nleihe um. Der General Pezet war nach Panama abgereist, um sich über Aspinwall nach Frankreich zu begeben. Er soll die Absicht haben, eine Denkschrift über die Lage der südamerikanischen Republiken und Peru's insbesondere herauszugeben.
Privatbriefe aus Valparaiso vom 1. November melden (sagt die »Times« in ihrem City⸗Artikel), daß alle fremden Gesandten mit Ausnahme des französischen von Santjago dort angekommen waren, um eine Unterredung mit dem Admiral Pareja zu suchen, allein daß über den Inhalt oder das Ergebniß der Besprechung nichts bekannt geworden sei. Die chilenische Regierung hatte ein Dekret erlassen, welches allen im Lande lebenden spanischen Unterthanen befiehlt, sich nach Santjago zu begeben und dort unter Aufsicht zu bleiben; auch soll kein Verkauf Spaniern gehörenden Privateigen⸗ tbums erlaubt sein. Das Dekret vom 7. Oktober, welches alle Häfen während der Blokade erschlossen und alle Ausfuhr⸗ und Einfuhrzölle für dieselbe Zeit aufgehoben hatte, war am 19. durch ein anderes ersetzt worden, welches diese Freiheit den wirklich blokirten Häfen wieder entzog; und da die Re⸗ gierung noch immer fand, daß ausländische Schiffe in die kleinen Häfen laufen und dort ihre Waaren landen konnten, so glaubte man, daß wohl bald ein neues auch dies verbietendes Dekret erschei⸗ nen werde. Der Hafen von Valparaiso war durch zwei kleine Ka⸗ nonenboote blokirt (das Flaggenschiff »Villa de Madrid⸗ lag in der Mitte der Bai), und die kleinen Fahrzeuge zeigten sich dazu viel tüchtiger, als die anfangs dazu verwandte Schraubenfregatte von 40 Kanonen. Die Fregatte »Resolucion⸗ blokirte Tomé und Tal⸗ cahuano in der Bai von Concepeion. Da der spanische Admiral auf die Ankunft von Verstärkungen warten und daher seine Blokade auf die sechs Häfen, wo sie allein effektiv sein konnte, beschränken mußte, bemerkte man wieder etwas größere Thätigkeit in Handelskreisen. Man er⸗ wartete, daß nach der Organisirung des Transports nach den klei⸗ neren Häfen die Wirkung der Blokade auf die Haupthäfen bedeutend werde gemildert werden. Mehrere Schiffe waren schon abgesegelt, um Kupfer — den Hauptausfuhrartikel Chilis und welchen England vor⸗ zugsweise von dort bezieht — nach Swansea zu laden. 8
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’'schen Telegraphen⸗Büreau.
Alt⸗ na, Mittwoch, 20. Dezember, Vormittags. Den ⸗Al⸗ tonaer Nachrichten⸗ zufolge hat die holsteinsche Landesregierung die Versetzung der Ende 1863 dänischerseits ausgehobenen holsteinschen Dienstmannschaften, welche ununterbrochen ihrer Einberufung geharrt hatten, in die Reserveklasse verfügt.
Prag, Mittwoch, 20. Dezember, Vormittags. In der heuti⸗ gen Sitzung des böhmischen Landtages legte Schmerling sein Mandat nieder und motivirte diesen Schritt durch die Erklärung, daß die von dem Vertreter der Regierung bei der Adreßdebatte über den Reichsrath gemachten Bemerkungen ihm als Mitglied des Abgeordnetenhauses nicht gestatteten, ferner seinen Landtagssitz ein⸗ zunehmen.
