1866 / 90 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

vom Monat Oktober c. ab in Empfang zu

nehmen sind. Merseburg, den 4. April 1866. Im Auftrage der Königlichen Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. 3 Der Regierungs⸗Präsident

Rothe.

Berlin, 17. April. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst gerubt: Dem Obersten Freiherrn von der Goltz, Com⸗ mandeur des 2. Westfälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 15 (Prinz Friedrich der Niederlande), die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Niederlande Majestät ihm verliehenen Commandeur⸗ Kreuzes vom Großherzoglich luxemburgischen Orden der Eichenkrone zu ertheilen.

Nichtamtliches. Schleswig⸗Holstein. Schleswig, 15. April. (H. N.) 3 Unsere städtischen Kollegien haben zu heute auf einem unserer kleinen

Dampsschiffe eine Schlei⸗Tour arrangirt und dazu den Gouverneur v. Manteuffel, den Freiberrn v. Zedlitz, Obersten v. Mertens aus Kiel, Deich⸗Inspektor Irminger aus Husum und mebrere Regierungs⸗ Beamte eingeladen. Der Zweck ist, das Interesse für die Verbesse⸗ rung des Schleifahrwassers, Sicherung des Einganges, Ausbagge⸗ rung und Beseitigung der Häringszäune ꝛc. neu anzuregen und an Ort und Stelle mit Hülfe der Techniker auf das aufmerksam zu machen, was sich erreichen und ausführen läßt. Uebrigens hat Frei⸗ herr v. Manteuffel die Einladung ablehnen müssen, weil heute Nach⸗ mittag Freiherr v. Gablenz hier einen Besuch abstatten will.

Frankreich. Paris, 15. April. des gesetzgebenden Körpers nahm Herr Thiers über das Handels⸗Marine⸗Projekt zuerst das Wort. Er trat für die vollständige Aufrechterhaltung des jetzigen Regimes ein. Gegen die Modification der Inscription maritime sprach er sich ebenfalls aus, wie er denn überhaupt das ganze Schifffahrts⸗Reglement, das Col⸗ bert erlassen, bewundert! Wenn es nicht bestehe, fügte er hinzu, müsse man es schon aus Nücksichten der Menschlichkeit erlassen. Dieses Reglement bestimmt nämlich, daß die Schiffe doppeltes Ma⸗ terial, einen Chirurgen und einen Schiffsjungen an Bord haben und ihre Matrosen wieder nach Frankreich zurückbringen müssen. Die englischen Schiffe haben nur die Verpflichtung, ihre Matrosen nach der ersten besten englischen Colonie zu bringen.) Betreffs der Lebensmittel bestimmt das Colbert'sche Reglement noch, daß jedes Schis auf ein Jahr damit versehen sein muß; auch muß das⸗ selbe den entsprechenden Vorrath an Wein mit sich führen. Ein Hauptgrund, wesbalb Frankreich nicht mit dem Auslande konkurri⸗ ren kann, ist Thiers zufolge der Mangel an ins Gewicht fallenden Gütern. Frankreich arbeite meistens feine Waare, während England seine Steinkohlen und sein Eisen und Amerika seine Baumwolle zur Ausfuhr habe. Durch die Gleichstellung aller Flaggen mit der fran⸗ zösischen würde man ihr auch noch diese geringe Fracht schmälern und ihrer Aus⸗ und Einfuhr nach Südamerika, wo sie jetzt fast allein Herr sei, Abbruch thun. (Südamerika hat fast keine eigenen Handels⸗ schiffe.) Hrn. Thiers antwortete der Vice⸗Präsident des Staatsrathes, Forcade de la Roquette. Derselbe sucht durch Zahlen zu be⸗ weisen, daß seit dem Abschlusse der Handelsverträge nicht allein der französische Ausfuhrhandel, sondern auch die französische Schifffahrt zugenommen habe. Er führt als Beispiel England an, wo ebenfalls bittere Klagen laut geworden seien, als man die Schifffahrt frei⸗ gegeben; die Erfahrung habe aber bewiesen, daß man daran wohl gethan habe. Vor der Reform habe England nämlich nur zwölf Millionen ein⸗ und ausgeführt; heute sei diese Zahl auf vierund⸗ zwanzig Millionen gestiegen, von denen auf die englische Marine vierzehn, auf die fremde zehn kämen; Alles komme darauf an, immer schnell Transportmittel zur Verfügung zu haben, und dieses könne nur dadurch erreicht werden, daß man die Schifffahrt frei gebe Frankreich, schließt der Redner, ist es, welches, von drei Meeren be⸗ spült, zwischen der Nordsee, dem atlantischen Ocean und dem Mittel⸗ meere, in der bewundernswerthesten Lage sich befindet, denn es steht im Mittelpunkte der Handels⸗ und See⸗Interessen der civilisirten Welt. In seine Häfen laufen die Eisenbahnen aus, welche alle Produkte nach Italien, Spanien, Deutschland, nach allen Ländern Europa's führen. Daher dürfen wir der Zukunft getrost entgegen⸗ sehen, ohne die Kämpfe der Konkurrenz zu scheuen, denn wir haben zwei Bedingungen für den Erfolg zur Seite, die nichts ersetzt und die alle übrigen aufwiegen: das Privilegium einer Lage, die einzig in der Welt ist, und die Tüchtigkeit unserer Seeleute, welche auf q Weise den Geist Frankreichs auf allen Meeren repräsentiren. 2u E55 die Versammlung in nicht EE p. ich gegen die Beendigung der all⸗ waaa eee. v7 8 „Movimento⸗ mittheilt, ist Prinz Abalbert 2 2. .-J. von Nizza aus durch Genua gekommen, aeens Livorno zu ger Er hat das Arsenal

