bier eingetroffen und kehrten am Abend nach Baden zurück; Prinz Wilhelm von Hessen ist jedoch dahier zurückgeblieben, um noch einig e
Tage bei seinen hohen Verwandten zu verweilen.
Ihre Koͤniglichen Hoheiten der Großherzog und die Groß⸗ herzogin haben gestern den Königlich spanischen Botschafter in Petersburg, Herzog von Osuna, empfangen.
Oesterreich. Wien, 4. April. (W. T. B.) Die heutige „Abendpost⸗ ist in der Lage, auf das Bestimmteste zu versichern, daß eine Einberufung der Urlauber in Oesterreich bisber nirgends stattgefunden hat.
Die »Wiener Ztg.« bringt nachstehenden Erlaß des Finanz⸗
Ministeriums vom 2. April:
Die Aussuhr von Pferden wird für sämmtliche Grenzen des allge⸗ meinen österreichischen Zollgebietes verboten. Dieses Verbot hat mit dem Tage in Wirksamkeit zu treten, an welchem dasselbe den Zollämtern be⸗ kannt wird. Graf Larisch⸗Moöönich m. p.
Großbritannien und Irland. London, 3. April. Der König der Belgier ist gestern beim Prinzen von Wales in Marlborough House eingetroffen, um an dem heutigen Leichen⸗ begängniß der Königin Marie Amalie theilzunehmen.
Der Prinz und die Prinzessin von Hohenlobe werden heute ihren Besuch in Windsor beenden und sich über Dover nach dem Kontinent zurückbegeben.
Die Installirung Carlyle's als Rektor der Universität von
Edinburgb fand gestern unter dem Vorsitze des Vicekanzlers der V
Universität, Sir David Brewster, in Anwesenheit einer gedrängten Zuschauermenge von mehr als 2000 Personen und der Ersten des Edinburgher Magistrats statt. Carlyle wurde mit Wärme empfan⸗ gen und sprach über eine Stunde unter großem Beifalle des studen⸗ tischen Theiles der Zuboͤrerschaft.
Bei der gestrigen großen Freiwilligenrevue in Brighton ist Alles, obgleich das Wetter nicht eben besonders günstig war, in bester Ordnung verlaufen. Besonderen Glanz empfing die Revue durch die Anwesenheit des Prinzen von Wales, der nicht seit seiner frühesten Jugend, und der Prinzessin, die noch nie in Brighton war, und die daher von der Stadt aufs Festlichste empfan⸗ gen wurden.
Ein großes Reform⸗Meeceting bhat gestern in Sheffield unter dem Vorsitze des Mayors der Stadt stattgefunden, wobei Roebuck (Vertreter Sheffields im Parlamente) für den Regierungs⸗ Entwurf sprach. Er für seinen Theil, bemerkte er, würde es zwar für das Weiseste gehalten haben, mit der Neuvertheilung der Sitze an⸗ zufangen; da die Regierung, bei der die Verantwortung ruhe, jedoch anderer Meinung gewesen, so unterwerfe er sich ihrem Urtheile und werde alles, was in seinen Kräften stehe, thun, um ihren Plan zu unterstützen. Es wurde eine Petition für den Regierungs⸗Entwurf beschlossen und Resolutionen zu seinen Gunsten gefaßt, dabei jedoch die feste Erwartung ausgesprochen, daß ihm bald eine Neuverthei⸗ lung der Sitze folgen werde, welche der Industrie, der Intelligenz und dem Eigenthum die ihnen gebührende Vertretung in der Gesetz⸗ gebung verschaffe.
