unter Beförderung zum Hauptm. und Regt. Nr. 16, als Adjut. zum General⸗
kommandirt.
Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, Versetzung in das 3. Westfäl. Inf. Kommdo. des VIII. Armee⸗Corps 8
Beamte der Militair⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 8 Den 24. Januar.
Schneider, Lt. a. D., interim. Garnison⸗ zum Garnison⸗Verwaltungs⸗Insp., Karowski, burg, zum Ober⸗Lazareth⸗Insp. ernannt.
Den 7. Februar.
Brusky, Proviantmeister in Spandau, nach Wesel, Marschall, Reserve⸗Magazin⸗Rendant in Pasewalk, unter Beförderung zum Proviant⸗ meister nach Spandau, Heerde, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Posen, als Reserve⸗Magazin⸗Rendant nach Pasewalk, Heyrich, Proviant⸗Amts⸗Con⸗ troleur in Colberg, nach Posen, Scharff II., Depot⸗Magazin⸗Verwalter in Merseburg, unter Beförd. zum Proviant⸗Amts⸗Controleur nach Colberg, Ha ase, E in Coblenz, als Depot⸗Magazin⸗Verwalter nach Merseburg versetzt. Maaß, interim. Lazareth⸗Insp. in Magdeburg, zum Lazareth⸗Insp. ernannt.
Den 18. Februar.
Wernicke, Mangelsdorf, Sekretariats⸗Assist. bei den Intendan⸗
turen des III. resp. VII. Armee⸗Corps, zu etatsmäßigen Intendantur⸗Secre⸗
tairen ernannt.
on⸗Verwaltungs⸗Insp. in Cosel, Lazareth⸗Insp. in Luxem⸗
Den 24. Februar. Reuter, Intendantur⸗Referendar vom Garde⸗Corps, unter Versetzung zum II. Armee⸗Corps, Schulz, Bauer, Intendantur⸗Referendarien vom III. Armee⸗Corps, ersterer unter Versetzung zum IV. Armee⸗Corps, zu In⸗
tendantur⸗Assessoren ernannt.
II. In der Marine. Offiziere ꝛc. Er nennungen, Beförderungen und Versetzungen. Den 15. Februar.
Frhr. v. Schleinitz, Cap. Lt., kommandirt als Adjutant bei dem Präses im Marine⸗ Ministerium, unter Entbindung von diesem Kommdo. als Dezernent bei der Central⸗Abtheilung des Marine⸗Ministeriums, Knorr, Cap. Lt, als Adjut. bei dem Präses des Marine⸗Ministeriums kommandirt.
Den 17. Februar.
Werner, Korvetten⸗Capit., von dem Verhältniß als Kommand. Sr. Majestät Artillerie⸗Schiffes »Gefion« entbunden. v. Bothwell, Capitain zur See, zum Kommd. Sr. Majestät Artillerie⸗Schiffes »Gefion« ernannt. Hoffmann, v. Hollen, Mensing, Glomsda, Karcher, Siewert, Stempel, Georgi, Herbig, Dietert, Schmidt, Krokisius, Stubenrauch, Schultze, Bar. v. Koppy, v. Pawelsz, Dittmer, Koebcke, v. Reiche, Holzhauer, v. Kyckbusch, Braunschweig, Becks, v. Lewetzow, v. Morstein, Ludewig, Meller, Richter, Wilke, Kühne, Frh. v. Maltzahn, Unter⸗Lts. zur See, Patente ihrer Charge vom 28. August 1865 verliehen.
B. Abschiedsbewilligungen ꝛc.
Den 17. Februar.
Jaenicke, Lt. zur See, der Abschied bewilligt. Marine⸗Beamte.
urch Verfügung des Marine⸗Ministeriums.
Den 20. Februar.
Heinicke, Piltz, Verwalter⸗Applikanten, zu überzähligen Marine⸗
Verwaltern ernannt.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 3. März. Se. Majestät der König empfingen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge des Militair⸗ und des Civilkabinets, so wie den des Minister⸗Präsidenten. Im Laufe des Vormittags des gestrigen Tages wurde von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen empfangen: Kammerherr von Dachröden, der Großberzoglich mecklenburg⸗strelitzsche Minister von Bülow, Baron von Maltzahn⸗Sommersdorff; und gemeinschaftlich von den Höchsten Herrschaften der Botschafter Graf von der Goltz.
