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ral⸗Adjutanten General⸗Lieutenant von Alvensleben II., den Gene⸗ ral à la suite General⸗Major von Treskow zu Vorträgen resp. Meldungen.
Heute fanden militairische Meldungen und die Vorträge des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Costenoble und Ge⸗ heimen Ober⸗Post⸗Raths von Mühler bei Sr. Majestät Statt, worauf Allerhöchstdieselben dem Staatsminister von Selchow und dem Ober⸗ Pastor der evangelisch⸗lutherischen Peter⸗Paul⸗Kirche zu Moskau von Dieckhoff Audienzen ertheilten und mit der 2⸗Uhrfahrt nach Babelsberg fuhren, um die neuen Anlagen daselbst in Augenschein zu nehmen. Se. Majestät gedenken mit der 24⸗Uhrfahrt zurückzukehren.
— Ihre Majestät die Königin wohnte am vorigen Sonn tag dem Gottesdienste in der St. Matthäi⸗Kirche, an beiden Fest⸗ tagen im Dome bei. Die Weihnachtsbescheerung fand, wie gewöhn⸗
lich, im Königlichen Palais, das Familien⸗Diner am ersten Feiertag bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kron⸗
prinzessin statt. Gestern speisten beide Königliche Majestäten in Charlottenburg bei der Königin Wittwe.
— Diejenigen Personen, welche Ihrer Majestät der Königin aus Veranlassung des eintretenden Jahreswechsels ihre Glückwünsche darbringen möchten, werden sich am 31. d. Mts., da die Oberhof⸗ meisterin Gräfin von Schulenburg tiefe Familientrauer trägt und demgemäß an dem sonst üblichen Empfange verhindert ist, darauf beschränken müssen, bei derselben vorzufahren und Karten ab⸗
zugeben.
— Bei den am 22. und 23. Dezember stattgefundenen Prä⸗ sentationswahlen des alten und des befestigten Grundbesitzes für das
Herrenhaus sind gewählt: von dem Verbande des Landschafts⸗
bezirks Samland mit Natangen, für welchen bisher allein Graf
v. d. Groeben⸗Schwansfeld berufen war: Regierungs⸗Präsident Graf
zu Eulenburg⸗Wicken, Rittergutsbesitzer v. Tettau⸗Tolks und Rittergutsbesitzer Graf Lehndorf⸗Steinort; von dem Verbande des
Landschaftsbezirks Oberland in Stelle des verstorbenen Majorats⸗ besitzers v. Kunheim, der Rittergutsbesitzer v. Brünneck auf Ja⸗ cobau; von dem Verbande des Landschaftsbezirks Cleve⸗Geldern mit Nieder⸗Berg und Nieder⸗Jülich in Stelle des verstorbenen Frei⸗ herrn v. Wendt, der Graf v. d. Bussche⸗Kessel zu Ippen⸗ burg bei Hannover, Besitzer des Hauses und Fideikommisses Hack⸗ hausen im Kreise Solingen.
— Die beiden wegen des großen Eisenbahnunglücks in Buckau angeklagten und verurtheilten Beamten hatten gegen die Verurthei⸗ lung appellirt. Der Termin vor dem Appellgericht ist, wie die ⸗M. Pr.⸗ meldet, am 21. d. M. gewesen. Der Bahnhofs⸗Aufseher
Nitschke war in erster Instanz zu Jahren, der Weichensteller Busse
zu 1 ½ Jahr Gefängniß verurtheilt. Das Appellationsgericht änderte das Urtheil erster Instanz in 2 Jahre Gefängniß für jeden der Angeklagten um.
Stralsund, 24. Dezember. Gestern Abend ist das Schloß in Putbus ein Raub der Flammen geworden; von den Schätzen, welche es enthielt, Kunstsachen u. s. w., ist, dem Vernehmen nach, viel gerettet.
Aachen, 22. Dezember. Des Königs Majestät haben, der „»Aach. Ztg.⸗ zufolge, den von den Kreisständen der Kreise Mal⸗ medy, Jülich und Heinsberg gefaßten Beschlüssen wegen Beitritts zu der von dem Kreise Düren projektirten Einrichtung einer Bezirks⸗ Irren⸗Anstalt und Aufbringung der dazu erforderlichen Mittel Genehmigung ertheilt.