London, Mittwoch, 20. Dezember, Vormittags. Mit dem Dampfer »City of Baltimore“ sind nachstehende politische Nach⸗ richten aus New⸗York vom 9. d. hier eingetroffen. Der »New⸗ York⸗Herald⸗ meldet, der Kongreß werde die Emission von noch iner Million Dollars Papiergeld genehmigen. — General Logan soll die Mission als Gesandter der Vereinigten Staaten bei der Re⸗ publik Mexiko abgelehnt haben. — Die Dauer der Präsidentschaft Juarez's ist bis dahin ausgedehnt worden, wo führbar sein wird. ö
Paris, Mittwoch, 20. Dezember, Vormittags. Lütticher Vorfälle macht jetzt ein von dem ⸗Moniteur⸗ reproduzirter Anschlag an den Universitätsgebäuden bekannt, daß jeder Student seine Matrikelscheine bei sich zu führen und beim Eintritte in die Hörsäle vorzuzeigen habe. Diejenigen Studenten, welche ihre Ma⸗ trikel anderen nicht dazu befugten Personen leihen, werden mit schweren Strafen belegt. Studenten, welche gegen die öffentliche Ordnung verstoßen, können in einer oder auch mehreren Fakultäten ihrer Matrikel verlustig und zeitweise oder auf immer von der Pa⸗
riser Universität relegirt werden. 8
Florenz, Dienstag, 19. Dezember, Abends. Mehrere Depu⸗ tirte haben den Antrag gestellt, daß die Berathung über das Dekret, welches der Bank die Verwaltung der Schatzkammer zuweist, von dem sonst unbedenklich erscheinenden provisorischen Budget getrennt werde. Der Finanzminister Sella sprach gegen diesen Antrag. Die Kammer beschloß mit 197 Stimmen gegen eine (vier Deputirte enthielten sich der Abstimmung) folgende Tagesordnung: der Minister
““ 88 39 8
In Folge der
sei aufzufordern, kein Dekret über die Verwaltung der Schatzkamme. zur Ausführung zu bringen, bevor dasselbe nicht die verfassungs. mäßige Zustimmung des Parlaments gefunden habe Kopenhagen, Mittwoch, 20. Dezember, Vorm. Nach langen ermüdenden Debatten wurde in der auf gestern Abend anberaumten Sitzung des Folkethings in vorgerückter Stunde der Grundgesetzvor. schlag mit 62 Stimmen gegen 20 unverändert angenommen un zur dritten Lesung überwiesen, nachdem die von den Oberst Tscherning und Winther eingebrachten schläge mit großer Majorität verworfen waren.
und Deputirten Aenderungsvor.
NationaléRDank.
Se. Königl. Hoheit der Kronprinz haben im Namen Sr. Majestät des Königs, des Allerdurchlauchtigsten Protektors des National⸗Danks f Veteranen, folgende Personen zu Verwaltungs⸗ beziehungsweise zu Ehran. mitgliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben d dato Berlin, den 9. Dezember 1865, Höchsteigenhändig zu vol— ziehen geruht. I. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Königsberg i. P Kreis⸗Kommissariat Braunsberg. Zum Kreis ⸗Kommissarius: - Königlichen Landrath Dillenburger in Braunsberg. II. Re 8 rungsbezirks ⸗Kommiffariat Marienwerder. Kreis- Kommisarin Marienwerder. Zum Schatzmeister: den Königl. Rechts⸗Anwalt und Notar Lewald in Marienwerder. Kreis⸗Kommissariat Schlochau. Zum Kreis. Kommissarius: den Königlichen Hauptmann und Compagnie⸗Fuhrer in der Landwehr, Fortschreibungs⸗Beamten Pawlikowski in Schlochau III. Regierungs⸗Bezirks⸗Kommissariat Stettin. Kreis⸗Kommissariat Ufe. dom⸗Wollin. Zum Kreis⸗Kommissarius: den Königlichen Landrath Ferno zu Swinemünde. Zum Schatzmeister: den Königl. Kreiskassen⸗Rendanten Reimann in Swinemünde. IV. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Stral⸗ sund. Zu Ehrenmitgliedern: den Köͤnigl. Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Dr. v. Pommer⸗Esche in Stralsund, den Ober⸗Zollinspektor und Re⸗ gierungs⸗Assessor R. v. Pommer⸗ Esche daselbst, den Pastor C. E. Frank daselbst, den Pastor W. Billich daselbst, den Kaufmann G. Friedrich daselbst. V. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Potsdan. Zum Ehrenmitgliede des Kuratoriums des National⸗Danks für Veteranen den Königlichen General⸗Major z. D. von Hirschfeld in Potsdam. Kreis⸗Kommissariat Ruppin. Zu Ehren⸗ Mitgliedern: den Rittergutsbestzer Graf von Zieten⸗Schwerin auf Wustrau, den Ritterschafts⸗Rath und Kreis⸗Deputirten von Quast auf Vichel, den Königlichen Rittmeister a. D. von Quast auf Garz, den Köͤniglichen Hauptmann a. O. und Rittergutsbesitzer von Kriegsheim auf Barsikow, du Rittergutsbesitzer von Rohr auf Trieplatz, den Rittergutsbestzer Scherz auf Kränzlin, den Rittergutsbesitzer Thym auf Segeltz. Spezial⸗Kommissariat Fehrbellin. Zu Chrenmitgliedern: den Burger meister Koch in Fehrbellin, den Rathmann und Braueigner Meyer daselbst, den Stadtverordneten⸗Vorsteher, Zimmermeister Borchmann da⸗ selbst, den Torfgräbereibesitzer Kelch daselbst, den Lehnschulzen Gottf, Rönnefarth daselb. VI. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Merseburg. Kreis⸗Kommissariat Torgau. Zu Ehren⸗Mitgliedern: den Königlichtn Major und Abtheilungs⸗Commandeur in der Garde⸗Artillerie-Brigade von Meien in Torgau, den Königlichen Kreis⸗Secretair Kuntze da⸗ selbst. 1 Regierungsbezirks⸗Kommissariat Breslau. Stadtbezirks⸗Kom⸗ missariat Breslau. Zu Ehren⸗Mitgliedern: den Königlichen Commissions⸗ Rath Landau daselbst, den ehemaligen Rittergutsbesitzer Nowackdaselbst Kreis⸗Kommissariat Münsterberg. Zum Kreis⸗Kommissarius: den Königle⸗ chen Kammerherrn und Landesältesten Freiherrn von Ga ffron auf Haltauf. VIII. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Liegnitz. Kreis⸗Kommissariat Lan⸗ deshut. Zum Kreis⸗Kommissarius: den Königlichen Landrath von Klützow in Landeshut. IX. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Coblenz. Kreis⸗Kom⸗ missariat Coblenz. Zu Ehrenmitgliedern: den Königlichen Gymnasial⸗Lehrer Dr. Anton Maur in Coblenz, den Kaufmann Jacob Friedländer in Coblenz. Kreis⸗Kommissariat Simmern. Zum Lokal⸗Kommissarius für dee Bürgermeisterei Kerchberg. Den Königlichen Landwehr⸗Lieutenant und Bür⸗ germeister Havenstein in Kirchberg. X. Regierungsbezirks⸗Kommissa⸗ riat Duüsseldorf. Kreis⸗Kommissariat Mettmann⸗ Zum Lokal⸗Com⸗ missarius der Kreisstadt Mettmann: den Bürgermeister Koennecke in Mettmann. XI. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Aachen. Zum Ehren⸗ Mitgliede: den Tuchfabrikanten Reiß zu Aachen.
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
— Hr. P. A. Secchi, wird der »Düsseld. Ztg.« berichtet, fand beim Suchen nach dem Biela'schen Doppel⸗Kometen, .“ Kehacteess Berech⸗ nung zu Ende des Januar seine Sonnennähe erreichen wird, einen andern aͤußerst lichtschwachen Kometen, welcher so beobachtet wurde:
1865 mittlere Zeit Rectascension Rom. in Zeit. Uhr M. S. Uhr M. S. Grad M. S. ö1“ 22 46 36,7 C11M“ 10. Oezember. 8 7 3 111“ “ Dieser Seechische Komet bewegt sich also nach Norden, während sich der Biela sche Komet nach Klausens Berechnung gegen Süden bewegen und von jetzt bis zum 7. Januar die akademische Charte 23 Uhr südlich vom Aequa⸗ tor durchwandern wird, um nachher in 0 Uhr einzutreten und mit wachsen⸗ der Helligkeit immer rascher nach Süden zu laufen. — Der Biela'sche Komet von 6 ¾ Jahren Umlaufszeit wurde 1772, 1805, 1826, 1832 ein⸗ fach, dagegen 1846 und 1852 doppelt gesehen.
