bei den Berathungen der vo jährigen Vorlage im Landtage anerkannt wor⸗ den, der Verpflichtung, eigene Erfahrungen mit dieser neuen Schiffsklasse zu machen, nicht ferner entziehen.
Abweichend von den Absichten bei der vorjährigen Vorlage hat die Staatsregierung deshalb die gleichzeitige Beschaffung zweier Panzerfregatten in den Vordergrund stellen müssen, und die ersten Anzahlungen für die in England und Frankreich bestellten Schiffe aus den Mitteln des vorjährigen Extraordinariums bestritten. 8
Die Beschaffung schwerer gezogener Gußstahl⸗Geschütze, in Stelle der bisherigen von Gußeisen, ist endlich ebenfalls nothwendig, denn bei den im Kampfe gegen Panzerschiffe anzuwendenden großen Pulverladungen hat sich das Gußeisen nicht mehr als haltbar genug erwiesen, und ist daher für die größeren Kaliber fast in allen Marinen verworfen. Die vorhandenen Ge⸗ schütze aus Gußeisen aber werden immerhin eine zweckmäßige Verwendung in Küsten⸗Batterieen und auf den Wällen der Hafenbefestigungen neben
schweren Gußstahl⸗Geschuüͤtzen finden.
Zur Befriedigung dieser dringendsten Bedürfnisse, für welche, soll die Kriegs⸗Marine in der Richtung auf ihr Ziel in kräftiger Weise gefördert werden, innerhalb der nächsten 6 Jahre zu sorgen ist, wüͤrden nach der vor⸗ stehenden Aufstellung erforderlich sein:
1) Für das Kieler Etablissement a) für den Hafenbau selbst 3,800,000
Thaler, b) für die Befestigung und Herstellung der Garnison⸗Anstalten
2,350,000 Thlr. Summa Kieler Etablissement: 6,150 000 Thlr. 2) Für
den Jade⸗Hafen: a) für den Hafenbau selbst 5,065,000 Thlr, b) für die
Befestigung des Hafens und Herstellung der Garnison⸗Anstalten 3,220,000
Thlr. Summa Jade⸗Hafen: 8,285,000 Thlr. 3) Für zwei Panzerfregatten:
a) für die Schiffe selbst nebst Ausrüstung exkl. Artillerie 3,200,000 Thlr. Davon ab:
aus dem Extraordinarium pro! 865 entnommen, 530,000 Thlr, bleiben 2,670,000
Thlr., b) für Artillerie und Munition 880,000 Thlr. Summa der Panzer⸗
Fregatten 3,550,000 Thlr. 4) Für gezogene Gußstahlgeschütze 1,000,000
Thlr., so daß der Gesammtbedarf auf 18,985,000 Thlr. zu veranschlagen
ist. Dies Erforderniß, auf die nächsten sechs Jahre vertheilt, ergiebt: pro
1866: 1) Kieler Etablissement 900,000 Thlr., 2) Jadehafen 1,400,000 Tblr.,
3) Panzerfregatten: a) Schiffe selbst 1,610,000 Thlr., b) Artillerie der⸗
selben 320,000 Thlr., zusammen 1,930,000 Thlr., 4) Gußstahl⸗
geschuͤtze 500,000 Thlr. Summa pro 1866: 4,730,000 Thlr.; pro 1867: 1) Kiel 1/,100,000 Thlr., 2) Jade 1/600,000 Thlr., 3) Panzerfregatten: a) Schiffe 1,060,000 Thlr., b), Artillerie 560,000 Thlr., zusammen 1,620,000 Thlr., 4) Gußstahlgeschütze 250,000 Thlr. Summa pro 1867: Thlr, 3) Gußstahlgeschütze 250,000 Thlr. Summa pro 1868: 3,050,000 Thlr.; pro 1869. 1) Kiel 1,100,000 Thlr., 2) Jade 1,000,000 Thlr.
