1866 / 14 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 8 Prinzen Heinrich ist noch keine Besserung eingetreten. Ihre Königliche Hobeit die Frau Kronprinzessin machte gestern nach längerer Zeit die erste Ausfahrt.)

In der heutigen (2.) Sitzung des Hauses der Abge⸗ ordneten, welche Präsident Grabow mit geschäftlichen Mitthei⸗ lungen um 10 ¼ Uhr eröffnete, wurde der Tagesordnung gemäß das Resultat der Wahlen der Vorsitzenden und Schriftführer der Ab⸗ theilungen mitgetheilt und demnächst zun Wahl des Büreaus des Hauses geschritten. Zum Präsidenten wurde Ober⸗Bürgermeister Grabow, zum ersten Vice⸗-Präsidenten Abg. von Unruh, zum zweiten Vice⸗Präsidenten Abg. von Bockum⸗Dolffs gewählt, welche die auf sie gefallene Wahl sämmtlich annahmen. Die Wahl der Schriftführer wurde vorgenommen.

Montjoie, 13. Januar. Das hiesige Kreisblatt enthält Fol⸗ gendes: Auf die von den Herren Anthoni und Merkelbach, Depu⸗ tirte der Kreisstandsmitglieder und der Stadtverordneten von Mont⸗ joie, Sr. Excellenz dem Herrn Minister des Innern in Berlin über⸗ reichte Denkschrift, betreffend die Nachtheile, welche den Kreis Mont⸗ joie durch das beabsichtigte Aufgehen desselben in den Kreis Eupen treffen würden, empfing ich von dem Herrn Minister folgendes Reskript:

Ew. Hochwohlgeboren werden mit Bezug auf die mir übergebene Denkschrift vom 28. November d. J. hierdurch benachrichtigt, daz in weiterer Erwägung der Verhältnisse und in Berücksichtigung der von Ihnen vorgetragenen Umstände die Königliche Regierung zu Aachen ver⸗ anlaßt worden ist, die getroffenen Einleitungen zur Vereinigung des Kreises Montjoie mit dem Kreise Eupen bis auf Weiteres auf sich be⸗ ruhen zu lassen. Es bleibt Ihnen überlassen, die Mitunterzeichner der Denkschrift hiervon in Kenntniß zu setzen. Berlin, den 27. Dezember 1865.

Der Minister des Innern. gez. Graf Eulenburg.« An den Herrn C. de Bergbes Hochwohlgeboren zu Montjoie. 1

Es gereicht mir zum besondern Vergnügen, dieses zur Beruhi⸗ ung der Kreisstands⸗Mitglieder, so wie des ganzen Kreises ver⸗ ffentlichen zu können. Montjoie, den 8. Januar 1866. Der erste Kreis⸗Deputirte. Carl de Bergbes.

Schleswig⸗Holstein. Eckernförde, 13. Januar. (Nord.

Heute Mittag kam der Gouverneur von Schleswig hier

um die am 15. d. M. in ihre Heimath zurückkehrenden, zur Zeit hier garnisonirenden 2 Compagnieen des 2. Bataillons 6. Ost⸗ preußischen Infanterie⸗Regiments Nr. 43 zu inspiziren.

Kiel, 15. Januar. (Kiel. Z.) Dem Vernehmen nach ist für die zu erbauende Sternwarte eine hinter dem Düsternbrooker Gehölz gelegene Koppel des Herrn Lehmann von der Herzoglich holsteini⸗ schen Landesregierung angekauft worden. Das Koͤniglich preußische Kanonenboot »Cyclop⸗ hat sich Vormittags an die Schiffsbrücke gelegt, um morgen früh die See⸗Artillerie⸗ Compagnie nach Frie⸗ drichsort überzuführen.

Sachsen. Dresden, 16. Januar. (Dr. J.) Die Rückkehr Sr. Majestät des Königs aus München erfolgte gestern Nacht ½12 Uhr. Allerhöchstderselbe wurde im Wartesalon des Leipziger Bahnhofes hier von Ibrer Majestät der Königin Marie, Ihren

Königlichen Hobeiten dem Kronprinzen, der Frau Kronprinzessin, dem Prinzen Georg, der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie empfangen.