In der gestrigen Sitzung

85 Die „Opinione⸗ giebt folgende Vertheilung und Stärke der österreichischen Streitkräfte in Venetien an: ⸗In der Provinz Ve rona 18,000 Mann, in Mantua 8000, Venedig 9000, Padua 5000, Treviso 4500, Vicenza 4300, Belluna 800, Rovigo 4000, Udine 7000, im Trentino und dem cisalpinischen Tyrol 4000, in der Halb. insel Istrien 6500. Also in den italienischen Provinzen Oesterreichs zusammen 71,200 Mann. Dazu kommen noch im transalpinischen Tyrol 1300, in ⸗Corinzia⸗, wie das italienische Journal sagt, 3500 in ⸗Carniola⸗ 2500 und in Croatien (Fiume, Agram und Karls⸗ stadt) 1500 Mann. Jede Infanterie⸗Compagnie zählt mit Einschluß der Offiziere 78 Mann, die Jäger⸗Compagnie 94 und die Schwadron 135 Mann.⸗ 88 Türkei. Jassy, 15. April. Auf Anstiften Murusi's und Rosmano s versuchte eine Schaar von 200 ‚Mann eine separa⸗ tistische Bewegung; die Polizei wurde ihrer Herr, zerstreute die Un⸗ ruhestifter und trieb Murusi aus der Stadt. Mebhrere bundert russische Unterthanen, welche bei dem Aufstandsversuche Partei ergriffen und nach dem Mißlingen desselben sich in das Haus Rosmano's geflüchtet hatten, leisteten von dort aus den Truppen Widerstand, ergaben sich jedoch nach kurzem Gewehrfeuer, bei welchem zwei getödtet und mehrere verwundet wurden. Die Bevölkerung von Jassy hat an der Bewegung nicht Theil genommen. Die Ausständischen wollten den Metropolitan an die. Spitze stellen, welcher leicht verwundet wurde Im Ganzen sollen 14 Personen getödtet und 18 verwundet worden sein. Die Ruhe ist wieder hergestellt.