Summa pro 1869: 2/700,000 Thlr.; pro 1870. 1) Kiel 1,000,000 Thlr.,
Jade 1,465,000 Thlr. Summa pro 1870: 2,465,000 Thlr.; pro 11
1) Kiel 950,000 Thlr., 2) Jade⸗Befestigungen 520,000 Thlr. Summa pro 1871: 1,470,000 Thlr. Dazu die Summen pro 1870 2,465,000 Thlr., 1869 2,700,000 Tblr., 1808 3,050,000 Thlr., 1867 4,570,000 Thlr.,
1866 4/,730,000 Thlr., ergiebt Summa wie oben: 18,985,000 Thaler. In diesem Umfange können die aufzuwendenden Mittel aus den laufenden Staats ⸗ Einnahmen nicht bereit gestellt wer⸗ den, wie denn beispielsweise für das Jahr 1866 durch den Extraordinarien⸗Etat der Marine⸗Verwaltung nur 1,160,000 Thlr. für die oben aufgeführten dringenden Bedürfnisse haben in Aussicht gestellt werden können, so daß für dies Jahr zur Deckung des oben bezeichneten Bedürf⸗
—
nisses eine Summe von 3,570,000 Thlrn. fehlt.
8 Die Staatsregierung hält die Flüssigmachung eines besonderen Kredits für unabweislich, und wenn ihr derselbe in Höhe von 10 Mill. Thalern gewährt wird, so glaubt sie, für die angegebenen Zwecke entsprechende Für⸗
sorge treffen zu können.
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
— Von Fr. Bodenstedt's gesammelten Schriften, welche im Verlage der Königl. Geh. Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker), 12 Bände stark, erscheinen, ist so eben der 4. Band ausgegeben. Derselbe beginnt die Reihe der russischen Dichter, welche Bodenstedt dem deutschen Publikum zugänglich gemacht hat, mit Puschkin, aus dessen poetischen Schätzen zur Mittheilung gelangen: Lyrisches und Epigrammatisches, Volksthümliches, Balladen und S“ epischer Gattung. In der Einleitung giebt
odenstedt eine gedrängte biographische Skizz 8 ssi Behtacg. g g graphisch kizze 18 gefeierten russischen — Am 5. d. M. ist der »N. Halleschen Ztg.« zufolge nach längeren Leiden der frühere Superintendent und jetzige Pastor in Giebichenstein Zahn, “ b
ie serbische gelehrte Gesellschaft in Belgrad hat olgen Preisaufgabe gestellt: Kritische Untersuchung der Schickale und 89 Bogomilen, die unter den Serben und Südslaven im Allgemeinen und vorzugsweise in Bosnien im 11., 12. und folgenden Jahrhunderten ver⸗ breitet waren.
Um die südslavischen Geschichtsforscher zu umständlicher kritischer Unter⸗ suchung der einzelnen bedeutenden Verhältnisse und Erscheinungen unseres Nationallebens aufzumuntern, hat die serbische gelebrte Gesellschaft beschlos⸗ sen, einen Aufruf an jene Gelehrten zu erlassen, welche sich mit der Unter⸗ suchung der historischen Verhältnisse der Serben und der Südslaven im Allgemeinen beschäftigen, damit dieselben die Schicksale und die Lehren der Bogomilensekte (Patareni, Manichei) untersuchen, welche im 11., 12. und den folgenden Jahrhunderten unter den Südslaven und vorzugsweise in Bosnien verbreitet waren, und welche die römischen Päpste vorzüglich mit der Hülfe der ungarischen Könige auszurotten sich bemühten; und in besonderer Abhandlung auf die folgenden Fragen antworten: 1cg ,,““ 9. in Bosnien und im Allgem äater den Südslaven? elches sind ihre Schickse ’ schichtlichen Verhältnisse? 1 “
