1866 / 104 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

zer bisberige Sergeant im Königlichen ersten Garde⸗Regiment zu Fuß Heinrich A ugust Salowsky ist zum Geheimen Kanzlei⸗ Secretair bei der Ober⸗Rechnungs⸗Kammer ernannt worden.

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Berlin, Mai. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: den Legations⸗Secretairen bei der Gesandtschaft am Koͤniglich italienischen Hofe, Legations⸗Rath von Bunsen, Freiherrn von den Brincken und Grafen von Dönhoff, die

Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs von Italien Majestät

ihnen verliehenen Insignien des Commandeur⸗Kreuzes, resp. des Offizier⸗Kreuzes des St. Mauritus⸗ und Lazarus⸗Ordens zu ertbeilen.

Preußen. Berlin, 4. Mai. Se. Majestät der Köni begaben sich gestern Nachmittag 3 Uhr nach dem Riaas rium. Um 5 Uhr fand bei den Königl. Majestäten zu Ebren Ihrer Kaiserl. Hoheit der Frau⸗ Prinzessin Wilhelm von Baden ein Diner en famille statt. Nach demselben empfingen Se. Majestät den Kaiserlich General⸗Adjutanten Fürsten zu Hohenlohe⸗Waldenburg. Um e 82 Soirée von einigen zwanzig Personen im König⸗

Heut Vormittag besichtigten Seine Majestät der Koͤnig das Garde. Schützen⸗ Bataillon und das Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 1 auf dem Tempelhofer Felde Nach der Rückkehr ins Palais nahmen Allerhoͤchstdieselben aus den Händen des Grafen Arnim⸗Lichen die Orden seines verstorbenen Vaters, des Wirklichen Geheimen Ratbs Grafen Arnim⸗Blum⸗ berg, entgegen, empfingen den Rittmeister à la suite des Garde⸗ Kürassier⸗Regiments von Alten, worauf der Kultus- Minister von Mühler und demnächst der Minister des Kö.

Hauses Freiberr von Schleinitz Vorträge hatten. Im Laufe des Nachmittags nahmen Se. Majestät noch die Vorträge

des Militair⸗Cabinets und des Kriegs⸗Ministers entgegen und begaben Sich sodann in das auswärtige Ministerium. 8 8 1“ Majestäten werden heute um 5 Uhr Nachmittags mit Ibhrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Prinzessin Wilhelm von Baden bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prin⸗ essin Karl diniren. Zum Abend ist eine Gesellschaft von einigen wanzig den Königlichen Majestäten geladen. 8 Ibre ajestät die Königin wird in d ächste Tagen aus Gesundheits⸗-Rücksichten dicete nach X“ aselbst eine kurze Kur zu brauchen. .“ Oppeln, 1. Mai. In dieses Jahr, schreibt man der⸗Schles Ztg.-⸗, fällt der 50jährige Ehrentag des Bestehens der König⸗ ichen Regierung zu Oppeln und deren Verwaltungsbezirkes Beider Jubiläum fällt ja untrennbar in Eins zusammen Im Jahre 1816 wurden neben der Bezirks⸗Regierung zu Breslau ünd der im Jahre 1810 von Glogau nach Liegnitz verlegten eine dritte ür dit „Gebirgskreise⸗, zu schlesisch Reichenbach und eine vierte für „Oberschlesien⸗ zu Oppeln errichtet. Die erstere ward bereits 1821 wieder aufgelöst, die andere beendet so cben ihr Semisäculum und sieht auf ein reiches Leben mit redenden Erfolgen zurück und wohl veere 87. vorwärts tootz des iegenden Wortes⸗ 2 blosen Stücke Oberschlesien⸗ G rer jüng sten Gegenwart vorbehalten 3 Breslauer Bezirke abgetrennten Kreise Rosenberg, Lublinitz, Beuthen Ratibor, Leobschütz, Cosel, Tost, Gr.⸗Strehlit, Oppeln, Neustadt, Neisse und Grottkau, welche zuerst das ward au 8 Theilern Pleß Tost und Ratibor ein neuer Kreis mit 4 8 8 nik geschaffen und 1820 der Kreis Creutzburg aus dem Bres- lauer Departement berübergenommen. Seitdem ist die Einwohner⸗ zahl Oberschlesiens von weniger als ½ Million auf 1,182,381 (Ze lung von 1864) gewachsen; ihre indirekten Steuern lefe 85,8298 ben ten Sicuer ieferten damals it unter 1 Million, heut geben sie fast 2 Millionen Rein⸗ ee neben denen andere 1,125,000 Thlr. aus den siskalischen erken und Monopolen fließen. Die Zahl der ö lich Elementarschulen hat sich von 689 mit 798 2 2 und 6 dgl. Privatschulen mit 8 Lehrern, 12 vhienalcchen vür gerschulen mit 28 Lehrern, 5 dgl. Pri r r, 8. gI. Privatschulen mit 6 Lehrern auf -— . 53 Privat⸗Elementarschulen mit resp. 1800 1.2.gheg zn 31 s.gern 1s Bcbeehne Hertsahnss hten Realsch Lehrern, Handwerter⸗Fortbi schu müt 81 Lehrern und 7 Kleinkinderbewahr⸗ A

