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ei es auf dem Straßenpflaster, sei es auf dem Schlachtfelde. Ich würde es als Gottes Gnade ansehen, wenn mir dieser Tod beschie⸗ den wäre. Diesem uns allen gemeinschaftlichen Gefühle wollen wir Ausdruck geben durch den Ruf: Seine Majestät der König Wilhelm lebe hoch!⸗ 1 .
Magdeburg, 6. Mai. (Magdeb. Corr.) Die sämmtlichen erren General⸗Superintendenten waren letzten Donnerstag zu einer
gemeinschaftlichen Besprechung nach Berlin berufen. Wie wir er⸗ fahren, handelte es sich bei derselben hauptsächlich um die Berufung der Provinzial⸗Synode. Man hat beschlossen, den Anfang mit der Berufung der Perovinzial⸗Synoden in Preußen und Posen zu machen und auf Grund der dort dann und schon früher in den beiden west⸗ lichen Provinzen gemachten Erfahrungen etwa nach zwei Jahren die Provinzial⸗Synoden der übrigen Provinzen zu berufen. Die Kreis⸗ Synoden unserer Provinz sind durch Erlaß des Königlichen Kon⸗ sistoriums aufgefordert, in diesem Jahre die Propositionen über Vorschläge zur Abänderung der Gemeinde⸗Kirchen⸗Ordnung und über die konfessionelle Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen zu berathen.
Schleswig⸗Holstein. Flensburg, 7. Mai. Ueber⸗ morgen wird das Füsilier⸗Bataillon des 11. Regiments von hier nach Schleswig abrücken.
Schleswig, 7. Mai. Der Gouverneur hat sich gestern zu einer Zusammenkunft mit dem Statthalter von Gablenz nach Eckern · förde begeben. Die Beamten in der Postdirection haben ihre Be⸗ stallung erhalten. 1 8
Hannover, 8. Mai. Es ist in militairischen Kreisen die Nachricht verbreitet, daß die hannoverschen Truppen in einer Stärke von 12,000 Mann mit der entsprechenden Artillerie und Kavallerie bei Stade ein Lager beziehen werden. Pulver und Munition sollen dort hingeschafft werden. Durch die Erhöhung des Präsenzstandes der 16 Infanterie⸗ und 4 Jäger⸗Bataillone auf 560 Mann wird die Infanterie gegen 12,000 Mann stark. 1
Sachsen. Koburg, 7. Mai. Unsere Landstände sind,
hauptsächlich zur Berathung des Entwurfs einer neuen Gemeinde⸗ ordnung, auf den 28. d. M. einberufen worden.
Frankfurt a. M., 8. Mai. Man setzt hier in wohl⸗ unterrichteten Kreisen voraus, Preußen werde in der morgigen Sitzung des Bundestages bei der Abstimmung über den sächsi⸗ schen Antrag sich auf seine in der Sitzung vom 5. d. M. gegebene Erklärung beziehen, nach welcher Preußen nur zur Defensive ge⸗ rüstet habe, weil es rings von Rüstungen bedroht sei. Innerhalb der Bundesdiplomatie soll man den sächsischen Antrag als erledigt ansehen. 8
2 Karlsruhe, 7. Mai. (K. Ztg.) Heute Nach⸗ mittag 2 Uhr 10 Minuten ist Ihre Majestät die Königin Augusta von Preußen dabier eingetroffen und im großberzoglichen Schlosse abgestiegen. Ihre Köͤniglichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin waren Ihrer Majestät bis Durlach entgegengefahren. Von hier aus werden Ihre Majestät die Königin Sich heute Abend 8 Uhr 30 Minuten mittels Extrazuges nach Baden begeben.
— 8. Mai. Eine heute erschienene landesherrliche Verordnung verfügt die zwangsweise Remontirung von Pferden für die Armee.
Oesterreich. Pesth, 6. Mai. (W. Z.) In der gestrigen Sitzung des Fünfzehner Ausschusses für die gemeinsamen Angelegen⸗ heiten entwickelte Deak sein Programm, das sogenannte Mai⸗ Programm, welches er heute noch aufrecht erhält.
— 7. Mai. In der heutigen Sitzung des Repräsen⸗ tantenhauses unter Vorsitz des Grafen Andrassy erstattet dieser Bericht über die Ueberreichung der Landtagsadresse und läßt die be⸗ treffenden Ansprachen so wie die Antwort Sr. Majestät des Kaisers verlesen.
