beitragen werde. — G. Hardy dagegen glaubt, daß der Präsident des Handelsamts sich eines sehr sanguinischen Temperaments rühmen koͤnne, und daß die Gefährlichkeit der Bill Jedermann in die Augen springe. Er für sein Theil wuüͤrde nichts dagegen haben, wenn wirkliche Arbeiter im Parlament säßen, aber es frage sich, wer sie dafür bezahlen sollte.
— 21. April. Im Unterhau se zeigte gestern Grant an, daß er, bevor das Haus in Comité über die Reformbill geht, die Resolution bean⸗ tragen werde, daß es nach der Meinung des Hauses nothwendig geworden ist, daß die Regierung eine umfassende Reformbill für das Vereinigte König⸗ reich einbringe, enthaltend Bestimmungen zur Herabsetzung des Census, zur Erweiterung der Burgflecken⸗Grenzen, sowie zur Neuvertheilun! der Parlamentssitze und zur Verhütung corrupter Wahlumtriebe; und daß das Haus, von dem Wunsche beseelt, den gerechten Erwartungen aller Klassen zu entsprechen, einer solchen Maßregel seine ernstlichste Erwägung schenken würde, um die Vertretung des Volkes im Parlament auf die Dauer festzustellen, und daß das Haus ferner der Meinung ist, daß mit der von der Regierung eingebrachten Vertretungsbill, welche blos einen Theil der Reformfrage zu behandeln vorschlägt, nicht weiter vorgegangen werden sollte. — Auf eine Frage Sandford’s erwiedert Layard, daß die Pariser Conferenz über die Angelegenheit der Donaufürstenthümer noch nicht auseinander gegangen sei, sondern von Zeit zu Zeit Sitzungen halte, so daß es offenbar ungeziemend wäre, Schriftstücke, die sich auf die Unter⸗ handlungen der Conferenz beziehen, auf den Tisch zu legen. D. Griffitb fragt, ob es in der Absicht der Regierung liege, dem Wunsch des rumäni⸗ schen Volkes, welches den Prinzen von Hohenzollern zum Herrscher wählen
Italien. zur Befestigung Cremona 8 sind unmittelbar nach Erlaß des be⸗
wolle, hindernd entgegenzutreten. Layard erwiedert, daß dies eine Sache sei, über welche die britische Regierung nicht allein zu entscheiden habe, da ose heng nur einer von mehreren Unterzeichnern des Vertrages sei, der den Donaufürstenthümern ihre Unabhängigkeit unter der Schutzherrschaft des ottomanischen Reiches gewährleistet. Er könne daher die Frage nach den Absichten der britischen Regierung nicht beantworten. Der Vertrag indeß bestimme, daß ein eingeborener Fürst gewäͤhlt werden solle. — Die vertagte Debatte über den Antrag auf 2. Lesung der Reformbill. ist wieder an der Tagesordnung. E. L. Jower sagt, er werde für die2 Le⸗ sung stimmen, weil die heutigen Siebenpfund⸗Hausmiether eben so viel Intel⸗ ligenz besäßen, wie die Zehnpfund⸗Hausmiether, welchen a. 1832 die Reformakte das Stimmrecht verlieh. Die Censusfrage lasse sich sehr gut von der Wahl⸗ b ge trennen. Wenn man die jetzige gemäßigte Maßregel zurückweise, — an bald eine viel stärkere annehmen müssen. — Young (Solicitor⸗ General für Schottland) bemerkt, daß die Bill, selbst vom konservativen Gesichtspunkt in Bezug auf die Grafschaften einen günstigen Gegensatz zu der von Lord Derby anno 1859 eingebrachten bilde; und in Bezug auf die Burgflecken bilde sie keinen ungünstigen Gegensatz zu dem, was die ange⸗ sehensten konservativen Führer damals als Muster und Ideal einer Reformbill ufgestellt hätten. — Horsman protestirt gegen die Taktik der Regierung, ZJeden, dem ihre Maßregel aus triftigen Gründen mißfalle als Widersacher des Reformprinzips überhaupt zu verketzern. Was er an der Bill in Wirklich⸗ keit aussetze, sei, daß sie von dem Prinzip ausgehe, durch rein numerische Majorität die wichtigsten Fragen entscheiden zu wollen. Die Gründe, mit denen sie die Herabsetzung des Census auf 7 Pfd. rechtfertige, würden mit gleicher Kraft für einen Tensus von 4 Pfd. und endlich für das allgemeine Stimmrecht sprechen. Wenn man ihn einen Abtrünnigen schelte, so erinnere er daran, daß er dieselben Ansichten schon vor 30 Jahren