1866 / 23 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

erschienenen Personen und die Geistlichkeit in der ersten Vorkammer empfangen worden. Nach 8 Uhr erhoben Ihre Königlichen Ma⸗

jestäten Allerhöchst Sich, umgeben von Ihren Königlichen Hoheiten den

Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, unter Vortritt

der Obersten Hof⸗, Ober⸗Hof⸗ und Hofchargen, und gefolgt von den General⸗ und Flügel⸗Adjutanten, der Ober⸗Hof⸗ meisterin, den Palast⸗ und Hofdamen Ihrer Majestät, und ge⸗ ruhten in den vorgedachten Gemächern die Cour resp. Vorstellung der daselbst versammelten Personen entgegenzunehmen. Sodann zogen Allerhöchst⸗ und Höchstdieselben Sich nach dem Kurfürsten⸗ gemach zurück, um daselbst den Thee zu nehmen. Von hier aus begaben Ihre Königlichen Majestäten Sich mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses nach dem Weißen Saale, nachdem Allerhöchstdieselben zuvor noch die Cour der inzwischen erschienenen Offizier⸗Corps in der Bildergallerie entgegenzunehmen geruht hatten. Im Weißen Saale angelangt, begrüßten Ihre Majestäten die dort erschienene Gesellschaft und traten auf den an der Thronseite des Saales er⸗ richteten Haut-pas. Die Ordnung, in welcher Ihre Majestäten und Ihre Königlichen Hoheiten daselbst Platz nahmen, war folgende: Ihre König⸗ lichen Majestäten, rechts von Allerhöchstdenselben Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl, Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht, Ihre Durchlaucht die Prinzessin Marie zu Hohenzollern, Se. Köͤnigliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl und Se. Königliche Hoheit der Prinz Alexander; links von Ihren Majestäten Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl, Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl, Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht (Sohn) und Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg. Das Concert dauerte bis nach 11 ½ Uhr, worauf Ihre Königlichen Majestäten die Gesellschaft huldreich entließen. 8

Schleswig⸗Holstein. Schleswig, 24. Januar. Das Ate Stück des »Verordnungsbl. f. d. Herzogthum Schleswig⸗ bringt die Verfügung des Königlich preußischen Civilkommissarius vom 16ten d., betreffend einige Abänderungen der Bekanntmachung vom 29. November 1852 wegen Ueberweisung mehrerer Geschäfte der vormaligen schleswig⸗holsteinischen Provinzial⸗Regierung an die Oberbeamten.

Das heute ausgegebene 5te Stück des »Verordnungsblattes⸗ enthält u. A. eine Bekanntmachung, betreffend die in Folge von Naturalleistungen an das Besatzungs⸗Corps im verflossenen Jahre erwachsenen Forderungen an die Landeskasse. Die betreffenden An⸗ sprüche sind spätestens im Laufe des Monats Februar bei der schleswigschen Regierung anzumelden. 1

Kappeln, 22. Januar. (Eckernf. Z.) In den letzten Tagen der vorigen Woche war der Herr Wasserbau⸗Direktor von Irminger hier anwesend und ist, sicherem Vernehmen nach, die Inangriffnahme der Vorarbeiten des Schleibrückenbaues beschlossen worden. Die Kontrakte mit den Lieferanten des Oberbaues der Brücke, der Pon⸗ tons ꝛc. werden in der Weise abgeschlossen werden, daß solche bis zum September dieses Jahres fertig sein sollen, so daß mit Ende Oktober die Brücke dem Verkehr wird übergeben werden können. Die Pontons werden wahrscheinlich von Eisen hergestellt werden.

Angeln, 21. Januar. Die von der dänischen Regierung er⸗ lassene Wasserleitungsordnung, schreibt man den »Alt. Nachr.«, ist bekanntlich allgemein und durchgreifend noch nicht zur Ausführung gekommen. Die jetzige Regierung hat indeß dies wichtige Bedürfniß der Landwirthschaft sofort mit Ernst gewürdigt, sich dieserhalb mit den Distriktsoberbeamten in Korrespondenz gesetzt und es soweit ge⸗ fördert, daß demnächst wohl Wahlen der Schauungsmänner in den einzelnen Distrikten werden vorgenommen werden können. Somit

wird zum nächsten Sommer diese Angelegenheit wahrscheinlich schon

so weit gediehen sein, daß praktische Resultate für den Einzelnen daraus erzielt werden können.

