1865 / 279 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

nach Kopenhagen zurück, sowie die Versicherung erselben in den Ausstellungsgebäuden für Reisekosten und Diäten der Richter ꝛc. hat der Minister des Innern im Budget für das Finanzjahr 1866 67 eine Bewilligung von 12,000 Thlrn. verlangt. Um ähnliche Be⸗ günstigungen in Bezug auf die Theilnahme an der Weltausstellung in Paris 1867 gewähren zu können, werden im Ganzen 27,000 Thlr. erforderlich, wovon indessen im Budget 1866—67 nur 17,000 Thlr. verlangt werden.

Für das Eisenbahnwesen werden im Finanzjahr 1866 67 ca. 2,836,000 Thlr. erforderlich, wovon laufenden Einnahmen des Jahres bestritten werden, und wird der Rest nach Maßgabe des Gesetzes vom 10. März 1861 durch Aus⸗ stellung 4prozentiger Staatsobligationen, welche von Seiten der Kreditoren unkündbar sind, herbeigeschafft werden. Zur Antersuchung und Prüfung neuer Eisenbahnlinien ist für das Finanzjahr eine Be⸗ willigung von 1500 Thlrn. vorgeschlagen.

23. November Eine telegr. Depesche der »Hamb. Nachr.“ ergänzt die gestrige Mittheilung des Wolff. Büreaus Weise: In der beutigen Sitzung des Reichstags⸗Folkething hat Oberst Tscherning den Antrag eingebracht, sowohl das abgegangene wie das jetzige Ministerium in Anklagestand zu versetzen wegen deren Amtsführung und verfassungswidrigen Verhaltens u. A., weil dem König die Beibehaltung des Reichsraths und die Annahme der Wiener Friedensbedingungen angerathen worden, dieser Reichsrath

über das Grundgesetz von 1849 verhandelt habe, um dadurch einen

Druck auf den Reichstag auszuüben, mit dem besondern Zweck, das Wahlrecht der Bauern zu verkümmern u. s. w. 26 Bauernfreunde,

darunter Tscherning, Winther (aber J. A. Hansen nicht), kündigten I einen Antrag an, der die Beseitigung der Befugnisse des Reichsraths

bezweckt.

Die »Berlingske Tidende⸗ betont in ihrem Artikel wieder „Dagbladets⸗⸗Artikel über die Aufgabe des neuen Ministeriums, daß die Regierung den Wiener Frieden loyal und stricte erfüllen müsse. Jeder hierüber dänischerseits ausgesprochene Zweifel sei ge⸗ fährlich und schädlich, selbst für diejenigen, welchen man dadurch Vortheile zuzuwenden glaube. Wenn man in Zeitungsartikeln dem Ministerium Bestrebungen vorschreibe oder beilege, die darauf abzielen, Gelegenheiten zu benutzen, um Verbindungen anzuknüpfen und Schritte zu thun zur Wiedererwerbung oder Wiedereroberung eines Theiles der verlorenen Ländergebiete, so diene man offenbar Prin⸗ cipien, entgegengesetzt denjenigen, welche zu befolgen seien, um die

Selbstständigkeit Dänemarks zu befestigen und zu sichern.

Amerika. Die jüngst gehaltenen Wahlen haben den Re⸗ publikanern einen entschiedenen Sieg verliehen. In New⸗York unterlag der von der demokratischen Partei aufgestellte Kandidat für das Staatssekretariat, General Slocum, seinem um 27,000 Stimmen; in New⸗Jersey. wurde der republikanische

