1865 / 281 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der Regierungsbezirk Königsberg enthält, einer Zusammenstellung in der »Ostpr. Ztg.« zufolge, im Ganzen 230,711 Gebäude bei einer Ein⸗ wohnerzahl von 1,024,591, d. i. ein Gebäude auf je 4 ⁄1 Menschen. Von dieser Gesammtzahl sind nur 226,609 oder etwa 5 ⅛, Privatgebäude und kämen danach auf ein Privatgebäude je ½ Menschen, es wird also durch den kleinen Ausfall des ⅛, öffentlicher Gebäude das Verhältniß wenig alte⸗ rirt. Unter den Privatgebäuden sind 93,767 Wohnhäuser, so daß durch⸗ schnittlich in einem Hause 10 % Menschen wohnen. Es ist also noch nicht die Hälfte aller und ebenfalls noch nicht die Hälfte der Privatgebäude zu

Wohnungen bestimmt. Unter den Privatgebäuden sind 6301 Fabrikgebaͤude, Miüßyhlen und Magazine, so daß also etwa das 36. sämmtlicher und das 35. aller Privatgebäude eine derartige Anlage ist und daß je eine derselben auf 14 Wohnhäuser kommt. Ställe, Scheunen und Schuppen sind 126,541 vorhanden. Zu dieser Kategorie von Gebänden gehört mithin weit über die Hälfte sowohl aller, als namentlich der Privatgebäude. 1417 aller und bereits auf 1 der Privatgebäude kommt ein Stall, Scheune oder Schuppen. Der öffentlichen Gebäude sind 4102, d. i. auf je 250 Ein⸗ wohner eines. Dieser öffentlichen Gebände sind 499 für den Gottesdienst bestimmt, so daß etwa auf je 2053 Menschen ein Gotteshaus kommt. 1637 Gebäude dienen Unterrichtszwecken und kommt deren eines auf je 625 Menschen. Nimmt man bei den Knaben das Schulalter im Durch⸗ chnitt von 6 bis 16, bei den Mädchen von 6 bis 15 an, o erhält man circa 112,358 Lehr ⸗Anstalten besuchende Knaben und 100,447 Mädchen, zusammen 212,805 Kinder und würde dann etwa auf je 130 Kinder im angegebenen Alter eine Unterrichtsanstalt kommen. Armen⸗, Kranken⸗ und Versorgungshäuser sind 517, d. i. auf je 1982 eine Pflegeanstalt. 668 Gebäude dienen den Zwecken der Staatsverwaltung und kommt deren eines mithin auf je einen Kreis von 1534 E. 564 Ge⸗ bäude dienen zu Zwecken der Ortspolizei⸗ und Gemeindeverwaltung und kommt deren auf je 1816 Menschen eines. Zwecken der Militairverwal⸗ tung endlich dienen 217 Gebäude. Angehend die Stadt Königsberg, so hat dieselbe 9083 Gebäͤude, d. i. je eines auf etwa 10 ½ Menschen der Civilbevölkerung, mehr als noch einmal so viel, als im ganzen Regierungs⸗ bezirk. Nur die fünf Kreise Fischhausen, Friedland, Gerdauen, Rastenburg und Königsberger Landkreis haben weniger Gebäude als der Königsberger Stadtkreis aufzuweisen, jeder zwischen 8 und 9 Lausend. Die geringste Anzahl findet sich im Gerdauer Kreise, nämlich 8005. Da jedoch dieser Kreis auch am wenigsten bevölkert ist, nur 37,596 Einwohner hat, so ist das Verhaͤltniß ein noch günstigeres, wie im Durchschnitte des ganzen Re⸗ gierungsbezirks, nämlich auf 4 ½ Menschen ein Gebaͤude, im ganzen Bezirk nur auf 4 ⁄½2. Die meisten Gebäude finden wir im Ortelsburger Kreise, nämlich 18,915, d. i. schon auf je 3 ⅛½ Men⸗ schen eines. Der nach Stadt Königsberger bevölkertste Kreis, der Osteroder, kommt in Betreff der Gebäude erst an sechster Stelle mit 13,583 Gebäuden, d. i. eines auf je 4 ¼, Menschen. Privatgebäude hat Königsberg 8640, d. i. je eines auf 10 4 ⁄¾3 Menschen, wieder mehr als noch einmal s

