Der erste ordentliche Lehrer Rösner an dem katholischen Gym⸗
SiUnsn
Bei der beute fortgesetzten Ziehung der 4. Klaässe 133. König⸗ licher Klassen⸗Lotterie siel 1 Hauptgewinn von 25,000 Thlr. auf Nr. 42,966. 1 Hauptgewinn von 15,000 Thlr. auf Nr. 38,580. 3 Gewinne zu 5000 Thlr. sielen auf Nr. 2927. 18,516 und 86,865. 6 Gewinne zu 2000 Thlr. auf Nr. 23,626. 51,221. 61,604. 66,003. 78,450 und 85,153. ö““ . 43 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 1410. 1588. 3238. 6759. 12,436. 15,318. 15,680. 16,795. 16,920 19,412. 20,603. 25,860. 26,566. 34,861. 37,165. 38,595. 38,851. 40,537. 41,338. 41,635. 2,342. 43,351. 51,204. 51,302. 53,009. 53,769. 53,810. 55,420. 81,598. 85,102. 86,861. 88,047. 90,304. 92,648 und 93,911. 57 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 4025. 7481. 10,169. 10,844. 11,302. 13,354. 18,295. 19,160. 20,128. 20,839. 28,643. 28,697. 30,143. 33,489. 33,721. 34,228. 38,637. 40,170. 40,273. 13,582. 44,806. 45,887. 47,201. 48,664. 50,005. 50,663. 51,157. 1 54,404. .57,608. 57,938. 60,467. 63,790. 64,901. 65,374. 68,406. 68,773. 70,480. 70,581. 71,936. 74,125. 76,166. 81,452. 81,983. 82,593. 82,703. 85,472. 89,809. 91,651 und 93,621. Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 1796. 4780. 5191. 12,127. 16,329. 18,796. 18,824. 19,336. 22,258. 22,737. 24,178. 25,130. 25,195. 26,985. 28,606. 29,499. 31,974. 34,775. 37,605. 38,047. 40,332. 42,152. 42,531. 43,635. 47,413. 48,021. 49,772. 51,021. 51,615. 55,750. 56,692. 60,507. 63,476. 63,946. 64,829. 65,180. 66,325. 67,541. 71,070. 73,441. 74,826. 76,011. 76,543. 76,581. 77,637. 7,8 78,557. 79,359. 80,617. 82,172. 82,342. 83,282. 83,684. 896. 85,991. 88,455. 90,179. 90,295 und 90,819. Berlin, den 3. Mai 1866. 1 Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.
Berlin, 3. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗
digst geruht: Dem General à la suite, General⸗Major von Tresckow, Chef der Abtheilung des Kriegs⸗Ministeriums für die persoͤnlichen Angelegenbeiten, die Erlaubniß zur Anlegung des von den Herzogen von Sachsen⸗Altenburg und Sachsen⸗Coburg⸗Gotha Hoheiten ihm verliehenen Komthurkreuzes erster Klasse des Herzoglich sachsen⸗ernestinischen Hausordens zu ertheien.
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Neue 8- in der Belle⸗Alliancestraße. Am 7. Mai d. J. tritt in dem in der Belle⸗Alliancestraße Nr.
hierselbst belegenen Hause eine neue Post⸗Expedition in Wirksamkeit, welche
mit der Annahme von Postsendungen und telegraphischen Depeschen sich in demselben Umfange befassen wird, wie die übrigen in Berlin bestehenden Stadt⸗Post⸗Expeditionen. Berlin, den 30. April 1866. 8 Der Ober⸗Post⸗Direktor Sachße.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 3. Mai. Se. Majestät der König besichtigten heute auf dem Tempelbhoser Felde von 9 Uhr Morgens ab das 2. Garde⸗Regiment zu Fuß und das Garde⸗Füfilier⸗Regi⸗ ment und nahmen demnächst im Palais den Vortrag des Kriegs⸗ Ministers und des Militair⸗Kabinets entgegen.
— Ihre Majestät die Königin besuchte gestern Ihre Königliche Hobeit die Kronprinzessin in Potsdam und besichtigte unter Leitung des Grafen von Stillfried⸗Alcantara das Haus⸗Archiv im Königlichen Schlosse. Heute ist Ihre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin Wilhelm von Baben zu mehrtägigem Besuche bei den Königlichen Majestäten auf der Rückreise von St. Petersburg im Königlichen Palais abgestiegen.