Kandidat, Marcus L. Ward, mit 2000 Stimmen Mehrheit zum Gouverneur erwählt, während in Massachusetts der von den Republikanern zum Gouverneur nominirte Bullock 76,000 Stim⸗ men erhielt gegen 25,000, welche auf den Demokraten General Crouch fielen. Die Wahlen in den westlichen Staaten geben gleich⸗ salls einen bedeutenden Zuwachs der republikanischen Partei zu er⸗ kennen. Seiner neulichen telegraphischen Aufforderung an den provisorischen Gouverneur von Südcarolina, Hrn. Perry, bis zu weiterer Weisung das Amt fortzuführen, fügte Hr. Seward die Worte bhinzu: »Der Präsident bemerkt mit Bedauern, daß weder die Con⸗ vention noch die Legislatur von Südcarolina die von dem Staate zur Unterstützung der Rebellion eingegangenen Schulden und Ver⸗ bindlichkeiten für nichtig erklärt hat. Gleicherweise bedauert er, daß der Staat das die Sklaverei abschaffende Amendement zur Consti⸗ tution abzulehnen scheint. Der Präsident heißt mich Sie benach⸗ richtigen, daß eine baldige Annahme jenes Amendements in Bezug auf die allgemeine Lage der Union besonders wichtig und wünschens⸗ werth erachtet wird.“ Die Armee der Vereinigten Staaten zählt augenblicklich nach halbamtlicher Angabe 180,000 Mann aller Waffengattungen. Gouverneur Humphreys von Mississippi bat eine Proclamation erlassen, worin er die Bürger auffordert, Gesetz und Ordnung aufrechtzuhalten und die Neger in keiner Weise zu be⸗ drücken.

Weitere per Java« eingetroffene Berichte aus New⸗York vom 15. Mittags melden: Die Legislatur von Süd⸗Carolina hat das die Abschafsung der Sklaverei aussprechende Verfassungs⸗ Amendement angenommen. der Bundesverfassung. Die Legislaturen von Minnesota und Wisconsin haben sich gegen das Stimmrecht der Neger erklärt. Zur Aufrechterhaltung der Neutralität’ gegenüber Megiko hat die Unionsregierung den Uebertritt von bewaffneten Schaaren, sowie die Ausführung von Munition über die mexikanische Grenze untersagt. General Logan ist zum Minister der Vereinigten Staaten bei der Republik Mexiko, und General Kilpatrick in gleicher Eigenschaft bei der Republik Chile ernannt worden. Der Letztere begiebt sich, ehe er auf seinen Posten abgeht, in besonderer Mission nach Spanien.

Die »Börsenhalle⸗ vom 24. d. enthält ein Telegramm aus

100,000 Thlr. von den

in folgender

Gegner Barlow

Dasselbe bildet nunmehr einen Artikel

London, welches mittheilt, daß zufolge »Lloyds List⸗ 50 Kaper briefe der chilenischen Regierung in New⸗York eingetroffen und 2 Kaperschiffe unter chilenischer Flagge bereits ausgelaufen sin

Aus Valparaiso bringt die nordamerikanische Post (⸗City of Boston⸗) spätere Nachrichten, welche bis zum 11. Oktober reiche und über Panama (28. Oktober) nach New⸗York gelangt sind. Eina angeblichen Geneigtheit des spanischen Admirals, die Blokade der chilenischen Häfen bis zum Empfange fernerer Instructionen aus Madrid aufzuheben oder zu mildern, thuen diese Berichte durch⸗ aus keine Erwähnung; vielmehr hatte Pareja von Neuem ange. kündigt, daß er, falls Chili nicht innerhalb 45 Tage, von Beginn der Blokade an gerechnet, seinen Forderungen nachgebe, die Stadt Valparaiso bombardiren werde. Die allgemeine Ansicht ist, daß Chili kein Haarbreit den Spaniern weichen werde, daß daher da Kriegszustand längere Zeit dauern dürfte. Die Spanier sagt man hätten es nicht in der Hand, einen einzigen Mann ans Land zu setzen und würden einer viel größeren Flotte bedürfen, als sie jetzt baben, um alle Häfen der Republik auch nur nominell zu schlißen. Wie die Blokade jetzt existire, würden und könnten England und die Vereinigten Staaten sie nimmer anerkennen Dagegen sei Cbili, was die Seeküste betreffe, in so weit schut⸗ los, als die Haupthäfen keine Mittel besäßen, um die An⸗

