Geseh vom 11. Oktober bestimmt sind, haben schon an vielen Orten begonnen. So in Wilna, wie die »N. P.⸗ meldet, am 8. Novem⸗ ber im Kriminal⸗ und am 9. November im Civil⸗Gerichtshof. Amerika. Aus New⸗York, 9. November, wird gemeldet: Der Neger⸗Aufstand auf Jamaika dauert fort; zahlreiche angesehene Einwohner wurden getödtet. Johnson antwortete einer Deputation von Damen, daß der Prozeß Davis ehestens beginnen werde. Die Washingtoner Regierung hat nach Fort Monroe Ordre ertheilt, mit der Desarmirung der Kriegsschiffe einzuhalten. Die Wahlerfolge sind in Jersey, New⸗York, Massachusetts, Wisconsin und Minnesota den Republikanern günstig. Der Fenier⸗Kongreß ist vertagt worden. Aus Philadelphia vom 3. November wird der »Times⸗ geschrieben: »Die in Umlauf gesetzten Angaben, daß die Panzer⸗ flotte Befehl erhalten habe, sich sofort seebereit zu halten und daß die See⸗Offiziere zu ihren Stationen kommandirt worden seien, sind sammt und sonders falsch. Bei dem League⸗Eiland am Delaware, fast an dem Orte, wo ich schreibe, liegt unsere Panzerflotte völlig abgetakelt und kein Zeichen, daß man auf ihr irgend welche Vorbe⸗ reitungen treffe, ist bemerkbar.⸗ Man schreibt dem Pariser »Moniteur- aus Mexiko, den 19. Oktober, daß Herr Ramirez, Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten, zum Staatsminister ernannt ist, und daß Herr Mar⸗ tin del Castillo, General⸗Intendant der Civilliste, provisorisch mit den Functionen des Ministers des Auswärtigen beauftragt sei. Der Minister des öffentlichen Unterrichts und des Kultus, Herr Silicco, ist ebenfalls ersetzt. 1 — Durch eine Depesche im offiziellen Journal Mexiko's, datirt aus Mazatlan, den 20. September, meldet General Aymar, daß die Nachrichten aus dem Norden vortrefflich lauten, und daß Juarez, nachdem er die nordamerikanische Grenze überschritten, sich auf Santa Fe gerichtet habe. 1 Die Revolution in Peru scheint auszusterben. Die Reihen der Aufständischen lichten sich durch Desertion und die Führer selbst liegen in Hader. Der militairische Gouverneur von Arequipa hatte dem revolutionairen Präsidenten bereits den Gehorsam aufgekündigt. In Bolivia hatte General Melgarejo einen entschiedenen Sieg über die revolutionaire Partei in Potosi davon getragen und war von dort nach La Paz aufgebrochen. Mehrere der Insurgenten⸗ führer hatten sich über die Andes auf argentinisches Gebiet geflüchtet. Die chilenische Republik ist, wie schon früher erwähnt wurde, entschlessen, zu dem Kriege gegen Spanien alle ihre Kräfte aufzubieten. Der Kongreß hatte das Ultimatum Parejas einstimmig zurückgewiesen und entschied sich sofort zur Kriegserklärung. Eine Anleihe von 20 Millionen Dollars wurde genehmigt und der Regierung unbeschränkte Vollmacht zur Aushebung von Truppen gegeben, auch sollten Schiffe ausgerüstet werden. Alle Parteien haben sich um die Regierung geschaart. Die Banken hatten einen großen Anlauf zu bestehen und mußten am zweiten Tage ihre Zahlungen einstellen, bis sie von dem Kongresse die Erlaubniß erhielten, 1½ Mil⸗ lionen Dollars in Banknoten zu emittiren. Die spanische Flotte besteht aus zwei Fregatten und einem Kanonenboote, welche Valpa⸗ raiso blokiren, der Fregatte »Blanca« vor Caldera, der Fregatte »Berenguela« vor Coquimbo, einem Transportschiffe und einem Depeschen⸗Kanonenboote. Ausländische Kaufleute haben ihre Ge⸗ sandten und Konsuln um thätigen Schutz ihrer Interessen gebeten, doch war leider keiner der Admiräle während dieser Ereignisse in Valparaiso. Das diplomatische Corps hat aber einen Protest gegen die Blokade, als eine unzureichende und daher ungültige, an den spanischen Admiral überreicht, worauf noch keine Antwort erfolgt war. Neun chilenische Schiffe waren vor Caldera von den Blokade⸗ schiffen gekapert worden. 1““
