liegenden Pflicht werde ich stets gern bereit sein, diese Unterlagen zu er⸗ gänzen und überhaupt nach Kräften jede Ihnen erforderlich scheinende Auskunft zu geben.
Indem ich Ihren Berathungen den besten Erfolg wünsche, erkläre ich hiermit kraft des mir gewordenen Allerhöchsten Auftrages die Sitzun⸗ gen des 16. Provinzial⸗Landtages der Mark Brandenburg und der Nieder⸗ lausitz für eröffnet.
Hierauf nahm der Landtags⸗Marschall das Wort und sprach etwa Folgendes:
Meine Herren! Der Herr Landtags⸗Kommissarius, den wir zum ersten Mal in unserer Mitte willkommen heißen, hat bereits hervorgeho⸗
ben, wie die eigenthümlichen Verhältnisse unserer Provinz es mit sich.
bringen, daß die Vertretung derselben als ein Ganzes sich nur selten ver⸗ sammelt. Um so erfreulicher ist es, daß Se. Majestät den Vorschlag Allerhöchstihrer Räthe genehmigt haben, über die Vertheilung einer nicht unbedeutenden Provinziallast die Wünsche und Vorschläge der Provinzial⸗ Vertretung zu hören, indem hierdurch zugleich das Gefühl und die Crin⸗ nerung der Gemeinsamkeit in uns erneuert wird.
Meine Herren! Der Provinzial⸗Landtag wird über diese Vorlage nach reiflicher Erwägung Beschlüsse fassen und Wünsche aussprechen müssen, die voraussichtlich von einem Theile der Eingesessenen gebilligt, von dem anderen nicht gebilligt werden werden. Er wird es nicht Allen recht machen können. Wunsche beginnen, bei dem wir sicher sind, die Billigung aller derer, die wir vertreten, zu finden: in dem Wunsche für das Wohl unseres Koͤnigs: .“ G“
Se. Majestät der König lebe hoch!
In diesen Ruf stimmte die Versammlung mit Begeisterung ein. Der Königliche Kommissarius wurde hierauf durch die ständische De⸗ putation zurück geleitet.
An die Eröffnung schloß sich eine Sitzung des Provinzial⸗Land⸗ tages an, welche die Einleitung der geschäftlichen Verhandlungen zum Gegenstande hatte.
Posen, 3. Dezember. Nachdem die zum 14ten Provin⸗
zial⸗Landtage des Großherzogthums Posen einberufenen V
Abgeordneten heute früh dem Gottesdienste beziehungsweise in der katholischen Pfarrkirche ad Sanctam Mariam Magdalenam und in der evangelischen Kreuzkirche beigewohnt hatten, versammelten sich dieselben in dem ständischen Sitzungssaale in dem Königlichen Re· gierungsgebäude. Um 12 Uhr Mittags wurde der Königliche Kom⸗ missarius, Ober⸗Präsident Horn, durch eine Deputation des Pro⸗
Darum lassen Sie uns unsere Arbeiten mit dem
8*
daß s zugewiesene Arbeits⸗Material in möglichst kurzer 0.
gründlichst .“ werden.
Meine Herren, wenn in der jüngst vergangenen Zeit im 6 thum die gesetzliche Ordnung aufrecht “ un Sbits eg roßhenen desselben keine wesentliche Störung erlitten, so haben wir dies naͤchftläbe unserem theuren Könige und Herrn zu danken, der zugleich den Gott vorigen Jahre geführten ruhmvollen Krieg Seinem Staate die c ir Machtstellung dauernd gesichert hat, die ihm gebührt und die all . len unseres Landes zum reichsten Seegen gereichen möge. en Fha.
Mit diesem Wunsche, meine Herren, lege ich Zeugniß rem Danke, unserer Treue und Hingebung mit dem Rufe:
Se. Majestät der König lebe hoch — hoch — hoch! Die Versammlung stimmte in das von dem Marschall aus gebrachte dreimalige Hoch auf Se. Majestät den König begeistert 7 Demnächst wurde der Königliche Kommissarius durch die Land. tags⸗Deputation wieder zurückbegleitet, und die Verhandlungen 88 diesmaligen Diät eröffnet. 8 . Merseburg, 4. Dezember. Die Mitglieder des außerordent lich einberufenen Landtags der Provinz Sachsen vereinigten sch gestern früh zur gemeinschaftlichen Theilnahme am Gottesdienste in der hiesigen Schloß⸗ und Dom⸗Kirche und begaben sich sodann gegen 12 Uhr Vormittags nach dem Provinzial⸗Ständehause. Daselbse erschien bald darauf, geleitet von einer aus der Provinzial⸗Stände⸗ Versammlung ernannten Deputation, der Königliche Landtags⸗Kom⸗ Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Präsident von Witz⸗ eben.
