1866 / 90 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

burg 4219 Thlr., Schlesien 7966 Thlr., 4498 Thlr. und Rheinland 9360 Thlr.

Als Dispositionsfonds für die Polizei⸗Verwaltung sind 26,200 Thlr. ausgesetzt, und zwar 3800 Thlr. weniger, als im Jahre 1861, in Folge von Uebertragungen auf andere Titel.

Zu geheimen Ausgaben im Interesse der Polizei ist wie in früheren Jahren ein Fonds von 35,000 Thlrn. in Ansatz gebracht, der zur Errei⸗ chung allgemein wichtiger staatspolizeilicher Zwecke, welche ein möglichstes Gebeimhalten der angeordneten Sicherheitsmaßregeln erforderlich machen, bestinmmt ist.

Für die Landgendarmerie sind die Ausgaben zu 1,127,800 Thlr. veranschlagt, wovon die Kosten der Besoldungen 712,790 Thlr. betragen.

Das Landgendarmerie⸗Corps besteht nach dem Etat für 1866 aus dem Cbef der Gendarmerie, 8 Brigadiers, 33 Distriktsoffizieren, 121 Wacht⸗ meistern und 2128 Gendarmen, wovon 2 Wachtmeister und 998 Gendar⸗ men unberitten sind. Während die etatsmäßige Zahl der Gendarmen mit Einschluß der Wachtmeister seit der Organisation der Gendarmerie auf Grund der Verordnung vom 30. Dezember 1820 von 1496 auf 2249 ge⸗ stiegen ist, sind die Ofsizierstellen von 57 auf 42 reduzirt worden.

Außer der angegebenen Kopfzahl sind noch in den an das

zigreich Polen grenzenden Kreisen, zur Aufrechthaltung der Ord⸗

ing 17 interimistische Wachtmeister, 40 berittene und 36 Fuß⸗ fendarmen und zu anderen polizeilichen Ueberwachungen in verschiedenen Orten 4 berittene und 17 Fuß⸗Gendarmen angestellt, für welche die Kosten mit Ausnahme der für die 17 Wachtmeister) aus den Fonds anderer Ver⸗ waltungen bestritten werden.

Zu außerordentlichen Unterstützungen, Remunerationen und Gratifica⸗ ionen für die Mitglieder der Landgendarmerie sind 3500 Thlr. ausgesetzt.

Die Fouragekosten für 1 49 Pferde der berittenen Wachtmeister und Gendarmen à 120 Thlr. sind zu 149,880 Thlr., die Montirungs⸗, Leder⸗ und Reitzeuggelder, die Kosten zur Beschaffung und Komplettirung der Waf⸗ fen für überhaupt 2249 Mann, zu 55,227 Thlr. veranschlagt.

An sonstigen Ausgaben, wie zu Schreibmaterialien, Diäten und Reise⸗

kosten für versetzte Gendarmen, Vergütungen für den unverschuldeten Ver⸗ lust von Dienstpferden, zur Unterhaltung der eben erwähnten 17 Wacht⸗ meister in der Provinz Posen ꝛc. sind 10,782 Thlr. in Ansatz gebracht.

Der Pensionsfonds für die Offiziere, Wachtmeister und Gendarmen be⸗ trägt 195,621 Thlr.

Der Gesammtbedarf für die Landgendarmerie ist in Vergleich mit dem Etat für 1861 um 40,166 Thlr. gestiegen, was theilweise in der Vermeh⸗ rung der Pensions⸗Empfänger und der dadurch nothwendig gewordenen Erhöhung des Pensionsfonds um 10,669 Thlr., theilweise in der Zunahme der Unterstützungen für Pferdeverluste, hauptsächlich aber in der Vermeh⸗ rung der Zahl der Wachtmeister und Gendarmen seinen Grund hat, für welchen letzteren Zweck namentlich in dem Etat für 1866, und zwar für nen anzustellende 15 Wachtmeister, 9 berittene und 2 Fußgendarmen eine Summe von 12,280 Thlr. ausgebracht ist; außerdem sind in demselben 8470 Thir. zu Besoldungs⸗Verbesserungen für die Wachtmeister und 1000

ir Erhöhung des Unterstützungsfonds neu in Ansatz gekommen.

