isterium der geistlichen Medizinal⸗Angelegenheiten.
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Der ordentliche Lehrer Dr. Schürmann am Gym sberg ist zum Oberlehrer befördert worden
Am Gymnasium in Treptow a. R. ist die Beförberung des ordentlichen Lehrers Dr. Carl Friedrich Wilhelm Schulz zum Oberlehrer genehmigt worden. 6“
1 1 Beim Gymnasium zu Guben ist die Beförderung des ordent⸗ lichen Lehrers Schmelzer zum Oberlehrer genehmigt worden.
Die Berufung des ordentlichen Lehrers Eduard Paetsch der höheren Bürgerschule in Langensalza zum Oberlehrer an der Realschule in Potsdam ist genehmigt worden.
88 1 Finanz⸗Ministerium. Deer Regierungs⸗Sekretariats⸗Assistent Lilienthal aus Marien⸗ werder, ist als Geheimer expedirender Sekretair und Kalkulator bei dem Finanz⸗Ministerium, Abtheilung für das Etats⸗ und Kassenwesen, angestellt worden. “
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse 132ster Königlicher Klassen⸗Lotterie sielen 6 Gewinne zu 5000 Thlr. auf Nr. 34,926. 52,333. 58,794. 59,605. 70,373 und 92,010. 4 Ge⸗ winne zu 2000 Thlr. auf Nr. 5102. 58,958. 61,869 und 80,535. 52 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 182. 6202. 7701. 19,961. 11,273. 11,828. 11,835. 11,902. 17,177. 17,652. 18,650. 19,489. 20,415. 20,961. 21,052. 21,967. 23,322. 23,769. 26,873. 26,982. 32,675. 33,616. 36,183. 36,740. 37,119. 40,848. 41,399. 44,476. 46,282. 47,162. 47,685. 50,1 16. 50,404. 56,551. 56,897. 62,049. 63,735. 64,759. 69,723. 72,332. 79,040. 85,079. 86,020. 87,799. 88,039. 88,125. 89,037. 89,664. 90,810. 92,599. 93,500 und 93,809. 56 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 2621. 8557. 9388. 10,332. 10,562. 10,908. 10,991. 13,115. 14,521. 15,020. 17,163. 17,760. 19,010. 20,699. 23,271. 26,025. 26,608. 28,736. 28,925. 30,189. 31,467. 31,597. 32,886. 34,689. 36,412. 40,422. 48,505. 50,478. 50,725. 52,110. 53,478. 54,541. 54,737. 55,936. 58,935. 59,274. 59,800. 60,938. 61,110. 62,217. 62,670. 65,748. 67,474. 69,292. 76,035. 76,249. 79,131. 80,953. 82,019. 82,612. 83,103. 84,919. 86,932. 87,673. 91,972 und 94,747. 74 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 564. 588. 1412. 1667. 3236. 8700. 10,230. 10,329. 10,947. 11,133. 11,650. 12,463. 15,249. 15,468. 16,207. 16,949. 20,228. 22,346. 22,595. 23,706. 24,492. 24,617. 25,554. 25,579. 26,205. 26,577. 28,409. 29,129. 29,973. 30,694. 31,666. 35,464. 36,849. 37,799. 38,600. 39,657. 44,409. 45,254. 47,421. 48,400. 51,570. 52,686. 53,7 19. 55,210. 55,215. 57,232. 58,154. 58,615. 60,986. 62,153. 62,563. 64,330. 64,362. 68,082. 69,584. 71,036. 71,312. 73,099. 74,053. 75,414. 76,171. 77,081. 78,529. 85,201. 88,599. 90,500. 92,410. 93,343 und 94,913. Beerlin, den 26. Oktober 1865. h Königliche General⸗Lotterie⸗Dire
Angekommen: Der Wirkliche Geheime Kriegs⸗Rath und General⸗Proviantmeister Messerschmidt, aus der Provinz Pommern.
Der Generalmajor und Commandeur der 11.
Kavallerie⸗ Brigade von Borstell, von Breslau.