5 Telegraphische Depeschen 6 aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Kiel, Sonntag, 19. November, Abends. Die preußische Kriegskorvette »Vineta⸗-, unter Kommando des Capitains Kuhn, hat heute Nachmittag, nachdem dieselbe heute Morgen von dem Contre⸗Admiral Jachmann inspizirt worden, die Fahrt nach Bra⸗ silien angetreten. G Hamburg, Sonntag, 19. November, Nachmittags. Das so eben eingetroffene »Verordnungsblatt⸗ für Schleswig bringt folgen⸗ den Erlaß des Gouverneurs, General von Manteuffel, an den Civilkommissar Freiherrn von Zedlitz: »Die »Kieler Zeitung«, die »Itzehöer Nachrichten⸗ und die ⸗Schleswig⸗Holsteinsche Zeitung⸗ fahren fort, den von Sr. Majestät meinem Herrn und Könige und von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich zu Gastein geschlosse⸗ nen Vertrag als nicht zu Recht bestehend und als eine Vergewalti⸗ gung der Herzogthümer hinzustellen. Die Bewohner Schleswig⸗ Holsteins möchten nach meinen Aussprüchen hierüber es als Schwäche ansehen, wenn ich diese Blätter in dem Landestheile, der meiner Verwaltung anvertraut ist, ferner verbreiten ließe. Ich verbiete sie Herzogthum Schleswig und beauftrage Ew. Hochwohl
geboren, dieses Schreiben in dem »Verordnungsblatte⸗ zu verössn,
lichen und die nöthigen Anordnungen zur strengsten Durchfuͤhrung meines Befehls zu treffen.⸗ Schleswig, 16. Novembe 18 In Verfolg dieses Erlasses verbietet Freiherr von Zedli jede Mitwirkung zum Vertriebe und zur Verbreitung einer diese Zeitungen, so wie das Auslegen derselben in öffentlichen Lokalen bei 20 bis 200 Mark Strafe.
Wien, Sonntag, 19. November, Nachmittag. Der Kaiser hat heute eine umfassende Amnestie für das Königreich Galizien erlassen
Triest, Sonntag, 19. November, Nachmittags. Der fällig Lloyddampfer ist mit der ostindischen Post heute Nachmittag aus Alexandrien hier eingetroffen.
London, Montag, 20. November, Morgens. Wie die Timez. meldet, hat die britische Regierung nach Madrid eine Depesche ge. sandt, welche energische Remonstrationen wegen Spaniens Vorgehen gegen Chile enthält.
Der bisherige Unterstaatssecretair der Kolonieen, Mr. Chichesten Fortescue, ersetzt Sir Robert Peel im Sekretariat für Irland, an Stelle Mr. Hutt's tritt Mr. Göschen als Vice⸗Präsident des Handelsamts.
Paris, Montag, 20. November, Morgens. Dem »Moniteur⸗ zufolge sind Mr. Boudet, ehemaliger Minister des Innern, jezi⸗ ger Secretair des Senates, zum ersten Vice⸗Präsidenten, und My⸗ Ferdinand Barrot zum Secretair des Senates ernannt. 1
Kopenhagen, Sonntag, 19, November. Auf dem Finan ministerium wurde am 17. d. für ein aus den Engländern James Wyld, Mitglied des Parlaments, B. Chapman, West Jeyes ( und John Wyld bestehendes Consortium die Konzession zur An⸗ lage von Telegraphen⸗Verbindungen zwischen Dänemark und England, Dänemark und Norwegen, und Dänemark und Amerika ausgefertigt. Die dänisch⸗amerikanische Linie soll über Irland oder uüber Island und Grönland gehen, in drei Jahren vollendet sein und der Betrieb derselben dem Consortium während 50 Jahren zustehen. Für die beiden ersteren Linien ist einjährige Vollendungsfrist und dreißig⸗ jähriger Betrieb bestimmt.
Knuunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
— Der Professor und Ober⸗Bibliothekar Dr. C. Hopf in Königsberg i. Pr. hat in dem siebenten Heft der »Altpreuß. Monatsschrift« Nachstehen⸗ des veröffentlicht:
In den nächsten Wochen wird von dem zweiten Bande der ersten Abtheilung meines in Gotha seit 1858 erscheinenden »Historisch⸗genealog⸗ schen Atlas« die dritte Lieferung ausgegeben werden, deren Erscheinen durch längere Reisen in Italien und Griechenland verzögert war. Dieser zweite Band ist speziell den deutschen Gräflichen Geschlechtern gewidmet, deren Genealogieen von den ältesten Zeiten an, so weit sie urkundlich nachweisbar sind, bis heute fortgeführt sind. Aber nicht blos die Gräf⸗ lichen Linien werden darin aufgefuͤührt, sondern auch die Freiherrlichen und adligen Zweige der betreffenden Geschlechter, so weit über dieselben hin⸗ längliche Nachrichten vorliegen oder noch, was namentlich für unser Jaht⸗ hundert wünschenswerth ist, eingesandt werden. Unsere Provinz, die in dem ersten Bande nur durch die Geschlechter Dohna und Doͤnhof (von welchen indeß dort nur der Mannsstamm aufgeführt ist) und in den ersten zwei Lieferungen des zweiten Bandes durch die Grafen von Ritt⸗ berg und Königsmark, die wenigstens zeitweilig in ihr Grundbesitz hatten, vertreten war, wird in der dritten Lieferung ganz besonders repräsentirt sein. Dieselbe behandelt u. A. die Familien Eulenburg, Finck von Fincken⸗ stein, Kalnein, Kanitz, Klinckowström, Schlieben, Wesdehlen, und wir auch die vierte zu Ostern 1866 erscheinende Lieferung sich großentheils mit der Provinz Preußen befassen; vorläufig sind die Geschlechter Egloffstein, von der Gröben, Kayserlingk, Lehndorff u. A. zur Aufnahme bestimmt. Jeder Beitrag, der zur Ergänzung und Verbesserung dieser Tafeln ein⸗ gehen sollte, wird mit Dank entgegengenommen werden, und auch solche Geschlechter, die nicht mehr im Grafenstande blühen, von denen aber ein⸗ mal eine Linie denselben besessen, werden bereitwilligst von mir auf⸗ genommen werden.
— In Treuenbrietzen beabsichtigt man den 20sten d. den 100. Ge⸗ burtstag des dort geborenen Komponisten Friedrich Heinrich Himmele dessen Vaterhaus noch heute den Namen »der Himmel« führt, festlich zu begehen, zu welchem Zwecke sich ein Comité gebildet hat, um aus dem durch veranstaltete Sammlungen und einen Zuschuß der Stadtbehörden gebildeten Fonds ein Denkmal zu errichten und eine Gedächtnißtafel an der Geburtz⸗ stätte anzubringen, deren Enthüllung am Säkularfeste stattfinden soll.
— Die permanente Kunstausstellung bei Herrn Ed. Schulte, wird der »Elberf. Ztg.« aus Düsseldorf unter dem 16. d. M. geschrieben, bringt als besondere Neuigkeit: »Die Erstürmung der Düppeler Schanze Nr. 6 durch die Preußen« von Emil Hünten, welcher dieses Bilde⸗ so wie das hereits hier zur Ausstellung gelangte Bild, die Erstürmung der Düppeler Schanze Nr. 4, für Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen vch Preußen malte. Das große, sigurcnreiche, klar und lebendig gemalte Bibd vergegenwäͤrtigt uns den Moment der siegreich vollendeten Erstürmung selbst, bei welcher bekanntlich der tapfere Major von Beeren vom 1. Grenadier⸗ Bataillon des Garde⸗Regiments Nr. 4 Königin Augusta den Heldentod an
itze sei lllons fand. Das Bild gewinnt dur Fernsi t und