Die Zwölfer⸗Kommission erstattet Bericht und beantragt in demselben für die Kommission zur Regelung der Municipien 108, für Codification 95, für Kultus und Unterricht 71, für die mate⸗ riellen Interessen 100, für die öffentlichen Institute 53 Mitglieder. Auf Antrag Deak's wird die Abgabe der Stimmzettel zur Wahl dieser fünf Kommissionen auf Sonnabend anberaumt.
Krakau, 5. Mai. (Schles. Ztg.) Die ganze Garnison von
Lemberg, die Regimenter »Ferdinand⸗ und ⸗Steiningen⸗ sammt
drei Batterien Artillerie, hat vorgestern Abends Marschordre erhalten und wird in Extrazügen nach Oderberg befördert, wohl um die Grenze gegen Schlesien zu besetzen. Gestern ist zuerst das Jäger⸗ Bataillon des erstgenannten Regiments hier angekommen, welchem die übrigen Bataillone nach einander in Pausen von mehreren Stunden theils schon gefolgt sind, theils noch folgen. An Stelle der bisherigen Besatzung von Lemberg treten 11 vierte Ba⸗ taillone der galizischen Regimenter, die nach der jetzt allgemein hergestellten Kriegsstärkte der Armee einen Stand von 1067 Mann haben. Fünf Bataillone sollten am 10. Mai ankommen; da in⸗ zwischen Eilmärsche anbefohlen worden sind, werden die vierten Ba⸗ taillone der neu formirten Regimenter »Hartmann⸗ und »Bianchi⸗ wohl schon heute in Lemberg einrücken. Die Einberufung der Re⸗ truten und Reservisten, für welche man sich diesmal theilweise der
öffentlichen Ausrufung bedient hat, sollte gestern beendet sein. Von jetzt an tritt für Renitente gerichtliches Verfahren ein. Da die Ar⸗
formirt, für welche per Regiment 35 Offiziere ernannt werden. außerdem in allen Regimentern je 17 Offiziere neu creirt sind, so ist das Avancement sehr lebhaft. Uebrigens sind selbst solche Offi⸗ ziere, die bereits dienstfrei waren, einberufen.
Von der böhmisch⸗schlesischen Grenze, 6. Mai. (Schles. Ztg.) Am gestrigen Tage ist von Seiten der böhmischen Statt⸗
Truppenanmarsch avisirt und aufgefordert werden, die Bevölkerung zu dem Zwecke davon in Kenntniß zu setzen, daß die nöthigen Vor⸗ kehrungen zur Aufnahme der anrückenden Mannschaft und Pferde rechtzeitig getroffen werden können. Gleichzeitig ist an die Direction der Pardubitz⸗Reichenberger Eisenbahn die Weisung ergangen, eine genügende Anzahl von Waggons für Truppenbeförderungen auf dem Bahnhofe zu Pardubitz in Bereitschaft zu halten und alle
Anordnungen zu veranlassen.
Von der österreichischen Grenze, 7. Mai, wird der „Schl. Z.“ mitgetheilt: Das Treiben auf dem österreichischen Bahn⸗ hofe Oderberg in den letzten Tagen bei Gelegenheit der zahlreichen
zu machen. Soldaten und Rekruten sind förmlich fanatisirt und zeigen bei jeder Gelegenheit einen unbändigen Preußenhaß. Dagegen muß zur Ehre der gebildeteren Elemente in der öster⸗ reichischen Armee und im Volke hervorgehoben werden, daß dieselben im Verkehr mit Preußen sich ruhig und leiden⸗ schaftslos benehmen. Der Fanatismus der Massen schein zum größten Theile von der kleinen Presse, resp. den ver⸗ schiedenen Tages⸗ und Volksblättern, die einen förmlichen Kreuzzug gegen Preußen predigen, entflammt worden zu sein. Selbstredend ist unter solchen Verhältnissen die Stellung der preußischen Zoll⸗ Post⸗ und Eisenbahn⸗Beamten, die in Oderberg stationirt sind ode dienstlich daselbst verkehren müssen, eine höchst schwierige, obwohl di dortigen österreichischen Beamten ihnen stets äußerst taktvoll und human entgegenkommen.