Schleswig⸗Holstein. Hadersleben, 27. Februar. (N. T.) Die lateinische Schule in Hadersleben ist bekanntlich im Jahre 1567 von dem Herzoge Johann dem Aelteren gegründet und wird dem⸗ nach im Jahre 1867 das Gedächtniß ihres 300 jährigen Bestehens feiern. Es wird aber diese Feier nicht blos für Hadersleben und Umgegend, sondern auch für die Herzogthümer überhaupt bedeutungs⸗ voll sein, wenn man erwägt, daß diese Lehranstalt zur Zeit der Re⸗ formation zunächst für die Bildung evangelischer Geistlichen von ihrem hochsinnigen Stifter gegründet, die erste Pflanzstätte der Re⸗ formation in den Herzogthümern, schon ein Jahrhundert vor der Errichtung der Landesuniversität Kiel gewesen und daß mit jener deutsche Bildung und deutsche Wissenschaft von hier aus verbreitet und gepflegt worden sind.
Friedrichstadt, 28. Februar. In voriger Woche war der Deichinspektor von Irminger hier anwesend, um dem Ver⸗ nehmen nach im Auftrage der Regierung die für eine Ueberbrückung der Eider erforderlichen Vorarbeiten einzuleiten und einen desfälligen Kostenanschlag auszuarbeiten.
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Das 14. Stück des „Verordnungsbl. f. d. Herzogthum Schleswig⸗ bringt ein Circulair an sämmliche Steuer⸗ und Doma⸗ nial⸗Hebungsbehörden, betreffend die Einsendung von Verzeichnissen über die sog. stehenden Ausgabeordres. Ferner ein Circulair an die Schleswigschen Zollämter, betreffend die Ausführung der Bekannt. machung vom 15. Februar 1866, wegen Einschränkung der den Be. satzungstruppen der Herzogthümer bisher gewährten Zollfreiheit; so. wie endlich eine Bekanntmachung der Schleswigschen Zolldirection wonach die bisher zu Raadager befindliche Zollkontrolle hart an die Landesgrenze auf dem sog. alten Tondern'schen Landwege nach Westerbeckfeld unter der Benennung * ollcontrolle zu Westerbeck⸗ verlegt worden ist. 1—
Frankfurt a. M., 2. März. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssitzung vom 1. März lautet wie folgt:
Die Bundesversammlung nahm verschiedene Erklärungen von Bundesregierungen entgegen, welche sich auf den vorliegenden Ent. wurf eines Gesetzes zum Schutze literarischer Erzeugnisse und Werke der Kunst beziehen: Sachsen⸗Altenburg glaubte seine Erklärung über die Annahme des Entwurfes so lange sich vorbehalten zu sollen, als nicht Preußen und Sachsen sich an der angestrebten Gesetzgebungs⸗ gemeinschaft betheiligen; Braunschweig erklärte sich mit den Anträgen der Königlich sächsischen Regierung in dieser Angelegenheit einverstanden, eventuell aber zur Annahme des vorliegenden Entwurfes bereit; dieselbe Erklärung erfolgte von Schwarzburg⸗Rudolstadt, während Schwarz. burg⸗Sondershausen sich mit dem Entwurf, wie er dermalen vor⸗ liegt, einverstanden erklärte⸗ Mecklenburg⸗Schwerin und Mecllen⸗ burg⸗Strelitz zeigten an, daß die Beiträge für die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde in die Bundeskasse eingezahlt worden seien. — Ueber einen Antrag des Ausschusses für Errichtung eines Bundesgerichts in Betreff der Herausgabe des Gesetzentwurfs und der Protokolle der Kommission zur Ausarbeitung eines allgemeinen deutschen Obligationenrechts ward die Abstimmung einer späteren Sitzung vorbehalten. — Die Bundesversammlung erhielt Nachwei⸗ sungen über die Proviant⸗ und Lazarethvorräthe, so wie über die sichergestellten Unterkunftseinrichtungen für die Kriegsbesatzungen in den Bundesfestungen. — Ein Antrag des Militair⸗Ausschusses be⸗ züglich der Munitionsdotation in den Bundesfestungen ward zum Beschluß erhoben. — Schließlich beschäftigte sich die Bundesversamm⸗ lung mit verschiedenen Eingaben.