— Auf die österreichische Depesche vom 26. v. M., welche die Vorschläge zu einer desinitiven Regelung der Schleswig⸗ Holsteinischen Frage enthält, ist eine amtliche Antwort noch nicht abgegangen. Die Wichtigkeit der Frage erfordert eingehendere Erwägung. Ein preußischer Gegenvorschlag muß sich auf einem andern Boden bewegen als die österreichi⸗ schen Vorschläge, welche den Wiener Frieden und den Gasteiner
eine
Vertrag ignoriren. Preußen hält an diesen Verträgen und den daraus erworbenen Rechten fest; wie Oesterreich eine in Aussicht gestellte Entscheidung durch den Bund damit vereinigen will, ist nicht abzusehen. Preußen seinerseits kann nicht gesonnen sein, den in Gemeinschaft mit Oesterreich erkämpften und durch voͤlkerrechtliche Verträge erworbenen Besitz von anderer Entscheidung als der eigenen freien Entschließung abhängig zu machen.
— Die übereinstimmenden Nachrichten von fortgesetzten Pferde⸗ Ankäufen im großartigsten Maßstabe, von Einziebung der Urlauber aller Waffen inkl. des Fuhrwesens, lassen nicht mehr bezweifeln, daß die bisher successive eingeleitete Mobilmachung der österreichischen Armee binnen Kurzem vollendet sein wird. Die in Boöhmen und Mähren stehenden Truppen sind schon jetzt in einem Zu⸗ stande, der ihre augenblickliche Verwendung für Kriegszwecke ge⸗ stattet. In Krakau, so wie in den Festungen Boͤhmens und Mäh⸗ rens, werden die Armirungs⸗Arbeiten eifrigst fortgesetzt und be⸗ deutende Verpflegungsvorräthe angesammelt. Es liegt fer⸗ ner eine Meldung des General⸗Kommandos des 6. Armee⸗Corps vor, nach der täglich große Truppen⸗Transporte in Prag anlangen. Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so würde sich daraus schließen lassen, daß der Truppen⸗Transport zur Versammlung der oͤsterreichi⸗ schen Armee an unserer Grenze begonnen hat. Die für die sächsische Armee ausgeführten Pferde⸗Ankäufe umfassen bisher 2300 Pferde. Die reitende Artillerie ist vollständig auf den Kriegsfuß gebracht, die Fuß⸗Artillerie ist kriegsmäßig bespannt Die sächsische Infanterie ist dadurch, daß man Rekruten eingezogen, die ausgedienten Mann⸗ schaften aber nicht entlassen hat, um ca. 4000 Mann verstärkt wor⸗ den. Die Kavallerie ist bisher um ca. 20 Pferde per Escadron augmentirt.
Memel, 29. April, wird der ⸗Königsb. Ztg.⸗ geschrieben: Nach dem gemeinsamen Beschlusse des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung ist auf den Antrag der dazu ernannten Kommission das Einzugs⸗ und Bürgerrechtsgeld vom 20sten d. M. in unserer Stadt aufgehoben. — Die fortifikatorischen Arbeiten werden bei der Anlegung des Forts auf der noͤrdlichen Spitze der Kurischen NRehrung mit großer Energie fortgesetzt. So⸗ bald dieselben dort beendigt sind, wird der Bau eines Forts in der Nähe des Leuchtthurms in Angriff genommen werden. Es steht zu erwarten, daß dann auch Artillerie hierher verlegt wird.
Hannover, 2. Mai. Wie verlautet, hat die Regierung den Ständen eine vertrauliche Vorlage bezüglich der Inangriffnahme des Baues der Paris⸗Hamburger Eisenbahn und der Ueberbrückung der Elbe zwischen Hamburg und Harburg gemacht.