Aus Oesterr.⸗Schlesien, 7. Mai, wird demselben Blatt geschrieben: Die beiden ungarischen Regimenter, welche am 9. un 10. d. Mts. aus Ungarn über Saypusch in Bielitz und Biala er wartet werden, haben jetzt, nachdem von preußischer Seite bereit angefangen ist, die Grenze bei Pleß zu besetzen, den Befehl erhalten sofort bis an die Grenze zu marschiren und in Dörfern an de Nordbahn zwischen Dzieditz und Bielitz zu cantonniren. Auf der
worden, so daß also das Heer dadurch noch über die gewöhnlich Kriegsstärke hinaus verstärkt werden wird.
Großbritannien und Irland. London, 7.
Blome vorgestellt. wieder nach Windsor zurück.
Heute ist die diesjährige Gemälde⸗Ausstellung der Aka in den betreffenden Räumen ein glänzendes Banket, welchem vo erlauchten Gästen der Prinz von Wales, Prinz Alfred und de Herzog von Cambridge beiwohnten. Fast alle Minister und über haupt die bedeutendsten Männer in Politik, Wissenschaft und Litera tur, sge sich grade in der Hauptstadt befinden, waren dabei an wesend.
Munition und Fenieruniformen entdeckt
worden. Auch in Cork haben mehrere
Fenianismus Verdächtigen stattgefunden. Das Auswandererschiff ⸗»Helvetia⸗ ist von Queenstown Frei
wurden, Verhaftungen von de
die medizinischen Behörden stellten sich glücklicherweise die schlimmer Berichte über den Gesundheitszustand auf dem Schiffe als übertrieben
heraus; es wurden indessen die gesunden Passagiere sogleich nach einem abgesonderten Theile des Schiffes gebracht, während alle, bei denen sich irgend ein Symptom von Krankheit zeigte, vermehrter Ehestens soll
ärztlicher Aufsicht und Wartung unterworfen wurden. eine strengere Absonderung der Gesunden und der Kranken vorge
die »Helvetia⸗ streng überwacht, daß Niemand von den Passagierer V dieselbe verlasse. 8 8 beis
Frankreich. Paris, 7. Mai, Die chinesische Gesandtschaft, welche vor drei Tagen hier angekommen ist, wohnt im Grand Hotel
mee auf den Kriegsfuß gestellt ist, werden auch die fünften Bataillone Da
halterei die Einquartierungsordre an die Bezirksämter und Stadt. magistrate gelangt, mittels welcher dieselben von einem bevorstehenden
anderweitigen auf eine bedeutende Militairdislocation abzielenden
1“ Dep
Durchzüge war wohl geeignet, einen hoͤehst peinlichen Eindruck
15. d. M. ist eine Nachassentirung der 18 — 25 jährigen angeordnet
Ihre Majestät die Königin kam Sonnabend von Schloß Windsor nach Buckingham Palast, um eine Cour zu halten; außerdem hatten Lord Russell und Lord Clarendon Audienzen bei Ihrer Majestät und wurde ihr von letzterm der hannoversche Geschäftsträger Baron Noch am selben Nachmittag ging die Königin
demie eröffnet worden und vorgestern war, wie es dabei Sitte ist,
In Dublin sind wieder 5 Personen, in deren Wohnung festgenommen
tag Abend in Liverpool angekommen, wo es sofort an einer ge⸗ eigneten Stelle vor Anker gelegt wurde, um Quarantaine zu halten. Bei einer unmittelbar angestellten sorgfältigen Untersuchung durch
Haag.