gaben für die Straf⸗, Besserungs⸗ und Gefangenen⸗

im Gesammibetrage von 1,933,433 Thlr., bestehen in

zu Gehältern, fixirten Remunerationen und Miethsentschädi⸗

gen Beamten, in 7500 Thlr. zu Gratificationen und Unterstützungen

dirselben, in 13,372 Thlr. zu Büreaukosten, in 1,157,865 Thlr. zur

terhaltung der Oekonomie in den Anstalten, in 71,500 Thlr. zu materiellen

Ausgaben für die Straf⸗ und Gefangenen⸗Anstalten (Dispositionsfonds), in

48,870 Thlr. zur Unterhaltung der Gebäude und Versicherung gegen Feuer⸗

schäden und in 119,071 Thlr. zu sonstigen Bedürfnissen. Der er⸗

heblichste Theil dieser Ausgaben fällt auf die Strafanstalten, von welchen

5 mn der Provinz Preußen, 3 in der Provinz Posen, 2 in der Provinz

Pommern, 6 in der Provinz Schlesien, 4 in der Provinz Brandenburg,

3 in der Propinz Sachsen, 2 in der Provinz Westfalen und 3 in der Rhein⸗ provpinz vorhanden sind.

An Beamten für die Straf⸗, Besserungs⸗ und Gefangenen⸗Anstalten werden in dem Etat überhaupt 1661 nachgewiesen, und zwar nach den ein⸗ zelnen Kategoricen: 33 Direktoren, 104 Inspektoren, 49 Bureaubeamte, 83 Hausväter und Werkmeister, 1202 Aufseher, Ober⸗Aufseher, Aufseherinnen, Nacht⸗Aufseher und Pförtner, 120 Geistliche und Lehrer, und 70 Aerzte.

Die etatsmäßige Kopfzahl der Gefangenen beträgt überhaupt 22,957; darnmter besinden sich 13,680 Männer in 16 Anstalten, 1486 Frauen in 5 Anstalten, 30 Knaben in 1 Anstalt und 7761 gemischte Gefangene in

Der Gesanuntbetrag der Ausgaben, welcher sich im Jahre 1861 auf 2190,468 Thlr. belief, ist hauptsächlich in Folge von Verminderung der Eecfangenen und Umwandlung von gemischten Männer⸗ und Frauen⸗ Anstalten in besondere Männer⸗ und besondere Frauen⸗Anstalten, bis zum Jabne 1865 um 133,525 Thlr. und tis zum Jahre 1866 um 167,036 Thlr. zu veeringern gewesen, wozu indeß auch der Uebergang des Corrections⸗ baufes zu Schweidnitz mit einer Ausgabe von 46,585 Thlr⸗ in die stän⸗ dische Werwaltung, und der kleinen efängnisse im Regierungsbezirk Min⸗ den mit Liner Ausgabe von 6227 Thlr auf den Etat der Justiz⸗Verwal⸗ tung, so mie der Wegfall des Zuschusses von 2040 Thlr. für das Kurato⸗ num, des NMauhen Huauses, zur Ausbilbung von 36 Gefangenwärtern, und des Zuschusses von 2900 Thlr. für das Magdglenenstift zur Besserung ent⸗ 2.22ℳ weiblichen Gefangenen in Berlin, nicht unwesentlich beigetragen

en.

Der Arbeitsverbienst der Gefoangenen, soweit derselbe zur Staatskasse fließt, ist bereits vnte den Eimnahmen des Ministeriums des Innern nach⸗ pewiesen und belhzst sich auf 400/8984 Thlr, von welcher Summe durch⸗ sentetiha auf jeden Gefongenen ein Betrag von 19 Thlr. 19 Sge. 3 Pf, trifft. Nach dem Etat vrg 1861 wor vdie Kopfzahl ber Gefangenen zu 2AH 2t und der zur Staatstasse Aezentde Antheil an bdem Arheitsberbienste versethen zu 499/142 Thlr., mithin vieser Antheil pre Kepf ber Gefangenen 88 65 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf. veranschlagt/ es ist vaher per Letztere bis zu

V

* 1266

Sachsen 8926 Thlr., Westfalen / 1866 um 2 Thlr. 21 Sgr. 2 Pf. pro Kopf gestiegen, was hauptsächlich in

der besseren Verwerthung der Arbeitskräfte beruht.