8
5 ”
2) Welche Lehre hatten sie und welchen Glau en bekar sie? welches war die Kirche und ö“ fiet un 3) Steht die Bogomilensekte in Verbindung mit den alten Häres⸗ Kleinasiens, Syriens und Armeniens, mit den Manichäern, alten n Hätesin “ gse Katharern, Ikonoplasten und insbesondere mit den . es M b er ⸗ e. nches Basilius, der im Jahre 1119 in Constantinopel verbrannt
4) Wann entstand die Sekte der Bogomilen und steht dieselbe i
bindung mit den Ketzern in Westeuropa, den “ Vear Anderen, gegen welche der Papst Innocentius III. die Inquisition dirn b- 5) Wie verschwinden die Bogomilen in Bosnien und was ist 19 selben zuletzt geworden? Sind sie meist zum Islam uͤübergetreten? 8 Die Abhandlung soll gegen 10 Druckbogen betragen und muß in ei nicht vom Verfasser, sondern von anderer Hand geschriebenen Reinsch “ den Präsidenten der serbischen gelehrten Gesellschaft in Belgrad 8 versiegelten Packete eingereicht werden und mit einer Devise versehe 1— mit welcher ebenso außen ein versiegeltes Schreiben bezeichnet ist 8- 89 den en, 89 Wohnsitz des Verfassers enthält. 1
ie Frist, währen deren die Abhandlungen dem Präsidenten der 1 f 9 „ * 8 8 4 8 8 8 ge zu Belgrad gesendet werden müssen, ist bis Ende N.
Unter den eingehenden Abhandlungen wird dem Verfasse jeni welche die von der Gesellschaft bestimmten Mitglieder iherr esten historischen und politischen Wissenschaften als die beste erkennen werden 88 der Gesellschaft ein Preis von 50 Dukaten (funfzig Kaiserlichen Dufata in Gold nebst dem Eigenthumsrechte seiner Abhandlung gewährt, wo 6 der Verfasser verpflichtet ist, die Abhandlung längstens im Zeittaumt. Jahres der Oeffentlichkeit gedruckt zu übergeben. Würde dagegen der Va⸗ fasser vorziehen, dies Eigenthumsrecht auf seine Abhandlung der Gesellschan zu cediren, so wird dieselbe auf Kosten der Gesellschaft gedruckt werden 9 der Verfasser erhält 100 Stück vA“
8
Statistische Nachrichten.
Königsberg i. Pr. Nach einer in der »Ostp Ztg.« veröffentlicht G zählten 1865 in dieser Faast se Säg gh,Z.9 ie 3 Gymnasien .. 32 Kl. mit 1253 Schül., w er 124 Freischü „ 3 höh. Bürgersch. 25 » 1042 “ 100
„ 3 Mütelschulen. 11 „ „ 799 „ 8“ „ 30 Volksschulen. 83 »„ » 6159 „ „ 3577 » 19 Privatschulen 616166 „ 139 „ Zusammen 234 Kl. mit 11044 Schuͤl., worunter 4011 Freischüler 8 8b Frequenz der Schulen hat sich gegen 1864 hee s kommt diese Vermehrung vornehmlich den Armenschulen (85), sodann den beiden höheren Realschulen (77), endlich den 3 Gymnasien (53) zu Gutt mähgregtt die Elementarschulen und Privatschulen die entsprechende Ein duße erlitten haben. Bei den Gymnasien ist die Erhöhung der Frequenz durch die Anlegung der beiden Vorklassen des altstädtischen Stadtgymnasiums her⸗ beigeführt; das kneiphöfische hat seine Vorklassen erst nach Michael erhalten In den letzten 10 Jahren haben sich die 3 Gymnasien um 360
die zwei höher 0 Schü— 1 z höheren Realschulen um 140 Schüler, in den letzten 20 Jahren