—. Das Grenzschutz⸗Kommando für die Kreise Aachen und Geilenkirchen ist um 55 Mann verstärkt worden.
Die Königliche Regierung macht Folgendes bekannt:
„ »Es ist der Fall vorgekommen, daß ein behufs Absperrung der hol⸗ ländischen Grenze aufgestellter Militairposten von einem als äger geklei⸗ deten Mann, der in Begleitung eines Hundes aus dem Holländischen die diesseitige Grenze zu überschreiten versuchte, insultirt und mit dem ge⸗ spannten Gewehr bedroht worden ist. Die Militairbehörde hat sich hier⸗ durch veranlaßt gesehen, die isolirt stehenden Posten zu verdoppeln und mit geladenem Gewehr versehen zu lassen. Wir bringen diese Maßnahme hierdurch zur öffentlichen Kenntniß und warnen einen Jeden, den Posten gesetzliche Veranlassung zum Gehrauch der Waffe zu geben. Cleve. Se. Königliche Hoheit der Fürst zu Hohenzollern traf, nach Mittheilung in der Köln. Ztg.“«, am Mittwoch, den 20. d. M., in Begleitung des Herrn Regierungs⸗ Präsidenten von Massenbach, Kammerherrn von Märken und sämmtlicher Mitglieder der Rheinischen Eisenbahn⸗Direction, hier ein, begab sich nach Spyck, wohnte dort einem mit der neu eingelegten großen Ponte angestellten Trajektversuche bei und fuhr alsdann mittelst Extrazuges nach Nymwegen. — Nach einer Promenade durch die Stadt kehrte Se. Königliche Hoheit nach Cleve zurück. Die Rückkehr nach Düsseldorf erfolgte um 3 Uhr ebenfalls mittelst Extrazuges.
Dorsten, 22. Dezember. (Elberf. Ztg.) Die projectirte Eisen⸗ bahn von Venlo über Wesel und hiesigen Ort, ferner über Münster, Osnabrück nach Bremen und Hamburg hat die Staatsregierung be⸗ reitwilligst zu fördern gesucht und giebt Aussicht, daß die noch vor⸗ handenen Schwierigkeiten in nächster Zeit würden beseitigt sein.
Schleswig⸗Holstein. Den »Alt. Nachr.⸗ wird aus Christiansfeld vom 19. Dezember geschrieben: Nach einem ver geblichen Bemühen der dänischen Agitationspartei fe⸗ nördlichen Schleswig, ein eigenes Organ in Hadersleben zu gründen, hat dieselbe jetzt die in Apenrade erscheinende »Freia⸗ 1 ihrem speziellen Organ erhoben. Dies Blatt wurde jedoch gleich in den ersten Tagen seiner neuen Würde so maßlos ausfallend gegen die jetzigen Regierungsbeamten, daß dasselbe in eine Brüthe von 150 Mrk. verurtheilt worden ist. Ob die Bemühungen dieses Blat⸗ tes, hier in Christiansfeld und in Hadersleben und Umgegend An⸗ noncen zu erlangen, den erwünschten Erfolg haben werden, muß sehr bezweifelt werden, da es demselben an Korrespondenzen und sonstigen Mittheilungen, die man heutzutage von einem Blatt ver⸗ langt, durchaus fehlt.
Aus Tondern melden die »Itz. N.⸗Mitte Dezember: Seit dem 12. d. M. ist eine Poststation in Tinglef eingerichtet; für das reisende Publikum eine längst gewünschte Neuerung. Schleswig, 20. Dezember. Für Entwerfung eines Lokalstatuts für die Stadt Schleswig und Behufs Einreichung von Vorschlägen zur Regulirung des städtischen Steuerwesens ist jetzt, dem »Alt. Merkur⸗ zufolge, von Seiten des Magistrats eine Kommission niedergesetzt. Schon vor langer Zeit wurde auf Aen⸗ derung des Lokalstatuts von Seiten der Bürgerschaft hingearbeitet, aber ohne Erfolg. Vorzüglich war die Cooptation, die von Seiten des Deputirten⸗Kollegiums stattfand, ohne Befragung der Bürger⸗ schaft, ein Gegenstand, der in der Bürgerschaft viele Beschwerden hervorrief.