och so viel, wie im ganzen Bezirk. Königsberg haben wiederum die vier vorhergenannten Kreise, die wenigsten wieder der Gerdauer, nämlich 7897, und die meisten wieder der Ortelsbur⸗ ger, nämlich 18,728. Privatwohnhäuser sind 4422 in so daß hier also durchschnittlich 211 %, Menschen in wohnen, wieder doppelt so viel, als im ganzen bezirke. Die meisten Wohnhäuser hat wiederum der Ortels⸗ nämlich 6952, und wohnen dort durchschnittlich

burger Kreis, nur 81 ½3 Menschen unter einem Dache. Während der Osteroder Kreis in

einem Hause Regierungs⸗

Betreff der Gesammtanzahl von Gebäuden die sechste Stelle einnahm, so ist

er in Betreff der Privatwohnhäuser der zweite mit 6038 Wohngebäuden und wohnen dort durchschnittlich 92 ¾3% Menschen in einem Hause. Mehr Wohnhäuser als in der Stadt Königsberg finden wir ferner in den Kreisen Allenstein, Braunsberg, Pr. Eylau, Heilsberg, Labiau, Memel, Mohrungen, Neidenburg und Rössel. Die wenigsten hat der am geringsten bevölkerte Kreis Gerdauen, nämlich 2926. Die Durchschnitts⸗Einwohnerzahl für ein Haus ist dort 122 ½ . Der Königsberger Landkreis hat 3554 Wohnhaͤuser und kommen durchschnittlich auf jedes Haus 131 8 Bewohner, was in einem Kreise ohne irgend eine Stadt sehr viel ist. Fabrikgebäude, Mühlen und Privatmagazine sind 769 in Königsberg, das ist mehr, als in jedem an⸗ dern Kreise, und bedeutend mehr, als in den meisten übrigen, immerhin im Verhältniß zu anderen großen Städten sehr wenig. Es ist hier etwa das 12te sämmtlicher und das 11te aller Privatgebäude eine derartige Anlage, während im ganzen Regierungsbezirke erst das 36ste, resp. 35ͤte. Der Kreis Memel erreicht unseren Stadtkreis nahezu, indem er nur um drei in der Zahl derartiger Anlagen zurückbleibt, er hat deren 766 aufzuweisen; im Verhältniß zu den anderen Baulichkeiten allerdings trifft erst auf das je 17e Gebäude eine derartige Anlage. Es folgen die Kreise Wehlau mit 521,

8 Holland 398, der Königsberger Landkreis mit 364 (je das 2äste resp. das 22ste Gebäude eine solche Anlage u. s. w.) bis zunl Kreise Neidenburg mit 135, das ist erst das 103te, resp. 102te Gebäude eine derartige Anlage. Daß Königsberg unter allen zwanzig Kreisen die wenigsten Ställe, Scheunen und Schuppen hat, ist bei den baulichen Verhältnissen einer großen Stadt eine sehr natürliche Er⸗ scheinung, doch finden wir immerhin dergleichen Bauten noch 3449 hier d. i⸗ je eine auf 1 ¼ Wohnhäuser oder auf je ein Wohnhaus Stall⸗ zc. Gebäude. In den übrigen Kreisen übersteigt die Zahl derartiger Neben⸗ gebäude bedeutend die der Wohnhäuser. In den kleinen Städten und auf dem flachen Lande hat ja jedes Wohnhaus seinen Stall, Scheune ꝛc. Die meisten Gebäude aus dieser Kategorie hat wieder der oftgenannte Ortels⸗ burger Kreis aufzuweisen: 11,599, also fast viermal so viel als Königsberg, und kommen dort schon auf je ein Wohnhaus 1 solck er Gebäude. Der Königs⸗ berger Landkreis hat 4572 derartige Gebäude, durchschnittlich zu jedem Wohn⸗ hause 1 ⁄. Die Zahl der öffentlichen Gebäͤude ist natürlich in Königsberg, als der Hauptstadt des Regierungsbezirks, größer, als in irgend einem anderen Kreise; sie beträgt 443, d. i. ho aller Gebäude und kommt auf je 214 Ein⸗