Frankfurt a. M., 16. Januar. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssitzung vom 13. Januar lautet: Die Bun⸗

desversammlung empfing die Notificationsschreiben Sr. Majestät des Königs der Belgier, Leopold II., mit den Anzeigen vom Tode des Königs Leopold I. und seiner eigenen Thronbesteigung; zur Beant⸗ wortung derselben ward das Präsidium ermächtigt. Auch wurden der Bundesversammlung die neuen Kreditive des Königlich belgischen Gesandten, Baron Beaulieu, vorgelegt. Baden, Sachsen⸗Alten⸗ burg, Oldenburg und Schwarzburg⸗Rudolstadt erklärten ihre Be⸗ reitwilligkeit zur Fortsetzung der matrikularmäßigen Beiträge für Herausgabe der monumenta Germaniae inedita unter den Vor⸗ aussetzungen der desfallsigen Ausschußanträge, während Weimar, Gotha, Mecklenburg⸗ Schwerin und Mecklenburg⸗Strelitz die gleiche Bereitwilligkeit von der Annahme eines moddifizirten Antrages von der Königlich bayerischen Regierung abhängig mach⸗ ten. Von Sachsen⸗Altenburg, Schwarzburg⸗Rudolstadt und Hessen⸗ Homburg wurden die Standesübersichten der Militairkontingente uͤberreicht, und von Hamburg angezeigt, daß das allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch nach Maßgabe des am 22. Dezember v. J. publi⸗ zirten Einführungsgesetzes am 1. Mai d. J. in Wirksamkeit treten werde. Die Reclamations⸗Kommission legte eine Uebersicht ihrer Geschäftsführung während des verflossenen Jahres vor und der Militairausschuß berichtete über die Kanzleikosten der Militairkom⸗ mission. Nachdem hierauf über das Unterstützungsgesuch eines ehemaligen Marineoffiziers abgestimmt worden, fand die Wahl statt zur Ergänzung der durch die Abberufung des Staatsraths von Rein⸗ hard unvollzählig gewordenen Ausschüsse. Schließlich nahm die Bundesversammlung einige Privateingaben entgegen.

Bayern. München, 15. Januar. (. C.) Der neu er⸗ nannte Gesandte Englands, Lord Howard, bisher Gesandter in Hannover, ist gestern Nachts hier eingetroffen. Gestern ist auch der zur Notifizirung des Thronwechsels in Belgien abgesandte außer⸗

ordentliche Gesandte Baron de Tornaco mit Begleitung hier an⸗ gelangt. Nach dem heute Morgens über das Befinden der Frau Herzogin Sophie erschienenen Bülletin schreitet die Besserung fort.

In seiner vorgestrigen Sitzung wurde vom Gesetzgebungs⸗ Ausschusse der Kammer der Abgeordneten das XIV. Hauptstück, welches die Lehre über den Augenschein und die Sachverständigen enthält, in Berathung gezogen.

Das Staatsministerium des Innern hat in Betreff der Thätigkeit der Distrikts⸗Polizei⸗Behörden unterm 11. dieses Monats eine umfangreiche Entschließung erlassen. Als Motiv zu derselben wird angeführt: »Ueber den unbefriedigenden Stand der öffentlichen Sicherheit werden noch fortwährend aus verschiedenen Theilen des Königreichs Klagen laut, bei welchen zugleich nicht selten den Distrikts⸗Polizei⸗Behörden zum Vorwurf gemacht wird, daß sie in Bezug auf die öffentliche Sicherheit, Ruhe und Ordnung nicht die entsprechende Thätigkeit entwickeln.⸗

Oesterreich. Wien, den 16. Januar. Den heutigen Wiener Blättern entnehmen wir folgende Landtagsnachrichten:

Innsbruck, 15. Januar. Dem Landtage wird mitgetheilt, daß mit allerhöchster Entschließung vom 9. d. M. dem vom tirolischen Land⸗ tage genehmigten Entwurfe der Gemeindeordnung und Gemeindewahl⸗ ordnung die allerhöchste Sanktion ertheilt wurde. Die Anträge des Aus⸗ schusses über die Ergänzung der Landesuniversität durch Errichtung einer medizinischen Fakultat wurden angenommen. Der Mehraufwand ist mit 8000 Fl. berechnet, wovon 5000 Fl. das Land und die Hauptstadt tragen. Die Mittheilungen der Statthalterei über bedeutende Aufforstungen wer⸗

den zur befriedigenden Nachricht genommen. Laibach, 15. Januar. Der Statthalter beantwortet die Inter⸗

pellation der slovenischen Abgeordneten, betreffend die Festsetzung eines Grundbesitzers durch einen Beamten des Bezirksamtes, in dem Sinne, daß gepflogene Erhebungen diese Maßregel als eine gesetzliche Ahndung des verletzten Amtsgeheimnisses herausstellen.

