1866 / 22 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Die Zuerkennung des Preise der öffentli er Akademie am 3. August d. J. 2 8 Berlin, den 25. Januar 1866.

Königliche Akademie der Künste

Im Auftrage: Ed. Daege.

Der General⸗Major und Commandeur der

Angekommen: von Frankfurt a. M.

32. Infanterie⸗Brigade, von Beyer,

Abgereist: Se. Erlaucht der Graf von Schönburg⸗ Glauchau, nach Gusow. G

Berlin, 25. Januar. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Geheimen Regierungs⸗ und vortragen⸗ den Rath im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Heise, und dem Vorsitzenden der Direction der Berlin⸗ Anbaltischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft, Geheimen Regierungs⸗ Rath Fournier, beide zu Berlin, zur Anlegung des von des Königs von Württemberg Majestät ihnen verliehenen Comthurkreuzes zweiter Klasse des Friedrichs⸗Ordens, und dem bei der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn als Betriebs⸗Direktor angestellten Baurath Koenigk zu Berlin, sowie dem Stations⸗Vorsteher der Ostbahn, Reimer zu Eydtkuhnen, zur Anlegung des von des Königs von Württemberg Majestät ihnen verliehenen Ritterkreuzes desselben Ordens, die Erlaubniß zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Berlin, 25. Januar. Se. Majestät der Se. Königliche Hoheit den Fürsten von Hohenzollern⸗Sigmaringen, ertheilten dem Geheimen Kommerzien⸗ Rath Krupp aus Essen in Gegenwart des Kriegs⸗ Ministers eine Audienz und nahmen sodann den gemeinschaftlichen Vortrag des Kriegs⸗Ministers und des Militair⸗Kabinets entgegen. Später machten Seine Majestät eine Ausfahrt und nahmen hierauf den Vortrag des Minister⸗Präsidenten entgegen. Zum Diner bei den Aller⸗ höchsten Herrschaften sind heut Ihre Königlichen Hoheiten der Kron⸗ prinz und die Frau Kronprinzessin, Seine Königliche Hohbeit der Fürst von Hohenzollern, sowie der Prinz Carl und Prinzessin Marie von Hohenzollern geladen. Am Abend findet Cour bei den König⸗ lichen Majestäten im Schlosse statt.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte am 23. d. M. wiederum einer Sitzung des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums bei. Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin empfing die Gräfin Pourtalès, geborene Gräfin Lottum. Um 2 Uhr begaben Sich die höchsten Herrschaften zu einem Besuch Ihrer M ajestät der Königin⸗Wittwe nach Charlottenburg, um 6 Uhr ins Opern⸗ haus, empfingen später den Besuch Ihrer Majestät der Kön igin und dann den Hausminister von Schleinitz. Se. Koͤnigliche Hoheit hatte außerdem noch den Oberst⸗Lieutenant Kritter, Kommandanten von Swinemünde, Ihre Königliche Hoheit die Lady Havelock

empfangen.

Am 24. gab Se. Königliche Hoheit der Kronprinz eine Jagd in der Spandauer Forst und empfing den Generalstabsarzt der Armee, Dr. Grimm. Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin empfing die Gräfin Barral, Gemahlin des italienischen Gesandten, und Frau von Stockhausen, Gemahlin des hannöverschen Gesandten, welche beide durch Gräfin Beust vorge⸗ stellt wurden.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz begab sich auch heut in das Ministerium für die landwirthschaftlichen Angele⸗

genheiten und verweilte wiederum mehrere Stunden in der Sitzung des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums.

Die dritte, am Freitag, den 26. d. Mts.) stattfindende öffentliche Vorlesung über Eisenhüttenwesen wird die Dar⸗ stellung der Holzkohlen und Koks, sowie die Construction der Hoh⸗ öfen und deren Hülfsapparate umfassen.