als Mitglied für Cockermouth ausgesprochen und verfochten habe. Wenn die Regierung eine bloße Censusbill eingebracht hätte, würde man sie nach ihrem Werth oder Unwerth allein so beurtheilt haben. Da sie aber zugleich einen damit zusammen⸗ hängenden die Wahlkörper betreffenden Plan ankündige, so verstehe es sich von selbst, daß man diesen Entwurf erst sehen wolle. Schließlich tadelt er die Art, wie der Schatzkanzler jüngst in Lancashire die politischen Leidenschaften der Massen angerufen habe, als des Führers einer großen Partei im höchsten Grade unwuͤrdig. Der Schatzkanzler spricht die Hoffnung aus, daß das Haus im Stande sein werde, kommenden Montag und Dienstag endlich zur Abstim⸗ mung zu schreiten. Mr. Disraeli dagegen giebt (unter wiederholten Aus⸗ brüchen von Heiterkeit) zu bedenken, daß der Schatzkanzler nicht weniger als sechs Reden uͤber den Gegenstand gehalten habe und auch seinen Gegnern das Wort goͤnnen müsse. Montag oder Dienstag werde man vielleicht sehen, ob eine Moͤglichkeit vorhanden sei, die Debatte im Laufe der Woche zu Ende zu bringen.
Frankreich. Paris, 20. April. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers kam der Artikel 5 des Handels⸗Marine⸗Gesetzes zur Diskussion und Annahme. Derselbe lautet wie folgt: »Drei Jahre nach der Veröffentlichung des jetzigen Gesetzes werden die Flaggen⸗Ueber⸗ taxen unterdrückt, welche heute von den Produkten, die von nicht französischen Schiffen in den französischen Häfen ankommen, erhoben werden.« Die Dis⸗ kussion über diesen Artikel war eine fast stürmische. Bei der Abstimmung erklärten sich 170 für und 68 gegen die Annahme des Artikels.
— 21. April. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Kör⸗ pers kam der Artikel 6 zur Diskussion. Derselbe lautet, wie folgt: »Im Falle der französischen Flagge in einem fremden Lande zum Nutzen der dortigen Regierung oder einer Stadt oder einer Korporation, sei es di⸗ rekt oder indirekt, in Bezug auf Schifffahrt, Ein⸗ oder Ausfuhr von Waa⸗ ren, eine Abgabe oder irgend eine Last auferlegt wäre, von denen die Schiffe dieses Landes befreit sind, so können kaiserliche Dekrete den Schiffen dieser besagten Nation, wenn sie in einen Hafen des Kaiserreiches oder seiner Ko⸗ lonieen und Besitzungen einlaufen, oder den Gütern, die sie an Bord führen, solche Abgaben oder Uebertaxen auflegen, wie sie als nothwendig erachtet werden, um die Nachtheile, von denen die franzöͤsische Flagge betroffen wird, auszugleichen.« Nach einigen Bemerkungen wurde der Artikel votirt und zur Diskussion des Artikels 7 geschritten. Derselbe betrifft die Kolonieen und sagt: »Vorstehende Bestimmungen finden auf die Kolonieen Martinique, Guadeloupe und Réunion Anwendung.« Derselbe gab zu einer längeren Diskussion Anlaß und wurde schließsich angenommen. Die Ar⸗ tikel 8, 9, 10, 11 und 12, die ohne Bedeutung sind, wurden ohne weitere Diskussion angenommen und dann das ganze Gesetz votirt. Trotz der lan⸗
gen und heftigen Diskussion erklärten sich nur 28 gegen dessen Annahme,
während sich 203 für dasselbe aussprachen.
Florenz, 19. April. (Köl. Ztg.) Die Arbeiten
treffenden Decrets in Angriff genommen worden. Lamarmora hat dieses Unternehmen von jeher befürwortet und jetzt die Zeitumstände benutzt, um seinen Plan durchzusetzen. General Menabrea bereist das Po⸗Thal zur Inspicirung der Festungen und Truppen. Auch sonst bemerkt man noch immer kriegerische Anzeichen; so sind 44 zur Disposition gestellte Offiziere wieder einberufen worden und man erwartet noch weitere Dekrete ähnlichen Inhalts. Die Panzerflotte macht sich segelfertig und wird in den nächsten Tagen in See gehen. Nach Ankunft der »Ancona«, deren Bau auf den Arman'’schen Werf⸗ ten in Bordeaux bereits vollendet ist, wird Italien über zwölf Pan⸗ zerschiffe verfügen. Vorläufig steht das Geschwader unter dem Kom⸗ mando des Admirals Vacca.