um resp. 529 und 301 Schüler vermehrt Die Schülerz ; ist in den I “ Hersnehst. Se . erzahl im Ganzen ie etzten 10 Jahren um 1891, in den letzten 20 Jahren um 2492 Auffallend ist die (nicht bloß “ Sreischi 1. nich verhältnißmäßige) Verminderung d Freischüler. Während sich im Jahre 1865 unter 11,044 Scülern a0tt “ J“ das Verhältniß im Jahre 1864: 10,894 zu 1 ahre 5e 53 z1 J1 ijm 245. ““ gewesen. o 153 zu 4213, im Jahre 1845: 8552 zu 42³⁷ Schließlich ist noch zu erwähnen, daß im Jahre 1865 die hi E16ö“ Fleintinderschuten aß h. en 865 die hier vorhan⸗ Alter besucht b 08 Kindern unter dem schulpflichtigen ““
8 ’
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Kopenhagen 1.ube 1“ 8 gen, 1. Februar. Das Handels⸗ ment im Ministerium — ärtigen A. undels, und Konfulats⸗Depaci kinif er auswärtigen Angelegenheiten hat dem »H. C.⸗
zufolge mit Beziehung auf die Secräuberei in den chinesischen Gewässern
folgende 11“ veröffentlicht:
» ie hiesige Königl. großbritannische Gesandtschaft hat, i sie di Aufmerksamkeit der Königl. Regierung auf F. dfehilt, g g en gin dn hat, daß von allen seefahrenden Nationen behufs der Bekämpfung des in den ch⸗ nesischen Gewässern in hohem Grade wachsenden Seeräuberwesens zweckent⸗ “ Anordnungen getroffen würden, dem Ministerium der auswärtigm Angelegenheiten mitgetheilt, daß in Folge der in den genannten Gewässern ob⸗ waltenden Zustände alle Schiffe der in London bestehenden »Peninsulat and Oriental Steam Navigation Company« mit einer Haubitze oder Granatkanone armirt und mit Handschießwaffen versehen worden sind. Da die Chinesen vor Granaten eine große Furcht haben, so is ine Granatkanone, welche indeß gezogen und leicht transportabel sein nuß, die zweckmäßigste Waffe für Schiffe. Man hat nicht unterlassen ESsh Obiges hierdurch zur öffentlichen Kunde zu bringen, indem zut Aufklärung über die Ausrüstung der Seeräuberschiffe hinzugefügt widd daß ein solches, im November v. J. aufgebrachtes Seeräuberschiff 16 Ka⸗ nonen, darunter 2 16pfündige, 4 12 pfündige und 10 von kleinerem Ka⸗ liber, ferner 7 Musketen, 14 Säbel, 5 Tonnen Pulver, 60 gefüllte Car⸗ S 42 sogenannte Stinktöpfe und verschiedene sonstige Waffen
8Hrgs. Paris... „
6 Mrgs. Memel 1“
92 6 Danzig...
Telesraphische vitte
— Faro- Tempe- Beobachtungszeit. meter. .8 Paris.
Allgemeine Himmels- ansicht.
statienen. 7. Februar. 3
337,6 8,3 [SW., mässig. 334,7 9,4 SSW., schwach
bedeckt.
sehr bewölkt, Regen und
Windstösse in
Brüssel
schwach. S., schwach. bedeckt. W., mässig. bedeckt, Regen. WNW., s. stark. bedeckt. SW., schwach. bewölkt. WSW., mässig. Regen. SW., sehr stark. bedeckt.
Stationeh.
bedeckt.
324, 8 325,3 323,9 326,2
Helsingfors Petersburg- Riga.. iha .. Moskau. 321,5 Gröningen. 331,6 Helder 331,7 Ppreussiseh e
7. Februar. 325, 9 “ stark. b. V 327,6 4,0 W., s. stark. bedeckt. 328,7 3,7 WXW., Sturm. gest. u. Nachts 1 Sturm u. Regen. 328, 3 NW., Sturm. bed., gest. Nm. 1 “ 2 ½ U. Gew., Hag., Regen, Orkan. trübe. bedeckt, Regen.
—
—
10 & te d⸗
228*
Königsberg
Putbus..