Kiel, 23. Dezember. Holsteinschen Blättern zufolge hat die Landesregierung in diesen Tagen eine Kommission, bestehend aus den Herren Prof. Ravit, Prof. Dr. Seelig, Banquier Dr. Ahl⸗ mann und Obergerichts⸗Advokat Rendtorff zur Begutachtung der Vorschläge wegen Regulirung der Münzverhältnisse des Landes ernannt; insbesondere um sich darüber zu äußern, ob unter gegen⸗ wärtigen Verhältnissen eine gesetzliche Regulirung der Münzverhält⸗ nisse wünschenswerth und nothwendig ist und eventuell, welche Be⸗ stimmungen zu diesem Zweck zu treffen sein möchten.
Lippe. Detmold, 23. Dezember. (Wes. Ztg.) Eben wurde die Vorlage der Regierung wegen der westfälisch⸗holländischen Eisenbahn einstimmig abgelehnt, dagegen ein Vermittlungsvorschlag angenommen, der sich unausführbar erweisen wird, insofern die Geldmittel für die Zweigbahnen Lage⸗Lemgo und Lage⸗Herford ver⸗ mittelst einer Prioritätsanleihe beschafft werden sollen, wozu die Ein⸗ willigung der übrigen Actionäre erforderlich sein wird. Auch selbst diese Bedingung ist an die Bewilligung einer Bauprämie (530,000 Thlr.) von Seiten Preußens geknüpft. Die Direction der Friedrich⸗ Wilhelms⸗Nordbahn hat 1 ½ Millionen zugesagt, wie gestern in der Sitzung per Telegramm gemeldet wurdef sie wird also eine General⸗ versammlung zu berufen haben, um diesen Beschluß zu sanctioniren. Die Regierung hält diesen Vorschlag für ausführbar. Der Land⸗ tag hat sich bis zum 3. Januar vertagt.
Frankfurt a. M., 23. Dezember. Die offizielle Mittbei⸗ lung über die Bundestagssitzung vom 21. Dezember lautet: Der Bundesversammlung wurden die Vollmachten des neu eintretenden Königlich württembergischen Bundestagsgesandten, Staatsministers Frhrn. v. Linden vorgelegt und von derselben als richtig anerkannt. Eben so nahm sie Kenntniß von einem Abschiedsschreiben des abberufenen Köͤniglich württembergischen Gesandten, Staats⸗ raths v. Reinhard, und genehmigte den Entwurf einer ent⸗ sprechenden Erwiderung. — Von dem Militairausschusse wur⸗ den Vorträge erstattet, welche sich auf die Jahresrechnun⸗ gen der Bundesfestung Ulm von 1862 und der Bundesfestung Rastatt von 1863, auf die Reserven für die Proviantfonds der Bun⸗ desfestungen, und auf das Arbeitslokal der Bundes⸗Liquidations⸗ Kommission bezogen. — Der Wittwe eines früheren Bundeskanzlei⸗ pedells ward eine Unterstützung bewilligt, und einem früheren Marineregistrator die seither gewährte Beihilfe auf weitere drei Jahre zuerkannt. G6
Baden. Karlsruhe, 23. Dezember. (Karlsr. Ztg.) Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Friedrich von Hessen traf gestern Nachmittags, von Baden kommend, zum Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin ein und nahm Absteigequartier im Großherzoglichen Schloß.
Höchstdieselbe ist heute mit dem Schnellzug, in Begleitung des ältesten Sohnes, welcher von Dresden kurz zuvor angekommen war, nach Baden zurückgekehrt.
Bayern. München, 22. Dezember. (N. C) Ihre Majestät die Königin von Sachsen ist diesen Nachmittag aus Dresden hier eingetroffen und wird bis nach der bevorstehenden Entbindung färeh Tochter, der Gemahlin des Herzogs Karl Theodor, hier ver⸗ weilen.
