1866 / 37 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

richtet von L. Tieck. Hamlet, nach Schlegel'’s Uebersetzung.

D. bezähmte Widerspenstige, nach d. Bearbeitung v. Dein⸗

hardstein, mit Benutzung d. Schlegel⸗ u. Tieckschen Uebersetzung. Götz v. Berlichingen. D. zerbrochene Krug. Mut⸗

ter u. Sohn, Die Waise v. Lowood, Anna v. Oesterreich,

von Ch. Birch⸗Pfeiffer. Colberg, v. P. Heyse (6 Mal). D. Unglücklichen, v. Kotzebue (4 Mal). D. Journalisten, v. Freytag. Y I., v. O. Girndt. D. Compromittirten,

v. J. Rosen. D. Dienstboten, v. Benedix. Was die

Welt regiert, v. G. Horn (z. ersten Male und 5 Mal wieder⸗ holt). D. Zeichen der Liebe, von G. zu Putlitz. In der Oper: D. Freischütz. Oberon. Orpheus u. Eury⸗ dice. Don Juan. D. Afrikanerin (5 Mal). Die Jüdin (2 Mal). Martha (2 Mal). D. weiße Dame (2 Mal). D. Postillon von Lonjumeau. D. Nacht⸗ wandlerin. D. Gesandtin. D. schwarze Domino. Violetta (2 Mal). Im Ballet: Sardanapal (2 Mal). Flick u. Flock (2 Mal).

Die Königlichen Theater waren am 2. Januar, dem Todestage Sr. Majestät Friedrich Wilhelms IV., geschlossen. Am 6., 13., 15., 19. und 25. Januar fanden im Opernhause keine Aufführungen statt. Im Ganzen wurden 55 Vorstellungen im Monat Januar gegeben, und zwar vom Schauspiel: 30, von der Oper: 21, und vom Ballet: 4; davon 30 im Abonnement. Vorstellungen klassischer Werke, von: Goͤthe 1, Kleist 1, Shakespeare 7, Weber 2, Gluck 1, Mozart 1. An verschiedenen Stücken gelangten 20 zur Auf⸗ führung. An verschiedenen Opern: 13. An verschiedenen Ballets: 2. Flick und Flock erlebte die 200. Vorstellung. Zum Erstenmale kam das Lustspiel: »Was die Welt regiert⸗ zur Dar⸗

stellung. Als Gäste erschienen auf der Königlichen Bühne im Schauspiel: Fräulein Keßler von Prag in 2 Gastvorstellungen;

in der Oper: Herr Wachtel in 11, Fräulein Artöt in 4 Gast⸗ rollen und Fräulein v. Edelsberg in 2 Debütrollen. Proben hielt das Schauspiel: 22; unter diesen 3 Leseproben, 18 Theaterproben und 1 Beleuchtungsprobe. Die Oper: 29; darunter 10 Theater⸗ Fese 19 Saalproben. Das Ballet: 2 Theater⸗ und 23 Saal⸗ proben.

Von den Vorstellungen erwähnen wir: 1) Der Freischütz, von C. M. v. Weber. Oper und zwar am 18. Juni 1821 überhaupt zum ersten Male auf die Bühne gebracht und ist bieselbe am 5. Januar 1866 zum 347. Male gegeben worden. Am 22. Dezember 1858 feierte die Königliche Bühne bei Gelegenheit der 301. Aufführung des Frei⸗

schütz, C. M. v. Webers Gedächtniß mit einem Prologe in Ver⸗

bindung mit lebenden Bildern.

2) Othello gelangte in der Uebersetzung von Eschenburg in Berlin zum Erstenmale am 29. April 1775, mit Herrn Döbbelin in der Titelrolle, zur Darstellung. Am 12. März 1788 wurde das Trauerspiel zum Benefiz für Herrn Fleck, nach der Bearbeitung von Schroeder, gegeben. Fleck spielte den Othello bis zum Jahre 1794. Von 1794 bis 1812 erlebte das Stück keine Wiederholun⸗ gen. Am 28. Dezember 1812 wurde dasselbe, mit Mattausch als Othello, nach der Uebersetzung von Voß, aufgeführt. Am 7. März 1832: übertragen von Kaufmann, und vom zur letzten Darstellung des Othello, am 6. nach der Uebersetzung von Voß. 76. Vorstellung des Trauerspiels durch hiesige Mitglieder statt; außer⸗

