und die naturwissenschaftliche und 24 auf die philologische Fakultät.

Die Zahl der Studirenden auf der Neurussischen Universi⸗ tät in Odessa beträgt nach den neuesten Nachrichten 188. Davon gehö⸗ ren 10 zur philologischen, 38 zur mathematischen, 33 zur naturhistorischen und 107 zur juristischen Fakultät. Das Ueberwiegen der Zahl der zur juri⸗ stischen Fakultät gehörigen Studenten ist der bevorstehenden Justizreform zu⸗ zuschreiben. Im Ganzen ergiebt sich jedoch aus dem zahlreichen Besuch der für den Anfang nur in zwei Kursen eröffneten Universität das Bedürfniß des Landes nach einer soliden Universitätsbildung. Im Richelieu⸗Lyceum dagegen hatte die Zahl der Studirenden beständig abgenommen.

Das russische Ministerium der Wege⸗ und Wasser⸗Communicationen hat an russische sowohl wie an ausländische Ingenieure die Einladung ge⸗ richtet, an dem Konkurse zur Abfassung eines Projekts zur Verbesserung und Vergrößerung des Odessaer Hafens theilzunehmen. Das Programm zum Plan des Hafens können die Konkurrenten in St. Peters⸗ burg im Departement der Wasser⸗Communicationen und in Odessa in der Kanzlei des General⸗Gouverneurs von Neu⸗Rußland und Bessarabien un⸗ entgeltlich erhalten. Ausländer und Einwohner im Innern des Reichs, können ibre Forderungen an die besagten Behörden richten, mit Beifügung ihrer Adresse, ohne das Postporto beizulegen; dieses letztere sowohl als die Druckkosten des Plans werden von dem Ministerium der Wege⸗ und Wasser⸗ Communicäation bestritten. In dem in dem Programm angewiesenen Ter⸗ min, 1. März 1866, müssen die zum Konkurse bestimmten Projekte persön⸗ lich oder durch die Post, dem Departement der Wasser⸗Commu⸗ nicationen eingereicht werden. Diejenigen, welche später anlangen sollten, werden der Durchsicht nicht unterworfen und können im Verlaufe des Jahres 1866, auf Verlangen der Vorsteller, denselben zurückerstattet werden. Nach Verlauf des besagten Jahres werden die nicht zurückgefor⸗ derten Projekte vernichtet. Derjenige, dessen Projekt von der Oberverwal⸗ tung der Kommunicationsmittel zur Ausführung angenommen wird, erhält einen Preis von 8000 Silberrubel. Der Verfasser des naͤchstbesten Projekts erhält ein Accessit von 2000 Silberrubel. Unvollendete Pro⸗ jekte werden zum Konkurse nicht zugelassen. . 5

Telegraphische Witterungsberiechte.

Beobachtungszeit.

Stunde Ort.

[Linien.

Baro- meter. Paris.

ratur. Réau- mur.

Tage. Wind.

Allgemeine Himmels- V anegicht.

Helsingfors Petersburg. Moskau... Gröningen. Helder...

8 Mrgs. 2

Düuris ...... Brüssel.... Helsingfors Petersburg. Fi.. Moskau.. Skudesnäs. Christians..

Memell Königsberg Danzig.. X“ Cöslin Stettin. Berlin

Münster... Torshe ... Breslau. COII Ratibor... 4 9192v

Aus

Brüssel. 8

Helsingfors Petersburg Riga. IMHdäban .. Moskau... Stockholm. Skudesnäs. Gröningen.

Helder..... Hernösand. Christians..

Königsberg Danzig Cöslin. Stettin EI

Poben .. .

Münster... Torgau.. Breslau... Ratibor .. II

21. 0 kt 333,1 5, 6 335, 0 334,7 340,9 240,9

331, 5 332, 1 332, 5 334,2 334, 6 334,2 331, 6 330,1 331, 5

ussisehe 22. 0 kt

7,0 2. 8 4,2 5,3 4, 8 4 3 5,0 1,0 8,0 6, 8 1,6 8,7

334,4 335,0 335,1 331, 5 333, 8 ,,8. N; 333, 1 6 331, 5 331, 8 330, 6 331, 5 82909,9 0) 8 171.

