1866 / 59 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

werden. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhause Finanzminister den jüngst zwischen Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz abgeschlossenen Münzvertrag vorgelegt.

Großbritannien und Irland. London, 7. März. Ihre Majestät die Königin hat an die Stelle des verstorbenen Sir Ch. Phipps Sir Biddulph und Charles Grey gemeinschaftlich zu ihren Privatschatzmeistern ernannt.

In Dublin wurde gestern Abend wieder eine Gesellschaft von Feniern, die in einem Wirthshause Berathung hielt, aufgehoben. 28 Personen, darunter der Bruder des Hausbesitzers, wurden, ohne Widerstand zu leisten, verhaftet. Auch sonst werden noch immer ziemlich zahlreiche Verhaftungen, darunter jedoch nur sehr wenige in den ländlichen Distrikten, vorgenommen. Auf mehrere Polizisten sind in den letzten Tagen Anfälle gemacht worden.

In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung verschob Earl Grey aus Rücksicht auf eine Unpäßlichkeit Earl Russell's seinen die Lage Irlands betreffenden Antrag um eine Woche. Carl Granville verliest mit leb⸗ haftem Bedauern ein Schreiben vom Professor Simmonds, des Inhalts, daß mit der von Mr. Worms empfohlenen Heilmethode an den Heerden des Barons Rothschild Versuche angestellt worden seien, und daß das neue, von Vielen schon für spezifisch gehaltene Mittel sich gar nicht bewährt habe.

Im Unterhause war gestern die zweite Lesung der London (City) Corporation Gas Bill an der Tagesordnung. Im Jahre 1860 erhielten

drei Compagnieen vom Parlament das Monopol der Beleuchtung Londons,

und sie liefern so schlechtes und theueres Gas, daß darüber allgemeine Klage erhoben wird. Gewiß ist wenigstens, daß mehrere Städte im Lande, wie Manchester und Liverpool, besser und zu wohlfeileren Preisen beleuchtet sind, als die Hauptstadt. Die Bill unter obigem Titel ist nun eingebracht worden, um das Monopol zu brechen und zwar was kein gewöhnlicher Schritt ist will die Corporation der City selbst als Gasfabrikanten auftreten und den alten Compagnieen Kon⸗ kurrenz machen. Crawford (Mitglied für die City und einer der Di⸗ rektoren der englischen Bank) beantragt die zweite Lesung. Viscount Cranbourne und Adair bekämpfen die Motion, durch welche, wie sie behaupten die Ehre des Parlaments blosgestellt werden könnte. Aber Ayrton, Roebuck und Alderman Lawrence unterstützen die Bill, die zuletzt mit 219 gegen 193 Stimmen zur 2. Lesung gelangt. Cham bers erhält die Bewilligung, eine Bill einzubringen, welche die Ehe mit der Schwester der verstorbenen legalisirt. (Der Kampf gegen das Verbot solcher Ehen, der seit 1835 oder 1836 dauert, kommt also wieder in Gang). Hibbert beantragt eine Bill, welche die unbedingte Oeffentlichkeit der Hin⸗ richtungen abschafft und bestimmt, daß Todesurtheile künftig nur in Gegen⸗ wart des Obersheriffs, der Gefängnißbeamten und der Zeitungsberichterstatter im Innern des Gefängnisses vollstreckt werden sollen und daß über die Leiche des Hingerichteten eine Todtenschau gehalten werden soll. G. Grey sagt, daß die Regierung einen Gesetzentwurf vorbereite, um die Vorschläge der Königlichen Kommission über die Todesstrafe auszuführen, und Hibbert solle daher wenigstens nicht auf die zweite Lesung dringen, bis die von der Re⸗ gierung beabsichtigte Maßregel vorliege. Gilpin bezeichnet den Gesetz⸗ entwurf als ein elendes Zugeständniß an die öffentliche Meinung, da diese die Zertrümmerung und nicht blos die Verheimlichung des Galgens ver⸗ lange. Es erfolgt die erste Lesung der Bill. Die Bill zur Abschaffung der Glaubens⸗ oder Loyalitätsreverse für Amtskandidaten geht durch die dritte und letzte Lesung.

