1865 / 294 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Bei der Bestattung des Königs Leopold I. werden die Zipfel des

Leichentuches den Spitzen der drei Staatsgewalten übergeben, nämlich den Herren v. Ligne und Vandenpeereboom als Vertretern der gesetz⸗ gebenden, Rogier als Vertreter der exekutiven und v. Gerlache als Vertreter der richterlichen Gewalt. Die Kammern haben es für passend erachtet, ihre Adresse bis nach der Installation des neuen Monarchen zu vertagen. Beide hielten heute nur eine kurze Sitzung, in welcher Herr Rogier den Hingang des Königs mit bewegter Stimme Na⸗ mens der Regierung zur Kenntniß brachte. Beide Häuser beschlossen nach kurzen Ansprachen ihrer resp. Präsidenten, ihre Arbeiten bis nach der Bestattung des Königs zu unterbrechen. Die Beisetzung wird nach protestantischem Ritus in der Laekener Grabkirche erfolgen, neben welcher ein großer provisorischer Tempel gegenwärtig zu die⸗ sem Zwecke erbaut wird. Der heutige „Moniteur- veröͤffentlicht die gestern angekündigte Proclamation des Minister⸗Conseils, so wie den Erlaß über die Formulirung der gerichtlichen Aktenstücke. Die während des Interregnums angenommene Formel lautet: »Im Namen des belgischen Volkes, Wir, die Minister im Rathe vereinigt.⸗ Die Gerichte haben ihre Sitzungen für den Zeitraum einer Woche unterbrochen.

Großbritannien und Irland. London, 11. Dezember. Die telegraphische Nachricht von dem Tode des Königs der Belgier traf gestern Nachmittag am Königlichen Hofe zu Windsor an. Prinz Christian von Augustenburg wird heute Abend oder morgen nach dem Kontinent zurückreisen.

Sir Charles Wood befindet sich noch auf seinem Gute Hickle⸗ ton⸗Hall; er hat seinen Sturz vom Pferde noch nicht verwunden, und die ansängliche Zuversicht auf baldige Wiederherstellung ver⸗ wirklichte sich bisher nicht. Sir Robert Peel ist von Dublin nach London zurückgekehrt; sein Nachfolger im Amte des Ministers für Irland, Herr Chichester Fortescue, wird heute in der irischen Hauptstadt ankommen.

Der preußische Botschafter Graf Bernstorff begiebt sich heute nach Thornham Hall in Suffolk zu einem Besuche bei Lord Henniker.