Lemberg, 15. Januar. Eine Zuschrift der Statthalterei wird ver⸗

lesen, womit die kaiserliche Sanktion des Nothstandsgesetzes kundgegeben wird. Der Beschluß wegen der galizischen Kreditanstalt wird in dritter

Lesung angenommen. Hierauf Bericht der Petitionskommission. Czernowitz, 15. Januar. Der Landeshauptmann bringt zur Kenntniß, daß Se. Majestät die Adresse des Landtages mit besonderem Wohlgefallen zur Kenntniß genommen habe. Die Mittheilung, »daß die Regierung und der Bischof die Garantie des Landes für das Anlehen von ¼ Million aus dem Religionsfonde fordern, wird dem Nothstands⸗ ausschusse zur schleunigen Berichterstattung, die Vorlage des Landesaus⸗ schusses wegen Aenderung der Agrargesetzgebung einem Ausschusse von 7 Mitgliedern zugetheilt. Agram, 15. Januar. verlesen: Ein Erlaß der Hofkanzlei, Landtage unterbreiteten Repräsentation ten aus dem Peterwardeiner Regimente zu dem gegenwärtig tagenden . Landtage nicht willfahrt werden könne.

Schweiz.

sich das Schweizervolk, um über die men. tigeren Artikel sein, obgleich auch in dieser Beziehung die Stim⸗ mung in den einzelnen Kantonen sehr verschieden ist Die Land⸗ gemeinden von Uri und Nidwalden wollen alle Artikel ohne Aus⸗ nahme verwerfen. In der letzten Woche fanden noch sehr viele Volksversammlungen statt. Zur Annahme theils aller, theils der wichtigsten Artikel verwenden sich die Liberalen der Kantone Wallis, Neuenburg, Solothurn, die Mehrzahl der Berner Li⸗ beralen; auch im Aargau ist man der Annahme günstig; eben so wollen in Luzern, Zürich, Schaffhausen und Glarus die Liberalen für die Revision stimmen. Außer den ultramontanen Kreisen werden die Kantone Graubündten, die Mehrzahl von St. Gallen, Waadt und der ganze bernerische Jura verwerfen. Der Bundesrath hat Einrichtungen getroffen, daß das Resultat der Ab⸗ stimmung möglichst rasch bekannt wird. An die Stelle Carracio⸗ li's, der nach Madrid beordert wurde, ist Graf Mamiani zum italienischen Minister bei der Eidgenossenschaft ernannt. Die Kö⸗ nigin von Spanien hat der neu erbauten katholischen Kirche in Bern 3000 Fr. geschenkt. In der Nacht vom 9. auf den 10. d. hat sich in Bern der erste Schnee dieses Winters gezeigt, jedoch in sehr geringer Quantität. Die Witterung ist so gelinde, daß am Neu⸗ jahrsmorgen viele Berge der Schweiz, wie Faulhorn, Niesen ec., bestiegen wurden. Die Berner Universität zählt in diesem Winter 235 Studenten, darunter 41 nichtbernerische Schweizer und 6 Aus⸗ länder.

15. Januar. Nach der bis gestern Abend bekannt ge⸗ wordenen Stimmenzabl ist das Endergebniß der eidgenössischen Ab⸗ stimmung über die Revision der Bundesverfassung noch ungewiß, jedoch ist die Annahme der Revision mit geringer Mehrheit wahrscheinlich Die Kantone, welche die meisten verwerfenden Stimmen aufweisen, sind Bern, Luzern, St. Gallen, Graubünden, Waadt, Appenzell. Bis jetzt beträgt die Zahl der Abstimmenden zwischen 80⸗ und 90,000. Das Resultat aus den Kantonen Genf und Basel ist noch nicht bekannt.