Italien. Der Graf von Flandern ist auf seiner Reise am 6. März in Rom eingetroffen und sofort beim heiligen Vater vorgelassen worden; hierauf hat er dem Kardinal Antonelli seine

Aufwartung gemacht. Die französische Legion ist in Antibes bereits fast komplet; sie wird aus 1206 Mann bestehen, die auf 5 Jahre

kapitulirt haben und vom Obersten d'Argy befehligt werden. Die in Rom eingetroffenen Belgier, Iren u. s. w. machen während der Fasten die geistlichen Exercitien von je fünf Tagen. General Zappi

bestätigt in einem Tagesbefehle, daß so manche Italiener sich in die

päpstliche Armee nur anwerben ließen, um mit dem Handgelde durchzugehen. Die Neugeworbenen sollen daher das Geld nur in vier Raten in die Hand bekommen.

Türkei. Bukarest, 2. März. Der »Monitorul« vom 1. März bringt bereits ein Dekret der provisorischen Regierung behufs der neuen Deputirtenwahlen. Die Kammer löst sich noch vor Ostern auf. 868 ““

Rußland und Polen. Warschau, 6. März. (Schles. Zeitung.) Im Verfolg der Verordnung vom 17. Februar über die allmälige Aufhebung der Militair⸗Polizeiverwaltung hat der Statt⸗ halter bezüglich des militairpolizeilichen Wirkungskreises der neube⸗

stellten interimistischen Gouverneure von Kalisch, Kielce und Siedlee auf Vorstellung des General⸗Direktors des Innern und des General⸗ Polizeimeisters die Anordnung getroffen, daß dem Gouverneur von Kalisch die den bisberigen Militairbezirk dieses Namens bildenden fünf Kreise des Warschauer Regierungsbezirks, nämlich Kalisch, Konin, Leczyca, Sieradz und Wielun, dem Gouverneur von Kielce die Kreise Kielce, Olkusz, Miechow und Stopnica und dem Gouverneur von die Kreise Siedlee, Biala, Lukow und Radzyn unterstellt verden. Von der Civiladministration und Executivpolizei ist bekanntlich ein Theil, der bisher zur Competenz des General⸗Polizeimeisters ge⸗

Polizeimeister erläßt hierüber im heutigen »D eine Bekanntmachung, die im einzelnen angiebt, welche Angele heiten von nun an zum Ressort des Fürsten Tscherkasky gehsnes und welche andererseits ihm selbst vorbehalten bleiben. Die auf 5 letzten Aufstand bezüglichen Angelegenheiten sowie die Paßsachen stehen auch ferner unter General Trepoff. 8

(Osts. Ztg.) In

Von der polnischen Grenze, 7. März. wie polnische Blätter berichten, in manchen römi

ziennik.

Ren sind, katholischen Parochien in letzter Zeit so zahlreiche Uebertritte zu⸗ griechisch⸗katholischen Kirche her. Sta hee diesen Parochten 8

hörigen Kirchen nur wenige von ihren bisherigen Besuchern behielten und daher von der Regierung den neu gebildeten griechisch-katholischen Gemeinden zum gottesdienstlichen Gebrauch übergeben sind. Als solche römisch⸗katholische Parochien werden genannt: Bytrzyca, Szumsk Mir⸗

Choyniki u. a. In der Parochie Trosciany bei Bialystok verlangten die römisch⸗katholischen Bauern, daß ihr Geistlicher nicht mehr pol. nisch, sondern russisch predige, und daß die von ihnen begründete russische Schule von einem griechisch⸗katholischen Priester ein⸗ geweiht werde. Sie wandten sich an die Regierung hn haben beide Forderungen durchgesetzt. Vor Kurzem sind wieder zwei vom Kriegsgericht in Warschau ergangene Straf⸗ erkenntnisse gegen ehemalige russische Offiziere polnischer Na⸗ tionalität, welche sich am letzten polnischen Aufstande thätie betheiligt haben, vom Statthalter Grafen Berg bestätigt worten Die Verurtheilten sind der ehemalige Capitain Skompski und der ehe⸗ malige Lieutenant Warawski, von denen ersterem sechsjährige schwere Festungsarbeit in Sibirien, letzterem 15jährige schwere Arbeit in den Bergwerken Sibiriens zuerkannt ist. Dem Krakauer »Czas⸗ zufolge ist der Domherr Szezygielski in Warschau, der vom Erzbischof Felinsti für den Fall, daß der Prälat Rzewuski inhaftirt oder nach Ruß⸗ land abgeführt werden sollte, zum Administrator der Erz⸗Diözese Warschau bestimmt war, verhaftet und auf die Citadelle gebracht worden. Am 3. d. M. wurden in Warschau drei römisch⸗katho⸗ lische höhere Unterrichts⸗Anstalten für Mädchen und zwar ein Gym⸗ nasium, ein vier⸗ und ein dreiklassiges Progymnasium feierlich er⸗ öffnet. Die kirchliche Eröffnungsfeier, der auch der Statthalter Graf Berg und mehrere hohe Civil⸗ und Militairbeamte beiwohnten in der griechisch⸗katholischen Kathedral⸗Kirche statt.