1““

Gleich nach dem Königsberger Stadtkreise komm der Fis⸗

308 öffentlichen Gehäuden, d. i. dem Verhalimn 1ch

ergiebt bereits auf je 145 Menschen eine öffentliche Anstalt

berger Landkreis hat 194 öffentliche Gebäude oder auf ie 24 wenigsten öͤffentlichen Gebäude sinden sich im Kreise Gedce48 vnes. g. d. i. erst eines auf 348 Menschen. An Gotteshäusern 9* nämlich - Koͤnigsberger Kreise sehr arm. Die Stadt hat j sind die bede auf je 4310 Menschen, oder, wenn wir noch diier zurechnen, auf je 4613 eines (für den 8 Rlilban

jit. b ganzen Regi 44 war die Durchschnittszahl der Gemeinden 2053 Nsgierungset 8 9

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9“

Etwa auf

Weniger Privatgebäude als

Königsberg,

wohner eine öffentliche Anstalt, im ganzen Regierungsbezirk erst auf 250.

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weniger als die Hälfte), der Landkreis 19 oder eines auf je 251 tdeutm Die meisten Kirchen haben natürlich die katholischen Kreise! Menscher und Rössel 34, es kommt dort bereits auf resp. 874 Ctb Braun ein Gotteshaus. Dann kommt vor dem katholischen mit 30 Kirchen doch noch erst der protestantische Pr. He wenigsten Kirchen hat der Labiauer Kreis, nämlich nur 8 je 6152 Menschen.é Unterrichts⸗Anstalten hat Köni s6 oder eine af je eine auf 1756 Einwohner. Das ist die gering ie erg 54, wie relativ. „Nur 54 Anstalten der Art Memeler Kreis, doch kommt daselbst bereits auf je 900 Der Königsberger Landkreis hat 83, oder je eine auf 379 990, em Die meisten Lehr⸗Anstalten hat der Ortelsbure 8 K s Einnohne. 119, oder auf je 495 eine. Armen., Kranken⸗ „Kufzuwessa Königsberg 69, oder 1 auf je 1374 Menschen, unser Stadtgri Häcser e nur noch von dem Heilsberger übertroffen, welcher 75 detartige gh hjern d. i. bereits auf je 702 eine hat. Die Zahl derselben geht h Unstalten und 3 hinunter. Diese letzte Zahl finden wir im Labiauer 8 dne 9,4 scheint dort ein wahrhaft utopischer Gesundheitszustand und Wohlsc hnj herrschen, denn es kommt dort erst auf 16,405 Menschen eine be tnnd,s stalt. Der Landkreis Königsberg hat deren 32 oder 1 a f1. 130,g schen. Die Staatsverwaltung hat 79 Gebäude in Köͤni z88 1 Mmn auf je 1200 Menschen. Unsere Stadt wird in dieser Hinsic vähh Eigaß Kreis übertroffen, woselbst sich 116 Gebäude für Sach dan 8 aa sverwaltung finden, d. i. eines auf je 410 Menschen. Der Könias 8 fandkreis hat 41 solcher Gebäude oder eines auf je 1174 M vehsönga wenigsten hat der Kreis Gerdauen, nämlich nur 6 oder * 2 ei Menschen. Ortspolizei und Gemeindeverwaltung verfügen dhe 1“ und kommt deren auf je 824 eines. Dann tomnr dh 8 mit 55 oder einem auf je 978 Menschen. Der Köni ber b andkreis hat 18 oder eines auf je 267 Menscheu, die wenig ie hüge burger Kreis „nämlich nur 8 oder auf je 5952 Menschen ein s 8 Lsch besitzt in Königsberg die Militairverwaltung 104 Gebäude bei ei 1.g tairbevölkerung von 6665 Köpfen, d. i. eines auf je 66 Mälitairs. Dah CEE“ Kreis mit 88 Gebäuden dieser Kategorit, bsn d SEaher. pjit u s. w. sort. Der Konigsberger Co nbr solches Gebäude. In acht Kreisen befinden sch vgecarcs für 1 Militairverwaltung. Renc, ss st hahtngaheh aren im Regieru ngsbezirk Marien⸗ 889. 22 öffentliche evangelische Elementarsch - 853 Klassen, 823 Lehrern und 23 Leh u v 9 1r besuchenden Kinder betti 6,239, 1 sch auf jede Klasse, der ein Lehrer v 5 Kinder 1- diesen 64,239 Kindern waren 53885 . „Von 1 312 Dissidenten. Die Zahl 8. G Enlchen Elementarschulen betrug 46 4 532 Klassi ime er auf jede Klasse durchschnittlich 9) Kinder. N. iesen 48,05t Uuße . ralholscg, h03 füͤdisch unsn 1ch Uax eee berheis Aelb es. 10 ladische bifentlichkee 16 echh, 17 Lehrern und 961 Ain an a hes harelse dahe hh vores e Söe nhs e von 5 Dissidenten⸗Kindem Fripatschulsn n jüdischen Kindern besucht. Konzessionirte C und 2002 Schülern,