WärtiI ge

S., mässig.

S., stark. Winastille. NNü., sehr schw.

0 be 0., schwach. SW., schwach. S., schwach. S0., mässig. S., schwach. S., schwach. N., schwach. NNW., bewegt.

Statione ober. . mässig. S0., schwach. SSW., schwach. S., mässig. SW., schwach. SW., mässig. SSW., sehr schw. SSW., schwach. S., schwach. S., schwach. S0., schwach. S0., schwach. N., schwach. N0., schwach.

Statione

23. Oktober.

331, 5

332,3 333,3 333, 2 332, 2 330,0 331, 8 332,3 332. 8 332 8 98911 331,1

ussische

6,2

6,2 6,2 8,3

8,7

8, 8

SSW., schwach.

SSW., schwach. S., schwach. S., mässig.

S., s. schwach. 9., Windstille. SW., schwach. N., schwach. N., Windstille. NW., schwach. W

sSo0., schwach.

0No0., sehr schw.]

Auswartige Stationen. 1 ober.

bedeckt.

bedeckt.

schön. sehr bewölkt.

[bedeckt, Regen. bedeckt, Regen heiter. heiter. bewölkt.

heiter.

bedeckt.

halb heiter. bedeckt, Regen

8

n.

jtrübe.

bewölkt. bedeckt. bedeckt. ziemlich heite trübe. bedeckt. heiter. v bedeckt. bewölkt, Reif.

8

bezogen. . heiter. trübe, nebl., Reg.

wenig bedeckt, öfter Regen. bedeckt. bedeckt. “] egen. . fast bedeck Regen. bedeckt. sehr bedeckt. fast bedeckt. [bewölkt

ö11“

23. 0Oktober.

80., zchwach.

0., schwach. SSO., mässig. SW., mässig.

SW., schwach. SSW., schwach.

SSW., schwach.

SW., schwach. S., mässig.

S0O., mässig. SSW., schwach. S, sehr schwach.

SW., s. schwach.

8 bedeckt, gestern Abend Regen. bedeckt. bedeckt. bed., gest. Regen. stark bew., vor- her Reg., gest. Vor- u. Nachm. Regen. trübe, Regen,

8

Nachts 0,2. trübe. bew., Nehts. Reg. trübe. trübe.

halb heiter. trübe.

Königliche Schauspie Im Opernhause. Große Oper in 4 Akten.

Dienstag, 24.

Iphigenia in Tauris.

Tanz von Hoguet.

Viardot: Iphigenia, als

Mittel⸗Prei

Im Schauspielhause. einstudirt: Von Sieben die Häßlichste. Told's Erzählung von L. An Vorher:

Düringer. von Berting.

Oktober.

(204te Vorstellung.) Musik von Gluck.

(Gast: Frl. v. Pöllnitz, Schülerin der Mad

se.

Lyrisch

und dramatisch.

Lustspiel in

erster theatralischer Versuch.)

(171ste Abonnements⸗Vorstellung. Reau

4 Akten, nach

gely. In Scene gesetzt von Direktor Lustspiel in 1 Akt

Personen: Ernst Hellwald, Hr. Liedtcke. Moritz

Lucia von Lammermoor.

zum

ͤ11141“

3421 Königlich Preußischen Staats⸗ Dienstag 24. Oktober

Anzeig

8

Müller, Virtuos, Hr. Friedmann. August Born, Maler, Hr. Dahn. Am⸗ brosi, Verwalter zu Falkenbrunn, Hr. Dessoir Sohn. Ernestine, Rosa, Elise, Gabriele, Amalie, Doris, Adelheid, seine Töchter, Frl. A. Taglioni, Frl. H. Delia, Frl Müller, Frl. Hassel, Frl. L. Delia, Frl. Ludwig, Frl. Kitzing. Oberförsterin Moorpilz, Frl. Döllinger. Wirthschaftsräthin Kunkel. Fr. Frieb⸗Blumauer. Freiin Maus von Mäusezahn, Fr. Adami. Girolamo, Lakai, Hr. Lichterfeld. Gero⸗ nimo, Schuhmacher, Hr. Bethge. Boscarino, öffentlicher Schreiber, Hr. Hiltl. Ein Mädchen, Frl. Buska. Ein junger Bursch, Hr. Land⸗ wehr. Veit, Bauer, Hr. Woytasch. Caspar, Gärtner, Hr. Grua. Gerichtshalter, Hr. Goohmann. Bauern, Schiffsleute. Musikannten.