Zieht man den Arbeitsverdienst von den Kosten für die ökonomischen

Bedürfnisse ab, so bedurften diese Anstalten im Jahre 1861 eines Zuschusses zu den Kosten der Oekonomie von 966,164 Thlr. Für 1866 stellt sich dieser Zuschuß auf 706,981 Thlr., er ist mithin um 259,183 Thlr. geringer ge⸗ worden. b

Für Wohlthätigkeitszwecke werden nach 492,214 Thlr. verwendet.

Der Fonds zur Unterstützung solcher hülfsbedürftigen ehemaligen Krieger aus den Jahren 1806 bis 1815, welche auf eine Invaliden⸗Pension oder Versorgung keinen Anspruch haben, betrug im Jahre 1861 49,900 Thlr. Zu dieser Summe sind in dem Etat für 1862 50,000 Thlr., in den Etats für 1864 und 1865, auf Grund des Gesetzes vom 10. März 1863, 150,000 Thlr. und in dem Ctat für 1866 fernere 50,000 Thlr. binzugetreten, so daß der Fonds, nach Abrechnung der in dem Etat der Hohenzollernschen Lande nachgewiesenen Beträge, sich jetzt auf 299,240 Thlr. beläuft. Berücksichtigt man, daß in Folge des gedachten Gesetzes auch in anderer Beziehung, na⸗ mentlich bei der Senioren⸗Stiftung für die Inhaber des Eisernen Kreuzes und bei den Invaliden⸗Pensionen erhebliche Mehraufwendungen für die Kämpfer aus den Befreiungskriegen hervortreten, so ist für die Verbesserung der Lage derselben in den letzten 5 Jahren recht Erfreuliches geschehen.

Aus dem obigen Unterstützungsfonds werden, abgesehen von dem für 1866 neu in Ansatz gekommenen Betrage von 50,000 Thlrn., welcher erst im Laufe des Jahres zur Vertheilung gelangen wird, in den einzelnen Provinzen gezahlt: in Preußen 35,110 Thlr., in Posen 2160 Thlr., in Pommern 25,070 Thlr., in Brandenburg 33,700 Thlr., in Schlesien 67,720 Thlr., in Sachsen 31,860 Thlr., in Westfalen 19,400 Thlr., im Rheinlande 30,580 Thlr. und in der Stadt Berlin 3640 Thlr. Die An⸗ zahl der, eine fortlaufende Unterstützung beziehenden, alten Krieger belief sich zu Ende des Jahres 1865 auf etwa 20,400.

Zu Almosen und Unterstützungen im Allgemeinen stehen den Provin⸗ zial⸗Regierungen sogenannte Wohlthätigkeitsfonds, deren Gesammtbetrag sich auf 25,897 Thlr. beläuft, zur Disposition, aus denen an Arme, Noth⸗ leidende, Verkrüppelte ze. Unterstützungen bis zum Betrage von 10 Thlrn. für einen Einzelnen gewährt werden.“

II1I“ Chaussee⸗Polizei⸗Strafgelder⸗Unterstützungs⸗Fonds für hülfsbedürf⸗ tige Wittwen und Waisen von Polizeibeamten beträgt 841 Thlr, der all⸗ gemeinen Unterstützungs⸗Fonds des Ministeriums 1500 Thlr., und der Cen⸗ tralfonds zur Verpflegung verarmter ehemaliger Militairpersonen und deren Familien 3519 Thlr.