Großbritannien und Irland. London, 15. Januar⸗

In der beutigen Landtagssitzung wurde worin eröffnet wird, daß der vom wegen Entsendung von Deputir⸗

Bern, 14. Januar.

Stadt und Grafschaft Dublin sind gestern im Ausnahmezustand

(Fr. J.) Heute versammelt Bundesrevision abzustim⸗ Das wahrscheinliche Ergebniß wird die Annahme der wich⸗

erklärt worden, damit die Behörden Haussuchungen nach Waffen,

des Regiments Almansa, die sich freiwillig als haben ausgesagt, er sehe keine Aussicht mehr auf

kleider gesteckt habe, um so

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welche in großer Menge versteckt sein sollen, anstellen können. Zwei Jahre Gefängniß werden als Strafe des Ungehorsams gegen die Bestimmungen der Proclamation angedroht. Der Fenier O'Keeffe ist zu zehnjähriger Zwangsarbeit verurtheilt worden.

Vor Yarmouth sind zwölf Männer in einem heldenmüthigen Bestreben, Schiffbrüchige zu retten, eines ehrenvollen Todes umge⸗ kommen. Zu einem Fahrzeuge, welches Nothsignale aufgestellt hatte, wagten zwei Rettungsboote sich hinaus, von denen das eine von einer heftig anstürzenden Woge umgeworfen wurde, 16 Männer mit ihm. Nur vieren gelang es, das Ufer zu erreichen; die übrigen er⸗ tranken.

Ein Telegramm aus Malta vom 12. Januar meldet, daß die Telegraphenlinie zwischen Malta und Alexandrien wieder hergestellt ist, und die Sendung von Botschaften nach Egypten, Indien und Australien auf keine Hindernisse mehr stößt. 1 8 .“ Spanien. Madrid, 16. Januar. Die Insurgenten unter Prim haben gestern Abend kurz vor 8 Uhr den Guadiana über⸗ schritten und setzen wiederum in großer Eile ihren Marsch immer in der Richtung nach der portugisischen Grenze fort.

Einem Telegramm aus Madrid vom 15. d. zufolge über Bayonne, den 16. c., sagt die „Correspondencia-: Die Regierung wird auf dem Boden des Gesetzes stehen bleiben, Ersparnisse ein⸗ treten lassen, die Steuern herabsetzen und alle diejenigen Freiheiten zugestehen, welche sich mit der Ordnung vereinbaren lassen. Die Insurgenten befinden sich noch immer in den Bergen von Guada⸗ lupe und wenden sich nach der Provinz Badajoz.

Aus den spanischen Provinzen erhält man hier und da einige Berichte, dieselben sind aber auch sehr karg, in sofern es sich um Madrid handelt. Die »Patrie⸗ meldet unter dem 13. Januar wie folgt: »Es unterliegt heute keinem Zweifel mehr, daß die Primsche Conspiration vollständig gescheitert ist. Von den 900 Soldaten, sich etwa 560 ergeben. Diese Unglück⸗

welche ihm folgten, haben lichen sind von Allem entblößt. Die drei Regimenter, welche revol⸗ Die Soldaten

tirt hatten, werden ganz neu gebildet werden. werden wahrscheinlich begnadigt und nur die Offiziere vor ein Kriegsgericht gestellt. Der letzteren sind nur drei. Die Zahl der treugebliebenen Offiziere beläuft sich auf 24, und sollen die⸗ selben für ihre Treue belohnt werden. Die Königlichen Truppen haben mit vielem Zusammenhang und mit großer Aktivität gehan⸗ elt. Das ganze Insurgenten⸗Corps ist umzingelt. Die Soldaten Gefangene stellten, daß Prim ihnen am 11. d. Abends selbst erklärte, Erfolg und fordere sie daher auf, schon durchkommen. Man versichert, getreüesten Gefährten sich in Bauern⸗ leichter nach Portugal zu entkommen. Anhänglichkeits⸗Erklärungen. Die Herzogin von Vittoria wurde am 11. von der Königin wieder eempfangen und erneuerte im Namen ihres Gemahls und für sich die Versicherungen der Treue. Dieser einfache Schritt hat zu dem Ge⸗ üchte Anlaß gegeben, Espartero werde ein neues Kabinet bilden. Der „Abend⸗Moniteur⸗ bringt unter dem 13. und 14. folgende Mittheilun⸗ gen: »Man ist der allgemeinen Ansicht, daß die Regierung jetzt und ait Recht sagen kann, daß sie der revolutionairen Bewegung Meister ist. Wahrscheinlich wird man binnen Kurzem die Nachricht erhalten,