Januar 1866, wiederum

dem wurde dasselbe im Jahre 1853 auf der Königlichen Bühne auch

4 Mal in englischer Sprache von Mr. Ira Aldridge und sei Gesellschaft aufgeführt. 3 g . 8. G 3) Göͤtz von Berlichingen, geschrieben 1773

Berlin am 12. April 1774 zum Erstenmale gegeben.

eisernen Hand.⸗

Welches nach einer Einrichtung von Fleiß verfertiget worden. Es soll, schen Geschmack abgefaßt sein. Man hätte vielleicht Bedenken getra⸗ gen, solches auf die Schaubühne zu bringen, aber man hat dem Verlangen vieler Freunde nachgegeben, und so viel, als Zeit und Platz erlauben wollen, Anstalt gemacht, es aufzuführen. man sich, dem geehrtesten Publiko gefällig zu machen, alle erforder⸗ liche Kosten auf die nöthigen Decorationen und neuen Kleider ge⸗ wand, die in den damaligen Zeiten üblich waren. In diesem Stüůͤck kommt auch ein Ballet von Zigeunern vor. Die Einrichtung

ganz besondern und jetzo ganz ungewöhnlichen

Die Königliche Bühne in Berlin hat diese

Jahre 1844 an bis I

Die Vorstellungen des Götz erfuhren große Unterbrechungen; von 1777 bis 1795, von 1795 bis 1805 und von 1815 bis 1827 befand sich das Schauspiel nicht auf dem Repertoire. Die Auffüh. rung an 20. Januar 1866 war die 110. auf der hiesigen Bühne

Gymnasial⸗Direktor a. D. Dr. Kapp, welcher beinahe 30 Jahre am Gymnasium in Hamm als Oberlehrer und Direktor thätig und seit 1852 in Ruhestand versetzt war, ist am 8. d. M. daselbst nach längeren Leiden im Alter von 74 Jahren verschieden. 1 8

Wie der ⸗N. Pr. Z.« mitgetheilt wird, ist das Archiv in Magdeburg durch Hrn. v. Mülverstedt in den Besitz von zwei Bruchstücken einer noch dem 6. oder 7. Jahrhundert angehörigen Itala (der ältesten lateinischen Bibel⸗Uebersetzung) gekommen, deren Werth durch einige Bilder von wahrscheinlich byzantinischer Arbeit sehr bedeutend erhöht wird. Ferner wird berichtet, daß derselbe Gelehrte als ein Anhängsel von alten Akten einige zwanzig Blätter eines Stadtbuches von Aken aufge⸗ funden hat, das in mehr als einer Beziehung von der größten Wichtigkeit ist. Merkwürdig an diesem Stadtbuche, das mit dem Jahre 1266 beginnt also zu den ältesten gehört, ist, daß die Aufzeichnungen, abweichend von der sonstigen Sitte (s. Homeyer, Stadtbuch von Quedlinburg S. 36) zuerst in niederdeutscher, dann in lateinischer, dann wiederum in niederdeutscher Sprache erscheinen. Ein Abdruck dieser merkwürdigen Blätter wird von dem Ent⸗ decker vorbereitet.

Provinzial⸗

Statistische Nachrichten.

Soll⸗Einnahmen und Waaren⸗Verzollung im Zollver⸗ ein während des 3. Quartals 1865.) Mit dem 1. Juli 1865 ist der neue Zolltarif, welcher in Folge des mit Frankreich abgeschlossenen Handels⸗Vertrages aufgestellt worden ist und fuͤr eine ganze Reihe von Waaren⸗Artikeln theils Zollbefreiungen, theils nicht unerhebliche Zollermäßi⸗

gungen herbeigeführt hat, in Kraft zetreten und nähere Angaben über die

im Laufe des 3. Quartals 1865 zum Eingange verzollten oder zollfrei ab⸗ gefertigten Waaren dürften deshalb nicht ohne Interesse sein. Was zunächst die gemeinschaftlichen Einnahmen des Zoll⸗Vereins im gedachten Zeitraume betrifft, so haben nach den vom Central⸗Büreau des Zoll⸗Vereins aufge⸗ stellten Nachweisen die Einnahmen an Eingangs⸗Abgaben betragen: . im 3. Quartal 18505555 . 6,402,759 Thlr., im gleichen Zeitabschnitte des Vorjahrs 6,077,159 »

so daß sich also für 1865 eine Mehreinnahme ““ von. . 325,600 Thlr. oder etwas mehr als 5 pCt. herausstellt.