Auch der gestern Nachmittag wiederholte Versuch, den⸗Northum⸗ berland⸗ vom Stapel zu bringen, ist trotz aller angewandten Mühe und Kraft wieder fehlgeschlagen; auch im Momente der höch⸗ sten Fluth rührte die Masse sich nicht vom Flecke. Da die, Anstal⸗ ten, welchen man d s Mißlingen der ersten Versuche neben dem un⸗ genügend hoben Stande der Fluth zugeschrieben hatte, durch bessere sorgfältig ersetzt worden waren, so scheint jetzt durch das erneute Fehlschlagen eine Art von Rathlosigkeit eingetreten zu sein, wenig⸗ stens ist bis jetzt über die weiter anzustellenden Versuche, das Schiff flott zu machen, noch nichts verlautet. b „Aus den Ausweisen der Liverpooler Auswanderungsämter für das erste Quartal des laufenden Jahres ergiebt sich, daß die Auswanderung aus diesem Hafen seit vorigem Jahre sehr be⸗ deutend zugenommen hat. Denn während sie im ersten Quartal 1865 nur 14,516 betrug, beläuft sie sich in diesem Jahre auf 24,777 Personen. Weitaus die meisten Auswanderer sind Irländer. So befinden sich z. B. unter ca. 11,000 Passagieren, die im Monat März auf 30 Schiffen nach den Vereinigten Staaten abgegangen sind, 5572 Irländer gegen 2796 Engländer und 285 Schotten, die übrigen sind Ausländer 9 “
Frankreich. Paris, 3. April.
1— b estern hat sich auch Thiers nach England in Calais eingeschifft. Außer ihm sind Guizot, “ Broglie, Haussonville, Casimir Perier, Montalivet und der letzte
Administrator der Familie Orleans, Bocher, nach London abgereist. Berryer geht nicht; der Graf Chambord hat ein Beileidsschreiben
geschickt und wird bei der Leichenfeier vertreten sein.
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Italien. Florenz, 4. April. Die Morgenzeitungen de⸗ mentiren die Gerüchte von militairischen Vorbereitungen in Italien. Es sei von Truppenkonzentrationen weder zu Bologna noch sonstwo die Rede, sondern es habe nur eine Dislokation einiger Regimenter zum Zwecke des gewöhnlichen Garnisondienstes stattgefunde
Eine ministerielle Ordre hat auf unbestimmte Zeit den Abmarsch der Brigad Cagliari verschoben, welche für die Garnison von Mes⸗ sina bestimmt war. Derselbe Befehl soll, wie diet »A. Z.“ erfährt, auch den übrigen Corps zugegangen sein, für welche ein Garnisons⸗ wechsel bestimmt gewesen war.
Florenz, 1. April. Prinz Napoleon setzte heute bereits seine Reise nach Perugia fort. — Die Regierung will vor allen anderen Gesetzen so viele neue Steuern verlangen, daß für den Staat eine Mehr⸗Einnahme von wenigstens 100 Millionen erzielt wird. Welche Modificationen die Finanz⸗Kommission mit dem Scialoja⸗ schen Entwurfe vornehmen wird, um dieses Ergebniß zu erreichen, ist in den Augen des Ministeriums nur von secundairer Wichtigkeit. Höchstens wird es auf der vorgeschlagenen Reor⸗ ganisation der Registrirung bestehen. Das Kirchengütergesetz wird vielleicht eine Vertagung erfahren. — Am Caseations⸗ hofe hat man die Frage Betreffs der Kompetenz der Kriegsgerichte nach Aufhebung des Pica'schen Gesetzes verhandelt. Bekanntlich haben diejenigen bei der Brigandage kompromittirten Personen, deren Prozeß zur Zeit der Aufhebung jenes Gesetzes von den Kriegsgerichten eingeleitet, aber noch nicht entschieden war, ver⸗ langt, vor die gewöhnlichen Gerichte gestellt zu werden. Der Bericht⸗ erstatter des Cassationshofes, Herr Conforti, erklärt sich jedoch für die Kompetenz der Kriegsgerichte. — Die Kommission für das Straf⸗ gesetzbuch hat sich einstimmig für die Abschaffung der Todes⸗ strafe entschieden. Auch diejenigen Mitglieder derselben, welche bei der ersten Verhandlung in Turin anderer Ansicht gewesen, sind jetzt diesem Beschlusse beigetreten.