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von Oesterreich
die Kaiserin heutigen Ge⸗
24. Dezember. (N. C.) Ihre Majestät einpfing aus Anlaß ihres burtsfestes die Aufwartung und die Glückwünsche der sämmt⸗ lichen Prinzen und Prinzessinnen. Se. Majestät der König, welcher seine Gemächer heute noch nicht verläßt, übersandte der Kai⸗ erin einen prachtvollen Blumenstrauß. — Diesen Morgen wurde
die Frau Herzogin Sophie, die Gemahlin des Herzogs Karl Theo⸗ dor in Bayern, von einer Prinzessin glücklich entbunden; fast gleich⸗ zeitig meldet eine telegraphische Depesche die Entbindung der Erz.. Herzogs Philipp
herzogin Maria Theresia, der Gemahlin des
von Württemberg, von einer Prinzessin und einem Prinzen. —
Diesen Vormittag ist Graf von Hompesch auf seinen Gesandt⸗ V
schaftsposten am Königlich italienischen Hofe nach Florenz abgereist. — 25. Dezember. Der auf heute, Vormittags, anberaumt
gewesene öffentliche Kirchengang des Königs in Begleitung des V großen Cortéges ist wegen des Unwohlseins Sr. Majestät unter⸗ blieben. — Die Frau Herzogin Sophie und die neugeborene Prin⸗
zessin befinden sich nach dem heutigen Bülletin vollkommen wohl; die feierliche Taufe der letzteren wird morgen, Mittags, im Herzog Max⸗Palast in Gegenwart der Königlichen Familie stattfinden. Tauspathinnen sind Ihre Majestät die Königin⸗Mutter und Ihre Maäjestät die Königin von Sachsen.
Oesterreich. Wien, 23. Dezember. Die »Wiener Ztg.⸗ bringt folgende Mittheilung:
Se. K. K. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung
ddo. Ofen, 20. Dezember d. J. allergnädigst zu bewilligen geruht, daß
die Hereinbringung der Ersatzansprüche des Staates gegen die in Galizien
seit dem Beginne des Jahres 1863 wegen der Verbrechen des Hochver⸗ rathes, des Aufstandes und Aufruhres und der Störung der öffentlichen V Ruhe verurtheilten Personen auf die Gerichts⸗ und Verpflegskosten be⸗-
schränkt und alle bezüglich der weitergehenden Ersatzansprüche vorgenom⸗ menen Pränotationen und sonstigen Sicherstellungsmaßregeln aufgelassen werden. Von den Landtagen liegen nachsteheende telegraphische Mit⸗ theilungen vor: 8 Linz, 22. Dezember. Der Antrag Seyrl und Genossen, das Gesetz vom 18. Oktober 1865 über die Branntweinbesteuerung sei für Oberösterreich nicht anwendbar und von nachtheiligen Wirkungen für die Landesinteressen, wird dem Verfassungsausschusse zugewiesen; uͤber den Antrag Wurmb's auf Aenderung der Geschäftsordnung bezüglich der Wahlen in die Ausschüsse des Landtages wird der Uebergang zur Tages⸗ ordnung beschlossen. — Nächste Sitzung 3. Januar. 1 Salzburg, 22. Dezember. Der Spezial⸗Ausschuß berichtet über die Frage der Inkamerirung des landschaftlichen Vermögens und empfiehlt die Annahme des Ausgleiches, wonach der Chiemsee⸗Hof, die ehemalige Residenz des Bischofs von Chiemsee, in das Eigenthum des
Landes zur Adoptirung in ein Landhaus übergeht und eine jährliche, noch festzusetzende Dotation von Seite der Staasregierung geleistet wer-
den soll. ugleich sprach der Ausschuß im Namen des Landtages dem ö 28 Leega smig s, hacn⸗ dann dem Landeschef seinen innigen Dank für das freundliche Entgegenkommen in dieser Angelegenheit aus. Der Landeschef drücktt die Freude über diesen Dank aus und giebt das Versprechen, nach Kräften im Interesse des Landes in Bezug auf die Dotation bei der Staatsregierung zu wirken. Berichterstatter Peitler erwähnt die glückliche Lösung der zwei Lebensfragen des Landes, näm⸗ lich die Regelung der Forst⸗ und Inkamerirungsfrage, und spricht die Hoffnung aus, daß die Regierung auch bei der politi⸗
