1866 / 114 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ranen eingesandt worden, Kenntniß gebracht wird Invalidenhaus Berlin, den 15. Mai 1866.

8 Das Kuratorium des National⸗Danks für Veteranen.

was bhierdurch dankbarlichst zur öffentlich

Das Central⸗Blatt der Abgaben-⸗, Gewerbe⸗ und Han⸗ dels-Gesetzgebung und Verwaltung (Nr. 10 vom 12. Mai) ent⸗ ält eine Cirkular⸗Verfügung der Königlichen Ministerien der Finanzen und 8 Handel, ꝛc. die Ausführung der im Geschäftsbereiche der Steuerverwal⸗ tung vorkommenden größeren Bauten betreffend, vom 14. Februar 1866 unnd drei Verfügungen des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, betreffend 1) den Nachweis der vom Jahre 1866 ab aus der Zeit vor 1866 noch ein⸗ gehenden Zollgefälle, vom 12. April 1866, 2) die Tarifirung von Hutfor⸗ men aus baumwollenem Zeugstoff (Hutkalotten) und von Damenhutgestellen in Verbindung mit Draht, vom 28. Februar 1806 und 3) das zu den Elb⸗ schifffahrts⸗Manifesten anzuwendende Formular, vom 31. Dezember 1865. Unter Statistik der Abgaben⸗, Gewerbe⸗ und Handels⸗Verwaltung: Abrechnung (provisorische) über die gemeinschaftliche Einnahme an Rüben⸗ zuckersteuer in der Zeit vom 1. Januar bis Ende August 1865 und vom 1. September bis 31. Dezember 1865. Die in den Vereinsstaaten vorhandenen 268 aktiven Rübenzuckerfabriken verarbeiteten in der ersten Periode an Rübenmengen 18,416,072 Ctr. 32 Pfd. Der Betrag der Rüben⸗ zuckersteuer (einschließlich der Defekte und nach Abzug der Restitutionen) be⸗ ifferte sich auf 4,399,505 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf. Die Bevoöͤlkerung in den Jereinsstaaten betrug 34,913,504 Seelen. Auf Preußen kamen 197 Fa⸗ briken mit 12,707,674 Ctr. Rüben. In der zweiten Periode waren 295 Rübenzuckerfabriken aktiv. Sie verarbeiteten 25,695,694 Ctr. Rüben, für welche eine Steuer (einschließlich der Defekte und so weiter von 6,265,419 Thlr. 17 Sgr. 3 Pfennige entrichtet wurde. Die Bevölkerung war bis auf 36,152,824 Seelen gestiegen. Auf Preußen kamen 213 Fabriken mit 18,527,970 Ctr. Rüben. Eine Beilage zu diefer Nummer enthält eine vergleichende Hauptübersicht der in den ZJabren 1845 bis 1864 im Zollvereine jährlich aufgekommenen Einnahme von ausländischem Zucker und Syrup, so wie an Rübenzuckersteuer und der für ausgeführten Zucker gewährten Vergütungen. Hiernach hat die Summe des Eingangszolles von den verschiedenen Zuckern (Brot⸗ und Hut⸗, Kandis⸗Zucker, Farin, Rohzucker) und vom Syrup im Jahre 1845 7,9080,880 Thlr, im Jahre 1855 4,743,150 Thlr. und im Jahre 1864 1,311,435 Thlr. betragen. Die Einnahme an Rübenzuckersteuer ergab 1845 194,520 Thlr., 1855 3,934,931 Thlr. und 1864 10,050,681 Thlr. Die Wergütungen für ausgeführten Ducker bezifferten sich 1845 auf 457,684 Thlr., 1855 auf 656,810 Tdlr und 1864 auf 384,291 Thlr. Die Bevöl⸗ 1845 28,499,566, 1855 32,559,161 und 1864 34,670,533 S Erträgen für den Kopf der Bevöͤlkerung ergaben sich 1845 7,18 Sgr., 1855 7,4e Sgr. und 1864 9,80 Sgr.

Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗Departements (Nr. 18

vom 12. Mai) enthält eine General⸗Verfügung vom 5. Mai ec.: »Ansatz

des Vereins-Franko's in den Vereins⸗Frachtkarten«, und eine General⸗

Verfügung vom 12. Mai »Die Sicherstellung des Postdienst⸗Betriebes 8 8 8

Paderborn, Anfangs Mai. (Westf. M.) Obwohl die Kriegsgefahr drohend ist, zahlreiche Pferdetransporte, ganze Schaaren von Einberufenen, Reservisten und Landwehrmännern durch die Straßen ziehen, so werden doch nuch die Werke des Friedens nicht unterlassen oder ausgesetzt. Mit der Re⸗

stauration unseres Domes hat man seit Kurzem wieder begonnen. In die⸗

sem Jahre wird der mächtig ausladende füdliche Kreuzesarm in Angriff ge⸗-

nommen; der morsche Giebel ist schon abgebrochen, um durch einen andern, des Baues würdigen, ersetzt zu werden. Das Interesse für die Restaura⸗

tion unseres Domes ist namentlich in unserer Stadt ein sehr

8

Statistische Nachrichten.

CTondon, 14. Mai. Ein jüngst veröffentlicher Ausweis giebt Aus⸗ tunft über die während des Jahres 1865 in Großbritannien und Irland destillirten Spirituosa sowie die zur Versteuerung gekom⸗ menen Vorräthe. Es wurden 26,750,084 Gallonen destillirt und von

21,819,559 Gallonen Steuer gezahlt in einem Betrage von 10,909,784 Pfd. Sterling

8 Beuthen O S., 12. Mai. Die Stimmung im biesigen Kreise, schreibt man der *Schles. Ztg.«, ist bei allem Ernste, mit dem man den kommen⸗ den Ereignissen entgegenblickt, keine so verzweifelte, wie mehrere diesseitige Berichte es angedeutei baben. Möge man in der Ferne nicht jedem dunkeln Gerücht, wie namentlich in biesen Tagen ein solches icher Arbeiterunzuhen in Oberschlesten umging, und jedem Aufschrei erschreckten Kleinmüthigkeit

Glauben schenken, noch sind wu non Kalamität unt sozialer Wirrniß weit

entfernt, und Personen von zubiger Ueberlegung versichern, selbst im Falle des Krieges Mittel vochanden sind, Hee⸗ Bestant 2*½ und die Ruhe der zahlreichen Arbeiterbevblkerung zu erhalten. Man hat in Berichien von „Arbeitseinstellungen⸗ gesprochen. Wir versichern Sie, daß Pisher . nennenswertb⸗e 2*Q dek industriellen Betriebes vot sich ge⸗ gangen ist/ wi raumen nur der Wahrheit gemüß ein, daß manche Werke ihren Beiritb eigeschrünkt und fast alle —— 2.2 2n haben Hurdurch ist 1eine Arbeitsnoth erzeugt. Denn rechnen Sie, daß peute schon

8 8 1 4. bis 5000 arbeitsfähige W.

so erklärt sich, daß alle Kräfte, die an der einen Stelle ihre Arbeit verloren, an einer anderen ungesäumt eintreten konnten. Selbst für den Fall, daß

der Krieg mehrere Werke lahm legt, dürfen wir uns keiner Besorgniß wegen

Arbeitsnoth und einer Emeute hungernder Magen überlassen. Noch ist es

moͤglich, durch Ablegen der Arbeiter aus dem russischen Polen und die Heim. weisung der Arbeitsuchenden fremder Kreise eine erhebliche Lücke den Ein..

heimischen zu eröffnen. Duisburg, 14. Mai. Umgebung unserer Stadt, schreibt man der »Cöln. Ztg.« sind noch in er⸗

RKänner aus dem Kreise zur Fahne gerufen sind,

Alle industriellen Etablissements in der nächsten

freulicher Thätigkeit und nur solche Arbeiter entlassen, die zur Armee ein⸗

berufen wurden, für dieselben aber bereits andere Arbeitskräfte genommen.

In allen wird noch mit gleichen Kräften gearbeitet, wogegen in

den Geschäftskreisen eine ungerechtfertigte Panik herrscht. London, 14. Mai. nach Vancouver⸗Insel ist fertig und eben so die Verbindung zwischen letzterer und der Stadt Wasbhington vollendet worden. Am 25. April wur⸗ den die ersten Begrüßungen zwischen Washington und Victoria auf der ge⸗ nannten Insel (eine Entfernung von 7500 engl. Meilen) ausgetauscht und dauerte es von der Absendung bis zum Empfang der Antwort gegen vier⸗ undzwanzig Stunden.