Türkei. Aus Konstantinopel, 30. März, wird tele⸗ graphisch gemeldet: »Das erste Armee⸗Corps soll auf eine Effektiv⸗ stärke von 25,000 Mann gebracht, eine Reserve von 70,000 Mann gesammelt und die Kavallerie der rumelischen Armee auf Kriegsfuß gesetzt werden.⸗
Um den großen Finanzverlegenbeiten abzuhelfen, beabsichtigt man, im ganzen Reiche der ganzen Bevölkerung eine Kopfsteuer von fünf Piaster per Person aufzulegen. Dabei ist aber auch von einer 15⸗Millionen⸗Anleihe die Rede.
Unterm 31. März wird aus Bucharest telegraphirt, der Kriegsminister appellire an die rumänische Jugend und wünsche, daß dieselbe zwei neue Bataillone Jäger und zwei Batterieen Ar⸗ tillerie formire. S
Eben daher vom 2. April wird telegraphirt, daß die Wahl⸗ Versammlungen in größter Ordnung vor sich gegangen sind, daß mehrere Beamte wegen Unterschleif vor Gericht gezogen wurden und daß am 1. April eine große Truppenschau stattgefunden hat.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff''schen Telegraphen⸗Büreau.
Stuttgart, Mittwoch, 4. April, Abends. Der württem⸗ bergische »Staatsanzeiger⸗ enthält eine Kriegsministerialverfügung, laut welcher der Garnisonswechsel statt am 17. d. Mts. auf den 10. und die Einstellung der Rekruten statt am 27. d. Mts. auf den 13. erfolgen soll.
Paris, Mittwoch, 4. April, Nachmittags.
Heute ist die vierte
Sitzung der Donaufürstenthümer⸗Konferenz abgehalten worden.
Der »France« zufolge wird der bisherige mexikanische Gesandte 18 Tuilerienhofe José Hidalgo durch Almonte ersetzt werden. Der Kaiser hat heute den Baron Saillard empfangen.
Paris, Donnerstag, 5. April. Der heutige »Moniteur« mel⸗ det: Die französischen Truppen werden Mexiko in 3 Abtheilun⸗ gen räumen. Die erste Abtheilung wird Mexiko im November 1866, die zweite im März und die dritte im November 1867 verlassen. — Zwischen Frankreich und Mexiko sind Unterhandlungen eingeleitet, welche bezwecken, den bei den mexikanischen Anleihen engagirten französischen Interessen Garantien zu sichern.
St. Petersburg, Donnerstag, 5. April, Morgens. Das heutige »Journal de St. Pétersbourg«⸗ veröffentlicht ein historisches Resumé und die amtlichen Dokumente in der Donaufürstenthümer⸗ frage und weist nach, daß die russische Regierung in der Zeit vom Jahre 1856 bis zum Jahre 1864 stets auf die Be⸗ fragung der Wünsche der moldau⸗walachischen Nation bestanden, und daß sie für die Union beider gestimmt habe, so lange die Inkonve⸗
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Der König ist gestern in Mailand eingetroffen.
shaushalts⸗Etat für 1866.
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Das Justiz⸗Ministerium.
