1866 / 103 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Politik des Präsidenten enthielten, nicht durchgedrungen. Nach dem »New⸗Yorker⸗Herald⸗ ist C. C. Clay unter Bedingungen auf freien Fuß gesetzt worden. Er wird sich, sobald es verlangt wird, den Behörden stellen. Das Kriegsdepartement hat mit Zustim- mung des Präsidenten amtlich angezeigt, daß die Friedensproclama- tion das Kriegsgesetz nicht außer Kraft setze und die Wirksamkeit des Freigelassenen⸗Büreaus nicht beschränke. Es empfiehlt jedoch, sich nicht an die Militairtribunale zu wenden, in allen Fällen, wo das Recht durch die bürgerlichen Behörden erlangt werden kann.

Die Fenier fabhren fort, sich zusammenzuschaaren, Meetings zu halten und in verschiedenen Städten längs der Grenze von Neu- Braunschweig Kriegsmaterial zusammenzubringen. In Calais im Staate Maine, wohin der Gouverneur seinen General⸗Adju⸗ tanten schickte, um über die Beobachtung der Staatsgesetze zu wachen, verkündete Doran Rillian auf einem Meeting, daß die Fenierbrüderschaft jetzt eine Million Männer zähle. Wie es beißt, ist eine Fenier⸗Expedition in der Ausrüstung be⸗ griffen, welche sich zu Ogdensburg einschiffen und den St. Lorenz hinabbegeben würde. Unter der Mannschaft des vor Campo Bello liegenden britischen Kanonenbootes ist ein Schriftstück verbreitet wor- den, in der Absicht, sie zum Treubruch zu verleiten. Es soll eine Meuterei an Bord des Bootes ausgebrochen sein, in Folge deren 40 Mann in Eisen gelegt worden seien. Wie aus Montreal be⸗ richtet wird, habe die Regierung erfahren, daß die Fenier auf dem Erie⸗ und Michigan⸗See außer Schoonern und Transportschiffen für Feldartillerie 15 zur Armirung nahezu fertige Schiffe hätten. b An Bord des Dampfers »England⸗ in Halifaxr sind noch 130 Todesfälle vorgekommen.

Uebrigens ist die Krankheit, welche die dortigen Aerzte entschieden für Cholera halten, jetzt in der Ab⸗ nahme begriffen. Unter den Kajütenpassagieren hat sich keine Spur davon gezeigt.

Zu dem gegenwärtigen Konflikte zwischen dem Präsidenten und dem Kongresse der Vereinigten Staaten ist folgender zu be⸗ merken, was dessen Bedeutung nur noch bedeutender erscheinen lassen kann. Selten, wie es bisher war, daß der Präsident sein Veto gegen eine im Kongresse durchgegangene Bill einlegte, gehört es zu den noch viel selteneren Ereignissen, daß sich die erforderliche Ma⸗ jorität im Kongresse zur Annullirung eines derartigen Veto's zu⸗ sammengefunden hätte. Seit der Gründung der großen Republik

haben die auf einander folgenden Präsidenten (in 39 Kongressen) blos 28 Male von ihrem Veto Gebrauch gemacht und zwar Washington zweimal, Madison sechsmal, Jackson neunmal, Tyler viermal, Polk dreimal, Johnson zweimal, Monroe und Buchanan je einmal. Aber in allen diesen 28 Fällen gelang es der Opposition nur zweimal, das Veto rückgängig zu machen, das eine Mal gegen den Prästdenten Tyler und das zweite Mal in diesem Jahre gegen Johnson. Privat⸗Correspondenzen aus Washington, die zur Unions regierung in vertrauten Beziehungen stehen, bringen unterm 17 ten Avril die Nachricht von einer Depesche, welche die Washingtoner Regierung in den letzten Tagen an ihren Gesandten am öster⸗ reichischen Hofe in Betreff der mexikanischen Angelegenheiten ge⸗ richtet hat. Die Regierung hat erfahren, daß, sobald als franzö⸗ sische Truppen aus Mexiko zurückgezogen würden, dieselben durch österreichische ersetzt werden sollten. Sie weiset daher Hrn. Motley, ihren Gesandten an, sobald österreichische Truppen nach Mexiko ein⸗ geschifft würden, seine Pässe und Beglaubigungsschreiben zu fordern und Wien zu verlassen und ferner der österreichischen Regierung mit⸗ zutheilen, daß die Regierung von Wasbington, sobald sie von einer solchen Einschiffung erführe, dem österreichischen Gesandten seine Be⸗ glaubigungsschreiben zurückgeben würde.