nommen werden, indem zwei besondere abgetatelte Schiffe zur Auf- nahme der Einen und der Andern bestimmt sind, unterdessen wird
—
in der heu⸗ tigen Sitzung der Deputirtenkammer brachte der Minister⸗Präsident Marschall O’ Donnell einen Gesetz⸗Entwurf ein, durch welchen die Regierung ermächtigt werden soll, die Steuern zu erheben und aus⸗ zugeben, auch wenn das Budget bis zum 30. Juni noch nicht potirt sein sollte. Ferner beantragte der Conseils⸗Präsident die Er⸗ mächtigung, von dem Gehalte aller Beamten, mit Ausnahme der Militairbeamten, einen verhältnißmäßigen Abzug machen und weitere Ersparnisse eintreten lassen zu dürfen, durch ein mit den Besitzern von Certifikaten zu treffendes Arrangement über die Zinsen der Staatsschulden, nicht einbegriffen die durch das Gesetz von 1851 kontrahirten. Weiter will die Regierung die für die jährliche Amor⸗ tisirung der passiven Schuld bestimmte Summe erhoͤhen und so viel 3 pCt. Papiere ausgeben, als erforderlich sind, um durch ihren Ver⸗ kauf einen Erlös von 60 Millionen Duros zu gewähren. Schließ⸗ lich will die Regierung die Land⸗ und Seestreitkräfte, wenn es er⸗ forderlich sei, erhöhen. Der Gesetzentwurf verursachte eine große Aufregung. In den Fonds trat eine Baisse ein. 9
Spanien. Madrid, 8. Mai. (W. T. B.) 3
Italien. Florenz, 7. Mai. In der heutigen Sitzung der putirtenkammer ist die General⸗Diskussion über die Finanz⸗ Morgen wird das Gesetz über die Der Prinz Napoleon und der Letzterer wird mor⸗
vorlage geschlossen worden. Sicherheitsmaßregeln diskutirt. Erbprinz von Weimar sind hier eingetroffen. gen vom Könige empfangen werden.
In Betreff der Führung und Stellung der italienischen Armee⸗ Corps meldet die Gazzetta di Torino⸗ vom 5. Mai: 1. Armee⸗ Corps mit dem Hauptquartier: Lodi; Befehlshaber General Durando; 2. Armeecorps, Hauptquartier Cremona, General Cucchiari; 3. Armee⸗ Corps, Hauptquartier Piacenza, General della Rocca; 4. Armee⸗ Corps, Hauptquartier Bologna, General Cialdini. Diese 4 Armee⸗ Corps bestehen aus 16 aktiven Divisionen unter den General⸗Lieute⸗ nants Bixio, Brignano, Cadorna, Casanova, Cerale, Chiabrera, Cosenz, Eugia, Govine, Medici, Mezzacapo, Migeano, Pianelli, Prinz Humbert, Ricotti und Sirtori. General Moriz von Sonnaz wird die eine Reserve⸗Division der Kavallerie kommandiren.
Alle militairpflichtigen Italiener, welche sich in Frankreich auf⸗ halten, haben Befehl erhalten, sofort nach Italien zurück zu kommen. 500 Italiener verließen bereits Marseille, um zu ihren resp. Corps zu stoßen. Allen in Süd⸗ und Mittelitalien stehenden Truppen ist die Ordre zugegangen, sich in Eilmärschen nach der Lombardei zu begeben.
Aus Neapel, 7. Mai, wird telegraphirt: »Die Municipalität hat beschlossen, daß jährliche Pensionen von 200 bis 2000 Fr. den
neapolitanischen Soldaten gegeben werden sollen, die sich im Kriege
für die Unabhängigkeit Italiens auszeichnen werden. Es werden gleichfalls den Familien der im Nationalkriege gefallenen Soldaten Pensionen ausgezahlt werden. Die Municipalität von Palermo hat ähnliche Maßregeln ergriffen.⸗
RNußland und Polen. Warschau, 5. Mai. (Schles. Ztg.) Der Statthalter Graf Berg ist gestern aus St. Petersburg zurückgekehrt, gerade noch rechtzeitig, um dem beim Civilgouverneur arrangirten Abschiedsfeste für den nach St. Petersburg berufenen General Trepoff beizuwohnen. Das Fest war von 300 Personen
der hoͤchsten Stände, Militair und Civil besucht und trug den
Charakter einer aufrichtigen Ovation für den Gefeierten und russisch⸗ patriotischer Begeisterung. — Der vor sechs Wochen beurlaubte Ober⸗ polizeimeister Baron Frerichs ist hierher zurückgekehrt, doch ist es noch
ungewiß, ob er seinen Posten wieder übernimmt. — Zum 1. Juli soll die
Tabaksteuer reformirt und die Banderollen aufgehoben werden, weil sich dieselben in den sechs Jahren, seitdem sie eingeführt sind, nicht bewährt haben. Man ist nunmehr zu der Ueberzeugung gelangt, daß seit der hohen Besteuerung der ausländischen Cigarren der Schmuggel in diesem Artitel sich enorm gehoben hat; denn alle Welt raucht ausländische Cigarren, und doch ist die für solche ein⸗ gegangene Grenzsteuer fast Null. Man geht daher jetzt damit um, die Steuer auf Tabak und Cigarren niedriger zu normiren und dadurch den Schmuggel weniger ergiebig zu machen. Das Grenz⸗ amt Slupee wird vom 13./1. d. M. an wieder eine Kammer erster Klasse, der Verkehr für Waaren jeder Art also wieder offen sein.