Auf die einzelnen Vereinsstaaten vertheilen sich die folgendermaßen:

Einnahmen

im 3. Quartal 1864

Thlr. 3,612,242

29,706 343,451 603,800 500,418 80,655 240,971 90,869 138,908 74,008 64,775

im 3. Quartal 1865 Tblr. 3,711,122

30,878 338,567 852,491 522,945 67,219 186,135 99,510 142,847 87,671 65,945

im 3. Quartal 1865 —yqq— -—— mehr Thlr.

98,880 1,172

248,691 22,527

4) Preußen.... außerdem: Luxemburg 2) Bayern 3) Sachsen 4) Hannover ..... 5) Württemberg 7) Kurfürstenth. Nassau. 8) Großherz. Nassau.... 9) Thüringen 10) Braunschweig.

8,641

3939 13,663

1170

Am 6. Januar 1866 fand die

11) Oldenburg 12) Nassau 25,250 27,883 13) Frarkurt a. hr... 212,404 216,670

Zusammen 6/402/750 ,077/,150 s 105,055 S0O55

59,775 52,803 6972

Götz für das Theater eingerichtet von Goethe in Weimar 1804 wurde in 1 1 Der Thea⸗ terzettel trägt folgende Ueberschrift: ⸗Götz von Berlichingen mit der Ein ganz neues Schauspiel von fünf Akten.

einen gelehrten und scharfsinnigen Verfasser mit wie man sagt, nach Schakesperar⸗

Auch hat

dieses Stückes ist am Eingange auf einen a parten Blatte für 1 Gr. zu haben. Der Anfang ist präcise um 5 Uhr.- Der Dich- ter ist auf dem Theaterzettel vom 12. April 1774 nicht angegeben. V Am 28. April desselben Jahres aber steht auf dem Zettel: »Schau- spiel in fünf Akten vom Herrn D. Göde in Frankfurth am Main.⸗ Bei der ersten Aufführung des Schauspiels spielte V Hr. Brückner den Götz. Im Jahre 1795 wurde die Rolle von Hrn. Fleck dargestellt; 1803 von Hrn. Mattauscha. V

hiervon ab 80,055

8 11“ bleibt mehr 323 600 1

Im Allgemeinen sich aus den vorstehenden Einnahme⸗Resultaten der Schluß ziehen, daß die Waaren⸗Einfuhr seit dem Beginn der neuen T arifperiode eine lebhafte gewesen sein muß, da sich sonst gegenüber der großen Zahl von Zollbefreiungen und Zollermäßigungen schwerlich ein so hohes Plus herausgestellt haben würde. iewe 1 Zolltarif eine günstige Einwirkung geübt

wird ein bestimmtes Urtheil hierüber weiteren Erfahrungen v blei⸗ ben müssen. Zu verkennen ist allerdings nicht, echrn 15 Alcarherten 1 vermehrte Einfuhr derjenigen Waaren, für welche Zollermäßigung einge⸗ treten, stattgefunden, was indeß zunächst wohl dem Umstande zuzuschreiben sein dürfte, daß die Bezüge derartiger Artikel schon lange vor dem 1. Juli 1865 sich auf das Nothwendigste beschränkt haben und die Vorräthe von solchen fast ganz geräumt gewesen sind. Dann ist auch bei dem Eingange einzelner Fabrikate wahrgenommen worden, daß mit solchen erst bezuüglich ihrer Rentabilität Versuche angestellt werden, was insbesondere von franzö⸗ sischen Wollenwaaren und Porzellan behauptet wird. Die Einnahme an Ausgangszoll hat betragen: 6663 RNHHl65.. im gleichen Zeitraum des Vorjahrs..... 69,220 »