Der Krieg zwischen Spanien und den verbündeten Chi⸗ lenen und Peruanern schleppt sich fort, ohne daß eine Entschei⸗ dung abzusehen wäre. Der »Panama Star and Herald⸗ enthält folgende Mittheilungen über den Verlauf seit der Rückkehr der bei⸗

den spanischen Fregatten von der Insel Chiloe. Der Befehlshaber Aus den Regierungsbezirken Frankfurt, Merseburg, Erfurt, Münster, Min⸗

des spanischen Geschwaders, Mendez Nunez, im Glauben, daß seine

eigene Gegenwart und die gepanzerte Numancia⸗ mehr ausrichten könnten, ging mit diesem Schiffe in Begleitung der »Blanca⸗ von Valparaiso ab, um sich in den Kanälen von Chiloe nach dem Feinde umzuseben. Da er ihn dort nicht fand, beschloß er in der Nähe zu bleiben, und ankerte am 1. März in einem engen Kanale, wobei die ⸗Blanca⸗ nicht weiter als 60 Meter von den Felsen des Ufers zu liegen kam. Die

Verbündeten waren

unterdeß nicht müßig gewesen, hatten was vorging genau beobachtet,

und der Befehlshaber eines in der Näbe befindlichen Postens pla⸗ cirte sich während der Nacht mit seinen Leuten den Spaniern unbe⸗ merkt auf den Felsen gerade über der ⸗Blanca. Des Morgens, als sich die spanische Mannschaft auf dem Verdecke sammelte, empfing sie ein furchtbares Feuer von oben, das sie bei der gedeckten Stellung der Gegner fruchtlos erwiderte und dem sie mehrere Stunden aus⸗ gesetzt blieb, bis es gelang, aus der gefährlichen Nachbarschaft weg⸗ zukommen.

„Reuters Office⸗ meldet: New⸗York, 21. April. Dem ⸗New⸗ York⸗Herald⸗ zufolge beabsichtigt die Regierung eine neue 5prozentige

Anleihe zu emittiren. General Meade ist in Eastport einge⸗ troffen, um über die Aufrechthaltung der Neutralität zu wachen und Maßregeln zu diesem Zwecke zu treffen. Mehrere britische Kriegs⸗ schiffe lagen vor Eastport.

Aus Mazatlan ist, via Francisco, die Nachricht eingetroffen, daß ein Corps von 1100 Franzosen in der Nähe jener Stadt mit einem Verlust von 700 Mann zurückgeschlagen worden ist.

Der Westindien⸗Dampfer »Oneida⸗ ist in Southampton, den 2. d. M., eingetroffen. In Buenos⸗Ayres hat am 19. v. M. ein Orkan große Verwüstungen angerichtet. Viele Menschenleben sind zu beklagen gewesen. Es lief das Gerücht, die Paraguiten hätten den Parana bei Candelaria überschritten und rückten vor, um den Brasilianern unter Alegre eine Schlacht zu liefern.

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau

Breslau, Donnerstag, 3. Mai. Die »Breslauer Zeitung⸗ veröffentlicht das nachstehende Telegramm aus Wien vom heutigen Tage: Gestern ist die Eisenbahnbrücke zwischen Peschiera und De⸗ senzano abgebrochen. Auf dem österreichischen Gebiete gehen die Züge nur noch bis Peschiera. Nach Italien werden Billets nicht mehr ausgegeben.

Paris, Mittwoch, 2. Mai, Abends. Der »Abend⸗Moniteur⸗ sagt bezüglich der Donaufürstenthümerfrage, die Unruhen in Jassy seien nicht ein Symptom der öffentlichen Meinung gewesen, jener Versuch beweise aber, daß die gegenwärtige Lage ohne Unzuträglichkeiten sich nicht verlängern könne. Da die Kandidatur jedes fremden Fürsten von der Mehrzahl der Kabinette zurückgewiesen sei, so sei der Augen⸗ blick gekommen, wo das moldo⸗walachische Volk aus dem Zustande der Ungewißheit heraustreten müsse, indem es schleunig eine Com⸗ bination aufstelle, welche fähig wäre, die Zustimmung der Konferenz zu erhalten.