Der russische Ueberlands⸗Telegraph 8

Nach einem von der »Persia uͤberbrachten Telegramm aus Wasbington wird das Po st⸗Comite wahrscheinlich dem Repräsentantenhause eine Bill empfehlen zur Einrichtung einer Postdampferinie zwischen den Vereinigten

Staaten und Europa mit einer wöchentlichen Befoöͤrderung und einer Tage, welche die Kosten in keinen Falle üͤbersteigen solle.

Am vergangenen Freitag sind allein auf der einen der beiden Tele⸗ graphenlinien zwischen hier und dem Kontinente diejenigen der Submarine

Telegraph⸗Company 2155 Telegramme die größte bis jetzt erreichte Zahl

beföͤrdert worden.

Rußland. Die »Nordd. P. theilt in ihrem amtlichen Theile mit:

»Der Finanzminister hat im Einvernehmen mit dem Minister des Innern

den Zollbehöͤrden mitgetheilt, daß die Einfuhr des Papiers mit solchen photo⸗ graphischen Darstellungen, die erst durch Anfeuchtung des Papiers hervor⸗ treten, verboten wird, weil es unmöglich ist, ein derartiges Papier der Kon⸗ trole durch die Censur zu unterwerfen «

Die norwegische Fischguano⸗Gesellschaft hat nach der Rechnungsablage für 1865 in diesem Jahre etwa 7482 Centner Guano zubereitet. Der Vorratb am Rohmaterial war reichlich und die Preise dafuͤr günstiger als in den früheren Jahren. Die Fabrik hat ihre Thätigkeit im Juni v. J. angefangen, und hat dieselbe bis zum Dezember angedauert, mit Ausnahme einer ganz kurzen Zeit, während welcher die Maschinen, welche Schaden genommen hatten, reparirt wurden. Der ganze Vorrath war bereits Ende v. J. verschifft.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

London, 14. Mai. Aus dem amtlichen Berichte über die Rinde

pest für die vorvergangene Woche ist ersichtlich, daß zwei Grafschaften Englands von der Seuche freigeblieben sind, in 16 Grafschaften sind für die Woche keine Fälle zur Anzeige gekommen); sechs Grafschaften zeigen eine

Zunahme von 70, dagegen 15 eine Abnahme von 722 Fällen für die Woche, so daß im Ganzen 652 Fälle weniger vorgekommen sind. b

Telegraphische Witterungsberiehte.

Baro- Tempe- meter. ratur.

Ort Paris. Réau-

Linien. mur.

9 A* 8 . Beobachtungszeit. Allgemeine Himmels-

S 8 Stunde ansicht.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

ͤe 16. Mai.

EE NW., schwaechb Brüssel. 339,9 [N., s. schw. Haparanda. 339,0 S., schwach.

Helsingfors 339,2 NW., schwach. Petersburg. 338,3 N., schwach. Stockholm . 340,2

schön. schön.

sbewölkt. Üheiter, gestern Wind N. schw. Maxim. 5,4, Minim. 0,8s. bewölkt. 8 bewölkt. bezogen. 340,4 [heiter.

Preussisehe Stationen. 16. Mai.

338, 6 6,2 N0., schwach. 338, 9 4,8 N., schwach. 339, 5 3,7 No., mässig. 340, s 5,0 N0., mässig. 339, 0 4,32 NW., mässig. trübe.

337,1 5,0 NNW., mässig. bedeckt, Regen. Münster. 339,7 NW., schwach. ziemlich heiter. Torgau.. 337,2 4,2 N., mässig. trübe, gest. Abd. u. Nachts Reg. Breslau.. 333,8 NW., mässig. trübe, vorh. Reg. Cöln 339,⸗ NW., schwach. ziemlich heiter. Eatibor 330,1 NW., stark. wolkig 1 Trier 336,/ [NO., sehwach. sheiter.

Windstille.

242,3 342, 5 338,7

NN0., s. schw. N., schwach. Windstille.

N., schwach.

Gröningen. Helder Hernoesand

Flensburg.

Königsberg Puthus Cöslin. Stetti. Bersin.

En“

heiter. trübe. bed., gest. Reg.

Königliche Echauspiele. Donnerstag, 17. Mai. Im Opernhause. (108te Don Juan. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Mozart. Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause: Keine Vorstellung. Freitag, 18. Mai. Im Opernhause.

8 5

(109te Vorstellung.)

