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tional⸗liberalen und selbstständig⸗nationalen Partei obschwebenden Kon⸗ fliktes heute Vor⸗ und Nachmittags gepflogenen Konferenzen trugen das Gepräge eines versöhnlichen Geistes an sich. Man einigte sich in dem Beschlusse, daß den Banaltafel⸗Räthen das Stimmrecht ent⸗ zogen und daß die nach dem 24. November l. J. im Land⸗ tagssaale geschehenen Vorkommnisse als ungeschehen zu bekrachten sind. In der nächsten Plenarversammlung wird die land⸗ tägliche Thätigkeit dort beginnen, wo sie nach der zweiten, am 24. v. M. abgehaltenen Plenarsitzung aufgehört hat.
Salzburg, 13. Dezember. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Landtags wurde die Adresse an den Kaiser nach längerer Debatte einstimmig angenommen. Es wird in derselben die Bitte um baldmöglichste volle Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Zustände ausgesprochen.
Agram, 13. Dezember. (W. T. B.)
88 narsitzung des Landtags war die Fusionspartei wieder anwesend. Die Ernennung des Kardinals von Haulik zum Locumtenens des Banus wurde freudig begrüßt, die Bezeichnung »Franz Joseph, König von Kroatien,“ rief stürmische Vivats hervor. Sodann er⸗ folgte die Wahl der Landtagsnotare. Bischof Stroßmayer wohnte der Sitzung bei. Nächste Sitzung morgen.
In der heutigen Ple⸗
Belgien. Brüssel, 13. Dezember. Aus England wird außer dem Prinzen von Wales und dem Prinzen Alfred noch Lord Sidney, der Oberkammerherr der Koönigin, erwartet.
Großbritannien und Irland. London, 12. Dezember.
An der Sitzung des geheimen Staatsraths, welcher Ihre Majestät die Königin gestern präsidirte, nahmen der Earl von Granville, der Herzog von Somerset und Herr Cardwell Theil. — Am Freitag oder Sonnabend reist die Königin nach Osborne ab. — Wegen des Todes des Königs von Belgien hat der Prinz von Wales eine Reihe von Besuchen, welche er bei der hohen Aristokratie seiner Nachbar⸗ schaft zu machen beabsichtigte, hinausgeschoben.
Die preußische Schraubenfregatte⸗Vineta«, Capitain Kuhn, hat den Hafen von Plymouth gestern verlassen und ist auf dem Wege nach Rio de Janeiro.
In Liverpool bat gestern das längst angekündigte Meeting über Jamaica stattgesunden. Zwei Gentlemen sprachen gegen die Neger und schlugen ein Amendement zu der Resolution vor, die den Resolutionen von Manchester u. a. Orten glich, allein ihre Oppo⸗ sition wurde beseitigt und die Resolution angenommen.
In Halifax in Yorkshire ist ein Reform⸗Meeting gehalten worden, bei welchem Mr. Stansfeld, der Vertreter des Ortes im Unterhause, eine Rede hielt und eine dringend um Vorlegung einer Reformbill bittende Petition an Earl Russell angenommen wurde.
Frrankreich. Paris, 12. Dezember. Der König von Portugal reist morgen auf drei Tage zur Königin Victoria nach London; nach der Ruckkehr bleibt er in Paris, bis der Hof von Compieègne zurückkehrt.
Der Senator und frühere Deputirte, Staatsrath und General⸗ Postdirektor Stourm, ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Er war als Verbesserer des Postwesens sehr geachtet.
Nach endgültiger Bestimmung wird bei den Leichenfeierlichkeiten in Brüssel der Kaiser nur von dem Ober⸗Kammerherrn und Sena⸗ tor, Herzog von Bassano, vertreten werden.
Der »Moniteur« meldet: Der Graf Lallemand und der Dr. Fauvel werden von Seiten Frankreichs an der internationalen Sanitätskonferenz, welche demnächst in Konstantinopel zusammentre⸗ ten wird, Theil nehmen.
Der Kaiser empfing gestern den mexikanischen Gesandten Hi⸗ dalgo, welcher nach Mexiko zurückkehrt.
Spanien. Madrid, 12. Dezember. Die Königin, welche erst nach Eröffnung der Cortes in die Hauptstadt zurückkehren wollte, wird morgen hier eintreffen.
