1865 / 301 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wie das heutige Amtsblatt mittheilt, die außerordentlichen Gesand⸗ ten, welche Sr. Majestät im Namen ihrer Souveraine die Beileids⸗ bezeigungen über den Hingang des Königs, so wie die Glückwünsche zur Thronbesteigung abstatteten. Wie verlautet, hat der Herzog von

Bassano dem Könige ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers Na⸗

poleon überbracht, in welchem die Sympathieen des Kaisers für den jungen Monarchen einen noch wärmeren Ausdruck gefunden, als in dem bekannten Telegramm aus Compiègne. .

Großbritannien und Irland. London, 19. Dezem⸗ ber. Ihre Majestät die Königin verließ gestern in Begleitung der Prinzessinnen Helene, Louise und Beatrice und des Prinzen Leopold das Schloß Windsor, um sich über London nach Osborne auf der Insel Wight zu begeben. Die Königin, die Prinzessinnen und das Gefolge trugen tiefe Trauer um den König der Belgier. Der Prinz von Wales wird aus Brüssel, wo er dem Leichenbegängniß des Königs Leopold beigewohnt hat, heute in London zurückerwartet. Der Herzog von Cambridge ist gestern schon von Brüssel zurückgekehrt. Ebenso der türkische Gesandte, der bekanntlich zugleich am englischen und am belgischen Hofe be⸗ glaubigt ist. Ein Privatschreiben aus Wien sagt die Times« theilt mit, daß der Präliminarvertrag am vorigen Sonnabend un⸗ terzeichnet worden ist. Das Maximum des Zolles soll 25 pCt. ad valorem sein und anno 1870 auf 20 pCt. reducirt werden. Oesterreich behält sich das Recht vor, im März bei der Unterzeich⸗ nung des definitiven Vertrages weitere Reductionen vorzunehmen, wenn die britische Regierung die gewünschten Zugeständnisse in Ge⸗ treide und Wein macht. Der zum zeitweiligen Gouverneur von Jamaica und zum Präsidenten der Untersuchungs⸗Kommission ernannte Sir Henry Storks ist gestern nach Southampton abgereist, um heute Nach⸗ mittag an Bord des »Shannon⸗ nach Jamaica zu segeln, wo er wahrscheinlich in den ersten Tagen des Januar ankommen wird. Ueber die andern Kommissions⸗Mitglieder hört man nicht einmal eine Vermuthung. Ob der Brigadier oder Oberst Nelson eben⸗ falls zurücksegelt, verlautet auch nicht. Die ⸗Times⸗ sagt heute mit Bestimmtheit: Die spanische Re⸗ gierung hat die guten Dienste Englands und Frankreichs angenom⸗ men und wenn nicht etwa Chili sich unversöhnlicher zeigt als Spanien selber, so kann der am wenigsten gerechtfertigte der mo⸗ dernen Kriege noch durch eine sreundschaftliche Vermittelung zu Ende gebracht werden. Wir haben keinen Grund, zu zweifeln, daß Präsident Johnson die undankbare Aufgabe schiedsrichterlicher Ent⸗ scheidung gerne in den Händen Frankreichs und Englands lassen und jeden Ausgleich, der die spanische Flotte aus den Gewässern Südamerikas entfernt, willkommen heißen wird.

Frankreich. Paris, 19. Dezember. Dem »Pays⸗ wird aus Toulon mitgetheilt, daß der Marine⸗Minister die Panzer⸗Ge⸗ chwader in folgender Weise wieder herstellen wird. Das des Ca⸗ nals La Manche, unter Befehl des Admirals La Roncière, wird um März nach Toulon kommen, um an den Versuchen der neuen Taktik und der verbesserten Artillerie Theil zu nehmen. Das des

Mittelmeeres wird vom Vice⸗Admiral Grafen Gueydon, jetzt See⸗-

Präfecten in Brest, befehligt werden, mit einer Reserve⸗Division unter Befehl des Contre⸗Admirals Saisset. Dasjenige des Oceans,

. im Hafen von Brest liegt, wird drei Panzer⸗Fregatten ählen.