Baden. Karlsruhe, 1. März. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurden alle Positionen der Rechnungsnagh⸗ weise im Kriegsministerium einstimmig für unbeanstandet erklärt. Beck machte im Laufe der Debatte die Bemerkung, die in dem Kom⸗ missionsbericht ausgesprochene Erwartung, es möge durch zahlrecche Beurlaubungen das stark belastete Militairbudget thunlichst erleichtent werden, sei mehr eine generelle. Zur Vermeidung von künftigen Konflikten möchte er rathen, einen Normal⸗Etat für das Millitair⸗ wesen aufzustellen und zu vereinbaren.
Oesterreich. Wien, 1. März. Von den Landtagen liegen folgende Nachrichten vor:
Prag, 1. März. An der Tagesordnung ist die Verhandlung über den Riegerschen Universitätsantrag. Die Referenten der Majo⸗ rität, Trennung der Universität in eine deutsche und böhmische, und der Minorität, vorherige Befragung der Universitäten, erstatten ihre Beichte Nach Schluß der lange währenden General⸗Debatte erklärte der Regie⸗ rungsvertreter Statthaltereirath Back, die Regierung werde sich nicht der Nothwendigkeit entschlagen können, die Universität zu vernehmen. Dieser werde jedenfalls Gelegenheit geboten werden, sich über die verhandelte Frage auszusprechen. Der Regierung liege das Interesse der hoch berühmten Hochschule am Herzen; ebenso aber die Ansprüche der Böhmen auf Förderung ihrer Sprache und Literatur. Die Regierung werde nach sorgsamster Erwägung der verschiedenen Verhältnisse die endliche Entsche⸗ dung selbst mit pecuniairen Opfern treffen.
Bei namentlicher Abstimmung wurde der Antrag der Ausschußmino⸗ rität mit 121 gegen 101 Stimmen verworfen. Stürmische Slavarust auf der Gallerie, welche von auf der Straße versammelter Volksmeng.⸗ wiederholt werden. Herbst verlangt Räumung der Gallerie und Bring besteht nach einigem Zögern des Vorsitzenden auf dieser Räumung, welch unter großer Bewegung und Widerspruch des Centrums vorgenommen wird. Die Rufe auf der Straße dauern fort. Um 8 Uhr wird de Sitzung geschlossen. Fortsetzung morgen⸗ Die czechischen Abgeordneten wurden auf der Gasse stürmisch begrüßt.
Pesth, 1. März. In der heutigen Sitzung der Deputirtentaft wurde Deaks Antrag verlesen und ohne Debatte angenommelng Klauzal beantragt, daß wegen eines richtigeren Verhältnisses 52 anstat 50 Mitglieder gewählt werden sollen. Wird angenommen.
Agram, 1. März. Es wurde eine Repräsentation an Se Majestäͤt verlesen wegen Unverletzlichkeit und Unverantwortlichkeit der Landtags⸗Mitglieder. Hierauf kam die Antwort Sr. Majestät auf di betreffenden Repräsentationen zur Verlesung, daß Se. Majestät sich nich bewogen gefunden, die angeordnete Rekrutirung zu sistiren; ferner 8* Majestät finde sich nicht bewogen, die Militairgrenze aufzulösen. W;
Lesung des Namens Sr. Maäjestät ertönten Ziviorufe.
1“
Niederlande. Haag, 2. März. Staats „Minister a. 8 Thorbecke ist heute in zwei Wahlkreisen mit sehr großer Majorili zum Abgeordneten gewählt worden.
