1866 / 97 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

70,750. 73,104. 78,406. 79,55. 80,722. 81,406. 82,071. 83 84,176. 87,833. 89,444. 91,011. 91,632. 92,475 und 93,385.

71 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 479. 3778. 4709. 6995. 13,253.

19,985. 20,151. 20,835. 21,108. 33,305.

8927. 9661. 10,699. 10,845. 13,517. 14,727. 15,180. 15,700. 22,606. 24,407. 25,550. 26,374. 29,235. 30,310. 34,234. 34,614. 36,365. 37,173. 37,884. 39,226. 42,181. 44,229. 44,251. 44,314. 45,866. 46,529. 52,498. 52,691. 53,1 16. 54,130. 56,333. 62 398. 68,502. 72,120. 72,311. 73,225. 73,975. 75,285. 78,980. 80,990. 81,877. 82,040. 85,026. 85,158. 92,088. 92,635 und 94,292. ͤ“ Berlin, den 26. April 186b66. Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

11,944. 11,947. 12,918.

32,389. 39,845. 46,933. 64,124. 76,458.

40,592. 48,181. 64,610.

Berlin, 26. April. Se. Majestät der König habe

. 8 n Aller⸗

gnädigst geruht: dem Geheimen expedirenden und Kal⸗

fes8g, BeNeZ 148,8,N ö die Erlaubniß zur Anle⸗ ing des von des Könihs von Sachsen Majestät i

Ritterkreuzes des Albrechts⸗Ordens zu ö

Preußen. Berlin, 26. April. Se. Majestät der Könib wohnten gestern am Bußtage dem Gottesdienst 5 Dome ben fuhren um 12 Uhr nach Babelsberg, um daselbst die neuen Garten⸗ Anlagen in Augenschein zu nehmen, und empfingen nach Rückkehr nach Berlin um 4 ¾ Uhr den Vortrag des Ministerpräsidenten.

Heute besichtigten Seine Majestät um 9 Uhr auf dem Exerzier⸗ platz bei Spandau das Füstlierbataillon 4. Garde⸗Regiments zu Fuß, und nahmen nach dem Wiedereintreffen in Berlin um 11 ¾ Uhr die öuö“ und des Militairkabinets entgegen. Ihre Maje ät die Königin wohnte gester hiense⸗ 5 Matthäi⸗Kirche ““

Köln, 23. April. Der Erzbischof Paulus Melchers wird wie die »Köln. Ztg.⸗ mittheilt, am 8. Mai Morgens frühzeitig ein⸗ treffen und sofort nach seiner Ankunft die Feier der Inthronisation in

LPö gden stattfinden.

1 auenburg. Ratzeburg, 25. April. Das heutige offizielle Wochenblatt enthält nachstehende Bekanntmachung btn Geasäeic

preußischen, Herzoglich lauenburgischen Regierung in Betreff der an⸗

gemeldeten Ansprüche lauenburgischer Staatsangehöriger und Insti⸗

tute 8 vom 21. April c.: 8.

8 n Folge der Regierungs⸗Bekanntmachung vom 13. Se 3 betreffend die Anmeldung von vesr en7 bzeenburzzischer S. riger und Institute an Dänemark, sind verschiedene Ansprüche an Däne⸗ mark hieselbst angemeldet worden, welche aus den Beziehungen zu der Lebensversicherungs⸗ so wie Leibrenten⸗ und Versorgungs⸗Anstalt in Kopenhagen vom Jahre 1842, so wie aus dem Besitz solcher dänischer Staats⸗Obligationen, welche entweder vor dem Eintreten der Bundes⸗ egecution auf den Namen lauenburgischer Landeseinwohner und Insti⸗ tute eingeschrieben sind, oder auf Inhaber lauten, herrühren. In dieser Veranlassung wird, zufolge der desfalls aus der nach Artikel XV. des Friedenstraktats vom 30. Oktober 1864 in Kopenhagen zusammengetrete⸗ nen internationalen Finanzkommission am 5. d. M. hierselbst eingegan⸗ genen Mittheilung, zur Nachricht und Nachachtung Aller, die es angeht von der Regierung hiemittelst zur oͤffentlichen Kunde gebracht, daß gegen

ie dereinstige Auszahlung, beziehungsweise Realisirung der Lebens⸗Ver⸗ sicherungen, Wittwen⸗Versorgungen und Staatsschulddokumente, deren ö . Einzelnen übrigens nicht Sache der genannten Finanz⸗ Rchhehrce nach den desfalls eingezogenen Erkundigungen Bedenken 5 hleswig⸗Holstein. Flensburg, 24. April. (Nordd