Mecklenburg. Schwerin, 2. Mai. (Meckl. Ztg.) Königliche Hoheit die Prinzessin Karl von Hessen⸗Darmstadt fährt in Begleitung Sr. Koöͤniglichen Hoheit des Großherzogs heute Morgen um 11 Uhr zu Wagen nach Ludwigslust, um Ibrer Köͤniglichen Hoheit der Frau Erbgroßberzogin einen Besuch abzustatten, wird bis um 4 Uhr beute Nachmittags daselbst verwei⸗ len und dann von dort auf der Eisenbahn wieder abreisen.
Sachsen. Altenburg, 1. Mai. Durch eine im heutigen Amtsblatt erschienene Bekanntmachung ist die Uebersicht der Personal⸗ verhältnisse des Herzoglichen Ministeriums, wie dieselben sich in Folge der heute in das Leben getretenen Reorganisation dieser Behörde ge⸗ staltet haben, zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden. Das Ge⸗ sammtministerium wird gebildet durch den Wirkl. Geheimerath und Staatsminister Dr. jur. v. Larisch als Vorsitzenden und zugleich Vorstand der 1. Ministerial⸗Abtheilung; durch den Wirkl. Geheime⸗ rath Pierer, zugleich Vorstand der 2. Ministerial⸗Abtheilung; durch den Geheimen Staatsrath Müller, zugleich Vorstand der 3. Mini⸗ sterial⸗Abtheilung und den Geheimen Staatsrath Sonnenkalb, zu⸗ gleich Vorstand der 4. Abtheilung für die Finanzen.
Anhalt. Dessau, 1. Mai. (L. Ztg.) Der Herzog von Nassau, seit einigen Tagen zum Besuch hier anwesend, wird heute mit seinem Sohn, dem Erbprinzen, nach Wiesbaden zurückkehren.
Bayern. München, 30. April. (N. C.) Der österreichische Gesandte an unserem Hofe, Graf Blome, ist gestern aus Wien wieder hier eingetroffen. — Auch der Gesandte Italiens, Marquis Oldoini, befindet sich nach mehrmonatlicher Abwesenheit seit vor⸗ gestern wieder hier. Derselbe hatte gestern eine längere Unterredung mit Freiherrn von der Pfordten.
DOesterreich. Pesth, 27. April. (Allg. Ztg.) Die Kriegsrüstung gegen Italien wird mit aller Energie und äußerster Schnelligkeit betrieben. Für sämmtliche dortige Truppentheile, die ihren Werbebezirk in Un⸗ garn haben, sowohl Infanterie als Artillerie und Kavallerie lletztere Ulanen und Husaren), sind die Urlauber einberufen und zum Theil schon abmarschirt; ebenso werden die Ausrüstungsgegenstände, Mu⸗ nition ꝛc. aufs Schleunigste befördert, so daß die Südbahn Mühe hat, den Transportanforderungen zu genügen. Desgleichen sind alle beurlaubten Mannschaften der Marine, sowohl Offi⸗ ziere und Cadetten als Gemeine, einberufen und zum Theil nach Pola schon abgegangen. Man hat dabei auf die ältesten Urlaubsklassen zurückgegriffen, wodurch zahlreiche Familienväter schwer betroffen sind. Mit den hiesigen Pferdehänd⸗
Ihre
lern Blum und Brachfeld hat die Regierung eine Lieferung von
nicht weniger als 20,000 Stück Pferden
(leichte Kavallerie à 120, Artillerie à 150, schwere Kavallerie à 180 Fl. per Stück), die bin⸗ nen 30 Tagen geliefert werden sollen, abgeschlossen, und die ersten Lieferungen sind so schnell und so zahlreich eingetroffen, daß die Regimenter sich außer Stande befinden, dieselben eben so schnell zu verwenden. Es haben daher in den Höͤfen des Neugebäudes und des Invalidenpalais hölzerne Baracken zur Aufnahme dieser Pferde eingerichtet werden müssen. Auch für das bayerische Kriegs⸗ Ministerium bat dieselbe Handlung nach erfolgter Ausfuhrgeneh⸗ migung seitens der österreichischen Regierung eine Lieferung von 6000 Stück Pferden übernommen, die bereits abgeliefert worden sind.