W., stark W., stark
329,6 Stettin 331,6 Berlin . 3530.7 W., stark Regen. Posen 329,8 W., stark. bedeckt, gest. u. Nachts Regen.
331,4 SW., stürmisch. trübe, Regen. 330. 2 SW., lebhaft ganz bedeckt. 228 W., s. stark heiter.
332, 3 W., mässig. trübe.
325,9 S., mässig. Regen.
330,8 SW., stürmisch. trübe, regnerisch.
———
8 5
Münster... e
Torgau... Breslau... “
Ratibor..
-
Trier......
v“
Königliche Schauspiele. V
(38ste Abon⸗
Donnerstag, 8. Februar. Im Schauspielhause. te Ab Historische
nements⸗Vorstellung.) Herzog Bernhardt von Weimar. Tragödie in 5 Akten von Julius Mosen Gewöhnliche
des Hauses halb 8 Uhr.
Lustspiel in 3 Akten von Otto Girndt. Hierauf: Die gli Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue, bearbeitet von L. Schneider.
zwilchemstumen des Königl. Schauspielhauses, täglich von Montag Abend gezeichneten Billets sind daselbst in Empfang zu nehmen.
findet Donnerstag, im Opernhause statt, Rang à 1 Thlr. den Betreffenden zugesendet werden.
Im Opernhause: Keine Vorstellung.
Freitag, 9. Februar. Erster Subscriptions⸗Ball. Eroöͤffnung Anfang des Balles 9 Uhr.
(39ste Abonnements⸗Vorstellung.) .
Im Schauspielhause. Die Unglücklichen.
2
Gewöhnliche Preise. 8
* 8
Das für diesen Ball eingerichtete Büreau im Concertsaal⸗Flur Eingang von der Taubenstraße, ist 10 Uhr früh bis 2 Uhr Mittags geöffnet. Die bis
Es können, da das Verhältniß der Personenzahl zum vorhan⸗
denen Raum bereits erreicht ist, nur noch Freitag Billets an Fremde, — soweit noch Billets vorhanden sind — gegen Vorzeigung der Paßkarte gegeben werden.
Der Verkauf der Zuschauer⸗Billets zum Amphitheater à 15 Sgr. den 8. Februar, Nachmittags von 5 — 6 Uhr, wogegen die Zuschauer⸗Billets zum dritten
Die sämmtlichen Zuschauer⸗Billets werden nur unter der Be⸗
dingung ausgegeben, daß die Inhaber derselben im zuge erscheinen. Nr. 8 von der Wasserseite.
Der Eingang für die Zuschauer ist durch die T
Die Anfahrt ist in folgender Weise geordnet:
) Für die von der Schloßbrücke kommenden Thür Nr. 2 (Wasserseite).
Für die von den Linden kommenden Wagen am Hauptein⸗ gang Nr. 1 (dem Universitätsgebäude gegenüber) und Thür Nr. 3 (am Opernplatz). “
Die Abfahrt findet stattt —
1) Von der Thür Nr. 2 nach der Schloßbrücke (die Wagen stellen sich auf dem Platze an der Katholischen Kirche bis zur Fran⸗ zösischenstraße auf).
Von der Thür Nr. 1 nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vor dem Opernhause, Front nach demselben, auf). Von der Thür Nr. 3 ebenfalls nach den Linden zu (die Wagen stellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernhausplatzes bis an die Behrenstraße hin auf)
Jagen an der
Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Steckbriefs⸗Erneuerung. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation zu Forst i. L., den 29. Januar 1866. Der unterm 24. Mai 1865 binter den Kaufmann Gustav H. einrich Robert Joseph Latzel, gebürtig aus Sagan, erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.
“ Signalement.
8 Der ꝛc. Latzel ist 5 Fuß 6 Zoll 2 Strich groß, hat dunkelblondes Haar, braune Augen, spitzige Nase, gewöhnlichen Mund, hagere Gesichtsbil⸗ dung, blasse Gesichtsfarbe und ist schlanker Statur.