so daß ein Ausfall von. —. 67,162 Thl entstanden, welcher lediglich dem Umstande zuzuschreiben ist baß heit dem 1. Juli 1865 die Erhebung einer Ausgangsabgabe nur noch bei der Aus⸗ fuhr von Lumpen und anderen Abfällen zur Papierfab Von den einzelnen Gegenständen, welche im 3. Quartal 1865 zum Ein⸗ gange verzollt oder zollfrei abgefertigt wurden , sind folgende bemerkens⸗

E131“

1,758 Thlr.,

In wieweit hierauf der neue

g ; haben mag, ist bei dem kurzen Bestehen desselben mit einiger Sicherheit nicht zu Fhrise gewesen 1

1865

3.Quartal 3. Quartal

1864

mehr

3. Quartal 1865

weniger

Baumwolle, rohe, kardätschte, ge⸗ kämmte, gefärbte Baumwollengarn, g gemischt mit Leinen, Seide ꝛc., ein⸗ und zweidräh⸗ tiges, rohes .. Salpeter, roh und gereinigt. 8 Soda, rohe, natürliche oder künst⸗ liche; krystallisirte Soda Roheisen aller Art, altes Bruch⸗ vesemäcdeies ꝛzc. Eisen in Stä⸗ ben (mit Ausnahme des fagon· nirten); Luppeneisn.. Ganz grobe Gußwaaren Oefen, Platten ꝛc.. . Flachs, Werg, Hanf und Heede roh, geröstet ec.... 8

. 22222-2*

Roggen.. .“ Gerste, auch gemalzte.. Alle übrigen Gattungen von Ge⸗

Oelsämereien...

Bohlen, Bretter, Latten, Faß⸗ holz (Dauben ꝛc.)..

Außereuropäische Hölzer für Tischler ꝛc. in Blöcken und Bohlen..

Kupfer ꝛc. in rohem Zustande oder als alter Bruch ꝛc..

Rohes Garn von Flachs oder Hanf, Maschinengespinnst...

Bier aller Art, auch Most .

Wein und Most, auch Cider in Fässern ees

Wein und Most, auch Cider in Flaschen...

Butter.

Herinne .

Roher Kaffe. Käse aller Artrt .. Mühlenfabrikate aus Getreide und Hülsenfrüchten.. Geschälter Reis Salz (Kochsalz, Steinsalz) Baumoͤl in Fässern, wenn bei der Abfertigung auf den Centner 1 Pfund Terpentin⸗ Oel ꝛc. zugesetzt wirrd.. Talg (eingeschmolzenes Fett von Rind⸗ und Schaafvieh) Steinkohlen. Theer, Pech und Asphalt (Berg⸗ Harze aller Art..

Schaafwolle, rohe, gekämmte,

gefärbte, gemahlene..

Roher Zink; alter Bruchzink.. Diejenigen Artikel, welche

geliefert haben, sind: Roher Kaffee Unbearbeitete Tabaksblätter. Wein in Fäͤssern und Flaschen Roheisen . Rohzucker für Siedereien.. Wollene Waaren.. Trockene Südfrüchte. Baumwollengarn aller Art daeee“ 8 Geschälter Reis Heringe 1 Gemästete u magere Schweine Leinengarn aller Art Branntwein.... Eisen aller Art

Ctr.

368,858

68,703 61,929

63,829 1,403/,749

46,582 48,280

208,665 Scheffel

1,973,212 2,002,564 364,630

375,054 Ctr. 617,170 Schiffsl.

97,976 Ctr.

56,712 55,549

25,616 30,352

98,944

1 17348 17,579 Tonnen 125,168 Ctr. 349,611 15,582

237,200

141,157 244,988

53,998

45,473 6,449,461

98,231

104,800

200,892

Ctr. 300,870

629,306

34,800 84,242

91,818 Scheffel 986,144 1,009,086 299,680

300,389 Ctr. 548,783 Schisfsl.

36,722 Ctr.