— 1. Mai. (W. Ztg.) Der ⸗Lloyd⸗ meldet, daß die croatisch⸗ungarischen Deputationen vorläufig noch einen schriftlichen Ideenaustausch über die schwebenden staatsrechtlichen Fragen unterhalten und daß es erst dann zu einer formellen Sitzung kommen soll, wenn man auf diesem Wege einen gemeinsamen An⸗ haltspunkt fuͤr die Verhandlungen gewonnen haben wird.
Von der galizisch⸗polnischen Grenze, 26. April, meldet die »Schles. Ztg.⸗ Das Kaiserliche Finanzministerium hat für ganz Galizien die Verfügung erlassen, daß alle Steuerämter oder son⸗ stigen Behörden, welche Staats⸗ oder Privatgelder in Verwahrung haben, ihre Kassen ⸗unverzüglich⸗ an die Finanz⸗Bezirksdirectionen, d. b. nach den Kreisstädten, abführen sollen, wo für die Sicherheit jener Gelder mehr gesorgt ist, als in den bierzuland hinter Wäldern
nd Sandsteppen entfernten Flecken und Grenzorten.
Großbritannien und Irland. London, 30. April. Ihre Majestät die Königin wird Donnerstag Osborne verlassen um sich nach Windsor zurückzubegeben.
Prinz Christian ist nach einem eilftägigen Besuche am Hofe zu Osborne nach dem Kontinente zurückgekehrt. 1
Vice⸗Admiral Lord Clarence Paget ist an Stelle des Vice⸗ Admirals Sir Robert Smart, dessen Dienstzeit abgelaufen war, zum Oberbefehlshaber im Mittelländischen Meere ernannt worden.
In Dublin wurde Samstag Abend wieder ein Polizist durch einen Schuß getödtet. Des Mörders ist man nicht habhaft ge⸗ worden, man bringt die That natürlich mit den Feniern in Ver⸗ bindung.
ihre Arbeiten beendet und sind ihre Mitglieder, Russell Gurney und J. B. Maule, per »Shannon⸗ zurückgekehrt. Henry Storks wird vorläufig, bis der Kolonialminister auf Grund des Kommis⸗ sionsberichtes eine Entscheidung getroffen, sein Amt als interimisti⸗ scher Gouverneur der Insel fortführen. Derselbe hat die Legislatur bis zum 8. Mai vertagt. Die Zeitungen von Jamaika enthalten über die bereits gemeldete Feuersbrunst zu Port⸗au⸗Prince ausführ⸗ liches Detail. Man rechnet, daß gegen Tausend Häuser nieder⸗ brannten, so daß binnen zwoͤlf Stunden 5000 Menschen obdachlos wurden. 54 Waarenmagazine wurden zerstört; von Regierungs⸗ Gebäuden brannten das Archiv, der Appellhof und das Staats⸗ gebäude ab. Wie der Brand entstanden, darüber ist nichts bekannt geworden. 1 1 8
— 1. Mai. Im Unterhause erhob sich gestern der Schatzkanzler, um die versprochenen Eröffnungen über die Absichten der Regierung zu machen. Die Abstimmung vom vorigen Sonnabend sei für die Regierung kein Grund, von der Durchführung der Reformbill abzustehen. Wenn er die kleine numerische Differenz zwischen der Majorität und Mino⸗ rität abrechne, so finde er, daß die eine Hälfte des Hauses geneigt sei, gegen die die Ergänzung der Maßregel betreffende Versprechung der Regierung, die Censusbill weiter zu erwägen, und die andere Hälfte habe sich nicht ab⸗ geneigt gezeigt, dasselbe zu thun, denn nachdem das Amendement beseitigt war, habe sie die zweite Lesung ohne Abstimmung geschehen lassen. Unter diesen Umständen habe die Regierung beschlossen, die Wahl koͤ rperbill baldmöglichst, und zwar, da der nächste Donnerstag dem Budget gehöre, am Montag nächster Woche vorzulegen und zugleich das Comité über die Censusbill zubeantragen, nicht, damit es sogleich stattfinde, aber damit das Haus einen Tag dafür ansetzen könne. Auch hoffe er, am Donnerstag die Absichten der Regierung in Bezug auf die Kirchenabgabe andeuten zu können. — Auf die Fra⸗ gen mehrerer Mitglieder erklärte er nochmals, die Regierung bleibe ihrem Entschluß treu, mit der Bill stehen und fallen zu wollen, aber Niemand könne behaupten, daß die Bill nicht mehr stehe. — C. Fortescue bringt eine Bill ein, um die Gesetze über das Verhältniß von Pächtern und Guts⸗ herren in Irland zu verbessern, oder vielmehr, um einer Akte von 1860, die bisher kodter Buchstabe geblieben ist, wirkliche Lebenskraft zu verleihen.