Derselbe übergab das Allerhöchste Propositions⸗Dekret vom 16. November d. J. dem Landtags⸗Marschall, Grafen Botho zu Stolberg⸗Wernigerode, und hielt dann folgende Ansprache an die Versammlung:
Hochgeehrte Herren! Se. Majestät, Unser Allergnädigster König und Herr, haben inmitten der zwischen den gewöhnlichen Berathungen der Provinzialstände liegenden Periode eine außerordentliche Versammlun der Landtage aller Provinzen der Monarchie anzuordnen geruht, um üte⸗ die Vertheilung und Aufbringung der durch die Ausführung des Grund⸗ steuergesetzes vom 21. Mai 1861 entstandenen Kosten die gutachtlich Aeußerung Allerhöchstihrer getreuen Stände zu vernehmen.
Das Allerhöchste Propositions⸗Dekret vom 16ten v. M., welches ich
hiermit in Ihre Hände, Herr Landtags⸗Marschall, niederlege, nebst der
demselben beigefügten Denkschrift, enthält das Nähere über diesen wichtt⸗ gen Gegenstand.
1 ½
ab von unse.
3953
aas⸗Marschall, b abe, 1 1b bagfict der wohlwollenden Prüfung und Beurtheilung dieser hohen Ver⸗
lung. . semnch . meine Herren, nun schon so oft die Ehre gehabt, Ihnen
zu gleichem Zwecke und in gleicher Stellung wie heute gegenüber zu stehen, daß es der Versicherung meiner Bereitwilligkeit, Ihnen in Ihrer Geschäftsführung, so weit ich immer vermag, helfend zur Seite zu gehen, kaum noch beduͤrfen wird, und ebenso rechne ich mit Zuoersicht auf ein eneigtes und vertrauensvolles Entgegenkommen von Ihrer Seite, ver⸗ ehrter Herr Landtags⸗Marschall, sowie von Seiten aller Mitglieder dieser hohen Versammlung. . Im Allerhöͤchsten Auftrage und im Namen Seiner Majestät des Königs erkläre ich hiermit diesen 18ten Landtag der Provinz Sachsen für eröffnet.
v Landtags⸗Marschall erwiederte auf dieselbe Namens der versammelten Stände und schloß mit einem Hoch auf Seine Maje- sät den König, in welches die Versammlung freudig einstimmte. Nachdem der Landtags⸗Kommissarius den Sitzungssaal verlassen batte, brachte sodann der Landtags⸗Marschall das Allerhöchste Propositionsdekret zur Verlesung und schloß nach einigen, auf die Geschäfte
heutige Sitzung. 1 — AUm 2 Uhr versammelten sich sämmtliche anwesende Landtags⸗
Mitglieder im Koͤniglichen Schlosse zum Diner bei dem Landtags⸗ Kommissarius, zu velchem auch die Spitzen der hiesigen Militair⸗ und Civilbehörden eingeladen waren.
Der erste Toast, welcher von dem Landtags⸗Kommissarius aus⸗ cbracht wurde, galt Seiner Majestät dem Könige. In dem⸗ selben wurde namentlich auch der schönen Tage des Septembers ge⸗ dacht, in welchen es der Provinz vergönnt war, den geliebten Lan⸗ desherrn in ihrer Mitte verweilen zu sehen, und es stimmten in dankbarer Erinnerung an diese Tage und die während derselben ekfahrene landesväterliche Huld und Gnade alle Anwesende freudig und begeistert ein. Später folgten noch Toaste auf den Landtags⸗ Kommissarius, die Provinz Sachsen, deren Vertreter und den Vor⸗ stzenden der Provinzial⸗Stände, in denen die Gesinnungen der Loyalität, der Einigkeit unter den Ständen und der Liebe zu der heimathlichen Provinz Sachsen den lebhaftesten Ausdruck fanden.