L111“
Abgereist: Der Generalmajor und Commandeur der 3. In⸗ fanterie⸗Brigade Malotki von Trzebiatowski, nach Danzig.⸗
Berlin, 26. Oktober. gnädigst geruht: dem Major z. D. Otto, beauftragt mit der Ver⸗
Se. Majestät der König haben Aller⸗
tretung des Commandeurs des 1. Bataillons (Gleiwitz) 1. Ober⸗
n, Unterrichts⸗ und
11A4“
89 an
80,433. 80,712. 81,662 82,286. 82,743.
Bekannt ma ch ung.
Für diejenigen Lehrer, welche sich in einzelnen Lehrfächern fort⸗ zubilden wünschen, wird in dem bevorstehenden Winterhalbjahr, und zwar vom 27. Oktober d. J. ab, Freitags von 5 bis 7 Uhr Abends, ein Lehrkursus abgehalten werden, in welchem
1) der Seminar⸗Direktor Thilo über den Katechismus Lutbers aals Grundlage für den Religionsunterricht in der Elementar⸗
schule,
in ihrer sprachlichen und grammatischen Behandlung) Vorträge halten werden. 8
beabsichtigen, haben sich am Mittwoch, den 25. Oktober d. J., zwischen 12 und 2 Uhr Mittags, bei dem Herrn Seminar⸗Direktor Thilo hierselbst (Oranienburger Straße Nr. 29) persoönlich zu melden.
Die Theilnahme erfolgt unentgeltlich.
Berlin, den 20. Oktober 1865.
Preußen. Schloß Babelsberg, jestät der König besuchten gestern Nachmittag das Krankenhaus Bethanien, um die beim Einsturze des Hauses in der Wasserthor⸗ straße Verunglückten zu sehen. Abends 10 ½ Uhr kehrten Allerhöchst⸗ dieselben hierher zurück.
Im Laufe des heutigen Vormittags nahmen Se. Majestät den Vortrag des Civil⸗Kabinets entgegen und empfingen den General⸗ Stabs⸗Arzt der Armee Dr. Grimm.
Berlin, 26. Oktober. Wir vernehmen, daß Se. Ma⸗ jestät der König gleich nach seiner Rückkehr aus Westfalen dem betreffenden Ministerium den Befehl ertheilt hat, wegen des trauri⸗ gen Ereignisses in der Wasserthorstraße die eingehendsten Untersuchun⸗ gen anstellen zu lassen, um die Schuldigen zu ermitteln, und dem⸗ nächst Vorschläge zu machen, wie durch vermehrte Controle der Bau⸗ ten dergleichen Unglücksfällen für die Zukunft möglichst vorzubeugen sei.
RNatibor, 24. Oktober. Wie der »Bresl. Ztg.⸗ aus Klein⸗ Gorzütz, hiesigen Kreises, gemeldet wird, stürzte gestern plötzlich das Gewölbe des Mittelschiffs der dortigen neu erbauten katholischen Kirche zusammen und begrub 9 Maurer unter seinen Trümmern, von denen 4 schwer, 5 leichter verwundet sind. Die übrigen zahl⸗ reichen Arbeiter begannen sofort das Rettungswerk; vier der Ver⸗ wundeten liegen hoffnungslos darnieder, einem derselben ist der Schädel gespalten. Auf die Nachricht von dem Unglücksfalle war der Erbauer der Kirche, Baurath Linke, mit dem Kreisphysikus Dr. Heer alsbald auf der Unglücksstätte erschienen. 36
Barmen, 24. Oktober. In einer gestern hier abgehaltenen Versammlung von Notabeln des Handelsstandes des diesseitigen und des Lenneper Kreises wurde das kürzlich vom Ministerium genehmigte Handelsgericht konstituirt. Schleswig⸗Holstein. Flensburg, 25. Oktober. (W. T. B.) Die Norddeutsche Zeitung⸗ theilt den Wortlaut einer längeren Rede des Gouverneurs Freiherrn von Manteuffel an die Beamten in Hadersleben mit, in welcher es unter Anderem heißt: Er habe ungern in Eckernförde ein strenges Exempel statuirt, aber das Interesse des Landes müsse seine wichtigste Sorge sein. Durch