Landwirthschaftliche Nachrichten.
— iesjährige Januarheft des Landwirthschaftlichen Cen⸗ kralblades d. ee . Jlan 85 von A. Krocker, (Berlin, Wiegandt u Hempel) bespricht das System der Ackerbau⸗Statik, dargestellt nach Dr. W. Schumachers neuester Schrift: »Erschöpfung und Ersatz ber dem Ackerbau, Versuch einer Statik des Ackerbaues«. (S. 1— 13.) Daran schließt sich eine Beschreihung: Die landwirthschaftliche Akademie
roskau und das landwirthschaftliche Institut der Univer⸗ sität Halle. (S. 14 — 30.). Es folgen Mittheilungen aus der Physik und Meteorologie, der Chemie und Bodenkunde, Dün⸗ gerlehre (S. 31— 45), Botanik und Pflanzenkrankheiten, Pflanzen⸗ bau und Bodenbearbeitung (S. 46—50), Zoologie, Thierzucht und Thierheilkunde (S. 51 — 58), Technologie (S. 59 — 62), Landeskultur⸗ Gesetzgebung Se 68 Bibliographie, Sprechsaal und 8- au (S. 64— 80). ““ 1 sc90. ee Dem Minister des Auswärtigen ist von dem hiesigen öͤsterreichischen Gesandten die Mittheilung zugegangen, daß der K. K. landwirthschaftliche Verein in Wien eine Ausstellun von Thieren, Produkten, Maschinen und Instrumenten der Landwirthschaft und des Ackerbaus veranstalten werde. Die österreichische Regierung habe diese Ausstellung, welche zwischen dem 17. und 31. Mai stattfinden werde, unter ihren besondern Schutz genommen und hege die Hoffnung, daß auch das Ausland bei derselben möglichst vollständig vertreten sein werde.
Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten.
—Die Nr. 3 (vom 20. Jan.) der Zeitung des Vereins deutscher cisenbahn 116Ö8 enthält unter Anderem folgende Artikel: Die Bahnwärter und Weichensteller. Die 11 Zoll hohe Hart⸗ wigsschiene. Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Projekte und Bau: Bebra⸗Fulda. Hanauer Eisenbahn. — Neustadt⸗ Wriezen, Baubeginn. Betrieb: Bergisch⸗Märkische Eisenbahn, Eröffnung der Zweigbahn Unna⸗Hamm. Pfälzische Ludwigsbahn, Geschäͤftsbericht pro 1863 — 64. — Preußische Ostbahn, Tarifermäßigung, direkter Personen⸗ verkehr. — General⸗Versammlungen. — Ausland: Französische Westbahn. Luxemburger Eisenbahn. — Italienische Südbahn. Spanische Nordbahn. Portug. Eisenbahnen. Engl. Eisenbahnen. Rußland.
— Die Züge der Thüringer Eisenbahn trafen im Laufe des vorigen Jahres so spät auf den Stationen ein, daß die Unregelmäßigkeit fast zur Regel und es geradezu zur Seltenheit geworden war, fahrplanmäßig irgend⸗ wo abfahren zu können. Ganz besonders verspätete sich der nach 10 Uhr Abends in Halle ankommende Personenzug, welcher oft 3—4 Stunden auf sich warten ließ. Dies gab zu den ärgsten Unbequemlichkeiten der Reisen⸗
en Veranlassung, und allen Reclamationen ungeachtet bestand der Uebel⸗
and fort, der lediglich in dem schleppenden Betriebe der hessischen Bahnen
(s. w. seinen Grund hatte. Diesem chronischen Schaden ist, wie die »Hall. Ztg.« meldet, durch eine Ordre unseres Ministers für Handel und Gewerbe an die Thüringer Eisenbahn begegnet worden: vom Endpunkte Gerstungen
ünktlich zur fahrplanmäßigen Zeit abzufahren, gleichviel, ob die auf den Anschluß berechneten Züge derseiben eingetroffen seien oder nicht. In Folge dieser Maßregel und bei der anerkennungswerthen Präzision im Dienstbe⸗ riebe der Thüͤringer Eisenbahn treffen nun alle Züge mit minutiöser Pünkt⸗ lichkeit ein, waͤhrend die von der kurfürstlichen Nordbahn nach Abfahrt der Thüringer Züge in Gerstungen ankommenden Reisenden mittelst besonderer Expreßzüge bis Leipzig u. s. w. nachgefahren werden, und zwar auf Kosten
r säumigen Eisenbahn. 8 1 8 W 8 Januar. (H. B. H.) In diesen Tagen fand die offizielle Eröffnung der Eisenbahn der Ilseder Hütte von Peine nach den Werken dieses Etablissements bei Gr. Ilsede statt. Der Bau dieser Bahn hat die Summe von ca. 180,000 Thlr. gekostet.