Der »Temps⸗ meldet in einer Depesche aus Florenz, daß eine Ministerveränderung stattgefunden habe. Lamarmora über⸗

nimmt das Ober⸗Kommando der Armee, Ricasoli die Präsident⸗

schaft des Conseils.

. Auf dem Boulevard wurde die 3proz. Rente zu 64.90 gehandelt. Florenz, Mittwoch, 2. Mai, Abends. In Neapel haben die

Studirenden der dortigen Universität um sofortige Wiedereröffnung

derselben petitionirt. In Pavia werden die Vorlesungen am 3ten

d. M. wieder beginnen.

Der Präfekt von Pisa hat in einem Telegramm an den Kriegs⸗ Minister erklärt, daß die Munizipalität sich bereit erklärt habe, mit allen Mitteln für die Erfüllung der Geschicke Italiens mitzuwirken. Der Minister antwortete dankend. 5get 8 ““

Die Nr. 18 (vom 2. Mai c.) der Annalen der Landwirth⸗ schaft in den Königlich preußischen Staaten hat folgenden Hauptinhalt: Bei⸗ träge zur Southdown⸗Merinozucht. Versuche von Kiepert⸗Marien⸗ felde nebst Vergleichen mit der Kuhwirthschaft. Versuche von Steffeck⸗ Kl.⸗Kienitz, von Beer⸗Osdorf und von Lau⸗Werneuchen. Fragen eines Kaufmanns, der sich in Besitz eines Gütchens von 100 Morgen setzen will, beantwortet von einem praktischen Landwirthe. (Schluß). Welche Arbeits⸗ kräfte? Wie viel Schweine! Aufzucht oder Ankauf der Schweine? Kost des Gesindes? Welche Baarausgaben? Regeln der Bodenbear⸗ beitung. Fütterung. Berichte und Korrespondenzen: Aus Paris, im April. Pferdeschau. Beschlagen junger Pferde. Getreidepreise).

den, Arnsberg, Düsseldorf, Aachen, Köln und Trier. Vereins⸗Versamm⸗ lungen. Vom 5. bis inkl. 15. Mai. Notizen. Bekanntmachung, Dar⸗ lehne auf Wolle betreffend. Koppe⸗Stiftung (General⸗Versammlung Wahl des Kuratoriums). Fortschritte des Beamten⸗Hülfs⸗Vereins für die Mark Brandenburg. Depot landwirthschaftlicher Maschinen und Geräthe

in Erfurt. 1383

Das Central⸗Blatt der Abgaben ⸗, Gewerbe⸗ und Handels⸗ Gesetzgebung und Verwaltung (Nr. 9 vom 28. April c.) enthält u. A. eine Cirkular⸗Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Verwendung von Stempelmarken zu stempelpflichtigen Schriftstücken, welche nicht unter öffent⸗ licher Autorität abgefaßt werden, betreffend, vom 12. März 1866, ferner den Schifffahrtsvertrag zwischen Preußen und Großbritannien, vom 16. August 1865 und den Handelsvertrag zwischen dem Zollverein und Italien, vom 31. De⸗ zember 1865, sowie eine Cirkular⸗Verfuüͤgung des Königlichen Finanz⸗Mini⸗ steriums, die Ertheilung von Ursprungszeugnissen für die nach Italien zu versendenden Gegenstände betreffend, vom 15. März 1866.

Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗D. epartements (Nr. 17 vom 1. Mai c.) enthält folgende General⸗Verfügungen: vom 26. April 1866: Die Post⸗Verbindung mit Constantinopel betreffend; vom 27. April 1866: Das Verbot der in Wien erscheinenden Zeitung »„die

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Presse« betreffend; vom 28. April 1866: .; der Wertbtaxe für Fahrpost⸗Sendungen nach Italien via Schweiz; vom 28. April 1866: Ver⸗ bindung mit Kopenhagen auf dem Wege über Stralsund und

Die Königlichen Theater in Berlin brachten im Monat April zur Aufführung: 111“

Im Schauspiel: Koͤnig Richard III., übers. v. Schlegel, bearb. v. Förster. Eine Gewissensfrage (4 Mal). D. zärtlichen Verwandten (7 Mal). Dorf u. Stadt (2 Mal). Wallensteins Tod. D. Hochzeitsreise (2 Mal). Y. I. (2 Mal). Revanche (2 Mal). Schreckwirkungen. Rogelane, Tragödie 5 A. v. Schlemm (zum Erstenmale und 2 Mal wiederholt). Don Carlos. D. Kaufmann v. Venedig, übers. v. Schlegel. D. Puls. Maria Stuart. König Lear, n. Voß’s Uebersetz. für d. Bühne eingerichtet (2 Mal). D. Unglücklichen (2 Ma⸗). Donna Dianga. D. Räuber. Wilhelm Tell. Der Selam (Drei⸗ Gespräch)h. D. Kurmärker u. d. Picarde. Nach Sonnenunter⸗ gang (2 Mal). D. Jungfrau v. Orleans. Mutter u. Sohn. D. Erzählungen der Königin v. Navarra. Ein Sommer⸗ nachtstraum. Guten Abend.

In der Oper: Rigoletto (2 Mal). Oberon. Margarethe (u. 1 Mal der III. Akt). D. Freischütz (u. 1 Mal d. III. Akt. D. Hochzeit d. Figaro (u. 1 Mal d. II. Akt). Robert der Teufel Euryanthe. Don Juan. D. Afrikanerin (d. V. Akt). D. Mädchen v. Elizondo. D. Troubadour. Fernand Cortez. D. Feensee. Fidelio. D. Hugenotten (d. I. Akt) D. Maurer (d. III. Akt).

Im Ballet: Morgano (u. 1 Mal: Das Gartenfest aus Mor⸗ gano). Satanella (u. 1 Mal der I. Akt). Sardanapal (u. 1 Mal d. I. Akt). Flick u. Flock. D. Sylphide (2 Mal). Tanz⸗Divertissement.

Im Ganzen wurden 51 Vorstellungen im Monat April ge⸗ geben, und zwar vom Schauspiel: 29, von der Oper: 12, vom Ballet: 4 und gemischte Vorstellungen: 6 davon 29 im Abonnement. Vorstellungen klassischer Werke: von Schiller: 6, von Shakespeare: 5, von Moreto: 1, von Mozart: 2 und d. III. Akt v. D. Hochzeit des Figaro, von Weber: J u, der III. Akt v. D. Freischütz, von Beethoven: 1.

An verschiedenen Stücken gelangten zur Darstellung: 26 und 1 Dreigespräch. An verschiedenen Opern: 16. An ver⸗ schiedenen Ballets: 6. Zum ersten Male wurde die Tragödie Roxelane, von Schlemm, aufgeführt. Am 14. April wurde eine Benefiz⸗Vorstellung für Frl. Marie Taglioni bei ihrem Scheiden

von der Bühne veranstaltet. Als Gäste erschienen auf der Königl. Bühne: Im Schau⸗ In der Oper: Hr. Adams in

spiel: Herr Otter in 3 Gastrollen. H 1, Frl. Grün in 2. Im Ballet: Frl. Rachele Conti in 3. Pro⸗ ben hielt das Schauspiel: 18 Theater⸗ und 1 Leseprobe. Die Oper: 33, unter diesen 7 Theater⸗ und 26 Saalproben. Das Ballet: 2 Theater⸗ u. 23 Saalproben.

1) Der Kaufmann von Venedig wurde in Berlin am 16. August 1788, nach der Uebersetzung von Schroeder, zum ersten Male gegeben, und zwar im National⸗Theater, welches damals unter der Verwaltung des Professor Engel als Ober⸗Direktor, des Professor Ramler, des Geh. Ober⸗Finanzraths v. Beyer und des Schauspielers und Regisseurs Doͤbbelin stand. Der Schauspieler Fleck spielte den Shylock.