ch die sichtbaren Umrisse der nahen Schanzen, der Insel Alsen, des »Rolf I. in dem nahen Sunde, dem Gammelmarke und einem Kaa Anzug begriffenen Tirailleurzuge ungemein an Lebendigkeit und 8 ält gegen vierzig Portraits, meist vom Grenadier⸗Bataillon 85 in, welches die Lorbeeren von der Schanze 6 zumeist erhielt. Wir is darunter den Commandeur des siegreichen Bataillons, Major von 8 2 den Adjutanten Premier⸗Lieutenant von Falkenstein, den Haupt⸗ igfa. von Rosenberg, den Feldwebel Wetzel, den Grenadier Flohr, den luptmann von der Hardt, den Hornist Elges, den Hauptmann von Behr,
den Premier⸗Lieutenant von Putlitz, den Gefreiten Schröder, den Unteroffi⸗ er von dem
Berg, den Sergeanten Zimmermann, den Burschen Wilhelm Lieutenants von Putlitz, den Sergeanten Frowein, den Gefreiten Roh⸗ 5 den Unteroffizier Gerhardt, den Feldwebel Krenke, den Lieutenant von anc den Grenadier Demuth, den Lieutenant von Zedlitz, den Gefreiten Fösin, den Lieutenant von Oidtmann, den Fähnrich von Stadtmann II., tn Lazarethgehülfen Ewers, den Hauptmann von Gliscinski und den dambour Brinkmann. Das Bild zeigt uns außerdem den braven Pastor Nagel, wie er beschäftigt ist, einem Gefallenen Worte des Trostes zu spen⸗ den, so wie den Hauptmann von Banzels vom 3. Garde⸗Regiment (Königin Elsabeth), den Lieutenant Bendemann vom 7. Pionier⸗Bataillon, den Pio⸗ nier Schulz, den Pionier⸗Sergeanten Schulz, den Lieutenant Hübler von der 4. Artillerie⸗Brigade, den Premier⸗Lieutenant Fedcowitz vom 7. Pionier⸗ zataillon und die Füsiliere Hennemann und Reinkes vom 4. Garde⸗Regi⸗ önigin. nent K. ” der Kaiserlichen Kunsterzgießerei zu Wien kommen, der „Wiener Ztg.“« zufolge, gegenwärtig mehrere interessante Arbeiten zur Aus⸗ ührung. Das von Fernkorn entworfene Monument für Herzog Karl Vilheim Ferdinand von Braunschweig wird, nachdem die Skizze die Genehmigung des betreffenden Comité's erhalten hat, im Großen mo⸗ elirt. Das Fernkornsche Modell wird dann von Howaldt in Kupfer etrieben, einem Braunschweiger Künstler, der in der Technik des Metalltribens sich eines großen Rufes erfreut. Die Reiter⸗ satue des Banus Jelacic ist in der Metallausführung so weit vorgeschriten, daß mit Beginn nächsten Jahres die öffent⸗ liche Aufstellung im Atelier und hierauf die Ueberführung nach Agram und die Aufstelung auf dem dortigen Jelacic⸗Platze stattfinden wird. Es wird somit das Comité, welches sich mit so viel Hingebung diesem Zweck gewid⸗ et und die Errichtung des Denkmals größtentheils durch Sammlung von Privatbeiträgen ermöglicht hat, welche der Landes⸗Ausschuß bis zur noth⸗ vendigen Höhe ergänzt, in den Stand gesetzt, dasselbe noch im Verlaufe des nächsten Sommers zu enthüllen. Für die bereits vollendete kolossale Madonna, welche auf dem Agramer Markus⸗Platz aufgestellt werden oll, werden die selbe umgebenden vier allegorischen lebensgroßen Figuren n Zinkguß so eben begonnen. — Eine für Salzburg bestimmte, an 0‚ Fuß hohe Schiller⸗Statue, modellirt von dem hiesigen Bildhauer Meixner, wird so eben zum Guß vorbereitett. v1
8
