1866 / 87 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2) für gewöhnliche (No und 3) für weniger werthvolle Güter (Produkte ꝛc.) auf 5 Sgr. pro 100 Pfund. Die Schiffe sind auch zur Beförderung von Wagen, Pferden, Schlachtvieh u. s. w. eingerichtet. Die Fahrten werden in beiden Richtungen im Anschluß mit den schnellsten Zügen der Eisenbahnen nach Stockholm, Gothenburg ꝛc. einerseits und nach Berlin, Stettin, Hamburg, Cöln, London, Paris, Leipzig, Frankfurt a. M., Breslau, Wien, Königsberg, St. Peters⸗ burg ꝛc. andererseits ausgeführt werden.

Der spezielle Fahrplan gelangt mit dem Herannahen des Monats Mai zur Veröffentlichung. Während des Monats April d. J. bleiben die zur Zeit stattfindenden wöchentlich zweimaligen Postdampfschifffahrten zwischen Stralsund und Malmoe aufrecht erhalten

Beerlin, den 12. April 1866. General-Post⸗Amt. von Philipsborn

i1111411X*X“ hausen i. A. im Regierungsbezirke Magdeburg wird am 15. April cr. eine Telegraphen⸗Station mit beschränktem Tages⸗ dienste (cfr. §. 4 des Reglements für die telegraphische Korrespon⸗ denz im Deutsch⸗Oesterreichischen Telegraphen⸗Verein) eröffnet werden. Berlin, den 12. April 1866.

Königliche Telegraphen⸗Direction.

von Chauvin.

Das 12. Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausgegeben vird, enthält unter Nr. 6285 die Verordnung, betreffend die Gerichtsbarkeit über die 1b ppreußischen Truppen in den Herzogthümern Holstein und Schleswig. Vom 15. März 1866; unter den Staatsvertrag zwischen Preußen und Bayern we⸗ gen der sogenannten Alsenzbahn. Vom 28. Oktober 1865; unter den Vertrag zwischen Preußen und Braunschweig wegen Herstellung einer Eisenbahn von Börssum nach Jerxheim. Vom 5. März 1866; und unter das Statut für den Meliorationsverband des Perlin⸗ Mersiner Bruches im Kreise Lauenburg. Vom 19ten März 1866. Berlin, den 14. April 1866. Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Berlin, 13. April. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Fürstlichen Polizei⸗Verwalter Bzdyck zu Ema⸗ nuelssagen, Kreis Pleß, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus⸗

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 13. April. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern Abend einer Soirée beim Kammerherrn Grafen Carl Pourtales bei. Heute Vormittag nahmen Se. Majestät der König in Gegenwart des Gouverneurs und Kommandanten militairische Meldungen entgegen und empfingen demnächst den General⸗Intendanten von Hülsen und den Minister des Königlichen Hauses, Freiherrn von Schleinitz, zu Vorträgen. Schleswig⸗Holstein. Eckernförde, 10. April. (Eckf. Z.) Gestern und heute war der Brigadegeneral, Generalmajor v. Korth, zur Inspektion der hier garnisonirenden Truppen, zu welchen Tags vorher die Reservisten eingetroffen waren, hier anwesend. Wie wir erfahren, wird zu Ausgang d. M. eine Munitions⸗Kolonne in der hiesigen Umgegend Cantonnements⸗Quartiere beziehen. Sachsen. Dresden, 12. April. Das heutige »Dresdener Journal⸗ veröffentlicht den preußischen Bundesreformantrag zugleich mit der Erwiederung der sächsischen Regierung auf die preußische Cirkulardepesche vom 24. März. Baden. Karlsruhe, 10. April. Die zweite Kammer hat heute nach den Osterfeiertagen ihre Sitzungen wieder aufgenommen. Der Vorstand des Handelsministeriums, Staatsrath Matthy, über⸗ giebt den Voranschlag des Eisenbahnbaues für 1866—67 und den Nachweis über den Fortgang des Eisenbahnbaues. Staatsrath Vogelmann legte das Budget der Eisenbahnschuldentilgungskasse or und übergiebt den zwischen dem Zollverein und Bremen wegen Beförderung der Verkehrsverhältnisse abgeschlossenen Vertrag. Oesterreich. Pesth, 11. April. Die Arbeiten der Zwölfer⸗ Kommission sind, wie die »Pesther Correspondenz⸗ meldet, noch nicht öllig zum Abschlusse gerathen, dieselben dürften vielmehr noch eine oder zwei Sitzungen in Anspruch nehmwen.