Er gab diese Rolle in Berlin nur 5 Mal (im Jahre 1788: am 16., 17. und 20. August und am 6. September und 1789: am 4. März). Vom 4. März 1789 bis 5. März 1810 also in dem Zeitraum von 21 Jahren wurde der Kaufmann von Ve⸗ nedig hier nicht aufgeführt. Erst am 5. März 1810 erschien er wieder auf den Brettern, nach der Uebersetzung Schlegels, zum Benefiz für Hrn. Bethmann, mit Iffland in der Rolle des Shylock, welche derselbe in diesem Jahre noch zweimal am 8. und 12ten März gab. Die nächstfolgende Aufführung fand nach mehr als 5jähriger Unterbrechung am 12. Mai 1815 mit Ludwig Devrient als Shylock statt. Von dieser Zeit an wurde der Kaufmann von Venedig alljährlich wenigstens 1 Mal bis zum 8. Januar 1848 dargestellt. Vom 8. Januar 1848 bis 31. Januar 1852 wiederholte man eine Aufführung desselben nichtj jedoch von 1852 an, wo das Schauspiel neu einstudirt wurde, erlebte es in jedem Jahre eine und mehrere Vorstellungen. Die Aufführung am 12. April d. J. war die 154ste auf der Berliner Bühne.

2) Euryanthe, am 23. Dezember 1825 in Berlin zum ersten Male gegeben, erlebte am 15. April d. J. die 64. Aufführung. Die Oper war am 23. Dezember 1825 in folgender Weise besetzt: König Ludwig: Hr. Devrient d. j. Adolar: Hr. Bader. Eu⸗ ryanthe: Mad. Seidler. Lysiart: Hr. Blume. Eglantine: Mad. Schulz. Am 7., 11., 14. und 23. Februar 1845 wurde Euryanthe von Jenny Lind dargestellt. 1.“

Anschlusses an den Danziger Bezirksverein

London, 1. Mai. Auf einer gestern abgehaltenen Versammlung der Gesellschaft für die Beförderung christlichen Sfisag 29 der Naseeshzricht dieses bereits seit dem Jahre 1698 bestehenden Vereins zur

erlesung. Diesem nach verschenkte und verkaufte die Gesellschaft im vori⸗ gen Jahre nicht weniger als 338,777 Bibeln und neue Testamente, 505,681 Gebetbuͤcher, 2,530,734 andere gebundene Bücher, 3,250,527 Traktate z2., mit einem Kostenbetrage von 11,324 Pfd. St. Auf ihre Missionsthaͤtigkeit verwendete die Gesellschaft, welche fast ausschließlich auf freiwillige Beiträge angewiesen ist, während der letzten dreißig Jahre die Summe von 216,000 Pe. de bie Mitglieder derselben sind gegenwärtig 6510 Geistliche und

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Statistische Nachrichten.

8 London, 1. Mai. Aus dem gegenwärtig erstatteten Berichte des Ober⸗-Registrators von Irland für das letzte Ouzrtal des Fenoefeehe Jah⸗ res geht hervor, daß die Bevölkerung Irlands während des vorigen Jahres wieder um ein halbes Hunderttausend (im Jahre 1864 um 72,385) abgenommen hat in Folge der Auswanderung. Die Anzahl der Ge⸗ burten betrug, so weit auf die nicht genau geführten Register Verlaß ist, 145,227 gegen 93,738 Sterbefälle, sie zeigt also einen Ueberschuß über die letztere von 51,489. Die Auswanderung hat denselben nicht nur absorbirt, sondern weiter den Bevölkerungsstand von Ende 1864 um 50,008 Köpfe vermindert. Unaufgeführt ist in dem Berichte die Auswan⸗ derung nach England und Schottland, indem angenommen wurde, daß sie der Einwanderung von dort gleich komme. Die Anzahl der auf öffentliche Unterstützung Angewiesenen wird auf 58,316 gegen 61,334 im Jahre 1864 angegeben. Ein merkwürdiges, durch den Ausweis dokumentirtes Faktun

ist die in vielen Theilen Irlands herrschende Verachtung alles dessen, was zur Sanitätspolizei gehoͤrt. So schreibt z. B. der Registrator eines Distrik

tes, daß ein Drittel der Todesfälle seines Bezirks auf Rechnung der Ver⸗

nachlaͤssigung aller gesundheitspolizeilicher Vorkehrungen zu stehen komme und ähnliche Bemerkungen finden sich in mehreren Spezialberichten. Irland

leidet demnach noch unter andern Uebeln, als gegen die sich die Anstren⸗

gungen des Fenianismus richten.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