Italien. Florenz, 13. Dezember. (W. T. B.) Unter den in der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer von dem Minister⸗Präsidenten La Marmora vorgelegten diplomatischen Aktenstücken befindet sich ein ministerielles Rundschreiben vom 25. November an die diplomatischen Agenten des Königreichs im Auslande, über die Bewegung in Deutschland, im Gegensatz zu Oesterreich, zu Gunsten einer Besserung der Beziehungen zu Italien. Es heißt in diesem Rundschreiben:
»Die Organe der öffentlichen Meinung in Oesterreich haben dem Wie⸗ ner Kabinette den Rath ertheilt, auf handelspolitischem und sogar diploma⸗ tischem Gebiete ein Einvernehmen mit Italien anzubahnen. Die Organe der Regierungspresse jedoch haben sich gegen die Aufnahme von formgerech⸗ ten Unterhandlungen ausgesprochen. Es wäre sehr wünschenswerth, daß die durch die gegenwärtigen Zustände herbeigeführten Leiden der venetianischen Bevölkerung in den handelspolitischen und diplomatischen Verbindungen Linderung finden könnten. Aber die Gefühle, welche die venetianische und italienische Bevölkerung, beseelen, sind derartig, daß ihnen keine Vereinbarung annehmbar erscheinen würde, wenn sich dieselbe nicht als einen Schritt vorwärts zur Lösung der venetianischen Frage darstellt. Indessen verwenden wir unablässig unsere Fürsorge darauf, die gegenwärtigen Schwie⸗ rigkeiten zu vermindern. Es würde daher nur übrig blei inen solche
Modus der Verhandlungen zwischen Italien und Oesterreich zur Ann⸗ zu bringen, welcher die Politik der beiden Regierungen in keiner Wys.” binden angethan ist und lediglich die Besserung der wirthschaftlichen s hungen im Auge hat. Aber Oesterreich hat sich bis jetzt noch 8 Beje Boden gestellt, welcher das Zustandekommen einer solchen Vereinb auf in möglichen könnte. arung g Es ist in Oesterreich von Schritten gesprochen worden, welche! —2 . :0C 5 . 8 . 2 Aehth, seitens venetianischer Behörden gethan wurden, um die Handelsbeziehun b mit einigen bestimmten italienischen Provinzen wieder anzuknüpfen unga italienische Minister hat diese Eröffnungen mit der Erklärung zuruͤckgenes, daß die Regierung keinen Unterschied zwischen den Provinzen machen kbin welche durch den Vertrag von Zürich und denen, welche durch das Plebigh mit dem Königreiche vereinigt worden seien.« Der Minister schließt mit den Worten: »Es ist uns daran gelen⸗ daß die befreundeten Mächte, vor allen diejenigen, welche die venefan Frage in den Vordergrund stellen, die Verantwortlichkeit für die Miffäin würdigen, welche die respektive Stellung der beiden Monarchien zn sich ziebt.« Das italienische Geschwader ist aus den griechischen Gewäste zurückberufen worden, nachdem die griechische Regierung dem Uitalie schen Konsul die verlangte Genugthuung gewährt hatte. 8 — Die „»Opinione« veröffentlicht den Gesetzentwurf über d. Aufhebung der religiösen Körperschaften. Die Penseah der Bettelmönche wird auf 240 Fres. jährlich reduzirt. Die de mainenverwaltung konvertirt die eingezogenen Güter in Staatsrent Einen Theil der Rente erhalten die Gemeinden, welche Lehr- un Kranken⸗Anstalten besitzen, mit besonderer Berücksichtigung Sieilens Der Ueberschuß fließt in das Kultus⸗Ministerium. Das ZJahrgebte der Pfarrer wird auf 800 Fres. im Minimum festgesetzt und e V “ Zehnte abgeschafft. Die Diözesan⸗Eintheilung wird im⸗. V 8
Nußland und Polen. St. Petersburg, 12. Dezente Der Senatsbefehl vom 4. Dezember c., welcher verordnet, daß iü im §. 355 des Accise⸗Reglements enthaltene Verbot, Getränke i den Schenken und anderen Verkaufsstellen nach 10 Uhr und in da Städten und auf Jahrmärkten nach 11 Uhr zu verkaufen, auth af die Bierläden ausgedehnt werden soll, hat die Allerhöchste Befä⸗ gung erhalten.