— Zum Professor der Architektur und zum Secretair der Königlichen Kunst⸗Akademie in Düsseldorf ist, demselben Blatte zufolge, Herr Giese, der Erbauer der Sängerfesthalle in Dresden, ernannt worden
Südliche Declination.
gewöhn
4173
— [H r [Professor P. Cassel hat in Kommission der Königlichen
geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) so eben eine kleine Abhand⸗
lung: »Der Gräl und sein Namec erscheinen lassen. Der Ertrag ist zr Weihnachtsbescheerung armer Kinder der Dreifaltigkeitsgemeinde bestimmt. am 11. Dezember starb in Petrosawodsk der Geheimrath Konstan⸗ iin Zwanowitsch Arssenj ew, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und des Konseils des Minißers des Innern, nach längerem Leiden in einem 7östen Lebensjahre. K. J. Arssenjew, dessen Spezialitäten Sta⸗ titit und Geschichte waren, wurde im Jahre 1824 zur Theilnahme an den Arbeiten bei Abfassung des allgemeinen Gesetzbuches herangezogen. Die 1825 erschienene »Geschichte der Völker und Republiken des alten Griechen⸗ lands« und viele Artikel über Geographie und Statistik, welche er in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, hatten seinen Ruf o fest begründet, daß er zum Lehrer der russischen Geschichte und Statistik bei dem damaligen Thronfolger, dem jetzt regierenden Kaiser, ernannt wurde. Im Jahre 1830 gab er das Lehrbuch der Geographie heraus, welches lange als das einzige und beste in allen russischen Lehranstalten be⸗ nutzt wurde. K. J. Arss enjew hatte schon lange dem sühlbaren Mangel un statistischen Angaben über Rußland seine Aufmerksamkeit geschenkt und auf seine Veranlassung wurde 1834 beim Ministerium des Innern das scatistssche Central⸗Comité errichtet. Im Jahre 1837 begleitete er seinen hohen Zögling auf seiner Reise in Rußland, welche die Erziehung des da⸗ maligen Thronfolgers beendigen sollte. Später beschäftigte er sich noch viel⸗ fach mit gelehrten Arbeiten, und seine letzte Abhandlung »Ueber die höchsten Regierungsbeamten aus den Zeiten des Czaren Alexej Michailowitsch« er⸗ schen gedruckt im Jahre 1858. 1 schweren Leiden, dem er jetzt erlegen ist.
Statistische Nachrichten.