näherung der spanischen Flotte zu verbindern; feindliche Schiffe

könnten in Pistolenschußweite von der Küste ihre Geschütze spielen lassen. Freilich sei der chilenische Admiral Simpson eben in Europa, um Kontrakte zur Lieferung von Kriegsschiffen und Waffen abzuschließen. Die fremden Kriegsschiffe, welche am 10. Oktober außer den spanischen in der Bucht von Valparaiso ankerten, sind zwei englische Schaluppen und eine englische Fregatte, eine italie⸗ nische und eine französische Fregatte; die Vereinigten Staaten waren nur durch eine alte Segelschaluppe vertreten, welche jedoch täglich Verstärkung durch einige Kriegsdampfer erwartete. Der englische Commodore will nicht zugeben, daß die britische Post für Chili durch die Hände des spanischen Admirals gehe, so daß die Post in Zu— kunft nach dem bolivischen Hafen Cobija gebracht und von dort durch ein englisches Kanonenboot nach Valparaiso befördert werden wird. Einer in Liverpool eingetroffenen Privatdepesche zu⸗ folge (aus Valparaiso, den 11. Oktober) hätte die chilenische Regie⸗ rung die kleineren Häfen dem ausländischen Verkehr geöffnet und alle Ein⸗ und Ausfuhrzölle aufgeboben. Nach derselben Quelle ist in der ganzen Republik das Kriegsrecht proklamirt worden und sind in den Bergwerksbezirken Ruhestörungen ausgebrochen, welch letztere von anderer Seite schon in einen Aufstand vergrößert werden.

Asien. Die letzte Levantepost mit Nachrichten aus Kon⸗ stantinopel vom 18. d. Mts. meldet aus Teheran, daß all fremden Gesandten wegen Insolenz des persischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten ihre Beziehungen zur persischen Regie⸗

rung abgebrochen haben. 8

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’'schen Telegraphen⸗Büreau. 8 Schleswig, Freitag, 24. November, Abends. Das ‧Ver⸗ ordnungsblatt für Schleswig’ meldet das Verbot der »Hamburger Zeitung⸗ für den Bereich des Herzogthums Schleswig.

Wien, Freitag, 24. November, Abends. Die morgen erschei⸗ nende »Wiener Zeitung⸗ bringt das Gesetz, betreffend die Beschaf⸗ fung der zur Erfüllung der Verpflichtungen des Staates für 1865 und 1866 nothwendigen Geldmittel. Dasselbe ermächtigt den Finanz⸗ Minister, 90 Millionen Gulden Silber zu obigem Zwecke aufzu⸗ bringen. In dem genannten Blatte erscheint ferner die Kund⸗ machung über die neue, auf Grund obigen Gesetzes aufgelegte Staats⸗ anleihe. Der Emissionspreis ist auf 345 Franecs oder 138 Gulden Silber für jede auf 500 Francs oder 200 Gulden lautende Obli⸗ gation festgesetzt. Die Obligationen sind fünsprozentig und erfolgt die Rückzahlung innerhalb 37 Jahren, durch halbjährige Verloosun⸗ gen, im vollen Nennwerthe. Die Subscription erfolgt am Mon⸗ tag, den 27ͤsten d. und wird nach Erforderniß am Dienstag und Mittwoch, den 28sten und 2g9sten d., fortgesetzt. Die Obligationen werden an den Börsen von Paris, Wien, London, Brüssel, Amster⸗ dam, Hamburg und Frankfurt a. M. cotirt.

Die »General⸗Correspondenz⸗ und die »Wiener Abendpost⸗ be⸗ gleiten die Anlehens⸗Operation durch eingehende, die volkswirthschaft⸗ liche Tragweite derselben hervorhebende Erörterungen. Erstere hebt als Vortheile die Herabminderung des Zinsfußes im Inlande; die Gewinnung eines neuen Marktes für die österreichischen Papiere und endlich die Besserung der Valuten hervor.