ch zu ergeben; er selbst werde ß er am 12. nebst 5 seiner

Die Königin erhält täglich neue

daß Prim mit seiner Bande die portugiesische Grenze überschritten

hat. Seine Conspiration, die seit langer Zeit angezettelt worden war, hat ohne Zweifel weite Verzweigungen in der Armee und in der evölkerung einiger großen Städte. So lange Prim im Felde stand,

durfte man andere Schilderhebungen an verschiedenen Orten Spaniens befürchten. Die Entschlossenheit O'Honnell's und die Bestimmtheit seiner

Maßregeln haben diese große Gefahr beschworen. Die Centralpunkte,

wo Unordnungen zu befürchten waren, wurden auf das strengste über⸗

neuesten telegraphischen sich dem Guadiana näherte; vor seinen Verfolgern war er im Vor⸗ sprung; letztere bestanden

und schwerer Kavallerie,

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rücken können.

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dige Ueberwachung zu erfahren. mit dem besten Erfolge dadurch aufrecht erhalten, daß sie der Militair⸗Emeute satt sei und befürchtete, volution die ökonomischen

entgegengeht. Hierin lag die

wacht; die Regimenter wurden versetzt, oder andern Kommandanten

anvertraut, noch andere wurden nach Madrid verlegt, um dort bestän⸗ Diese gefährliche Operation wurde gekrönt. Die Königliche Autorität wurde und allenthalben bewies die Bevölkerung, durch eine Re⸗ Vortheile zu gefährden, denen Spanien Hauptstütze der Regierung. Die Depeschen vom 14. d. M. melden, daß Prim

hauptsächlich aus Artilleristen, Genietruppen die in den Bergen nicht schnell genug vor⸗ Immerhin versucht eine aus Badajoz ausgerückte Kolonne, Prim von der portugiesischen Grenze abzuschneiden, von er er, wie es heißt, nur noch etwa hundert Kilometer entfernt ist.

Briefe aus Madrid vom 12. Januar melden, daß sich der Senat am Tage vorher in außerordentlicher Sitzung versammelt at und daß eine Kommission ernannt worden ist, um über das Insuchen der Regierung, den General Prim, welcher Senator ist, als Anstifter und Anführer eines Militair⸗Aufruhrs vor die kompe⸗

tenten Gerichte zu stellen, ohne dadurch den Verfügungen des Senats⸗ Reglements gegen Senatoren, die auf offener That ergriffen worden sind, Eintrag zu thun, einen Bericht auszuarbeiten. 3

Italien. Florenz, 15. Januar. Marquis Mas imo d'Azeglio ist heute Vormittag verschieden.

Türkei. Die Gesandtschaften Italiens, Griechenlands und Schwedens haben sich an die Vertreter der Großmächte in Konstan⸗ tinopel gewandt, um deren Verwendung bei der türkischen Regierung anzurufen, damit diese zur Sicherung der Schifffahrt an den türki⸗ schen Küsten, namentlich aber in der Einfahrt des Bosporus wirksame Vorkehrungen treffe.

Dänemark. Kopenhagen, 12. ganuar. Die Re ierun reflektirt auf die Anlage eines eisfreien Nordserhaßens bei Esbserg 5 . Es P880 hh von 13 Fuß mit einer

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16. Januar (per Telegr.). Die offiziöse »Berlingske Ti⸗ dende⸗ erklärt in ihrer Revue, alle Gerüchte von Anträgen däni⸗ scherseits auf Intervention der Schutzmächte in Griechenland seien ungegründet. Der König von Griechenland baue fest auf die Liebe des hellenischen Volkes für sein Vaterland und eine günstige Ge⸗ staltung seiner Zukunft. General Oxholm ist nach Mexiko entsandt, Z“ nach Brüssel; sie überbringen den Elephan⸗ en⸗Orden. 1“ 1