Das Gesetzblatt enthält ein Kaiserliches Edikt vom 14. Novembe kraft dessen die für die Jahre 1863, 1864 und 1865 angeordna Immobiliensteuer in Städten und Flecken auch im Jahre loh erhoben werden soll. Für die 49 Gouvernements des europässha Rußlands ist der Gesammtbetrag der Immobiliensteuer in i Städten und Flecken mit 2,065,530 R. veranschlagt. Für d. einzelnen Gouvernements schwankt der Betrag dieser Steuer zum schen 354,960 Rbl. (St. Petersburg) und 4540 R. (Olonez). 100,000 R. bezahlen außer dem Gouvernement St. Petersöug noch die Gouvernements Moskau (191,550 R.) und Chexsan (110,470 R.); dann folgt das Gouvernement Kiew mit nur 83,330 9
— Aus einem in der »Nordd. Post⸗ mitgetbeilten Bericht iüe das Eingehen der verschiedenen Steuern, wie Kopfsteuer, Grundäing Immobiliensteuer in Städten und Flecken, ergiebt sich für das Jahg 1864 Folgendes: Es sollten eingehen: 60,520,914 Rbl. 5 Kar⸗ es gingen ein: 56,321,622 Rbl. 7 ¾ Kop. an Steuern, und 4,618 !3 Rbl. 55 ½ Kop. an Rückständen; im Ganzen 60,840,036 Rbl. 61 gar Es- ergiebt sich also ein Ueberschuß von 319,122 Rbl. 56 Kop.
— Die St. Petersburger Gouvernements⸗Landvt⸗⸗ sammlung wurde am 9. d. M. durch folgende Rede des B. Petersburger General⸗Kriegs⸗Gouverneurs eröffnet:
»Meine Herren! In der Reihe derjenigen Reformen, durch welce die gegenwärtige Regierung verherrlicht wird, hat das Reglement läc die Provinzial⸗Institutionen vom 1. Januar 1864 eine hohe Bedeutung in unserem staatlichen Leben. Die provinzielle Selbstverwaltung konn in früheren Zeiten nicht bestehen, als ein Theil der Bevölkerung sich nac in der Leibeigenschaft befand. Se. Maj. der Kaiser hat, nachdem Er dem Bauernstande das Recht bürgerlicher Selbstständigkeit ertbal die Provinzial⸗Landstände zur näheren Betheiligung an der Leitung 9 jenigen Geschaͤfte berufen, welche sich auf die lokalen oͤkonomischen e hältnisse beziehen. Auf den Provinzial⸗Institutionen liegt eine sehr wic tige moralische Verantwortlichkeit. Die Geschäfte, welche denselben ünt geben worden, betrefsen wesentlich den Volkswohlstand. Von den eut Vertretern der Landschaft hängt in vielen Dingen die Zukunft der landständitt Angelegenheiten in Rußland ab. In der öffentlichen Thätigkeit besteht ine von Erbfolgerecht, und deshalb müssen auch die ersten Vertreter der vm schaft die Provinzial⸗Institutionen auf die Höhe stellen, welche ihrer de stimmung entspricht. Ich wiederhole es nochmals, meine Herren, den gegenwärtigen Provinzial⸗Institutionen ruht eine ungeheuere Vemm wortlichkeit für die Gegenwart und Zukunft. Um dieser Verantworkte keit zu genügen, müssen Sie sich von dem heilsamen gehc ken durchdringen lassen, der denselben zu Grunde gelegt wolde müssen die Pertreter der Landstände trotz aller Standesverschie heit aufrichtig ihre Kräfte zur Erreichung des gemeinsamen 8 vereinigen. Die Verschmelzung der Stände in einer allen 9 gemeinsamen Sache thut der Bedeurung keines derselben Abbruch. „ Gegentheil, sie eröffnet den höheren Klassen einen Pfad, der ihres nan⸗ Berufes würdig ist; sie gewährt ihnen die Möglichkeit, bei⸗ der ge mäßigen Wirksamkeit mit den übrigen Ständen einen moralischen daa auf die Richtung öffentlicher Angelegenheiten auszuüben, den Eingen welcher das legitime Privilegium der Erfahrung und Bildung ist.