gaben für die dauernden Bedürfnisse der Justiz⸗Verwaltung beliefen sich im Jahre 1861 auf überhaupt 11,283,781 Thlr. Dieser Summe sind in den Etats der folgenden Jahre und zwar bis zum Jahre 1865 434,319 Thlr., und von 1865 bis zu 1866 159,900 Thlr. hinzugetreten; es beträgt sonach die Gesammtausgabe nach dem vorliegenden Etat 11,878,000 Thlr. Dieselbe zerfällt in 7,198,618 Thlr. zu Besoldungen für die etatsmäßigen Beam⸗ ten, in 1,647,370 Thlr. zu anderen persönlichen Ausgaben, näm⸗ lich: zur Besoldung der Hülfsarbeiter, Kanzlei⸗Diätarien und Hülfsschreiber, zu Stellvertretungskosten in Abwesenheits⸗ und Krankheitsfällen der etats⸗ mäßigen Beamten, zu Functionszulagen für die Abtheilungs⸗Dirigenten der Gerichte II. und I. Instanz und der Dirigenten der ständigen Gerichts⸗ Deputationen, zu Pferde⸗Unterhaltungsgeldern für die Boten, zu Grati⸗ ficationen und Remunerationen für die Salarien⸗Kassen⸗ und Gefängniß⸗ beamten und zu Remunerationen und Unterstützungen für Subaltern⸗ und Unterbeamte ꝛc., in 1,013,865 Thlr. zu sächlichen A usgaben, wie zu Schreibmaterialien, Drucksachen, Holz, Licht, Utensilien, für die Bibliotheken ꝛc., und in 2,018,147 Thlr. zu sonstigen allgemeinen Ausgaben, namentlich in Kriminal⸗ und Parteisachen, zu Diäten und Reisekosten, zur Unterhaltung der Justizgebäude ꝛc.
Für das Ministerium sind solgende Beträge ausgesetzt: 86,200 Thlr. zu Besoldungen, nämlich 43,100 Thlr. für den Justizminister, 1 Unter⸗ Staats⸗Secretair und 11 vortragende Räthe, 38,650 Thlr. für 25 Büreau⸗ und 14 Kanzleibeamte und 4,450 Thlr. für 13 Unterbeamte, ferner 11,100 Thaler zu anderen persönlichen und 6,650 Thaler zu sächlichen Ausgaben. Der Bedarf ist gegen den Etat pro 1861, hauptsächlich in Folge von Ge⸗ haltserhöhungen der Beamten, um 5,560 Thaler gestiegen.
Die Ausgaben für das Ober⸗Trib unal bestehen in folgenden An⸗ sätzen: 188,065 Thlr. zu Besoldungen, und zwar: 151,300 Thlr. für den ersten Präsidenten, 5 Vice⸗Präsidenten und 48 Ober⸗Tribunals⸗Räthe, 11,300 Thlr. für den General⸗Staatsanwalt und 3 Ober⸗Staatsanwalte, 21,075 Thlr. für 13 Bureau⸗ und 11 Kanzleibeamte und 4390 Thlr. für 12 Unterbeamte, 6980 Thlr. zu anderen persönlichen und 6950 Thlr. zu sächlichen Ausgaben. Die Steigerung des Bedarfs gegen den Etat pro 1861 beläuft sich im Wesentlichen aus derselben Veranlassung, wie bei dem Ministerium, auf 12,130 Thlr.
Für die Immediat⸗Justiz⸗Examinations⸗Kommission sind die Ausgaben zu 7310 Thlr. veranschlagt, bestehend in Entschädigungen und Remunerationen für die Beamten dieser Kommission, welche ihre diesfälligen Functionen als Nebenämter versehen. In Folge von Minder⸗Einnahmen an Examinationsgebühren, welche zu den obigen Ausgaben verwendet wer⸗ den, hat sich der Anschlag gegen die Ansätze des Vorjahres um 2240 Thlr. und gegen den Etat pro 1861 um 3720 Thlr. verringert.