Novbr. er., enthält unter

3835

resden, Sonnabend, 25. November, Nachmittags. Das „Dresdner Journal⸗ veröffentlicht zwei Depeschen des Herrn von Beust an die sächsischen Gesandten zu Berlin und am Bundestage“ welche auf den Handelsvertrag mit Italien Bezug haben. Die nach Frankfurt gesandte Depesche, vom lsten d. datirt, setzt die Gründe auseinander, aus welchen Sachsen es unterlassen, diese Frage an den Bund zu bringen. Eine längere Verzögerung sei mit den für Sachsen bestimmend gewesenen Gründen unverträglich und von der geschäftlichen Behandlung am Bunde, welcher die Angele⸗ genheit dem betreffenden Ausschusse überwiesen hätte, ein Aufschub und ein Zeitverlust zu gewärtigen gewesen, den die sächsische Regie⸗ rung vor dem eigenen Lande nicht verantworten könnte.

London, Sonnabend, 25. November, Vormitt. Der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessin von Preußen verlassen England am 6. oder 8. Dezember.

Der verhaftete Chef der Fenier, Stephens, ist gestern aus dem Gefängnisse entwichen.

London, Sonnabend, 25. November, Mittags. Von ver⸗ schiedenen gloubwürdigen Seiten wird versichert, daß der dermalige englische Gesandte in München, Lord Loftus, als Gesandter nach

Berlin gehen werde.

Paris, Sonnabend, 25. November, Morgens. Der heutige „Moniteur« enthält ein Dekret, durch welches die Functionen der

Generaleinnehmer mit denen der Zahlmeister verbunden werden, und soll diese Maßregel bis spätestens im Januar 1847 zur Ausführung gebracht sein. Der Finanzminister Fould veranschlagt die hierdurch

bewirkte Ersparniß auf 2 ½ Mill. Fres. Aus Rom wird gemeldet, daß die päpstlichen Truppen auf dem Monte Cerreto an 100 Briganten umzingelt, und daß die Letzteren ihre Ergebung angeboten haben.

Petersburg, Sonnabend, 25. November, Morgens. In Betreff der mit der Ueberlandpost gebrachten Nachricht, die chinesische Provinz Khutan hätte den Schutz der ostindischen Regierung gegen

das Andrängen der russischen Macht nachgesucht, sagt das »Journal

de St. Petersbourg⸗: Ein Angriff der Russen auf die Provinz Khutan sei schon um deswillen unmöglich, weil Khutan durch die Provinzen Kashgan und Jarkend und durch unübersteigliche Ab⸗ zweigungen des Himalaya⸗Gebirges von Rußland getrennt sei.

Nr. 47 des »Pr. Handels⸗Archivs«, ausgegeben den 24. Novem⸗ ber e., enthält:

Uebersicht von Belgiens Handel und Schifffahrt im Jahre 1864 nach dem Monit. Belge Nr. 294.

Verordnung des Gouverneurs von Schleswig vom 9. November, be⸗ treffend die Modification des am 18. Oktober erlassenen all⸗ gemeinen Verbots der Einfuhr von Rindvieh in Schleswig;

Verordnung des Statthalters von Holstein von demselben Tage, denselben Gegenstand betreffend.

Ausführungs⸗Verordnung des Kaiserlich österreichischen Finanz⸗Ministers zu dem Gesetz uͤber die Rübenzuckersteuer in Oesterreich vom 27. Oktober c.

Königliche Verordnung, betreffend das Verbot der Ein⸗ und Durch⸗ fuhr von Rindvieh in Niederland. Vom 23. Oktober 1865.

Jahresbericht der Handelskammer der freien Stadt Frankfurt für 1864 (Fortsetzung).

Nete e 664 preußischen Vice⸗Konsulats zu Galatz und Braila ür .

Frankreichs Rübenzucker⸗Production in der Campagne 1864—65.

Schifffahrt und Handel von Marseille in den Jahren 1863 und 1864

(Fortsetzung). Jahresbericht des Königlichen Vice⸗Konsulats zu Kopenhagen für 1864. Jahresbericht des preußischen Vice⸗Konsulats zu Fiume für 1864. Mittheilungen aus Berlin, Bromberg, Görlitz, Gleiwitz, Halle a. S., Essen, Crefeld, Aachen.