16. April. Die Ruhe ist nicht wieder gestört worden.

Murusi und dessen ausländische Complicen haben sich über die russische

Grenze geflüchtet. Der Erzbischof, welcher die Emeute leitete, ist mit den Bojaren Rosmano und Lacesco verhaftet. Der russische Postdirektor hielt an die Menge eine Ansprache. Der Aufstand wurde durch ein moldauisches Regiment niedergeworfen. Die ganze Moldau hat einstimmig für den Prinzen von Hohenzollern gestimmt. Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. April. Der Vorschlag des Constitutions⸗Ausschusses, daß auch die Bekenner eines anderen Glaubens, als des evangelischen, zu verschiedenen Aem⸗ tern zuzulassen sein sollten, ist gegen alle Erwartung schon heute im Priester⸗ und Bauernstande zur Berathung vorgewesen. Von dem letztgenannten Stande ist dieser Vorschlag angenommen worden, von dem ersteren dagegen abgelehnt. Das Civildepartement hat durch Rundschreiben die Stände auf⸗ ee sich am Sonnabend, den 14. d., auf dem Reichssaal ein⸗ nden.

Dänemark. Kopenhagen, 14. April. N.) In der heutigen Sitzung des Folkethings wurde hie vng ie eh; betreffend die Staatseinnahmen, fortgesetzt. Der Berichterstatter (Fenger) erklärte, daß der Ausschuß sich der Grundlage des Ministers für die Zolleinnahmen, nämlich das Finanzjahr 1864—65, nicht anschließen könne, da dasselbe an verschiedenen anomalen Einflüssen gelitten habe, man möge daher das letzte Kalenderjahr zur Grund⸗ lage nehmen, wogegen sich jedoch eine Minorität wegen des Miß⸗ wachses in Jütland erklärte. Der Finanzminister erklärte, die Zoll⸗ einnahmen des letzten Jahres seien so ungewöhnlich hoch gewesen, daß sie kaum als Norm gelten könnten, vielmehr müßte man auf eine Abnahme gefaßt sein. Doch war er nicht unbedingt gegen die höͤher kalkulirte Einnahme, da auch sie eine Kriegssteuer nicht un⸗ nöthig machen wird. Nach der Ausschußberechnung beträgt die 11“ 2v Thlr., während die des Finanz⸗

inisters im ursprünglichen Gesetzentwurf nur 6,716,000 Thlr. bei⸗ des für 1 Jahr 5 E“ Ign der heutigen Sitzung des Neichsraths⸗Landsthi die erste Behandlung des ditgesneintge crn wadses . e ordnung. Der Präsident zeigte jedoch an, daß die Verhandlung dhesr Sache im Landsthing bis auf Montag verschoben werden solle. Als Grund dafür wird von vielen Seiten angegeben, daß über das Kriegs⸗Budget in einer Minister⸗Konferenz gegenwärtig verhandelt würde und somit wahrscheinlich die Haltung des Ministeriums den bekannten eingreifenden Aenderungen des Folkethings gegenüber noch nicht endgültig festgestellt sei. 1

Amerika. Ein vom Pariser »Moniteur« mitgetheiltes Tele⸗ gramm aus Lissabon, den 14. d., meldet die v ben⸗ zösischen Paketboots »Estremadura⸗ aus Brasilien. Es hat Rio Janeiro den 24. März verlassen. Seinen Nachrichten zufolge war 8. e. cäaa⸗ eht⸗ am 14. März über den Parana gegangen. an hatte noch keine Details über die Folg G Aufnah vesh sgran gösc ber die Folgen dieser neuen Aufnahme Die Mittheilungen aus Chili sprechen von einer Seeschlacht

ge zu

ohne Erfolg, welche stattgefunden hätte zwi Fece cllenischen Kriegsschiffen bätte zwischen den spanischen und

B Lelegraphische DVepeschen aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau. 1.“ London, Montag, 16. April, Abends. In der heutigen Sitzung des Unterhauses wurde die Debatte über die Reformbill fortgesetzt

italienischen Traktates zu interpelliren.