Fuüͤr 21 Gerichte zweiter Instanz mit Ausschluß des Departe⸗ ments Cöln belaufen sich die Ausgaben zu Besoldungen auf 823,550 Thlr. und zwar: 568,290 Thlr. für 36 Präsidenten und Direktoren und 295 Appella⸗ tionsgerichts⸗Räthe, 42,400 Thlr. für 21 Ober⸗Staats-Anwalte, 3 Staats⸗An⸗ walte und 4 Staatsanwalts⸗Gehülfen, 174/760 Thlr. für 160 Büreau⸗ und 96 Kanzlei⸗Beamte, und 38,100 Thlr. für 133 Unterbeamte. Zu anderen persönlichen Ausgaben sind 92,180 Thlr. und zu sächlichen Ausgaben 67,520 Thlr. in Ansatz gebracht. Unter den »anderen persönlichen Ausgaben« sind 24,000 Thaler für 80 Büreaugehülfen, 27,300 Thlr. für 91 Kanzlei⸗Diätarien und 13,380 Thlr. für Huͤlfsschreiber enthalten. 1
Die Ansätze erscheinen um 58,454 Thlr. höher, wie nach dem Etat pro 1861, und um 4100 Tblr. höher wie nach dem Anschlage des Vor⸗ jabres, was theils in der Vermehrung des Beamtenpersonals um überhaupt 4 Räthe und 47 Subalternbeamte, theils in allgemeinen Besoldungs⸗ erhöhungen seinen Grund hat.
Die Ausgaben für den Appellationsgerichtshof in Cöln und für die 9 Rheinischen Landgerichte betragen an Besoldungen 278,200 Thlr., nämlich 170,300 Thlr. für 4 Präsidenten bei dem Appel⸗ lationsgerichtshof, 9 Präsidenten bei den Landgerichten, 14 Kammer⸗Prä⸗ sidenten, 28 Appellationsgerichts⸗Räthe, 60 Landgerichts⸗Räthe und 28 Land⸗ gerichts⸗Assessoren, 51,200 Thlr. für 1 General⸗Prokurator, 3 General⸗ Advokaten, 9 Ober⸗Prokuratoren, 3 Prokuratoren bei dem Appellations⸗ gerichtshof und 25 Prokuratoren bei den Landgerichten, und 56,700 Thlr. für 33 Subalternbeamte. Für andere persönliche Ausgaben sind 14,700 Thlr. und für sächliche Ausgaben 16,190 Thlr. ausgesetzt.
Die, hauptsächlich bei dem Besoldungstitel, eingetretene Erhöhung gegen den Etat pro 1861 beträgt 14,230 Thlr. b ““
Die Ausgaben für die Gerichte erster Instanz mit Ausschluß des Departements Cöln, nämlich für 243 Kreisgerichte und Stadtgerichte mit den dazugehörigen Deputationen und Kommissionen bestehen in 5,588,253 Thlr. zu Besoldungen und zwar: 358,700 Thlr. für die Stadtgerichts⸗ Präsidenten, Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Direktoren, 250 an der Zahl, 2,108,530 Thlr. für 2423 Stadtrichter und Kreisrichter, 147,800 Thlr. für 162 Staatsanwalte und Staatsanwaltsgehülfen, 1400 Thlr. für 1 Häuser⸗ Administrations⸗Inspektor in Berlin, 1,356,161 Thlr. für 1995 Secretaire, Controleure und Sportel⸗Revisoren, 243 Salarienkassen⸗Rendanten, 54 Depo⸗ sital⸗Rendanten und 38 Kalkulatoren, 665,922 Thlr. für 128 Büreau⸗ und Kassen⸗ Assistenten und 316 Kanzlisten, 112,050 Thlr. für 37 Gefängniß⸗Inspektoren, 41 Gefängniß⸗Ober⸗Aufseher und 419 Gefangenwärter, 678,49 Thlr. für 2,901 Boten und Exekutoren und 159,200 Thlr. Kalkulaturgebühren für die Subalternbeamten. Die letztere Summe ist nach der Fraktion von 1862 bis 1864 gebildet. 1
Die anderen persönlichen Ausgaben belaufen sich auf 1,521,700 Thlr., einschließlich 492,970 Thlr. für Büͤreau⸗ und Kassengehülfen, 602,030 Thlr. für Hülfsschreiber und 36,985 Thlr. für Hülfsboten; und die sächlichen Ausgaben auf 900,220 Thlr.