rmal-) Güter auf 10 Sgr. pro 100 Pfund,

Blatte aus guter Quelle zugehen, wird die sofortige Wabhl folgender drei Ausschüsse beantragen: 1) Eines Ausschusses zur Revision der Geschäftsordnung des Hauses, 2) eines Ausschusses in Angelegenheit der Nationalitätenfrage, 3) eines Ausschusses zur definitiven Rege⸗ lung der ungarisch⸗siebenbürgischen Verhältnisse. Der erste Ausschuß soll nach dem Antrage der Kommission aus 35, der zweite und dritte hin gegen aus 40 Mitgliedern bestehen. Außer diesen bringt die Kommission noch fünf Ausschüsse für sehr verschiedene Gegenstände der Gesetzgebung in Vorschlag. Und da die gefertigte Kommission auch solche Verhandlun⸗ gen in Vorschlag bringt, welche mit der Frage der Abänderung unserer bisherigen Gesetze und Institutionen im Zusammenhange stehen so hält sie es, um allen Mißverständnissen und falschen Folgerungen im vorhinein zu begegnen, für nothwendig, zu erklären und auch von Seite des Abgeordnetenhauses es protokollarisch ausdrücken zu lassen, daß das Haus durch Konstituirung dieser Ausschüsse nicht im entferntesten von dem in seinen Adressen entwickelten Prinzipe der Rechtskontinuität abweichen wolle, vielmehr an diesem strenge festhaltend die von den Kommissionen zu verfassenden Elaborate als solche Vorschläge betrachten werde, welche bloß nach faktischer Wie⸗ derherstellung des bisherigen gesetzlichen Zustandes und nach der

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Sanction des gekrönten Königs Gesetzeskraft erlangen können.

oßbritannien und Irland. London, 11. April. Ihre Majestät die Königin nebst Familie verließ gestern Nachmit⸗ tag Schloß Windsor, um sich nach Osborne zu begeben.