Der kleine Moniteur zeigt an, daß die Dampf⸗Fregatte »Catinat⸗ mit der Gesandtschaft, welche der Sultan von Marokko an den Kaiser der Franzosen schickt, an Bord, diesen Morgen, den 19., in Marseille angekommen ist.

Spanien. Der »Epoca« zufolge hat die spanische Regierun n Betracht der gewichtigen Nachrichten, die aus T. sind, und um sich auf alle Eventualitäten gefaßt zu machen, die im

stillen Ocean vorkommen könnten, den Arsenalen Befehl ertheilt, die

an Admiral Pareja abzusendenden Verstärkungen zu beschleunigen.

Italien. Florenz, 16. Dezember. Aeber das Kloster⸗ esetz werden der »Köln. Ztg.⸗“ nachstehende Einzelheiten mit⸗ getheilt: Die Mitglieder der besitzenden wie der Bettelorden erhalten Pensionen von 600 bis 1000 Fr., die sie im Lande verzehren müs⸗ en; ein Theil der Pensionen wird ihnen entzogen, sobald sie ein vom Staate oder von den Gemeinden bezahltes Amt erhalten. Eben so werden mehrere Bischofs⸗Dotationen mit den zugehörigen Kapiteln und Pfründen eingezogen unter Wahrung der Rechte der gegenwär⸗ tigen Inhaber. Die Immobilien der Corporationen gehen an die Domaine über, um in Rente konvertirt zu werden. Die für Unterricht und Krankenpflege bestimmten Güter werden den Ge⸗ meinden übertragen, welche sie ihrem bisherigen Zwecke gemäß verwenden müssen; die weltlichen Patrone erhalten zwei Drittel der fundirten Patronatsgüter, das letzte Drittel wird für Kultuszwecke bestimmt. Es wird ein von besonderen Delegirten verwalteter Kultusfonds gegründet, über welchen das Parlament durch eine

gemischte Kommission die Kontrole führt. Alle Kultuskosten 8' dem Staate, den Provinzen oder Gemeinden zufallen, werden 8 1 die neue Administration beschafft, welche die für diesen Zweck gese 6 bestimmt angewiesenen Klostergüter verwalten wird. Der Kultaef 1 hat die Konversion der ihm überwiesenen Immobilien aus Zweckmäß keitsgründen allmälig vorzunehmen. Was die eigentlichen Kirchen 18 betrifft, so wolle man nur die weltliche Stellung des Klerus 18 1 liren und sie dem geistlichen Gesetze entziehen. Die Pfründen u Reparationskosten, die Ankäufe und Verkäufe sollen unter das bür 8 liche Gesetz fallen. Die bischöflichen Domainen werden so viel 68 möglich auf die administrativen Bezirke reduzirt, die Pfarreien durch Königliche Dekrete abgegränzt. Die Pfarrer erhalten 800 Fr g halt und freie Wohnung; den kleinen Pfarreien aber kann das ge. halt entzogen werden, um ihre Vereinigung mit anderen zu ver. lassen. Ueberall werden Kirchenfabriken zur Verwaltung des Ver⸗ mögens organisirt, deren Intendanten von den Gemeinderäthen und nur in einigen Fällen von der Regierung gewählt werden. Kollekten und religiöse Functionen außerhalb der Kirche bedürfen der Erlaubniß der Behörde. Alle Kirchen⸗Privilegien und Zehnten werden abge⸗

schafft.

20. Dezember. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach wird Vegezzi zum Minister des Königlichen Hauses ernannt werden.

Nach Briefen aus Rom vom 16. d. wäre ein Vergleich zu Stande gekommen, auf Grund dessen die italienische Regierung künstighin bei Rothschild die Zinsenbeträge für 25 Millionen römi⸗

sche Thaler der päpstlichen Anleihe einzahlen werde.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 19. Dezbr. Die »Deutsche Pet. Ztg.“ bringt eine Verordnung des Ministers des Innern, worin es heißt:

In Nr. 333 der »Stimme« sind in dem Leitartikel falsche Nachrich⸗ ten über die Anordnungen der Regierung in Betreff der Ketzer veröffent⸗ licht und ungesetzliche Schritte der Lokalbehörden, die im Widerspruche mit dem ausgesprochenen Allerhöchsten Willen stehen sollen, angeführt worden. Die Angaben der »Stimmeg entbehren der nöthigen Begrün⸗ dung. Die in Bezug auf die Sektirer bestehenden Vorschriften be⸗ wahren ihre Kraft. Sie unterliegen zwar der Revision, es ist aber noch keine definitive gesetzliche Bestimmung in dieser Hinsicht erlassen worden. Die absichtliche oder absichtslose Verbreitung falscher Gerüchte über diesen Gegenstand kann nur die Sektirer irreleiten und die Durch führung der von der Regierung beabsichtigten Pläne erschweren. Gleich⸗ zeitig ist Anordnung getroffen worden, die Personen, welche sich der Ver⸗ breitung unbegründeter Nachrichten über diesen Gegenstand schuldig gemacht haben, zur gesetzlichen Verantwortung zu ziehen. (N. P.)..

Eine Ministerial⸗Verfügung vom 15. November ordnet eine Verringerung des Personals der Gouvernements⸗Kommissionen für Bauern⸗Angelegenheiten in den Gouvernements Pensa, Charkow, St. Petersburg, Tambow und Woronesh an.

Nach einer Warschauer Korrespondenz des »Dresdener Jour⸗- nals⸗ wird vom 1. Januar alten Styls ab der Kriegszustand da⸗ selbst insofern eine Erleichterung erfahren, als es gestattet sein soll, bis Mitternacht ohne Laterne auszugehen. 8

Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Dezem⸗ ber. (H. N.) Im Priesterstande wurde wegen des im diesjährigen Reichstage aufgehobenen §. 1 der Druckfreiheitsordnung der Antrag gestellt, daß eine jährliche Summe von 600 Rdlr. zum Ankauf von Büchern für das Reichsarchiv ausgesetzt werde, da das Recht der Gratisexemplare aufgehört hat.

Es hat sich eine Gesellschaft, aus Arbeitern wie anderen Personen bestehend, gebildet, um die Beförderung der Arrbeiter⸗ Vereinigungen in die Hand zu nehmen. Diese Gesellschaft hat sich die Aufgabe gestellt, sowohl solche Arbeiter⸗Associationen ins Leben zu rufen, als auch den bestehenden mit Rath an die Hand zu gehen, doch so, daß die praktische Initiative den Arbeitern selbst über⸗ lassen wird.

Christiania, 15. Dezember. Unter den vielen wichtigen Vorschlägen zum praktischen Skandinavismus, welche gleichzeitig bei allen 3 nordischen Repräsentationen gemacht worden, haben wir zwei anzuführen, welche dem norwegischen Storthinge vorgelegt sind: erstens Gesetzbestimmungen über Nachdruck schwedischer Ueber⸗ setzungen und zweitens, daß das in Schweden und Dänemark abgelegtes Steuermanns⸗Examen, unter Voraussetzung der Recipro⸗ zität, in Norwegen dieselbe Kompetenz wie das norwegische S manns⸗Examen besitzen solle. Dänemark. Kopenhagen, 18. Dezember. In der heuti⸗ gen Sitzung des Folkethings fand die Neuwahl der Beamten des Things statt. Unter Leitung des Vice⸗Präsidenten Herrn J. A. Hansen wuͤrde der Etatsrath Bregendahl zum Präsidenten wieder erwählt, worauf derselbe sein Amt unter den üblichen Dankesaus⸗ sprüchen für das bewiesene neue Vertrauen antrat und die Vice⸗ Präsidentenwahl leitete. Zum ersten Vice⸗Präsidenten wurde Herr J. A. Hansen wiedergewählt. Um die zweite Vice⸗Präsidentenehre fand ein Kampf statt, bei der ersten Wahl erhielt Tscherning 35

Stimmen, Klein 32 und Fenger 38, weshalb eine Umwahl nöthig wurde. Die Wahl fiel darauf definitiv auf Fenger mit 41 Stim⸗

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Tscherning, welcher voriges Mal zum Vice⸗Präsidenten er⸗ t wurde, erhielt 38 Stimmen und erlitt somit eine Niederlage.