(Köln. Ztg.) In
Dänemark. Kopenhagen, 4. Mai.
Betreff der Reise des Kronprinzen sind nunmehr nähere Dispositionen
getroffen. Se. Königliche Hoheit begiebt sich von Paris nach Eng⸗ land, um dem Prinzen und der Prinzessin von Wales einen kurzen Besuch abzustatten, und demnächst an die Höfe in Brüssel und im Von letzterem Orte reist er am 20. d. zurück nach Kopen⸗ hagen, wo am Schlusse dieses Monats der Besuch des Großfürsten⸗ Thronsolgers von Rußland erwartet wird. Nach einem etwa vier⸗ wöͤschentlichen Aufenthalte in Kopenhagen wird Se. Koͤnigliche Hoheit eine Reise nach der Schweiz, dem südlichen Frankreich und Spanien
antreten und, den Umständen nach, auch Italien und Griechenland
besuchen. Der Besuch des Großfürsten⸗Thronfolgers ist offiziell an⸗ gezeigt.
Tel. Dep. der »Hamb. Nachr.⸗) »Fädre⸗
genommen wird, ist imn S
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* “ 1A1A4A“ 8. 8 landet⸗ greift den Conseilspräsidenten aufs heftigste an und bezeich; net die Stellung des Ministeriums unter den jetzigen großen und folgenschweren Verhältnissen als schief und unhaltbar. Von mehre⸗ ren Seiten, namentlich von der Kopenhagener Studentenschaft, wird die Bildung militairisch organisirter Schützenvereine angeregt.
Amerika. New⸗York, 26. April. Dem Repräfentanten⸗ bause ist vom Präsidenten die verlangte diplomatische Korrespondenz in Betreff Mexiko's zugegangen, aus welcher der Gang der wäh⸗ rend der letzten Monate geführten Unterhandlungen zu ersehen ist.
Am 12. Februar richtete der Staatssecretair des Auswärtigen eine Mittheilung an Herrn Montholon, worin er die von Drouyn de Lhuys zur Rechtfertigung des von Frankreich verfolgten Verfahrens vorgebrachten Argumente Punkt für Punkt beantwortet. Der französische Minister hatte erklärt, daß die Zwecke der französisch⸗megikanischen Expeditionen nicht gegen die Institutionen der neuen Welt gerichtet seien, daß es sich dabei nicht darum handle, Pläne des Ehrgeizes zu verwirklichen oder Mexiko eine monarchische Regierung aufzuzwingen, sondern lediglich darum, gerechten Ersatz für das, französischen Bürgern widerfahrene Un⸗ recht und Sicherung ihrer Rechte für die Zukunft zu erlan⸗ gen. Eine Anzahl einflußreicher Persönlichkeiten in Mexiko, darunter ein früherer Präsident, hatten daran verzweifelt, unter der republikanischen Regierung die Herstellung von Ruhe und Ordnung zu erreichen und die Wiedereinführung des Kaiserthums begünstigt. Frankreich unterstütze eine auf die Zustimmung der Bevölkerung begründete monarchische Regierung, weil diese die von ihm geforderten Entschädigungen und Garantieen ge⸗ währe. Weiter hatte Herr Drouyn de L'huys angespielt auf den den Ver⸗ einigten Staaten während des Revolutionskrieges von Frankreich geleisteten Beistand, auf die während der Rebellion des Südens von Frankreich beob⸗ achtete Neutralität, so wie auf den der Union gemachten Vor⸗ schlag, sie möchte sich an der mexikanischen Expedition betheiligen. Seward entgegnet darauf, indem er die alte Freundschaft zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten anerkennt, die Unions⸗Regierung habe keinen genügenden Beweis, daß das Volk von Mexiko das Kaiserthum Maximilians aus freien Stücken angenommen und sei es überhaupt un⸗ möglich, während der Anwesenheit der französischen Invasionsarmee über eine derartige Annahme Gewißheit zu gewinnen. In einer zweiten Depesche hebt der französische