“ 5 — Ueber die Bereitung von Zucker aus Runkelrüben enthält has Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. folgende die Rübenzuckerfabrication in Preußen und im Besonderen in der Provinz brandenburg betreffenden Angaben. nd Schlesfien wurde die Kultur der Zuckerrübe zuerst, und auch noch tzt, in größerer Ausdehnung betrieben; in der Provinz Brandenburg findet ie Kultur der Runkelrübe erst seit dem Jahre 1837 statt, wo der thätige dekonomie⸗Rath Koppe in Kienitz, dann der Amtsrath Jacob zu Treskow nd der Oekonom Jeschke in Pförten (1840) die Bahn brachen. Das Unter⸗ thmen in der Lausitz hatte keinen günstigen Fortgang und wurde 1850 cider aufgegeben. Anders im Oderbruch, wo der Boden sich vollständig seignet zum Anbau der Runkelrübe erwies und einen sehr hohen Ertrag iwährte Dennoch blieb Koppe in Verbindung mit dem Techniker Fischer bährend zehn Jahren ohne Nachfolger, erst im Jahre 1846 ließ die Fürstin on Schönburg in Gusow eine Fabrik einrichten, dann folgten bis 1852 die nlagen zu Sachsendorf, Herzershof, Friedrichsaue, Hackenow und Podelzig. Pieder trat ein Stillstand ein, bis 1863 Voßberg erbaut wurde, so daß nde des Jahres 1864 im Frankfurter Regierungsbezirk acht Fabriken thätig baten; im Sommer des Jahres 1865 sind noch fünf neue Fabriken, näm⸗ ch zu Rathstock, Gorgast, Golzow, Tucheband und Lebus erbaut und sind t dreizehn vorhanden. Im Regierungsbezirk Potsdam befindet sich eine Treskow im Ruppiner Kreise und drei im Oderbruch. Und wie gering 8g Zahl, wenn damit der Zollverein verglichen wird. Im Jahre 1864 dar in
und an Steuern zahlten
8,600,650 102,721 18,051 33,731 305,349 302,512 7,448 59,676 620,542 10,050,880
welche an Rüben verbrauchten
Ctr.
34,402,272 410,876 72,205 134,925 1,231,102 1,210,050 29,788 238,704 2,482,168 40,212,090
8
die Zahl der Fabriken
gtußen mit Beiländern hayern
234
zweig keine solche Ansprüche an den
In den Provinzen Sachsen
Es sind also in Preußen mit den Beiländern Dessau⸗Cöthen und Bernburg, Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach und Schwarzburg 234 Fabriken, welche 34,402,2 72 Ctr. verarbeiteten und 8,600,650 Thlr. steuerten; davon fallen auf die Beiländer 37 Fabriken, welche 6,079,068 Ctr. verarbeiteten und 1,519,767 Thlr. steuerten; es verbleiben also für Preußen 197 Fabriken, welche 28,323,204 Ctr. verarbeiteten und 7,080,883 Thlr. steuerten, was über 80 Prozent ausmacht.
Innerhalb des preußischen Staats vertheilen sich die Fabriken in folgender Art:
Zahl der Fabriken
Rübenmenge Ctr.
Preußen und Posen 8 Pommern
Schlesien
Brandenburg: Potsdam
Frankfurt
1,009,685 4,037,433 413,482 1/443,240 20,482,298 100,419 836,647 SSZIZ202
Hieraus ergiebt sich, wie überwiegend stark die Zuckerproduction in der Provinz Sachsen und den Herzogthümern ist: es zeichnet sich besonders die Gegend von Magdeburg, Halberstadt, Halle und auch Stendal aus; diesen schließt sich die Provinz Schlesien an, wo bei Breslau und Schweidnitz der Betrieb sich besonders konzentrirt. Dann folgt Brandenburg, wo der Oder⸗ bruch fast allein das Terrain zum Rübenbau bietet.
DZu den größten Fabrikanlagen im Zollverein gehören die zu Waghäusel im Badenschen, wo uͤber 1,200,000 Ctr. verarbeitet wurden; Koberwitz in Schlesien mit 480,000 Ctr.; zwischen 367,000 und 306,000 Ctr. wurden in den sächsischen Fabriken zu Salzmünde, Schwittersdorf, Wanzleben (zwei), Staßfurth und Alsleben, zwischen 300,000 und 240,000 Ctr. zu Höthens⸗ leben und Kalbe in Sachsen, Voßberg in Brandenburg und Barby in Sachsen, und zwischen 240,000 und 220,000 Ctr. in Halle, Bahrensdorf, Kl. Ottersleben, Kienitz, Gr. Mogbern, Wollmirsleben, Friedrichsaue, Bre⸗ dow ꝛc. verarbeitet. Daran schließen sich die übrigen Anlagen an, von denen die geringste doch noch 18,000 Ctr. Rüben verwendete.