In Lord Russell's amtlicher Residenz in Downing⸗Street er⸗ schien am Sonnabend eine große Deputation, gegen 300 Mit⸗ glieder zählend, vor Herrn Cardwell, als dem Minister der Ko⸗ lonieen, und Herrn Forster, seinem Unterstaatssecretair. Earl Russell hatte seine Anwesenheit zugesagt, doch verhinderte ihn sein noch nicht gehobenes Unwohlsein zu erscheinen. Von der britischen und ausländischen Antisklaverei⸗Gesellschaft ausgegangen und nebst einer Anzahl von Parlamentsmitgliedern Delegirte aus dreißig Städten umfassend, wurde die Deputation von dem Präsidenten der Gesellschaft, Samuel Gurney, eingeführt, um eine Denkschrift in Bezug auf die jamaikanischen Vorgänge zu überreichen. Die Wünsche der Deputation waren in einer Reihe von Paragraphen niedergelegt, welche eine volle Untersuchung, die sofortige Rückberufung des Gouverneurs Eyre und die Suspendirung der in den blutigen Ereignissen thätig gewesenen Offiziere verlangten. Besonders wurde be⸗ tont, daß das Publikum die Beweisstücke zu sehen erwarte, aus welchen der Gouverneur die Existenz einer Negerverschwörung und die Eigen⸗ schaft des Tumultes in Morant⸗Bay als eines verfrühten Aus⸗ bruches derselben zu begründen gedenke; ferner wünsche man ein Namensverzeichniß der durch Kriegsgericht zum Tode oder zu Peit⸗ schenhieben verurtheilten sowie der ohne Verhör gepeitschen Personen, eine Aufzählung der niedergebrannten Häuser, Aufklärung über die Zusammensetzung und die Thätigkeit der einzelnen Kriegsge⸗ richte für jeden einzelnen Fall, die Beweise, auf welche hin Gouver⸗ neur Eyre die Verhaftung Gordons und seine Abführung von Kingston in einen unter Standrecht erklärten Bezirk angeordnet habe; ferner ein Berzeichniß der von den angeblichen Rebellen getödteten oder verletzten Weißen. Auf die an ihn gerichteten vielfachen An⸗ sprachen erwiderte Herr Cardwell, daß die Regierung bereits die gewünschte Untersuchung beschlossen habe, die Vorbereitungen dazu seien bereits in gutem Fortgange. Es sei das ernste Streben der Regierung, zur vollständigsten Kenntniß der Vorgänge zu gelangen, und wenn die Untersuchung beendigt sei, werde sie nichts beschönigen oder entschuldigen, was Tadel oder Strafe verdiene. In⸗ zwischen aber befehle ihm sein Pflichtgefühl, dem Urtheile nicht vor⸗ zugreifen. Gouverneur Eyre sei ihm (dem Minister) zwar nicht persönlich, aber durch seinen Ruf als ein Mann von Muth und Entschlossenheit bekannt; für einen Mann in einer solchen Lage, wie sie durch die Ereignisse auf Jamaica geschaffen wer⸗ den, müsse man Sympathie fühlen. Denn wären die Unruhen nicht zu schnellem Ende gebracht worden, so hätten unglückselige Folgen der schlimmsten Art entstehen müssen. Gouverneur Eyre V werde einer der ersten sein, der eine vollständige und unparteiische Untersuchung bewillkommne. Ueber die Zusammensetzung der Kommission ist noch nichts Näheres bekannt; der »Observer⸗ ver⸗ muthet, daß neben Sir Henri Storks, welcher heute von Malta hier eingetroffen ist, Sir Edmund Head und Herr Vernon Lushington 1 (Sohn des Admiralitäts⸗Richters Dr. Lushington, der wegen seiner Bekämpfung der Sklaverei bekannt ist) in die

Kommission gewählt

11.“

Der Drucker des Blattes ⸗Jrish People 2 8 1 me 1 ist zu sieben Jahren Zwangsarbeit verurtäeirt werden, Faltigas gegen ihn lautete ähnlich, wie gegen die drei Fenier 8 Anklag schon vor Gericht gestanden hatten. welche bishe

8

Italien. Rom, 5. Dezember. Der neue

General Kanzler hat in kurzer Zeit die verchiedenen enzh des Militairs auf den numerischen Normalsatz zu bringe 8 So haben wir bereits zwei vollständige Schwadronen 5. halten 800 Inländer sind angeworben und bilden ein Bataillon, und aus Irland, Belgien, Deutschland und der S treffen wöchentlich neue Sendungen Rekruten ein. Eine mation verheißt allen Banditen, welche die Waffen »freien Abzug⸗; mehrere Haufen folgten bereits der

8 1u“ Heimath jenseit der Grenze ins

82 8 Türkei. Nach einem Telegramm aus Konstantit vom 11. Dezember ist die Anleihe von 6 Millionen Pfd e dem Credit mobilier abgeschlossen werden. Die Emisston wird mit 18. d. in Konstantinopel, Paris und London beginnen.