Insterburg, 21. Januar. Gestern Mittag rückte das 1. Ba⸗ taillon des 2. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiments Nr. 3 unter dem Kommando des Oberst⸗Lieutenants Weese und gleichzeitiger Anwesenheit des Regiments⸗ Commandeurs Oberst⸗Lieutenant von Blumenthal in die hiesige, von Sr. Majestät dem Könige ihm neu bestimmte Garnison ein. Die freudige Aufnahme, welche die Bewohnerschaft dieser Stadt dem Militair bereitete, war, schreibt die »Ostpr. Ztg.⸗ eine allgemeine und sprach sich im Besondern noch durch ein Festmahl aus, welches am Abend dieses Tages dem Offizier⸗ corps im Hotel »Weiß⸗ gegebe

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Preußen. König empfingen heute

Schleswig⸗ olstein. Aus Holstein, 22. Januar, wird der »H. B. H.⸗ geschrieben: Die Befestigungen in Sundewitt und auf Alsen, welche Preußen dort aufführen läßt, gelten uns mit Recht als Beweis der ernsten nationalen Bestrebungen der preußischen Regierung. Binnen Jahresfrist, wenn die Düppeler Höhen fortifikatorisch benutzt und eingerichtet sein werden, wird Preußen stolz darauf sein dürfen, am Alsensund eine respektable Veste zu besitzen. Schon jetzt sieht man auf Alsen Besestigungs⸗ werke ausgeführt, welche die früheren Befestigungen der Dänen an Umfang und Stärke bedeutend übertreffen. Das Schloß in Sonder⸗ burg ist zur Kaserne eingerichtet; die sehr starken Schanzen, nach den neuesten Erfahrungen gedeckt, sind sämmtlich größer als die größtevon den Dänen gebaute Schanze. Auf der Alsener Seite des Sundes wird Sonderburg von fünf fertigen Werken (Nr. 1 bis 5) umschlossen, drei fertige Werke (6, 7, 8) liegen auf dem Sundewitter Ufer; die Werke Nr. 5 und 6 beherrschen den Eingang in den Hafen, Nr. 1 und 8 den nördlichen Eingang in den Alsensund. Die Werke Nr. 6, 7 und 8 liegen zwar unter dem Gesichtskreise der noch nicht befestig⸗ ten Düppelberge, können aber von dort nicht eingesehen werden und sind durch Traversen im Innern gedeckt. Die Blockhäuser sind ver⸗ senkt und außerordentlich fest bedacht, so daß Verluste durch Wurf⸗ feuer, wie die Dänen sie erlitten, nicht denkbar. Die jetzt fertigen Werke, mit den schönsten Geschützen armirt, bieten schon eine starke und haltbare Befestigung.

Schleswig, 18. Januar. Die »Schlesw. Nachr.« bringen folgende Mittheilung des Grafen A. Baudissin:

»„Verschiedene Zeitungen haben die Nachricht gebracht, daß die, auf der Insel Sylt von der preußischen Regierung angeordneten Pflanzungen durch den letzten schweren Sturm spurlos verweht sind. Da dies so auf⸗ gefaßt werden könne, als wenn die Sturmfluth die am Sylter Strande unternommenen Arbeiten beschädigt oder gar zerstört hätte, fühle ich mich im Interesse der Sache gedrungen, Folgendes zu bemerken. Auf Sylt sind an zwei der, am meisten gefährdeten Punkte todte Zäune und Pflanzungen der arundo arenaria angelegt worden; der Zweck dieser Anlagen war, den vom Meere ausgeworfenen und durch die Westwinde weiter getragenen Sand aufzufangen, um auf diese Weise neue Dünen zu bilden. Die Arbeiten wurden am 26. Oktober begonnen und haben seitdem vier Sturmfluthen ausgehalten, von denen die letzte (9. Januar) über die neu⸗ gebildeten Dünen wegging. Anstatt aber das, nach preußischem Muster begonnene Werk zu zerstören, haben die Sturmfluthen nur dazu beige⸗ tragen, die gepflanzten Zäune vollständig mit Sand zu überschütten, und somit eine solide Brustwehr gegen das Meer zu bilden. Es vürfte daher der Beweis geliefert worden sein, daß dem stetigen Abbruch der Inseln Einhalt gethan werden kann; wer die Wichtigkeit der Westsee⸗Inseln eini⸗ germaßen erkennt, wird sich gewiß darüber freuen, daß die Regierung aus eigenem Antriebe ihren Schutz übernommen hat.« Nassau. Wiesbaden, 23. Januar. (Fr. J.) Heute traf