Vorstellung.

Esmeralda. Großes Ballet in 3 Akten und 5 Bildern von J. Perrot. Musik von Pugni. Gast: Frl. Stefanska, vom Kaiserl. Theater zu Warschau: Esmeralda, als letzte Rolle. Hierauf: Mitgefangen! mitgehangen. Lustspiel in 1 Akt von W. Br. Warburg. Z8 Schluß: Solotanz. Hss Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

Ir Anzeiger.

2

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

I111I Gegen den unten näher bezeichneten Kellner Friedrich Wilhelm Janisch von hier, ist die gerichtliche Haft wegen schweren Diebstahls im ersten Rückfalle aus §. 215. 217 Nr. 6. 218 Nr. 3. 224. 58 des Straf⸗ gesetzbuchs beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt wer⸗ den können, weil derselbe in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht aufzufinden ist.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Janisch Kenntniß bat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behoͤrde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗- und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Janisch zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Gefängniß⸗Inspection des unterzeichneten Gerichts abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts⸗ willfährigkeit versichert.

Potsdam, den 9. Mai 1866. 3

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. oo11116“

Der Kellner Friedrich Wilhelm Janisch von hier ist 40 Jahr alt, am 5. August 1825 in Spandau geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat blonde Haare, hellblaue Augen, blonde Augenbrauen, blonden Schnurr⸗Bart, rundes Kinn, gewöhnliche Nase, gewöhnlichen Mund, ovale Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe, defekte Zähne, ist schlanker Ge⸗ stalt, und spricht die deutsche Sprache, und hat als besonderes Kennzeichen eine Verkürzung des linken Fußes.

Bekleidung war Anfangs April ecr.: seidener Shlips, schwarzer Hut, bellgrauer Rock, graue Tuchhosen, 1 Paar Stiefel, kattunenes Hemde, graue Tuchweste, schwarzgrauer Ueberzieher. 5

Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter die Arbeitsfrau Dorothee Louise Adelheid Guhl, früher verwittwete Horn, geborene Schumacher (oder Schumann) wegen versuchten Taschen⸗Diebstahls unter dem 6. Juli 1860 erlassene St ck⸗ brief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 27. April 1866.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

1b Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter die Wittwe Uhlenkamp, Henriette, geborene Ein⸗ siedel, von hier wegen Theilnahme an einem großen gewaltsamen Dieb⸗ stahl unter dem 18. Juni 1849 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurück⸗ genommen. Berlin, 27. April 1866. v1I11“]

Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Untersuchungssachen.

Kommission II. für Voruntersuchungen.

vb“

Der hinter die unverehelichte Wilhelmine Wiedemann von hier wegen großen gewaltsamen Diebstahls unter dem 18. Juni 1849 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, 27. April 1866.

Königliches Stadtgerichhlt. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Stetbhär 8 ‧⸗ E g. en n g. 8 8 hie Der hinter den Tapezier Herrmann Wilhelm Garagn wegen dhdineeöemn an renr großen gewaltsamen Diebstahl unter dem 18. Juni 1849 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Beerlin, den 27. April 1866. 1 Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter den Bäckermeister Louis August. Klehmet aus Span⸗ dau wegen Betruges unter dem 1. März 1856 erlasser teckbrief wird hier⸗ durch zurückgenommen. Berlin, den 28. April 1866.

28 Königliches Stadtgericht. 3

Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. 8

6 Steckbriefs⸗Erle dig un g.

Der hinter den Kellner und angeblichen Stadtreisenden R udolph Fra 6ccs ns b 8 dem 23. August 1860 erlassene

uke wegen wiederholten Betruges unter dem 23. Augus 9 Steckbrief n hierdurch zurüͤckgenommen. Berlin, 28. April 1866. Köoöͤnigliches Stadtgericht. 1““

Abtheilung für Untersuchungssachen.

Kommission II. für Voruntersuchungen

Oeffentliche

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1 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter den Gärtner August Hermann Thürling wegen Ur⸗ kundenfälschung in der Untersuchungssache wider ihn, T. 51. 66, unter dem 5. April 1866 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 11. Mai 1866.

ö Köoͤnigliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Edictal⸗Citation.