An Zuschüssen zu Armen⸗- und Wohlthätigkeits⸗Anstalten sind 84,413 Thaler erforderlich, wovon die Stadt Verlin allein eine Summe von 46,389 Thlr., nämlich: 29,403 Thlr. an Zuschuß zu den Kosten der Armen⸗ pflege und 16,986 Thlr. an Beiträgen fuͤr verschiedene milde Stiftungen, Hospitäler, Waisenhäuser, Armen⸗Versorgungs⸗ und Unterstützungs⸗An⸗ stalten ꝛecw. in Anspruch nimmt. Von dem Reste fallen 10,899 Thlr., als der demnächst höchste Betrag, auf den Regierungsbezirk Potedam, welcher hiervon noch 5576 Thlr. an die Landarmen⸗Hauptkasse in Berlin als Ent⸗ schädigung für die weggefallenen Abgaben von Schlachtvieh und Getreide, welche früher durch die aufgehobenen Städtekassen den Landarmen⸗Anstalten zuflossen, zu entrichten hat, und 27,125 Thlr. au 15 andere Regierungs⸗ Bezirke.

Zu Pensionen und Unterstützungen für Beamten⸗Wittwen und Waisen, resp. zu Unterstützungen für pensionirte Beamte aus dem Ressort des Mi⸗ nisteriums des Innern ist, wie in den früheren Jahren, ein Fonds von 14,000 Thlrn. bestimmt.

Der Fonds zu Pensionen und Unterstützungen für Wittwen und ver⸗ waiste Töchter im Allgemeinen (Stifts⸗Penstonssonds), welcher nach dem Etat für 1866 62,804 Thlr. beträgt, bat durch die im Jahre 1863 erfolgte Verschmelzung mit dem Fonds von 16,367 Thlr. zur Gründung und Her⸗ stellung von Damenstiftern und durch die zur Erledigung kommenden, auf dem Pensions⸗Aussterbe⸗Fonds des Finanz⸗Ministeriums stehenden Kom⸗ petenzen vormaliger Mitglieder der aufgehobenen Damenstifter jenseits der Elbe, welche bestimmungsmäßig zu diesem Fonds fließen, gegen den Etat für 1861 eine Erhöhung um 21,243 Thlr. erfahren.

Zu allgemeinen Ausgaben ist eine Summe von 99,676 Thlr. zum Etat gebracht, und zwar 6,641 Thlr. zu Prämien für Lebensrettungen, Ermitte⸗ lung von Verbrechern,bewiesene Thätigkeit bei gemeiner Gefahr, Wiederbelebungs⸗ versuche ꝛc., 4182 Thlr. zu Prämien für Schützengilden und Schützenkönige, 13,193 Thlr. feststehende Ausgaben zu verschiedenen Zwecken, darunter 4500 Thlr. Besoldungszuschuͤsse und Unterstützungen für Bürgermeister in den kleinen Städten der Provinz Posen, 4000 Thlr. zur Unterhaltung des Landschafts⸗ hauses in Berlin, 2000 Thlr. Zuschuß für das Schauspielhaus in der Stadt Königsberg und 1723 Thlr. Beitrag zur Unterhaltung der Straßenlaternen in der Stadt Potsdam, ferner 3000 Thlr. als Dispositionsfonds für die Verwaltung des Innern und 72,660 Thlr. Ausgaben für die Regierungs⸗ Amtsblätter und die damit verbundenen öffentlichen Anzeiger, welcher letz⸗ teren Summe eine Einnahme im Betrage von 80,960 Thlr. gegenüber steht.

Der Bedarf zu allgemeinen Ausgaben hat sich gegen den Anschlag des Vorjahres um 4201 Thlr. und gegen den Etat für 1861 um 41,996 Thlr verringert, insbesondere ist bei dem Dispositionsfonds für die Verwaltung des Innern durch Uebertragung auf andere Titel eine Verminderung um 11,000 Thlr. und bei dem Fonds für die Regierungs⸗Amtsblätter, theils durch den angeordneten kompresseren Druck derselben, theils in Folge gün⸗ stigerer Kontrakte mit den betreffenden Druckereibesitzern eine Ersparniß von 27,359 Thlrn. eingetreten.

An Ausgaben für extraordinaire Bedürfnisse sind: 15,000 Thaler als erste Rate zum Ausbau des Dienstgebäudes des statistischen Büreau’s hierselbst Lindenstraße Nr. 32, 30,000 Thlr. an Kosten für die Polizei⸗Anwaltschaft, 20,000 Thlr. als zweite Rate zur Errichtung einer Strafanstalt zu Gollnow, 30,000 Thlr. als dritte Rate zum Neubau einer Gefangenen⸗Anstalt zu Aachen und 8700 Thlr. zur Erbauung eines neuen Gefaͤngnisses für Frauen bei dem Central⸗Gefängniß zu Hamm, zusammen 103,700 Thlr., in Aussicht genommen.