Oesterreich. Im Finanz⸗ und Handelsministerium, schreibt man der »Triest. Ztg.«, ist man mit dem Entwurf eines neuen Eisenbahn⸗ Gesetzes zu Ende gekommen. Das Prinzip dieses Gesetzes ist, der Pri⸗ vat⸗Industrie im Eisenbahnwesen möglichst großen Spielraum zu gestatten,
nd die gegenwärtige Regierung will, im Gegensatz zu der früheren, diese Privat⸗Industrie nicht nur gegenüber der unmittelbaren oder mittelbaren
Sctaatsbetheiligung, sondern auch gegenüber der centralisirten oder monopo⸗ isirten Gesellschaften fördern. In diesem Sinne bestimmt das vor⸗
neue Gesetz: die Vorkonzession giebt den ersten Anspruch
definitive Konzession, welche mittelst direkten Zuschlages ertheilen ist. Es wird ein Minimum des Brutto⸗Ertrages
1 irt. Steigt der letztere um 10 pCt., so muß der Tarif um 10 pECt. herabgesetzt werden. Die Grundsätze werden genau festgestellt, nach welchen die Normen bezüglich der pünktlichen Leistung der garantirten Staatszuschüsse ertheilt werden. Was die Geldgebahrung der Eisenbahn⸗Directionen betrifft, so wurden über den Abfluß der großen Summen ins Ausland eingehende Studien gepflogen, und soll das neue Gesetz Bestimmungen enthalten, deren Zweck es ist, wenigstens einen Theil des Geldes im Inlande zu figxiren. Die leider traditionelle Wirthschaft bezüglich des Baucontos soll eine gründ⸗ liche Umgestaltung erfahren, ebenso dürften die jetzt geltenden Bestimmungen rücksichtlich der Ausnutzung der Arbeitskraft einer wohlthätigen Reform unterzogen werden.
— Nachdem die bisherige Endstation der Great Eastern⸗Bahn in London in Shoreditsch für den immer bedeutender gewordenen Verkehr bereits seit längerer Zeit sich als ungenügend erwiesen hat, soll eine neue Personen⸗ Station für die gedachte Bahn in der City bei Liverpool⸗Street erbaut werden. Wie die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen meldet, wird die neue Station 8 Geleise und vier Hauptperrons, zwei für die Ankunft und zwei für die Abfahrt, etwa 600 Fuß lang, 20 und 25 Fuß breit, außerdem einen 30 Fuß breiten Querperron am hinteren Ende enthalten und eine Grundfläche von etwa 200 Fuß Breite bei 630 Fuß Länge haben. Dabei wird diese Endstation die eigenthümliche Erscheinung bieten, daß zwei verschiedene Bahnen, eine über der anderen, darin umlau⸗
fen; es soll nämlich die East London⸗Bahn, welche durch den alten Themse⸗Tunnel hindurch geführt wird, in dieselbe Endstation einmün⸗ den, nur in einem 37 Fuß tiefer liegenden Niveau, wie die Great Eastern Bahn. Die untere Station für die East London Bahn erhält ebenfalls 4 Hauptperrons und 1 Querperron, aber nur 6 Geleise. Die obere Station ruht auf Backstein⸗Gewölben, und zwar auf 4 Reihen von 40 Fuß weiten, der Quere nach gespannten, halbkreisförmigen Gurt⸗ bögen mit 28 dazwischen gespannten segmentförmigen Tonnengewölben von 12 Fuß Weite. Für Droschken sind zu beiden Seiten der Station 18 Fuß breite An⸗ und Abfahrten errichtet. Von Außen wird das Stationsgebäude einen imposanten Anblick gewähren durch seine großen Dimensionen und den für die Façaden gewählten einfachen Renaissance⸗Styl. Ein eigenthüm⸗ liches Gepräge bekommt die Außenseite des Gebäudes dadurch, daß die⸗ davor liegenden Fahrwege und Fußwege übereinander angebracht sind, in dem die oben liegenden Wege auf Säulen und Trägern ruhen und mit einer geschmackvollen Balustrade eingefaßt werden sollen.