Strenge, gegen Einige angewandt, müsse die Existenz des Ganzen gesichert werden, wenn sie durch Parteileidenschaft bedroht sei. Auch hier im Norden müsse er vor allen Demonstrationen, die möglicherweise im dänischen Sinne ausfallen, warnen; er werde die⸗ selben nicht dulden. Der König von Dänemark habe sein Recht an den Kaiser von Oesterreich und den König von Preußen abge⸗ treten, und das sei die einzige Basis, auf welcher die gesetzliche Ordnung in diesem Lande erbaut werden könne. Morgen wird sich der Gouverneur nach der Königsau begeben. Eckernförde, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Senator Dehn und der Bürgerworthalter Stegelmann sind wegen der Vorfälle während der Anwesenheit des Erbprinzen von Augustenburg von ihren Aemtern suspendirt; der Hardesvogt Zülow ist mit der Unter⸗ suchung beauftragt worden. Sachsen. Leipzig, 24. Oktober. Der Rath eine Bekanntmachung erlassen, worin es heißt:
Am 21. d. M. ist in der Teichstraße allhier ein Todesfall unter durch
hat heute
schlesischen Landwehr⸗Regiments Nr. 22, zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Ordens der eisernen Krone dritter Klasse und dem Premier⸗Lieutenant von Prittwitz des 1. Pommerschen Ulanen⸗Regiments Nr. 4 zur Anlegung des von dem Bey von Tunis ihm verliehenen Offizierkreuzes des Iftichar⸗ Ordens dritter Klasse die Erlaubniß zu ertheilen.
die Section bestätigten Symptomen der asiatischen Cholera vorgekommen. Ebenso sind gewöhnliche Brechdurchfälle in den letzten Tagen mehrfach zu bemerken gewesen, bei denen jedoch rasche Genesung eingetreten ist. Indem wir diese, durch umlaufende Eerüchte vielfach vergsößerten Thatsachen zur allgemeinen Kenntniß bringen, können wir zur Beruhigung amtlich hinzu⸗ fügen, daß nach den gedachten, mit den Epidemien in Altenburg und Wer⸗ dau in keinem Zusammenhange stehenden Vorkommnissen von einer hier
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2) der Seminarlehrer Strübing über Lesestoffe des Schulbesuchs
Diejenigen Lehrer, welche an diesem Lehrkursus Tbeil zu nebmen
25. Oktober. Se. Ma⸗
“
ausgebrochenen Cholera⸗Epidemie zur Zeit nicht die Rede sein kann, und daß überhaupt der dermalige Gesundheitszustand unserer Stadt als ein sehr günstiger bezeichnet werden muß. Dessenungeachtet haben wir alle Vor⸗ kehrungen getroffen, welche geeignet sind, einem etwaigen Auftreten der Cholera allhier mit möglichstem Erfolg begegnen zu konnen Meiningen, 24. Oktober. (Weim. Ztg.) Se. Hoheit der Herzog war acht Tage lang leidend und mußte das Bett hüten. Seit drei Tagen hat jedoch die Krankheit, ein starker Gichtanfall, nachgelassen, so daß der hohe Patient das Bett wieder verlassen konnte und die Reconvalescenz in erwünschter Weise fortschreitet. Reuß. Gera, 24. Oktober. (Weim. Z.) Gestern traf der Erbprinz mit Familie hier ein, um für den Winter auf dem Re⸗ sidenzschloß Osterstein Wohnung zu nehmen. — Die Gera⸗Gößnitzer Bahn wird nun doch in diesem Jahre noch eröffnet werden, und zwar Anfang oder Mitte Dezember. Gestern Mittag langte die erste Lokomotive, direkt von Gößnitz kommend, auf hiesigem Bahn⸗ hofe an, als Beweis, daß die gesammte Linie bereits fahrbar ist. Frankfurt a. M., 