2 A 9 8— 8 8b Wetland und Polen. S ¹ Petersburg, 10. Dezembe. ie »D. Petersb. Ztg.“ bringt unter den Amtlichen Nachrichten de nachstebende Mittheilung: „In Folge einer Resolution des Ober⸗Befehlshabers im Kiemws Militairbezirk sind die flüchtig gewordenen irehhbfchen nneg Iwan Baler und Michael Jaworski für erwiesene persoͤnliche Bubte ligung am Aufstande in contumaeciam zum Verlust aller Standebena üi ne öjähriger Zwangsarbeit in den Bergwerken Sibiriens verl. vorden. lhe

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Aufforderun Neapolitanisce

Dänemark. Kopenhagen, 12. Dezember. (Telegr. de »Börs.⸗Halle⸗.) »Dagbladet- sucht zu beweisen, der Artikel der »Berlingske Tidende« (in welchem sie sich offiziös für strikte Au⸗ führung des Art. 3 des Wiener Friedensvertrages und gegen jeg liche Agitation zur Wiedererlangung eines Theiles von Schleän aussprach, vergl. Nr. 290 d. St.⸗Anz.) könne unmöglich von 8 Regierung herrühren. Eine Regierung, die einen solchen Standpunt einnehme, mißkenne ihre Aufgabe, verletze ihre Pflichten gegen di Krone und das Volk. Die vom Regierungs⸗Organe gerühmte Pas⸗ sivität sei geradezu ein Verbrechen gegen den Staat und das Volk, Dänemark sei kein lebloser Leichnam; die Passivität sei auch ein Verbrechen gegen die schleswigschen Dänen, die man ohne politischen Selbstmord nicht im Stiche lassen könne; die Aeußerungen der »Berl. Tidende⸗ ständen im tiefsten Widerspruche mit der Ueberzeu⸗ gung der Nation und könnten unmöglich offiziell seinä.

Amerika. New⸗York, 29. November. Die Aeußerungen der nach und nach in Washington eintreffenden Kongreßmitglieder beweisen ihrer großen Mehrzahl nach, daß sich gegen eine sofor⸗ tige Zulassung der südstaatlichen Mitglieder zum Kon⸗ greß eine starke Opposition erbeben würde, gestützt auf das Gesctz von 1863. Das Haus wird sich am Montag, den 4 k. Mtz. organisiren und am Dienstag die Botschaft des Präsidenten nebs den Berichten der Minister entgegennehmen. Es ist fast gewiß, daß Colfax als Sprecher, Nickerson als Secretair des Repräsentanten⸗ hauses wiedergewählt werden. Der »Tribune« zufolge wird in des Präsidenten Botschaft angekündigt werden, daß von Seiten der Vereinigten Staaten, obwohl ihnen die Gestaltung der mexikanischen Angelegenheiten nicht gleichgiltig sein könne, eine Einmischung sowobl unnöthig als den Vereinigten Staaten selbst und der Sache der Liberalen schädlich sein würde. Der Bezirksgerichtshof in Nor⸗ folk, Virginien, ist zusammengetreten; man will wissen, daß der Prozeß gegen Jefferson Davis vor ihm zur Ver⸗ bandlung kommen werde. Wieder tauchen Gerüchte von einem Negeraufstande in den südwestlichen Staaten auf; ein Schreiben aus Galveston geht so weit, zu behaupten, daß die Freigelassenen auf Weihnachten eine Schilderhebung verabredet hätten; die Pflanzer seien sehr besorgt und schickten ihre Familien schon an die Küste oder in feste Plätze. Die Berichte über die Verhältnisse der texanischen Neger lauteten bekanntlich bisher vergleichsweise sehr günstig. In Mississippi sollen schon militairische Vorbereitungen getroffen worden sein, um Unruhen vorzubeugen. Aus Charleston dagegen ver⸗ nimmt man, daß 1200 Neger die Stadt verlassen haben, um zu

ihren früheren Herren auf Sea⸗Island zurückzukehren. In Mobile sind Konflikte zwischen den Civil⸗ und den Militair⸗Behörden aus⸗ gebrochen. General Grant hat eine Inspectionsreise in den Süden angetreten; wie es heißt, wird er die Armee am Rio Grande besuchen. Die in Tegas noch stehenden Freiwilligentruppen werden zurückberufen, um durch regulaire Truppen ersetzt zu werden. Der französische Gesandte in Washington hat vor die Regierung die Frage betreffs der Beschlagnahme französischen Tabaks in Richmond ge⸗ bracht. Auf dem Mississippi sind bei einem Zusammenstoße zweier Dampfer hundert Menschen ums Leben gekommen farbige Soldaten. 1“