Zu der Versammlung der Liberalen bei Lord Russell hatten sich gegen 260 (nach einigen Blättern mehr, nach anderen einige weniger) Unterhausmitglieder eingefunden. Der Premier sprach über eine halbe Stunde für die Regierungsbill. Er hbabe, sagte er, die Anwesenden eingeladen, weil er den gegenwärtigen Zeitpunkt für einen entscheidungsvollen ansehe, um das Verfahren der Regierung vor ihnen zu rechtfertigen. Dieselbe würde angeklagt, unnöͤthiger⸗ weise die Reformfrage angeregt und dann einen zu weit greifenden und doch nur fragmentarischen Entwurf eingebracht zu haben, die Anklage sei aber in allen Punkten un—⸗ gerecht, was er dann in einem Rückblicke auf die parlamentarische Geschichte bis zur Reformbill ausführte. Hinsichtlich der Resolu⸗ tion von Earl Grosvenor bemerkte er, daß die Regierung die⸗ selbe als einen Antrag auf ein Mißtrauensvotum betrachten und danach behandeln würde. Er warf die Frage auf, ob die Regierung das Vertrauen ihrer Anhänger verdiene und glaubte, indem er alle Zweige durchging, sie beantworten zu müssen. In dieser Ueber⸗ zeugung nun, daß sie das Vertrauen des Parlamentes und der Nation verdiene und daß sie verpflichtet sei, die Reform⸗ frage vorzunehmen, um sie ihrer Lösung entgegenzuführen, habe die Regierung die gegenwärtige Reformbill einge⸗ bracht und setze ihre Existenz an deren Durchführung; nach der Aufnahme, welche dieselbe bei der Bevölkerung gefunden, sei sie entschlossen, mit ihr zu stehen oder zu fallen. Nach Russell's Rede, die mit großem Beifall aufgenommen wurde, sprachen noch mehrere Parlaments⸗Mitglieder, theils ihre Zustimmung zu der Regierungsbill ausdrückend, theils Bedenken gegen dieselbe erhebend. Bright erklärte sich unbedingt für sie und empfahl, die Frage der Neuvertheilung der Sitze einem entferntern Zeitpunkte vorzubehalten. Dies wurde von Gladstone abgelehnt, welcher erklärte, die Regierung werde, wie sie es versprochen, ihre Bill für die Neuvertheilung der Sitze einbringen. Ihm schloß sich Russell an, der zum Schlusse bemerkte, die Erklärung der Regierung, mit ihrer Reformpolitik zu stehen und zu fallen, beziehe sich sowohl auf die Sitzevertheilung, als auf die Ausdehnung des Wahlrechts, indem jene nicht weniger als diese einen wesentlichen Theil der Parlamentsreform bildete. Die Versammlung trennte sich unter dem allgemeinen Eindrucke, daß die von der Regierung ab⸗ gegebenen Erklärungen in hohem Grade befriedigend seien und daß eine Abstimmung die liberale Partei einig finden würde.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erschien der Lord⸗ mayor von Dublin vor der Schranke des Hauses und überreichte mehrere Petitionen um Abstellung verschiedener irischer Beschwerden. Sir J. Gray beantragte eine Resolution des Inhalts, daß die Stellung der Staatskirche in Irland dem irischen Volke gerechten Grund zum Mißver⸗ gnügen gebe und die Erwägung des Parlaments dringend erheische. Indem die große Majorität des irischen Volkes die völlige religiöse Gleichberech⸗ tigung verlange, wünsche sie doch nicht etwa, daß man die Güter der bestehenden Staatskirche wegnehme und zur Dotirung der katholischen Geistlichkeit verwende. Die Staatskirche habe keinem der Zwecke entspro⸗ chen, zu denen sie ursprünglich in Irland gegründet worden; und selbst in der Provinz Ulster, wo die protestantischen Kolonisten sich der Güter der Katholiken bemächtigten unn wo man die Eingeborenen nach den westlichen Grafschaften deportirte, seien 79 Prozent der Bevölkerung Nonconformisten (nicht anglikanisch) und 50 Prozent von diesen römisch⸗katholischen Glau⸗ bens. Nicht nur große Staatsmänner und Denker, sondern auch die gebildetsten Mitglieder der Staatskirche selbst hätten ihre Egistenz in Irland als eine schreiende Ungerechtigkeit und Gewalt verurtheilt. Das Haus moͤge be⸗ denken, daß die Frage nicht nur für Irland, sondern für das ganze bri⸗ tische Reich von der größten politischen, socialen und moralischen Bedeutung