e traßburg mit 19,600 gegen 9900 Stimmen zum Oeputicten winben.

in 19,000 Thlr. zu Diaͤten ꝛc. für Hülfsarbeiter, Ka

um uͤberhaupt 20/790 Thlr. erhöht, diese Steigerung beru⸗

1265

Beaumont beabsichtigt morgen wegen des angeblich preußisch⸗

Paris, Dienstag, 17. April, Morgens. Bussidre ist in

gewählt. Florenz, Montag, 16. April, Abends. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer überreichte der Finanzminister einen Gesetzentwurf, in welchem er die Ermächtigung, das provisorische Budget bis zur definitiven Annahme des Budgets für 1866 in Gel⸗ tung lassen zu dürfen, nachsucht. Die Kommission für Finanz⸗Vor⸗ lagen wird demnächst Bericht erstatten. Petersburg, Montag, 16. April, Abends. Heute Nachmittag 4 Ubr, als der Kaiser nach der Beendigung der Promenade am Sommergarten den Wagen bestieg, schoß ein Unbekannter eine Pistole auf Se. Majestät ab. Der Kaiser ist nicht beschädigt. Der Schul⸗ dige ist verhaftet. Die Untersuchung hat begonnen. Kopenhagen; Dienstag, 17. April. Im Reichsraths⸗Folks⸗ thing ist der Vorschlag des Comité's, die Pensionirungsfrage be⸗ treffend, in zweiter Lesung fast einstimmig angenommen worden. In den Abgeordnetenkreisen wollte man wissen, daß die Com⸗ missaire der deutschen Großmächte die Schlußratification beanstanden, weil die vor Kurzem vorgeschlagene Abfindung der Beamten in den Herzogthümern einer loyalen Durchführung der getroffenen Stipu⸗

lationen widerspräche. 1

Zum Sta tshanshalts⸗ Etat für 1864. XXVII. Das Ministerium des Innern. Der Etat weist an Ausgaben für das Ministerium eine Summe von 118,326 Thlr. nach, bestehend in 88,026 Thlr. zu Besoldungen, näm· 43,100 Thlr. für den Chef des Ministeriums, 1 Unter⸗Staats⸗Secretair 11 vortragende Räthe, 39,826 Thlr. für 25 Bureau-⸗, 12 Kanzlei⸗

8 und 2 Telegraphisten, und 5100 Thlr. für 15 Unterbeamte; ferner Feaee grde. ga cnn nzleidjätarien, Hülfsboten

ülfen, in 9300 2 hlr. zu Bureaubedürfnissen,

jalien für Kanzleigeh vena, a 89 in 2000 Thlr. zur Unterhaltung der Dienst⸗

Reisekosten und Tagegeldern und

gebäude ꝛc.

Im Vergleich mit dem Etat pro 1861 erscheinen diese Ansätze zwar

ht indeß im We⸗

lichen auf Uebertragungen von anderen Titeln hierher und es treten als senettche vecgrausdaben Fgen 1861 nur 4950 Thlr. zu den in Folge der Geschäftsvermehrung nothwendig gewordenen Neuanstellungen von 28 vrer 1 Kanzleibeamten, 2 Telegraphisten und 3 Unterbeamten, sowie 43402 181 zur Verbesserung der Besoldungen und 200 Thlr. zur Erhöhung 888 5 zur Unterhaltung der Düenftg79900 eg den Anschlag des Vor⸗ fahres beträgt der Mehrbedarf 5500 Thlr. WW ahreg, ge g, statistische Büreau sind die Ausgaben zu 21/600 Thlr. veranschlagt, und zwar im Speziellen: 12,650 2 hlr. zu 8 den Direktor, 3 Mitglieder, 1 Huͤlfsarbeiter, 7 Büreaubeamte und leidiener, 1200 Thlr. zu Ausgaben für astronomische Mittheilungen 18 sh topographische Zwecke, 950 Thlr. zu Remunerationen für besondere 8 Fidx leistungen ac., 3500 Thlr. zu Veröffentlichungen, insbesondere des Zeheb c für die amtliche Statistik des preußischen Staats; 3000 Thlr. zu en8 bedürfnissen, Kosten für das statistische Seminar ꝛc. und 300 Thlr. zu Reise