d n 8 mit 86 Klassen Gesammtzahl hschnittlich auf jede Klasse 23 Zeüihter 889 der Klassen 1401 Gesammtzah

der Schulkinder betrng: 118,257, die

mit 1396 Lehrern (11 Lehrerstell 1— vesetzt), so⸗ nach kamen durchschnittlich auf jede Klasse 8 seben erhatt tnseh s günstiges Resultat, wenn man annimmt, daß 80 Kinder die Normalzahl für 8 e Klasse oder einen Lehrer bilden sollen. Die Gehälter der Lehrer h. ch gentlichen Schulen betrugen 267,412 Thlr., durchschnittlich also 190, Thlr. Von den Gehaͤltern kamen auf durch Schulgeld 44,242 Thlr., durch Gemeindeleistungen 202,317 Thlr., durch Staatszuschuß 20,853 Thlr. Die anderweitigen Leistungen der Verpflichteten für die Elementarschulen egkl. Baukosten betrugen in den 3 Jahren 1862 64 zusammen 72,123 Thlr. Zur Verbesserung der Lehrergehälter brachten in derselben Zeit die Ver⸗ 474 Thlr. An Neu⸗, Erweite⸗

aunzberg zg 1373 Menscha Kreise Alensten r. Holland mit 33. A

2 Anzahl absolut außerdem noch d

Fflichteten gufs 14,479 Thlr, der Staat rungs⸗ und Reparatur⸗Baukosten brachten die Verpflichteten in dieser Zeit auf: der Staat gewährte einen Srschlts e 20910, 9. .. Dir Gesammt⸗Civilbevölkerung des Danziger Regierungsbezi 8 belief sich, amtlichen Angaben zufolge (Amtsbl. 111““ vom 3. Dezember 1864 auf 489,658 Seelen, hierzu treten 13,185 Militair⸗ Persogeh in Summa 502,843 Seelen. Die Civilbevölkerung Danzigs ist um mehr als die Hälfte kleiner wie die Königsbergs, seine Mllitair⸗ svelterung dagegen noch um 3672 Seelen größer, als die des letzteren Geboren wurden im Jahre 1864 bei Civil und Militair 12,543 Knaben und 11,799 Mädchen, also 24,342 Kinder, 1887 mehr als im Vorjahre. Dagegen starben 13,991 Personen, und zwar 2646 weniger als im Vorjahre. Es überstieg somit die Zahl der Gebornen die der Gestorbenen beinahe die Hälfte, namentlich um 10,351 Köpfe. Gegen das Vorjahr 1 damit, eine nicht unerhebliche Besserung der Gesundheitsverhältnisse kon⸗ d 10 kommen auf je 2011 Civilbewohner eine Geburt und auf je 37 8 Thhes et Hanuptsächlich günstig stellt sich das Verhältniß der Gestor⸗ zu den Geborenen in den ländlichen Kreisen, am ungünstigsten im zta kreise Danzig und im Kreise Elbing, wie die folgende Vergleichung ergiebt. Es verhielt sich die Zahl der Gestorbenen zu der der Geborenen