sei. Oberst Greville, der den Antrag secundirt, fragt, warum man

Die Zwölfer⸗Kommission, nach Mittheilungen, die demselben

nicht gegen Irland dieselbe Politik wie gegen Canada befolge. vee irischen Staatskirche sei nichts irisch als der Name, und wenn es ein irische Parlament gäbe, würde ihr Schicksal bald entschieden sein. Chichester Fortescue (Staatssekretair für Irland) erkennt das Prinzip der Resolution als vollkommen gerecht und vernünftig an, bemerkt aber, daß die Regierung der Resolution nicht beistimmen könne, bevor sie wisse, wie ihr praktische Geltung verschafft werden soll. Ein Versuch dieser Art wäre beutzutage voreilig. O' Donnoghue klagt, daß die Regierung unerschöpflich in Ausfluͤchten sei, um ihren Mangel an Muth und Aufrichtigkeit zu 98. schleiern. Whiteside, der den Antrag entschieden verdammt, bezeichnet als den wahren Sinn der vom Staatssekretär für Irland gehaltenen kurzen Rede: »Agitirt, agitirt, agitirt, und Ihr könnt die Staatskirche niederreißen.« Die irische Kirche hänge mit dem Landbesitz auf das innigste zusammen, und ein Angriff auf die Kirche sei ein Angriff auf das Eigenthum des Landes. Zur Zeit der Katholikenemancipation hätten die Katholiken, an ihrer Spitze Dr. Doyle und Erzbischof Murray, freiwillig jedem Recht entsagt, die Staatskirche anzutasten. Durch die Unionsakte (die Aufhebung des besonderen irischen Parlaments) sei das Eigenthum der Kirche für unverletzlich erklärt worden. Eine Confiscationsmaßregel wie die vom Antragsteller gewünschte könnte nur von einem abtrünnigen Parla. ment und einer Nation von Apostaten wirklich beabsichtigt und ausgeführt werden. Hoare erklärt, daß man vergebens auf Ruh und Frieden in Irland warte, bevor diese Frage gelöst sei. Die Staatskirche sei dem iri⸗ schen Volke durch Gewalt auferlegt worden, und nur durch Gewalt werde sie aufrecht erbalten. Wie könne aus einem solchen Zustande An. deres, als Mißvergnügen, Illoyalität und Empörung, erwachsen? Die Debatte wird bis Freitag vertagt.

Frankreich. Paris, 11. April. In der gestrigen Sitzung des Senats kam die Petition zur Diskussion, welche Hr. Degouves⸗ Denunques, Präfekt unter Cavaignac, an den Senat gestellt hat. In derselben wird die Abschaffung des Art. 45 der Verfassung ver⸗ langt, welcher den Franzosen verbietet, Petitionen an den gesetz⸗ gebenden Körper zu richten. Der größte Theil der Senatoren hatte erwartet, daß die Kommission diese Petition einfach ad acta legen würde, während dieselbe den Uebergang zur Tagesordnung beantragt hatte. Es kam zu einer ausführlichen L“ Ss. kussion, welche damit geschlossen wurde, daß man dih Belis 1 Petition durch die Vorfrage verlangt, wofür sich schließlich der Sena auch abstimmend ausspricht.

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Da General Dulce als Mitbetheiligter bei Neger⸗

ist bis auf Weiteres vertagt worden.

Spanien. a18 t 9 transporten auf Cuba unmöglich geworden, so wurde Lersundi

an dessen Stelle zum General⸗Capitain in der Havannah ernannt. Die pariser »Patrie« meldet: »Eine Depesche aus Madrid hat die Ernennung des Generals Quesada zum 1ö14“* der spanischen Streitkräfte im Stillen Ocean angekündigt. V 6 man uns versichert, dürfte diese Ernennung keine definitive sein, un der General nicht abreisen. Die Mächte haben, wie es heißt, den von den Spaniern im Chiloe⸗Kanal erlangten Vortheil benutzt, um neue Vermittlungsvorschläge zu machen. Dieselben drückten, intim ibr Bedauern über die feindliche Haltung Peru s und der übrigen Alliirten Chili's Spanien gegenüber aus, da es sich um eine 1G fremde Frage handelte, und erklärten in Santiago, daß sie 8 88 e⸗ nische Regierung einen versöhnlichen Weg einschlagen sehen möchten.«

Italien. Der Pariser »Moniteur⸗ meldet: »Die Unter⸗ Zund elche ü— rgä Barletta geführt wird, suchung, welche über die Vorgänge von Var 4 8 scheint darthun zu wollen, daß die beklagenswerthen Frg eeetn Schauplatz diese Stadt war, keineswegs sich 88 einfacher Aus c der Volkswuth darstellen, sondern in einer Verschwörung ihren Ur⸗ sprung haben.⸗