Dänemark. Kopenhagen, 7. März. »Hamb. Nachr.«) Die »Berlingske Tidende⸗ meldet in ihrer heuti⸗ gen »Revpue⸗, der Kronprinz reise inkognito unter dem Namen eines Grafen von Kronborg zuerst nach Paris, um dort zwei bis drei Monate zu verweilen; später werde er wahrscheinlich nach der Schweiz, Italien, Griechenland und möglicherweise auch nach dem Orient gehen, doch sei hierüber noch nichts bestimmt. Die verschie⸗ denen Kommentare, welche die ausländische Presse über diese Reise gebracht hatten, seien gänzlich unbegründet, die Politik sei derselben ganz fremd.

1 Im Laufe der heutigen Sitzung des Folkethings erklärte der Finanzminister, daß von Seiten der Regierung der Auslieferung der Archivalien ꝛc. an die Herzogthümer keinerlei Hindernisse irgend

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welcher Art in den Weg gelegt worden seien.

Amerika. New⸗NYork, 24. Februar. Washingtons wurden im ganzen Lande Massen⸗Versammlungen abgehalten, um die Politik des Präsidenten zu unterstützen. In der zu Washington abgehaltenen wurde eine Resolution, welche Herrn Joh nson's Verfahren billigt, gefaßt, worauf man sich nach dem Weißen Hause begab. Hier wiederholte der Präsident vor einer un⸗ ermeßlichen Volksmenge die Ankündigung, daß er der in seiner letz⸗ ten Botschaft ausgesprochenen Politik treu bleiben wolle. Er sei entschlossen, di)e Union zu erhalten. Er stände noch, wo er beim Beginn der Rebellion gestanden, jetzt wie damals sei seine Aufgabe: Vertheidigung der Union und Verfassung gegen ihre Widersacher im Norden oder Süden. Damals, wo er sein Amt angetreten, habe der Süden sie zu zerstören gekämpft, kaum ist der Krieg vorüber und das Land befindet sich inmitten einer neuen Rebellion. Wir führten Krieg, um eine Trennung der Staaten zu verhüten, jetzt macht man den Versuch, die Regierungsgewalt in den Händen eini⸗ ger Wenigen zu konzentriren: eine Vereinigung, die nicht weniger schlimm und gefährlich als Trennung ist.“ Weiter spricht sich der Präfident sehr scharf gegen die Bildung eines Kongreß⸗Comité's zur Prüfung der südstaatlichen Ansprüche auf Vertretung im Kongresse aus. Die Executive wie das öffentliche Urtheil habe entschieden, daß kein Staat die Macht oder das Recht, die Union zu verlafsen, besitze, »und jetzt behauptet Ihr, jene seien einmal ausgeschieden und sollen nicht wieder herein. Ver⸗ rath fand ich im Süden, und nun ich mich wende, auch hier Be⸗ fehdung der Union und Bekämpfung ihrer Grundprinzipien⸗ Auf den Ruf;, die Namen derer, die solches betrieben, anzugeben, nennt

Phillips als die bedeutendsten. Man möge, bemerkt der Präsi⸗ dent im Weitern, ihn verlästern und verleumden und der Usurpation bezüchtigen, ihn werde das nicht einschüchtern und nicht abhalten

hörten, der Regierungs⸗Kommission des Innern überwiesen worden.

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von dem, was

er zum Heile der Union für nöthig erachte.