Als Beilage Bogen 77—80 der Handelskammerberichte, enthaltend: Bericht der Handelskammer für den Kreis Hagen, (Schluß.) Jahresbericht der Handelskammer der Kreise Arnsberg, Brilon

Meschede und 8 Jahresbericht der Handelskammer des Kreises Lennep. b 8

Das Justiz⸗Ministerialblatt Nr. 43, ausgegeben den 24sten

Nr. 74. Erkenntniß des Königl. Ober⸗Tribunals v. 8. Septbr. c.: Sind mehrere in realer Konkurrenz begangene Ver⸗ gehen wegen obwaltender mildernder Umstände nur mit Geldbußen zu bestrafen, so muß nothwen⸗ dig die Gesammtsumme aller dieser Geldbußen ver⸗ hängt werden.

Erkenntniß des Königl. Ober⸗Tribunals vom 18. Septbr. c.: Leumunds⸗Atteste einzelner Beamten können in der Sitzung nur unter Beobachtung der für die Vorlesung von Schriftstücken im Allgemeinen gege⸗ benen Vorschriften vorgelesen werden. 6

Mann (Unteroffiziere und Gemeine).

Steatistische Nachrichten.

München, 22. November. Ueber die gegenwärtige Städtebevöl⸗ kerung Bayerns giebt die Bayer. Ztg. eine Uebersicht der Städte über 4000 Einw. nach den Zählungen in den Jahren 1861 und 1864. Wir entnehmen derselben die Staͤdte, welche über 10,000 Einw. zählten.

Es sind: 8 1861 1864

Namen 8 davon zum davon zum der gesammte Militairstande gesammte Militairstand Städte: Einw.⸗Z.: gehörig: Einw.⸗Z.: gehörig: Oberbayern. München 148201 23479 167054 23738 .Ingolstadt 19398 19418 11785 Niederb. Landshut 12135 12873 1321 Peassau 13360 13433 3689 Straubing 11054 1006 E“ 13699 1514 Kaiserslautern 13502 37 Landau 12305 6050 Füeneüet 29893 3868 b mberg 202 2687 Oberfrank. Bayreuth 13938 2982 Bamberg 25240 4183

131183 12973 1709 141784

8

Oberpfalz.

Mittelf

70492 21054 11202 41082

1 Erlangen Unterfrk. Würzburg Schwaben. Augsburg 49332 7277

Kempten 18 1402

Bayern zählt im Ganzen 39 Orte mit Garnisonen, welche sich in der Weise vertheilen, daß je 7 auf Ober⸗Bayern und Schwaben, 6 auf die Pfalz, 5 auf Mittelfranken, je 4 auf Ober⸗Pfalz und Ober⸗Franken, je 3 auf Nieder⸗Bayern und Unter⸗Franken treffen.

Die Gesammtbevölkerung Bayerns theilt sich nach der jüngsten Auf⸗ nahme im Jahre 1864 wie folgt: 4,689,358 Seelen vom Civilstande, darunter 2,267,694 Personen männlichen und 2,421,664 weiblichen Ge⸗ schlechts, ferner 118,082 Einwohner vom Militairstande, darunter 113,479

9507

männlichen und 4603 weiblichen Geschlechts; hiernach entziffert sich eine Ge⸗

sammteinwohnerzahl von 4,807,440 Köpfen, worunter 3,477,469 Personen üͤber 14 und 1,329,971 Personen unter 14 Jahre alt sich hghen.