Württemberg. Stuttgart, 23. Januar. (Karlsr. Ztg.) Seit gestern sind hier die Vertreter der Verwaltungen des süd⸗ deutschen Eisenbahnverbandes versammelt. Gestern tagten die Herren Geh. Reg.⸗Rath v. Handel aus Wieshaden, Geh. Kom⸗ merzienrath Kempff’ aus Nürnberg und Direktor v. Dillenius aus Stuttgart, Obmann, als Schiedsgericht in einer Streitsache der rhei⸗ nischen Eisenbahn⸗Gesellschaft und der niederländischen Rheinbahn. Heute fand die große Kohlenkonferenz statt, von der schon so viel in den Zeitungen die Rede war, und auf welche unsere In⸗ dustriellen große Hoffnungen für erleichterten Steinkohlenbezug setzen. Morgen und übermorgen sollen die periodischen Konferenzen des süd⸗ deutschen Eisenbahnverbandes abgehalten werden.

Niederlande. Aus dem Haag, 24. Januar, wird der „Indépendance Belge⸗ gemeldet, Thorbecke habe nebst den übrigen Ministern seine Demission gegeben. Wie es heißt, wird der Colonial⸗ Minister Fransen van der Pulte ein neues Cabinet bilden. (Das Cabinet Thorbecke trat am 31. Januar 1862 ins Amt, hat also vier Jahre weniger acht Tage bestanden.

Großbritannien und Irland. London, 24. Januar. Ihre Majestät die Königin wird, wie die »Times« meldet, am 5, Februar von Osborne nach Schloß Windsor zurückkehren und am

6. Morgens mit einem besonderen Bahnzuge nach London kommen, um das Parlament in Person zu eröffnen. Nach diesem feierlichen

Akte begiebt sich Ibre Majestät wieder nach Windsor, übernachtet dort und kehrt am 7. nach Osborne zurück.

Frrrrankreich. Paris, 24. Januar. In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers wurde das Projekt über das außer⸗ ordentliche Budget vorgelegt. Die Hülfsquellen, welche dem⸗ selben zur Verfügung gestellt werden, belaufen sich auf 133,996,668 Fr., die Ausgaben betragen 133,479,201 Fr. Davon kommen 5 Mill. auf die Justiz und den Kultus, 4,358,000 auf das Innere, 4,125,000 auf die Finanzen, 5,771,000 auf den Krieg, 21,926,201 auf Algerien,

10,500,000 auf die Marine, 1,375,000 auf den Unterricht, 2.90 auf den Ackerbau, Handel und öffentliche Bauten, und 7,954,000

auf das Haus des Kaisers.

25. Januar. In der heutigen Sitzung des gesetzgeben⸗ den Körpers wurde der Budgetentwurf für 1867 vorgelegt. Die ordentlichen Ausgaben sind darin auf 1524, die ordentlichen Einnahmen auf 1622 Millionen Francs veranschlagt. Dem außer⸗ ordentlichen Budget sind 88 Millionen zugewiesen. Die Bilanz schließt mithin mit einem Ueberschuß von circa 10 Millionen Franes ab. Die Schatzbons sind auf 150 Mill. beschränkt.

Spanien. Madrid, 25. Januar. Die Königin ist gestern Abend von einem Prinzen entbunden worden. General Zabala ist in der Hauptstadt eingetroffen.

Aus Madrid vom 24. wird gemeldet: Der spanische Ge⸗ sandte in Lissabon hat seiner Regierung offizielle Anzeige gemacht, daß Prim mit 600 Reitern in Barancos eingetroffen war. Bei Tarragona wurden die Insurgenten unter Escoda geschlagen und zerstreut.

Türkei. Man meldet aus Konstantinopel, daß die tür⸗ kische Regierung die Ernennungen von sämmtlichen Mitgliedern erhalten hat, welche bestimmt sind, die Gesundheits⸗ Konferenz in Beziehung auf die Cholera zu bilden, und daß die erste Sitzung zu Anfang Februar stattfinden wird. Die Unruhen, welche Joseph Karam im Libanon hervorzurufen versuchte, sind beseitigt; sie hat⸗ ten übrigens keinen ernstlichen Charakter.