kosten ꝛc. 11“ Die genügend bekannte Wirksamkeit des statistischen Buͤreaus -, durch eine im Jahre 1862 für die Angelegenheiten der Statistik ins Le 99 ge⸗ rufene Entral⸗Kommission unterstützt, welche e- deanenzeg safsrs age Ministeri usammengesetzt ist, und mit dem Direktor des nü⸗ istisch hlege ne um ein einheitliches Zusammen⸗

reaus von Zeit zu Zeit zusammentritt, 1- wirken zwischen den verschiedenen Zweigen der Staatsverwaltung und dem

tistischen Büreau zu vermitteln. Ar Letzte 88 18. Jahr zu Jahr vermehrt, und es ist in Folge dessen, so der stattgefundenen Einrichtung eines statistischen Kursus für junge F tungs⸗Beamte, ein Mehrbedarf gegen den Etat pro 1861, hauptsächlich be den Besoldungen un eingetreten, welcher in satz gekommenen Kosten von

deß durch den Wegfall der im Etat pro 1861 in An⸗ 8 3000 Thlon für die Volkszählung pro 1861

nen 1880 Thlr. theils zur Ert theils zur Verstärkung des Fon Ansätze.

Die Ausgaben für da

dem Etat für 1861 3,800 Thlr. r immer 1 r keit der edea alv ischen Beobachtungen sind die Aufwendungen

zu Besoldungen für einen R

zur Remunerirung der Beobachter 1-

in 1200 Thlrn. zur Unterhaltung der meteorologischen

Bureaubedürfnissen ꝛc. S Für die landrathlichen Behsres sind überh

ausgesetzt, und zwar zu Besoldungen: 389,900. 1

1998906 Thlr. fuͤr 332 Kreis⸗Seeretaire, 6800 Thlr. für

lateure in der Provinz Posen, und 73,350 Thlr. für I

Die Arbeitsmasse des Letzteren hat

296,403 Thlr. zu Dienstaufwands⸗Entschädigungen für die Landräthe und 5500 Thlr. zu außerordentlichen Remunerationen und Unterstützungen.

Die Besoldung der Landräthe weicht von den Besoldungen anderer Beamten⸗Kategorieen insoweit ab, als bei ihnen kein allmäliges Aufrücken in hoͤhere Gehaltsstufen stattfindet, vielmehr für jede Stelle ein bestimmter Gehaltsbetrag festgesetzt ist. Zur Aufbesserung des Einkommens derselben ist im Jahre 1862 eine Summe von 27,6r0 Thlrn. neu zum Etat gebracht und bei den übrigen Ausgaben seitdem eine Erhöhung um 300 Thlr. ein⸗ getreten, so daß überhaupt ein Mehrbedarf für die landräthlichen Behörden gegen den Etat für 1861 von 27,900 Thlrn. hervortritt, wovon auf das Jahr 1866 2019 Thlr. fallen.