Gewöhnliche Preise.

Mittwoch, 25. Oktober. Im Opernhause. (205ste Vorstellung.) Tragische Oper in 3 Akten mit Tanz Lucia: Frl. Orgeni.

von S. Camerano. Musik von Donizetti.

Edgar: Herr Wachtel.

der Mohr von Venedig. Shakespeare, übersetzt von H. Voß.

Gesellschaft. de MM. Th. Barrière et Ch. Capendu.

Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (172sͤte Abbonnents⸗Vorstellung.) Othello, Trauerspiel in 5 Abtheilungen von

Gewöhnliche Preise.

.“ 16

Dienstag, 24. Oktober. Im Saaltheater des Königlichen Schauspielhauses. Vierzehnte Vorstellung der französischen Schauspieler⸗ Les faux bonshommes. Comédie en quatre actes

Preise der Plätze: Erstes Parquet und erste Estrade 1 Thlr 5 Sgr. Zweites Parquet und zweite Estrade 25 Sgr. Gallerie Sitzplatz 15 Sgr., Stehplatz 10 Sgr. Der Billetverkauf findet am Tage der Vorstellungen Vormittags von 10 bis 1 Uhr (Sonntags von 11 bis 2 Uhr) im Abend⸗Kassenlokal der König⸗ lichen Schauspiele (Eingang von der Jägerstraße), und an der Abendkasse im Vestibul des Concertsaales (Eingang von der Tauben⸗ straße) stat. k1X“

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

. Steckbrief. er unten signalisirte Füsilier Wilhelm Radecke der 6. Compagnie des Herzoglichen Regiments Anhalt hat sich nach Empfang der Einberufungs⸗ Ordre aus seiner Heimath enfernt und ist sein jetziger Aufenthalt nicht er⸗ mittelt worden.

Da die Vermuthung der Desertion vorliegt, werden alle Militair⸗ und Civil⸗Behörden ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Radecke vigiliren zu lassen und denselben im Betretungsfalle dem unterzeichneten Kommando aus⸗ zuliefern. ¹

Dessau, am 12. Oktober 1865. b

Herzogliches Kommando des Regiments Frhr. von Heinrod, Oberst.

EÜSgnglemnen

Vor⸗ und Zuname: Wilhelm Radecke, geboren am 8. April 1841, Geburtsort: Hoym; Gewerbe: Schneider; Religion: evangelisch; Größe: 5 Fuß 3 Zoll 1 Strich; Haare: schwarz; Stirn: hoch; Augen⸗ brauen: schwarz; Augen: braun; Nase: gewöhnlich; Mund: proportionirt; Bart: im Entstehen; Zähne: gesund; Kinn: spitz; Gesichtsbildung: oval; Gesichtsfarbe: gesund; Statur: schlank; besondere Kennzeichen: fehlen.