ein neuer Posttarif für das Herzogthum Nassau ein. Das Porto ist von 10 auf 9 Kr., von 7 auf 6 Kr. und von 4 auf 9 FKr. er⸗ mäßigt. Da mit dem 24. d. M. auch das Bestellgeld für Franko⸗ briefe und Kreuzband⸗Sendungen aufgehoben ist, so dürfte das Zu⸗ standekommen des erneuerten Vertrags mit dem Fürsten v. Thurn und Taxis in naher Aussicht stehen.

Hesterreich. Pesth, 23. Januar. „Sürgöny« meldet, daß die Ankunft Ibrer Majestäten auf den 29. Januar festgesetzt sei.

„Lloyd⸗ berichtet über eine gestern Abend im Hotel »Europa⸗ unter Klauzals Präsidium abgehaltene Konferenz von 180 Deakisten. Zunächst beantragte Deaͤk, daß im Unterhause bald eine Kommission zur Ausarbeitung eines Adreßentwurfes gewählt werde; dieselbe soll aus 30 Mitgliedern von allen Schattirungen bestehen. Ferner empfahl Deäk die Konstituirung von 9 Kommissio⸗ nen u. z.: für die gemeinsamen Angelegenheiten, für die Angelegen⸗ heiten des Hauses, für die Revision des Wahlgesetzes, für die Codi⸗ fication, für die Organisirung des Munizipal⸗ und Gemeindewesens, für die volkswirthschaftlichen Interessen, für die Nationalitätenfrage, für das Unterrichtswesen und für die Institute für Künste. Alle Anträge wurden angenommen.

Belgien. Brüssel, 23. Januar. Das Abgeordneten⸗ haus bat heute die von Hrn. Dumortier betonte Frage, ob der Orts 'sche Gesetzentwurf auf Vermehrung der Nationalvertretung in Betracht zu nehmen sei, nach mehrstündiger Debatte bejaht, nachdem ein Antrag auf Vertagung bis nach der allgemeinen Volkszählung im Dezember l. J. in namentlicher Abstimmung durch 52 gegen 38 Stimmen abgelehnt worden.

Großbritannien und Irland. London, 23. Januar⸗ Laut Bekanntmachung des General⸗Postmeisters wird vom 1. Februar ab die Rekommandirungs⸗Gebühr für registrirte Briefe nach britischen Kolonieen oder fremden Ländern von 6 d. auf 4 d. berabgesetzt sein, und dieselbe Ermäßigung wird für Bücher und Zeitungen stattfinden, die nach einer britischen Kolonie oder nach dem Königreiche Italien adressirt sind. Sie bezieht sich jedoch nicht auf Briefe nach Frankreich oder irgend einem fremden Lande, dessen Korrespondenz vermittelst der französischen Post befördert wird, in diesem Falle bleibt vielmehr die dem gewöhnlichen Porto gleichkommende

Registrirungs⸗Gebühr stehen. Der Satz von 4 d. bezieht sich nur

Eisenbahn angelegt werden. für Fußgänger bestimmt, wird Deptford mit der Hundeinsel (Isle of

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auf die von der britischen Post erhobene Gebühr und schließt nicht