25. Oktober. Die⸗Postzeitung⸗ bestätigt es, daß die Bundestagsferien wegen Unwohlseins des Präsidialge⸗ sandten Freiherrn v. Kübeck und wegen Abwesenheit des preußischen Bundestagsgesandten v. Savigny bis zum 2. November verlängert werden sollen. Oesterreich. Wien, 25. Oktober. Die heutige »General⸗ Correspondenz⸗ bringt eine Berichtigung, in der es heißt:. Man beschäftigt sich in der Tagespresse neuestens mehrfach mit einem Circular⸗Erlasse des K. ungarischen Hofkanzlers in Angelegen⸗ heit der Eintreibung der Steuerrückstände in Ungarn, in welchem an⸗ geblich in dem Vorgehen gegen die mit der Steuer Ruͤckständigen die äußerste Schonung empfohlen worden sein soll. Um nun weiteren Folgerungen, welche aus dieser Nachricht gezogen werden wollten, zu begegnen, sehen wir uns veranlaßt, dieselbe dahin richtig zu stellen, daß der fragliche Cirkular⸗ Erlaß des K. ungarischen Hofkanzlers nicht eristirt. Das Richtige an der Sache besteht darin, daß aus Anlaß vorgekommener einzelner Beschwerden in neuester Zeit von Seite des K. K. Finanzministeriums im Einvernehmen mit der Königlich ungarischen Hofkanzlei an die betreffenden F'nanzbehörden wiederholt die Weisung ergangen ist, gegen wirklich zahlungs unfähige Steuerrestanten mit aller Schonung vorzugehen und die zwangsweise Mili⸗ tair⸗Execution nur gegen renitente und zahlungsfähige Steuerpflich⸗ tige und stets nach vorausgegangener Mahnung in Anwendung zu bringen. Dasselbe Blatt enthält eine Pesther Korrespondenz, welche voll guter Hoffnungen bezüglich des Ganges der Wahlbewegung in Ungarn ist. Sie betont insbesondere die dyna stische Treue, die seit dem Systemwechsel in ihrer alten Reinheit und mit erneuerter Wärme erwacht sei. Es gebe jetzt im ganzen Lande keine Wähler⸗ oder wie immer geartete Versammlung, in der nicht der Name Sr. Majestät bei jeder Nennung desselben mit Enthusiasmus begrüßt würde, der keineswegs blos der Ausdruck der Freude darüber ist, daß Ungarn jetzt der Befriedigung seiner eigenen Interessen entgegen⸗ sehen darf, — sondern der Ausdruck des aufrichtigen, alle Schichten der Bevölkerung durchdringenden dankbaren Strebens, die Macht⸗ stellung Sr. Majestät zu befestigen, zu vergrößern. Und so werde die dynastische Treue Ungarns die Brücke sein, die mittelbar zur Konsolidirung der Reichsinteressen der Monarchie führen werde. Daß übrigens, schließt die Korrespondenz, in der öffentlichen Meinung Ungarns sich auch die Neigung zur unmittelbaren Berührung mit den Völ⸗ kern der Monarchie vorbereitet, ist fuͤr jeden, der Ungarn zu verschiedenen Zeiten mit unbefangenen Augen zu beobachten Gelegenheit hatte, auch schon dadurch erwiesen, daß die Schlagwörter wie »Großmachtstellung der Mon⸗ archie«, »Gemeinsame Angelegenheiten«, „die Wruͤdervölker jenseits der Leitha« u. s. w. u. s. w. eben Schlagwörter und so populär werden konn⸗ ten, wie sie es heute sind. Das sind Fortschritte im öffentlichen Geist Ungarns, und wenn man bedenkt, daß Massen, daß Völker sich nicht so schnell bewegen wie Einzelne, so sind es rasche Fortschritte, deren Entschie⸗ denheit und Tragweite sich von einer Reichstagssession zur andern in immer überzeugenderer Weise entfalten wird.