— Für den in Nr. 298 d. Bl. unter »statistischen Nachrichten« ent⸗ haltenen Artikel über Pferdezucht im preußischen Staate«, welcher dem »Sporn« entlehnt war, befindet sich die eigentliche Quelle in einer rößeren Arbeit, welche in dem von Herrn Krocker herausgegebenen „Landwirthschaftlichen Centralblatt für Deutschland (dies⸗ jähriges November⸗Heft), über die Viehhaltung im preußischen Staate am Schlusse des Jahres 1864. Aus amtlichen Quellen bearbeitet.« er⸗ schienen ist. 1
(Sparkassen im Regierungsbezirk Erfurt.) Nach amt⸗ lichen Angaben im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Erfurt, be stehen in diesem Regierungs⸗Bezirk gegenwärtig 10 Sparkassen, von welchen die 4 Sparkassen in Erfurt, Sömmerda, Langensalza und Mühlhausen fädtische, d. h. auf die Garantie der Stadtgemeinden gegründete, die 6 übri⸗ gen in Weißensee, Heiligenstadt, Worbis, Nordhausen, Schleusingen und Ziegenrück Seitens der betreffenden Kreise errichtet sind. Es ist sonach in jidem Kreise des Bezirks eine Sparkasse vorhanden, und da die städtischen Sparkassen auch den übrigen Kreisbewohnern geöffnet sind, die Gelegenheit zur sicheren und zinsbaren Anlegung von Ersparnissen überall geboten. Die eiste Sparkasse im Regierungs⸗Bezirke wurde 1822 zu Erfurt ins Leben ge⸗ rufen; demnächst folgten die Sparkassen in Schleusingen und Mühlhausen 1830, in Langensalza 1832, in Heiligenstadt 1838, in Weißensee, Worbis, Nord⸗ hausen und Ziegenrück 1840 und in Sömmerda 1848. In Suhl wurde schon früher die Gründung einer selbstständigen städtischen Sparkasse beab⸗ fichtigt. Die damals abgebrochenen Verhandlungen sind neuerdings wieder aufgenommen und das bereits entworfene Statut für die neue Anstalt liegt zur Zeit höheren Orts zur Bestätigung vor. Sonach wird in Zukunft auch die Stadt Suhl sich der Vortheile einer eignen derartigen Anstalt zu erfreuen haben. Für jede Sparkasse besteht ein Statut, welches insbesondere die er⸗ forderlichen Bestimmungen über die Höhe, Verzinsung und Zurücknahme der Einlagen, die Verwaltung und Beaufsichtigung der Kasse, die Anlegung der Geldbestände und der Reserve⸗Fonds enthält. 18
Minimum und Magximum der Einlagen sind bei den einzelnen Sparkassen verschieden. Bei der Sparkasse in Sömmerda werden Einlagen von 2 Sgr., bei der Sparkasse in Langensalza von 2 ½ Sgr., bei den Spar⸗ kassen in Erfurt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Weißensee von 5 Sgr., bei der Sparkasse in Ziegenrück von 7 ½ Sgr., bei den Sparkassen in Nord⸗ hausen und Schleusingen von 10 Sgr. und bei der Sparkasse in Worbis von 15 Sgr. ab angenommen. Doch werden bei allen Sparkassen nur volle Thaler verzinst. Die Verzinsung hebt in der Regel mit dem ersten Tage des auf die Einzahlung folgenden Monats an und dauert bis zum eisten Tage des Monats, in welchem die Rückzahlung geschießt. Von den in der Sparkasse stehen bleibenden Einlagen werden auf Verlangen die Zinsen für das abgelaufene Jahr jedes Mal am Schlusse des letzteren ge⸗ jahlt. Denjenigen Interessenten, welchezur schnelleren Vergrößerungihrer Erspar⸗ nissedie Zinsen nicht erheben, werden dieselben an dem verzinslichen Kapitale zuge⸗ schieben, um so durch Zinseszins den raschen Anwachs desselben zu beföͤr⸗ dern. Das Maximum der Einlage ist bei der Sparkasse in Langensalza 25 Thlr., monatlich 50 Thlr., in Heiligenstadt 30 Thlr., in Weißenset und Ziegenrück 50 Thlr., in Nordhausen 50 Thlr., ausnahmsweise 200 Thlr., in Schleusingen 100 Thlr., in Mühlhausen und Worbis 200 Thlr., in Er⸗ furt 100 Thlr. an einem Sparkassentage. Nur bei der Sparkasse in Söͤm⸗. merda ist der Betrag der Einlage unbeschränkt. Bei mehreren Sparkassen sst auch unter besonderer Autorisation des Kassen⸗Kuratoriums die Annahme höherer Einlagen zulässig. Bei sämmtlichen Sparkassen werden — in Bezug auf die Sparkasse zu Schleusingen nach einem neuerdings gefaßten Kreis⸗ tags⸗Beschlusse — die Einlagen mit 3 ½ Prozent verzinst; nur die Sparkasse in Erfurt gewährt 3 pCt. Hinsichtlich der Zurücknahme der Einlagen enthal⸗ ien die Statuten der einzelnen Sparkassen ebenfalls verschiedene Bestim⸗ mungen. Einlagen von geringerem Betrage können bei allen Snare ohne vorgängige Kündigung zurüͤckgenommen werden; für größere Einlagen sind dagegen je nach deren Höhe entsprechende Kündigungsfristen vorgesehen. Thatsächlich werden indessen, sofern der gerade vorhandene Kassenbestand dies gestattet, die Wünsche der Einleger thunlichst berücksichtigt und die Kündi⸗ gungs⸗Bedingungen im Interesse der Sparkasse nur in Zeiten eines außer⸗ lichen Andranges auf Rückzahlungen festgehalten.