— Wie die Zeitschrift des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen geleg entlich einer Besprechung der englischen Eisenbahnen bemerkt, ist es ein Zeichen der Zeit, daß man die Kanäle in England jetzt in Eisenbahnen zu verwandeln bestrebt ist. Die Royal Canal Co. in Irland war die erste, welche den Nutzen dieser Umwandlung einsah und veränderte demgemäß ihren Leinpfad in den Irish Great Western Railway. Die Negents Canal Co. hat nun ihre seit Jahren schon projektirte Idee, ihren Wasserweg zwischen Kings⸗ Croß und Limehouse⸗Station in einen Metropolitan Railway zu verwan⸗ deln, wieder aufgenommen. Die Grand Junction Canal Co. hat auch kürzlich beschlossen, ihren Kanal zwischen Birmingham und London in eine Bahn, ausschließlich für Güter⸗ und Mineralverkehr zu verwandeln.
— Das Netz der portugiesischen Eisenbahnen umfaßt, nach einer Mittheitung in der »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwal⸗ tungen«, gegenwärtig 508 Kilometer. Die Kosten variiren per Kilometer zwischen 180,000 und 190,000 Fres., so daß das Baukapital sich auf circa 96 Millionen stellen wird, wovon 35 Millionen in Actien und 61 Millionen in Obligationen bestehen.
— Die telegraphischen Verbindungen des Osmanischen Reiches bestehen gegenwärtig mit Oesterreich über Cattaro, Mostar und nächstens auch uͤber Gradiska; mit Italien über Valona durch ein unterseeisches Kabel über Otranto verbunden; mit Griechenland über Volo und demnächst auch über Prevpesa; mit der Moldau und Walachei dreifach über Rust⸗ schuk, Galatz und Ibraila; mit Serbien über Nisch und Widdin; mit Persien über Hagyi⸗Kara; mit Aegypten über Syrien, endlich mit Indien über Bagdad und Bassora; 13,750 Kil. Länge, 28,115 Kil. Draht (Kabel) mit 136 Stationen. Die Organisation des Instituts der Telegraphie ist im Wesentlichen derjenigen Frankreichs gleich. Fuͤr die tür⸗ kische Sprache wurde eine eeigene Section errichtet; im verflossenen Jahre wurden, die inneren türkischen Verwaltungs⸗Depeschen abgerechnet, 120,000 Telegramme in fremden Sprachen befördert.
Rußland. Ueber die Richtung der Odessa⸗Czernowitzer Bahn, schreibt die »D. Pet. Ztg.“«, hat sich eine heftige Polemik erhoben, indem einige dieselbe durch Bessarabien, andere durch Podolien geführt wissen wollen. Der Petersb. Korrespondent der »Mosk. Ztg.« schreibt, daß rus⸗ sische Ingenieure für diese Bahn eine neue Richtung von Balta über Wo⸗ lotschist nach der galizischen Grenze ermittelt haben, welche eine Ersparniß von 9 Mill. Rbl. ermöglicht und die Bahn auf die Länge von 175 Werst Kiew zuwenden würde. Der »Od. B.« und die Gesellschaft der Landwirthe von Südrußland neigt sich der Richtung durch Bessarabien zu. In der letzten Nummer des »R. Inv.« tritt Hr. Schpilew gegen die Herren Offen⸗ heim und Kitzler für die podolische Richtung auf. Es wird hierbei zur Entscheidung der Frage vorgeschlagen, ein Schiedsgericht von Experten zu erwählen.
— In diesem Jahre, meldet die »Nord. Post«, sollen innerhalb der Grenzen des Reiches Lokomotiven von neuer Construction, welche, ohne Schienen zu erfordern, Waggons und Plattformen auf allen Chausseen und Landstraßen mit gleicher Bequemlichkeit und Geschwindigkeit wie auf der Eisenbahn fortschleppen, in Gebrauch gesetzt werden. Die vieljährige Arbeit des Herrn Vradi, welche endlich durch den vollsten Erfolg gekrönt worden, hat in Rußland ein 10jähriges und in Belgien ein 20jähriges Privilegium erhalten. Die in Belgien auf der Fabrik des bekannten Fabrikanten Pirot bestellten Lokomotiven, Waggons, Plattsormen, werden im März d. J. fertig sein.