Aus den kürzlich veröffentlichten Tabellen des englischen Rekruti⸗ rungs⸗Departements pro 1863—64 sowie aus dem statistischen Ge⸗

sundheitsbericht der englischen Armee pro 1863 theilen die »Milit. Blätter«

folgende Angaben mit:

8 In den Rekrutirungs⸗Depots wurden 11,784 Rekruten untersucht und 5070 davon loder 44/1 Prozent) als untauglich zurückgestellt; von den taug⸗ lich befundenen hatten indessen schon 3398 provisorische Tauglichkeits⸗Atteste des Distrikts⸗Arztes. (Wie viele derselben als untauglich zurückgewiesen, wird nicht gesagt!) gleicher Zeit wurden von den Regimentern untersucht 14,057, wovon 3222 oder 22,9 Prozent als untauglich zurückgewiesen. Also wurden innerhalb des vereinigten Königreichs 25,841 Rekruten unter⸗ sucht und 8292 davon oder 33,5 Prozent (d. h. jeder dritte Mann!) als dienstunbrauchbar zurückgewiesen! von je 1000 Rekruten waren 8 Aus⸗ länder. Im Verhältniß zu früheren Jahren ist eine Zunahme von Irlän⸗ dern und eine Abnahme von Engländern unter den Rekruten zu bemerken. Von den Zurückgestellten waren pro Mille 548 Engländer, 516 Irländer und 362 Schotten; in den 3 früheren Jahren war das umgekehrte Verhält⸗ niß eingetreten, d. h. die meisten Zurückgestellten waren Schotten. Von 1000 Rekruten konnten 217 weder lesen noch schreiben; den Natio⸗ nalitäten nach waren es pro Mille 319 Irländer, 290 Engländer und 182 Schotten. Die Zurückgestellten sind auf die verschiedenen Berufs⸗ klassen ziemlich gleichmäßig vertheilt, so daß ländliche Bevölkerung, Handwerker, Fabrikarbeiter und Kaufleute, dem Prozentsatze nach, sich darin fast gleich bleiben. Die Hauptursachen der Zurückstellung waren schwache Brust, Krampfadern, schlechte Zähne, schwache Beine, und weit aus die überwiegende Ursache Augenkrankheiten oder Schwäche.

Während des Jahres 1863 dienten im vereinigten Königreich 75,945 offizie Davon wurden in das Lazareth auf⸗ genommen 72,908 (oder 960 pro Mille), es starben 673 (oder 8,86 pro Mille), und waren beständig krank 3732 (oder 49,14 pro Mille). Im Allgemeinen ist das Resultat ein günstigeres als das früherer Jahre; nur sind mehr Todesfälle eingetreten als z. B. 1862, wo die Ziffer nur 8,72 pro Mille betrug. Hier ist aber in Betracht zu ziehen, daß auch die Sterblichkeit unter der Civilbevölkerung in England und Wales um 1,67 pro Mille größer war als 1862. Die Aufnahme ins Lazareth zeigen den höchsten Prozentsatz in London und Windsor, die Todesfälle dagegen in Birmingham und Manchester. Aus⸗ schlagskrankheiten herrschten vor, darunter Pocken und Masern in London und Windsor. Venerie zeigt eine bedeutende Abnahme in England, dagegen eine Zunahme in Irland und Soottland. Unter den Todesfällen waren 36, unter 56 zufälligen Ursachen, durch Ertrinken. Von Selbstmord kamen 23 Fälle (oder 0,31 pro Mille) vor. (Zur selben Zeit in der franzoͤsischen Armee 0,61 pro Mille).

Auffallend überwiegend war die Aufnahme in die Lazarethe bei der Garde, Infanterie sowohl wie Kavallerie; die Todesfälle waren am häu⸗ figsten bei der Linien⸗Kavallerie.

Wegen der Folgen von koͤrperlicher Züchtigung wurden aufge⸗ nommen 5,1 Prozent vom Train (die höchste Zahl!) und 1/8 bei der Ka⸗ vallerie; dazwischen liegen die anderen Truppen.

Die meisten Todesfälle kamen in den Horse⸗guards (Garde du Corps) vor, die meisten Entlassungen wegen Invalidität im 2. Leib⸗Garde⸗ (In⸗ fanterie) Regiment. Die Lazarethe von Aldershot waren stets überfüllt. Auf 1000 Mann kamen im Jahr 1649 Aufnah La 3 areth!