89

dem Etat überhaupt

ö“ M“ 8

treffend n W. 1j krefiggsch Handelsreisende, vom 11. Februar 1866, 2) den Stempel zu

Die Nr. 8 (vom 14. April c.) des Cen der Ab⸗ gaben⸗, Gewerbe⸗ und Handelsgesetzgebung und Verwaltung enthält u. A. drei Cirkular⸗Verfügungen des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, be⸗ 1) das Verfahren bei der Einbringung von Waarenmustern durch

sssekuranzpolizen, vom 28. Februar 1866, 3) die Verzollung von Tüll aus rohem Baumwollengarn, vom 9. Februar 1866, und eine tabellarisch ge⸗ ebene Statistik der Abgaben, Gewerbe⸗ und Handels⸗Verwaltung.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

»Der Schleswig⸗Holsteinsche Krieg im Jahre 18644 ist der Titel eines Werkes, welches Th. F ontane so eben im Verlage der Königlichen Gebeimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) herausgegeben hat. Dasselbe wird in seiner auf 374 Seiten enthaltenen historischen Dar⸗ stellung, geschmückt mit 4 Portraits (Sr. Königlichen Hoheit des Kronprin⸗ zen, Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Karl, Sr. Excellenz des Feldmarschalls v. Wrangel und des Feldmarschall⸗Lieutenants v. Gablenz) den 56 in den Text gedruckten Abbildungen und Plänen in Holzschnitt und 9 Karten im Steindruck ein bleibendes Zeichen der Erinnerung für die Mit⸗ und Nachwelt bilden. Dazu berechtigt die sinnige Darstellung wie der Schmuck und die Ausstattung des Buches, bessen reicher Inhalt in die Abschnitte: »Einleitung, der Ausbruch des Krieges, das Danewerk, Düppel, der Krieg in Jütland, der Krieg zur See, der letzte Akt des Krieges⸗« zerlegt ist. Besonders und mit vollem Rechte tritt der Abschnitt Düppel (S. 80 260) hervor und in ihm wieder: »Die Preußen vom 17. zum 18. April. Der Sturm.« Zwei Jahre sind beute seit diesem Sturm verflossen. 1

Köln, 16 April. Das große Fenster über dem Westportal des hie⸗ sigen Domes ist von Ihren Königlichen Hoheiten dem K. onprinzen und der Kron prinzessin als den Stiftern desselben bekanntlich dem Lübecker Glasmaler Milde in Auftrag gegeben worden. Der Gegenstand wird, wie man weiß, das Weltgericht sein. Die erste der 18 größeren Abthei⸗ lungen, aus denen das Ganze bestehen wird, ist, wie die „Lübecker Zeitung« meldet, von Hrn. Milde und dem Lübecker Glasermeister Achelius, der das Brennen der einzelnen Glasplatten und die Verbindung derselben besorgt, vollendet und auf der Stadtbibliothek der alten Hansestadt ausgestellt wor⸗ den. Sie stellt die Geschichte vom perlorenen Sohne dar. Nach dem Plane des Künstlers werden die neun Felder der einen Seite des Fensters heilige und die neun Felder der andern Seite fündhafte Personen der biblischen Geschichte darstellen, im obersten Felde aber Gott Vater als Weltrichter thronen. ““

Trier, 14. April. Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin hat zur Verloosung für die Liebfrauenkirche ein prächtiges Jahres⸗Album nebst 12 Bildern (Erinnerung an den 18. April 1864) zu senden geruht., Von Ihrer Majestät der Königin von Sachsen ist das Comité durch ein kost⸗ hares, mit den feinsten Malereien geschmücktes Porzellan⸗Service erfreut worden. Auch aus den Fabriken von Mettlach und Wallerfangen sind recht schöne Geschenke eingegangen v“ 8