Trotzdem der jetzt von einer Eisenbahn in Beschlag genommene Themsetunnel die anfänglich auf ihn gegründeten Hoffnungen

diejenige der ausländischen Post ein. F

schlecht erfüllt hat, ist es jetzt im Plane, ihm 2 Seitenstücke zu geben. Wenn das Parlament die gestellten Anträge genehmigt, so werden

das nördliche und das südliche Ufer der Themse noch an 2 anderen Stellen unterirdisch verbunden werden. Von diesen neuen Tunnels soll der eine gerade unterhalb Londonbridge für eine pneumatische- Der andere dagegen, für Wagen und

am östlichen Ende Londons) verbinden. Auf ein von 1100 Bürgern unterzeichnetes Gesuch hin hatte der Mayor von Leeds eine Volksversammlung zur Diskussion der Reformfrage einberufen, welche gestern stattfand. Die erste Re⸗ solution, welche die Befriedigung der Versammlung mit der Absicht der Regierung, einen Reform⸗Antrag einzubringen, aussprach, wurde von Lord Houghton (bekannter unter seinem fruüͤheren Namen Monckton Milnes) unterstützt. Die Versammlung, sagte er, habe einen reinen praktischen Zweck darzuthun. erwünschten Reform betreffe, so sei die Versammlung nicht der rich⸗ tige Ort, in Einzelfragen einzugehen. Man möge alle Meinungs⸗ verschiedenheiten aufopfern, der Regierung vertrauen und sie unter⸗

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Frankreich. Paris, 23. Januar. Das »Exposé der Lage des Kaiserreichs⸗, das alle Jahre bei Beginn der Session erscheint, behandelt je nach den einzelnen Ministerien die gesammten Angelegen⸗ heiten des Landes, und ist diesmal noch etwas stärker ausgefallen, als das vergangene Jahr. Das Kapitel der auswärtigen Angelegenheiten begreift 30 Quartseiten (218 248), enthält aber keine unerwartete Enthüllung, sondern nur eine erweiterte Uebersicht über die Beziehun⸗ gen Frankreichs sie in der Thronrede selbst kürzer zusammengefaßt ist. deutsche Frage enthält das Exposé Folgendes: „Bekanntlich sind Oesterreich und Preußen durch den Wiener Vertrag vom 20. Oktober 1864 übereingekommen, die von Dänemark abgetretenen Gebiete ge⸗ meinsam zu regieren, bis sie in der Lage wären, sich über das end⸗ gültige Loos der Herzogthümer zu verständigen. Da sich diese Eini⸗ gung verzögerte, so haben die beiden Mächte es für angemessen ge⸗ halten, das ursprünglich angenommene Verwaltungs⸗System zu modi⸗ fiziren. Die Regierung Schleswigs ist Preußen und die Holsteins Oesterreich übertragen worden. Da der Charakter der Wiener Stipu⸗ lationen wesentlich provisorischer Natur ist,

einstimmung mit den früher von ihr ausgedrückten Ansichten erledigen ge. Die von Frankreich sowohl Dänemark wie Deutschland gegen⸗ über beobachtete Politik ist von diesen Mächten selbst nach Gebühr gewürdigt worden. Das Kabinet von Kopenhagen hat die uns lei⸗ tenden Rücksichten nicht verkannt und jede Gelegenheit ergriffen, um

möge.

Was die Art der

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schiffung internirt werden.

zu den auswärtigen Mächten, in ähnlicher Weise, wie Ueber die

so hegt die Regierung Seiner Majestät den Wunsch, daß diese Angelegenheit sich in Ueber-