Adel und den übrigen gebildeten Ständen wird die heilige Pflicht obbicf
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Bauernstande in der ihm noch vollkom nen neuen öffentlichen Lauf⸗ döme durch Beispiel und Wort als Führer zu dienen. Ich bin überzeugt, bas gie aufmerksam die Bedürfnisse der Provinz studiren und bei aller Aufrichtigkeit Ihrer Aussprüche doch innerhalb der Ihnen durch den Allerhöchsten Willen angewiesenen Grenzen bleiben werden. Nur 86 ige Selbstverwaltung kann stark sein, welche streng gesetzlich ist; nur e. Selbstverwaltung kann die Achtung der höchsten Gewalt ge⸗ ine Lassen Sie sich durch die Treue gegen denjenigen leiten, der die “ der Bauern vollzogen hat, die Justizreform einführt und die Hesschaf zum Leben beruft, der im Laufe einiger Jahre unserem Vater⸗ lande auf dem friedlichen Wege konsequent durchgeführter Reformen die⸗ zenigen Wohlthaten zugewandt hat, du welchen viele Staaten erst nach e Prüfungen gelangt sind. Meine Herren Vertreter der Landschaft sc Gouvernements St. Petersburg, es wird Ihnen leicht werden, die Ihnen bevorstehende Aufgabe zu lösen, wenn Sie theilnahmvoll und ein⸗ müthig im Namen des Wohles des Vaterlandes, zur Ehre des Zaren, der Ihnen auch in dieser Angelegenheit so viel Liebe, so viel Vertrauen zu seinen Unterthanen gezeigt hat, ans Werk gehen.« “ — Auf diese Rede antwortete der Präsident der Versammlung, Platonow, Kreis⸗Adelsmarschall von Zarskoje⸗Sselo, Folgendes: »Ich bin nicht berechtigt, Ibnen im Namen der Versammlung zu antworten, da ich von derselben nicht dazu ermächtigt bin, ich hin indessen vollkommen davon überzeugt, daß wir Alle, die wir hier in Angelegen⸗ heiten der Provinz versammelt sind, die aufrichtige und uneigennuͤtzige Ergebenheit gegen die obere Gewalt als den Grundstein ö keit betrachten werden, und daß jeder von uns von dem à Vunsche beseelt ist, den wohlwollenden Absichten Sr. Majestät des IEIöea ent⸗ sprechen, und ich bin überzeugt, daß diese meine Zuversicht sich durch die Wirksamkeit der Versammlung bestätigen wird.« “ Von der polnischen Grenze, 12. Dezember. Osts. Ztg.) In den meisten englischen Blättern macht sich seit einiger Zeit ein gereizter Ton gegen die polnische Emigration bemerkbar. Maßs ieft in diesen Blättern der polnischen Emigration Hang zum Müßig⸗ gange, zu Ausschweifungen und selbst zu Verbrechen ohne Rück⸗ sicht darauf, daß das, was Einzelne verschulden, nicht ven Ganzen zur Last gelegt werden kann. Zu diesem Umschwunge der öffent⸗
lichen Meinung in England in Bezug auf die polnische Emigration und deren Sache
baben hauptsächlich zwei Ursachen mitgewirkt: die Fenier⸗Verschwörung in Irland, deren Aehnlichkeit ö8 nischen Aufstande vorhergehenden Verschwörung auf der Hand tegt und die Betheiligung mehrerer hervorragender Führer des pol⸗ nischen Aufstandes an der Fabrication und Verbreitung fal⸗ scher russischer Banknoten und anderer Werthpapiere. Die “ holten heftigen Angriffe auf die polnische Emigration und zum Theil auch auf die polnische Nation selbst haben einen tiefen Eindruck auf die polnische Tagespresse gemacht und sie veranlaßt, ernste Mabnungen und Zurechtweisungen an die Emigration Iu richten. So schließt der »Dziennik pozn.“ einen Bericht über die in London erfolgte Verhaftung einiger »Obersten« des polnischen Aufstandes wegen Verbreitung falscher Werthpapiere mit den Worten: »Solche Verbrechen, die einen schwarzen Schatten auf die polnische Nation und Emigration werfen, zwingen 8s an unsere jüngeren Brüder, denen die Nationalehre 8. ist, die ernste Mahnung zu richten, daß sie solche Chs 8⸗ 1 s meiden. Solche verbrecherische Handlungen
quellen sorgfältig — 4¼ 4½ 8 schwächen nicht blos die Sympathieen der Völker für unsere Sache,
b si riellen Schaden sondern bringen auch dem Lande erheblichen materiellen Schaden,
82 — . F s6 Seoho 3 P indem der größte Tbeil der falschen russischen Banknoten nach Polen,
8 “ ööö Litthauen und Reußen fließt, wo diese Falsifikate, in Umlauf 88s.e. ihre Besitzer an den Bettelstab und ins Gefängniß lsc Pa S russische Staatsschatz verliert nichts dabei, weil er falf F “ nicht annimmt. Wenn daher manche unserer jungen unerfa 1 Politiker die Fälschung russischer Staatspapiere 8. fertigen suchten, daß sie den Ruin der russischen LEE1 führe, so verdient eine so alberne Behauptung 19 diglich die rung, indem es auf der Hand liegt, daß Ue. at polnische Nation und besonders den polnischen Landmann trifft.