Jäger⸗

meist entlassene

Die Berichte über die Affaire auf dem Rio Grande si aus Matamoras vom 10. d.

n ec unklar. Nach Zeitungen 8 „Antonio⸗, während es unter dem w

z Kaiserliche Kanonenboot Ir Keispublikane den Fluß herauf fuhr, 7 Meilen unterhalb

auf den Grund gelaufen, als von der amerikanischen Seite euer auf es eröffnet wurde von Leuten in der Uniform der Union. Zwei Schiffssoldaten wurden verwundet, der franzö⸗ Commandeur aber enthielt sich einer Erwiderung der Schüsse. ssche der Zweck der Republikaner, deren sich auf dem nördlichen 8 des Rio Grande eine Menge befinde, die Vereinigten Staaten d Mexico in einen Krieg zu verwickeln. Nun melden Blätter h Matamoros vom 15ten, auf das Kanonenboot »Antonio⸗ labe mit zwei kleinen Böten, von der nördlichen Seite des Flusses 8 ein nächtlicher Angriff ausgeführt werden sollen, derselbe sei tdeckt und zurückgeschlagen worden, wobei die Angreifer

lich alle ertrunken seien. Ob beiden Darstellungen ver⸗ V Thatsachen zu Grunde liegen, läßt sich nicht unterscheiden. V ist in Washington bekannt gemacht worden, daß n einem Zusammenstoße französischer Truppen mit Bundestruppen keine Kunde erhalten hat. Dem Wasbingtoner Correspondenten das ⸗New⸗Yorker Herald⸗ zufolge aber existirte in Mexico große Aufregung wegen der angeblichen Theilnahme von Bundessoldaten an dem Angriffe auf Matamoros und 8 Gefangen. nahme von 50 derselben, und es berrschte die Ansicht, die Vereinig⸗ ten Staaten würden in Mexico interveniren. General Bazaine habe deshalb mehrere wichtige Positionen verstärken lassen. 2. Dezember. Der Kriegssecretair wird die Armee Anfangs

euer der

in starkes F

1

chiedene T Halb amtlich die Regierung vo

Mai k. J. auf 50,000 Mann reducirt haben. Die Fenier⸗Besorgnisse in Canada haben nachgelassen. Der texanische diesjährige Baum⸗ wollertrag wird auf 150,000 Ballen geschätzt. Juarez schrieb von El Paso, er werde Regierung retabliren. Die Republikaner bereiten einen Ar zatlan vor; letzteres erhielt 1200 Mann Verstärkungen. Asien. Laut Berichten aus Japan über Canton vom t ovember d. J. haben sich die Minister⸗Residenten der fremden Mächte in Japan nach Osaka begeben, um den Hafen dieser größten japanesischen Handelsstadt den Verträgen gemäß für den Handel mit dem Auslande zu eröffnen. Afrika. Die neuesten Nachrichten aus der K apstadt vom 10. November melden noch nicht die Beendigung des Kaffern⸗ krieges; derselbe hatte sich im Gegentheil in beiderseitigen Vieh⸗ räubereien und Streifzügen fortgesetzt. Moschesch behauptete seine

Bergfestung ungestö

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.

Kiel, Mittwoch, 13. Dezember, Morgens. Die heutige⸗ Zeitung« ist vor ihrer Ausgabe, Morgens 5 Uhr, durch zw Polizeidiener im Expeditionslokale konfiszirt worden.