Bill wird diesmal wie gewöhnlich
Belgien. Brüssel, 1. März. Im Jahr 1859 fanden im Abgeordnetenbause stürmische Debatten statt üͤber den Art. 302 des neuen Strafgesetzbuchs, welcher das Ablesen der bischöflichen Hirten⸗ briefe von der Kanzel herab mit Geldbuße und Gefängnißstrafe be⸗ legt. Herr Bara hat nunmehr einen nach rechts und nach links hin gleich annehmbaren Ausweg gefunden, indem er sich mit den llerikalen und liberalen Führern über eine neue Fassung des Art. 302 geeinigt, der die Verlesung der Hirtenbriefe (indem diese den allge⸗ meinen Preßgesetzen unterworfen bleiben) völlig ungestraft läßt und nur den Priester, der durch direkte Angriffe gegen die Regierung, egen ein Gesetz, einen Erlaß u. s. w. das religiöse Gebiet verlassen
zur Verantwortung zieht. Der Senat hat den also abgeänder⸗ jen Artikel, welcher den langen und nicht unberechtigten Klagen und Anklagen der klerikalen Partei ein Ziel setzt, einstimmig genehmigt.
Großbritannien und Irland. London, 1. März Es war von Anfang an bestimmt, daß Prinz Christian und Prinzessin Helene in England wohnen bleiben sollen. Wir glau⸗ ben nun, bemerkt »Pall⸗mall Gazette⸗, daß es mit dem bleibenden Aufenthalte des Prinzen in unserem Lande nicht sein Bewenden haben wird. Es ist nämlich im Werke, ihn hier zu naturalisiren und ihm eine englische Pairie mit dem Titel eines Herzogs von Kendal zu verleihen. Dieser Plan hat, soweit er sich auf die Pairie bezieht, wie zu erwarten stand, einen starken Widerspruch gefunden; indessen ist es mehr als wahrscheinlich, daß er nichtsdestoweniger ausgeführt werden wird.
A. Herbert, seit 1847 Vertreter der Grafschaft Kerry im Unterhause, ist gestorben. Er war ein eifriger Unterstützer der Re⸗ gierung Palmerston's. Seit der letzten allgemeinen Wahl war er durch Krankheit verhindert, seinen Sitz im Parlamente einzunehmen.
Das Leichenbegängniß von Sir Ch. Phipps findet zu Windsor⸗ Castle statt, wie man versichert, auf ausdrücklichen Wunsch der Königin.
Die von der allgemeinen Reformliga einberufene Konferenz von Reformern aus den verschiedenen Reformgesellschaften des Lan⸗ des fand gestern Abend hier in St. Martins Hall statt. Gegen 200 Deputirte waren anwesend und fast alle bedeutenden Städte des Königreichs vertreten. Eine Resolution, welche die Grundsätze der Verbindung — allgemeines Wahlrecht aller im Wahlbezirke angesessenen und eingetragenen Männer von unbescholtenem Cha⸗ rakter und geheime Abstimmung — bestätigt, wurde beantragt und tinstimmig angenommen. Zum Schlusse wurde der Entwurf einer jene Grundsätze verkörpernden Reformbill der Versammlung vorge⸗ legt, die ihn einem Comité zur Prüfung überwies.
In der gestrigen Unterhaussitzung beschäftigte man sich mit der Bill zur Abschaffung der allen Amtskandidaten vorgeschriebenen Eide und Reverse, die ursprünglich zum Schutz der Staatskirche und der protestantischen
Dynastie eingeführt worden sind. Dieser Gesetzentwurf ist schon eine Reihe von Jahren hindurch eingebracht, auch zwei
Mal gelesen worden und dann intweder im Comité oder im Oberhause gescheitert. Die 2. Lesung dieser von Newdegate bekämpft, von Sir G. Grey gebilligt und mit 176 gegen 55 Stimmen genehmigt. — Ein Gesetzentwurf ähnlicher Tendenz ist die ellows of Colleges Declaration Bill, die den Bewerber um die Stellung eines »Fellow« an einer Universität der Pllicht entheben soll, die 39 anglikanischen Glaubensartikel zu unterschreiben. Auch dieser Gesetzentwurf geht durch die 2. Lesung.