Seit 1861 hat sich die etatsmäßige Zahl der Beamten bei den Gerichten erster Instanz um 35 richterliche, 188 Subaltern⸗ und 141 Unterbeamte, und der Gesammtbetrag der Besoldungen, einschließlich der Gehaltsverbesse⸗
rungen, um 331,475 Thlr. vermehrt. Die anderen persönlichen Ausgaben sind um 119,250 Thlr. und die sächlichen Ausgaben um 29,550 Thaler gestiegen. Gegen den Anschlag des Vorjahres sind namentlich 37,670 Thlr. für Neuanstellungen, 30,050 Thlr. zu Besoldungserhöhungen der Subaltern⸗ Beamten, hauptsächlich der Büreau⸗Assistenten, und 50,080 Thlr. zur Ver
besserung des Einkommens der Hülfsschreiber in Zugang gekommen.
Für die Friedens⸗ und Handelsgerichte des Departements Cöln betragen die Ausgaben zu Besoldungen für 125 Friedensrichter: an Fixum 66,200 Thlr. und an Emolumenten nach der Fraction von 1861 bis 1863 32,300 Thlr., so wie für 125 Friedensgerichtsschreiber und 9 Han⸗ delsgerichts⸗Secretaire: an Fixum 32,300 Thlr. und an Emolumenten 96,240 Thlr.; die anderen persoͤnlichen Ausgaben 670 Thlr. und die säch⸗ lichen Ausgaben 14,335 Thlr. b b
Die Kriminalkosten, bestehend in Verpflegungs⸗, Transport⸗ und Begleitungskosten der Kriminal⸗Gefangenen, in den Kosten für Instand⸗ haltung der Gefängnisse, für Gefängniß⸗Utensilien und in sonstigen Aus⸗ lagen in Untersuchungssachen, sind nach dem Durchschnitte der letzteren Jahre zu 1,232,930 Thlr. veranschlagt. Bei diesem Titel ist gegen den 8 pro 1861 eine Verringerung des Bedarfs um 76,425 Thlr. einge⸗ reten.
Die baaren Auslagen und anderen Ausgaben in Partei⸗ sachen, welche ebenfalls nach dem Durchschnitt der wirklichen Ausgaben der letzteren Jahre ermittelt und mit 678,717 Thlr. zum Ansatz gebracht sind, haben sich seit 1861 um 27,305 Thlr. gesteigert.
Zu sonstigen Ausgaben, wie zu Umzugs⸗ und Reisekosten versetz⸗ ter Beamten, zu Unterstützungen für Wittwen, Waisen und pensionirte Beamte ꝛc. sind 37,100 Thlr. und zur Unterhaltung der Justiz⸗- Gebäude, mit Ausschluß größerer Neubauten und Reparaturen, so wie zu den Kosten baulicher Einrichtungen in den Gefängnissen 52,000 Thlr. bestimmt. 1
Für die Justiz⸗Offizianten⸗Wittwen⸗Kasse erscheint ein Betrag, in derselben Höhe wie die bereits früher mitgetheilte Einnahme, von 17,400 Thlr. in Ausgabe. Diese Kasse verdankt ihre Entstehung der Kabinets⸗Ordre vom 1. Juni 1791, durch welche der König Friedrich Wil helm II. auf den Vorschlag des Großkanzlers von Carmer genehmigte, daß aus den Ueberschuͤssen des Drucks und Verkaufs des neuen Gesetzbuchs ein Pensionsfonds für Wittwen und Kinder wohlverdienter und ohne Vermögen verstorbener Justizbedienten gebildet wurde. Der aus diesen Ueberschüssen angesammelte Fonds hatte im Jahre 1799 eine Höhe von 34,000 Thlr. erreicht und erhielt demnächst eine kassenmäßige Einrichtung. Später ist derselbe durch Vermächtnisse und herrenlose Depositalmassen erweitert, sowie durch die ihm überwiesenen Einnabmen aus dem Verlage des Justiz⸗Mi⸗ nisterial⸗Blattes und aus dem Verkaufe kassirter Akten vergrößert, und be⸗ trägt jetzt 1,283,840 Thlr., wovon 313,267 Thlr. das eigenthümliche Ver⸗ mögen der Kasse bilden.