Die Polizei⸗Verwaltung erfordert nach dem Etat für 1866 eine Summe von 926,779 Thlr. Davon treffen auf die Lokal⸗Polizei⸗Behörden in den Provinzen uüͤberhaupt 255,195 Thlr, und zwar: an Besoldungen 228,168 Thlr., nämlich 17,475 Thlr. für die Polizei⸗Präsidenten und Direktoren in Königsberg, Danzig, Posen, Stettin, Potsdam, Breslau, Magdeburg, Cöln und Aachen zc. 19,200 Thlr. für 21 Polizei⸗Räthe ein⸗ schließlich der Abtheilungs⸗Dirigenten und Pgeslorgg. 41,875 Thlr. für 85 Büreau und Kanzleibeamte, 7344 Thlr. für 43 Boten, 9600 Thlr. für 12 Polizei⸗Inspektoren, 45,318 Thlr. für 75 Polizei⸗Kommissare und 87,356 Thlr. für 319 Sergeanten. Zu anderen persönlichen Ausgaben wie Diäten für Hülfsarbeiter, Gratificationen und Unterstützungen sind 19,850 Thlr. und zu sächlichen und vermischten Ausgaben, wie zu Bürcaubedürsnissen, zur Un⸗ terhaltung der Dienstgebäude ꝛc. 7,177 Thlr ausgesetzt. Wenngleich im Laufe der letzten 5 Jahre die Königlichen Polizei⸗Verwaltungen in den Städten Haule, Trier, Halberstadt, Elberfeld und Barmen aufgehoben und den Kommunen zurückgegeben sind, wodurch eine Ersparniß im Vetrage von 10,883 Thlr. eingetreten ist, so hat andererseits namentlich die Ver⸗ mehrung des Personals der Exekutiv⸗Beamten in den übrigen Orten einen Mehraufwand ersordert, welcher den Betrag der obigen Ersparniß um 1,420 Thlr. übersteigt und speziell gegen den Anschlag des Vor⸗ jahres 11,623 Thlr. beträgt, weil namentlich nach dem Etat für 1866 in dem Grenzorte Eydtkuhnen 1 Polizei ⸗Verwalter und 1 Polizei⸗Sergeant, und in Danzig, Posen und Stettin überhaupt 3 Polizei⸗Kommissare, 12 Polizei⸗Sergeanten und 2 Polizei⸗Gefängniß⸗Auf⸗ eher neu angestellt werden sollen, so wie für die bisher in Breslau statio⸗ nirten 17 Gendarmen eine gleiche Anzahl Polizei⸗Sergeantenstellen in Aus⸗ sicht genommen ist.

Die Polizei⸗Verwaltung in Berlin nimmt überhaupt 484,385 Thlr. in Anspruch, nämlich 411,749 Thlr. zu Besoldungen, 28,000 Thlr zu an⸗ deren persönlichen und 44 636 Thlr. zu saͤchlichen ꝛc. Ausgaben.

Außerdem werden folgende Kosten, deren Gesammtbetrag sich auf 84,361 Thlr. beläuft, von der Kommune getragen: 19,346 Thlr. für Waffen und Bekleidung der Schutzmannschaft, 18,700 Thlr. an Miethsentschädigungen für die Hauptleute, Polizei⸗Lieutenants und die Wachtlokale der Schutzmann⸗ schaft, 12,272 Thlr. an Pferdeunterhaltungsgeldern, 18,287 Thlr. verschie⸗ dene Dienstverwaltungskosten, 3200 Thlr. zur baulichen Unterhaltung der Polizei⸗Dienstgebäude und 12,556 Thlr. für das Nachtwacht⸗, Straßen⸗Er⸗ leuchtungs⸗ und Straßen⸗Reinigungswesen ꝛc. 8

Für den letzteren Zweck sind mit Einschluß des unter den obigen säch⸗ lichen Ausgaben mit enthaltenen Antheils des Staats, üͤberhaupt 48,930 Thlr. in Ansatz gebracht. 1 G

An Beamten sind nach dem Etat für 1866 vorhanden: der Polizei- Präͤsident, 16 Räthe, Assessoren, 73 Büreau- und Kassenbeamte, 5 Kanzlisten, 16 Boten und Diener; ferner an Exekutiv⸗Beamten: 10 Polizei⸗Hauptleute, 67 Polizei⸗Lieutenants, davon 43 in den Stadt⸗Revieren, 12 für den am- bulanten Dienst auf den Eisenbahnhöfen, Maͤrkten ꝛc., 8 für die Kriminal⸗ Polizei und 4 in den Umgebungen Berlins, so wie 106 Wachtmeister und 698 Schutzmänner, von welchen letzteren 65 beritten und 12 de selben in der Umgegend Berlins stationirt sind. S 81n