Türkei. Aus Konstantinopel, 18. April, wird telegra⸗ phirt: »Das Syndikat, das dazu eingesetzt worden, darüber zu wachen, daß die zur Verzinsung und Tilgung der allgemeinen Staatsschulden und auswärtigen Anleihen bestimmten Fonds richtig verwandt werden, besteht aus 3 türkischen und 6 europäischen Ban⸗ quiers. Die Prüfung des Budgets ist noch im Gange, das Re⸗ sultat soll bekannt gemacht werden.⸗
Die Pariser ⸗Presse⸗ veröffentlicht die Uebersetzung des Fermans,
mit welchem der Sultan unterm 19. März d. J. den zwischen der
ägyptischen Regierung und der Suezkanal⸗Compagnie geschlossenen Vertrag bestätigt hat. 8
Nußland und Polen. In Betreff der Kundgebungen der Nationalfreude über die Rettung Sr. Majestät des Kaisers meldet die „Deutsche Petersb. Ztg.“: Die „Nord. Post⸗ schreibt: »Die Nachricht von dem tief beklagenswerthen, in Rußland unerhörten Attentat gegen das für das Vaterland kost⸗ barste Leben und über die wunderbare Erhaltung desselben wurde mit Blitzesschnelle durch den Mund Tausender durch die Stadt und durch den Telegraphen über das Land verbreitet. Er⸗ griffen von dem in den ersten Augenblicken so natürlichen Schrecken, eilten alle Stände und Corporationen des russischen Vol⸗ kes, dem Schöpfer für die gnädige Rettung vor der drohenden Gefahr zu danken und vor dem Throne des Monarchen den Aus⸗ druck ihrer Unterthanentreue und des lebhaftesten Entzückens über die wunderähnliche Rettung Seiner Majestät niederzulegen. Die näch⸗ sten städtischen Behörden und Corporationen beeilten sich, ihre er⸗ gebensten Glückwünsche auszusprechen, und mit dem 5. April be⸗ gannen aus allen Städten Rußlands Adressen und Telegramme in Menge einzugehen, die theils direkt an Se. Majestät den Kaiser, theils an die Minister der verschiedenen Ressorts gerichtet waren, um durch sie Sr. Majestät vorgelegt zu werden. Auf alle diese Adressen und Telegramme hat Se. Majestät der Kaiser Seinen monarchischen Dank auszusprechen geruht.⸗
Der »Russ. Inv.⸗ schreibt: Den Kommissaromw für seine ruhmvolle That zu belohnen, ist vorgeschlagen worden, für denselben in St. Petersburg ein Haus zu kaufen. Das Kriegsministerium hat seinerseits eine Subscription eröffnet. Die unterzeichnete Summe beläuft sich gegenwärtig bereits auf 9000 R. und die Unterzeichnungen dauern noch fort.
Am 18. April fand auf dem Marsfelde eine Parade über die Truppen der Garde und der Umgegend von St. Petersburg statt. Se. Majestät der Kaiser geruhte um 1 Uhr zu erscheinen. Das Volk hatte sich daselbst schon am frühen Morgen eingefunden und um 12 Uhr umgab es zu vielen Tausenden das Marsfeld und er⸗ füllte die anliegenden Räume des Sommergartens. Es ist unmög⸗ lich, den Enthusiasmus zu beschreiben, mit welcher Se. Majestät von den Truppen und dem Volke empfangen wurde, während er an den Reihen der Truppen vorüberritt. Auch am Abend des 18. waren viele Häuser der Stadt von oben bis unten erleuchtet.