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Im Jahre 1861 erkrankte er an einem
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— Die Zahl der in Wien erscheinenden politischen Druckschristen be⸗ trug, nach Mittheilung der »Wiener Ztg.« Ende November d. J. 224, wovon 105 vor, dagegen 119 nach Eintritt der Wirksamkeit des neuen Preß⸗ gesetzes seit dem 5. März 1863 erschienen sind. 1
Rußland. Ueber die fehlenden Lehrkräfte an unseren Universitäten schreibt die »Dtsch. Petersb. Ztg.« gewinnen wir einen sehr klaren Ueber⸗ blick durch die Mittheilungen, welche die »Nordd. Post« auf Grundlage der für den Monat November d. J eingegangenen Nachrichten tabellenartig zusammengestellt hat. Aus denselben ersehen wir, daß an der St. Peters⸗ burger Universität folgende Katheder vakant sind: a) In der historisch⸗philo⸗ logischen Fakultät: 1) für slawische Philologie, 2) vergleichende Grammatik der indo⸗europäischen Sprachen, 3) allgemeine Literaturgeschichte, 4) Kirchen⸗ geschichte und 5) Theorie und Geschichte der Künste. b) In der physikalisch⸗ mathematischen Fakultät: 1) für Physik, 2) reine Mathematik (ein Privat⸗ docent), 3) praktische Mechanik (zwei Privatdocenten), 4) physische Geo⸗ graphie, 5) Geognosie und Paläontologie und 6) Anatomie und Physiologie der Pflanzen (ein Privatdocent). c) In der juristischen Fakultät: 1) der für römische Gesetzgebung und Geschichte derselben (ein Privatdocent), 2) Steuer⸗ und Finanzgesetze, 3) Kriminalrecht, 4) Geschichte der wichtigsten alten und neuen Gesetzgebungen, 5) Geschichte des russischen Rechtes, 6) Ge⸗ schichte der slawischen Gesetzgebung, 7) Staatsrecht und 8) Kirchenrecht. Es sind also 19 Lehrstühle unbesetzt, für welche 6 Privatdocenten verwendet werden. Wir können nicht in solcher Ausführlichkeit fortfahren und bemerken nur, daß bei der Moskauer Universität 15 vakante Katheder mit 4 Privat⸗ docenten, bei der Kasaner Universität 19 vakante Katheder mit? Privatdocenten, bei der Charkower Universität 23 vakante Katheder mit 3 Privatdocenten, bei der Wladimir⸗Universität in Kiew 17 vakante Katheder mit 3 Privat⸗ docenten und bei der Neurussischen Universität 18 vakante Katheder mit 1 Privatdocenten gezählt werden. Auffallend ist es noch, daß an den Uni⸗ versitäten in Kasan, Charkow und Kiew gerade die Lehrstühle für russische Geschichte vakant sind. Die Zahl der unbesetzten Katheder der 6 russischen Universitäten beläuft sich also auf 111 und die der Privatdocenten, welche an Stelle der fehlenden Professoren Vorlesungen halten, auf 19. Außerdem sind bei nicht vakanten Kathedern noch 21 Privatdocenten vorhanden, welche Vorlesungen in solchen Gegenstaͤnden halten, für welche nicht dir volle etats⸗ mäßige Zahl der Professoren vorhanden ist. Von den 248 vakanten Lehrer⸗ stellen gehören 122 ordentliche und außerordentliche Professuren und 86 Privatdocentenstellen zu den 111 erwähnten ganz vakanten Kathedern, die