Drei Neuwahlen zum Parlamente wurden gestern erledigt. Der Marquis Hartington (gegenwärtiger Kriegsminister) wurde in Lancaster ohne Opposition wieder gewählt; in Sunderland unter⸗ lag Fenwick dem Gegenkandidaten Candlish und in Tiverton der konservative John Hay dem liberalen Kandidaten Denman.
Frankreich. Paris, 2. März. In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers vertheidigte Jules Favre das von der Opposition zu §. 1 des Adreß⸗Entwurfs gestellte, auf die Herzogthümerfrage be⸗ zügliche Amendement. Der Redner tadelte Frankreichs passive Haltung gegenüber den deutschen Großmächten und erklärte, er wolle nicht, daß es den Anschein hätte, als begünstige Frankreich das Vorgehen Preußens. Der Regierungs⸗Kommissar de Parieu vertheidigte die Haltung der Regierung. Hierauf forderten auch Morin, Ollivier und Thiers, daß Frankreich in dieser Frage eine accentuirtere Politik befolgen möge. Sie erklärten es für unmöglich, daß das
Haus dem absoluten Stillschweigen über diese Frage, wie es der
Adreß⸗Entwurf wolle, zustimmen könne. Auf Verlangen der Adreß⸗ Kommission wurde das Amendement der Kommission zur Prüfung überwiesen. Carnot sprach hierauf für das von der Opposition bezüglich Polens gestellte Amendement.
Spanien. Der Minister⸗Präsident legte am 27. Februar dem Kongresse einen Gesetzentwurf vor, wonach für 1866 eine Aus⸗ hebung zum stehenden Heere von 85,000 Mann. stattfinden soll.
Türkei. Die gestern erwähnte Bemerkung des Pariser⸗Abend⸗ Moniteur⸗ lautet: »Die Ereignisse von Bucharest haben von Neuem die Aufmerksamkeit auf die Donaufürstenthümer hingelenkt. Es ist nicht das erste Mal, daß sich dort seit Abschluß der Pariser Konferenzen Schwierigkeiten erheben, aber bis jetzt sind alle durch das Einverständniß der Mächte mit der Pforte beigelegt worden,
und man hat allen Grund, anzunehmen, daß die Höfe, welche di Convention vom 19. August 1858 Mal jeder äußersten Complication vorzubeugen den. Ohne vorhergehende Besprechung haben sie
ausgesprochen, daß die durch die
wissen wer sich alle dahirn
unterzeichnet haben, auch dieses
Abdankung des Fürsten
Kusa hervorgerufene Frage vor eine europäische Kommission ge⸗
bracht werden müßte. Der Graf von Flandern hat die ihm ange⸗ botene Fürstenkrone abgelehnt. Regierung alle Anstrengungen machen wird, was die Bemühungen der Kabinette erschweren könnte, und daß sie nichts unterläßt, um die Ordnung aufrecht zu halten.⸗ Nach der „Patrie« hat die provisorische Regierung der Donau⸗Fürstenthüme mit den Mitgliedern der französischen Militair⸗Kommission ein
Konferenz gehabt und derselben angekündigt, daß die von dem abgesetz⸗
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ten Fürsten mit ihnen eingegangenen Verpflichtungen vollständig aufrech erhalten werden. Dasselbe Blatt widerlegt die Nachricht, daß die Actions partei in Rumänien Agenten abgesandt habe, Provinzen ebenfalls in Aufstand
Ein Konstantinopler Telegramm
Hoffen wir, daß die provisorische um alles zu vermeiden,
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um die benachbarten zu versetzen. 1 des »Wiener Neuen Fremden⸗
blattes« meldet, ein Ministerrath, in welchem der Sultan selbst den
Vorsitz geführt, habe beschlossen, in der demnächst und zwar in Pari
zusammentretenden Konferenz vorzuschlagen, daß zum Hospodar der
Donau⸗Fürstenthümer ein Landesangehöriger gewählt werde.