Ztg.) Heute Mittag rückte das Fdfllierbataillon des 11.

aus Apenrade kommend, hier ein und wurde hier einquartirt. Es

werden in diesen Tagen noch weitere Truppen zu den hier stattfin⸗ denden Manövern erwartet. Auch heute Abend trafen wieder eine

E’ für Düppel hier ein.

iel, 24. April. (D. Nordd. Ztg. Teleg. Contreadmiral

Jachmann ist mit der Befestigungs⸗Kommission dem Kanonen⸗

boote »Cyclop⸗ zur Besichtigung der Düppel⸗Position nach Alsen

Fasagen. „Saäachsen. Gotha, 24. April. (Weim. Ztg. n gestriger Sitzung hat der hiesige Sonderlandtag seine 112 ertheilt, daß die ursprünglich auf 400,000 Thlr. bestimmte vierte Staatsanleihe auf 500,000 Thlr. erhöht werde, um dem Lande die Möglichkeit zu bieten, einen Theil der Actien der projektirten Gotha⸗ 1 vS zu können. Die Anleihe wird in Schuldbriefen à Thlr. und in 2000 Schuldbri 100 1 emittirt werden. ö“ Eine von allen Mitgliedern des gothaischen Landtags unter⸗ zeichnete Interpellation, welche in heutiger Sitzung verlefra malte wünscht von der Staatsregierung Auskunft daruͤber, welche Stellung dieselbe den preußischen Vorschlägen wegen Einberufung eines deut⸗ schen Parlaments gegenüber einzunehmen gedenke. Mit allen

78,321. 87,094. 87,681.

den Ban, slavonischen Landtages.