Breslau, 4. Dezember. Das dem Provinzial⸗Landtage vor⸗ gelegte Propositions⸗Dekret vom 16. November c. betrifft:
ad 1.
bereits übergeben habe, überlasse ich dieselben mit Zu-
des Provinzial⸗Landtags bezüglichen Anordnungen die
bisherige Ordnung bestehen. Der Erlaß einer besonderen Festordnung ist dem Ev. Ober⸗Kirchenrathe anheimgestellt. Die Verhandlungen über Abänderung der Gemeinde⸗Kirchenraths⸗Ordnung sind in den verschiedenen Synoden noch nicht zum Abschluß gebracht und sollen im nächsten Jahre fortgesetzt werden, eben so die über Aufbringung der nothwendigen Synodalkosten. Nur den Antrag, die Kosten auf Staatsfonds zu übernehmen, bezeichnet die Behörde als ersolglos. Schließlich fordert das Königliche Konsistorium die Gemeinde⸗Kirchenräthe zu ernster Fürsorge für Hebung der Sonntagsfeier, der kirchlichen Sitte, für Beseitigung konfessio⸗ neller Mißstände auf, und bezeichnet die Herstellung der verfassungs mäßigen Selbstständigkeit der Kirche zunächst durch Uebertragung des äußeren Kirchenguts auf kirchliche Behörden, so wie die rechtliche Feststellung des Verhältnisses der Sekten, insbesondere auch der so⸗ genannten Irvingianer zur evangelischen Landeskirche als höherer Erwägung unterliegend. 8 Düsseldorf, 4. Dezember. In dem bereits gestern erwähn⸗ ten, dem Provinzial⸗Landtage vorgelegten Propositions⸗ Dekret vom 16. November c. heißt es ad 1 in Betreff der Auf⸗ bringung der durch Ausführung des Grundsteuer⸗Gesetzes vom 21. Mai 1861 entstandenen Kosten: Die durch Ausführung des Grundsteuer⸗Gesetzes entstandenen Kosten sind festgestellt und nach dem Maßstab der neu regulirten Grundsteuer unter Festhaltung der durch das Gesetz bestimmten Trennung, zwischen den beiden westlichen und den sechs öͤstlichen Provinzen dahin vertheilt worden, daß die Rheinprovinz die Summe von 842,114 Thlr 11 Sgr. der Staatskasse zu erstatten hat. Köln, 4. Dezember. Heute Nachmittag kurz vor 3 Uhr, mel det die »Köln. Ztg.“, verschied hierselbst nach längerem Krankenlager der Rektor Adolf Kolping, in weiteren Kreisen bekannt als der erste Gründer der katholischen Gesellenvereine. 18 Schleswig⸗Holstein. Hadersleben, 2. Dezember. (Noͤd. Ztg.) Die vom Haderslebener Amthause vorläufig verfügte Schlie⸗ ßung des hiesigen Bürgervereins ist heute wieder aufgehoben worden. Sonderburg, 29. November. »Ny Sönderb. Avis⸗ zufolge soll während des heftigen Sturmes am verwichenen Freitage ein großes Dampfschiff mit 3 bis 400 Personen in der Nähe von Am⸗ rum zu Grunde gegangen sein. Auch soll ein von Sylt aus zu Hilfe gesandtes Boot dasselbe Schicksal gehabt haben. Sachsen. Dresden, 4. Dezember. Heute, meldet das
*
8 8
Die Vertheilung der aus der Ausführung der Grundsteuer⸗ Regulirung entstandenen Kosten. In Betreff derselben heißt es in jenem: Die durch die Ausführung des letzteren entstandenen Kosten sind fest⸗
vinzial⸗Landtages benachrichtigt, daß derselbe versammelt sei. Der Landtags⸗Kommissarius begab sich hierauf in die Mitte der Ver⸗ sammlung und eröffnete mit folgender Ansprache an die versammel⸗
Die Staats⸗Regierung hat jene Kosten, unter Festhaltung der durch den §. 6 des eben erwähnten Gesetzes vorgeschriebenen Trennung der beiden westlichen und der sechs östlichen Provinzen der Monarchie, unter
„Dresd. Journ.⸗, trat der Landeskultur⸗Rath für das König⸗ reich Sachsen zu einer Sitzung allhier zusammen, um unter ander
ten Abgeordneten den Provinzial⸗Landtag:
Drei ereignißreiche Jahre sind seit Ihrer letzten Versammlung ver⸗ flossen. G 8 Ein sieghafter Krieg hat Preußens Ansehen und Macht gesteigert; sein Heer, in dessen Reihen Söhne des Großherzogthums rühmlich kämpf⸗
ten, den alten Fahnen neuen Glanz hinzugefügt. Die weisen Entschlie⸗ ßungen unseres
keichende, für das ganze Vaterland freudige Erfolge gekrönt worden.