8

11 zu 1/ 1/74 /

Vorjahr ein

nommen

n Kreise Berent wie 1 zu 2,19, Karthaus 1 zu 1,99, Danzig (Stadt⸗) 1

40, Danzig (Land⸗) 1 zu 1,73, Elbing 1 zu 1,70, Marienburg 1 zu Neustadt 1 zu 1,73 und Pr. Stargardt 1 zu 1,98. Unter den Ge⸗ befanden sich 335 Zwillings⸗ und 3 Drillingsgeburten, gegen das Mehr bei Ersteren von 41, bei Letzteren von 1; die unehelichen Geburten betrugen 2565 und sind gegen 1863 um 335 gestiegen; ihr Ver⸗ hältnis zu den ehelichen Geburten war in den Städten wie 1 u 5,21, auf dem platten Lande wie 1 zu :10,7. Die Zahl der Selbstmworde hat um 2, die der allerlei Unglüäcksfaͤlle um 12 abge⸗

und verloren durch Erstere 31 Männer und 5 Frauen, durch Lettere 200 Männer und 38 Frauen ihr Leben; ferner durch Mord und Todtschlag 11, durch Hinrichtung! Person. Eine erhebliche Verminderung, näm⸗ sch um 192, ist auch in der Zahl der Fälle von tödtlichen Pockenkrankheiten ingetreten, doch starben daran noch immer 404 Personen. Der Tod an Altersschwäche trat nur in 945 Fällen ein und war darunter nur in 11 Fällen das 95ste, in 2 Fällen das 105te Lebensjahr überschritten. Auf die zwölf Monate des Jahres vertheilen sich obige 13,991 Todesfälle fol⸗ gendermaßen: Januar 15207, Februar 1350, März 1510, April 1391, Meoi 1139, Juni 990, Juli 1014, August 925, September 946, Oktober 977, November 1051, Dezember 1191. Wir ersehen daraus, daß die Sterblich⸗ keit am größten in den Monaten März, Januar, April und Februar, am kleinsten im August, September, Oktober und Juni war. Ehelich getraut wurden überhaupt 4612 Paare (98 mebr als 1863), darunter befanden sich A gemischte Ehen, 15 weniger als 1863.

Der statistische Bericht der Rheinschifffahrts⸗Central⸗Kom⸗ mission für 1864 ist so eben erschienen. Wir finden in der Einleitung desselben zum erstenmal nicht blos die Ausgaben der Uferstaaten, sondern auch ihre Einnahmen aus den Schifffahrts⸗Abgaben aufgeführt. Diese

betrugen

burten

1863 1,369,533 Fr. 30 C., 1864 1,192,377 Fr. 46 C. und sind im letzteren Jahre also um