Pesth, Mittwoch, 13. Dezember, Morgens. Heute werden der Klerus, die Civil⸗ vorgestellt werden. Sämmtliche Journale Schilderungen des Empfangs. „»Pesti Naplo⸗ Hoffnung, der Landtag werde durch Hinzutreten neten Siebenbürgens und Kroaliens integrirt w tion bei den Wahlen geleitet und gester den Monarchen mit Vertrauen und E neue Journal »Magyar Vilag“ sagt: »Alle Anzeichen deuten hin, daß die Kundgebungen des Monar als die Thronrede von 1861. Wenn Februarpatent empfohlen werden, so Annahme, sondern zu verfassungsmäßiger Verhandlung.⸗

Agram, Mittwoch, 13. Dezember, Morgens. hielten die beiden Parteien des Landtags Es ist den Bemühungen der Führer gelungen, obschwebenden Differenzen herbeizuführen.

Prag, Mittwoch, 13. Dezember, 2 Abendsitzung hat der Landtag den Adreßentwurf angenommen.

Haag, Dienstag, 12. Dezember, Abends. Sitzung der Repräsentantenkammer wurde der Zuylen's, eine parlamentar mischung der Regierung in die Limburger nvom zu veranstalten, mit 53 gegen 18 Stimmen zurückgewiesen. Brüssel, Dienstag, 12. Dezember,2 lichen Ueberreste des Königs sind soeben in von einer unermeßlichen Menschenmasse emp

e

bringen schreibt:

₰. 529p

fangen worden

V wurf ein. in Chihuahua seine fuüͤr das erste Quartal von 1 Angriff auf schiedene finanzielle Gesetzentwürfe nebst

vom 26. November wird berichtet, Burgewine den Chinesen Der dortige amerikanische Konsul erkläre den

nd. Palais waren die Minister und sämmtliche Behörden versammelt.

Dezember, Nachts. Aus Sha nghai daß der Tod des Amerikaners große Berlegenheiten bereiten werde. Vertrag für verletzt.

ird gemeldet, daß

London, Dienstag, 12.

Aus Melbourne von demselben Datum w

keinerlei Anzeichen für baldige Beendigung des Krieges auf Neu⸗

Seeland vorhanden sind.

Hof wird wegen des Todes des v Belgier eine Hoftra von 21 Tagen anlegen.

Brabant vom 10. d., worin derselbe dem Kaiser Napoleon

Kieler

- der Abgeord⸗ erden, habe die Na— n das Publikum angespornt, hrfurcht zu begrüßen. Das darauf chen günstiger lauten werden das Oktoberdiplom und das geschieht dies nicht zu purer

richteten Versuch

Vormittag

und Militair⸗Behörden dem Kaiser begeisterte

Gestern Abend eine gemeinsame Konferenz. einen Ausgleich der

Morgens. In der gestrigen

In der heutigen Vorschlag van ische Untersuchung wegen der Ein“ Wahlen vom Jahre 1864

Nachts 11 Uhr. Die sterb- Brüssel angelangt und Im

Der Kaiserliche uer

Paris, Mittwoch, 13. Dezember, Morgens.

des Herzogs von

8

den Tod

telegraphische Antwort des Kaisers, »„Journal de Bruxelles⸗ mit⸗

Der »Moniteur- publizirt das Telegramm

Leopold I. anzeigt, so wie die letztere übereinstimmend mit dem vom getheilten Tegt. 8

Florenz, Dienstag, 12. Dezember, Abends. des Königlichen Hauses, Nigra, ist gestorben.