23,644 38,850

43,899 2,357

43,457

8,705 6,959 Tonnen 114,363 Ctr. 319,851 12,335

90,702 166,200

83,717 35,082 13,663 81,468 68,681

167,602 335

147,959 146/730 141,157 125,168 124,998 109,314 106,772 100,027

14,146 im 3. Quartal 1865 die höchsten Zollerträge

1,748,055 Thlr. oder 27,3 pCt. der Einnahme. 629,008 » 454,650 353,998 284,176 209,485 177,884

9,8 7,1 5,5 4,4 3,3 2,3 2,3 2,2 1,9 1,9 41/1 1,6

4,170,386 2,279,075

27,956 24,210

33,090

774,443

11,782

116,847 Scheffel 987,068 993,478 64,950

74,665

Ctr.

68,387 Schiffsl.

61,254

32,068

16,699

27,995

35,962

Scheffel

Ctr. Schiffsl.

8,643

10,620 Tonnen 10,805 Ctr. 29,760 3,247

136,498 161,271 18,916 31,810 23,332 29,550 33,290

13,811

„F 2 2 2 2

—’

ordentlichsten Weise entwickelt.

Aus Königsberg, 11. Februar, berichtet die »Ostpr. Ztg.«: Donnerstag traf hier die erste Eissendung aus Scandinavien ein. Das be⸗ treffende Schiff hatte sehr bedeutende Quantitäten Eises geladen, welche zum Preise von 18 Sgr. pro Ctr. reißenden Absatz fanden. Der Gesammt⸗ Erlös soll sich auf uͤber 5000 Thlr. belaufen haben. b

Aus Siegen, 8. Febr., wird der »Elberfd. Ztg.« geschrieben: Durch die Eröffnung der Eisenbahnen im Jahr 1861 ist die Ausfuhr der Siegen⸗ schen Eisenerze erst möglich geworden. Hierdurch und in Folge der Aus⸗ dehnung der älteren Hochöfen, sowie durch Anlage eines größeren neuen Ofens im hiesigen Kreise, hat sich der Bergbau fortwährend in der außer⸗ Die Förderung an Eisenerzen erreichte: 234,100 Tonnen, 253,000 Werth in Thlrn 317,993 358,500 w 394,749 491,400 16 .

1864 454,707 » 630 032 16885 9— 924,826 6 8 8 Dem Quantum nach betrug demnach die Zunahme in den letzten vier

1861 1862 1863

Jahren 125 pCt.; nach dem Werthe dagegen 266 pCt. Dieser Unterschied

rührt hauptsächlich von den beinahe aufs Doppelte gestiegenen Preisen, zum Theil aber auch davon her, daß in den Jahren 1861 und 1862 noch die Taxpreise der Bergbehörde zu Grunde lagen, während gegenwärtig die Ver⸗ kaufspreise angesetzt werden. Der Eisenerz⸗Bergbau ist das Funda⸗ ment der gesammten Eisen⸗Industrie und somit der Prosperität des Sieger⸗ landes.