Amerika. New⸗York, 13. Januar. In der diploma⸗ tischen Korrespondenz über die Mexiko⸗Frage schrieb am 14. De⸗ zember Herr Seward an Herrn Bigelow:

Ihre Depesche vom 24. November scheint unsere Hoffnungen auf den baldigen Abzug der französischen Truppen aus Mexiko herabzustimmen. Ich muß Ihnen aber bemerken, daß die Ihnen von Herrn Drouyn de Lhuys gemachten Mittheilungen nicht nur der bestimmten Sanction des Kaisers entbehren, sondern auch formulirt worden sind, ohne daß die franzoͤsische Regierung auch nur die geringste Kenntniß von dem gehabt hätte, was der Praͤsident in dieser Beziehung endgültig beschlossen hat. Es ist wünschens⸗ werth, keinen Punkt im Unklaren zu lassen. Vorzüglich wünschenswerth ist es, uns zu der Annahme zu berechtigen, daß jene Auseinandersetzung der Kaiserlichen Willensmeinung, wie sie uns im Namen der französischen Re⸗ gierung gegeben worden, auch die Bestätigung des Kaisers hat.

Im Senat hat die Militair⸗Kommission über den Gesetzentwurf in Betreff der künftigen Stärke des Bundesheeres Bericht erstattet. Es sollen 7 Artillerie⸗, 10 Kavallerie⸗ und 60 Infanterie⸗Regimen⸗ ter mit zusammen 60,000 Mann bestehen. Ein neues Artillerie⸗ und zwei Kavallerie⸗Regimenter sollen lauter schwarze Mannschaf⸗ ten haben.

Die Regierung hat dem Repräsentantenhbause angezeigt, daß sie nicht im Besitz offizieller Details über die Entführung des Itur⸗ bide'schen Kindes sei.

Auf Anordnung des Präsidenten sind dem Senate, einem geäußerten Wunsche entsprechend, die Berichte Hrn. Stantons und des Attorney⸗Generals über Jefferson Davis Prozeß vorgelegt worden. Der Kriegsminister bemerkt, Davis sei von der militairi⸗ schen Gewalt gefangen genommen worden und befinde sich jetzt noch in der Haft der militairischen Behörden. Es sei nunmehr zu er⸗ warten, daß die zuständigen Regierungsbehörden die Ueberantwortung des Gefangenen verlangten, damit er wegen der Anklagen des Hoch⸗ verraths, der Anreizung zur Meuchelung des Präsidenten Lincoln und zur Ermordung bundesstaatlicher Soldaten vor Gericht gestellt werde. Die Absicht der Regierung, den Ex⸗Präsidenten zuerst wegen Verraths in Untersuchung zu ziehen, stieß auf ein Hinderniß in der Weigerung des Ober⸗Richters Chase, unter obwaltenden Umständen in dem richterlichen Bezirke Virginien eine Session abzuhalten. Der Attorney⸗General befürwortet die Verschiebung des Prozesses gegen Davis und andere in Haft befindliche Rebellen auf die Zeit, da die Autorität der Civilregierung in den Distrikten, wo die Verbrechen begangen worden, völlig wiederhergestellt sein werde.

Der Fenierkongreß hat sich nach Beseitigung der Titel Prä⸗ sident und Senator auf unbestimmte Zeit vertagt, ein Hauptcentrum und ein Fünfer⸗Centralrath wird die Regierung führen. Zum Haupteentrum wurde der bisherige Präfident O' Mahony für das Jahr 1866 gewählt; sein Gegen⸗Präsident Roberto und die demsel⸗

4 2 77 + 21 2 „A 2 ferrat, eine zwölftägige Hoftraner angesetzt wird.