isi 8 . erde. en Organisirung den Interessen des Landes entsprechend vorgehen werde. 6 1— Nach Erledigung einiger Vorlagen
Klagenfurth, 22. Dezember. d des Land ausschusses vertagte sich der Landtag bis zum 28. Dezember. Triest, 22. Dezember. In der gestrigen Sitzung des Görzer
Landtages wurde die Dankadresse an Se. Majestät anläßlich des
September⸗Patentes mit 13 gegen 6 Stimmen angenommen. Der Istrianer Landtag vertagte sich bis 11. Januar. ““ — 24. Dezember. Das neueste Reichsgesetzblatt enthält nach⸗ stehende Kaiserliche Verordnung vom 22. Dezember 1865, wirksam für das ganze Reich, mit Ausnahme der Königreiche 8b Kroatien, Slavonien, des Großfürstenthums Siebenbürgen und der Militairgrenze: bc. zur Milderung eines eingetretenen Nothstandes den Hülfs⸗ bedürftigen zugewendeten Unterstützungen ihrem Zwecke össa . werden, finde Ich mit Beziehung auf Mein Patent vom 20. ( 118. 1865, nach Anhörung Meines Ministerrathes, zu verordnen, wie folgt: IJ. Gelder und Naturalien, welche zur Milderung des in 1' Lande oder Landestheile eingetretenen Nothstandes aus Staats⸗ 1 Landesmitteln oder anderen öffentlichen Fonds an einzelne 2 oder an Gemeinden als Unterstützungen oder als rückzahlbare Kees 89. gewiesen oder verabfolgt werden, können weder S Verbot o Ke sese cution getroffen, noch durch Verpfändung oder Abtretung ihrer mung entzogen werden. A. 9 Diese Verordnung Zirksamkeit. “ Die »Wiener Ztg.“ bringt folgende Mittheilung: Se. Seie Apostbiisch Mojestät haben von der vom Lahgcgfs 88 Königreiche Galizien und Lodomerien und des P07hag Krakau in seiner Sitzung vom 25. November d. J. bes e böchster 1agag s, Bankes ner ant uns As dekenek van dem Jnhale de⸗ Entschließung vom 14. Dezember d. J., — fer nans Kesete der Markgrefschaft Istrien votirten “ täts⸗Adresse mit Allerhöchster Entschließung vom 15. 1g eruht besonderem Wohlgefallen allergnädigst Kenntniß zu nek geruht.
tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in
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Durch Verordnung des Finanzministeriums vom 16. Dezem⸗ ber c. wird bekannt gemacht, daß vom 1. März 1866 anstatt der bisherigen Stempelmarken aller Kategorieen unter einem Gulden 1 mit alleiniger Ausnahme jener zu einem Kreuzer, neue Marken in Gebrauch kommen und die bisherigen von da ab jede Gültigkeit verlieren. Die Umwechselung derselben gegen neue hat in der Zeit vom 1. März bis 31. März 1866 zu geschehen.
Von den Landtagen wird berichtet: 8 1 Säalzburg, 23. Dezember. Der Landtag beschloß, es sei an das Staatsministerium die Bitte zu richten, baldmöglichst ein allge⸗ meines Gesetz bezüglich des Bettel⸗ und Vagabundenwesens zu erlassen. Die Gemeinden seien zur kräftigen Handhabung der Lokalpolizei in ihrem Wirkungskreise aufzufordern. Auf Antrag des Petitionsausschusses wurde beschlossen, die Gemeinden zu verstän⸗ digen, daß bei künftigen Landtagssessionen alle Petitionen an den Landtag längstens bis zum zehnten Tage nach Eröffnung der Sitzun⸗ gen eingereicht sein müssen, widrigenfalls sie bei diesem Landtage keine Erledigung finden können. Zum Schlusse sprach der Landeshauptmannstellvertreter Ritter von Mertens dem Landeschef im Namen des Landtages den Dank für dessen freund⸗ liches Wirken im Interesse des Landes aus, wirft einen Rückblick auf die Verhandlungen dieser Session, deren Erfolge er als sehr günstige schildert, und brachte schließlich ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus. Der Fürst⸗Erzbischof v. Tarnoczy dankte im Namen der Versammlung sowohl dem Landeshauptmann Ritter v. Weiß für dessen taktvolle Leitung der Verhandlungen, als auch dem Landeshauptmannstellvertreter.