Schweiz. Bern, 23. Oktober. (Köln. Ztg.) Seit heut⸗ Vormittag 10 Uhr tagen die eidgenoöͤssischen Räthe in außerordent⸗ licher Sitzung im Bundespalais. Die Frage der Bundesver⸗ fassungs⸗Revision ist der Hauptgegenstand der dermaligen Verr handlungen der Bundesversammlung. Der Nationalrath, welche, die Priorität in der Bundesverfassungs⸗Revisionsangelegenheit hat ward von seinem Präsidenten v. Planta aus dem Kanton Grau⸗ bünden mit einer langen Rede eröffnet, welche als Hauptpointe die Warnung enthielt, die Schweiz solle sich hüten, eine bloße Handels⸗ republik zu werden, damit ihr nicht das gleiche Schicksal wie einst der Republik Venedig zu Theil werde. Bei Eröffnung der Debatte über die Bundesverfassungs⸗Revision wiederholte Segesser von Luzern, von Acklin aus dem Kanton Aargau unterstützt, seinen von ihm schon im Juli gestellten Antrag, überhaupt auf die Bundes⸗ verfassungs⸗Reform nicht einzutreten. Daß Segesser's Antrag keine Aussicht auf Annahme hatte, war übrigens, nachdem die Revisions⸗ Angelegenheit einmal so weit gediehen war, vorauszusehen. Mit großer Mehrheit fiel derselbe durch, worauf dann noch ebenfalls mit großer Mehrheit nach dem Antrage der Kommission die artikelweise Berathung der Revisions⸗Vorschläge und Vertagung der Verhand⸗ lung auf morgen beschlossen wurde. Der Ständerath, welcher we⸗ gen Erkrankung seines Präsidenten Rüttimann aus Zürich von dem
Vice⸗Präsidenten Welti aus Aarau ohne Rede eröffnet wurde, bielt
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V
am Freitag wird die Leiche neben den 8 großen Staatsmänner Canniag und Pitt in der Westminster⸗Abtei
house eingetroffen.
in Empfang zu nehmen.
nur eine ganz kurze Sitzung, welche die Anzeige ausfüllte, daß, da der Nationalrath die Priorität in der großen Frage der Bundes⸗ verfassungs⸗Revision habe, dem Ständerathe für alle übrigen Trac⸗ tanden, mit Ausnahme von nur sechs, die Initiative zugetheilt wor⸗
Großbritannien und Irland. London, 24. Oktober.
Auf der hiesigen französischen Gesandtschaft ist folgende Depesche ein⸗ getroffen:
1e Paris, 20. Oktober 1865. Der Minister des Auswärtigen an Baron Baude, französischen Ge⸗
schäftsträger zu London.
Mein Herr! Der Kaiser und seine Regierung konnten nicht ohne ein tiefes Gefühl des Bedauerns den hervorragenden Staatsmann, dessen Verlust England in diesem Augenblicke bedauert, vom politischen Schauplatze ver⸗ schwinden sehen. Sein Tod hat die öffentliche Meinung in dem Lande, welchem er lange Jahre hindurch in so glänzender Weise diente, schmerzlich bewegt und wird uͤberall, wo der Name Englands bekannt ist, einen starken Wiederhall finden. Wir unsererseits haben in mehreren wichtigen Fällen Ge⸗ legenheit gehabt, die hohen Eigenschaften zu würdigen, mit denen Lord Pal⸗ merston begabt war, und werden uns stets gern daran erinnern, wie viel er zur Herstellung der vertrauensvollen und freundschaftlichen Beziebungen, welche seit Beginn des zweiten Kaiserreiches zwischen Frankreich und Eng⸗ land bestanden haben, beigetragen hat. Lord Palmerston war im Dezember 1851 der Erste, der den Charakter der muthigen Entschlüsse anerkannte, welche die Lage Frankreichs Sr. Majestät eingab. Er hat die Folgen der-
selben ehrlich hingenommen, indem er sich über die bitteren Gefühle der Ver⸗
gangenheit mit einer Freiheit des Urtheils erhob, die um so mehr des Lobes würdig ist, als er bei Beginn seiner Laufbahn an den alten Kämpfen Theil genommen hatte, und er hat seinen Einfluß dazu benutzt, seinen Mitbürgern die Dienste begreiflich zu machen, welche die in Frankreich vollbrachten Er⸗ eignisse der Sache der Ordnung in Europa geleistet haben. Wenige Jahre nachher fanden wir in Lord Palmerston die entschlossenste und sicherste Un⸗ terstützung, als die im Orient eingetretenen Verwickelungen beide Nationen