Von der polnischen Grenze, 20. April, wird der »Ostsee⸗ Ztg.⸗ geschrieben: Am 1. April d. J., so berichten die »Mosk. Wied.⸗, bestieg in dem Städtchen Podbreda, im Kreise Wilna, nach abgehaltener Messe der römisch⸗katholische Pfarrer die Kanzel und hielt an die zahlreich versammelten Parochianen eine Predigt, worin er einen kurzen Ueberblick über den historischen Entwickelungsgang der christlichen Kirche von Christus bis auf unsere Zeit gab und zu der Schlußfolgerung gelangte, daß die einzige wahre Kirche die griechisch⸗ orthodoxe sei, daß er deshalb sich ihr auch an⸗ schließe. Er forderte schließlich die Parochianen auf, seinem Beispiele zu folgen. In dem gedachten Städtchen begannen die Uebertritte zur griechisch⸗orthodoxen Kirche schon im Februar und heute betraäͤgt die Zahl der neuen Bekenner dieser Kirche schon über 1300. Der Pfarrer reiste nach jener Predigt nach Wilna und hielt, nachdem er im dortigen Dreifaltigkeits⸗Kloster am 6. April den griechisch⸗orthodoxen Ritus angenommen hatte, am Griechischen Osterfest den ersten Gottesdienst nach dem neuen Ritus in seiner
bisherigen Kirche, die jetzt in eine griechisch⸗orthodoxe umgewandelt
und deren Pfarrer er geblieben ist.
St. Petersburg, 20. April. 1
Meilen von der Küste zu fischen. boten, während die Verhandlungen mit der kanadischen Regierung
Gebiet. In großer Anzahl sammeln sie sich längs der Grenze von Neubraunschweig und bedrohen Campo Bello und St. Stephens.
nach Eastport an der canadischen Grenze abgegangen und ein voll und mehrere ihnen angehörige Schiffe mit Haubitzen und Zwanzig⸗
werden nach verschiedenen Punkten auf der Grenze von Neu⸗Braun⸗
müßig.
misch⸗katholischer Gemeinden zur griechisch⸗orthodoxen Kirche sind in
Litthauen in letzter Zeit noch mehrere vorgekommen. — Ein Warschauer V
Blatt schildert den Eindruck, welchen die Nachricht von dem Attentat auf den Kaiser Alexander II. auf die Warschauer Bevölkerung ge⸗ macht hat. In allen polnischen Gesellschaftsschichten gaben sich unzwei⸗ deutige Beweise der Freude über die glückliche Lebensrettung des Kaisers und des Abscheus über die verbrecherische That kuünd. Die Kirchen aller Bekenntnisse so wie die Synagogen waren während der Dank⸗Gottesdienste für die Lebensrettung des Kaisers mit An⸗ dächtigen überfüllt. In den Theatern gab sich der Enthusiasmus durch laute Vivatrufe und durch wiederholtes Absingen der russischen National⸗Hymne kund. Im Hintergrund der Bühne strahlte die Namens⸗Chiffre des Kaisers in hellem Lichtglankea.
Dänemark. Kopenhagen, 21. April. 2. des Reichsrathes wurde die Behandlung des Budgets beendet. Es stellte sich eine völlige Bilance⸗Herstellung heraus, ohne irgend welche Extramaßregel. Die Einnahmen des nächsten Finanzjahres werden 20,202,156 Rbdlr., die Ausgaben 20,171,701 Rbdlr. betragen. Der Wortführer des Finanz⸗Ausschusses, Fenger, sprach seine Befriedigung Betreffs der Zukunft der Finanzen des Landes aus, ebenso der Finanzminister.