Amerika. Aus der Botschaft des Präsidenten Johnson an den Congreß entnehmen wir noch folgende Ausführungen über die Amendirung der Verfassung: 8 18

„Mein nächster Schritt zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen

jehungen der Staaten war eine Aufforderung an sie zur Betheiligung Bez dem großen Werke der Verfassungs⸗Amendirung. Jedes Patrioten 4 isch muß es sein, daß eine allgemeine Amnestie gewährt werde, sobald m nit der öffentlichen Sicherheit vereinbar ist. Zu diesem großen Ziele dis es der Mitbethätigung aller Ansichten und des Geistes der Versöhn⸗ h Alle Parteien, welche in dem furchtbaren Kampfe zu Tage traten, lc 28 nun in Eintracht zusammenwirken. Im Namen des ganzen Volkes nissen an wohl das Verlangen stellen, daß einerseits der Reconstructions⸗ In weitergeführt werde in Gemäßheit der Bereitwilligkeit, mit der die en der Vergangenheit der Vergessenheit übergeben werden, und daß andrer⸗ sits die Aufrichtigkeit des Strebens nach künftiger Aufrechthaltung der Union daoh die Bestätigung des vorgeschlagenen Amendements zur Verfassung, welches

men. wähl

die Sclaverei innerhalb unserer Grenzen auf ewige Zeiten abgeschafft er⸗-

J weifel gesetzt werde. So lange die Annahme dieses Amende⸗ sitcsanen Fgescoben söelot, so lange wird Zweifel, Eifersucht und Un⸗ scherheit herrschen. Dieses ist die Maßregel, welche die traurige Erinnerung 1 die Vergangenheit auslöschen wird; dieses die Maßregel, welche am schersten Einwanderung, Kapital und Sicherheit jenen Theilen der Union zuführen wird, welche deren am meisten benöthigt sind. In der That, von den Staaten, welche nun ihre Stelle in der Familie der Union wieder ein· zunehmen im Begriffe stehen, darf man wohl verlangen, daß sie dieses Pfand ewiger Treue und Friedfertigkeit geben. Erst wenn dies geschehen sein wird, kann die Vergangenheit vergessen werden. Die Annahme des Amendements vereinigt uns wieder mit so starken Banden, daß an eine nochmalige Trennung nicht zu denken ist. Sie heilt die Wunde, welche sich noch erst unvollkommen geschlossen hat; sie beseitigt das Element, welches über unser Land so viele Wirren und Zwietracht gebracht hat: ig Skla⸗ verei; sie macht uns wieder zu einem eimgen und neu gekräftigten Volke. »Ist das Amendement zur Verfassung angenommen, so bleibt es den Staͤaten, deren Befugnisse so lange geruht haben, noch übrig, ihre Plätze in den beiden Zweigen der nationalen Legislatur einzunehmen und so das Werk der Reconstruction zu vervollständigen. Und hier ist es Ihre Sache, Mitbürger vom Senate, und die Ihrige, Mitbürger vom Hause der Reprä⸗ sentanten, jeder nach seinem Ermessen über die Wahlen, den Eintritt und die Qualificationen Ihrer eigenen Kollegen zu urtheilen.« Ueber die befreiten Neger und das Stimmrecht äußert wie folgt: 1 G e. welche die allgemeine Regierung zu den durch den Frhs zur Freiheit berufenen vier Millionen Einwohnern einnimmt, ist der stand meines ernsten Nachdenkens gewesen. Was die Frage beteft ag 8 angemessen sei, den Befreiten durch eine Proclamation der Exekutive Wahl⸗ recht zu verleihen, nahm ich die Verfassung selbst, die Iüteroretaten fer Urkunde durch ihre Urheber und deren Zeitgenossen und b neuere gesetz⸗ gebende Wirksamkeit des Kongresses mir zur Richtschnur. Als bei dem Ge Schritte zur Erlangung der Unabhängigkeit der. Kongreß der en Staaten die Einzelstaaten aufforderte, eigene Regierungen einzurichten, 8 er⸗ lißen sie die Entscheidung über den Genuß des Wahlrechtes jedem i Staate selbst. Während der Periode der Bundesgenossenschaft wa den verschiedenen Staaten sehr abweichende Bestimmungen E 5 Wahlbefähigung; und selbst innerhalb eines und öu exi e verschiedene Bestimmungen in Bezug auf die zu wählenden W ür 1 4 Verfassungsurkunde der Vereinigten Staaten erkennt diese Verschieden 8 - wenn sie für die Wahl der Mitglieder des Repräfentantenbauses der 8 einigten Staaten anordnet, daß »die Wähler in jedem Staate diejenige 3 e fähigung haben sollen, welche zur Betheiligung an 3“ i zahlreichsten Zweig der Legislatur des Staates ich is 8 Feststellung der Verfassung blieb es wie zuvor der 1“ 8 d, daß jeder Staat das Wahlrecht nach eigenem Ermessen erwei 8 9. 88n solcher Weise hat ein Staat nach dem anderen die Zahl seiner 8 8 8 mehrt, bis gegenwärtig allgemeines Stimmrecht oder doch etwas nahe Grenzendes die durchgehende Regel ist.« Auch der ihm E1.““ Präsident fährt Herr Johnson fort, habe nie versucht, dieses 89 aͤndern und überdies würde eine durch den Präsidenten vollzogene 2 g. nung des Wahlrechts auf die Emanzipirten alle Farbigen II 16 auch die nördlichen Staaten bedeutend affizirt werden. Anoeged 1 jeder Konflikt vermieden, wenn die Lösung der Frage den Einzelstaaten überlassen bleibe. Pu Nean meldet vom la Plata, daß die Feindseligkeiten wegen