In Elbing hat am 30. April, dem »Elb. Anz. « zufolge, Behufs zur Rettung Schiffbrüchiger die Constituirung eines Ortsvereins stattgefunden. Die bis jetzt gezeichneten Beträge belaufen sich auf 233 Thlr. amburg, 1. Mai. (Wes. Ztg.) An dem heutigen Tage der Ein⸗

führung des deutschen Handelsgesetzbuches haben von ca. 750 beeidigten Maklern 582 den Maklerstock an das Kommerzium zurückgesandt, und zwar, wie ich höre, unter dem ausdrücklichen Hinzufügen, daß die Unterord⸗ nung unter die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches sie in ihrem künftigen Erwerb sehr stören würde. 1

London, 1. Mai. Die Ausweise des Handelsamtes über die Geschäftsthätigkeit des Monats März zeigen eine Ausdehnung derselben, die ganz ohne Beispiel ist, und die zu dem Schlusse führen muß daß entweder der Handelsgewinn trotz des hohen Escomptesatzes größer als in irgend einer früheren Periode, oder aber daß Antriebe zur Speculation von ganz besonderer Art im Spiele gewesen. Die Gesammtsumme des deklarirten Ausfuhrwerthes beläuft sich auf 17,520,354 Pfd. Sterl. ein Betrag, der in keinem früheren Monate jemals erreicht worden⸗ und der den des entsprechenden Monats im vorigen Jahre um 3,750,200 Pfd. Sterling oder um 27 Prozent, und den des März 1864 um nahezu 30 Prozent übersteigt. Die stärkste Zunahme findet sich in Manchesterfabrication; in Baumwollgarnen beträgt dieselbe 140 Prozent im Werthe und 125 Prozent in der Quantität, waͤhrend sie für Baumwoll⸗ zeuge 34 Prozent im Werthe und 23 in der Quantität ausmacht. Auch in fast allen andern Ausfuhrartikeln zeigt sich eine beträchtliche Vermehrung; in Eisenfabrikaten beträgt sie 26 Prozent, in Stahlwaaren 11, in Kurz⸗ waaren 45, in Seidenmanufactur 11, in Leinen⸗ und in Wollenmanu⸗ factur 17. Für das verflossene erste Quartal des Jahres ergiebt sich als Gesammtwerth der Ausfuhr die ungeheure Summe von 46,991,165 Pfd. St. gegen 35,635,707 im Jahr 1865 und 36,667,381 im Jahre 1864, sie übersteigt demnach die des vorigen Jahres um 32 Prozent und die von 1864 um 29 Prozent. Von der Vermehrung kommt der verhältnißmäßig größte Theil auf die Ausfudr nach Amerika. Eine nicht viel geringere Zunahme, als in der Ausfudr, zeigen die Ausweise auch in der Einfuhr dieses Jahres. Sie detrug für die beiden ersten Jahres⸗Monate in den wichtigeren Artikeln 26,457,723 Pfd. St. gegen 1,953,701 Pfd. St. im Januar und Februar 1885 und 20,734,897 Pfd. St. in denselden Monaten 1864. Hinsichtüch der Er während des Monats März, worüber noch kein Endresultat vorkegt, hervorzuheben, daß in Weizen und Mehl (hauptsächlich aus Rußland und Frankreich) ungefähr noch einmal so viel als wädvend desselden Momats im vorigen Jahre, und von Schafen 68,130 gegen 30,380 im März 1885 eingeführt worden sind. 8 1

laufenden

Genthin, 28. April. ridscha richower Kreises theilt im „Magdeb. Corresp.« IFe

Landwirtbhschaftliche Nachrichten.

Der landwirtzschaftliche Verem des 2 Corresp.« Folgendes thit: Oie Me März und April koͤnnen den Bestellungdardeiten im en als gün⸗

stig bezeichnet werden. Der Acker hatte die gedörige Feuchtigkeit, und