gegen 3 Stimmen wurde heute die Einrichtung einer verbindung im hiesigen Lande die eeraea vhen. auf die gegenwärtige Finanzperiode sind auf 10,000 Thlr. S. schlagt. Ein heute eingegangenes Dekret der Regierung postulirt di jährliche Summe von 3000 Thlr. zur Unterstützung der im 9 8 noch lebenden Veteranen aus den Kriegsjahren 1813 1815 Nassau. Wiesbaden, 25. April. In gestriger Si der Ständeversammlung wurde Bericht erstattet zum Pudgactung Staats Ministeriums und der oberen Gerichtsbehörden kuf 8 Anfrage, was die Regierung in Bezug der im vorigen Jahre 5 faßten Beschlüsse wegen der Bundestagsgesandtschaft und wegen . Gesandtschaften in Wien und Berlin gethan habe, antwortete die Regierungskommission, daß die Regierung aus den der Stlnde versammlung mitgetheilten Gründen außer Stand sei, die A. 8 gaben für die Bundestagsgesandtschaft zu beschränken und ö sandtschaften zu Wien und Berlin eingehen zu lassen. Es Sn hierauf die angeforderte Remuneration für die Bundestagsgesandtsch 1 mit 5300 Fl., so wie die Kosten der Gesandtschaften zu Wien Berlin und in Paris gestrichen. An den auf 37,000 Fl. hehn schlagten Landtagskosten wurden, da der diesjährige Landtag offe 2 bar Dauer ist, 700 Fl. gestrichen. 8 aden. Karlsruhe, 24. April. Das heute erschienene! gierungsblatt Nr. 22 enthält u. A.: Gesetz, 1. b 8 Eisenbahn⸗Schuldentilgungs⸗Kasse zur Aufnahme weiterer Anlehe 1 8 Bestimmungen desselben sind: 8 rt. 1. ie Eisenbahn⸗Schuldentilgungs⸗Kasse ist ächti pitalbetrag, welchen der durch das EE 29gc 8ne vorgesehene Bau von Eisenbahnen in Anspruch nehmen wird, insoweit, als die vorhandenen Mittel nicht zureichen, unter Aufsicht und Leitung des Fi nanz⸗Ministeriums im Wege von Staatsanlehen beizuschaffen. Art. 2 Dees soll entweder durch Verkauf von Partialobligationen, welche balbjährlic I“ und von Seiten der Gläubiger unaufkündbar sind, von Seiten er Schuldnerin dagegen, vorbehaltlich sechsmonatlicher Kündigung, stetshin im Nennwerth eingelöst werden köͤnnen oder durch ein verzinsliches Prämienanlehen geschehen. Die Tilgung des Anlehens soll längstens in fünfzig Jahren, im aseh Fall vom 1. Januar 1868, und im zweiten Fall vom Fag der Emission an gerechnet, vollendet sein. Art. 3. Die Begebung des Anlehens darf im Ganzen oder theilweise, im Soumissionsweg oder aus der Hand geschehen. Art. 4. Die Generalstaatskasse wird ermächtigt, weitere 3 ½ Mill Gulden Papiergeld anfertigen zu lassen und der Eisenbahn⸗Schuldentilgungs⸗Kasse zur Verfügung zu stellen. Die letztere darf aber das ihr überwiesene Pa⸗ piergeld Fur so lange ausgeben, bis das zur Deckung ihres Budgets erfor⸗ derliche Anlehen (Art. 1) au fgebracht und eing-zahlt ist. Innerhalb eines Jahres nach diesem Zeitpunkt muß die Generalstaatskasse 35 Mill. Gulden ve aus dem Verkehr wieder zurückziehen. Art. 5 Die nach Art. 8 1““ 928 81 Baarausstattung der Papiergeld⸗ gs illion 2 insli Anlage bestimmten 500,000 Fl. sind Unn gaufe dege wahräs 1Se aanhc. der E Kasse wieder zuzuweisen. ¹ ern. München, 24. April. Die »Bayersche Zeitung⸗ sagt: Das Ergebniß der Minister⸗Konferenz in See vench in einem allseitigen Einverständniß darüber, daß der preußische Reform⸗ Antrag nicht zurückgewiesen werden dürfe, vielmehr daß derselbe zum von Verhandlungen über die zeitgemäße Reform L“ Bundes⸗Verfassung zu machen sei. Ueber die Stellung, we 88 ie bayersche Regierung zu dem Antrage selbst nehmen werde, wird Näheres sich erst bei den Verhandlungen des von der Bundes⸗ eie zu diesem Zwecke zu wählenden Ausschusses ergeben. esterreich. Wien, 24. April. Die heutige »Wiener Ztg.⸗ ring folgenden, der »Const. Oesterr. Ztg.⸗ entnommenen Artikel: „Schon seit gestern ist die Börse und das Publikum durch Gerüchte aus Fremd⸗Italien lebhaft beunruhigt. Wir hören verläßlich daß allerdings Meldungen über Truppenkonzentrirungen und Urlaubereinbe⸗ rufungen hier eingegangen sind, welche es der Regierung zur Pflicht ge⸗ G im Sicherheit des Staates ihrerseits diejenigen 8 2 sie in den Stand setzen, allen Eventualitäten 25. April. Die »Wiener Zeitung⸗ bestätigt Grun authentischer Erkundigungen das der nince .eeles gefcrn Zeitung⸗ gebrachte Dementi, daß in kompetenten Kreisen weder von einem Einfall von Freischärlern in das venetianische Gebiet, noch von einem Zusammensioß österreichischer und italienischer Truppen 88 Feer 18ne8. beeha ,e sei. Dieselbe fügt noch hinzu, G en Theilen des lombardo⸗venetianischen önigreiches voll⸗ 11“ rdo⸗venetianischen Königreiches voll Dieselbe Zeitung enthält ein Kaiserliches Kabinetsschrei den Justizminister vom 21. d. M., üetar Sen en von 19 größern Strafanstalten, welche von den berufenen Behörden

als gebessert und der Kaiserlichen Gnade würdig erk 88 zeichnet werden, der Strafrest erlassen wird. 11“

Dieselbe Zeitung bringt außerdem ein Königliches Reskript an betreffend die unbestimmte Vertagu ng des kroatisch⸗ Nachdem der Hesete becfle hecce Kroatien und Slavonien, U Ä88. allergnädigsten Intentionen entsprechend, in seiner landtäglichen Hhung vom 10. März 1866 nicht nur die Entsendung einer Deputation des Landtages beschlossen, sondern auch die Mitglieder dieser Deputation erwählt hat, welche mit einer Deputation des zu Pesth tagenden Landtages