Auch über dem Großherzogthum hat Gottes gewaltet.
Wir haben es mit Dank anzuerkennen, daß, trotz mancher Bedräng⸗ nisse, dasselbe in der Entwickelung auf geistigem und materiellem Ge⸗ iete, in der Arbeit an der Besserung seiner Zustände und an der För⸗ derung seiner Wohlfahrt nicht zurückgeblieben ist; Ergebnisse, auf welche das eifrige Streben der Staatsregierung gerichtet in, und welche bei vielen ier entgegenstehenden Schwierigkeiten zwar langsam, aber dennoch stetig sich bemerkbar machen. Die wichtige Angelegenheit, welche zunächst Ihren gegenwärtigen Zusammentritt in außerordentlicher Weise veranlaßt hat, ist speziell in dem allerhöchsten Propositionsdekrete bezeichnet und demnach Ihrer ein⸗ gehendsten Prüfung besonders empfohlen. Daneben aber werden ver⸗ schiedene Vorlagen, betreffend Provinzial⸗Angelegenheiten, Ihnen zugehen; nicht bloß die regelmäfßig erforderlichen Ausweise über die in der Zwischen⸗ zeit stattgehabte Verwaltung, sondern auch Vorschläge zur Hebung und Erweiterung der, der Vervollkommnung bedürfenden Provinzial⸗Institute. Die erprobte geschäftskundige Leitung Ihres Vorsitzenden, Ihre stets bewährte Hingebung für die Interessen der Provinz bürgt dafür, daß das nsehnliche und wichtige Arbeitsmaterial eine sorgfältige, beschleunigte und rsprießliche Erledigung finden wird. An meiner Unterstützung wird es zierbei, so weit dieselbe erforderlich ist, nicht fehlen. b Indem ich Ihnen, Herr Landtags⸗Marschall, das allerhöchste Pro⸗ positionsdekret vom 16. v. M. und eine polnische Uebersetzung der eben von mir verlesenen Worte überreiche, erkläre ich im Auftrage Sr. Majestät
des Königs den 14. Provinzial⸗Landtag des Großherzogthums Posen für
eröffnet. Deer Landtags⸗Marschall entgegnete hierauf: Geehrter Herr Landtags⸗Kommissarius! 8
Mit dem besten Danke für die uns von Ihnen so eben zugesicherte Unterstützung begrüße ich Sie das erstemal vor dieser Versammlung ver⸗ trauungsvoll und mit dem aufrichtigen Wunsche, daß es Ihnen gelingen
nöge, die Wohlfahrt des Großherzogtbums, dessen Verwaltung Ihnen von Sr. Majestät dem Könige unter schwierigen Verhältnissen anvertraut wurde, nach allen Seiten hin zu fördern. 8 Meine Herren! 1“
Mit vollem Rechte hat der Herr Landtags⸗Kommissariu bewährte Hingebung für die Interessen unseres Landestheils anerkannt, diese Hingebung wird sich auf dem heute beginnenden Landtage von Neuem bewähren und ich darf daher mit Zuversicht die Hoffnung aussprechen,
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theuren Königs sind sichtlich gesegnet und durch weit⸗ V
schirmende Hand V
Ihre stets
die letzteren Provinzen nach dem Maßstabe der neuregulirten Grundsteuer so vertheilt, daß auf die Provinz Sachsen, mit Ausschluß der vier Alt. märkischen Kreise, vorbehaltlich der sich etwa bei dem definitiven Abschluß der Rechnungen ergebenden voraussichtlich nur geringen Mehrausgaben, 1,236,012 Thlr. 28 Sgr. 11 Pf., treffen. Diese Vertheilung, so wie den zur allmäligen Rückerstattung der eben genannten Summe an die Staatz⸗ Kasse gewährten Zeitraum von zehn Jahren, betrachtet die Staatsregie⸗ rung als unabänderlich. Innerhalb dieser Schranken aber erwartet se vertrauensvoll das Ergebniß einer freien und eingehenden Berathung der
getreuen Stände über die Art und Weise der Vertheilung der Last unter
die Einsassen der Provinz.