177,155 Fr. 90 C. geringer als im vorletzten. 38 Die zur Erhaltung und Verbesserung des Fahrwassers und der Stromufer verwendeten Geldmittel beliefen sich 1864 auf 6,600,222 Fr. 90 C. Diese Summe vertheilt sich unter die sieben Uferstaaten folgendermaßen: Baden 1071,532 Fr. 28 C., Bayern 267,353 Fr. 10 C., Frankreich 866,000 Fr., Hessen 88,281 Fr. 43 C.,) Nassau 116,538 Fr. 10 C., Niederlande 3436,639 Fr. 85 C., Preußen 753,878 Fr. 14 C. Das Jahr 1864 war bekanntlich sehr wasserarm, die Güterbewegung auf dem Rhein wurde da⸗ durch bedeutend beeinträchtigt. Sind deshalb die Vergleiche mit früheren Jahren auch nicht geeignet, über Ab⸗ oder Zunahme der Schifffahrt Schlüsse zu ziehen, so deuten doch verschiedene Erscheinungen darauf hin, daß der Passerstraße die Konkurrenz mit den Eisenvahnen immer schwerer wird. Es wurden nämlich, der bestehenden Vorschrift gemäß, auf ihre Tauglichkeit untersucht: 6

1862 2357 Schiffe und geaicht 439 Schiffe

vVTE W 81“ 401 ““ Der gesammte Hafenverkehr der verschiedenen Rheinstädte 863 » 30,913,617 »⸗

1963 3Z

Die Personenboote der Köln⸗Düsseldorfer Gesellschaft beförd

in 14862 1,028,697 Personen

1864 955,767 1 8 WPährend sich in den massenhaft transportirten Materialien der Schiffsver⸗ kehr von Jahr zu Jahr steigert an Steinkohlen gingen von Ruhrort und Duisburg 1863 32 Mill. und 1864 über 34 Mill. Ctr. in den Rhein, nehmen die Transporte der eigentlichen Kaufmannsgüter von Jahr zu Jahr ab. An Gütern zur ersten Gebührenklasse wurden abgefertigt zu Berg und Thal:

bei Mainz 1861 5,554,104 Ctr bei Emmerich 7,811,461 Ctr.

G 1863 4,129,206 7,384,363

Unter solchen Umständen ist es erfreulich, aus dem Bericht der Central⸗ Kommission zu ersehen, daß vom 1. Januar 1866 an die Recognitionsgebühr algemein um die Hälfte ermäßigt und von dem gleichen Zeitpunkt an die bereinbarte Herabsetzung des Octroi auf ⁄10 der Normalsätze auch für die hessische und nassauische Strecke in Kraft treten wirrd. 2

Paris. Auf Verfügung des Seinepräfekten wird seit dem 1. Ja⸗ nuar d. J. ein monatliches Bulletin der Municipalstatistik veroͤffentlicht, dem folgende Zahlen entnommen sind: Im ersten Semester d. J. betrug die Totalsumme der Gebornen 28,467, von denen 14,444 männlichen und 14023 weiblichen Geschlechts waren. Die Gesammtzahl der unehelichen Geburten betrug in den ersten 6 Monaten 8086; von diesen wurden nur 1896, also etwas weniger als ein Viertel, anerkannt. Das Verhält⸗ niß der abgeschlossenen Heirathen verhielt sich wie 1 zu 145 (die Ge⸗ sammt. Bevölkerung zu 1,695,145 gerechnet). Die Heirathen zwischen

(Junggesellen und Wittwen, oder zwischen Wittwern und Jung⸗ ftauen machten der Gesammt⸗Summe, der zwischen Wittwen und Vittwern nur ½ aus. Die Zahl der Todesfälle während dieses Zeit⸗ ums betrug 22,720, nämlich 11,531 Männer und 11,189 Weiber, mithin ein Ueberschuß der Geburten von 5747 oder 948 monatlich. Stellt man die todtgebornen Kinder mit der Gesammtzahl der Geburten zusammen, so dommt 1 todtgebornes auf 13 lebende Kinder. Dasselbe Dokument giebt zuch die Zahlen der Wasservertheilung in Paris. Die Pariser ver⸗ trauchen durchschnittlich monatlich ungefähr 5 Millionen Kubikmeter Wasser. Dies entspricht etwa 100 Litern täglich für den Kopf, was sehr übertrieben sheint, wenn man nicht berücksichtigt, daß der öffentliche Dienst eine sehr echebliche Wassermenge in Anspruch nimmt. 8—

Der »Moniteur« hat den Bericht der Kommission, welche mit der Lufmunterung und Ueberwachung der Gesellschaften zur gegensei⸗ igen Unterstützung beauftragt ist, über deren geschäftliche Thätigkeit im

. 8 .