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werde nicht weichen und wenn es sein müsse, sein Leben zum Opfer

ingen. 1 Cooper Instituts war ein dichtgedrängter Meeting abge⸗

folten worden, in welchem alle politischen Richtungen vertreten waren. Es wurde auf demselben eine Adresse und Resolution an⸗ enommen, in welcher die Zulassung loyaler Vertreter aus den Süd⸗ faaten dringend befürwortet, das Veto gebilligt und des Präsidenten politik gutgeheißen wurde. b 1 Seward bhielt ebenfalls eine Rede, in der er die beruhigende Versicherung ertheilte, daß die Lage der Lande eine ungefährdete sei, möge die Politik des Präsidenten oder des Kongresses schließlich den Sieg davontragen. Früher oder später müßten auf alle Fälle die Südstaaten ihren gebührenden Platz in der Nationalvertretung wieder einnehmen, dann werde die Herstellung der Union eine voll⸗ fändige sein. Unter anderem bemerkt Seward, daß die Politik der beiden Kaiser in Mexiko weder weise noch hoffnungsvoll genannt werden könne. Die Wesenheit seiner Rede liegt darin, daß er sich

auf Seiten des Präsidenten gegen die Majorität des Kongresses

kkennt. b Ein Comité einflußreicher Persönlichkeiten aus New⸗York be⸗

jebt sich nach Washington, um mit dem Präsidenten über die seiner administrativen Maßregeln Raths zu pflegen. b

Von Washington telegraphirte Mr. Seward nach New⸗York: Alles steht gut. Die Union ist wieder hergestellt und das Land außer Gefahr. Des Präsidenten Rede tr umphirt und das Land wird glücklich sein.⸗

Am selben Abend wurde zu Washington eine Vorversammlung von Radikalrepublikanern abgehalten, in welcher die gemäßigten Meinungen überwogen. Beträchtliche Aufregung herrschte an dem Tage im Kongreß, doch ohne daß es zu bestimmten Beschlüssen ge⸗ ommen wäre. Wilson brachte eine Bill ein zur Verlängerung der Wirksamkeit der gegenwärtigen Freigelassenen⸗Bill für zwei Jahre. Wie man glaubt, würde der Präsident ihr seine Genehmi⸗ gung ertheilen. 8 ““

General Sweeney bat dem Fenier⸗Kongreß zu Pittsburg de Details eines Kriegsplans, wie man vermuthet, gegen Canada vorgelegt. Ein Comité von Feniern aus allen Staaten hat den Plan gutgeheißen. b

Man meldet aus Buenos Ayres, 25. Januar, daß der Admiral Tamandare noch nicht abgereist war zur Uebernahme des Befehls über die brasilianische Flotte auf dem Parana, und daß die verbündeten Armeen, welche sich bei Paso de la Patria be⸗

15ten: irbefeh lichen Verwandten, und: Die Unglüͤcklichen. Stuart.

liche Nachweise gestützten Darstellung gebracht wie üblich, Rezensionen, die Bibliographie oder Uebersicht der von Mitte November 1865 bis Mitte Februar 1866 erschienenen Schriften, betreffend preußische Geschichte und Landeskunde, und schließlich eine Reihe von Be-

finden, auf seine Ankunft warteten, um ihre Bewegungen gegen Paraguay zu beginnen. b

TWTelegraphische Depeschen 8 aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Franksurt a. M., Freitag, 9. März. Das „Frankfurter Journal« bringt ein Telegramm aus Wien vom heutigen Tage, nach welchem der Herzog von Nassau heute daselbst eintrifft. Es fänden fortwährend Ministerconseils statt, denen Feldzeugmeister Benedek heiwohnt. Aus Prag wird mitgetheilt, daß die Kom⸗ mandanten der böhmischen Festungen daselbst zu Berathungen zu. sammengetreten seien.

Die Nr. 10 (vom 9. März) des »Preußischen Handels⸗ archivs« hat folgenden Inhalt: Zur Bankfrage. Gesetzgebung⸗: Zulassung zum Meßkonto in Frankfurt a. O. Verzehrungssteuer⸗Behand⸗ lung von Erdwachs bei der Einfuhr in die geschlossenen Städte der deut. schen und slavischen Kronländer in Oesterreich. Einfuhrzoll von Schleim· sucker in Großbritannien. Ermittelung der Tara bei raffinirtem Zucker in Großbritannien. Entnahme der Waaren aus den Entrepots in den Vereinigten Staaten. Emission von Banknoten in Chile. Besteuerung und Verzollung von Tabak in Mexiko. Statistik: Waarenverzollungen und Abfertigungen des Zollvereins im dritten Quartal 1865, so wie Zoll⸗ Einnahmen in den drei ersten Quartalen 1865. Ein⸗ und Ausfuhr von Königsberg in 1865. Handel und Schifffahrt Amsterdams im Jahre 865. Handel und Schifffahrt von Chicago in 1865. Mittheilun⸗ gen: Berlin. Glogau. Nordhausen. Münster. Siegen. Dortmund. Löln. Friedrichshafen. Calmar. Christiansand. Horsens.