die Loyalität unserer Haltung während des Krieges und das freund-

Bemühungen zur Erleichterung der

schaftliche Wohlwollen unserer seits konnte ein⸗

Folgen desselben anzuerkennen. Deutschland seiners seben, daß wir, im Gegensatz zu alten Vorurtheilen, keine Gefühle von bösem Willen hegten, und wir können uns nur freuen über die Stellung der verschiedenen deutschen Staaten zu uns, sowohl in den Fragen, die wir direkt mit ihnen zu verhandeln haben, als in allgemeinen Angelegenheiten.⸗ Ueber die Räumung des Kirchenstaates sagt das Exposé: „Da die Regierung des Königs Victor Emanuel die Bedingung, welche der Aus⸗ gangspunkt des Uebereinkommens war (Verlegung der Haupt⸗ stadt), erfüllt hatte, so schien uns der Augenblick gekommen zu sein, mit der Räumung des päpstlichen Gebietes zu beginnen. Das allmälige Heimkehren unserer Truppen in kleineren Abtheilungen war immer als die für den heiligen Stuhl günstigste Combination ange⸗ sehen worden. Man vermied auf diese Weise die Erschütterungen, welche ihr gleichzeitiger Abzug hätte hervorbringen können. Außer⸗ dem hatte diese Maßregel einen anderen Vortheil: indem man die französischen Oeccupationstruppen auf eine gewisse Anzahl von Punkten zusammenzog und die geräumten Provinzen der Obhut der päpstlichen Armee uͤberließ, gewöhnt man diese daran, sich allein zu genügen. Seine Heiligkeit hat diese Bestimmungen genehmi⸗ gen wollen und hat uns für die Fürsorge, durch die sie eingegeben waren, danken lassen.. Die römische Kurie beschäftigt sich mit Vermehrung des Effektivbestandes ihrer Armee, und sucht sich in Stand zu setzen, selber für die Aufrechterhaltung der inneren Ruhe im ganzen Lande zu sorgen. Wir haben ihr unsere Mithülfe zur Erleichterung der Anwerbungen und zur Organisation ihrer Streitkräfte angeboten. Durch Art. 4 der Convention vom 15. Sep⸗ tember hat Italien sich bereit erklärt, einen verhältnißmäßigen Theil der ehemaligen römischen Schuld zu übernehmen. Die Kaiserliche Regierung wünschte der römischen Kurie die Vortheile dieser Klausel zuzusichern. Die Schwierigkeit bestand in der Ausfindigmachung von

Ausdrücken für einen Kompromiß, der von Seiten des Papstes keine Verzichtleistung auf seine früheren Vorbehalte bedinge. Das fran⸗ 1

zösische Kabinet hofft, bald in Gemeinschaft mit dem Kabinet von Florenz zu einer Verständigung zu gelangen, welche der heilige Stuhl, 828 irgend ein Opfer für seine Würde zu bringen, wird annehmen nnen

23. Januar. Heute hielt der Senat unter Vorsitz seines ersten Präsidenten Troplong, so wie der gesetzgebende Körper unter Vorsitz des Grafen Walewski Sitzungen, in welchen haupt⸗ sächlich Verloosung in die Abtheilungen, Wahlen zum Sekretariat ꝛc. vorgenommen wurden.

Spanien. Nachrichten aus Madrid vom 23. d. melden, daß der spanische Gesandte in Lissabon den Uebertritt des General Prim über die Grenze noch nicht bestätigt hat. Zab ala hat Befehl erhalten, nach Madrid zurückzukehren, um die spanische Marine an der chilenischen Küste zu verstärken.

Aus Lissabon wird vom 19. d. gemeldet, entwichen sind, um nach Spanien zurückzukehren.

Dem ⸗Moniteur« wird heute bestätigt, daß Spanien Verstär⸗ kungen nach den Gewässern von Chili absendet. Eine gepanzerte Fregatte und zwei Dampfkorvetten sind bereits unterwegs. Die Ausrüstung der vier Dampffregatten, die ebenfalls dorthin gehen sollen, ist beinahe beendet. Nach der »Patrie⸗ wird Prim von der portugiesischen Regierung in Belem (bei Lissabon) bis zu seiner Ein⸗ Die übrigen Flüchtlinge (651 an der Zahl) sollen diesem Journale zufolge an Spanien ausgeliefert wer⸗ den, dessen Regierung die Soldaten begnadigen, die Offiziere und Sergeanten dagegen nach den Philippinen verbannen werde. Die spanische Regierung hat der portugiesischen für ihre große Bereitwillig⸗ keit, sich ihr angenehm zu machen, danken lassen.

Das spanische Geschwader in dem stillen Weltmeere besteht gegenwärtig aus folgenden Schiffen: „Villa de Madrid« mit 56, „Resolucion⸗ mit 44; »Blanca“ mit 40, »Berenguela« mit 40 Ge⸗ schützen, sämmtlich Dampffregatten, »Numancia«, Panzerfregatte, ferner die Korvette »Vencedora⸗ mit 3 und das Transportschiff »Marquis de la Victoria« mit 2 Geschützen. Die »Cavadonga⸗

daß 200 Spanier

ist genommen.