enhagen, 11. Dezember. ö 85,8 Reichstages brachten rivatgesetzvorschlag, betreffend das 8 8 Dasselbe bezweckt die nicht
Dänemark. sN 3
der heutigen Folkethingssitzung bäuerliche Abgeordnete 88— ““ Schulwesen auf dem Lande) ein. veatoünige “ Naturallieferungen der 1 Feuerung und Lebensmitteln in Geld zu verwandeln,
die Kommunen oder Schuldistrikte an die “ en auszahlt und die dann repartirt werden. Es 85 auf die Ausschußwahl von 7 Mitgliedern zur vetctäng. 8 Gesetzentwurfs, betreffend die Einführung der Ge 5 “ reichs in die gemäß dem Friedensvertrage vom 30. Otto 1* 8* inkorporirten ehemals schleswigschen Distrikte, 1“ 1 Ausschuß sind ebenfalls zur Prüfung überwiesen a) 1] betreffend die Ordnung der Amts⸗ und vE nisd jener ehemals schleswigschen Distrikte, und b) Entwurf eine Se betreffend Veränderungen und Zusätze zum Wahlgesetze für 8 Reichstag vom 16. Juli 1849. Dann wurde das neue Krieg
steuergesetzfür das Finanzjahr 1866— 67 in erster Berathung vorge⸗
Ferfolgt.
Ausschuß empfabl und durch verschiedene Daten eine Uebersicht über die finanzielle Lage des Staates gab. Die Gesammtausgabe sei circa 15 Millionen Thaler und die Einnahme circa 10 Millionen Thaler, worunter eventuell die bisher noch nicht eingegangenen 1,150,000 Thlr. betragenden Zinsen von den Herzogthümern für ihren Antbeil an der Staatsschuld. Das Deficit von 5 Millionen Thaler solle durch die Kriegssteuer, circa 2 ½ Mill. Thlr., und durch die Ueberschüsse des speziellen Budgets (für das Königreich Dänemark) gedeckt werden. Eine neue Schuld zu kontrahire, sei nicht wünschenswerth, da die Staatsschuld bereits bedeutend sei (131 Mill. Thlr.) und durch Verkauf von Activen Mittel herbeizuschaffen, sei auch nicht rathsam, da die 4 Mill. Thlr. Kriegsschadenersatz für Jütland ebe⸗ stens als Obligationen auf den Markt kämen. Es sei auch für ihn unangenehm, eine Steuer vom Reichstage zu fordern, da eine an⸗ dere Versammlung über die Ausgaben verfüge, allein er habe das Gesetz schon als halb ins Werk gesetzt und einmal vorgelegt vorge⸗ funden. In Folge dessen wurde der Uebergang zur zweiten Behand⸗ lung einstimmig beschlossen. Die in den Herzogthümern Schleswig, Holstein und Lauenburg angestellten Hebungsbeamten haben für die ihnen anvertrauten He⸗ bungen zur Sicherheit sowohl des Staates wie der betreffenden Staatsangehörigen die gesetzlich vorgeschriebene Caution stellen müssen, und sind s. Z. die desfallsigen Cautionen, die in der Regel in dänischen Staats⸗Obligationen bestehen, in Kopenhagen deponirt worden. In Konsequenz mit dem Wiener Friedenstraktat sind diese Deposita an die derzeitigen Landesherren der Herzogthümer abzugeben. Die hierzu er⸗ forderlichen Verhandlungen und Auseinandersetzungen haben die hier tagende internationale Kommission längere Zeit in Anspruch ge⸗ nommen, sind aber nunmehr, wie man der ⸗Köln. Ztg.⸗« unter dem 5. d. M. schreibt, zum Abschluß gebracht. In Folge hiervon sind die Regierungen der Herzogthümer zur Entgegennahme der beregter
Deposita zum Betrage von fast 1,000,000 Thaler Reichsmünze nun
mehr aufgefordert und ist in diesen Tagen die Ablieferung ar
die zu diesem Behufe kommittirten Herren’ Bureau⸗Chef Marten