über die Lösung des Verhältnisses dieser Königreiche zu Unserem Koöͤnigreiche

stattgefunden haben, wozu ich sogar noch den Beisatz zu machen in

1““ 11111A1AA“ Ungarn und zu Unserer Gesammtmonarchie in Verhandlung zu treten haben wird, diese beiden Deputationen aber demnächst ihre Arbeit in Pesth beginnen werden: so finden Wir in Anbetracht, daß diese Verhandlungen voraus⸗ sichtlich eine geraumere Zeit in Anspruch nehmen dürften; die endgültigen Bestimmungen der meisten von dem Landtage angeregten Gegenstände von der glücklichen Lösung der höchst wichtigen staatsrechtlichen Fragen abhängen, und vor denselben füglich nicht entschieden werden können, Uns allergnädigst bewogen, die legislative Thätigkeit des croatisch⸗slavoni⸗ schen Landtages auch über die Zeit seiner freiwilligen Vertagung, das ist über den 1. Mai hinaus, zu unterbrechen. Wir finden Uns daher aller⸗ gnädigst veranlaßt, den croatisch slavonischen Landtag von jetzt auf un⸗ bestimmte Zeit zu vertagen, und tragen Euch Unserem lieben getreuen Ban allergnädigst auf, im behöͤrdlichen Wege diesen Unseren Allerhöchsten Entschluß den Mitgliedern des Landtages in geeigneter Weise bekannt u geben. Von der böhmisch⸗schlesischen Grenze, 23 April, wird der »Schles. Ztg.⸗ geschrieben: Während ich Ihnen noch gestern be⸗ richten konnte, daß keine namhaften Einberufungen von Urlaubern

der Lage bin, daß in den letzten Tagen einzelne von den Einberufenen wieder zurückkamen, muß ich heute als positiv melden, daß diesen Morgen der Befehl an die Magistrate und Bezirksämter gelangt ist, Reserven und Urlauber aller Waffengattungen unverzüglich einzustellen.

Triest, 23. April. Das Gesuch des hiesigen Stadtrathes um

Befreiung von der Conscription wurde abschläglich be⸗

ieden. 8 24. April. Der fällige Lloyddampfer ist mit der ostindisch⸗ chinesischen Post heute Nachmittags aus Alexandrien hier eingetroffen.

Pesth, 23. April. (Sitzung der Deputirtentafel.) Die nun⸗ mehr von beiden Häusern angenommene Adresse wird verlesen, mit dem Siegel des Hauses versehen und vom Präsidenten wie vom Schriftführer Toth unterzeichnet.

Die Magnatentafel hält morgen eine Sitzung, in welcher die unterzeichnete Adresse dem Präsidenten übergeben werden wird.

Der „Pesther Lloyd⸗ bringt heute die Nachricht, die Regierung beabsichtige, vor die Kommission für gemeinsame Angelegenheiten mit dem Vorschlag zu treten, daß für alle Zweige der Administraͤ⸗ tion, mit Ausnahme des Kriegswesens, verantwortliche Ver⸗ waltungschefs unter dem Namen Staatssecretaire ernannt werden sollen. Hierzu bemerkt die „G. C.“: Ohne von den weite⸗ ren Schritten der Regierung in der im ungarischen Landtage schwe⸗

benden staatsrechtlichen Verhandlung näher unterrichtet zu sein, glau⸗ ben wir doch konstatiren zu können, daß von einer ähnlichen Vor⸗ lage, wie sie der „Pesther Lloyd⸗ in seiner jüngsten Nummer an⸗ kündigte, in den Regierungskreisen nichts bekannt ist.

24. April. In der Mittags stattgehabten Sitzung der Mag⸗ natentafel wurde die gestern im Abgeordnetenhause unterzeichnete Adresse überreicht, verlesen und vom Präsidenten Sennyey und dem Schriftführer Baron Vay jun. unterzeichnet. Auf Antrag des Grafen A. Majlath wird Baron Sennyey ersucht, die Adresse im Vereine mit dem Grafen Julius Andrassy Allerhöchsten Orts zu überreichen. Der Baron übernimmt diese Mission und die Sitzung wird hierauf geschlossen.

Lemberg, 22. April. In der gestrigen Landtagssitzung wurde die Spezialdebatte über die administrative Landeseintheilung fortgesetzt und beendet.