der eingetretenen Regenzeit ihren Stillstand gefunden hätten, durch dieselbe das Terrain ungangbar gemacht, die Flüsse E Ufern getrieben, die Bewegung der Truppen gehindert I e Armee von Paraguay hat die Stadt Corr 8“ zu werden, verlassen können, und der Präsident Lopez 9 Agen Streitkräfte um die Festung Humaita zusammengezogen, welche den Lauf des Flusses beherrscht. Die brasilianische Panzer⸗Es a re ieg bei Corrientes vor Anker. Der Präsident düg Uruguay, eb Flores, ist an der Spitze des orientalischen Contingents geblieben.

Asien. Nach Mittheilungen aus Indien, die in Sen

1 b seine Unterwerfung unter den vom General⸗Gouverneur gesegten Bedingungen angezeigt. Dieser Rajah wird, wie mehrere andere

indi Fürsten, ei ege 5000 Pfund Sterl. erhalten. indische Fürsten, ein Jahrgehalt von 500 b

G Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen⸗Büreakuk.

Brüssel, Donnerstag, 21. Dezember. Der heutige »Moni⸗ teur belge« bestätigt amtlich, daß der König die ihm letzten Sonn⸗ tag angebotene Gesammtdemission des Kabinets mit dem aus⸗ drücklichen Wunsche abgelehnt hat, daß die Minister ihre Functionen weiterführen möchten. Dieselben haben in Folge dessen die Leitung ihrer resp. Departements wieder übernommen.

Florenz, Mittwoch, 20. Dezember, Abends. Der König wird heute Abend von Turin zurückerwartet. Man versichert, das Kabinet habe seine Entlassung eingereicht.

In der Kammer erklärte der Minister des Innern, das Ministerium sei aus von ihm unabhängigen Motiven nicht in der Lage, ihr seine in Folge des gestrigen Kammervotums gefaßte Ent⸗ schließung mittheilen zu können. Darauf wurde die Berathung des provisorischen Budgets fortgesetzt. Boggio schlug eine Budget⸗ reduction von 100 Millionen Lire vor. Mancini verlangte die Ernennung einer parlamentarischen Untersuchungs⸗Kommission von 15 Mitgliedern, um die Dokumente sämmtlicher Verwaltungszweige aus den letzten fünf Jahren zu prüfen und darnach ernste Erspar⸗ nisse in Vorschlag zu bringen.

Die Nr. 51 des »Wochenblatts der Annalen der Landwirth⸗ schaft für die Königlich preußischen Staaten«, ausgegeben den 20. Dezember, enthält:

Die Regulirung der Gewässer im nördlichen Theile des Kreises Lübbecke, Regierungs⸗Bezirk Minden. Aeltere Zu⸗ stände. Ihre Beseitigung. Art der ausgeführten Arbeiten.