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Es waren die vierzehn vom

Chausseen zählten 1816 die Meilenzabl Null; gegenwärtig besitt Oberschlesien 12 Staats⸗Chausseen mit 57 Meilen, 69 Kreis.- Kon. munal⸗ Actien⸗ und Privat⸗Chausseen mit 111 ½ Meilen 9 werksstraßen mit 7 Meilen Länge, zusammen 175 ¼ Meilen Kans. straße. Von dem Aufschwunge des Berg⸗ und Hüttenwesens s ed xang zu entwerfen, ist wohl überflüssig. Der Geldwerth der Bergwerks⸗ und Hüttenprodukte Oberschlesiens überschritt vor 50 Jahren nicht 3 Mill. Tblr. des Jahres, im Jahre 1864 ü 8 stieg er 23 ½ Million. 8 S e Landesh ut, 1. Mai. Bei der am beutigen Tage hier statt. gefundenen Präsentationswahl eines neuen Herrenhaus⸗Mitgliedes aus dem Verbande des alten und befestigten Grundbesitzes im Nando schaftsbezirke der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer sst, 8 „Prov. Ztg. f. Schles.⸗ zufolge, der Koͤnigliche Generalmajor S und Landesälteste Graf Wilhelm zu Stolberg⸗Wernigerod auf Jannowitz, Kreis Schönau, gewählt worden. 8 Coöln, 2. Mai. In neuerer Zeit, wird der »Elberf. Z.⸗ ge schrieben, ist ein bereits früber gestellter Antrag wieder in gekommen, die in der Nähe von Cöͤln befindlichen Ortschaften di in den letzten Jahren einen ganz außerordentlichen Aufschwung 92 nommen haben, namentlich Ehrenfeld, Bayenthal, Nippes, und viel. leicht auch Deutz, die mit Ausnahme der letztgenannten Stadt welche eine eigene Bürgermeisterei bildet, den benachbarten Land⸗ gemeinden angehören, mit der Gemeinde Cöln zu verbinden, resp das Weichbild der letzteren üͤber die bisherige Grenze des Bischofs. wegs auszudehnen. Die geringe Ausdehnung des Gebiets der Stadt Cöln macht es nothwendig, daß bedeutende Institute, die theils dirckt städtische sind, theils mit den städtischen Verbältnissen auf's engste sind, außerhalb des Coͤlnischen Gemeindebezirks llegen, der Kirchhof, der Stadtgarten, einer der beiden Nebenhäfen, de zoologische Garten, die »Flora⸗ 3 8 3. Mai. Der Erzbisthums⸗Verweser Weihbischof Dr. 28 audri bat in der Nr. 9 des ⸗Kirchlichen Anzeigers« im Auf⸗ trage des Herrn Erzbischofs die Bullen des Papstes vom 8. Januar er Sehase⸗ durch welche derselbe den Klerus und die Gläubigen der 11““ der erfolgten Präconisation des neuen Erzbischofes ea vwvng s S— Alle zur treuen Erfüllung der ihnen gegen n. er Ober⸗Hirten obliegenden Pflichten väterlichst ermahnt. Die an die Glaͤubigen gerichtete Bulle lautet, der »Köln. Ztg * zu⸗ folge, in getreuer deutscher Uebersetzung: 8 V der Diener Gottes, Seinen geliebten Söbnen, EE1““ Stadt und der Dioͤcese Köln Gruß und apostolischen Heüeus Wir am heutigen Tage Unsern ehrwürdigen Bruder bischof E“ Bischof von Osnabruͤck, erwäͤhlten Erz 1c bes 8 v Bande, womit er an die Kirche von Osna · 8s e gebunden war, auf den Rath Unserer ehr⸗ Unserer apostolischen Ss nages denei den asee er 8e an en 18 116X“ achtr ume e gelo haben, so haben Wi F 88 u“ Rath kraft apostolischer Mächtvolkommnenheit üeteüben die Metropolitankirche von Köln, die nach zuverlässiger, seiner Zeit eoelgnftn Nachricht des Trostes eines Hirten beraubt pag, öe Wir, da in dieser Kirche bei Erledigung des erzbischoͤflichen Sn einer geeigneten, ihr auf Gruünd einer solchen Wahl ZETEböö roͤmischen Papst als Erzbischof vorzu⸗ 1.n. eee ohlte und den Canonikern derselben Metropo⸗ besondere und azechebenaress E“ ““ egae 8 * ßerord Umstände Uns diese Wahl vorbehalten und der besagten Metropolitankirche Unsern 1 x als Erzbischof und Hirten vorgesetzt und ihm die Sorge, Re⸗ derselben in geistlichen wie zeitlichen Dingen ““] v. 92 wie es in Unserem darüber ausgestellten gs., ra. n er entha ten ist. Daher ermahnen Wir Euch Alle 1 dern sorgfältig Euch auf und verordnen durch apostolisches Schrei⸗ 82, h. denselben Erzbischof Paulus als den Vater und Hirten handel Mak en und Verordnungen so - I11*“ Paulus in Euch die Ergebenheit 828 18.- vew. ZI1 Vater gefunden zu haben Euch freuen Rom beim heiligen Petrus im Jahre der Mensch⸗ 8 g des Herrn 1865 dem sechsten Idus des Januar und dem zwan⸗ zigsten Jahre Unseres Pontificats. 8 .“ ATEIIIE11 der Geistlichkeit und den Süee eee 8 ese an, daß der Herr Erzbischof zu seinem 8⸗ . Sv und zu seiner feierlichen Inthronisation in enscis Mühüen nee bgf Fest der Erscheinung des heil. Erz⸗ 29ℳ4 nnn 1 hat, und verordnet, daß in allen Kirchen 29 2 cese am 7. Mai Abends und am 8. Mai Morgens eine Stunde mit allen Glocken geläutet und am Feste Christi⸗Himmel⸗ fahrt nach dem Hochamte ein feierliches Tedeum zur Danksagun egnr vas Außerdem sollen am Morgen des 8. Mai, 5 224+% 85 e Erzbischofs, als auch bei dem fol⸗ F ocken sfämmtlicher Kirchen Kölns in das Mecklenburg. Schweri 3 Se. Königliche Hohe 5,. va , vsansdg⸗ 7 8 8 8 4 25 nach Rostock begab, wird dem Vernehmen nach daselbst den