Das Düsseldorfer Regierungs⸗Amtsblatt giebt in Nr. 10 vom 24. Februar c. Statistisches über die Betheiligung der Industrie des Reg. Bez. Düsseldorf bei den Gewerbe⸗Ausstellungen, woraus wir Folgendes entnehmen: Der preußische Staat zählte bei der letzten Aufnahme 1861 im Ganzen 766,180 der Fabrik⸗Industrie gewidmete Einwohner; davon kamen auf den Reg. Bez. Düsseldorf 132,580 oder der 5,758 Theil. Auf den fünf Welt⸗-Gewerbe⸗Ausstellungen (1851 in London, 1853 in New⸗York, 1855 in Paris, 1862 in London, 1865 in Dublin) erschienen aus allen Ländern überhaupt 70,936 Aussteller, aus dem König⸗ reich Preußen 3929 und aus dem Reg. Bez. Düsseldorf 681, oder der 5,769 Theil der preußischen Aussteller. Von den zuerkannten Auszeichnun⸗ gen erhielten die Council⸗ oder große Medaille überhaupt 276 Aussteller, darunter 4 aus dem Reg. Bez. Düsseldorf; die goldene Medaille überhaupt 252, aus Düsseldorf 8; die silberne 13,128, aus D. 141¼ die broncene 5111, aus D. 85; ehrenvolle Erwähnungen 12,981, aus D. 113; eine Aus⸗ zeichnung auf Aussteller überhaupt 2,23, auf Aussteller des beteeffen⸗ den Bezirks 1,94. Auf den Ausstellungen des Zoll⸗Vereins der norddeutschen Staaten und Oesterreichs (1844 in Berlin, 1854 in München) betrug die Zahl der Aussteller überhaupt 9838, aus Preußen 2741 und aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf 301. Als zuerkannte Auszeichnungen fielen: Die goldene Medaille auf 69 Aussteller überhaupt, darunter 13 aus

dem Regierungsbezirk Düsseldorf; die silberne auf 272, aus D. 9⁄¼ die broncene auf 790, aus D. 73; ehrenvolle Erwähnungen auf 346, aus D. 39; eine Auszeichnung auf Aussteller überhaupt 5,87, auf Ausste er des Bezirks 1,82. Auf der Provinzial⸗Gewerbe⸗Ausstellung für Rheinkand und Westfalen erschienen aus Preußen üͤberhaupt 861, aus dem Regierungs⸗ bezirk Düsseldorf 445 Aussteller. Es wurden zuerkannt: die silberne Me⸗ daille 86, davon 53 aus dem Bezirk Düsseldorf; die brencene 113, aus D. 69; ehrenvolle Erwähnungen erhielten 188, aus D. 84; eine Auszꝛich. nung auf Aussteller überhaupt 2,22, auf den Bezirk Düsseldorf 2,61. Der Düsseldorfer Bezirk umfaßt dem Areale nach von der bewohnten Erde den 24,000., von Deutschland den 117., von Preußen den 50-¼, ven den West⸗- provinzen den 8. Theil; der Bevölkerung nach entsprechend den 1100., 400, 7. und 4. Theil; nach den Betheiligungzahlen in der Industrie aber ent⸗ sprechend den 104,169, 32,65, 5,769 und 1,384 Theilgund in den auf den usstellungen erlangten Auszeichnungen entsprechend den 90 % 10 18 Gur Vergleichung der Auszeichnungen aller preußischen und der Aussteller des

*

rün e . 8 GSern ezirks sind die Zahlen nicht ermittelt) und 1,82 Theil.

1267

x8 Gewerbe⸗ und Handels⸗ Nachrichten. 8—

In dem Zeitraum vom 1. bis 15. März 1866 wurden

Steinkohlen, Braunkohlen und Coaks.