Der pneumatische Webestuhl, berichtet die »Elbf. Ztg.“«, hat bereits in England und Frankreich die Aufmerksamkeit sämmtlicher großen Webereien erregt und scheint bestimmt, eine förmliche Revolution in der mechanischen Weberei hervorzurufen. Die bewegende Kraft, welche hier das Weberschiff durch den Aufzug hin⸗ und hertreibt, ist komprimirte⸗Luft, die abwechselnd aus den seitwärts in der Schützen⸗ oder Spullade angebrachten Ventilen ausströmt. In London wurden kürzlich, nach der »Wochenschrift des Niederösterreichischen Gewerbevereins«, mit dem gewöhnlichen mechanischen Webestuhle » Powerloom« und dem pneumatischen Versuche angestellt, welche 60 Schläge in der Minute zu Gunsten des letzteren mehr ergaben. Dabei riß der von der Luft getriebene Einschlagfaden weit seltener, als der durch die mechanischen Schläger gestoßene Faden und das mit gleichem Schußgarn gelieferte Gewebe des Luftstuhles erwies sich viel reiner und gleichmäßiger, als das auf dem gewöͤhnlichen Stuble erzeugte. Der Luftstrom dient dazu, Staub und verunreinigende kleine Theile während der Arbeit wegzublasen, und bringt in die letztere eine Elastizität, welche die Gewalt des Schlages auf dem gewöhnlichen Stuhle nicht besitzt. Sachverständige geben die Pro⸗ duction des neuen Webestuhles um ein Drittel größer an, als die des ge⸗ wöhnlichen Powerloom; bei Annahme von nur einem Viertel wird schon die jährliche Erzeugung an Geweben durch Anwendung der komprimirten Luft an jedem Webestuhle um 2800 Yards größer sein, wobei noch zu be⸗ merken, daß durch eine Maschine von 8 Pferdekraft von den neuen Stühlen so viele in Bewegung gesetzt werden können, als durch eine 15 pferdekräftige von den alten. Der Luftwebestuhl vibrirt weniger, macht weniger Geräusch und hat weniger Reibung an seinen beweglichen Theilen; es kommen bei ihm 38 einzelne Theile des Powerloom ganz in Wegfall, wodurch er auch um 25 bis 30 Shilling billiger als der gewöhnliche Stuhl ist, weniger Oel konsumirt, und die Gefahr, das Gewebe fleckig zu machen, bedeutend verringert.

1 Aus Bodö wird den »Hamb. Nachr.« geschrieben, daß auf den Lofodden in der Fabrication des Fisch⸗Guanos in neuerer Zeit eine bedeutende Konkurrenz entstanden sei, da nicht weniger als 3 solcher Fabriken im letzten Jahre in Thätigkeit waren. Es wurde diese Fabrication zuerst von einer Gesellschaft betrieben, die sich die „Fisch⸗Guano⸗Gesellschaft« nannte und im ganze Lande Actionaire hatte. Die Thätigkeit dieser Seect war zwar eine großartige, aber keine gründliche und vortheilhafte. Vor einem Jahre nun wechselte diese Gesellschaft ihre Fabrikverwalter und diese wurden sofort von einer andern Gesellschaft zur Leitung einer Fabrik auf einer andern Insel engagirt. Außerdem besitzt ein Franzose noch eine dritte Fabrik. Durch diese vermehrte Fabrication entstand natürlich eine größere Nachfrage noch Rohstoffen (Köpfe und Rückengräten der Fische) welche da⸗ durch bedeutend im Preise stiegen. Jedenfalls ist hierdurch die ö keit der Fischer auf Dinge gerichtet worden, die früher zum Froßen Thei als werthlos weggeworfen wurden, und es steht zu erwarten, daß in näch⸗ ster Zukunft die Lofodden⸗Fischer so viel Rohmaterial herbeizuschaffen wissen, daß die Guano⸗Fabrication noch einen bedeutend größeren Aufschwung

nehmen wird.

Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten.

Die Nr. 6 der»Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗ Ver «, außgegeben 10. Februar er., enthält unter Anderen: Anträge des Vereins deutscher Eisen bahn⸗Verwaltungen auf Abänderung der in Beziehung auf Eisenbahntransporte be⸗ stehenden Zollvorschriften. Die Huͤggel⸗Bahn bei Osnabrück. Die Eisenbahn⸗Konkurrenz in England. Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Projekte und Bau: Eisenbahn: Außerordentliche General⸗Versammlung, betreffend Bauten un Betrieb im Oberschlesischen Bergwerks⸗ und Hüttenrevier und Betriebs⸗ Uebernahme der Verwaltung der Stargard⸗Posener Eisenbahn. Betrieb: Verein deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Anmeldung der Bebra⸗Fulda⸗ Hanauer und Rloßer ng.2n Eiseßb Ss Großherzoglich badische

ats⸗Eisenbahnen: Betriebs⸗Einnahme in ꝛc. ö Sta 8. erg, 9. Februar. (Prov. Ztg. f. Schl.) Heute ist ein Reskript des Herrn Handels⸗Ministers Grafen Itzenplitz hier eingegangen, wonach die Vorarbeiten zu der projektirten Eisenbahn Zirtau⸗Fried⸗ land⸗Greiffenberg Löwenberg⸗Goldberg⸗Liegnitz geneh⸗-

migt sind.