stitutionnel⸗ setzt gelegentlich der Depeschen, welche der amerikani⸗

26. Januar) enthält unter Gesetzgebung: Salzsteuer und Verkehr mit Salz im Jadegebiet. Erhebung einer Nachsteuer vom Salz im Jadege⸗ biete. Besteuerung des inländischen Branntweins, sowie Steuervergütung für ausgeführten Branntwein und Uebergangsabgabe vom zollvereinsländi⸗ schen Branntwein im Jadegebiete. Zollbehandlung der lackirten Filze und der mit Lack überzogenen Filzhüte in Oesterreich. Accise von Wein in den Niederlanden. Accise von Zucker in den Niederlanden. Abän⸗ derung des Artikels 22 des Französisch⸗Chinesischen Handelsvertrages. Zollpflichtigkeit der zum Gebrauche der Reisenden dienenden Kleidungs⸗ stůcke und sonstigen Effekten in Spanien. Zolltarif für die Kolonie Viktoria. Unter Statistik: Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Narva für 1865. Schifffahrt und Handel von Buenos Aires in den

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ben anhängende Partei im Senate sind aus der fenischen Bruder⸗ schaft ausgestoßen worden. Es ist ein Brief von James Stephens an die Oeffentlichkeit gelangt, welcher, aus der „Jrischen Republik, den 23. Dezember«, datirt, O' Mahony zum amerikanischen Vertreter und finanziellen Agenten der irischen Republik ernennt und die Existenz des Senats ignorirt. Laut Nachrichten aus Brownsville vom 4. d. war das Werbebureau des amerikanischen Generals Crawford geschlossen und den Bundessoldaten untersagt worden, in das Hülfcorps einzu⸗ treten. Die Kaiserlichen hatten am Rio Grande 30 Republikaner gefangen genommen, die der Proclamation Maximilians zufolge dem Tode verfallen wären. General Weitzel legte gegen ein derartiges Verfahren event. Protest bei Mejia ein, worauf letzterer erwiderte, daß er den Befehlen seiner Regierung zu folgen habe. Escobedo rüstete sich zu einem Angriffe auf Matamoras. Negrete soll am lsten in San Antonio, Texas, aus El Paso eingetroffen sein; der exikanische Konsul in New⸗York aber widerspricht dieser Angabe. Durch Galveston passirten, wie die Zeitungen der Stadt melden, starke Abtheilungen von Bundestruppen nach dem Rio Grande. Valparaiso, 9. Januar. Die Blokade gewisser Häfen dauert noch fort. Das Admiralschiff »Villa de Madrid« war in Coquimbo, das Panzerschiff »Numancia⸗ in Caldera auf der Fahrt nach Val⸗ paraiso, um nach der »Esmeralda⸗ auszulugen. Die Chilenen haben einen zweiten Erfolg errungen, indem sie am 2ten die Mannschaft des spanischen Vorrathsschiffes »Salvador Vidal⸗ gefangen nahmen, während das Blokadegeschwader vorübersegelnde Schiffe anhielt. In Peru führte Prado die Leitung der Angelegenheiten, ohne auf Widerstand zu stoßen. Mehrere Schiffe waren in Callao deti⸗ nirt worden, weil sie mit den Spaniern in Handelsverkehr gestanden haben sollten. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Spanien und Peru waren gänzlich abgebrochen.

AAlsien. Aus Schanghai, 26. Dezember, wird gemeldet: *Die Nien⸗Fey's haben sich wieder gezeigt. An Bord des Schiffes »Pride of the Ganges⸗ brach eine schlimme Meuterei unter den Kulies aus; der Capitain wurde ermordet.“ Aus Hongkong, 15. Dezember, kommen folgende Nachrichten: »Aus Peking wird ge⸗ meldet, daß die Kaiserin⸗Wittwe abgedankt hat und Prinz Kung wieder an der Spitze der Geschäfte steht. Fieng⸗Kosan hat von den Nien⸗Fey's, die in großen Massen sich in Shang⸗Tung und Honan sammelten, eine Niederlage erlitten. Zwischen der chinesischen und französischen Regierung sind Streitigkeiten entstanden wegen der reli⸗ giösen Propaganda.

Diie letzten Nachrichten aus Japan bestätigen, daß der Mikado die Verträge ratifizirt hat. Die bestimmten Häfen sollten zum 1. Januar geöffnet werden und der Tarif wieder in Kraft treten. Unter den Daimios herrschte Anfangs große Aufregung. Der Mikado und der Taikun waren einmal in großer Gefahr, als aber die Sanction einmal ertheilt war, ging Alles ganz gut.