— Das Oberhaus hat durch den Tod des Lord Rivers wie⸗ der ein Mitglied verloren. Der Verstorbene war geboren 26. Juni 1816 und seinem Vater im Jahre 1831 in der Pairie gefolgt. 8
Der Bericht über Jamaika, welchen die zurückgekehrten Mit⸗ glieder der Untersuchungs⸗Kommission mit Sir Henry Storks abgefaßt haben, soll dem Parlamente so bald als möglich vorgelegt werden. Derselbe wird durch die Masse der beigefügten offiziellen Dokumente und der Zeugenaussagen eins der umfang⸗ reichsten Blaubücher bilden. Obgleich sich über den Bericht noch nichts bestimmtes sagen läßt, so ist doch das kaum zu bezweifeln, daß Gouverneur Eyre mit naäͤchster Post seine Abberufung erbal⸗
In Jamaika hat die Königliche Untersuchungs⸗Kommission
11“ 88 1 1“ gesetzgebenden Körper die auswärtige Politik und die Lage Europa’'s zur Sprache kommen und Thiers zuerst das Wort über Deutschland nehmen, worauf Rouher ihm Rede stehen, Ollivier die Debatte weiter führen und Favre dann die Sprache auch auf Megiko bringen wird. 18 8 8 41 MNußland und Polen. St. Petersburg, 1. Mai. Ueber den Aufenthalt des Verbrechers Karakosows in St. Peters⸗ . erfährt die »Deutsche Petersb. Ztg.“ durch die »Wjest⸗ Fol⸗ gendes:
Sonnabend, den 2. April, um 1 Uhr Nachts, kam ein Unbekannter (wie es jetzt erwiesen ist, Karakosow) in dem Snamenski⸗Gasthause an, und erklärte dem Schweizer am Haupteingange, daß er eben aus Moskau an⸗ gekommen sei und um ein Zimmer für die Nacht bitte. Er trug einen einfachen grauen Bauernrock, ein rothes Hemd und hohe Stiefeln und hatte unter dem linken Arm eine Schatulle von Mahagoniholz und unter dem rechten den Ueberzieher, einen Armjack oder einen einfachen Paletot. Man wies ihm das Zimmer Nr. 65 im dritten Stockwerk an. Man fragte ihn nach seinem Namen und Paß; er antwortete, daß er am folgenden Morgen abreisen werde, und hiermit begnügte man sich. Am folgenden Morgen (Zonntags) ging der Unbekannte aus und ließ seine Schatulle und semen Ueberzieher zurück. Spͤät Abends gegen 12 Uhr kehrte er zurück und bat den Korridordiener um ein Messer. Auf eine zweite Nach⸗ frage nach dem Passe erklärte er, daß er am folgenden Morgen bestimmt abreise. Er ging am folgenden Morgen allerdings wieder aus, ließ auch wieder die Schatulle und den Ueberzieher in dem Zimmer zurück. Darauf geschah das Allen bekannte gräßliche Attentat. Am ande⸗ ren oder dritten Tage erschienen die Polizeibeamten, befragten die Leute und untersuchten das Zimmer; sie fanden außer den zurückgelassenen Sachen nichts weiter vor. In der Schatulle soll man ein Stück dickes, blaues Zuckerpapier, ein Ende dicken Draht, zum Ringe gewun⸗ den, und ein Briefcouvert, aus welchem der Name ausgeschnitten und an der Erde die Stücke eines zerrissenen Briefes gefunden haben. Aus den zusammengesetzten Stücken soll es sich ergeben haben, daß dieser Brief von einem Verwandten an ihn geschrieben war. Da man so den Namen dieses Verwandten erfahren, wurde derselbe aus Moskau herberufen und in die Zelle des Verbrechers geführt. Als dieser denselben sah, erblaßte er. Der Verwandte rief unter bittern Thränen: »Dmitrij, ist es möglich: — Mein Gott, also du bist es!«
Ueber die zum Verkauf bestimmten Güter in den nordwestlichen Gouvernements theilt der »Wiln. Bote⸗ Folgendes mit:
„»Die Grundzüge für die Reform im Landbesitz in Nordwest⸗Rußland bestehen in Folgendem: 1) Güter, welche wegen gerichtlich erwiesener Theil⸗ nahme ihrer Besitzer am Aufstande konfiszirt worden sind, giebt es unge⸗ fähr 300. Eiige derselben sind nicht ganz, sondern nur zu bevcher Theilen konfiszirt, andere sind sehr klein, so daß nur 140 größere übrig bleiben, welche Vortheile beim Ankauf gewähren können. Von den konfiszirten Gütern, welche dazu bestimmt sind, als Beloßz- nung an russische Beamte vertheilt zu werden, und welche gegen Anzahlung von 5 pCt. des Taxationswerthes und Theilzahlungen binnen 20 Jahren verkauft werden können, werden wahrscheinlich nur sehr wenige zum Verkaufe aus freier Hand gelangen. 2) Was die sequestrirten Güter, d. h. solche, deren Besitzer wegen erwiesener Theilnahme am Aufstande in das In⸗ nere von Rußland geschickt sind, und welche deshalb der Staat verwaltet, anbetrifft, so ist der Verkauf derselben an russische Landbesitzer für die Polen obligatorisch, weil diese als Menschen, die durch ihren Antheil am Aufstande einen schädlichen Einfluß auf die lokale Bevölkerung geübt haben, nicht auf ihre früteren Be⸗ sitzungen zurückkehren dürfen. 3) Außerdem unterliegen dem obligatorischen Verkaufe an Russen innerhalb eines zweijährigen Termins die nichtsequeftrirten Güter aller derjenigen Besitzer, welche in das Innere von Rußland geschickt worden sind. h
Diese drei Strafgrade, nämlich Confiscation, Sequester und Verschik⸗ kung in das Innere, entsprechen den drei Graden des Hochverraths, d. 8.
der offenen und ausgesprochenen Theilnahme am Aufstande, der offenen und der versteckten Unterstützung desselben. Die Zahl der Güter, die se⸗ questrirt oder deren Besitzer einfach verschickt worden sind, ist größer als die der konfiszirten. Aber außerdem sind an Russen auch noch alle diejenigen Güter zu verkaufen, welche wegen verfallener Staats⸗ oder Privatschulden jetzt oder künftighin mit Beschlag belegt werden sollen. Das Verzeichniß aller dieser Güter wird bald zusammengestellt sein und gedruckt werden.
Dänemark. Kopenhagen, 28. April. Nach der »Beri. Tid. wird der Ankunft des Grafen Sponneck im Laufe der nüchsien Woche entgegengesehen. 18
Konferenz⸗Rath Madvig hat in der ersten Reichsratbstaunner die Bewilligung von % ihrer früheren Einnahme als Jahrespenston für diejenigen vertriebenen Beamten aus den Herzogthümern brantragr welche bis 1000 Thlr. Rm. einnahmen.
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Amerika. New⸗York, 18. April. Das Repräsentan tenhaus hat eine Resolution gefaßt, wodurch die Regierung um Vorlegung der mit Frankreich seit Januar geführten Torrespondeng hinsichtlich der Entfernung der Französischen Truppen aus Megeoa ersucht wird. Ganz besonders wird darin Re Vortegung oicher Depeschen verlangt, welche auf destumte VWersperchungen Nnpoltand, seine Truppen zuruͤckzuziehen, Bezug hahen. — Vumn Rrionftrur⸗ tions⸗Comité sind dem Reprösentanten⸗Hause verschiedeme guf Re⸗ Stimmung des Südens dezögliche Ookumente mitgesheilt woarden. Nach dem Zeugnisse des Ex. Weeprästdenten Stephens hat die Bevoölkerun ven Georgig das gräaßte Ver⸗- langen, wieder in die Uaien aufgenemmzten zu werdent. — In der Convention von Texas siad Reselntinmen, weiche cine Billigung der