Steckbriefswiderruf. Der unterm 5. Februar d. J. erlassene und unterm 2. W erneuerte Steckbrief hinter den Tagearbeiter Friedrich Wilhelm Kutzner aus Tschepplau ist erledigt. 8 8 Freistadt, den 18. Oktober 1865. . SKonigliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Bekanntmachung. 8 In der Grubenhäger Forst, etwa 1 Meile von Greifswald, ist am 11. 5. M. an einer Tanne erhängt ein bis zum Skelett verwester Leichnam in männlicher Kleidung vorgefunden. Derselbe ist 5 Fuß und einige Zoll groß, von nicht sehr breiten Schultern und hat verhaͤltnißmäßig lange Beine. Die Vorderzähne sind fast vollständig. Anscheinend hat der Ver⸗ storbene eine von der Stirn bis über den Scheitel zurückgehende kahle Platte, an den Kopfseiten braunes, etwas gräuliches Haar, auch einen kur⸗ zen Backen⸗ und Schnurbart gehabt. Die Kleidung des Leichnams bestand aus einer dunklen Tuchmütze mit Tuchschirm, dunkelbraunem Rock mit schwarzem Orleans (an den Aermeln weiß) gefüttert, einer grau und schwarz fein karrirten Weste von Sommerzeug, einer graumelirten Tuch⸗ oder Buckskinhose, Chemisett, leinenem Hemde, weißwollenen Strümpfen und Halbstiefeln, Tragbändern mit Lederstrippen und einem braun und weiß gestreiften Halstuch. In den Taschen der Leiche ist eine gehäkelte Börse, 15 Sgr. baares ag, ein dal baumwollenes Taschentuch und W tel mit Schwefelhölzern gefunden. 8. Sh triagäer 1ae über Ldis Persönlichkeit des Gefundenen oder über die Art und Weise, in der er den Tod gefunden, Auskunft ertheilen können, werden hierdurch aufgefordert, sich zu diesem Behuf bei dem unter⸗ zeichneten Gericht zu melden. Kosten werden ihnen hierdurch nicht ver⸗ ursacht. 8 Greifswald, den 14. Oktober 1865. Königliches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter.

Anhalt.

CTbdiee c 28s Durch Beschluß der Rathskammer des unterzeichneten Gerich vom 4. September er. ist gegen den Schiffer Heinrich Schulz, 47 Jahre alt,

welcher früher in Camp bei Zehdenick seinen Wohnsitz hatte, sich gegenwärtig aber auf Schifffahrt befindet, die Untersuchung wegen Amtsehrverletzung eingeleitet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung der Sache vor der Deputation auf den 9. Februar 1866, Vormittags 9 Uhr,

in unserem Gerichtslokale Lindenstraße Nr. 54 anberaumt. Der seinem Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte wird zu diesem Termin mit der Aufforderung vorgeladen, in demselben zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu Vertheidigung dienenden Beweis⸗ mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei⸗ geschafft werden können. 1 Erscheint der Angeklagte in dem Termin nicht, so wird mit der Ver⸗ handlung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden. Zu dem Termin ist gleichzeitig als Zeuge der Brückenwärter Krälschmer zu Golm

dam, den 16. September 1865. Königliches Kreisgericht.

Edictal⸗Citation. V Auf Grund der Anklage der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft hier v m 12. d. Mts. ist gegen 1 den Bäckergesellen Carl Schonieß aus Uschurnen, da derselbe hinreichend belastet erscheint, am 18. Oktober 1864 dem Hutmachergesellen Wilhelm Fenner aus Kottbus hier in der Herberge einen demselben gehörigen Rock in der Absicht der rechtswidrigen Zueignung weg. genommen zu haben, wegen Diebstahls in Gemäßheit der §§. 215 und 216 des Strafgesetz⸗Buchs durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heuti⸗ gen Tage die Untersuchung eingeleitet worden. Zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Ter⸗ min auf

IJ. Abtheilung.

den 9. Januar 1866, Vormittags 10 Uhr, in unserem im hiesigen Rathhause befindlichen Sitzungssaal Nr. 11 anbe⸗ raumt, zu welchem der obengenannte Angeklagte, dessen Aufenthaltsort nicht bekannt ist, mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis⸗ mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.

Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. GColberg, den 16. September 1865.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Handels⸗Register.

Handels⸗Register des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin.

In das Firmen⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter Nr. 4423

der Kaufmann (Handlung mit Lampen und Metalldruck⸗Waaren)

Carl Ludwig Emil Ehrich zu Berlin, 1

Ort der Niederlassung: Berlin, (jetziges Geschäftslokal Dresdener-

straße Nr. 77), 8 6“ e

1u“ Firma: Emil Ehrich v W“

eingetragen zufolge Verfügung vom 20. Oktober 1865 am Tage.

Der Kaufmann Carl Ludwig Emil Ehrich zu Berlin hat für seine vorgedachte Handlung

dem Albert August Ferdinand Graetz zu Berlin Prokura ertheil