Am 1. Januar belief sich, wie aus Hongkong telegraphirt wird,

Total⸗Export von Thee auf 102,750,000 Pfund.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’'schen Telegraphen⸗Büreau 1 Jien, Freitag 26. Januar, Morgens. Der amtliche Theil 16 Mj 9 + Oo1 29 2 81 1 8 p F der »Wiener Zeitung« enthält eine Verordnung, durch welche für den verstorbenen Prinzen von Sardinien, Herzog Otto v. Mont⸗

Paris, Freitag, 26. Januar, Morgens. Der heutige »Con⸗

sche Gesandte Bigelow von seiner Regierung erhalten, ausein⸗ ander, daß Drouyn über innere Verwaltungsakte, für welche das mexikanische Gouvernement allein verantwortlich sei, keine Erklärun⸗ gen geben konnte.

Nach Berichten aus Madrid vom gestrigen Tage beklagt der EEE1 in Fotschaf 1, Senat in seiner Antwort auf die Botschaft der Königin den Bruch mit Chile, spricht aber die Hoffnung aus, daß die spanische Regie⸗ rung, nachdem Seitens Chiles Genugthuung verweigert worden, die Ehre Spaniens wahren werde. V

Die Nr. 4 des »Preußischen Handels⸗Archivs (ausgegeben den

ZJahren 1861—63. Jabresbericht des preußischen Konsulats zu Gi für 1865. Jahresbericht des preußischen Konsulats * Pont 8⸗

Mauritius für 1864. Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Ho⸗ nolulu für 1864. Mittheilungen: Stralsund. Glogau. Minden Essen. Krefeld. Cöln. Münster. Brest. Insel Fanö. Petersburg. 6 Valery. La Valette auf Malta. Santiago. Beilage:

zeichniß der am 1. Januar 1866 im Aus s ßis Konsular⸗Beamten. 2 8 SSe itüatsxir cdcas ttn

Das Amtsblatt der Königlich Preußist aph 1 der Königlich Preußischen Telegraphen⸗Verwaltun (Nr. 2 vom 24. Januar) enthält die nachstehenden Verfügungen Vom 10. Januar. Erläuterung zum §. 55 der Dienstanweisung bezüg⸗ 1 ““ lich der recommandirten Depeschen. Vom 20. Januar. Weiterbeförderung der nach den Bestimmungen des Pariser und des Schweriner Telegraphen⸗Vertrags zu Depeschen. Abänderung des Preußisch⸗Belgischen Telegraphen⸗ Vertrages. üa 18 Besondere Festsetzungen für den vereinsländi Russi chen Verkehr. 8 1

Statistische Nachrichten.

„— Statistik des Regierungsbezirkes im 2 Königlichen Regieruna zusammengestelle 1“ 5 sche. 8 1 von J. u. W. Boisserée zu Cöln. . .

achdem die vorliegende Statistik Lage, Grenzen b Größ 8 treffenden Regierungsbezirks bezeichnet, gicht sie aa g. ae⸗ jenigen Landestheile, aus welchen derselbe zusammengesetzt ist, knüpft daran üüten Sthe ver bghstegrss tten und klimatischen Verhältnisse und geht dnaeg dit⸗ erung und die anderweitigen Verhältnisse des Regie⸗

Der Regierungsbezirk Cöln liegt in der Mitte der preußischen Rhein⸗ provinz und wird vom Rhein in zwei Hälften getheilt. Seine geographi sche Lage ist zwischen 40 7⸗ bis 5°)27, Länge von Paris und 505 2. bis 5124 8 nördlicher Breite. .“