Graf Carl Moltke⸗Nütschau ist am 12. April auf dem Gute Assiden in Livland, wo er sich bei seinem Schwiegersohne aufhielt, gestorben. “
Amerika. New⸗ York, 12. April. Des Präsidenten Veto gegen die Civil⸗Rights⸗Bill (zur Ertheilung der bürgerlichen Rechte an die Neger) ist annullirt und die Bill trotz des Einspruches zum Gesetze erhoben. Wie im Staate, so ist sie jetzt auch im Reprä⸗ sentantenhause, und zwar statt der erforderlichen bloßen Zweidrittel der Stimmen mit drei Viertel (122 gegen 41) angenommen wor⸗ den. — Das Repräsentantenhaus hat das Justiz⸗Comité angewiesen, zu untersuchen, ob Grund zur Annahme vorhanden sei, daß Jeffer⸗ son Davis und Andere an dem Meuchelmorde Lincolns betheiligt gewesen, oder daß sie des Verrathes sich schuldig gemacht bätten, und welche Schritte in dem Falle zu thun seien und sie schleunigst vor Gericht zu stellen. Unterdessen läuft das Gerücht, daß Davis gegen Ehrenwort auf freien Fuß gestellt oder vermittelst des Habeas- corpus nach Richmond gebracht werden würde. Man fürchtet, daß derselbe, wenn nicht aus dem Gewahrsam entlassen, den Sommer nicht überleben werde. Das Gerücht von einer demnächst zu ver⸗ kündenden allgemeinen Amnestie erhält sich. Der Bezirksrichter von Virginien hat entschieden, daß durch des Präsidenten Friedens⸗ proclamation die Habeas-corpus-Akte noch nicht wiederhergestellt sei und eben so hat das Kriegs⸗Departement das Frei⸗ gelassenen⸗Büreau angewiesen, die Bevölkerung des Südens zu bedeuten, daß die Proclamation sie nicht vom Kriegsgesetz be⸗
freie. — Die Anleihe⸗Bill ist vom Senate in derselben Form, ab. Die »Neue Frankfurter Zeitung⸗ meldet in einem Tele⸗
wie sie im Repräsentantenhause durchgegangen, angenommen wor⸗
den. — Das Repräsentantenhaus hat eine Resolution des Aus⸗ schusses für die auswärtigen Angelegenheiten angenommen, wodurch der Präsident gefragt wird, welche Schritte er gethan hätte und welche Gesetze vom Kongresse zu erlassen wären, um die ameri⸗ kanischen Fischereien zu beschützen. Der Ausschuß war der Ansicht, daß durch die Aufhebung des Vertrages von 1854 zwischen der amerikanischen und der kanadischen Regierung beide Parteien auf die Convention von 1818 zurückverwiesen wären, wonach es den Amerikanern verstattet war, innerhalb drei
Der Ausschuß hielt es für ge⸗
schwebten, falls ihre Regierung überhaupt in Verhandlungen ein⸗ treten wolle, zum Schutze der amerikanischen Interessen und zur Ver⸗ meidung von Konflikten eine Flotte nach dem bestrittenen Gebiete abzusenden.
Die Fenier sind in großer Rührigkeit und treffen alle Vor⸗ bereitungsanstalten zu einem demnächstigen Einfall in das britische
Zweihundert sind am 7. April von Portland (im Staate Maine)
Schooner war für den Waffentransport gedungen worden. East⸗ port, wo die Fenier⸗Convention gegenwärtig tagt, ist mit Feniern
pfündern ausgerüstet, liegen im Hafen. Einem Segelschiffe von hnen ist es gelungen, trotz der Aufsicht der Behörden in der Stadt zur See zu entkommen. Waffen und Munition
schweig gebracht. Auf der britischen Seite ist man unterdeß nicht Vor Eastport und Campobello liegen mehrere britische Ka⸗ nonenboote mit den Stückpforten offen und den Maschinen bestän⸗ dig in Bereitschaft. In Campobello hat man die Garnison ver⸗ starkt und Erdschanzen aufgeworfen. Die kanadischen Behörden hal⸗ ten die ganze Bewegung gegen Neubraunschweig für eine bloße
“
Solche Uebertritte ganzer rö-
v1““ A.X“ 8 5 8 v“ n Toronto ist eine Anzahl Verdächtiger, unter andern der Prä⸗ ident der dortigen irischen Gesellschaft, verhaftet worden und sät. man mit den Verhaftungen und Nachforschungen nach Waffen fort. Der Dampfer⸗England⸗, von Liverpool kommend mit 1300 Personen an Bord, hat in Halifax angelegt, um ärztliche Hülfe egen die auf dem Schiffe ausgebrochene Cholera zu suchen. Die Epidemie, welche nach der Meinung des Capitains deutsche Passagiere importirt hatten, hatte bereits 60 Opfer geforderte Das Schiff ist einer strengen Quarantäne unterworfen worden. 1 8 Die »Asia⸗ ist in Halifag und »Hansa⸗, »Belgian⸗, ⸗Atlantic⸗, w — 1 sind in New⸗York angekommen. V vollte wissen, daß das Schi — gebracht habe daß das letztere Schiff Stephens mit Aus Mexiko sind die Nachrichten spärlich. Ueber New⸗Orleans