In der Deputirtenkammer legte der Ministerpräf dent La⸗ marm ora zahlreiche diplomatische Aktenstücke auf den Tisch des Hauses nieder. Dieselben betreffen unter anderen politischen Fragen die September⸗Convention, die Mission Vegezzi's und das Briganten⸗ wesen. Der Minister des Innern, Natoli, bringt einen, die Ver⸗ längerung der Gültigkeit des Brigantengesetzes erzielenden Gesetzent⸗ Der Finanzminister Sella legt das provisorische Budget 866 vor und kündigt für morgen ver⸗ dem finanziellen Exposé an⸗ überreicht den auf die Aufhebung der Reorganisation der kirchlichen angekündigten Gesetz⸗

Der Justizminister Cortese geistlichen Körperschaften und die V Güter bezüglichen, in der Thronrede bereits

entwurf. M“ Unter den vorerwähnten von Lamarmora⸗ der Kammer übe

gebenen Aktenstücken befinden sich auch die Instructionen, welche den Behörden an der römisch⸗italienischen Grenze zugegangen sind. Es heißt darin: Einem jeden gegen den Bestand der jetzigen Grenze ge⸗ soll mit allen Mitteln entgegengetreten werden. Da es nun aber wenig wahrscheinlich ist, daß die italienischen Truppen mit den Päpstlichen ein so gutes Einvernehmen aufrecht zu halten vermögen, wie dies mit den französischen Truppen stets der Fall war, so ver⸗ zichtet man ganz darauf, mit den Päpstlichen ein Verständniß über V gemeinsame Operationen gegen die Briganten zu erzielen. Sollten die Königlichen Truppen etwa gereizt oder provozirt werden, so V werden sie Repressalien gebrauchen, dürfen aber keinenfalls die ihnen zugegangenen Befehle überschreiten.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten. Nach Mittheilung der »Köln. Ztg.⸗« wurde für die Erbauung der bedeutenden Dgotbischen 8 in Frankfurt unter 27 Mitbewerbern e8 Domarchitekten Franz Sch mitz in Cöln, einem der begabtesten Schüler de Professors und Ober⸗Bauraths Schmidt in Wien, dessen Nachfolger ersterer am Cölner Dom geworden, der erste Preis (2000 Gulden) zuerkannt.

Die Arbeiten zur Herstellung unseres schön en Rathhaus⸗ thurmes, meldet die »Köln. Ztg.« unter dem 12. d. Mts., sind 1n. so weit gediehen, daß der prächtige Thurm nach Süden, Südwesten, 2 esten und Nordwesten bis hinauf zum Hauptgesims verjüngt erscheint. 7s blicklich werden die Arbeiten an der Nordseite betrieben. . R selbst ist der Umbau desselben erfreulich vorgerückt, denn beide F sogenannten Rittersaal⸗Baues, die östliche und die westliche, 8 1 . endet und es konnte der Dachstuhl aufgeschlagen werden, dessen Eindeckung nun wohl vorgenommen werden wird. Auch die nördliche Wand des Saales ist so gut wie fertig gestellt. Nachdem die Einwölbungen 8 diesem Saale führenden Treppenhauses vollendet waren, hat man en Einwölbungen der Vorhalle begonnen, die ebenfalls in sehr zierlicher Con⸗

struction ausgeführt werden sollen.

Statistische Nachrichten.

n zur Statistik des Großherzogthums Centralstelle für die Landes⸗Statistik heraus in der Hofbuchhandlung von G. Jonghaus veige der Volkswirth⸗ damit, der Jagd und

Hessen, welche die Großh.

Von den Beiträge

gi ist kürzlich der 5. Band uchl dirba asmstadt erschienen Er ist einem wichtigen Z* schaft den W aldungen und im Zusammenhang Jag V Fischerei gewidmet. Die vom Großh. Oberforstrath Bose nach Erhebunge V vn Jahre 1861 bearbeitete »Statistik der Waldungen« erstreckt si auf folgende Abschnitte: 1) Verschiedene Arten des Waldeigenthums, inso⸗ weit Letzteres auf die Bewirthschaftung Einfluß hat. 2) Die SeeS 3) Die im Großherzogthum Hessen vorgeschriebenen Holzmaße. 4) und 5)