— Nachrichten aus Rußland zufolge sind auf der St. Petersburg⸗ Moskauer Eisenbahnlinie neue Waggons unter dem Namen Wagen⸗ Hotels eingeführt worden. Sie enthalten Salon, Corridor und Schlaf⸗ kabinets. Ein Unternehmer aus Moskau hat die Einführung dieses neuen Systems übernommen. Die Eisenbahn vermiethet nur ihre Schienen und erhebt ihre gewöhnlichen Sätze. Die Reisenden nehmen gegen Aufzahlung von 2 Rub. ihren Platz in diesen neu eingerichteten Waggons, deren An⸗ zahl, wie es heißt, vermehrt werden soll. —
— Die »Atlantie and Great Western Railway« in Amerika bildet, nach einer Mittheilung der Zeitschrift des Vereins deutscher Eisenbahn⸗ Verwaltung, das Mittelglied einer ununterbrochenen Linie von 6 Fuß Schie⸗ nenweite zwischen New⸗York und St. Louis auf dem kürzesten Wege von den westlichen Staaten nach New⸗York; auf dieser Strecke ist namentlich jetzt nach dem Kriege ein sich sehr vergrößernder Passagier⸗ und Güterverkehr zwischen Cincinnati, Cleveland, Chicago und St. Louis. Da die Linie die neu entdeckten Oelregionen Pennsylvaniens und die großen Kohlenlager von Nord⸗Ohio durchschneidet, so ist auch der Lokalverkehr ein ganz enormer. Eine Idee von demselben kann man sich aus dem einfachen Faktum bilden, daß der gedachte Distrikt jährlich 3 Mill. Barrels Oel erzeugt, für dessen Transport gern 6 bis 8 Cts. per Meile und Tonne bezahlt werden. Aus⸗ schließlich des 35 Meilen (engl.) langen Oil-Creek-Railway waren die Ein⸗ nahmen in den ersten sechs Monaten 1865 auf 322 Meilen (engl.) in Be⸗ trieb 2,579,000 Doll. Seit Juli 1865 sind 490 Meilen eröffnet und die Brutto⸗Einnahme war für drei Monate 2 Mill. Doll., wird also nach Voll⸗ endung der ganzen Linie (607 Meilen) mehr als 10 Mill. jährlich betragen.
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tzeiger.
Telegraphische Witterungsberichte.
„ Baro- Tempe-- Beobachtungszeit. Sevnnas
meter. Réau- Stunde Ort. Linien.] mur.
Allgemeine Himmels
Paris. 8 V ansicht.
Eqqqssssonen.
23. Januar.
WSW., schw. SSW., schwach.
332, 5 W.
3982,1 NNO., schwach. 330, 7 N., mässig. 332, 1 SW., mässig. 332, 0 S., schwach. 326, 8 SW., mässig. 333,7 N., schwach.
EEö““ Brüssel...
339, 3 336, 8
sehr bewölkt.
Zwischenräum. heiter.
bed, gest. Reg.
bedeee 8
bedeckt.
bedeckt.
bewölkt.
bedeckt, Nachts Schnee. Maxim. 6,5,
Minim. -— 1,3. bewölkt.
wenig bewölkt.
heiter.
heiter.
bewölkt.
Haparanda. Helsingfors Petersburg. EE1“““ E1“ Moskau. Stockholm’.
NW., stille. 336,4 WSW., stille. 336,3 NWvW., schw. 333, 2 W.
334, 8 N0., schwach.
UuLSi oh 6eiionen. 23. Januar. Windstille.
SW., sehr stark. SW., mässig. N., Sturm. SW., schwach. WSW., stark. W., lebhaft.
Skudesnäs. 333,9 Gröningen. Helder....
Hernösand. Christians..
bedeckt, Nachts Regen. bedeckt, Regen. bedeckt, Regen. Regen.
bedeckt. bedeckt, Regen. ttrübe, bewölkt, später Regen. bedeckt.
trübe, Regenwett. ganz bedeckt. trübe.
halb heiter trübe.