Bekleidet war derselbe vor dem Entweichen mit einem dunkeln Rock,
grauen Drillichhosen und grauem kleinen Filzhut.
Segla n b816 Abscher Im Namen des Königs! v
Auf die in der Untersuchungssachen wider den Doctor mediecinae Ludwig Friedrich Wilhelm Graevell zu Berlin von dem Ange⸗ klagten und von dem Königlichen Ober⸗Staatsanwalt beim Kammergericht eingelegten Nichtigkeitsbeschwerden, 8 8
hat das Königliche OberTribunal/ Senat für Strafsachen, Abtheilung I., 1 seiner Sitzung vom 6. Dezember 1865, an welcher Theil genommen aben:
1877]
dder Vice⸗Präsident, Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Dr. von Schlieck⸗
mann, die Geheimen Ober⸗Tribunals⸗Näthe Professor Dr. Heffter, Frech,
Dr. Goltdammer, von Holleben, von Tippelskirch und Eding,
nach vorgängiger, in Gegenwart des Ober⸗Staats⸗Anwalts Hartmann und
des Gerichtsschreibers, Kanzlei⸗Raths Merzdorf, stattgehabter mündlicher Ver⸗
handlung nnd nach Anhörung des Ober⸗Staats⸗Anwalts für Recht erkannt: daß u.
J. die von dem Angeklagten gegen das Erkenntniß des Kriminal⸗Senats des Königlichen Kammergerichts hierselbst vom 10. April 1865 einge⸗ legte Nichtigkeitsbeschwerde zurückzuweisen,
dagegen
II. auf die Nichtigkeitsbeschwerde des Ober⸗Staats⸗Anwalts das gedachte Erkenntniß insoweit zu vernichten, als der Angeklagte darnach nur der schriftlichen und nicht auch der öffentlichen Beleidigung des
“
Königlichen Staats⸗Ministeaiums in Bezug auf dessen Beruf schuldig erkannt worden ist, in dieser Beziehung sodann auf die Appellation des Staatsanwaltes das Erkenntniß des Königlichen Stadt⸗ gerichts hierselbst vom 21. Oktober 1864 dahin abzuändern, daß der Angeklagte wegen schriftlicher und öffentlicher Beleidigung der Mitglieder des Königlichen Staatsministeriums in Beziehung auf deren Beruf mit einer sechswöchentlichen Ge⸗ fängnißstrafe zu beahnden und dem Königlichen Staatsministerium das Recht vorzubehalten, diese Verurtheilung einmal binnen 4 Wochen durch Einrückung des Tenors der gegenwärtigen Entscheidung in den Staats⸗Anzeiger auf Kosten des Angeklagten bekannt zu machen. Die Kosten beider Nichtigkeitsbeschwerden dem Angeklagten allein zur Last zu legen.
8 8
Von Rechts wegen.
Handels⸗Register des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin.
In das Firmen⸗Register des unterzeichneten Gerichts ist unter Nr. 4536
der Kaufmann (Getreide⸗ Kommissions⸗Geschäft) Otto Hermann Richard Zitelmann zu Berlin, 3
Ort der Niederlassung: Berlin (jetziges Geschäftslokal Rosenthaler⸗ straße Nr. 40),
8 Firma: Otto Zitelmann,
ingetrag en zufolge Verfügung vom 5. Februar 1866 an demselben Tage.
Unter Nr. 1735 unseres Firmen · Registers, woselbst die hiesige Hand⸗
lung, Firma
8
C. A. Heimerdinger, und als deren Inhaber der Kaufmann Carl Adolph Heimerdinger vermerkt steht, ist zufolge heutiger Verfügung eingetragen:
9„Das Handelsgeschäft ist mit dem Firmenrechte durch Kauf auf den Kaufmann Adolph August Hermann Haupt zu Berlin über⸗ gegangen und deshalb die Firma nach Nr. 4537 des Firmen⸗ Registers übertragen.