Amerika. Der Postdampfer⸗Tasmanian« brin

it Ta gt Nachrichten aus Valparaiso 3ten, Callao 10ten di 5 Thomas 30. Dezember. Pttgfäet S2 Der glückliche Ausgang des See efechts von Papudo (dessen in New⸗Yorker Berichten schon kurze Se ist) e Chili eine freudige Erregung wachgerufen. Darstellung des Ereignisses hatte die Korvette »Esmeralda⸗- (20 Kanonen und 123 Mann) Kunde erhalten, daß das spanische Kanonenboot »Covadonga⸗ (6 Geschütze und 137 Mann) im Be⸗ griffe war, von Coquimbo nach Valparaiso auszulaufen. Die »Es⸗ meralda⸗ legte sich daher in dem nördlich von Valparaiso gelegenen Hafen Papudo auf die Lauer und als die »Covadonga⸗ vorbeifuhr, kam sie aus dem Verstecke zum Angriff hervor. Der Kampf dauerte nur zwanzig Minuten; 15 chilenische Schüsse rissen dem Spanier Bugspriet und Topmast fort und eine Kugel durch⸗ bohrte den Rumpf, worauf er die Flagge strich. Von den vier Schüssen, welche gegen die „Esmeralda« gerichtet wurden, traf nur einer. Die Chilenen verloren keinen Mann; von den Spaniern fielen zwei, vierzehn wurden verwundet und der Rest, 121 Mann nebst Capitain und Offizieren, gerieth in Gefangenschaft, die Gefan⸗ genen wurden sofort ans Land gebracht und am folgenden Tage nach Santiago befördert. Der Commandeur der »Esmeralda«, Namens Williams Robolledo, ein Engländer, ist zum Post⸗Capitain beför⸗ dert worden. Das eroberte Schiff gehörte zu dem sogenann⸗ ten „spanischen wissenschaftlichen Geschwader«. Admiral Pareja erhielt die erste Nachricht von dem erlittenen Verluste erst drei Tage später durch die ihm zugekommenen chilenischen Zeitungen; ein Be⸗ weis, wie wenig wirksam die Blokade ist; denn das Seegefecht fand kaum vierzig Meilen von der Station des Flaggenschiffes entfernt statt. Schon kurz vorher hatten die Chilenen einen andern guten Fang gemacht; mit einem kleinen Dampfer nahmen sie ein spani⸗ sches Schiffsboot, welches, eine Kanone und 40 Mann an Bord, die Küste rekognoszirte. Das Rencontre ging in der Nacht vor sich; die Spanier erspähten den Dampfer und feuerten einen Schuß ab, um ihn anzuhalten. Dem Befehle wurde gehorcht; der Dampfer legte an und löschte alle seine Lichter. Die Spanier sprangen an Bord und fanden hier zu ihrem Erstaunen, daß, statt Gefangene zu machen, sie selbst in Gefangenschaft gerathen waren. Ihre 40 Mann und das Boot wurden in Maule den chilenischen Behörden über⸗ geben. Am 1. Dezember fuhr das spanische Admiralschiff »Villa de Madrid⸗, wie man glaubt, nach Peru ab, und nur die »Reso⸗ lucion⸗ (welche von Talcahuano herbeikam) und die »Vencedora⸗ blieben zur Blokade Valparaiso's zurück.

Von den centralamerikanischen Republiken ist wenig von Bedeutung zu berichten. Der Kongreß von Guatemala war am 20. November eröffnet worden; in Nicaragua bereitete man sich auf die Präsidentenwahl vor. Unter allen aufgestellten Kandidaten scheint der jetzige Präsident, wenn er eine Neuwahl annehmen will, die meisten Aussichten zu haben.

Die Assembly von Jamaica hat den Gesetzvorschlag, welcher die Regierung der Colonie in die Hände der britischen Regierung zu legen empfiehlt, am 20. Dezember angenommen. Das Haus ist am 22. Dezember bis auf den 30. Januar vertagt worden; in seiner Prorogations⸗Botschaft an die Landesvertreter erwähnt der Gouverneur Eyre die Wahrscheinlichkeit, daß sie unter der gegen⸗ wärtig bestehenden Verfassung nicht mehr zur Erfüllung ibrer bis⸗ bera Pflichten zusammentreten würden.

Die Volksversammlungen in Peru sprechen sich zu des diktatorischen Regiments aus; dit ö Fhn Egent⸗

Nach der chilenischen