aus Schleswig, Revisor Koop und Ober⸗Revisor Krafft aus Kiel
— Nach zuverlässigen Privatnachrichten wird der »Flensb Nord. Ztg.“ mitgetheilt, daß in Jütland, und namentlich in den Aemtern Veile und Ripen, welche am meisten durch den Krieg gelitten haben, eine allgemeine Unzufriedenheit über die niedrige Taxe herrscht, nach welcher die Lieferungen und Kriegs⸗ fubren berechnet worden sind. So ist z. B. die Tonae Hafer g der Vergütung auf 3 Thlr. R. M. angesetzt worden, während 8 Mehrzahl der Kontribuenten seiner Zeit die Tonne für 5 Thlr. R. M. kaufen mußte. Allgemein wird damit die Taxe verglichen, nach Saas cher die Regierung die Lieferungen zur eigenen Armee auf Seeland und Fühnen bezahlte, und die Mißstimmung verringert sich nicht durch die Betrachtung, daß für den unzureichenden. Anbau der Ländereien während der Kriegsmonate, der sich noch jetzt in seinen Folgen geltend macht, überhaupt nichts erstattet wird. Auch hat der Kopenhagener Reichsrath die Vergütung nur erst . ligt; die Auszahlung der Entschädigungsgelder n⸗ in die⸗ sem Jahre noch nicht stattfinden ’ und wenn dieselbe ein⸗ tritt, so soll sie dem gefaßten Beschlusse zufolge nur den drit⸗ ten Theil der bewilligten Summen umfassen, der Rest soll in Scheinen berichtigt werden. Die hohe Kriegssteuer, welche dem⸗ nächst zu bezahlen ist, wird die geringfügige baare Entschädigung - iedri stellen. “ (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Folkethings wiederholte der Conseil⸗Präsident bei der ersten Be⸗ handlung des Grundgesetzvorschlages die Erklärung, die Regierung betrachte das Gesetz als ein Ganzes. Tscherning protestirte hier⸗ gegen, doch wurde sein Antrag auf Verweisung des Gesetzes an eine Kommission mit bedeutender Majorität verworfen. Das Gesetz wurde schließlich mit achtzig Stimmen gegen eine der zweiten; handlung (am Sonnabend) überwiesen.
New⸗York, 2. Dezember. Der »New⸗Yorker Tribune“ wird aus Washington aus »zuverlässiger Quelle⸗ “ daß die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Frankreich 89
England durchaus befriedigender Natur seien, und daß keine Befür 9. tung einer Aenderung derselben existire. In dem Berichte des Krieg ’ ministers wird voraussichtlich angekündigt, daß nach Enh der Freiwilligen die Armee am 1. Mai nicht mehr als 2”ee betragen wird. Die Verminderung der Zahl der auf den S hiff ’ werften beschäftigten Beamten geht ununterbrochen vor sich. — Dem provisorischen Gouverneur von Nord⸗Carolina hat Präsident Jo h nson seinen Dank ausgesprochen und ihn des Beistandes des Regierung ver⸗ sichert. Die Wahlen in Nordkarolina hätten freilich die Aussichten auf eine baldige Wiederherstellung des Landes als vollberechtigten Staat sehr geschädigt und zeige sich in dem Geiste und dem Auftreten der Le⸗ gislatur dieselbe Tendenz, so würden die Schwierigkeiten sich sehr vermehren und vielleicht unübersteiglich werden. Hoffemtlich aber werde die Legislatur eine andere Richtung einschlagen und den Staat
Amerika.
iskussi ili der Finanz⸗ nommen. An der lebhaften Diskussion betheiligten sich auch der Finane Minister, indem e vn Thing die Prüfung des Gesetzes in einem
in eine bessere Stellung zu der Union versetzen. Gouverneur H ol⸗