8 Kosten. Erfolg.

Ueber die Rinderpest in England. Von N. M. Witt auf Bog⸗ danowo.

Ueber das Befallen der Lupinen. Von Professor Dr. Julius Kühn. Eine Beobachtung von von Nathusius⸗Königsborn. Untersuchung und Bestimmung der Schmarotzerpilze.

Doppelte Ringelwalze des gräflich Einsiedelschen Eisenwerkes Grö⸗

ditz. (Mit Abbild.)

Aus der General⸗Versammlung des landwirthschaftlichen Central⸗ vereins für den Regierungsbezirk Potsdam am 6. Dezember. 2

Bemerkungen über die in Nr. 45 des Wochenblatts der Annalen ver⸗ öffentlichte Notiz über das Schurgewicht einiger Böcke in Proskau. Von von Nathasius⸗Königsborn.

Berichte und Korrespondenzen: Aus Paris im Dezember. (Die

Krisis in der Landwirthschaft. Die Kornmotte. Vergraben kranker Kartoffeln. Ehrenerweisung.) Aus Paris, 8. Dezember. Aus Liverpool, 7. Dezember.

ratur:

Road Locomotives; an Epitome of the new Road Locomotiv Acts for the use of owners and drivers by Thomas Aveling.

Praktische Anleitung zur Baumzucht von Charles Baltet.

Die herzogliche Musterfarm zu Kallenberg bei Koburg von R. Braungart.

Notizen.

Die Bewaldung der kahlen Berggehänge im Regierungsbezirk Trier.

Ammoniak zur Erzeugung der Luftleere bei Klos enentleerungen.

Ueber Schafwäsche von Jos. Jac. Flatau.

Zur Wiener Ausstellung.

Zur Seidenzucht. .

Uebersicht der im Betriebsjahre vom 1. September 1864 bis zum

31. August 1865 zur Runkelrübenzucker⸗Fabrication verwen⸗ deten rohen Rüben im Zollverein. Flachsmärkte in Schlesien.

Butterpreise. Viehpreise. Produktenpreise.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten. Am Südportale des Kölner Domes sind jetzt, wie die »Elberf. Z.⸗ berichtet, die oberen Bildhauerwerke der beiden Seiteneingänge vollendet und eingesetzt. Das Bogenfeld des Einganges zur Rechten stellt in Haut⸗Relief die Legende des h. Gereon dar. Erste Gruppe: Gereon vor dem Landpfleger, zweite Gruppe: Gereon's Märtyrertod. Unter den Baldachinen des Bogens finden wir die Gefährten Gereon's, die vier gekrönten Märtyrer und die so⸗ genannten vierzehn Nothhelfer, wie Eustachius, Christopherus, Alban, Pan- taleon ꝛc. im Ganzen dreißig sitzende Figuren. Das Bogenfeld zur Linken zeigt in Haut⸗Relief die Legende der heiligen Ursula; Ursula vor dem Bischof, vor dem Papst und Ursula’'s Tod durch den Pfeil. Die umgebenden dreißig sitzenden Figuren stellen Gefährtinnen der h. Ursula dar. Sämmtliche Bildhauerarbeiten an beiden Eingängen sind aus dem feinen französischen Kalkstein gemeißelt, der seiner Weichheit wegen leicht zu bear- beiten ist, in der Luft aber sich vollständig verhärtet. Es sind jetzt noch an

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jedem Eingange 12 Statuen aufzustellen, zu deren Vollendung Herr Pro⸗-

das ganze Südportal fertig. An dem Nordportal fehlen noch sämmtliche Bildhauer⸗Arbeiten. 82 8 . 1“ Msgr. Celestino Cavedoni, Präfekt der estensischen jeetzt Palatina genannten) Bibliothek zu Modena, ist in seinem 71. Jahre am 26. No vember gestorben. Mit ihm ist schreibt die »Köln. Ztg.“ da der Pihlolog Peyron in Turin kaum bieher zu rechnen ist, der letzte aus der Veteranenschaar der italienischen Archäologen geschieden, deren Haupt und Führer Borghesi war. Cavedoni⸗ zeichnete sich ch se seitige Ge⸗-

fessor Mohr zwei Jahre in Aussicht genommen hat. Damit wäre denn