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Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

(Nepertoire⸗Entwurf der Königlichen Schauspiele fur die ächste Woche:) Im Opernhause: Sonnabend, den 10ten: Sardanapal. Sonntag, den 11ten Die lustigen Weiber. Montag, den 12ten: Die weiße Dame (Wachtel). Dienstag, den 13ten: Don Juan (Frau Wild). Mittwoch, den 14ten: Die Afrikanerin (Wachtel). Donnerstag, den 15ten: Flick und Flock. Freitag, den 16ten: Lucia (Wachtel). Sonnabend, den 17ten: Die Krondiamanten (Frl. Artot). Sonntag, den 18ten: Die Afrikanerin (Wachtel).

„Im Schauspielhause: Sonnabend, den 10ten: Revanche, und: Der Militkairbefehl. Sonntag, den 11ten: Die zärtlichen Verwandten, und: Am genster. Montag, den 12ten: Revanche, und: Der Militairbefehl. Diens⸗ ag, den 13ten: Ausreden lassen, Das Zeichen der Liebe, und: Nach Son⸗ mnuntergang. Mittwoch, den 14ten: Romeo und Julie.

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Sonnabend, den 17ten:

Sonntag, den 18ten: Revanche, und: Der Militairbefehl. . für Preußische Geschichte

Die zärt⸗

Mili Maria

Das März⸗Heft der Zeitschrift

und Landeskunde, herausgegeben von Prof⸗ Dr. Foß, liefert abermals den Beweis, wie nachhaltig sie ihrer Aufgabe entspricht, zur Ke. Vaterlands in prägnanter Weise beizutragen; es spricht dafür die darin ent⸗ haltene Abhandlung (l.) des Herrn Dr. T. Märcker: brandenburgischen Oberst⸗Kämmerers ny 8 1 welche der Herr Verfasser mit folgender Bemerkung einleitet: »Zu einer Geschichte des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg, dessen kurze Regierungs⸗Epoche doch so reich ist an 1 2 und äußere Entwickelung unseres Vaterlandes, mangelt es noch so sehr an den nöthigsten Materialten und Vorarbeiten, daß jeder, auch Beitrag dazu willkommen sein muß. theilenden, erst neuerdings in auswärtigen Archiven zu Tage gekommenen Aktenstücke, welche den Schlüssel zu den diesseits vorhandenen, aber fragmentarischen Zustande ziemlich auel ten, und die Person und das Wirken des Hauptfaiseurs jener Regierungs⸗ Epoche in ihrem wahren Lichte erscheinen lassen. Eine zweite schätzenswerthe Abhandlung des vorliegenden Heftes bildet: stige Entwickelung Jahre 1815 von Dr. schiedenen Abschnitten, wie: die preußische Agrar⸗ Gesetzgebung, , das Schulwesen, die Kirche, die Nationalitäts⸗Verhältnisse, die Juden, die

zur Kenntniß des

Der Fall des Kur⸗ Grafen Hieronymus Schlick,

Keimen für die innere

der geringste Einen solchen liefern die hier mitzu-

in ihrem unverständlichen, historischen Quellen bie⸗-

Die materielle und gei⸗ des Großherzogthums Posen seit dem Jochmus (S. 150 - 184), in welcher unter ver⸗ die Städte,

Entwickelung des provinziellen Lebens zur anschaulichen und durch thatsäch⸗ wird. Es folgen dann,