Nußland und Polen. Reval. Nach der »Rev. Z.⸗ hat die esthnische Ritterschaft folgende bemerkenswerthe Beschlüsse gefaßt: 1) Den zur Adelsmatrikel nicht gehörigen Eigenthümern und Pfandhaltern von Rittergütern in Esthland als solchen das Recht zu er⸗ theilen, bei allen Willigungen auf dem Landtage in ihren resp. Kreisen mitzustimmen; 2) zur eingehenden Beleuchtung und Erörterung der Frage über die Aufhebung des ausschließlichen Güterbesitzrechts den Ritterschaftlichen Ausschuß zu beauftragen, eine Kommission zu er⸗ wählen, welche dem Landtage ihr Gutachten über diese Frage vorzulegen hat. Dieser Kommission ist die Instruction zu geben, bei dieser Arbeit die vollkommene Freiheit und Gleichberechtigung aller Grund⸗ stücke an die Spitze zu stellen; 3) die Staats⸗Regierung zu ersuchen, daß die Bauergemeinde⸗Glieder, welche im Umkreise von 30 Werst außerhalb ihrer Gemeinde ihren Aufenthalt nehmen, verpflichtet wer⸗ den, zu ihrer Legitimation ebenfalls einen Schein zu besitzen, der ihnen in diesem Falle ohne Erhebung einer Steuer von der Gemeinde⸗ polizei zu verabfolgen sei; 4) auf den Post⸗ und Communicationsstraßen sind die vorhandenen Pforten abzuschaffen; diese Maßregel hat bis zum 10. November 1866 ins Leben zu treten und sind sodann die Gemeinde⸗ polizeien bei einer Pön von 3 Rbl. S. und im Wiederholungsfall von dbl. S. zu verpflichten, über Beobachtung und Ausführung dieser An⸗ ordnung zu wachen; 5) die den einzelnen Gütern durch Militair⸗ Einquartirung erwachsenden Unkosten werden auf die gesammte Landschaft repartirt und ist zu dem Zweck dem Rittersch. Ausschuß die Ausarbeitung und Feststellung der näheren Details der zu be⸗ werkstelligenden Kosten⸗Veranschlagung und Repartition zu übertragen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 20. Januar. Auch vom Bürgerstande ist jetzt der Vorschlag zu einem neuen Expropriationsgesetze angenommen worden. Es ist dieser Vorschlag somit in drei Ständen genehmigt. Ungefähr 40 Mitglieder des Adels haben gestern Abend eine Versammlung im Hotel »Phoenix⸗ abgehalten, um über die geeigneten Schritte zu berathen, den Handels⸗ traktat zwischen Frankreich und Schweden⸗Norwegen mit bedeutender Majorität auch in der Ständeversammlung durchzubringen.

Dänemark. Kopenhagen, den 22. Januar. H. N.) In der dem Folkething vorliegenden Sache, betreffend die Ordnung der Jurisdictionsverhältnisse in den ehemals schleswig schen, nun in das Königreich Dänemark zu inkorporirenden Distrikten drangen die Abgeordneten C. M. Jespersen und Casse mit ihrem Aenderungsvorschlage, die Distrikte ünter einem eigenen schleswig'schen Rechte und schleswig'schen Verhältnissen vertrauten Beamten zu stellen und sie nicht mit der Stadt Kolding gemeinsam administriren zu lassen, nicht durch. Klein empfahl die ihnen entgegenstehenden Ausschußvorschläge, mit welchen sich der Minister des Innern ein⸗ verstanden erklärt hatte und führt namentlich an, daß man nicht die Zahl der Jurisdictionen und Aemter ohne die dringendste Nothwen⸗ digkeit verwahren dürfe und es nicht gut sein würde, die schleswig'schen Distrikte einen abgesonderten Kreis bilden zu lassen, sofern man ernstlich beabsichtige, sie mit dem Koönigreiche wirklich zu verschmelzen. Es würden sonst nur die bekannten schleswigschen Eigenthümlichkeiten