8 Die Wichtigkeit dieser in die materiellen Interessen der Bewohner der Provinz tief eingreifenden Berathung leuchtet von selbst ein, meine hoch⸗ geehrte Herren. Neben den zur Befriedigung der vermehrten öffentlichen Bedürfnisse von den Unterthanen unter der Form der Einkommen⸗, der regulirten Grund⸗ und der Gebäudesteuer zu tragenden fortlaufenden Ab. gaben erscheint das der Provinz nicht zu ersparende neue Opfer, welches sie für das nächste Decennium mit einer jährlichen Beisteuer von etwa 123,000 Thlr. zu bringen hat, ungeachtet der fortschreitenden erfreu⸗ lichen Vermehrung des Wohlstandes unter den erwerbenden Schich⸗ ten der Bevölkerung, nicht unerheblich. Aber die Staats ⸗Re⸗ gierung darf vertrauen, daß die Eintracht und die oft bewährte lebendige und einsichtsvolle Sorge für das wahre Wohl der Provinz, welche unsert sächsischen Provinzial⸗Landtage beseelt, auch diese hohe Versammlung die rechten Mittel und Wege wird erkennen lassen, um durch eine die Inter⸗ essen der verschiedenen Klassen der steuerpflichtigen Einsassen der Provinz gerecht und wohlwollend beachtende Vertheilung die Darbringung des un⸗ vermeidlichen Opfers so viel als möglich zu erleichtern. 1
Neben der Frage wegen der Vertheilung der Grundsteuer⸗Veran-
lagungskosten wird die hohe Versammlung nach Inhalt des Allerhöchsten Propositions⸗Dekrets nur noch mit den Neuwahsen von Mitgliedern der “ 8b die Einschätzung zur Einkommensteuer 19, mmission für die Vertheilung der Kriegsleistungen si beschaͤf⸗ Sr f heilung der Kriegsleistungen sich zu besch „Der Erlaß des Allerhöchsten Bescheides auf die Beschlüsse und An⸗ träge des 17. Sächsischen Provinzial⸗Landtages ist bei der Kürze der Zeit für den Zusammentritt des nächsten Provinzial⸗Landtages vorbehalten worden.
Aus demselben Grunde habe ich meinerseits von der Vorlage der gewöhnlichen umfassenden Berichte über die verschiedenen Gegenstände der ständischen Verwaltung Abstand nehmen zu dürfen geglaubt. Da⸗ gegen habe ich mich zu einigen Mittheilungen über Vorgänge in einzelnen Zweigen dieser Verwaltung, so wie zu einigen Bitten um neue Bewili⸗ gungen für einzelne ständische Institute, namentlich für die Corrections⸗ Anstalt zu Gr. Salze und für das Provinzial⸗Blinden⸗Institut, ver⸗ anlaßt gefunden. Die zu Ihrer Disposition stehenden Antheile an den Ueberschuͤssen der Provinzial⸗Hülfs⸗Kasse bieten mehr als ausreichende Mittel zur Befriedigung der größeren Bedürfnisse des erweiterten Blinden⸗ Instituts. Nachdem ich die bezüglichen Schriftstücke Ihnen, Herr Land⸗
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gestellt und nach dem Maßstab der neu regulirten Grundsteuer unter Fest⸗ haltung der durch das Gesetz bestimmten Trennung zwischen den beiden westlichen und den sechs östlichen Provinzen dahin vertheilt worden, daß die Provinz Schlesien die Summe von 1,432,033 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf. der Staatskasse zu erstatten hat. 6“ 1 248 2. heißt es: 111““ VWVir lassen Unseren getreuen Ständen in Gemäßheit des §. 1, Ab⸗ satz 2 der Städte⸗Ordnung vom 30. Mai 1853 die Entwürfe zweier Ge⸗ meinde⸗Statuten für die Stadt Friedland im Kreise Falkenberg und für den Marktstecken Georgenberg im Kreise Beuthen zur gutacht⸗ lichen Aeußerung zugehen. “ ad 3. Betrifft die Wahlen neuer Mitglieder und Stellver⸗ treter zu den der Provinz angehörigen Bezirks⸗Kommissionen für die klassifizirte Einkommensteuer. 8 ad 4. Die Wahl des Ausschusses in Gemäßheit des §. 5. Nr. 2
des Gesetzes wegen der Kriegsleistungen und deren Vergütung.