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Abgeordneten der verschiedenen

nicht gelänge, das Land appelliren würde.

reit 6 er⸗ 8. Pegenntnen Boeöruch pes allen Universitätsgeboäͤudes, den

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plan zum Bau und zur Einrichtung des neuen, dessen Grundstein⸗

legung jedoch erst im März 1867 stattfindet, so wie die inzwischen eingeräumten und bezogenen Vorlesungslokalitäten in Augenschein nehmen und heute Nachmittag hier zurückerwartet.

Sachsen. Dresdenz] 3. Mai. Das ⸗Dresdner ⸗Journal⸗ dementirt die von mehreren Zeitungen gemeldete Nachricht, Sachsen habe Oesterreich zu Rüstungen aufgefordert, und erklärt, es hätten keinerlei Verhandlungen in der Ruͤstungsfrage zwischen Dresden und Wien stattgefunden.

Coburg, 2. Mai. Das Herzogliche Hoflager ist nun wieder nach Coburg verlegt worden, jedoch verweilt der Herzog selbst noch auf dem Oberhof und wird erst in einigen Tagen hier eintreffen.

Hessen. Dar mstadt, 2. Mai. (Fr. J.) Heute Morgen starb an den Folgen eines Schlaganfalls General⸗Lieutenant von Bechtold. Auch in weiteren Kreisen war der Verstorbene als militairischer und politischer Schriftsteller bekannt.