richten über vaterländische Geschichts⸗ ꝛc. Vereine. Bonn. Während die Universität durch das chemische Laborato⸗- rium, welches im kommenden Herbste dem Gebrauch übergeben werden wird, eine großartige Bereicherung ihrer Institute, und durch den Bau neuer kli⸗ nischen Anstalten nebst Anatomie und pathologisch⸗anatomischem Institut 8 eine Arzneischule erhält, welche sich neben die hervorragendsten medizinischen Anstalten Deutschlands zu stellen berechtigt sein wird, soll nun auch, wie man der »A. Allg. Ztg.« von hier schreibt, an das Universitätsgebäude selber und an das Poppelsdorfer Schloß, wo die naturwissenschaftlichen Sammlungen sich befinden, die bessernde Hand gelegt, und umfassende Her⸗- stellungs⸗ und Verschönerungsbauten an ihnen jetzt gleich in Angriff ge⸗ nommen werden, wofür der Minister die Summe von 20,000 Thlrn. an- gewiesen hat. Es handelt sich zunächst um eine zweckmäßige äußere Ver- schönerung der Fronte und der beiden Thürme des Universitätsgebäudes, des Coblenzer Thores, um die Verschönerung der Außenseite des katholischen Konvikts und um eine Erweiterung des physikalischen Kabinets.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Aus Tilsit wird der »Kgb Ztg.« unter dem 5. d. Mts. gemeldet: Die Eisdecke des Memelstromes ist bei der milden Witterung von 2 Grad Wärme für größere Lasten nicht mehr ausreichend; leichte unbe⸗ ladene Fuhrwerke passiren nur die Stromdecke; die dazu gehöͤrigen Persone müssen über einen Vohlensteg den Weg zu Fuße ausführen. Bei dem er⸗ höhten Wasserstande (10 Fuß) sind schon Vorbrücken an beiden Ufern des Stromes von 20 40 Fuß Länge nöthig geworden. Das Memel ⸗Eis hat wohl noch eine Stärke von 5 Zoll, doch duͤrfte schon in den nächsten Tagen der Transport von Fuhrwerken gänzlich aufhören. Die Posteffekten werden noch mit Sicherheit nach dem jenseitigen Ufer expedirt. Die Schlittbahn in der Stadt hat gänzlich aufgehört, auf den Landstraßen ist dieselbe unzu⸗ gänglich. - b Graudenz, 7. März. Während der milden Witterung, die nach der kurzen kalten Periode des diesjährigen Winters eingetreten, ist, dem »Gr. G.« zufolge, das Grundeis fast völlig verschwunden und das Fahrwasser frei, so daß die Schifffahrt als eröffnet betrachtet werden kann. Heute ging von hier aus die erste Getreideladung nach Danzig ab.

Mülheim a. d. R., 6. März. Der Schifferstrike hat gestern sein Ende erreicht. Von dem größten Theil der Kaufmannschaft ist ein Zuschuß von 4 Thlrn. per Schiffsreise bewilligt. (So meldet die „»Rh.⸗ u. R.⸗Ztg. *. Dagegen wird der »Ess. Ztg.« unter demselben Datum geschrieben: Da Versprechen einzelner Ruhrorter Kohlenhändler, eine Zulage von 4 Thlrn. pro Reise zu gewähren, hat bis zu diesem Augenblicke keinen Schiffer ver⸗ mocht, den Bann, der die Ruhrfahrt fesselt, zu lösen. Es soll in den nächsten Tagen eine abermalige Zusammenkunft von Kaufleuten und Schif⸗

in stattfinden. ““

6 8 b. Ztg.“« schreibt aus Ratzeburg, den 5. März: Das Generalpostamt in Berlin hat im Einverständnisse mit dem Minister für Lauenburg den Postanstalten in Lauenburg gestattet, in den postamtlichen Verkehr mit dem Publikum auch preußische Silbergroschen und Silber⸗ sechser, soweit es den Wünschen des Publikums entspricht, gelangen zu lassen. Zu dem Behufe sind an das Postamt zu Ratzeburg bereits 1000 Thlr. und zwar 500 Thlr. in preußischen Silbergroschen und 500 Thlr. in preußischen Silbersechsern gesandt, welche nach Vorschrift des Generalpostamtes an die einzelnen Postanstalten des Landes zu vertheilen sind.

Landwirthschaftliche Nachrichten. Der flaue Winter, berichtet das »Danz. D.«, hat die Ackerarbeiten in Westpreußen gefördert und die ernste Sorge wegen Durchbringung des Viehstandes wesentlich erleichtert. Bis zum Januar haben die Schäfe⸗ reien da, wo Wald oder Haide ihnen darbot, geweidet werden können; dennoch ist die Sorge wegen des Futtermangels kaum gehoben. Die Nach⸗ frage nach fettem Vieh ist im Steigen, gemästet indeß kann in futterknappen Jahren nur sehr wenig werden, da alles Futter zur Erhaltung des Arbeits⸗ und Zuchtviehes reservirt werden muß. Die Schafheerden sind im Herbste

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