Berlin, 5. Dezember. Der General⸗Major und Chef des Generalstabes des General⸗Kommando's II. Armee⸗Corps, Petersen, ist am Sonntag Abend ohne vorangegangene Krankheit plötzlich am Herzschlage verstorben. Magdeburg, 3. Dezember. unter dem 6. November 1865 an die Kreis⸗Synoden der Provinz Sachsen, dem »Magd. Corresp. zufolge, eine Cirkular⸗Verfügung auf
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Das Königl. Konsistorium hat
die Synodal⸗Verhandlungen des Jahres 1865 erlassen. Nach In⸗ halt derselben zeigen die diesjährigen Verhandlungen einen Fortschritt seit dem Vorjahre, und von zahlreichen Synodal⸗Vorständen ist der Ernst und Eifer der Berathungen, an denen sich auch die weltlichen Mitglieder lebendiger betheiligt haben, wie die Einmüthigkeit des Geistes, von denen sie getragen worden, bezeugt. Zur He⸗ bung der Betheiligung der Gemeinden an dem meist nicht zahlreich besuchten Synodal⸗Eröffnungs⸗Gottesdienst empfiehlt die Behörde Weckung des Interesses bei den Gemeinden und Beschränkung des Gottesdienstes auf die Zeit einer Stunde, sowie zur Hebung der kirchlichen und sittlichen Zustände die seelsorgerische Pflege der Jugend und die Uebung einer ernsten
und gewissenhaften kirchlichen Zucht gegen die überwuchernde Unzucht. Die von dem Konsistorium gestellte Frage über die Feier des Reformationsfestes hat eine einmüthige Beantwortung nicht gefunden. Im Ganzen haben sich 47 Kreissynoden für den Zlsten Ditober und 42 für den nachfolgenden Sonntag entschieden, die ersteren meist unter der Bedingung, daß der 31. Oktober als ein ganzer Festtag gefeiert und unter den Schutz der Feiertagsgesetze gestellt werde, die letzteren meist, weil sie eine Durchführung jener Bedingung nicht erwarten. Unter diesen Verhältnissen bleibt die
verhüten.
Vorlagen, namentlich den ihm vom Königlichen Ministerium des Innern zur Begutachtung unterbreiteten Entwurf einer neuen Wege⸗ bau⸗Ordnung, zu berathen. 1 Leipzig, 4. Dezember. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg trafen heute Vormittag 10 Uhr von Dresden hier ein und reisten auf der Thüringer Bahn weiter nach Frankfurt a. M., um daselbst mit Ihren Majestäten dem König und der Königin von Portugal zusammenzutreffen. Genf, 4. Dezember. Der Kandidat der Inde⸗
ist mit 3652 Stimmen zum Staatsrath ge der Kandidat der Ultramon⸗
Schweiz. pendenten, Richard, wählt worden. Perrier erhielt 2742, tanen, Montfalcon, 478 Stimmen.
Belgien. Brüssel, 4. Dezember, Abends 5 Uhr. Der Zustand des Königs ist fortdauernd sehr bedenklich. Der Appetit fehlt gänzlich, obgleich die Zuführung stärkender Nahrung durchaus nöthig ist, um eine Gehirnverrückung (transport au cerveau) zu Der Patient ist äußerst schwach. (S. telegr. Dep.)
Madrid, 4. Dezember. (W. T. B.) In Folge der Haltung der europäischen Großmächte in dem spanisch⸗ chilenischen Konflikt ist Admiral Pareja in neuen Instructionen angewiesen worden, gegen die Neutralen die möglichste Rücksicht zu beobachten. 1
— Die Desamortisirung ist in Spanien um einen bedeutenden Schritt vorangegangen: der apostolische Administrator der Dibzese Teneriffa, der Bischof der canarischen Inseln, hat, sowie der Bischof von Gerona, die canonische Cessions⸗Urkunde der Kirchengüter seiner Dißzese ausgestellt. Von 61 spanischen Bischöfen haben nun bereits 48 die Cession unterzeichnet, und in den übrigen 13 Diszesen ist diese Maßregel zum Abschlusse reif.
Portugal. Aus Lissabon wird über Paris, den 4. De⸗ zember, gemeldet, daß die in die Hände der argentinischen Regierung gefallene Korrespondenz des Präsidenten Lopez von Paraguay auch die Briefe und Berichte seiner europäischen Agenten umfaßt. Es befinden sich unter denselben namhafte Persönlichkeiten, denen die angekündigte Veröffentlichung Verlegenheiten bereiten wird. 1
Italien. In Florenz finden gegenwärtig Verhandlungen mit Fn daselbst anwesenden Kardinal Grassellini über die Rückkehr der aus ihren Sitzen entfernten Bischöfe statt. Diese Unterhandlun⸗ gen waren durch Vegezzi bereits verabredet worden.
Spanien.
Florenz, 30. Nove ber. Der Minister der öffentlichen Ar⸗