Frankfurt a. M., 3. Mai. Dem Vernehmen nach findet, wie Frankfurter Blätter melden, wegen Abwesenheit des Königl. preußischen Gesandten heute keine Sitzung des Bundestags statt.

Bayern. München, 2. Mai. (L. Z.) Der Gesetzgebungs⸗ Ausschuß unserer Kammer der Abgeordneten hat nach längerer Un⸗ terbrechung seiner Verhandlungen dieselben vorgestern wieder aufge⸗ nommen. Der Posten eines Staatsministers für Kirchen⸗ und Schulangelegenheiten ist noch immer nicht wieder besetzt. Einstweilen versieht Staatsrath von Ringelmann, der in früheren Jahren selbst

längere Zeit Kultusminister gewesen war, fortwährend die Geschäfte V

des erledigten Portefeuille.

Oesterreich. Wien, 2. Mai. (W. Fr. Bl.) Se. Kaiser⸗ liche Hoheit Feldmarschall⸗Lieutenant Erzherzog Heinrich, Truppen⸗ Kommandant in Graz, hat ein Kommando bei der Armee in Ita⸗ lien erhalten. Der kommandirende General in Ungarn, General der Kavallerie, Friedrich Fürst zu Liechtenstein, übernimmt das Kommando des 5. Corps daselbst, an Stelle des Feldmarschall⸗ Lieutenants Baron Gablenzj der Vorstand der 10. Abtheilung des Kriegsministeriums, Oberst Ritter von Zastavnikovic, mit Vorbehalt der gegenwärtigen Anstellung, die Brigade in Udinej ingleichen der Oberst von Töply, Kommandant des Infanterie⸗Re⸗

giments Hoch⸗ und Deutschmeister Nr. 4, eine Brigade gleichfalls bei

der Armee in Italien.

Venedig, 29. April. Das „Dresd. Journ.⸗ meldet nach „Wien. Bl.«: Seit gestern wurde die hiesige große Eisenbahnbrücke, so wie die Laguneneinfahrt bei St. Juliano militairisch besetzt, um die Annäherung zu den Forts zu verhindern und allenfallsigen revo⸗ lutionairen Gelüsten gruͤndlich vorzubeugen. Es ist verboten, bei

Nacht bis auf eine Entfernung von 300 Schritte von diesen Ob⸗ V

jekten zu passiren, welche, wie gesagt, militairisch besetzt sind.

Schweiz. Bern, 1. Mai. (Köln. Ztg.) Heute Vormittag 0 Uhr hat der italienische Gesandte, Graf Mamiani, dem Bundes⸗ Präsidenten einen Besuch abgestattet, um der Bundesbehörde Auf⸗

schluß über die Haltung Italiens gegenüber Oesterreich zu ertheilen.

Großbritannien und Irland. London, 2. Mai. In Manchester fand gestern Abend eine Zusammenkunft statt von Zweigabtheilungen der nationalen Reform⸗Union. In den gefaßten Resolutionen wurde der Re⸗ gierung und der liberalen Partei, welche sie unterstützte, Dank aus⸗

gesprochen für die Energie, womit sie die Reformbill vertreten.

Bright, welcher der Versammlung anwohnte, sprach seine Zuver⸗ sicht aus, daß die Regierung bei ihrer Bill verharren und, falls es dieselbe in der Comitéberathung durchzubringen, an

Die neue Akte zur Einführung einer einheitlichen Eides⸗ formel für alle Mitglieder beider Häuser des Parlaments liegt jetzt, nachdem sie die königliche Bestätigung empfangen, gedruckt vor. Die Formel lautet: »Ich, N. N., schwöre, daß ich Ihrer Majestät Kö⸗ nigin Viktoria treu und ergeben sein will und ich verspreche, treulich die Thronfolge zu bewahren, wie dieselbe bestimmt und festgesetzt ist kraft einer Akte, die unter der Regierung Wilhelm III. erlassen wurde, unter dem Titel: »Eine Akte zur ferneren Begrenzung der Thronfolge und zur besseren Sicherung der Rechte und Freiheiten der Unter⸗ thanen« und kraft der Unionsakten mit Schottland und Irland.« Wer in einem der beiden Häuser als Mitglied sitzt oder stimmt, ohne den Eid geleistet zu haben, wird durch die neue Akte einer Buße von 500 Pfd. St. unterworfen und falls es ein Mitglied des Unter⸗ bauses ist, so soll außerdem sein Sitz für erledigt erklärt werden.