„Die Grenzen des Regierungsbezirks sind gegen Norde W1 8 bezirk Düsseldorf, gegen Süden der Regierun besit deeeeheeh. der Regierungsbezirk Aachen und gegen Osten der Regierungsbezirk Arnsbe Die Grenzen sind überall fest regulirt. Der Flächeninhalt beträgt 1,556,040 Morgen oder 70,03 preußi⸗ sche .Meilen. Davon kommen auf die linke Rheinseite 719 541 Morgen 9 3ess Meilen und auf die rechte Rheinseite 836,499 Morgen e Enklaven oder Exklaven kommen im Regierungsbezirke Zur Römerzeit bildete das Territorium des Regi irkes ei inferior mit dem 1 na, dem heutigen Cöln. Außer Cöln sind im Regi i noch erweislich römischen Ursprungs Bonn, E“ Zülpich und Billig. Nachdem verschiedene Besitzer im Laufe der Zeit das Gebiet des Regierungsbezirks theilweise oder ganz inne gehabt, gelan t dasselbe nebst noch anderen Gebietstbeilen durch die Wiener Kongreßogte bekanntlich in den ausschließlichen Besitz Preußens. Gegenwärtig zerfäͤllt es in 11 Kreise, 1 Stadtkreis und 10 Landkreise; von letzteren sind 5 li ks rheinische und 5 rechtsrheinische. 8 Das Klima des Regierungsbezirkes ist verschieden, im All⸗ i aber gemäßigt. In der Peribde von 1829 1g cede e imn Lngemtinen Hitße 28,3 Grad im Jahre 1845, die stärkste Kälte 17,% Grad im Jah F 1838; die mittlere Temperatur war = 8,22 Grad. Der höchste w meterstand während des angedeuteten Zeitraums wurde am 20 April 1830 mit 28 10,8 , der niedrigste am 22. Februar 1845 mit 267 6/,9 0 b b achtet; der mittlere Barometerstand betrug 28/ 1,1“9. Die bexx Feßde kommen aus West und Südwest und bringen in der Regel Regen Nordwind ist nicht häufig; im Sommer pflegt dieser Wind den sogenannten Haarrauch zu bringen. Am seltesten ist der Ostwind. Gewitter kommen meist aus Westen und Südwesten; die aus Osten oder Süden kommenden sind selten, aber gefährlich. Frost und Schnee stellen sich in den gebirgi⸗ gen Theilen gewöhnlich schon in der zweiten Hälfte des Oktober bibweiten auch wohl noch früher ein, waͤhrend in der Ebene der eigentliche Winter erst

in der zweiten Hälfte des Dezember zu beginnen pflegt.

Die Waldungen haben in neurer Zeit an Umfang sehr verloren. Die

. vorhandenen gepflegten Bäume sind namentlich: Eichen, Hain. und Rothbuchen, Birken, Linden, Aspen, Ellern, Kiefern Fichten, Weiß tannen und Lärchen. 1 hten, eiß⸗

An Wild kommen vor: Hirsche, Rehe, Schwarzwild jedoch nur als

Wechselwi 8 ifey, Hasen, Coni Feldhüͤ

hcag ild ns der Eifel), Hasen, Kaninchen, Feldhühner, Birkwild, Wald⸗ sch epfen, verschiedene Drosselarten, und an Raubthieren der Dachs, der Fuchs, der Baum⸗ und Steinmarder, die wilde Katze, der Iltis und hin und wieder, aber selten, Wölfe. 8 8

Die Singvögel und die anderen im Freien lebenden nicht jagdbare

Vögel sind die im nördlichen Deutse öhnli

Vög dlichen Deutschland gewöhnlich vor n A b 11“ Srellwen vorkommenden 2 Der Storch kommt fast gar nicht vor 8 rten

An für den Feldbau schädlichen Thieren sind ganz besonders die Mäuse z

nennen, die oft in großen Massen erscheinen.

An Fis se, Maifi An Fischen kommen vor: Lachse, Maifische, Neunaugen, selten Störe

Karpfen, Aale, Barben, Barsche, Schlei 1

2 Be „Bearsche, Schleien, Hechte, Forellen, Weißi⸗ Rothaugen, Rümpchen. Der Fischfang soll im Rheche dunc⸗ ben Pelc schlag der Dampfschiffe sehr gelitten haben. 8

Die Unterlage der Erdoberfläche des Regierungsbezirks erscheint theil

als ein Produkt plutonischer und vulkanischer Gebi⸗ ils n . sch vr ebilde, theils als durch der. Sig esehiehteh, Ausspülungen 85 eiaan igen gebildet. In den Thälern ist der Boden meist von lehmi sandiger Beschaffenheit, während in dem ““ Sehesge h ge

gelbe Letten mit Gerölle untermischt die hauptsächlichsten Bestandtheile