Tonnen. 7927 116070 123997 9390

Torf

Transport⸗

1“ weise

in Berlin ein⸗ geführt:

zu Wasser auf den Eisenbahnen

Summa

zu Wasser auf den

aus Berli . aus Berlin Eisenbahnen

ausgeführt: 10618 Summa 20038

V Barmen, 14. April. (Elberf. Z.) Der Unter⸗Varmer Büurger⸗ Verein empfing kürzlich für seine Handwerker⸗Fortbildungsschule vom König⸗ lichen Handelsministerium in Berlin bedeutende Mittel und zwar eine Col⸗ lection prachtvoller Gypsmodelle, im Ganzen 51 Stück, ferner eine Kiste mit werthvollen und praktischen Zeichen⸗Vorlagen für den Freihand⸗ und Linear⸗ Zeichenunterricht. Diese Geschenke sind auf Antrag und Befürwortung un⸗ seres Oberbürgermeisters Bredt überwiesen worden. Das Institut wird im Laufe des Sommers eine bedeutende Vergrößerung erhalten, indem Restau⸗ rateur Wilh. Hegelich auf Veranlassung der Gesellschaft, besonders zur Er⸗ weiterung der Fortbildungsschule, einen großen Saal bauen läßt

3 h. dn 1111111““; S 8 Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten.

Die »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwal⸗ tungen« (Nr. 15 vom 14. April c.) enthäͤlt unter Anderem: Der Lun⸗ nel durch den Mont⸗Cenis. Die Wiener Pferde⸗Eisenbahn. Eisen⸗ bahn⸗Rechtsfall, die Auslegung des §. 5 Pos. 3 der Betriebs⸗Reglements betreffend. Joseph Locke. Mittbeilungen über Eisenbahnen. „Vereins⸗ gebiet. Projekte und Bau. Bergisch⸗Märkische Eisenbahn, außerordent⸗ liche General⸗Versammlung, Ruhrthalbahn betr. Westfalisch⸗Holländische

ahn. Hessisch⸗bayerische Bahnprojekte, Staatsvertrag Schleswigsche Eisen⸗ bahnen. Prag⸗RNakonitz⸗Eger. Betrieb: Mittelbeutscher Eisenbahn⸗ Verband, neue Instructien, direkter Personen⸗, Gepäck⸗ und Güter⸗Verkehr. Main⸗Neckar⸗ und Hessische Lubwigsbahn, Vertrag über bie Mitbenutzung des Frankfurter Bahnhofs. Württembergische Staats⸗Eisenbahnen, Ein⸗ nahmen. Einführung des Kohlen⸗Pfennigtarifs in Mittel⸗ und Sübdeutsch⸗ land. Die säͤchsischen Eisenbahnen in 1864. Saͤchs. westl. Staatsbahnen direkter Güterverkehr mit Stationen der bayerischen Osthahnen. Breslau⸗ Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn, Ausgahe von Prioritäts. Obligationen. b Ausland: Central⸗Italienische Bahnen. Rutzland, Südbahn. Viehtrans⸗ porte auf den englischen Bahnen. Weg nach Ostindien. Spanien, Bahn eröffnung. 80 Erdarbeiten beim Bau der Eisenbahn von Poti nach Tiflis sind nach einem im »Kawk.“« veröfsentlichten Bericht Sr. Kaiser. lichen Hoheit des Statthalters im Kaukasus üͤber die im Jahre 1865 aus. geführten Arbeiten auf allen drei Distanzen in Angriff genommen und i einer Länge von 45 Werst 227 Faden, also för den sechsten Theil der ganzen Bahn beendigt. Die Werst kommt durchschnittlich auf 3729 R 50 K. zu stehen. 1 Christhania, 10. April. In Veranlassung der bevorstebenden be deutenden unterseeischen Telegraphenanlage zwischen Bergen und Tromso, hat das Marine⸗Departement das Dampfschiff * Gler⸗ zur Verwendung 84.. stellt. Ende nächsten Monats geht dieses Schiff nach London, um von dert die bei dem Hause Herley daselbst bestellten Kabel abzuholen. Fuc die große Tiefe im Sognefjord ist ein ähnliches Kabel wie das atlantische con⸗ struirt worden; das übrige Kabel ist mit Hanf übersponnen und mit einer patentirten Composition überstrichen, welche vor 3 Jahren hier z8 8 prüft und seitdem als sehr zweckmäßig befunden worden ist.

8 1“

8 8 85 Iugshfrichte.

Heisingfors

Petersburg. Liüban.... Meoskaaun . Gröamngen. Helder... Flensburg.