Triest, 24. Dezember. Der fällige Lloyddampfer ist mit der ostindisch⸗chinesischen Post heute Vormittag aus Alexandrien hier eingetroffen.
Belgien. Brüssel, 23. Dezember. (Köln. Ztg.) Der Senat hat sich heute auf unbestimmte Zeit vertagt, nachdem er seine Tagesordnung durch Genehmigung der Budgets und des Armee Kontingents für 1866 erschöpft hatte. Bei Gelegenheit des Justiz Budgets gab der erste Vice⸗Präsident, Herr d'Omalius d'Halloy, im Namen der Rechten die Erklärung ab, daß dieselbe unter den gegen⸗ wärtigen Umständen keine politische Debatte eröffnen woller und deshalb aus rein administrativen Rücksichten ein bejahendes Votum abgeben werde. — Der König hat seinem Sohne und Nachfolger, der bisher den Namen Graf von Hennegau führte, den als nunmehrigem Thronerben ihm gebührenden Titel als Herzog von Brabant ertheilt.
Großbritannien und Irland. London, 22. De⸗ zember. Das eine Zeit lang verbreitete Gerücht, John Stuart Mill werde seine Wahl zum Rektor der Universität St. Andrews nicht annehmen, erweist sich als unbegründet. Mill wird im Lauf des nächsten Monats nach St. Andrews kommen, um seine An⸗ trittsrede zu halten.
Die irische Polizei läßt sich von den mit so großer Sicherheit auftretenden französischen Berichterstattern, welche Stephens mit eigenen Augen in Paris gesehen haben wollen, nicht den Glauben rauben, daß das entwichene Fenierhaupt noch irgendwo in Irland abzufassen sei. Sie scheint sich im Besitze einer Spur zu erachten; denn in Irichtown, einem kleinen Orte in der Nähe von Dublin, hat sie gestern Nachforschungen anzustellen begonnen. — Von der Special⸗Kommission in Cork ist Ch. U. O'Connell zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurtheilt worden. Ehe die Strafe ausgesprochen wurde, hielt der von der Jury für schuldig erklärte Fenier eine hef⸗ tige Rede und bemerkte, als das Urtheil gefällt worden: »Ich hoffe, vor der Zeit wird es schon zu einem Austausch von Gefangenen kommen-.
Die der Fälschung russischer Banknoten angeklagten Russen und Polen sind gestern schuldig gesprochen und verurtheilt worden, und zwar Holchester als der Hauptschuldige zu 12, Berens zu 7, Davis zu 5 Jahren, Silberman, ein noch junger Mann, und Beyer, der seine Schuld bekannt hatte, jeder zu 15 Monaten Zwangsarbeit. Braun wird wegen Gravirung einer Platte zum Notenfälschen, so wie wegen ⸗Verschwörung⸗ in Anklagestand gesetzt werden. Der Richter war erbötig, ihn gegen Bürgschaft auf freien Fuß zu setzen Es hat sich aber gestern noch Niemand gefunden, der für ihn Bürg⸗ schaft leisten wollte. 8“ “
— 23. Dezember. Se. Majestät der König von Portugal und der Prinz von Wales haben Osborne, wo sie vorgestern Abend zu einem Besuche bei der Königin angekommen waren, gestern Morgen wieder verlassen. Der Prinz begleitete den König, welcher nach Paris zurückreiste, bis Dover und kehrte dann nach London zurück. Die Weihnachtstage wird er in Sandringham zu
ingen. “ , 4 8 dem Fenierprozesse zu Cork ist eine Freisprechung er folgt. O'Callaghan Holmes O-Reardan, welcher früher Wachtmeister in einem englischen Husaren⸗Regimente war, war durch das Zeugniß eines der Denunzianten beschuldigt, fenische Exercitien geleitet zu haben; u. ein anderer Spion wollte ihn haben sagen hören, daß er aus Amerika 200,000 Fenier nach Irland bringen werde. Die Ge⸗