dazu veranlaßten, ihre Anstrengungen zu vereinigen, und ein Bündniß her
beiführten, welches nicht weniger bemerkenswerth durch die innige und loyal Eintracht der Kabinette, als durch den edlen Wetteifer der Heere war. Eben so wenig dürfen wir vergessen, welche Rolle Lord Palmerston bei den Unter handlungen wegen des vor fünf Jahren abgeschlossenen Handelsvertrages ge spielt hat. Ihm, als Premier⸗Minister der Königin, hatte sich der Gedank stark aufgedrängt, die Beziehungen Englands zu uns dadurch zu konsolidiren, daß man ihnen eine innigere Solidarität der materiellen Interessen verleihe. Er hat, so viel in seinen Kräften stand, die Inauguration dieses freisinnigen Systems gefördert, welches seitdem durch die Erfahrung seine Weihe erhal⸗ ten hat und dem heute die Mehrzahl der festländischen Staaten huldigt. Diese Thaten gehören der Geschichte der beiden Léänder an. Der Name Lord Palmerston's wird mit diesen Thaten verknüpft bleiben und wir werden die Rolle nicht vergessen, welche er unter Verhältnissen gespielt hat, die für die Beziehungen zwischen Frankreich und England von so großem Interesse waren. Wir machen uns eine Pflicht daraus, das Zeugniß unserer Sym⸗ pathieen mit den Ehrenbezeigungen zu vereinigen, welche die britische Nation mit so viel Recht seinem Gedächtnisse erweist. Ich bitte Sie, bei Lord Russell der Dolmetscher der Gefühle des Kaisers und der Regierung Sr. Majestät zu sein. Zu gleicher Zeit ersuche ich Sie, dem ersten Staatssecretair der Königin eine Abschrift dieser Depesche zu überreichen.
Genehmigen Sie ꝛc. Drouyn de Lhuys.
Der hiesige belgische Geschäftsträger hat Lady Palmerston einen Brief des Königs der Belgier überreicht und ihr sowohl, wie Lord Russell das herzliche Beileid der belgischen Regierung und des bel⸗
gischen Volkes ausgedrückt.
Es ist nun fest beschlossen, daß Lord Palmerston's Andenken durch ein öffentliches Leichenbegängniß gefeiert werden soll; Ruhestätten der anderen
Auf den Wunsch der Königin ist diese Anordnung Die Leiche ist gestern Abend hier in Cambridge⸗ Der einzige Neffe Lord Palmerston's, der Geist⸗
liche Henry Sulivan, und der Privatsecretair und Stiefenkel des
verstorbenen Premiers, Evelyn Ashley, waren zugegen, um den Sarg
— Der Leichenzug wird Cambridge -house um zwölf Uhr am Freitag verlassen und um ein Uhr in der West⸗ minster⸗-Abtei ankommen. Die Hauptleidtragenden, unter ihnen
Viscount Bury als Vertreter der Königin, der Herzog von Cambridge,
Earl Russell und die übrigen Kabinetsmitglieder werden von Cam⸗
bridge⸗house aus das Geleite geben, die Mitglieder der beiden Häuser
des Parlaments sich in der Abtei versammeln.
beigesetzt werden getroffen worden.
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rankreich. Paris, 24. Oktober. Der »Moniteur⸗ druckte aus “ halboffiziellen Blatte die Nachricht ab, die päpst. liche Regierung wolle den Effektivbestand ihres Heeres nicht blos auf 8000, sondern auf 12,000 Mann bringen, mit dem Zusatze: »eine Anzahl, die im September⸗Vertrage vorgesehen ist⸗. Der Septem⸗ ber⸗Vertrag weiß von 12,000 Mann päpstlicher Truppen so wenig etwas, wie von 8000 Mann; er spricht blos davon, daß Italien sich verpflichtet, keine Einsprache gegen die Bildung einer Armee zu erheben, »welche genügend ist, um die Autorität des beiligen Vaters und die Ruhe sowohl im Innern, wie auf der Grenze seiner Staa⸗ ten aufrecht zu erhalten, jedoch unter der B daß diese Streitkräfte nicht in Angriffsmittel gegen d Re ierung ausarten«.