Mrgs. Memel. .... 322 332, 5 330, 1 331, 8G 332, 8 331, 6 332, 2 33150
Königsberg Danzig aee“ Cöslin Stettin Berlin
SW., stark. SW., mässig. SW., stark.
S., schwachk. S., mässig.
S0., schwach.
Münster ... Torgau ... Breslau 330,2 Ratibor ... 329, 6
1 331,4
s. bew., Regen in
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 24. Im Opernhause. “ stellung.) Ballet von P. Taglioni. Valery.
Mittel⸗Preise.
Januar.
Gast: Frl.
. 8 8 8 v.sr
*
Historisches Schauspiel in 5 Akten von Gewöhnliche Preise.
Donnerstag, den 25. Januar. lung.
Im Schauspielhause. (24ste Abonnemen Vorstellung.) Die Kompromittirten. Original⸗Lustspiel in 3 Akten von J. Rosen. Hierauf: Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Akt von R. Benedig.
Donnerstag, 23. Januar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. 66ste Vorstellung der französischen Schauspieler⸗ Gesellschaft. La Flaurmina.
Preise der Plätze: Erstes Parquet und erste Estrade 1 Thlr. 5 Sgr. Zweites Parquet und zweite Estrade 25 Sgr. Gallerie Sitzplatz 15 Sgr., Stehplatz 10 Sgr. — Der Billetverkauf findet am Tage der Vorstellungen Vormittags von 10 bis 1 Uhr (Sonntags von 11 bis 2 Uhr) im Abend⸗Kassenlokal der König⸗ lichen Schauspiele (Eingang von der Jägerstraße), und an der
straße) statt.
Der Briefkasten (in der mittleren Eingangsthür des Königlichen
68 chauspielhauses der Taubenstraße) zur Aufnahme der Meldekarten
für die Vorstellungen des folgenden Tages ist von jetzt ab von früh 8 bis Mittags 1 Uhr geöffnet.
Meldungen um Theater⸗Billets im Büreau der General⸗Inten⸗ dantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegangen ange⸗ sehen und finden keine Beantwortung.
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Steckbries.
Gegen den unten näher bezeichneten Kaufmann Bruno Franz
Chuderski ist in der Untersuchungssache C. 4. 66. die gerichtliche Haft
wegen betrüglichen Bankerutts aus schlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht be⸗ troffen worden ist, er latitirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Chuderski Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Chuderski zu vigiliren, den⸗ selben im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Er⸗ stattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 19. Januar 1866. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.
Signalement. Der Kaufmann Bruno Franz Chuderski ist 26 Jahr alt, am 6. Oktober 1839 in Polnisch Lissa geboren, 5 Fuß 4—5 Zoll groß, hat dunkelbraune Haare, dergl. Schnur⸗Bart, ist schlanker Gestalt.
259 des Strafgesetzbuchs be⸗
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. Steckhriefs Ernenerrnrn Der unter dem 7. Juni 1865 hinter den ehemaligen Regierungs⸗Refe⸗ rendar Berthold Bernhard Born in der Untersuchungssache B. 314. 65 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert Berlin, den 19. Januar 1866. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. 8 Signalement. st Der ehemalige Regierungs⸗Referendar Berthold Bernhard Born 5 Jahr alt, am 23. April 1830 in Neustadt bei Stettin geboren, evan⸗ gelischer Religion, 4 Fuß 10— 11 Zoll groß, hat dunkelblonde dünne Haare, braune Augen, dunkelbraune Augenbrauen, sog. Henriquatre⸗Bart, rundes Kinn, gewöhnliche Nase, gewöhnlichen Mund, volle Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, ist gedrungener Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine besonderen Kennzeichen.
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Ziemniecki, Julius Rudolph, Malergehilfe, aus Schwerin a. W. gebürtig, 37 Jahre alt, evangelisch, Wehrmann 2. Aufgebots, dessen gegen⸗ wärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, steht wegen einfachen Diebstahls im wiederholten Rückfalle unter Anklage.
Verfolgt von der Königlichen Kreisgerichts⸗Komꝛ Schwerin a. W., wohin derselbe abzuliefern. 6
Violetta (La Traviata). Oper in 4 Akten von Verdi. Desirée Artéôt: Violetta. ““
Im Schauspielhause. (23ͤste Abonnements⸗Vorstellung.) Colberg.
Abendkasse im Vestibul des Concertsaales (Eingang von der Tauben⸗
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