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Jahte 1864 versffentlicht. Am 31. Dczember 1864 bestanden in F

024 Gesellschaften zur gegenseitigen Unterstützung mit 714,345 Mitgliedern, von denen 85,559 Ehrenmitglieder, d. h. solche, welche bestimmte Beiträg

bezahlen, ohne dafür von der Gesellschaft irgend eine Gegenleistung zu em

pfangen, und 628,786 Theilnehmer. Letztere zerfallen in 531,750 Männe

und 97,036 Frauen. Das Gesammtvermoögen dieser Gesellschaft belief sich Ende 1864 auf 36,624,633 Fres. Die Einnahmen des Jahres 1864 be⸗ trugen 11,613,096 Frcs. 49 C., die Ausgaben 9,401,808 Frcs. 78 C.

bleibt also ein Einnahme⸗Ueberschuß von 2,211,287 Frcs. 71 C. Die Zahl der Kranken stieg auf 165,782, worunter 139,926 Männer und 25,856

Frauen. Vergütungen wurden ertheilt für 3,198,224 Krankheitstage an Männer 2,738,822 und an Frauen 459,402. Wie in den früheren Jahren waren die Krankheiten unter den Frauen etwas zahlreicher als unter den Männern, dauerten aber nicht so lange und erheischten durchschnittlich eine etwas geringere Ausgabe. Die Zahl der Todesfälle belief sich auf 8377, was durchschnittlich 1,36 pCt. der Gesellschaftsmitglieder ausmacht.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Aus dem Ober⸗Berg⸗Amtsbezirk Dortmund, 23. November, berich⸗ tet der »Westf. M.«: Gestern Nachmittag trat der Ausschuß des Vereins für die bergbaulichen Interessen zu einer Berathung zusammen. Aus 8 den Gegenständen, welche zur Besprechung kamen, hehen wir den Mangel an Transportmaterial auf den Eisenbahnen hervor, der bei den Gruben⸗ verwaltungen nach wie vor zu den bittersten Klagen Anlaß giebt und in den nächsten Monaten voraussichtlich die bedenklichsten Dimensionen anneh⸗ ¹ men wird. Neben dem drückenden Mangel an Waggons ist es außerdem namentlich die ungleiche Vertheilung derselben an die einzelnen Zechen, über welche die Interessenten sich beschweren, und der Ausschuß erachtete es deshalb für durchaus nothwendig, daß auf Mittel Bedacht genommen werde, durch welche selbst der Schein der Ungerechtigkeit schwinde. Dazu bietet sich in erster Linie der Ausweg dar, daß die Bahnverwaltungen Seitens der Gewerkschaften durch periodische Mittheilungen über Production und Versandt, über letzteren sowohl im durchgehenden als im Lokalverkehr, in den Stand gesetzt werden, eine proportionale Vertheilung der Wagen an die einzelnen Zechen vorzu- nehmen. Um aber den Grubenverwaltungen selbst die Einsicht in die er⸗ folgte Repartition zu ermöglichen, empfiehlt es sich außerdem, daß die Bahn- verwaltungen sich entschließen, täglich und monatlich durch öffentlichen Aus- hang an den einzelnen Stationen die Anzahl der Waggons, welche jeder Zeche zugegangen sind, bekannt zu machen. Nur so werden die Klagen über ungleichmäßige Behandlung verstummen, und wurde deshalb die Ge⸗ schäftsführung beauftragt, wegen derartiger Publication mit den Eisenbahn⸗ Directionen in Verhandlung zu treten.