Türkei. Aus Konstantinopel, 4. April, wird über Mar⸗ seille gemeldet: »Der Cours der Staatspapiere ist ge⸗ gangen, die neuen Konsols werden zu 39 11“ s. lanten haben ihre Zahlungen eingestellt. Gegen die LBL . steuer erheben sich Reclamationen Zur Ueberwachung Provinzen soll eine Armee von 60,000 Mann Fheneng in die Donau⸗Fürstenthümer einrücken wird, sobald dort Unruhen aus⸗ charest, 9. April. Die neue Kammer soll 8 10. Mai eröffnet werden. Am 24. April findet die 1 Wahlmänner Statt. Die Wahl der Deputirten wird am 29. Apri auf dem Lande und am 1. Mai in den Städten vorgenommen werden. Die Wahlintriguen sind von Seiten der verschishehen Par⸗ teien bereits überall im besteh Gange, doch wurde die Ordnung, so

iel beke nirgend gestört.

16 ““ 10. April, wird telegraphirt: 1. u 9 Pascha ist heute an Bord eines ihm zur Verfügung gestellten 3 gierungsdampfers nach Frankreich abgereist. Er nach Florenz gehen, um für die Azizie⸗Dampfschifffahrts⸗Gese schaf

der italienischen Regierung einen Postvertrag abzuschließen.⸗

i . K 10. April. Die hier einge⸗ Dänemark. Kopenhagen, 10 er eing troffenen neuesten Nachrichten aus Island und von den Faröern, resp. 21. und 24. März, bringen wenig Mittheilenswerthes. Der diesjährige Winter wird als ein ungewöhnlich strenger geschildert

und der Gesundheitszustand, namentlich auf Island, als kein guter

bezeichnet. .

Amerika. New⸗York, 31. März. Einer Deputation aus Jersey, die ihm ihre Unterstützung anzubieten kam, erwiederte der Präsident, daß er der Aufmunterung von denen, die die Grund⸗ prinzipien der Union aufrecht zu erhalten wünschten, in seiner Lage bedürfe, daß er zu alt sei, um Schritte zurück zu thun.

Demokraten und Republikaner werben eifrig um Stimmen in Connecticut zur bevorstehenden Wahl. Man ist gespannt auf den Ausgang der Senatorwahl in Jersey. Die fenischen Führer haben alle ihre Redner gewarnt, nichts über die Pläne und Politik des Fenierbundes verlauten zu lassen. Außerdem erwartete man die baldige Ankunft des Hauptes, Stephens, aus Europa. Aus Toronto meldet man, daß dort der Befehl ergangen sei, die ganze Freiwilligen⸗A mee wieder zu entlassen B

ETprriest, Donnerstag, 12. April, Abends. Die nach den türkisch⸗

griechischen Gewässern entsandte Königl. preuß. Korvette »Nymphe⸗, remorquirt von dem sie begleitenden Kanonenboot, wurde am 10. d. westlich vom Kap Matapan gesehen.

London, Donnerstag, 12. April, Abends. In der heutigen Sitzung des Unterhauses, zu welcher sich die Mitglieder sehr zahl⸗ reich eingefunden hatten, beantragte Gladstone, der auf das Leb⸗ hafteste begrüßt wurde, die zweite Lesung der Reformbill. Gros⸗ venor brachte sein bereits angekündigtes Amendement zu der Re⸗ formbill ein, welches zunächst den Gegenstand der Debatte bildete.

Madrid, Donnerstag, 12. April, Nachmittags. Das Projekt einer durch französische Kapitalisten zu errichtenden Hypothekenbank

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Repertoir der Königl. Schauspiele für die Woche vom 14. b18 2⁴ Wpril.) um Ipernhause. Sonnabend, den 14.: Abschieds⸗ Benefiz⸗Vorstellung des Frl. M. Taglioni. 1. Akt: Satanella. Drei⸗ Gespraͤch. Gartenfest aus dem Ballet: Morgano. Der Kurmärker und die Picarde. 1. Akt: Sardanapal. Sonntag, den 15. Euryanthe. Dienstag, den 17.: Sylphide (Frl. Rachel: Conti). Mittwoch, den 18.: Die Jungfrau von Orleans. Donnerstag, den 19.: Don Juan. Freitag, den 20.: Flick und Flock. Sonnabend, den 21.: Symphonie. Sonntag, den 22.:

Der Troubadour. I Im Schauspielhause. Sonnabend, den 14.: Maria Stuart. Sonn⸗ tag, den 15.: Dorf und Stadt. Montag, den 16.: Die Hochzeisreise. Revanche. Dienstag, den 17.: König Lear. Donnerstag, den 19.: Die zärt⸗ lichen Verwandten. Die Unglücklichen. Freitag, den 20.: Donna Diana. Sonnabend, den 21.: Die Raͤäuber. Sonntag, den 22.: Die zärtlichen Ver⸗ vandten. Nach Sonnenuntergang. . Die bühzdich (110 Seiten starke) Schrift des Hrn. Dr. A. Winkler: »Der Bauernstand in Westfalen. Mit besonderer Rück⸗ sicht auf das Münsterland.« (Berlin.

Verlag der E. Schweigger'’schen

ofbuchhandlung) kündigt sich zwar selbst nur als einen fragmentarischen I an, Nahean wie schon eine Uebersicht des Inhalts ergiebt, einen so reichlichen und der Beachtung werthen Stoff, daß sie Jedem, wel⸗ chem es um die hier behandelten Fragen zu thun ist, mit vollem Rechte zur Kenntnißnahme empfohlen werden kann. Die Schrift bespricht in sechzehn Abschnitten die verschiedenartigen Aufgaben, welche sie sich aus den Verhält⸗ nissen und Bedürfnissen des Bauernstandes abgeleitet und gestellt hat, wie z. B.: der westfälische Bauernstand vor und nach der Gesetzgebungsperiode von 1800 1815; Charakterzüge des westfälischen Bauern, Mißverhältniß zwischen äußerer und innerer Bildung; Ursachen des äußeren Wohlstandes als der Quelle des überhand nehmenden Luxus; Bildung und Verbildung, Grad und Richtung der geistigen Ausbildung; die Folgen falscher Auf⸗ klärung; über alte und neue Trachtj; die Leinen⸗Industrie, das Spinnen

und die Spinnstube; das Gesinde und sein Verhältniß zur Herrschaft;

Ackerbau⸗Vereine und Ackerbau⸗Zeitungen; zur Verwaltung der Landge⸗ meinden; die öffentlichen Wahlen; Verbände und Volksbelustigungen; Rück⸗ schri d Fortschritt. 8 s 12. April. In der Beilage zum »Anzeiger für Tunde der Deutschen Vorzeit« (dem Organ des Germanischen Museums zu Nürn⸗ berg) 1866, Nr. 3, S. 117 befindet sich folgende Mittheilung: b

„Die treffliche Sammlung nordd eutsch er und insbesondere in Vom⸗ mern gefundener Alterthü mer in Stein und HPeenae. welche der 1 vergangenen Herbste zu Greifswald verstorbene Dr. Friedrich v. Hageasgw während eines Zeitraums von mehr denn 40 Jahren mit Eifer und Glück zusammengebracht hat, ist in ihrer Gesammtheit dem Vaterlande und Demt. scher Wissenschaft erhalten worden. Es hat nämlich das junge Pror in⸗ zial⸗Museum zu Stralsund diese Sammlung um den Preis von ca. 1600 Thlrn. angekauft. Schon sind von Privaten Beiträge nn 160, 30, 10 Thlr. u. s. w. geleistet worden. Der literarisch⸗gesellige Verein zu Stralsund hat die Summe von 100 Thlrn. bewilligt, und weitene mad noch größere Beiträge stehen von den Landständen und von der Stadt Stralsund zu hoffen. 8e 14 Tagen, berichtet die „Kölner Ztg.« aus Köln vom 11. April, ist eine der beiden für unsere stehende Brücke bestimmten 5, Statuen durch einen höheren Beamten der Köln⸗Mindener Eisenbahn⸗C ese schaft in Berlin übernommen worden. Der Transport derselben von