In der gestrigen Situng des Oberhauses beantragte der Lord⸗ Kanzler die 2. Lesung einer Bill zur Verbesserung der Gesetze über die Anwendung der Todesstrasfe. Der Gesetzentwurf bezweckt die Rath⸗ schläge auszuführen, welche die Königliche Kommisston üͤber die Todesstrafe in ihrem (seiner Zeit erwähnten) Bericht ausgesprochen hat. Die Bill be⸗ hält demnach die Todesstrafe fuüͤr Mord bei, theilt aber dies Verbrechen in zwei Kategorieen: Mord ersten und Mord zweiten Grades, welcher letztere nicht nothwendig mit dem Jode bestraft zu werden braucht. Auch die Em⸗ pfehlungen der Kommission in Bezug auf die Behandlung von Kindenmör⸗ derinnen hat die Regierung angenommen, so wie den Vorschlag, Hinrich⸗ tungen im Innern eines Gefängnisses anstatt auf effenem Markte verzu

erhielt

v1““ S. b nehmen. Alle Gründe gegen die Heimlichkeit der Hinrichtungen, sagt er, die von den verschiedensten Seiten vorgebracht würden, wären nur im 15. oder 16. Jahrhundert an der Zeit gewesen. Der Earl Malmesbury be⸗ zweifelt die Zweckmäßigkeit der heimlichen Hinrichtungen, da die Schande eines Todes durch Henkershand vor dem gesammten Volke eine sehr ab⸗ schreckende Wirkung übe. Ferner sollte, seiner Meinung nach, der Schuldige nicht an einer festgesetzten Stätte, sondern in möglichster Nähe vom Schau⸗ platze seines Verbrechens, angesichts seiner Freunde und Nachbarn, vom Leben zum Tode gebracht werden. Der Bischof von Ogfo rd bemerkt dagegen, daß die verbrecherischen Klassen, allen Beobachtungen und Erfah⸗ rungen zufolge, weit mehr Grauen vor einer heimlichen als vor einer öffent⸗ lichen Hinrichtung empfinden. Lord Romilly entwickelt, daß alle Gründe der Vernunft und Politik für gänzliche Abschaffung der Todesstrafe spraͤchen. Lord Redesdale ist gegen die Klassisizirung des Mordes. Wenn man anerkenne, daß es Mordthaten gebe, die weniger strafbar seien als andere, so erschuüttere man das sittliche Gefühl des Volkes. Lord Shaftesbury verbreitet sich über die erschreckende Häufigkeit des Kindesmordes. Nach einigen Bemerkungen von zwei, drei anderen Pairs wird die zweite Lesung genehmigt.

Im Unterhause erklärt Cardwell auf Befragen, daß der britische Consul in New⸗York von Sir Will. Fenwick, dem Gouverneur von Neu⸗ schottland, die Mittheilung erhalten habe, daß beide Häuser der Gesetzge⸗ bung von Neuschottland (Nova Scotia) den Plan zur Bildung einer Con⸗ föderation der nordamerikanisch⸗britischen Provinzen mit Beifall aufgenom⸗ men hätten. Bouverie beantragt eine Adresse an die Krone mit der Bitte, um Einsetzung einer Königlichen Kommission, damit dieselbe un⸗ tersuche, ob nicht bei der Parlamentswahl in Totnes corrupte Umtriebe stattgefunden hätten. Mr. Baxter will den Antrag nicht bekämpfen, denn derselbe könne nicht direkt schaden; aber fragen müsse er doch, was er nützen solle. Welches Resultat hätten die Untersüchungen in Wakefield, Gloucester und Berwick⸗on⸗Tweed gehabt! Das Haus habe nur zu viele Beweise da⸗ für, daß die Corruption in Totnes, und eben so in Yarmonth, Reigate und andern Orten grassire. Es handle sich nicht um die Frage, ob die Corrup⸗ tion existire, sondern wie sie am besten bekämpft werden solle. Er behaupte, daß ein Wahlflecken, der zwei oder mehr Male der Corruption überwiesen worden, aufhören sollte, Vertreter ins Parlament zu senden. Einige an⸗ dere Mitglieder sind ähnlicher Meinung, aber Sir G. Grey (Minister des Innern) unterstützt den Antrag. Derselbe wird angenommen eben so ähn⸗ siche Anträge von andern Gentlemen in Bezug auf Lancaster, Reigate und Yarmouth.