Von den im Frankfurter Bezirk verbrauchten Rüben sind 589,000 Centner durch die Fabrikbesitzer selbst angebaut und 897,000 Centner aus der nahen Umgegend angekauft worden. Auf dem Morgen wurden etwa 200 Centner geerntet, von denen gegen 180 Centner zum Fabrikgebrauch sich eigneten. Es werden daher gegen 8300 Morgen zum Rübenanbau ver⸗ wendet sein. Im ganzen Zollverein, welcher 8100 Q.⸗Meilen enthält, wer⸗ den vielleicht 240,000 Morgen oder 11 — 12 Q.⸗Meilen zum Anbau der Zuckerrüben erfordert werden, vielleicht etwas mehr, da nicht durchweg der Boden so ergiebig als im Oderbruche ist; immer macht aber dieser Kultur⸗ fruchtbaren Boden, daß daraus Beden⸗
Westfalen Rheinprovinz
zusammen..... v
ken hergeleitet werden könnten.
— Ueber die Kreis⸗Chausseen im Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen bringt das Amtsblatt der Königl. Regierung zu Gumbinnen eine Uebersicht, welcher das Nachfolgende entnommen ist:
Für den chausseemäßigen Ausbau der Hauptverkehrsstraßen im Gumbinner Regierungsbezirke hat der Staat allein die Kosten hergegeben. Den einzel⸗ nen Kreisen mußte es überlassen bleiben, im Anschlusse an die Eisenbahnen und Staats⸗Chausseen die zur Hebung des Verkehrs im Innern des Kreises und nach außen hin nothwendigen Straßen aus eigenen Mitteln durch An⸗ lage von Kreis⸗Chausseen zu verbessern. Die meisten Kreise haben die Vor⸗ theile guter Wege und namentlich der Chausseen immer mehr einsehen ge⸗ lernt und in den letzten 10 Jahren zum Bau derselben nicht unerhebliche Summen aufgebracht. Die Staats⸗Regierung hat es ihrerseits nicht fehlen lassen, den Kreisen durch Gewährung von Prämien (durchschnittlich 10,000. Thaler für die Meile) den Ausbau der Kreis⸗Chausseen zu erleichtern. Und zwar sind dem Gumbinner Regierungsbezirke an Chaussee⸗Neubau⸗Prämien seit dem 1. Januar 1855 bis zum 1. Oktober 1865 von der Königlichen Staats⸗Regierung überwiesen worden: 8
1““ 4,200 Thlr.
1855 1856/7 12,000 Thlr. 1858 23,000 Thlr.
1859 17,920 Thlr. 1862 3,710 Thlr. 18,500 Thlr.
1863 1864 95,389 Thlr.
im Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre
im Jabre 1865 118,185 Thlr. im
1 Ganzen also 292,904 Thlr.
Es geht hieraus hervor, daß namentlich in den 3 letzten Jahren recht erhebliche und alljährlich sich steigernde Beträge aus Staatsfonds den einzelnen Kreisen des Bezirks als Unterstützung für den Aus⸗ bau von Kreis⸗Chausseen gewährt sind. Außerdem ist aber auch aus dem, auf Grund der Beschlüsse des Provinzial⸗Landtags der Provinz Preußen vom 8. Oktober 1853 und des Allerhöchsten Erlasses vom 23ͤsten Juni 1854 zur Förderung eines allgemeinen Chaussee⸗Netzes über die ganze Provinz aus einem jährlich von derselben aufzubringenden Beitrage von mindestens 100,000 Thlr. gebildeten Provinzial⸗Prämien⸗Fonds, (welchem nach dem Regulative vom 1. Juli 1854 durch Erhebung einer monatlichen Klassen⸗ und Einkommensteuer aufgebracht und durch verhältnißmäßige Her⸗ anziehung der mahl⸗ und schlachtsteuerpflichtigen Städte vermehrt wird) zum Ausbau von Kreis⸗Chausseen im diesseitigen Regierungs⸗Bezirk bis zum 1. Oktober 1865 im Ganzen die Summe von 404,435 Thlr. verwendet worden. Aus diesen Beträgen der aus Staats⸗ und Provinzialfonds ge⸗ währten Chausseen⸗Neubau⸗Prämien haben erhalten:
1111“ 8