Gegen den Etat pro 1861 ist zwar eine Verminderung der Zahl der Schutzmänner um 164 eingetreten und die Stelle eines Polizei⸗Obersten Wegfall gekommen, jedoch sind die hierdurch erzielten Minderausgaben theils durch die Vermehrung der Zahl der Polizei⸗Lieutenants⸗Stellen um 7 und der Wachtmeister⸗Stellen um 6, theils durch Besoldungs⸗Erhöhungen und Verstärkung des Fonds für Hülfsarbeiter nicht allein wieder aufgewogen, sondern durch den Mehrbedarf noch um 14/595 Thlr. überßiegen.

In Vergleich mit dem Anschlage des Vorjahres ist hauptfächlch is Folge der Erweiterung des Weichbildes der Stadt und der Bebauung des

ausgedehnten Köpnicker Feldes, zur Vermehrung der Egekutivbeamten ems

Summe von 19,170 Thlr. neu zum Etat gebracht.

Der Centralfonds zu Gratisicationen und Unterstützungen für Polizei

e beträgt 3000 Thlr. 8 88 See Ausgaben für das im Polizei⸗Präsidium in Berlin redigirte Central⸗Polizeiblatt sind zu 2190 Thlr. veranschlagt, welcher Shesae e. Einnahme von 2530 Thlr. aus den abgesetzten Egemplaren dieses Blattes

d den Kosten zu Veröffentlichungen, von 4690 Thlrn. V

zziat. Gegen den Anschlag des Vorjahres erschei⸗ dch 49 ichtung einer neuen Büreau⸗Beamtenstelle,

ds für das statistische Seminar ꝛc. als neue

eteorologische Institut betrugen nach Len Bei e immer mehr erkannten Wichtig⸗ für diesen

Verwaltungszweig gegenwärtig auf 5000 Thlr. und gegen .“ V um 1100 Thlr. gestiegen. Die Ansätze für 1866 bestehen in 1300 18½

ür ei ath und einen Assistenten desselben, in 2500 Thlr.

1 an 54 meteorologischen Stationen und Apparate und zu;

aupt 916,558 Thlr. 335,500 Thlr. für 326 Landrätbe, 26 Kreis⸗Trans- 326 Kreisboten; ferner

übersteht. 1 gegenberseh in der Provinz Posen angestellten 1 15 Palizei. Distrirts. Kum. missare belaufen sich die Ausgaben auf 9,235 Thlr., mit einer 16u8— gegen 1861 um 1494 1* und um 1341 Thlr. Die Za dies 1 n ist seit 1861 um 2 verme Süssesh u2 8 allgemeinen polizeilichen Swecken, welcher 1861 sich auf 62,968 Thle. belief, ist seitger führ ich ermäsigt und 2 für 1866 noch 51,554 Thlr. Derselbe ist besimmt: zu Prämien 7 Enideckung von Verbrechen, zur Bestreitung der Verpflegungs⸗ und portkosten für Verhaftete, insoweit deren Ersiattung weder aus dem Ber⸗. mögen der Arrestaten, noch von deren Angehürgen ader n, Fonds zu erlangen ist; ferner zur Deckung der auf —— kommenden Polizei- Untersuchungskosten sumire Sesümütung w. Kosten für die Unterbringung solcher jugendlichen Werhanhen Pen welche auf Grund des §. 42 des Strafgesetes, unter Strafen auf Unterbringung in eme Besserungs⸗- Ueßas kannt .2 endlich zur Bestreitung sonstiger extraordinatren Ausgaben für Re Verwaltung in den Provinzen. r. 8 sind an dem Fonds mit —2₰2 Preußen 7952 Thlr., Pose 43 Thir. vüeheühn

betbeiligt: Branden⸗