Minister die freundschaftlichen Beziehungen hervor, die zwischen den Vereinigten Staaten und dem Kaiser Iturbide bestanden hät⸗ ten. Bürgerkrieg sei der permanente Zustand Mexiko’'s geworden, nur von dieser Anarchie rühre die jetzige Opposition gegen Maximilian her. Die französische Unterstützung ändere nichts an dem nationalen Charakter der Regierung des Letzteren; alle Staaten bedürften der Verbündeten. Die Er⸗ wiederung Seward's auf diese Vorstellungen spricht es aus, daß die Ver⸗ einigten Staaten die Regierung Maximilians als ungesetzmäßig und unfähig, Allianzen zu schließen, betrachten. Wenn Drouyn de L'huys weiterhin den Vortheil urgirt, der den Vereinigten Staaten aus einer beständigen Regie⸗ rung in Mexiko erwachse, so giebt Seward diesen zu, erklärt aber, daß dieser Vortheil sie nicht für den Umsturz einer Republik entschädigen könne. Es würde der Unionsregierung sehr angenehm sein, vom französischen Kaiser eine bestimmte Erklärung darüber zu empfangen, wann die französischen Trugpen aus Mexiko zurückgezogen werden würden. Die Befürchtung, daß die Ver⸗ einigten Staaten ihrer erklärten Politik der Richt⸗Intervention untreu wer⸗ den sollten, dürfe die Entfernung der Truppen nicht verhindern. Am 6. April schreibt nun der französische Minister seinem Eesandten i 1 ton, Frankreich empfange die Versicherung, daß die Vereim
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ihrem Versprechen der Nicht⸗Intervention treu bieiben wollten und simne
darin hinreichende Garantie, um die Zurückzichung semer Truxgen mir büune ger aufzuschieben. Der Kaiser habe demgemäß beschlessen, daß defelher Mexico in drei Detachements nächsten Rovemder, März und Namemchen künftigen Jahres verlassen sollen. So weit die Verzanglangen mit Frankreich. 1
Der amerikanische Gesandte am Wiener Hofe, mescier sexrer Regierung mitgetheilt hatte, daß Oesterreich wahrscheinüch das Mafe⸗ gebot von 4000 Freiwilligen gestatten würde, erdkelt unterm 1s. Merre von Seward die Weisung, gegen ein solches Verfaherm mengisch zl protestiren und zu erklären, daß die Verrinsgten Stauamn vumn frere reichischen Unterthanen in Megxito degangenr Fumseüugstatrar dls einen Krieg zwischen der Republik Mezito und Oeͤematz nfehrer würden und sich nicht verpflichten könntemn, in dieem Faelln mrautrtke Zuschauer zu bleiben. Auf die weitere Mmachmtang Sar. Maeleee daß Tausend Oesterreicher im Begriff stüimndem sich in Drre me Mexiko einzuschifsen, wies der amerkantsche MWinftrm erftälwer zunrer dem 16. April an, der österreichischen Negirrung rzzmigren dreß die Vereinigten Staaten die Abfendumg eeneichfichehr Srlmer a Mexiko mit ernstlichem Bedauerm deracgerxmmn. Sm mmt te em. Kongresse vorgelegte Kortrespendenz aus der derfftils ir mit Per. vorgeht, daß die Union enrepüsche Secuamschung vnn metchen Srite sie auch immer komme, nicht Uün dalden Pemwiltt is⸗
Die Bill, wodurch Celerade 2l Staat in Die Uncon Näalf⸗
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Sumners, der Bevekkerung Celdeadn em ereehtd der Warne Stimmrecht zu Zeden, ward umst N Paren Sitimmen verwokfern
Das Justiz⸗Comite des Rexe Werenetenhmitter pat Fech dem Dind. trage des Vräsidenten auf Modeßeheaemng der Hapnlifätseses Intgeger erkläört. Em in Staatt Füerde pepenes Berech ur Bmkwaf. nung der Freigelasenen vems rnerskrsr,nn, e Sthühtes in
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