An Zinsen von den ausstehenden Kapitalien kommen 55,596 Thlr. auf. Von dieser Summe, sowie von der oben erwähnten Einnahme aus der Staatskasse von 17,400 Thlr. werden verwendet: 2450 Thlr. zu Besol⸗ dungen, Büreaubedürfnissen ꝛc., 500 Thlr. zu Legaten, 39,021 Thlr. zu Pensionen für Wittwen, deren Anzahl sich für 1866 auf 605 beläuft, 10,198 Thlr. zu Erziehungsgeldern, 12,831 Thlr. zu außerordentlichen Unterstützungen 2ꝛc. und 8000 Thlr. zur Unterstützung von Beamten durch Zuschüsse zu den für nachträgliche Pensions⸗Versicherungen bei der Allge⸗ meinen Wittwen⸗Verpflegungsanstalt zu entrichtenden Beitragszahlungen.
Die etatsmäßige Zahl der Beamten der Justiz⸗Verwaltung belief sich im Jahre 1861 auf überhaupt 11,152. In Folge der eingetre⸗ tenen Geschäftsvermehrung sind hierzu bis zum Jahre 1866 41 richterliche, 239 Subaltern⸗ und 141 Unterbeamte, zusammen 421 Beamte hinzugetre⸗ ten und es beträgt sonach die Gesammtzahl derselben jetzt 11,573, worunter 3339 richterliche Beamte, 235 Beamte der Staatsanwaltschaft, 4440 Sub⸗ altern⸗ und 3559 Unterbeamte enthalten sind.
Wäͤhrend hiernach in den letzten 5 Jahren eine Vermehrung des Be amtenpersonals der Justiz⸗Verwaltung um durchschnittlich jährlich 84 statt⸗ gefunden hat, ist speziell bei der Staatsanwaltschaft in diesem Zeitraum eine Verminderung um 8 Staatsanwalte resp. Staatsanwalts⸗Gehülfe eingetreten. 8
Zur Bestreitung der extraordinären Ausgaben der Verwaltung für 1866, und zwar zum Bau verschiedener Gerichts⸗ und Gefängnißlokalien ꝛc. ist eine Summe von 325,000 Thlr. in Aussicht genommen.
— Die Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußi⸗ schen Staaten (Nr. 14 vom 4. April c.) haben folgenden Inhalt: Ueber die Wiesenbauten des Oekonomie⸗Rathes Vincent. (Aus dem Be⸗ richte eines höheren Beamten.) — Ausgeführte Anlagen. — Die von Vin⸗ cent beim Wiesenbau befolgten Prinzipien. Resultate, welche in den letzten Wochen des Monats Dezember 1865 und Anfang Januar 1866 mit dem Diffusionsverfahren in der Zuckerfabrik zu Wegersleben erzielt wurden. — Verhandlungen des »Vereins für Land⸗ und Forstwirthschaft« im Herzogthum Braunschweig über das Verfahren. Eggen von Ransomes u. Sims in Ipswich. (Mit Abbild.) Eine Dampfpflug⸗Actiengesellschaft. Zur Zucht des Maulbeerbaumes als Grundlage der Seidenzucht. Literatur: Das Wesen und die Ziele der Landwirthschaft von Dr. W. Hamm. The Practical Shepherd ete. by Herry S. Randall. Vereins⸗ Versammlungen. Vom 10. bis inkl. 15. April. Notizen. Zum Elementar⸗Unterricht. Zur Regulirung der Grundsteuer. Die v. Helden⸗ Sarnowskysche Mähemaschine. Uebersicht über Anpflanzungen, Ertrag und Preis des Tabaks in den Staaten des Zollvereins für das Jahr 1864. Die Ernte in Schweden von 1865. Die Versuchsstation des Vereins für Rheinpreußen