Italien. Die Einberufung aller Klassen ergiebt, wie die „Gazzetta di Milano⸗ vom 30. April meldet, 400,000 Mann, die bis zum 9. Mai in dem Hauptorte ihres Arrondissements sich zu stellen haben. Der Kriegs⸗Minister hat an die sämmtlichen Creil⸗ und Militär⸗Behörden folgendes Rundschreiben erlassen: 8

Florenz, 29. Apul.

Die Berufung der den Peovinzial⸗Klassen angehörigen Soldaten zu den Waffen erlegt den Bürgern kin schweres Opfer auf. Die Nationak⸗Verther⸗ digung erheischt dies. Die Italiener werden dieselbe mit Nachdenck füßren. Sämmtliche Militär⸗ und Civil⸗Behärden wie sämmtliche Männer von Herz und Ehre, aufrichtige Freunde des Vaterlandes begreifen die Verpflüch⸗ tung, an dem Werke mitzuwirken und ihren Einftuß kei jedem der Ein⸗ berufenen anzuwenden, daß sie unter dem National⸗ Banner ihre Schuldi keit thun. Das jüngst von den Leuten der zweiten Kategorie von 1844 gegebene Beispiel, die überall wie Ein Mann und mit Eifer zu den Fahnen geeilt sind, würde diesen Auftuf uͤberflüͤssig machen, den Unterzeichneter glaubt erlassen zu sollen, damit ganz Italien seine um den Kön’g gereihten Söhne bewundere, deren Patriotismus die Stärke und die Zuversicht Sr

Majestaͤt ist. Der Kriegs⸗Minister. (gez.)

Auf Befehl von Florenz lief das Geschwader, der Admiral⸗Fregatte »Carlo Alberto⸗ von 50 Kanonen, dem Li⸗ nienschiffe »Re⸗Galantuomo⸗ von 80 Kanonen, den Panzer⸗Fregatten „Maria⸗Pia⸗ von 28, „Duca⸗di⸗Genova⸗ von 50, »Euridice⸗ von 24, der Brigantine „Zefiro⸗ von 14, dem Kanonenboote »Monte⸗ bello⸗ von 3 Kanonen, so wie aus 22 kleinen Kriegsrurvetten destehr, von Genua nach einer noch gebeim gehaltenen Bestimmung aus. Das in Neapel kürzlich reorganisirte Svolutionsgeschwaher unter Vacca, das den Schlüssel zum Adri tischen Meere zu vertheidigen hat und täglich großartige Uebungen vornimmt, liegt im Golft von Tarento. Es besteht aus den Panzer⸗Fregatten „Re SItatim „San Martino⸗ und Principe di Carignanov⸗, mit zusammen 1800 Pferdekräften, aus der Schrauben⸗Fregatte „Gastann, dem Avisodampfer »„Messagiere“, der Brigantine „Eridance und aus einer Kanonenschaluppe als Wasserristerne. Die noch zu diesem Geschwader gebüörige „Principessa Clotilde⸗ mute eiligst die Bemannung des demnächst fertigen Widderschiffes „C Afsondaterr- nach England bringen.

Pettinenga. welches aus

Oer »Marmne⸗Zeitunge zufbige das Ftatien in Linie 12 Panzerschüffe ersten Ranges, 15 Fregatten und Koevstten. ersten Ranges, eine Anzahl kleinener Fahrzruge nd eins Tramspoert- flotte, die nebst den großen Handelsdampfern 60,000 Mand Landungs⸗ Truppen auf einmal an Bard nehmen kann. Hierbei sind alle im Ocean, in Reserve oder dr den Arsenalen befchdllchen Kriegs⸗ und Transportschiffe nicht mitgevcechiret. Oer am 27 en in Triest aus Smyrna angekounmnene Llohddmnpfer meiden dats Suenm etfte stalienische Segel⸗Kervette, in Kerfn eihe itatjensche Namsst-Iregealht in Tarent ungefähr 4 Kriegsdwinpfer irten Adswiras Vesen stch e. finden, die nächstens och Mauftedonig abgehen ollen. In Brindike besindet sich ein Avisodampfer in Bnevim Bns. Ponzer⸗Irevaste; imer Oampf⸗Brigg n ein Konongenhoot, Der Prorz RNaneleen raf met seiner Nacht Nnpoeltonn aak.

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