—23. April. Es wird eine Statthaltereizuschrift verlesen, nach welcher Se. Majestät das Gesetz wegen Stimm⸗ berechtigung des Krakauer Bischofs und der Diöcesan⸗ administratoren sanctionirte. Der Berathungsschluß bezüglich der administrativen Landeseintheilung wird angenommen; das Bezirkseintheilungsprojekt wird an die Regierung zur Berücksichtigung überwiesen und Stempelfreiheit sowie ein sechsmonatlicher Termin für diesfällige Reclamation erbeten. Ein Amendement Koczynski’s wegen Errichtung einer obersten Gerichtsbehörde in Krakau wird als selbstständiger Antrag an die Rechtskommission gewiesen. Die Be⸗ rathung über die Regierungsvorlage, betreffend das Kirchenkonkurrenz⸗

esetz, hat begonnen. 23. April. Die „Venetianische Zeitung⸗ meldet, daß neuerlich die Verpflichtung zur Führung von Pässen an den österreichischen Grenzen wieder eingeführt ist. ““

Großbritannien und Irland. London, 23. April. Nach der Rückkunft von Osborne, die am 4. Mai erfolgen soll, wird Ihre Majestät die Königin bis gegen den 18. Mai in Windsor verweilen und dann sich auf drei Wochen nach Schottland begeben. Von dort wird Ihre Majestät nach Windsor zurückkehren und hier ihren Aufenthalt nehmen bis nach der Vermählung der Prinzessin Helena, welche im Juli statthaben wird.

Herrn Peabody ist vor seiner Abreise nach Amerika noch die Ehre widerfahren, von der hiesigen Fischhändlergilde als Anerkennung seiner um London erworbenen Verdienste zu ihrem Ehrenmitgliede

ernannt zu werden. 2 Wie zaus Dublin telegraphirt wird, wurde dort auf einen

nannimmt, von Feniern geschossen und derselbe „Vier Verhaftungen wurden in Folge dessen

24. April. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses las Lord Clarendon ein vom 28. Maͤrz datirtes Schreiben von Oberst Merewether, dem politischen Residenten in Aden, vor, wodurch das schon bekannte Telegramm über die günstige Wendung im Schicksal der in Abyssinien ge⸗ fangenen Englaͤnder bestätigt wird. Wie Oberst Merewether schreibt, war die »Victoria« von Massowah nach Aden zurückgekehrt mit Nachrichten über Mr. Rassam, die bis zum 7. Februar gingen und aus Ajan Muder im Südwesten Abyssiniens kamen. Der Kaiser hatte dem Mr. Rassam einen sehr prachtvollen Empfang zu Theil werden lassen. Eine regelrechte englische Gesandtschaft hätte nicht mit größerer Ehre und Aufmerk⸗ samkeit behandelt werden können. Wenige Stunden nach seiner ersten Unterredung mit Sr. Majestät befahl der letztere, alle europäi⸗ schen Gefangenen, darunter die Missionäre und die Franzosen, freizulassen und Mr. Rassam zu übergeben, der mit ihnen gegen Ende März Abyssinien zu verlassen hoffte. Der König sandte seinen Kammerherrn nach Magdala, damit derselbe die Gefangenen entfessele und zu Mr. Rassam nach Debra Tabor bringe, wohin der Letztere mit seinen Gefährten sich von dem in Godjam befindlichen Hofe aus begab, und wo er die entlassenen Ge⸗ fangenen gegen Ende Februar in Empfang zu nehmen dachte. Der Kaiser hat einen sehr artigen Brief an die Königin geschrieben, der, wie Mr. Ras⸗ sam sicher war, Ihre Majestät und die bꝛitische Nation freuen wird. Er hatte auch Mr. Rassam mit schönen Geschenken beehrt und war im Begriff, auch der Mission vor ihrer Abreise Geschenke zu machen. Diese Nachrichten trafen in Massowah am 18. März ein. Ueber das Zusammentreffen Mr. Rassam's mit den befreiten Europäern hoffte man in Aden am 10. oder 12. April wieder durch die »Victoria« zu hören. Lord Derby sprach im Namen und unter dem Beifall des Hauses seine Freude über diese günstigen Nachrichten aus.