In der Untersuchungs⸗Sache wider den Cand. med. Carl Georg Groß von hier ist der ehemalige Sergeant Johann Menze, früher in Ziebingen wohnhaft, Seitens des Königlichen Staats⸗Anwalts zum Zeugen vorgeschla⸗

en worden. Seine Vernehmung soll, unter Aufhebung des 8. Juni er. angesetzten Termines, in dem⸗—

auf den 6. Juli 1866, Vormittags 9 Uhr in unserem Sitzungs⸗Zimmer Nr. I. auf hiesigem Koͤniglichen Schlosse anderweit anberaumten Termine erfolgen. Der seinem jetzigen Aufenthalte nach nicht zu ermitteln gewesene Zeuge Menze wird zu diesem Termine hierdurch edictaliter vorgeladen und zugleich darauf aufmerksam gemacht, daß ein Zeuge, der, ohne sein Ausbleiben im Voraus durch erhebliche Gründe entschuldigt zu haben, in dem Termine zur festgesetzten Stunde nicht pünkt⸗ lich erscheint, eine Geldbuße bis zu 20 Thalern oder eine Gefängnißstrafe bis zu 8 Tagen zu gewärtigen und außerdem alle Kosten zu tragen hat, welche durch die von ihm verursachte Ansetzung eines neuen Termins ent⸗ stehen. Auch ist der Richter befugt, einen gehörig vorgeladenen aber aus

gebliebenen Zeugen sogleich zwangsweise gestellen zu lassen.

Sorau, den 14. April 1866. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Auf die Anklage der Köͤniglichen Staatsanwaltschaft ist durch Beschluß vom heutigen Tage gegen den Arbeiterfohn Christian August Nerbe, geboren am 10. November 1839 zu Muckendorf, Kreis Jüterbogk⸗Luckenwalde, di Untersuchung wegen Verlassens der Königlichen Lande ohne Erlaubniß, um sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen eröffnet und zur mündlichen Verhandlung ein Termin auf den 6. August d. J., Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Rathhaus anberaumt. Zu demselben wird der Angeklagte mit der Aufforderung, zur festge setzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Be⸗ weismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Richter so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung vorgeladen, daß im Fall seines Aus⸗

bleibens mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam vee 8 88 8

werden wird. 1 Züͤterbogk, den 13. März 1866. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. 1“ Gegen die beurlaubten Landwehrmänner: 1) den Kanonier, Schmid riedrich Krüger aus Groß⸗Messow, 2) den Kanonier, Schmidt Zohann Gottlieb Jurischka aus Boblitz, 3) den Tambour, Böttcher Franz Sturroff aus Calau, 4) den Jäger, Weber Johann Carl Boschan aus Stradom, jetzt angeblich zu Dresden, 5) den Jäger, Kellner August Kurth jetzt angeblich zu Dresden, 6) den Kanonier, Gärtner Friedrich Wilhelm Groß aus Tornow, 7) den Wehrmann, Stellmacher Friedrich Peting aus Tornow, 8) den Wehrmann, Posamentier und Kaufmann Gustao Marsch⸗ ner aus Calau, 9) den Wehrmann, Diener Christian Kuschick aus Derkwitz, 10) den Wehrmann, Schmidt Paul Marschner aus Calau, 11) den Küraf- sier, Knecht Johann Poeschke aus Zerkwitz, ist auf Erund des 9. 110 des Strafgesetzbuchs und des §. 10 des Gesetzes vom 10. März 1858 die Untersuchung wegen unerlaubter Auswanderung ersffnet worden Zur mündlichen Verhandlung der Sache steht am 13. Juli d. J., Vormittags 12 Uhr, im Sitzungszimmer Nr. 7 an hiesiger Gerichtsstelle Termin an. Angeklagte werden zu diesem Termine mit der Aufforderung vorge- laden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder uns solche su zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch dazu herbeigeschafft werden önnen. b 1 8 Im Falle ihres Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Enrfcher⸗ dung der Sache in g verfahren werden. . übben, 1. Mai 1866. 8 Koönigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

8 Edi ktal⸗Citaäation

Auf die Anklage des Staats-Anwalts vom . März 1860 ist gegen

Angeklagten, Sattlersohn Friedrich Franz Ferdinand Penmmg rus Hardenbeck am 3. Mai 1840 geboeren, evangeltscher Rellgion, weil er aome Erlaubniß die Königlichen Lande verlassen und sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen Fesuche Hat⸗ auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuches die Untresuchung Angeieitet und daben wir zum muündlichen Verfahren einen Teemein auf

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