swird gemeldet, daß das Lager von Cortinas zu San Fernando
abgebrochen worden. Die Kaiserlichen hatten Mo und Pedras Negras in Besitz v.a.ee “ Aus Panama sind Mittheilungen bis zum 1. April einge⸗ troffen. Diesen nach hatten die Spanier südlich von der Insel Chiloe ein chilenisches Transportschiff, mit 250 Soldaten an Bord, gefangen genommen und war die Flotte der Verbündeten von den spanischen Fregatten »Numancia⸗ und »Bianca⸗ in einer kleinen Bucht in der Nähe von Ancud auf der Fese Chiloe blokirt. Die Verbündeten hatten in dem Eingang ein Schiff versenkt und Ketten darüber gespannt, um das Herankommen der Feinde zu verhindern. Rio de Janeiro, 24. März. Ueber den Paranaüber⸗ gang des brasilischen Heeres bei Paso de la Patria sind noch keine nähern Nachrichten eingegangen. Heute empfangene Briefe aus dem Lager besagen, daß am 12ten eine Abtheilung der Flotte sich den Parana hinaufbegeben und die Batterieen bombardiren würde, die Truppen sollten am 14ten den Uebergang bewerkstelligen und der Rest der Flotte mit den Panzerschiffen zur selben Zeit Humaita angreifen. — Das Comité der National⸗Ausstellung ist in großer Thätigkeit und die Provinzen schicken sich an, ihre Bei⸗ träge einzusenden. — Ein Kohlenlager ist in der Provinz Minas,
in einer der Ver weigungen des Pariragebirges, entdeckt worden
dt, sg ; 8 88
Telegraphische Depeschen 1““
aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Büreau. “ Frankfurt a. M., Montag, 23. April. Die »Postzeitung⸗ meldet in einem Wiener Telegramm vom 22sten d. Mts., daß dort in Folge ernster Nachrichten aus Italien am 2lsten ein bis in die späte Nachtstunde dauernder Kriegsrath abgehalten ist. Vom heutigen Tage meldet ein Telegramm desselben Blattes: Feldmarschall Erzherzog Albrecht geht in Folge der aus Italien
eingelaufenen beunruhigenden Nachrichten morgen früh nach Verona
gramm aus Wien vom 22. Nachmittags: Bei Bologna finden massenhafte Truppenansammlungen statt. Man will wissen, daß General Garibaldi die Insel Caprera verlassen habe. Erzherzog Albrecht übernimmt in Verona das Kommando über die lombardo⸗ venetianische Armee, welche mobilisirt wirrde. 8 Augsburg, Sonntag, 22. April, Abends. Bei der hier ta⸗ genden Ministerkonferenz sind neun deutsche Staaten vertreten. Heute haben zwei Sitzungen stattgefunden, denen morgen eine dritte folgen wird. Man erkannte einmüthig das Bedürfniß einer Reform des Bundes an. Sobald Preußen den betreffenden Entwurf vor⸗ gelegt haben wird, soll die Konferenz sofort wieder zusammentreten. Augsburg, Montag, 23. April, Vormittags. Die zur Kon⸗ ferenz hier anwesenden Minister werden heute nach einer nochmaligen Besprechung von hier wieder abreisen. Sie sollen bezüglich der Bundesreformfragen einig sein und verabredet haben, bei jeder neuen Wendung der Frage, so wie zur Erledigung etwa auftauchender neuer Fragen zu weiteren Konferenzen alsbald zusammenzutreten.
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RatisdnalDant. 8
Se. Königl. Hoheit der Kronprinz haben im Namen S. stät de Königs, des Allerdurchlauchtigsten Protektors des National⸗Danks für Ve⸗ teranen, folgende Personen zu Verwaltungs⸗ beziehungsweise zu Ehren⸗Mit⸗ gliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben de dato Berlin, den 8. April 1866, Höchsteigenhändig zu vollziehen geruht. I. Stadt⸗ bezirks⸗Kommissariat Berlin. Zum stellvertretenden Vorsitzenden und Schatzmeister des II. Land⸗Kommissariats: den Ortsvorsteher, Tichlermeister Johann Adolph Prüfer in Pankow. Zum Schatzmeister des 22. Lo⸗ fal⸗Kommissariats: den Restaurateur Carl Schaffert in Berlin. Zu Ehren⸗Mitgliedern des 33. Lokal⸗Kommissariats: den Königlichen Genera der Infanterie z. D. und General⸗-Adjutanten Sr. Majestät des Königs, erdinand von Kleist in Berlin, den Königlichen Geheimen Ober⸗Tri bunals⸗Rath Carl von Wegener in Berlin, den Wirklichen
Kriegslist, um einen beabsichtigten Einfall in Kanada zu maskiren.
Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath und Ober⸗Bürgermeister a Wilhelm