anderen zu den Kathedern, die zwar nicht ganz vakant sind, aber doch nicht die volle etatmäßige Zahl von Lehrern haben. Für die 111 vakanten Katheder sind, wie oben bemerkt, nur 19 Privatdocenten vorhanden. Außer⸗ dem hat man zur Besetzung derselben 17 Kandidaten in Aussicht, welche bereits ihre Vorbereitungen beendigt haben und aus dem Auslande zurück⸗ gekehrt sind, und 33 andere, die sich noch im Auslande oder in Rußland dazu vorbereiten Es bleiben aber immer noch 57 Lehrstühle übrig, für deren Besetzung vorläufig nicht einmal Hoffnung vorhanden ist. Zur Vor⸗ bereitung der Universitätslehrer, durch welche die vakanten Lehrstühle be⸗ setzt werden könnten, hat das Unterrichts⸗Ministerium seit 1862 ver⸗ staͤrkte Maßregeln ergriffen. Es wandte sich zunächst an die Universitäten und ließ sich diejenigen Studirenden bezeichnen, welche sich am meisten für die Universitätscarrière qualifizirten. Einige derselben sandte es auf zwei Jahre ins Ausland, um daselbst die Vorlesungen der berühmtesten Ver⸗ treter der Wissenschaft zu hören; anderen wies es Stipendien in Rußland an, wo sie sich unter der Leitung unserer Professoren ausbilden sollten. Vo 1862 bis zum 26. November d. J. sind 101 Professoren⸗Kandidate ins Ausland entsendet worden; von diesen starben 3, verblieben alse noch 98. In Rußland bereiteten sich 8 vor, und 5 andere waren zur Ent sendung ins Ausland bestimmt. Auf diese Weise erstreckte sich die Sorge des Ministeriums auf 111 Personen. Aus dem Auslande sind 55 bereit zurückgekehrt, und 1 hat seine Beschäftigung in Rußland beendigt es befinden sich also noch 43 im Auslande und 9 mit Einschluß von 2 die bereits im Auslande gewesen sind, bereiten sich in Rußland vor. Von den aus dem Auslande zurückgekehrten Professorenkandidaten haben 2 den Grad eines Doktors, 8 den eines Magisters und 1 den eines Kandidaten erhalten. Angestellt sind worden: 1 ordentlicher und 1 außerordentlicher Poofessor, 15 Docenten, 1 Laborant, 5 Privatdocenten, 1 interimistischer Professor am Lyceum, 12 Gymnasiallehrer und 2 Lehrer an anderen Lehr⸗ anstalten, im Ganzen 38 Personen. Die übrigen bereiten sich zum Examen vor oder sind mit Abfassung ihrer Dissertation en beschäftigt.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. — In dem Zeitraume vom 16. bis 30. November 1865 wurden
Steinkohlen, Braunkohlen und Coaks.
Tonnen. 59378
121766 I 1255 835 — —
Eisenbahnen 10443 — 88s
Summa 18806 † “ 2s — In Sachen der Rheinschiffahrt ist unterm 12. d. M. an die Essener Handelskammer auf deren Jahresbericht hin folgender Bescheid des Handels⸗Ministeriums ergangen. »Wenngleich das Fahrwasser des Rheines von Caub aufwärts, auch abgesehen von den ungewöhnlich niedrigen Wasserständen, die in diesem und im vergangenen Jahre geherrscht haben,
8 “ 11“ 11““ 8 8 88 8
Transport⸗ weise.
Brennholz
zu Wasser auf den Eisenbahnen Summa
zu Wasser auf den
in Berlin ein⸗ geführt:
aus Berlin ausgeführt:
7* 7 g-