Im Unterhause wurde gestern die vertagte Debatte über den An⸗ trag auf 2. Lesung der Reformbill wieder aufgenommen von Bright, der eine starke Anomalie darin erblickt, daß der Vertreter einer großen whiggistischen Familie (Lord Grosvenor) und der Erbe eines uralten ge⸗ schichtlich denkwürdigen Namens (Lord Stanley) sich verbündet hätten, um den Arbeiter des Stimmrechts zu berauben. Von der Million er⸗ wachsener Männer, die das Stimmrecht besitzen, gehörten nur 179,000 dem Arbeiterstande an, und die Bill würde nur 116,000 mehr, also im Ganzen 295,000 Arbeiter politisch erheben. Wenn es der Opposition auch gelingen sollte, das Ministerium aus dem Amte zu verdrängen, so würde die große Reformfrage doch ungelöst bleiben und die Agitation daher fortdauern. Man habe ihn des Versuchs bezüchtigt, das Volk zur Illoyalität zu reizen, aber die Aufgabe seines ganzen Lebens habe darin bestanden, die Lage der arbeitenden Klassen zu verbessern und sie dadurch von Unordnung und Ge⸗ waltsamkeit abzuhalten. Whiteside sagt, das ehrenwerthe Mitglied für Birmingham habe eine Platformrede« (eine Rede, wie an eine Massenversammlung) gehalten. Die Bill sei unbestreitbar sein Werk, und die Regierung habe sich als Verfasser nennen lassen, damit seine fer⸗ neren Zwecke erreicht werden könnten. Mit dem Hebel der Censusbill denke er die Wahlkörper⸗Eintheilung in seinem Sinne durchzusetzen, und sei dieser Punkt gewonnen, werde er mit seinen Forderungen fortfahren, bis er sein ganzes revolutionäres Programm erschöpft habe. Man klage die Opposition der Feindseligkeit gegen alle und jede Reform an, als ob Jemand die Taktik der liberalen Partei im Jahre 1859 vergessen haben könnte. Die Resolu⸗ tion, welche damals Lord Hartington nach dem Meeting in Willis’'s Rooms beantragte, sei verfassungswidrig und factiös gewesen, und das Mansver, wodurch Lord Derby aus dem Amt getrieben ward, sei von den Lords Palmerston und Russell ausdrücklich ersonnen worden, um die Sache der Reform zu verrathen. Er sträube sich gegen keine berechtigte und weise Reform, aber nie werde er es gutheißen, daß man die Funktionen der Gesetzgebung einer durch bloße Kopfzahl gewählten Majorität anvertraue. Die vorgelegte Maßregel streite gegen den berechtigten, gesetzlich festgestellten und umgrenzten Einfluß der Aristokratie; sie sei folglich gradezu gegen den Kern oder das Herz der uralten englischen Verfassung gerichtet und er fordere das Haus auf, dem logisch und reiflich überdachten Amendement Lord Grosvenor's beizu⸗ stimmen. Walpole muß daran erinnern, daß der letzte Reformversuch der liberalen Regierung nicht durch die Schuld der Opposition gescheitert sei. Warum habe die Regierung denn vier Jahre verstreichen lassen, ohne sich der angeblich so heiligen Verpflichtung zu erinnern? Jetzt bringe sie plötzlich eine Bill ein, die mehr Mängel habe, als irgend eine ihrer Vor⸗ gängerinnen. Göschen vertheidigte die Bill gegen die Argumente der letz⸗ ten Oppositionsredner, namentlich gegen den Grund der Gefährlichkeit. Die Debatte wird bis Donnerstag vertagt.

Zufolge Mittheilungen, welche dem hiesigen Oberpostamt von der Hberpostbehörde der Vereinigten Staaten zugegangen sind, hat die letztere eine neue P ostdampfer⸗Linie zwischen Baltimore und Liverpool eingerichtet und wird die erste Post dieser Linie am 25. d. M. von Liverpool abgehen. Der Portosatz ist dem der andern

englisch⸗amerikanischen Linien gleich.

Frankreich. Paris, 24. April, Gestern wurde im ge⸗ heimen Comité vom gesetzgebenden Körper das Gesetz über Vermeh⸗ rung des Polizeibudgets der Stadt Paris um 400,000 Fr. für Stadt⸗ sergeanten berathen. Paris hat gegenwärtig 3740 Stadtsergeanten, die 10 Stunden effektiven Dienst und nur die dritte Nacht saktisch Ruhe haben. Dem Solde nach zerfallen sie in vier Klassen, abge⸗ sehen von den überzähligen, die ein Jahr lang nur 3 Fr. täglich, nach diesem Probejahre aber 1200 Fr. erhalten und jährlich um 100 Fr. bis auf 1500 Fr. steigen können, ein Maximum, das ge⸗ genwärtig 650 von 3700 Mann beziehen. Es ist jetzt im Plane, die Stadtsergeanten mit ihren Familien, nach dem Vorgange von Lyon, in Dienstwohnungen unterzubringen und im Erdgeschosse dieser Kasernen den Polizeikommissar und einen Pompiersposten einzu⸗ richten, so daß jedes Quartier seine Polizeikaserne hätte und die

Polizeisergeanten zugleich freie Wohnung fänden. Da diese Ein⸗