Der Schiffbau der Mosel, Saar und Sauer, welcher mit der Schifffahrt dieser Flüsse der mächtigen Herrschaft der Eisenbahn in neuerer Zeit fast gänzlich unterliegen mußte, scheint sich, meldet die »Trierer Ztg.«, wenigstens an der Mosel, wieder zu heben und zwar in der Art, daß er sich von dem Mißgeschick der diesseitigen Schifffahrt möglichst unab- hängig macht und dem desfallsigen Bedürfniß auf dem Rheine und anderen größeren Strömen dient. Als erste Regung dieses Wiederbelebungsversuches glauben wir die Thatsache bezeichnen zu dürfen, daß, nachdem bereits das seitens des Schiffers B. Kohlbecher erbaute Rheinschiff in Trier vom Stapel gegangen, jetzt wieder der Schiffsbaumeister Peter Hohenbild aus dem Vororte St. Barbara ein solches, für den Rhein bestimmtes Fahrzeug baut. Dasselbe soll eine Tragfähigkeit von 8500 9000 Ctrn. erhalten und würde demnach das größte Schiff sein, welches je aus dem Moselthale hervorgegangen ist. Der Bau ist bereits bis zur Vollendung der »Zarge« vorgeschritten und soll im Lauf des Sommers fertig werden. Das Schiff hat in der Länge 150, in der Breite 80 Fuß und wird im Auftrage eines hiesigen Schiffers gebaut, welcher sich, gleich anderen hiesigen Schiffern, außer der Mosel⸗ auch der Rheinschifffahrt widmet. Ueberdies soll hier⸗ selbst für das nächste Jahr der Bau eines Schiffes von ca. 1500 Centnern weiterer Tragfähigkeit in Aussicht genommen sein. Bei dem zweifachen günstigen Umstande, der erprobten Tüchtigkeit unserer Schiffbauer einerseits und der vorhandenen besten Qualität des Bauholzes andererseits, dürfte man sich daher wohl der Hoffnung hingeben, daß in Trier ein ausgezeichneter Schiffbau eben so gut bestehen könnte, wie die hiesige Leder⸗ und Stein⸗ Industrie. Ist einmal das Renommé gegründet, so wird es auch an dem erforderlichen Absatz nach Außen hin nicht fehlen.

Ueber die zu beobachtenden Vorsichtsmaßregeln bei Be⸗ nutzung des Nitro⸗Glycerins geht der „»Hamb. Börs.⸗Halle« von Herrn Alfred Nobel in Hamburg eine Mittheilung zu, worin es heißt:

Die kürzlich in Bochum und Hirschberg stattgehabten Unglücksfälle mit meinem Patent⸗Sprengöl, von denen ersterer durch einen Terpentinölbrand, der zweite durch Beilschläge auf einen Klumpen gefrornen Sprengöls her⸗ beigeführt war, veranlassen mich, die bei Benutzung des Sprengöls erforder⸗ lichen Vorsichtsmaßregeln in Kürze mitzutheilen, bei deren Befolgung irgend ein Unfall kaum möglich ist. 8

Die Vorsichtsmaßregeln bestehen darin: 8

1) den Arbeitern jedes Experimentiren zu untersagen;

2) die Packflaschen mit Sprengöl in feuerfesten Räumen, oder, wo solche nicht vorhanden, unter Wasser aufzubewahren; .

) wenn das Sprengöl gefroren ist, die Packflaschen in lauwarmes Wasser einzusetzen, um es für den Gebrauch aufzuthauen. In Gruben mit gemäßigter Temperatur gefriert es nie.

4) Beim Laden nur losen Besatz aus Sänd oder Letten zu gebrauchen.

5) Den Besatz, wenn ein Schuß versagt hat, nur zur Hälfte vorsichtig auszukratzen, und in dem leeren Theile des Bohrlochs eine kleine neue Sprengölladung anzubringen, bei deren Entzuͤndung beide Ladungen explodiren. 8 . Weder gefrornes noch flüssiges Sprengöl mit Hammer⸗ oder Beil⸗

sscchlägen zu behandeln.