Ferne
sei beschlossen worden, ein Observations⸗Corps an die Donau zu
stellen, resp. den Gouverneurs von Silistria und Widdin Ordre z geben, daß sie die in Bulgarien garnisonirenden Truppen in Eil märschen zusammenziehen. 8 Die Abdankungs⸗Urkunde des Fürsten Kusa lautet wört⸗ lich: »Abdication. Wir Alexander Johann I. legen heute den 11. (23.) Februar 1866, zufolge dem Wunsche der ganzen Nation und dem Engagement, welches wir bei unserer Thronbesteigung ein⸗ gingen, die Zügel der Regierung in die Hände einer stellvertretenden Regierung und des vom Volke gewählten Ministeriums nieder. Aus Konstantinopel, 21. Februar, wird gemeldet, daß Fazil
Mustapha Pascha vom Präsidium des Reichsschatzes zurückgetreten
Sultan erstatteten Finanzbericht seine Zu seinem Nachfolger ist Kibrisli Der Sultan hat wieder zwei neue
ist, weil er durch seinen dem Amtsgenossen beleidigt hatte. Mehemet Pascha ernannt. Panzerfregatten bestellt.
Nußland und Polen. Warschau, 28. Februar. Der bereits telegraphisch angezeigte Ukas über die Zulassung der Juden Civildienst im Königreich Polen ist heute erschienen. Derselbe autet:
Im J. 1861 haben Wir denjenigen Israeliten, welche an Unseren Universitäten und der medizinisch⸗chirurgischen Akademie akademische Grade erworben haben, das Recht zum Eintritt in alle Civilbehörden des Kaiser⸗ reiches verliehen. Nachdem Wir es für billig erkannt haben, diese Prä⸗ rogative auch auf die Israeliten im Königreich Polen auszudehnen, so haben Wir auf eine im Comité für die Angelegenheiten des Königreichs Polen begutachtete Vorstellung des Administrationsrathes beschlossen und verordnen: Art. 1. Israeliten, welche Diplome über akademische Grade, als Doktoren der Med. u. Chir., als Doktoren der Med., als Doktoren, Magister oder Kandidaten anderer Fakultäten, sowohl von Universitäten des Kaiserreichs und der Kais. med.⸗chir. Akademie, als auch von der Hochschule in Warschau besitzen, können zum Civildienst im Königreiche
n allen Behörden zugelassen werden. Art. 2. Israeliten, welche auf brund des vorstehenden Artikels zum Civildienst zugelassen sind, genießen ie allgemeinen Rechte, welche diesen Dienststellen zugesichert sind. Art. 3.
Die Ausführung dieses Ukas, der in das Gesetzblatt aufzunehmen ist,
wird den betreffenden Behörden des Königreichs übertragen. Gegeben zu
Petersburg, 1. (13.) Februar 1866. (Unterz.) Alexander. Auf Befehl
Sr. K. K. Majestät: der Minister, Staatssecretair Platonoff.
Von der Polnischen Grenze, 1. März. (Ostsee⸗Ztg.) Der »Russische Invalide⸗ dementirt in einem offenbar aus offizieller Quelle stammenden Artikel die von deutschen Blättern verbreiteten Gerüchte, daß die Zusammenziehung russischer Streitkräfte an der galizischen Grenze in feindlicher Absicht gegen Oesterreich oder zu dem Zwecke geschehen sei, in die Donau⸗Füͤrstentbümer einzurücken und die Unabhängigkeit derselben zu bedrohen. Alle diese Gerüchte erklärt das offizielle russische Blatt für »leere Phantasien«, stellt aber die Thatsache der Truppen⸗Konzentrirung selbst nicht in Abrede. — Den neuesten Nachrichten zufolge ziehen sich die in Wolhynien konzen⸗ trirten Truppen nach dem Innern des Landes zurück. Das Haupt⸗ quartier derselben befindet sich in Kiszeniew. Am Pruth ist ein Kosaken⸗Cordon aufgestellt. — In Galizien ist von der österreichischen Regierung der Befehl zur Einziehung der beurlaubten Soldaten
gegeben.
Telegraphische Depeschen 88
aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau. ondon, Freitag, 2. März, Abends. In der heutigen Sitzung des Unterhauses beantragte Gregory, die Königin in einer Adresse zu ersuchen, ihren Einfluß im Auslande zur Durchführung